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Jetzt, mitten in den heißesten Tages des Jahres mit Temperaturen bis 38 Grad, an den Winter zu denken, klingt ungewöhnlich und fast schon ein wenig verrückt. Und doch müssen wir bei den Bienen vorausschauend an den Winter denken.

Mit der Honigernte haben wir ihnen fast die gesamten Wintervorräte genommen. Die Tracht ist inzwischen weitestgehend vorbei. Damit können die Bienen kaum noch genügend Nahrungsvorrat für den kommenden Winter einlagern. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass wir Imker daran denken und den Bienen helfen, damit sie im kommenden Winter nicht verhungern müssen.

Als Ersatz für den von uns Menschen "geraubten" Honig erhalten die Bienen Zucker. Entweder als fertige Teigmischung oder als Flüssigzucker. Man kann sich das Winterfutter selber herstellen. Aus Gründen der Bequemlichkeit verwenden wir jedoch im Fachhandel erhältliche fertig konfektionierte Ware.

links die 15 kg-Blöcke, rechts die noch eingepackten Portionsbeutel zu 2,5 kg Futterteig

Nach der Brutentnahme sind die Bienen inzwischen fleißig dabei, um ihre Waben wieder aufzubauen. Auch das kostet sie Energie.  Die im Volk belassenen Futterwaben sind inzwischen aufgebraucht, Pollen und Nektar tragen die Flugbienen noch in bescheidenem Maße ein.

Damit das Volk nach dem schweren Eingriff der Brutentnahme sich erholen kann, kommt es jetzt bereits sein Winterfutter.

Gäben wir den Bienen Flüssigfutter in Form eines Zuckersirups, würden sie ihn sehr schnell in ihre Waben einlagern. Damit steigt die Gefahr, dass sie die Wabenflächen mit Nahrung belegen und somit kein Platz mehr für die Königin zum Eierlegen bleibt. Um das zu vermeiden, verfüttern wir einen fertigen Futterteig. Die Nahrungsaufnahme und das Einlagern in die Waben dauern hier wesentlich länger, so dass genügend Platz für das Brutnest bleibt.

Bei der Brutentnahme haben wir die zweizargigen Völker auf eine Zarge eingeengt. Jetzt heben wir das wieder auf. Die Bienen erhalten einen zweiten Brutraum aufgesetzt. In ihm befinden sich die ausgeschleuderten leeren Honigwaben. Hierin befinden sich noch kleine Reste von Honig, den die Bienen begierig aufnehmen und als Vorrat benutzen.

Auf die Oberseiten dieser Rahmen stellen wir einen 15 Kilogramm schweren Block aus Futterteig. Um ihn herum kommt eine Leerzarge, auf ihn herauf die Abdeckfolie und der Abschlussdeckel. Damit können die Bienen ohne ihre Behausung zu verlassen den Futterteigblock langsam aufnehmen. Für uns Imker hat das den Vorteil, dass wir nun vier Wochen lang nicht nach den Bienen sehen müssen. So lange wird es in etwa dauern, bis der Block aufgefressen und eingelagert worden ist.

15 kg-Block Futterteig noch ohne umgebende Leerzarge

Bei den Ablegern verfahren wir ähnlich. Nur, dass sie zwei Portionsbeutel Futterteig zu jeweils 2,5 Kg erhalten. Die Anzahl der Bienen ist hier deutlich geringer als in einem bestehenden Volk. Kontrollen sind deshalb hier etwas früher notwendig, um eventuell nachzufüttern.

vor der Auffütterung: einzargig
nach der Auffütterung: der zweite Brutraum und darüber die Leerzarge mit dem Futterblock

Es ist nun soweit. Wir treffen uns um 11 Uhr bei den Bienen und los geht es: die Honigräume werden abgenommen und ins Auto verfrachtet. Die Absperrgitter zwischen Brut- und Honigraum sind nun nicht mehr nötig. Also werden sie entfernt. Nach einer knappen Stunde ist alles erledigt. Elf Honigräume stehen im Auto zur Abfahrt bereit.

Daheim in der Küche geht es gleich los, denn sämtliche Utensilien stehen bereit: das Entdeckelungsgeschirr, die Entdeckelungsgabel, die Schleuder, das Spitzsieb und diverse Hobbocks zum Auffangen des geernteten Honigs.

Nicht alle Honigräume sind gleichmäßig voll. Auf einigen Rahmen ist noch sehr viel offener unverdeckelter Nektar, einige enthalten kaum Honig, andere sind unglaublich voll und entsprechend schwer. Schnell wird klar, dass nicht alle mitgebrachten Rahmen für die Honigernte benutzt werden können. Sie werden in die Völker als Futterwaben demnächst zurückgebracht werden.

Nach sechs Stunden sind wir fertig, einschließlich des abschließenden Putzens und Reinemachens. Geschätzt sind es 105 Kilogramm Honig, die wir in Hobbocks, lebensmittelgeeignete Kunststoffeimer, abgefüllt haben.

Der Honig steht inzwischen im 16 Grad kalten Keller. Dort bleibt er bis zum Rühren und Abfüllen stehen. In den nächsten Tagen steigen noch Luftblasen auf und bilden auf der Oberfläche eine Art Schaum. Dieser Schaum wird abgeschöpft. Anschließend reift der Honig weiter. Irgendwann wird er seine Farbe ändern. Das ist der Zeitpunkt, an dem er zu kristallisieren beginnt.

Ab jetzt muss er gut beobachtet werden, um den richtigen Zeitpunkt zum Rühren zu finden. Hierdurch werden die gebildeten Zuckerkristalle wieder zerstört und der Honig bekommt dadurch seine feincremige Konsistenz.

 

DIe Zeit zwischen der Brutentnahme und der Honigernte ist nun fast verstrichen. Morgen geht es ans "Eingemachte", der Honig wird geerntet.

Zur Vorbereitung haben wir gestern Abend unter die aufgesetzten Honigräume jeweils eine Bienenflucht gesetzt.

Bienenflucht. Links Ober-, rechts Unterseite

Die Bienenflucht ist ein Zwischenboden mit einem Loch in der Mitte. Auf die Unterseite habe ich die eigentliche Bienenflucht geklebt. Hier sind die sternförmig angeordneten Fluchtwege der Bienen gut zu erkennen. In der Mitte sind viele Löcher, die den Luft- und damit auch den Pheromonaustausch zwischen oben und unten bewirken. Wie bei einer Drehtür laufen die Bienen hierbei nur in einer Richtung, nämlich zurück ins Volk.

Sinn und Zweck ein jeder Bienenflucht ist es, die Honigräume für die Ernte möglichst bienenfrei zu bekommen. Das klingt in der Theorie gut, in der Praxis ist es jedoch nicht immer so. Manchmal sind die Honigräume tatsächlich völlig frei von Bienen, manchmal sieht es aber auch so aus, als ob überhaupt keine Bienenflucht eingelegt worden ist.

Auf jeden Fall haben wir welche zwischen den Honigraum und das Absperrgitter eine Beute eingelegt. Morgen, am Sonntag, werden sie zusammen mit den Honigräumen wieder entfernt. Sollten noch Bienen vorhanden sein, müssen sie abgekehrt werden.

Jetzt, Mitte Juli, ist das Ende der Tracht nahe. Draußen blüht immer weniger, die Bienen finden entsprechend geringere Nahrungsquellen. Das Eintragen des Nektars von den Blüten nennt der Imker Tracht. Die mengenmäßig großen Trachtquellen sind inzwischen versiegt. Hier in der Großstadt blüht bis in den November hinein noch einiges in den Vorgärten, Grünanlagen und Kleingärten. Das gibt den Bienen durchaus noch etwas Nahrung.

Auf unserer Streuobstwiese habe ich vor Jahren bereits eine Bienenweide als Saatmischung ausgesät. In der beginnenden trachtlosen Zeit ist das ein Segen für die Bienen. In der Saatmischung sind Pflanzen enthalten, die jetzt erst zu blühen beginnen und somit als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen.

Heute haben wir auf dem Bienenstand die vorhandenen Ableger aus ihren kleineren Ablegerkästen in normale Zargen umgesetzt. Einer der drei Ableger ist leider eingegangen und hat sich nicht entwickelt. Den Bienen ist es nicht gelungen, sich eine Königin zu ziehen und damit das Fundament für Nachwuchs zu legen. Das ist schade, aber das passiert gelegentlich nun einmal so.

Ich habe heute zum Abschluss auf der Streuobstwiese ein paar Photos von Blüten gemacht, die gerade von Bienen besucht worden sind. Hier kommt das zur Geltung, was ich weiter oben zur Bienenweide geschrieben habe.

Biene auf durchwachsener Silphie
Wespe auf durchwachsener Silphie
Hummelbesuch
Biene auf einer Majoranblüte
Majoranblüte
Majoranblüte

Im Laufe des Frühjahrs 2018 haben wir mehrere Ableger aus unseren Völkern erstellt. Die allerersten habe ich an einem über 2 Km entfernten Standort aufgestellt.

Ablegerkästen in der Frankfurter Römerstadt

Bei der totalen Brutentnahme vor wenigen Tagen haben wir zwei Sammelbrutableger beziehungsweise Brutsammler gebildet. Damit sie sich entwickeln können, müssen sie an einem entfernten Ort aufgestellt werden. Der Einfachheit halber, habe ich sie mit den ersten Ablegern getauscht.

Die "alten" Ableger kommen zurück, an ihrer Stelle stehen jetzt die Brutsammler.

zwei der gebildeten Sammelbrutableger bei der TBE

Die beiden unteren großen Ableger im oberen Bild stehen jetzt wieder bei unseren Bienen. Sie haben sich im Niddapark prächtig entwickelt.

Ableger aus der Römerstadt
Ableger aus der Römerstadt

Beide Ableger stammen aus je einem unserer stärksten Völker. Die Zargen habe ich inzwischen mit Mittelwänden komplett aufgefüllt. Damit können sich hier zwei neue Jungvölker entwickeln. Sie werden in den nächsten Wochen - wie alle anderen Völker bei uns auch - aufgefüttert und damit auf den kommenden Winter vorbereitet.

Am 8. und 9. Juli haben wir die vollständige Brutentnahme bei unseren Völkern durchgeführt. Das ist jedoch nicht alles, sondern nur ein Teil des Vorgehens.

In jedem Volk haben wir in der Zarge mittig eine Fangwabe gehängt. Das ist eine Wabe mit offener Brut. Die noch auf den Bienen ansitzenden Varroamilben können in die Zellen mit der offenen Brut kurz vor deren Verdeckelung einwandern, um sich dort zu vermehren.

Fangwabe: Wabe mit offener Brut

Das ist für uns die Gelegenheit, auch sie zu entfernen. Mit anderen Worten: wir kontrollieren nach etwa 7 bis 10 Tagen diese Waben daraufhin, ob alle Brut verdeckelt ist. Wenn dies der Fall ist, entnehmen wir die Wabe, schütteln die Bienen ins Volk zurück und ersetzen den Rahmen entweder durch eine Mittelwand oder helles ausgebautes Wabenmaterial.

Aus den so entnommenen Waben ließe sich theoretisch nochmals ein Brutsammler erstellen. Darauf werde ich allerdings verzichten. Die Fangwaben werden eingeschmolzen und damit die Brut und die Milben vernichtet.

Das Entfernen der Fangwabe ist zugleich die Gelegenheit, das Volk auf seine Bautätigkeit hin zu überprüfen. In den Tagen nach der Brutentnahme haben die Bienen nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Notwendigkeit, sich neue Waben aufzubauen. In sie soll die verbliebene Königin ja die Eier legen, damit das Volk erhalten bleibt.

 

 

Die Totale Brutentnahme [TBE] ist eine biologische Methode zur Bekämpfung der Varroamilbe in den Bienenstöcken. Sie erfordert ein wenig vorausschauende Planungen und Vorbereitungen. Unter Imkern sagt man auch über sie, dass sie eine Materialschlacht sei. Das stimmt übrigens in gewissen Grenzen durchaus wie als erstes zu beweisen sein wird:

Vorbereiten von Zargen, Böden und Beuten

Benötigt werden viele Zargen und Mittelwände. Am Abend zuvor habe ich deshalb noch knapp 100 Mittelwände eingelötet. Das Ergebnis ist unten zu sehen.

Vorbereitung: Mittelwände en masse

Ohne die Zargen sah das Arbeitsmaterial dann so aus:

ein Teil der Materialschlacht. Es fehlen die Böden und Zargen

Doch damit nun ans Werk:

Als erstes werden die Arbeitsmaterialien bereitgestellt. Neben dem Üblichen wie Stockmeißel, Kehrbesen, Smoker sind dies ein Boden, drei Zargen und viele Mittelwände.

Beute vor der Brutentnahme.

Schritt 1: Die entsprechende Beute wird abgestapelt. Der Honigraum wird zur Seite gestellt. Der vorhandene Boden bleibt stehen.

Abstapeln eines Volkes. Im Hintergrund der Honigraum

Schritt 2: Auf den Boden des Ursprungsvolkes kommt eine leere Zarge. Sie bildet den neuen Brutraum.

Leerzarge auf dem Boden

Schritt 3: In Arbeitsnähe werden ein Boden und eine Leerzarge aufgestellt. Die Fluglöcher im Boden müssen verschlossen sein! Dies ergibt den zu erstellenden Brutsammler. Es empfiehlt sich, eine zweite Leerzarge in unmittelbarer Nähe zu deponieren.

Schritt 4: Aus den Bruträumen wird eine Wabe (Rahmen) mit möglichst viel unverdeckelter Brut herausgesucht und in die Mitte der Leerzarge gehängt. Dies ist die Fangwabe.

Fangwabe: Wabe mit offener Brut

Schritt 5: Aus den vorhandenen Bruträumen wird eine Futterwabe entnommen und an den Rand der Leerzarge gehängt. Die Futterwabe sollte möglichst viel an Nektar und Pollen enthalten.

Schritt 6: Um die Fangwabe herum werden links und rechts je eine möglichst helle und natürlich brutfreie Wabe gehängt.

Fangwabe plus Mittelwände. Am Rand hängt bereits eine Futterwabe.

Schritt 7: Aus den Bruträumen werden nacheinander alle bruthaltigen Waben entnommen und die darauf sitzenden Bienen in die Leerzarge geschlagen. Wichtig ist dabei, dass die Königin mit in die Leerzarge gelangt. Etwa eine handvoll Bienen soll auf den Ursprungsrahmen verbleiben. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Königin nicht auf diesem Rahmen verbleibt.

Schritt 8: Die abgeschüttelten Waben werden mit den verbliebenen Bienen in die bereitgestellte Zarge des Brutsammlers gehängt.

Schritt 9: Schritte 7 und 8 werden für jede Brut enthaltende Wabe wiederholt.

Schritt 10: Die brutfreien Randwaben können in die Leerzarge mit eingehängt werden.

Schritt 11: Sobald die alten Bruträume durchgesehen und leer sind, werden in die Leerzarge so viele Mittelwände eingehängt, bis die ursprüngliche Rahmenzahl wieder erreicht ist.

Fangwabe, Mittelwände und Futterwabe

Schritt 12: Das Absperrgitter wird auf die Leerzarge gelegt und der ursprüngliche Honigraum wieder aufgesetzt.

Damit ist das vorher zweizargige Volk auf eine Zarge reduziert worden. Brut und Volk sind dabei voneinander getrennt. Im Prinzip ist es wie bei einem Bienenschwarm: ein Volk mit Bienen, aber ohne Brut. Oder anders formuliert: durch diesen starken Eingriff haben wir eine Brutpause initiiert.

Die Bienen bauen in der nächsten Zeit entsprechend viele neue Waben auf. Die Flugbienen hingegen tragen den Nektar weiter ein. Weil kein Stauraum vorhanden ist, kommt es zu einer verstärkten Einlagerung im Honigraum. Deswegen ist es sinnvoll, diese Aktion 10 bis 14 Tage vor der geplanten Honigernte durchzuführen.

Wie oben beschrieben, kann auf diese Weise jedes Volk behandelt werden. Sämtliche entnommenen Brutwaben kommen in den Brutsammler. Sobald er in seinen beiden Zargen voll besetzt ist, wird er verschlossen.

Schritt 13: Die Sammelbrutableger (Brutsammler, Brutscheunen) werden anschließend abtransportiert und an einem neuen Standort außerhalb des Flugradius der Bienen von 2-3 Km aufgestellt. Am neuen Standort werden die Fluglöcher geöffnet. Die Bienen ziehen sich aus den im Sammler vorhandenen Eiern eine neue Königin heran.

zwei der gebildeten Sammelbrutableger bei der TBE

Sobald die alte vorhandene Brut nach 21 bis 24 Tagen ausgelaufen (geschlüpft) ist, muss das gesamte Volk mit Ameisen- oder Oxalsäure behandelt werden, bevor die neue Brut bereits wieder verdeckelt ist! Wir bevorzugen hierbei die inzwischen zur Sommerbehandlung zugelassene Oxalsäure. Sie kann einfach auf die Bienen aufgesprüht werden.

Die Brutsammler können, sobald die neue Königin in die Eiablage getreten ist, wieder zurücktransportiert werden. Zusätzlich kann jetzt eine Wabenerneuerung durchgeführt werden: die alten und dunklen Waben werden entnommen, die ansitzenden Bienen ins Volk abgeschüttelt. Die entstandenen Lücken werden mit Mittelwänden oder hellen Waben, die vom Schleudern übrig geblieben sind, ersetzt.

 

Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die Honigernte steht demnächst an. Doch vorher geschieht noch etwas anderes.

Normalerweise schließt sich an die Honigernte zeitnah die Behandlung gegen die Varroamilbe an. Diese Behandlung erfolgt üblicherweise mit organischen Säuren wie Ameisen- oder Oxalsäure. Damit diese Substanzen nicht in den Honig gelangen, muss die Entnahme des Honigs vorher abgeschlossen sein.

So machen wir das nicht (mehr). Wir drehen den Spieß um. Wir können und dürfen das, weil wir keine der genannten organischen Säuren, sondern eine biologische Methode verwenden: die totale Brutentnahme.

Das Prinzip ist recht einfach: wir führen künstlich eine Brutpause herbei. Die Brutentnahme ist eine Möglichkeit dafür, eine andere, mittlerweile ebenso gut anerkannte, ist das Käfigen der Königin. Hierbei wird die Königin ein einem gesonderten Käfig gefangen und mit ihrem Hofstaat für etwa vier Wochen darin in ihrem Volk gehalten. In dieser Zeit kann sie keine neuen Eier legen. Die im Nest vorhandene Brut entwickelt sich zu Ende und "läuft aus". Die Varroamilbe benötigt für ihre Vermehrung Brut, die kurz vor der Verdeckelung steht. Fehlt diese Brut, kann die Milbe sich nicht vermehren. Das gleiche Prinzip - nur mit anderer Technik - haben wir bei der Brutentnahme.

Für die Brutentnahme braucht es relativ viel an Material: neue Mittelwände und Zargen. Wie bereits angekündigt kommt hierzu ein gesonderter Bericht.

Derzeit stecke ich in den Vorbereitungen dazu: neue Mittelwände müssen eingelötet , alte Mittelwände im Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen werden. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich auch an, vorhandene Zargen zu reinigen.

Klassisch reinigt man die Zargen in einem Bad mit heißer Natronlauge. Hierfür habe ich in meinem städtischen Umfeld keinerlei Möglichkeiten. Ich habe lange nach Alternativen gesucht und bin bei einem Hochdruckreiniger hängengeblieben. Mit ihm reinige ich Böden und Zargen. Das geht einigermaßen schnell und praktisch und hinterlässt keine chemischen Rückstände. Der einzige Nachteil: das weiche Kiefernholz beginnt gelegentlich zu zerfasern. Dann war der Druck zu hoch.

 

Am 21. Juni 2018 ist um 12:07 die Sonne auf ihrem diesjährigen höchsten und nördlichsten Stand gewesen. Diese Tage sind in unseren Breiten die längsten im gesamten Jahresverlauf. Mittsommer.

Auch für die Bienen ist dieser Zeitpunkt ein markantes Ereignis. Um diese Zeit herum haben die Bienenvölker zahlenmäßig ihre größte Stärke erreicht. Mit den ab nun wieder Kürzer werdenden Tagen geht die Menge an Brut in den Völkern langsam wieder zurück. In wenigen Wochen werden bereits die Winterbienen erzeugt. Die Tracht erreicht jetzt ebenfalls ihren Höhepunkt. Zwar blüht noch die Linde, aber danach geht es mit der Blüte ebenfalls auf ein Ende zu. Vieles kommt da nun nicht mehr.

Doch! Etwas wichtiges kommt für uns Imker noch: die Honigernte. Wir haben heute unsere Völker unter anderen unter diesem Gesichtspunkt durchgesehen. Einige unserer Honigräume sind schwer und kaum alleine zu tragen. Bei einem Blick auf die darin befindlichen Waben wird schnell klar, warum:

Spätestens Ende des Monats sollten wir ernten. Jeder dieser Rahmen enthält etwa 3 Kilogramm Honig. Vor der eigentlichen Ernte kommt noch etwas anderes: die Behandlung gegen die Varroamilbe. Wir führen sie ohne Chemie rein biologisch durch, indem wir über eine vollständige Brutentnahme eine Brutpause herbeiführen. Die Milben bleiben in der Brut, die Bienen bekommen ein neues Zuhause dabei.

 

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