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Sammelbrutableger in Bergen-Enkheim

Anfang Juli habe ich bei den Völkern die vollständige Brutentnahme durchgeführt. Sämtliche Rahmen, die Brut enthalten, habe ich dabei aus dem Volk entfernt und zu Sammelbrutablegern zusammengestellt. Drei sind es insgesamt geworden. Zwei haben ihren neuen festen Platz in der Frankfurter Römerstadt am Rande des Niddaparks, der dritte einen vorübergehenden Standort in Frankfurt-Bergen-Enkheim erhalten.

Alle Sammelbrutableger sind weisellos, haben also keine Königin. Weil in jedem Ableger frische Eier in den Zellen sind, können die Bienen sich aus ihnen selbst eine neue Königin heranziehen. Das dauert 15 bis 16 Tage. Wenige Tage nach ihrem Schlupf fliegt sie zu ihrem Hochzeitsflug aus. Nach ihrer Rückkehr benötigt sie noch ein paar Tage Pause bevor sie mit der Eiablage beginnt und so den Grundstock für ein neues Volk bildet.

Im Sammelbrutableger ist es durch das Fehlen einer Königin vorübergehend zu einer Brutunterbrechung gekommen. Für die Varroamilben fehlt damit die Möglichkeit des eigenen Vermehrens in der geschlossenen Brut. Bis die Königin wieder in Eiablage geht, dauert es vier Wochen. Anschließend ist die neue Brut noch 8 Tage offen und wird erst am 9. Tag verdeckelt. Die Brutpause ist also relativ lang. Viele Milben sterben deshalb bereits in dieser Zeit ab.

Unterstützt wird das Absterben der Varroamilben noch durch eine ergänzende Säurebehandlung drei bis vier Wochen nach Bildung des Sammelbrutablegers. Dieser Zeitpunkt ergibt sich aus biologischen Gründen: die Entwicklung einer Biene vom Ei bis zum Schlupf dauert 21 Tage. Nach drei Wochen dürften also aus allen vorhandenen Eiern geschlüpfte Bienen geworden sein.

Mit der Säurebehandlung werden die auf den Bienen ansitzenden Varroamilben erreicht und abgetötet. Es kommen auf diese Weise zwei unterschiedliche Verfahren zur Varroabekämpfung im Ableger zusammen. Wichtig ist es, mit der Säurebehandlung zu beginnen, bevor die Königin in die Eiablage getreten und die neue Brut verdeckelt ist.

Als Behandlungssäure habe ich Oxalsäure benutzt. Sie ist seit dem letzten Jahr für die Sprühbehandlung im Sommer neu zugelassen und wird flächig auf das gesamte Wabenwerk Rahmen für Rahmen aufgesprüht. Die so behandelten Bienen habe ich anschließend noch einige Tage stehengelassen. Gestern Abend ist das Flugloch verschlossen worden.

Heute am späten Vormittag haben wir die Beute samt Einwohnerinnen mit zwei Spanngurten fest verschlossen, auf einer Sackkarre zum Kofferraum unseres Autos transportiert und darin abgestellt. Die Spanngurte verhindern, dass sich die Beute während des Transportes öffnet und die Bienen im Auto frei fliegen können.

Sammelbrutableger in Spanntgurtsicherung

Mit Hilfe einer Schubkarre haben wir die Beute bei uns dann zum vorgesehen Standplatz gefahren. Vor dem Öffnen des Fluglochs habe ich noch allerhand Pflanzen entfernt, die den Flug der Bienen behindert hätten. Zum leichteren Landen und Starten habe ich beim Öffnen des Fluglochs noch ein Anflugbrett angehängt.

Aufgestellter Sammelbrutableger

Gleichzeitig haben die Bienen ihre erste Winterfütterung oder Auffütterung erhalten, damit sie genug Wintervorräte einlagern können. Wie üblich habe ich dazu fertigen Futterteig verwendet.

Sammelbrutableger fertig aufbereitet an Ort und Stelle
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