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Bald ist es soweit und die erste Honigernte des Jahres 2023 kann beginnen. Die Bienen tragen fleißig den Nektar ein und lagern ihn nach einem Reifeprozess in den Honigräumen. Bei einigen Völkern sind die Honigräume inzwischen so schwer, dass sie kaum noch von einer Person getragen werden können.

Das sind schon gute Vorzeichen, wenn die Honigwaben vollständig oder nahezu vollständig verdeckelt sind wie hier am 3.6.2023. Das heißt, dass wir wohl spätestens Mitte Juni unseren Honig ernten und schleudern werden.

Heute, am 15.6.2023, habe ich bei unseren Völkern die Bienenfluchten eingelegt.

In einem Zwischenboden ist mittig ein Loch, in das die eigentliche Flucht eingelegt werden kann.

Die Bienen folgen hierbei dem Geruch ihrer Königin und laufen unter den gelben Zähen hindurch nach unten in die Bruträume. Weil die Zähne nach unten fallen, ist ihnen der Rückweg in den Honigraum damit versperrt. Das ist im Prinzip eine Art Drehtüreffekt: der Weg führt nur in eine Richtung. Dadurch werden die Honigräume frei von den Bienen. Uns Imker erleichtert das die Arbeit sehr, weil wir die vorhandenen Bienen dann nicht mehr abkehren müssen.

Früher habe ich mit anderen Bienenfluchten gearbeitet. Meistens mit den sogenannten italienischen Bienenfluchten. Hierbei ist es häufig vorgekommen, dass die Bienen sich überhaupt nicht darum gekümmert und die Bienenflucht gar nicht erst beachtet haben. Seit drei oder vier Jahren verwende ich das oben abgebildete Modell. Es funktioniert hervorragend!

Der Tag der Honigernte ist ein anstrengender Tag. Die Honigräume sind schwer und können durchaus bis 30 kg wiegen. Sie müssen vom Bienenstock abgehoben und zur Schleuder transportiert werden. Wenn dann noch Bienen auf den Honigwaben sitzen, kostet es Zeit und Mühe, sie abzukehren und die Waben möglichst bienenfrei wegzutragen.

In diesem Jahr sind unsere Honigräume richtig schwer. Deshalb rechne ich mit einer guten Ernte.

Wie es dabei zugeht wird in einem der nächsten Berichte stehen.

Nachträglich zeige ich hier die früher benutzen italienischen Bienenfluchten:

Die linke Seite ist diejenige Hälfte, die direkt auf der Unterseite der Flucht unter dem Bodenloch hängt. In der Mitte ist eine Vertiefung zu erkennen, von der sternförmig stetig schmaler werdende Gänge nach außen führen. Dadurch soll den Bienen der Weg nach außen und unten in die Bruträume vorgegeben sein. In der Theorie klingt es gut. Die Praxis entspricht allerdings nicht der Theorie. Häufig bleiben Bienen im Honigraum zurück. Durch die mittige Perforation gelangt der Duft des Königinnenpheromons nach oben in die Honigräume und lockt die Bienen an.

In diesem Jahr ist vieles anders als sonst. Bedingt durch die Kälte und Nässe im April und Mai haben wir eine mehrwöchige zeitliche Verzögerung erlebt, die sich bis heute, mitten im August, auswirkt.

Statt, wie üblich, zweimal den Honig zu ernten, hat es in diesem Jahr nur eine einzige Ernte gegeben. Und diese ist sogar noch ziemlich mager ausgefallen. Auch die fälligen Maßnahmen im Sommer wie Varroabehandlungen und Auffüttern haben sich zeitlich nach hinten verschoben.

Am Freitag, 13.8.2021, habe ich bei drei Völkern in einem einzigen Akt sowohl die Honigernte, die Säurebehandlung und das Auffüttern durchgeführt. So spät in einem Jahr habe ich dieses noch nie getan.

Normalerweise schließen sich jeweils zwei Tätigkeiten parallel aus. So kann man nicht zugleich den Honig ernten und gegen die Säure behandeln oder Honig ernten wollen und Auffüttern. In den klassischen Methoden schließen sich auch die Säurebehandlung und das gleichzeitige Füttern aus.

Trotzdem habe ich in diesem Jahr das alles in einem einzigen Block erledigt. Wie, das beschreibe ich jetzt.

Honigernte - Teil 1

Tage vor der eigentlichen Ernte kommen die Bienenfluchten unter den Honigraum. Sie sollen die Bienen dazu veranlassen, den Honigraum zu verlassen und nicht wieder zu besuchen. Das hat auch gut geklappt. Lediglich zwei einzelne Bienen sind in den beiden Honigräumen verblieben. Der nächste Schritt ist die Abnahme der Honigräume und Transport in den Schleuderraum. Dort können die Magazine mit den Waben erst einmal stehen bleiben.

Säurebehandlung

Sobald die Honigräume von den Bienenstöcken entfernt worden sind, kann ich mit der Säurebehandlung starten. Klassisch nimmt man dafür 60%ige Ameisensäure. So mache ich das nicht (mehr). Stattdessen verwende ich 3 Liter 15%ige Ameisensäure, die in eine Wanne gegossen und mit einem Metallgitter abgedeckt wird.

Diese Wanne deponiere ich unten im Boden jedes Bienenstocks. Dort bleibt sie vier Wochen stehen. Diese Methode ist sehr viel bienenschonender als die hochprozentigen Betriebsweisen. Dafür dauert sie aber auch länger. Wichtig ist dabei, dass die Säuredämpfe etwas länger als ein vollständiger Brutzyklus dauert, in der Beute zur Verfügung stehen. Deshalb auch die Zeit von vier Wochen. Der normale Brutzyklus dauert drei Wochen. Dieses Verfahren ist von den Lehrinstituten und klassischen Lehrmeinungen nicht abgesegnet! Es funktioniert allerdings auch ohne diesen göttlichen amtlichen Segen.

Auffüttern

Das praktische an dieser niederprozentigen Säurebehandlung ist, dass ich dabei parallel mit dem Auffüttern beginnen kann.

Als erstes füttere ich dazu mit festem Futterteig. Auf die Rahmenträger stelle ich einen 15 kg schweren Futterteigblock. Die Kunststoffverpackung belasse ich um den Block herum, damit er nicht austrocknet. Ansonsten wird Futter hart wie Beton und kann von den Bienen nicht mehr aufgenommen werden.

Vorbereiteter Futterteig
Umgebende Zarge oberhalb des Brutraumes
Futterteig auf den Oberträgern des Brutraumes in der umgebenden Zarge

Der Futterteigblock wird auf die Oberseiten der Rahmenträger gestellt. Damit die Bienenbeute wieder geschlossen kann, kommt um das Futter herum einfach eine leere Zarge.

Wichtig sind hierbei zwei Aspekte. Die Bienen benötigen beim Futterteig eine Wasserquelle in der Nähe. Ideal ist eine Bienenträne am Standort. Aber Hühnertränken oder ein Gewässer in der Nähe tun es auch.

Ein anderer wichtiger Punkt: das Einfüttern mit einem festen Teig dauert länger als wenn die Bienen flüssiges Futter einlagern. Beim Flüssigfutter werden sehr schnell die vorhandenen freien Zellen belegt. Dabei kann es passieren, dass nicht mehr ausreichend Fläche für die Brut zur Verfügung steht. Aus diesem Grunde sollte die erste Futtergabe unbedingt fester Teig sein, die folgenden Fütterungen können dann ruhig flüssig erfolgen.

Wieviel wird eingefüttert? Am Ende sollten Bienen, wenn sie ein Wirtschaftsvolk sind, knapp 25 kg Futter für den kommenden Winter eingelagert haben. Bei Ablegern dürfen es je nach Größe etwas weniger sein, Faustregel ca. 15 kg. Die vorhandenen Honigvorräte in der Beute werden dabei mitgerechnet.

Honigernte - Teil 2

Nachdem die oben beschriebenen Arbeiten erledigt sind, geht es an die eigentliche Honigernte. Die entnommenen Zargen mit den Honigwaben stehen bereits in dem Raum, in dem geschleudert wird.

Dazu werden in Handarbeit die einzelnen Waben zunächst entdeckelt.

Verdeckelte Honigwabe

Mit einer speziell geformten Gabel werden die Verschlüsse der einzelnen Zellen abgehoben und der Honig freigelegt.

Teilweise entdeckelte Honigwabe

Am Ende sieht die Wabe dann so aus:

Das Glänzende ist der eingelagerte Honig. Er wird nun in einer Zentrifuge aus den Waben herausgeschleudert und anschließend gesammelt. Anschließend muss er noch einige Zeit reifen, bevor er gerührt und abgefüllt werden kann.

Das alles geschieht bei den Nicht-Erwerbsimkern in der Regel in Handarbeit.

Das Wort klingt etwas dramatisch. Von Flucht hören wir in den Medien ja täglich. Flucht hängt häufig mit Vertreibung zusammen.

Um Vertreibung geht es auch bei der Bienenflucht. Damit wir Imker den Honig der Bienen ernten können, vertreiben wir die Tiere aus dem Honigraum. Dazu gibt es verschiedene Verfahren.

Großimker nehmen häufig einen Laubsauger und blasen die Bienen mit einem starken Luftstrom von den Waben. Kleinimker wir wir könnten hierfür den Abkehrbesen einsetzen und von jedem Rahmen in Handarbeit die Bienen entfernen.

Eine weitere Möglichkeit stellt die Bienenflucht dar. Sie ist so etwas wie eine Drehtür mit Rücksperrventil. Die Tür dreht sich nur in eine Richtung. Die genannte Tür sieht in der Imkerei aber ein wenig anders aus.

Das Grundschema: unter den Honigraum wird ein Zwischenboden gelegt. In ihm sind ein oder zwei Löcher. Auf oder unter sie wird jeweils die Bienenflucht installiert. Der Klassiker ist die "italienische" Bienenflucht. Unter das Loch wird eine Kunststoffscheibe geklebt oder geschraubt, die ein Gangsystem enthält, das sich nach außen, zentrifugal, verkleinert. Bienen können diesen schmaler werdenden Gang vom Honigraum in die Beute laufen, aber nicht umgedreht.

Bienenflucht. Links der fertige Zwischenboden, rechts die italienische Bienenflucht

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es oft anders aus. Häufig bleibt der Honigraum voller Bienen, die dann mit dem Abkehrbesen von Hand abgekehrt werden müssen.

Vor wenigen Jahren habe ich einen anderen Typus von Bienenflucht entdeckt. Sie ist ebenfalls kreisförmig und wird auf der Oberseite des Zwischenbodens in das runde Loch eingelegt. In der Mitte befindet sich ein Durchlass in einem Schlitz. Von der Oberkante hängen gelbe Elemente schräg verlaufend herab, die problemlos auf dem Weg von oben nach unten passiert werden können. Für den Rückweg müssen sie allerdings angehoben werden, damit eine Biene unter ihnen in den Honigraum gelangen kann.

Zwischenboden über dem Absperrgitter
Alternativmodell der Bienenflucht über dem Absperrgitter eingelegt

Mit diesem Typus einer Bienenflucht habe ich in den letzten Jahren nur gute Erfahrungen gemacht. Die Honigräume sind leer.

Diese Bienenfluchten lege ich einen Tag vor der Honigernte ein. Das reicht meiner Erfahrung nach völlig aus. Bei der italienischen Flucht haben oft mehrere Tage nicht ausgereicht, um die Bienen aus dem Honigraum in die Beute zu treiben.

Beute vor Einlage der Bienenflucht
Die selbe Beute mit Einlage der Bienenflucht

Wie funktioniert die Bienenflucht? Das Pheromon der Bienenkönigin ist im gesamten Inneren einer Beute für die Bienen riechbar. Es vermittelt ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das "Wir"-Gefühl. Nach Einlage der Bienenflucht ist der Verbreitungsweg des Pheromons strömungstechnisch eingeschränkt mit der Folge, dass die Duftstoffkonzentration im Honigraum abnimmt.

Weil Duftspuren über die Kanäle der Bienenflucht für die Bienen noch wahrnehmbar sind, folgen sie ihnen hin zu Orten mit höherer Konzentration. Das ist unterhalb des Zwischenbodens stets der Fall. Die Bienen wandern entlang dieses Konzentrationsgradienten nach unten zu Räumen mit höherer Konzentration. Der Rückweg ist ihnen durch die Bienenflucht dann leider verwehrt. So einfach funktioniert das und wir Imker freuen uns ...

Himmelfahrt, Vatertag, Auffahrt, Honigschleudertag. All das trifft derzeit auf den heutigen Tag zu.

Bereits gestern Abend haben wir unter die jeweiligen Honigräume je eine Bienenflucht eingelegt. Sie funktioniert wie eine Drehtür: die Bienen können nur in eine Richtung (aus dem Honigraum weg) und nicht mehr zurück. Das erleichtert uns die Arbeit am nächsten Tag enorm.

Aber leider haben die Bienenfluchten nicht so funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben und wie die Theorie es besagt. Viele Bienen sind noch in den Honigräumen verblieben. Zum Honigernten können wir die Bienen, die auf den Honigwaben noch ansitzen, überhaupt nicht gebrauchen. Also müssen wir sie mechanisch abkehren und dem Volk zurückgeben. Das hält natürlich auf. Jeder einzelne Rahmen wird abgekehrt und anschließend in eine bereit gestellte Leerzarge gehängt, die sofort mit einem Deckel verschlossen wird. Die nun bienenfreien Honigräume werden anschließend ins Auto zum Abtransport getragen.

Ebenfalls am Abend zuvor werden die benötigten Utensilien aus dem Keller nach oben in die Wohnung geholt und geputzt. Wir schleudern den Honig bei uns in unserer Küche. Auch sie - und die Wohnung - werden vorher gereinigt und geputzt.

Bevor es dann mit der eigentlichen Ernte losgeht, wird in der Küche alles für später vorbereitet: die Honigschleuder wird aufgestellt, Sieb und Honigeimer darunter gestellt, das Entdeckelungsgeschirr aufgebaut, der Boden, auf dem die Honigräume zu Stehen kommen, mit Papier abgedeckt.

Dann geht es los. Die Honigräume werden, wie oben bereits beschrieben, "entbient", also bienenfrei gemacht, und im Kofferraum des Autos abgestellt. Am Ankunfts- und Schleuderort wird alles in die Küche getragen und die Arbeit beginnt dann tatsächlich.

Die verdeckelten Zellen werden vom Wachs befreit. Wir verwenden dazu eine mehrzinkige Entdeckelungsgabel. Die so geöffneten Waben kommen hochkant in die Schleuder und werden darin in einem mehrstufigen Prozess leer geschleudert. Der gewonnene Honig fließt durch ein Sieb in einen Lebensmitteleimer, auch Hobbock genannt.

Den genauen Ablauf zeige ich exemplarisch hier. Wir schleudern hier gerade zwei unterschiedliche Wabengrößen: die beiden schmalen sind Dadant, die beiden größeren Zander. So heißen die verschiedenen Beutensysteme mit ihren unterschiedlichen Rahmenmaßen.

Den heute geschleuderten Honig nennen wir "Eintracht". So heißt bei uns stets die erste Ernte eines Jahres. Die zweite Ernte bekommt den Namen "Zwietracht". Parallel dazu haben wir am Schluss auch noch Honig aus dem Niddapark Frankfurt geschleudert. Er heißt dann logischerweise "Niedertracht".

Bei der Eintracht ist mal wieder ein spannendes Phänomen zu beobachten. Obwohl alle Honige zur gleichen Zeit geerntet worden sind, sind die zum Teil sogar sehr verschieden. Ich zeige das hier an Beispiel der Farben.

unterschiedliche Farben bei der gleichen Honigernte

Links im Eimer ist ein sehr heller, ins weiße neigender Honig, rechts hingegen ist er eher dunkel bis bräunlich. Meine Erklärung: im linken Honig ist der Rapsanteil deutlich höher. Wir produzieren keine Sortenhonige, bei denen eine bestimmte Blütensorte deutlich überwiegt, sondern Mischhonige aus allen hier wachsenden Blüten. Im Italienischen nennt man das Mille Fiori, Tausend Blüten. Ich finde, dies ist eine sehr passende Bezeichnung hierfür. Deshalb dürfte in diesem Jahr unsere Eintracht wohl zum ersten Mal verschiedene Farben später im Glas haben. Darüber dann später mehr. So wie sie in die Eimer gelaufen sind, werden die Honige später auch abgefüllt werden.

DIe Zeit zwischen der Brutentnahme und der Honigernte ist nun fast verstrichen. Morgen geht es ans "Eingemachte", der Honig wird geerntet.

Zur Vorbereitung haben wir gestern Abend unter die aufgesetzten Honigräume jeweils eine Bienenflucht gesetzt.

Bienenflucht. Links Ober-, rechts Unterseite

Die Bienenflucht ist ein Zwischenboden mit einem Loch in der Mitte. Auf die Unterseite habe ich die eigentliche Bienenflucht geklebt. Hier sind die sternförmig angeordneten Fluchtwege der Bienen gut zu erkennen. In der Mitte sind viele Löcher, die den Luft- und damit auch den Pheromonaustausch zwischen oben und unten bewirken. Wie bei einer Drehtür laufen die Bienen hierbei nur in einer Richtung, nämlich zurück ins Volk.

Sinn und Zweck ein jeder Bienenflucht ist es, die Honigräume für die Ernte möglichst bienenfrei zu bekommen. Das klingt in der Theorie gut, in der Praxis ist es jedoch nicht immer so. Manchmal sind die Honigräume tatsächlich völlig frei von Bienen, manchmal sieht es aber auch so aus, als ob überhaupt keine Bienenflucht eingelegt worden ist.

Auf jeden Fall haben wir welche zwischen den Honigraum und das Absperrgitter eine Beute eingelegt. Morgen, am Sonntag, werden sie zusammen mit den Honigräumen wieder entfernt. Sollten noch Bienen vorhanden sein, müssen sie abgekehrt werden.

Dieses Jahr ist für uns in seinem Verlauf ungewöhnlich. Erst ist es zwischendrin zu kalt, dann kommt es dadurch zu einer Entwicklungsverzögerung bis zu 10 Tagen.

In unserer Umgebung bauen die Landwirte regelmäßig Raps an. Die Rapsblüte verlagert sich in der Regel in den letzen Jahren immer weiter nach vorne und fällt deshalb immer häufiger mit der Obstblüte zusammen. Glücklicherweise haben wir in diesem Jahr im Umkreis von zwei bis drei Kilometern nur wenig Raps stehen. Dadurch werden wir einen Honig erhalten, der tatsächlich einmal von der Obstblüte dominiert wird und anders als gewohnt sein wird.

Hinzu kommt, dass wir ein neues Volk aufgestellt haben, dass unglaublich fleißig im Eintragen von Nektar ist. Bei diesem Volk ist seit einer Woche der Honigraum gefüllt und muss dringend geleert werden, damit das Volk wieder Platz zum Eintragen erhält. Auch in anderen Völkern steht es mit erntefähigem Honig gut in diesem Frühjahr.

Normalerweiser ernten wir in den letzten Jahren das erste Mal etwa Mitte Juni. Dieses Mal sind wir mindestens zwei Wochen früher dran.

Zur Vorbereitung der Ernte werden unter die Honigräume Bienenfluchten gestellt. Sie stellen eine Art Schleuse oder Drehtür dar. Die Bienen im Honigraum können zwar heraus, aber nicht mehr herein. Dadurch entleert sich der Honigraum, so dass die Zargen und Waben darinnen bienenarm bis - im Idealfall - sogar bienenfrei sind.

Die Bienenfluchten legen wir heute bei fünf Völkern ein, geerntet wird dann morgen früh. Anschließend werden alle benötigten Gerätschaften geputzt, auch wenn sie nach ihrer letzten Verwendung gereinigt gelagert worden sind. Honig ist nun mal auch ein Lebensmittel und da sollten die hygienischen Maßstäbe durchaus schon hoch sein.

Ein kleiner Nebeneffekt beim Einlegen der Bienenfluchten ergibt aus sich dem Abheben der Honigräume. Hierbei lässt sich sehr schnell erkennen, ob sie leicht, schwer oder ganz schwer sind. Ich schätze aufgrund der Gewichte, dass wir morgen theoretisch Honig in einer Menge von 80 bis 100 Kilogramm ernten können. Wie weit diese Schätzung realistisch oder von Wunschdenken geprägt ist, werden wir morgen sehen.

 

 

 

 

Morgen beginnen wir mit der Ernte unseres ersten diesjährigen Honigs. Zwar haben wir nur noch wenige Völker, aber diese sind, wie es aussieht, sehr aktiv.

Der Honig wird in der Magazinimkerei von den Bienen in einem besonderen Honigraum gesammelt. Hierzu wird auf den obersten Brutraum ein Absperrgitter gelegt. Dessen Streben sind nur so breit, dass Arbeiterinnen ohne Schwierigkeiten gerade noch hindurchschlüpfen können. Die wesentlich dickeren Drohnen und die Bienenkönigin kommen jedoch nicht mehr hindurch. Hierauf wird eine normale Zarge mit entweder Mittelwänden oder leeren Waben gesetzt. In diesen Raum tragen die Bienen den gesammelten Nektar ein. Als Folge des Absperrgitters wird der Honigraum nicht mehr zu einem Brutraum, denn die Königin bleibt draußen und kann folglich keine Eier dorthin legen. Wenn die einzelnen Zellen mit Nektar gefüllt sind, werden sie von den Arbeiterinnen verdeckelt.

Zur Honigernte wird der komplette Honigraum samt Rahmen entfernt. Die Verschlussdeckel der Zellen werden entfernt und die Waben ausgeschleudert. Anschließend werden die Rahmen mit dem nun leeren Wabenwerk zurückgestellt und können von den Bienen ohne Neubaumaßnahmen sofort wieder verwendet werden.

Zum Ernten und Schleudern ist es wenig sinnvoll, dass der Honigraum noch Bienen enthält. Damit sie aus dem Honigraum verschwinden, legt man kurz vor dem geplanten Erntetermin eine Bienenflucht zwischen das Absperrgitter und der Zarge mit den Rahmen. In der Bienenflucht befindet sich eine Art Drehür, die den Bienen zwar das Herauskommen erlaubt, aber nicht mehr das Hineinkommen.

Wir verwenden eine italienische Bienenflucht: unter ein rundes Lock im einzulegenden Zwischenboden wird eine Kunststoffplatte angebracht. Sie enthält Löcher in ihrem Boden, die den Bienen die Geräusche und Düfte des Volkes vermitteln. Sternförmig gehen schmaler werdende Gänge ab, die zurück ins Muttervolk führen.

Bienenflucht - Unterseite mit den sternförmigen Gängen

Bienenflucht - Oberseite

Im Idealfall sind nach kurzer Zeit die Bienen nach unten in die Bruträume gewandert und kehren nicht wieder dorthin zurück. Die bienenfreien Rahmen werden als Ganzes zusammen mit der Zarge entnommen und ausgeschleudert.

Sollten jedoch noch Bienen auf den Honigwaben verblieben sein, hilft nur eines: sie werden vor das Volk mit dem Besen abgekehrt. Die Wabe wird danach schnell in eine leere Zarge gehängt, damit sie nicht erneut von Bienen beflogen werden kann. Auf diese Weise muss man dann mit allen einzelnen Rahmen verfahren, bevor sie geschleudert werden können.

Am 28. Juli 2016 haben wir abends mit den Vorbereitungen zur zweiten Honigernte begonnen.

Damit wir an den Honig gelangen, sollten die Rahmen im Honigraum möglichst bienenfrei sein. Um das zu erreichen, haben wir unter den jeweiligen Honigraum eines Volkes eine Leerzarge und eine Bienenflucht gesetzt. Die Bienenflucht ist wie eine Drehtür: sie lässt nur in eine Richtung die Bienen hindurch. Im Idealfall werden die noch im Honigraum vorhandenen Bienen in zwei Tagen verschwunden sein. Wir heben den Honigraum dann nur noch ab und transportieren ihn zu uns nach Hause, dort wird er geschleudert und der ablaufende Honig zunächst in Eimer gefüllt.

Einen Tag nach der Entnahme starten wir mit der Behandlung gegen die Varroamilbe. In den Boden eines jeden Bienenstocks wird dazu eine Wanne mit etwa drei Litern 15%iger Ameisensäure gestellt. Durch die hohen Außentemperaturen im Sommer verdampft die Ameisensäure und tötet dadurch die Milben ab. Klassisch verwenden die meisten Imker jedoch eine Säurekonzentration von 60%. Das bedeutet für die Bienen schon ein wenig Stress, auch wenn ihnen die Säure nichts ausmacht. Wir verwenden jedoch nur 15%ige Säure. Dieses Verfahren ist schonender, dauert dafür aber länger. Allerdings brüten die Bienen in diesen Zeit weiter und können gleichzeitig sogar zur Wintervorbereitung von uns mit Futterteig versehen und aufgefüttert werden.

In diesem Jahr war die Honigernte durch den extrem nassen Juni eine besondere Ernte. Sie war etwas später als sonst und etwas trachtärmer. Die aufgesetzten Honigräume waren zum Teil schwer, aber andererseits nur teilweise voll verdeckelt. Durch den Regen wurde zunächst weniger Nektar eingetragen, aber leider hat die Blütezeit darauf wenig Rücksicht genommen. Ein großer Teil der Blüten ist inzwischen verblüht, viel mehr kommt nun auch nicht nach. Jetzt, um die Sommersonnenwende und den Johannistag, ist die Völkerentwicklung auf dem Maximum. Diese Entwicklung geht in etwa parallel mit der Blütenfülle  einher. Klassisch läuft jetzt die Tracht ihrem Ende entgegen.

Etwa drei Tage vor der geplanten Honigernte hatte ich damit begonnen, unter die in Betracht kommenden Honigräume auf das Absperrgitter eine Leerzarge zu stellen und diese mit einer Bienenflucht nach oben hin abzusperren. Auf die jeweilige Bienenflucht wurde anschließend der Honigraum zurückgestellt. Diese Technik habe ich in dieser Art und Weise das erste Mal ausprobiert. Durch den Rundbrief einer Großimkerei bin ich darauf gestoßen. Die letzten Male waren trotz der eingelegten Bienenflucht noch immer sehr viele Restbienen im Honigraum geblieben. Im Grunde machte es kaum einen Unterschied, ob die Flucht nun eingelegt war oder nicht.

Das war in diesem Jahr mit der zwischengeschobenen Leerzarge völlig anders. Höchstens ein paar sehr vereinzelte Exemplare von Honigbienen waren noch anzutreffen. Wenn es fünf je Honigraum und Volk waren, waren es viele. Dadurch war die Abnahme der Honigräume angenehm einfach gewesen. Natürlich erfolgte dieses morgens früh, noch vor dem Frühstück am Samstag.

Acht Zargen am Rand der Streuobstwiese warten auf den Abtransport zum Schleudern
Acht Zargen am Rand der Streuobstwiese warten auf den Abtransport zum Schleudern

Vor dem Schleudern gab es die üblichen Vorbereitungen: alle Gerätschaften wurden gereinigt und getrocknet, der Fußboden gewischt, damit möglichst wenig Verunreinigungen an und in das Lebensmittel Honig gelangen können.

Acht Zargen mit Rahmen zum Schleudern. Allerdings ist nicht jede Zarge mit 10 Rahmen bestückt
Acht Zargen mit Rahmen zum Schleudern. Allerdings ist nicht jede Zarge mit 10 Rahmen bestückt

Honigschleuder im Hintergrund, davor Metallgefäß mit einliegendem Feinsieb, davor am Überlauf ein Lebensmitteleimer
Honigschleuder im Hintergrund, davor Metallgefäß mit einliegendem Feinsieb, davor am Überlauf ein Lebensmitteleimer

Entdeckelungsgeschirr
Entdeckelungsgeschirr

Rahmen für Rahmen wird auf die Schräge des Entdeckelungsgeschirrs gelegt. Mit einer speziellen Gabel werden die wächsernen Verschlüsse der einzelnen Zellen angehoben, entfernt und in der darunterliegenden Wanne auf einem Siebboden gesammelt. Bereits jetzt auslaufender Honig tropft nach unten durch das Entdeckelungswachs hindurch und wird in der Bodenwanne aufgefangen. Somit bleiben die Verluste relativ gering.

Die entdeckelten, geöffneten, Waben werden anschließend senkrecht in die Schleuder gestellt. Vier Waben passen in die neue Schleuder hinein. Beim Schleudern wirken die Fliehkräfte und lassen den Honig, der zur Innenseite der Schleuder zeigt, an die Wand fliegen. Gleichzeitig wird jedoch auch die gefüllte Innenseite der Wabe in Richtung Wand gedrückt. Durch diese enormen Fliehkräfte kann es zum Wabenbruch kommen. Um ihn zu vermeiden, schleudert man erst sehr behutsam mit niedriger Drehzahl an. Anschließend werden die Waben gewendet, so dass die innen liegenden Seiten nun nach außen zeigen. Beim zweiten Schleudergang wird der Honig vollständig abgeschleudert. Nach einem erneuten Wenden geschieht das Gleiche mit dem restlichen Honig.

Das Verfahren ist umständlich und zeitintensiv, weil die Waben hierbei mehrfach in die Hand genommen werden müssen. Dabei bleiben die Waben allerdings unbeschädigt. Es gibt sogenannte Selbstwendeschleudern, die sich sogar programmieren lassen, damit sie automatisch immer den gleichen Ablauf haben. Das spart zwar sehr viel Zeit und Mühe, jedoch ist der finanzielle Aufwand für dieses bequeme Vergnügen beträchtlich. Für kleine Imkereien lohnt sich eine solche Anschaffung deshalb in der Regel nicht.

Durch die Zentrifugalkräfte in der Schleuder werden sowohl der Honig als auch viele Wachsteilchen an die Schleuderinnenwand zentrifugiert. Von dort sinken oder fließen sie zu Boden. Dieses Gemisch verlässt über einen Ausfluss den Innenraum und wird in einem Sieb aufgefangen. Wir verwenden inzwischen nicht mehr das klassische Doppelsieb, bei dem das erste obere Sieb grob-, das zweite feinmaschig ist. Die Wachspartikel lassen das obere Sieb recht schnell verstopfen. Praktischer und bequemer ist aus diesem Grund ein Spitzsieb. Es wird auf den Behälterrand aufgelegt, die Spitze liegt im Behälter auf dem Boden. Hierin schwimmen die Wachsteilchen ständig an der Oberfläche verstopfen das Sieb dadurch nicht.

Die im Honig verbliebenen Wachsteilchen werden im Feinsieb abgetrennt
Die im Honig verbliebenen Wachsteilchen werden im Feinsieb abgetrennt

So fließt der Honig aus der Schleuder in das Feinsieb hinein
So fließt der Honig aus der Schleuder in das Feinsieb hinein

Sobald der erste Behälter gefüllt ist, fließt der gefilterte Honig über einen Überlauf in ein zweites Gefäß, beispielsweise einen Eimer.

Honigschleuder im Hintergrund, davor Metallgefäß mit einliegendem Feinsieb, davor am Überlauf ein Lebensmitteleimer
Honigschleuder im Hintergrund, davor Metallgefäß mit einliegendem Feinsieb, davor am Überlauf ein Lebensmitteleimer

In solchen Eimern kann man anschließend den Honig bis zum Zeitpunkt des Abfüllens lagern. In den ersten Tagen nach dem Schleudern steigen noch Luftblasen und Schaumteilchen an die Oberfläche. Sie werden dort mechanisch aufgenommen und entsorgt. Sobald der Honig zu kristallisieren beginnt, kann er in diesen Behältnissen gerührt werden und erhält seine gewünschte feincremige Konsistenz.

Gleich geht es los mit der Honigernte.

In den letzten Tagen habe ich unter die Honigräume eine Bienenflucht und eine Leerzarge gesetzt, damit die Bienen aus dem Honrigraum zurück in das Volk laufen und die honighaltigen Waben möglichst bienenfrei sind. Sämtliche Gerätschaften wie Honigsschleuder, Eimer und Entdeckelungsgeschirr sind gestern Abend gereinigt worden (schließlich ist Honig ein Lebensmittel).

Wir holen die Honigräume heim -  dann wird nacheinander entdeckelt und geschleudert. Nach einer groben Schätzung rechne ich mal mit etwa 150 Kilogramm Honig als Frühtracht 2016.

Nachtrag vom 13.06.2016: Die Schätzung war in der Tat recht grob. Wenn ich die Summe der Differenzen der Zargengewichte vor und nach dem Schleudern bilde, komme ich auf 128 Kilogramm. Betrachte ich hingegen die abgeschleuderten Mengen, sind es etwa 115 bis 120 Kilogramm. Der Unterschied ergibt sich aus dem gewonnenen Entdeckelungswachs und den im Feinsieb gesammelten Wachsrückständen.

Morgen, am 4.6.2015, ist es soweit: unsere Honigernte 2015 beginnt. Bei sechs Völkern ist inzwischen genügend Honig im Honigraum eingetragen. Wir können also loslegen.

Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren: die Räume, in denen wir arbeiten, sind geputzt, sämtliche Arbeitsgeräte sind aus dem Keller nach oben getragen und gereinigt worden. Um 19:15 Uhr haben wir heute Abend die Bienenfluchten unter die Honigräume gesetzt. Sie bilden eine Art Drehtür oder Ventil, denn die Bienen gelangen nun nicht mehr in den Honigraum hinein, können jedoch in ihr Volk zurücklaufen. Dadurch werden die Honigräume von Bienen befreit, so dass das Abnehmen am nächsten Tag einfacher vonstatten geht. Die einzelnen Honigräume sind mit der Nummer der zugehörigen Beute gekennzeichnet, so können wir die entnommene Honigmenge pro Volk abwiegen. Das hilft uns, um später, bei der Auffütterung die Futtermenge kalkulieren zu können. Zudem gibt es einen Anhalt für die Ertragsfähigkeit des jeweiligen Volkes.

Vorbereitungen Honigernte 2015. Von links nach rechts: Honigschleuder, Metall- und Kunststoffeimer, Doppelsieb, Bienenfluchten
Vorbereitungen Honigernte 2015. Von links nach rechts: Honigschleuder, Metall- und Kunststoffeimer, Doppelsieb, Bienenfluchten

 

Bienenfluchten. Links vollständig, rechts in Teilen mit Zwischenboden und italienischer Bienenflucht
Bienenfluchten. Links vollständig, rechts in Teilen mit Zwischenboden und italienischer Bienenflucht

 

Honigschleuder, rechts davor Metalleimer mit Doppelsieb, dahinter Kunststoffeimer
Honigschleuder, rechts davor Metalleimer mit Doppelsieb, dahinter Kunststoffeimer

 

 

 

Am Sonntag, den 18. Mai 2014, war es soweit: wir haben den ersten Honig aus den Riedberger Völkern geschleudert.

Zur Vorbereitung hatte ich am Samstagabend in den beiden Völkern, die noch in den Rapsfeldern stehen, sowie in dem neuen Volk 4 auf dem Riedberg eine sogenannte Bienenflucht unter den jeweiligen Honigraum gesetzt (erkennbar als schmaler Streifen im oberen Bild). Eine Bienenflucht ist im Prinzip so etwas wie eine Drehtür mit Einbahnrichtung: die Bienen können nur in einer Richtung passieren.

Früh am Sonntagmorgen bin ich erneut zu den Beuten, habe die Honigräume abgenommen und nach Hause gebracht. In der Tat waren nur noch vereinzelte Bienen im Honigraum, so dass ich selber überrascht war, wie einfach und elegant das Abnehmen geht. Innerlich hatte ich mich schon auf ein Abkehren größerer Anzahl Bienen und damit auf diverse Bienenstiche eingestellt. Jedem Volk hatte ich anschließend als neuen Honigraum eine Flachzarge aufgesetzt (siehe unteres Bild).

Nachmittags ging es dann an das eigentliche Schleudern. Alle notwendigen Gerätschaften hatte ich vorher gesäubert, mit heißem Wasser gespült und trocknen lassen. Um keine Fremdkörper in das Lebensmittel Honig einzubringen, wurden die Gerätschaften und Gefäße nicht mit einem Tuch abgetrocknet, sondern so aufgestellt, dass das Wasser ablaufen konnte.

Mit einer Entdeckelungsgabel wurden die Wachsdeckel auf beiden Seiten der Rahmen abgehoben. Die so geöffneten Rahmen wurden dann hochkant auf ihre Schmalseite in die Honigschleuder gestellt. Zur Aufnahme der Ohren (= Verlängerung der Rahmenoberkanten) sind im Boden des Drehkorbes kleine Aussparungen vorgesehen. Hierdurch wird eine Fixierung und Verhindern des Rutschens ermöglicht.

Beim ersten Schleudergang besteht die Gefahr eines Wabenbruchs, wenn die Drehzahl zu hoch und die dadurch verursachten Fliehkräfte zu groß sind. Die Masse des auf der Innenseite verbliebenen Honigs wird beim Schleudern in die Waben gepresst und kann dadurch die Waben zerdrücken und brechen lassen. Um diesen Bruch zu vermeiden, erfolgt das erste Schleudern zunächst nur vorsichtig "mit gebremstem Schaum", also nicht zu hoher Drehzahl. Die Waben werden anschließend um 180° gedreht und können nun mit voller Kraft geschleudert werden. Im Anschluss daran müssen sie ein weiteres Mal gewendet werden, um an den Resthonig zu gelangen.

Das Schleudern übt auf die Rahmen und Waben eine Zentrifugalkraft (Fliehkraft) aus. Hierbei werden die außen liegenden Honigmengen streifenförmig an die Innenwand der Trommel geschleudert und fließen nach unten auf den Boden. Nicht nur Honig wird auf diese Weise entfernt, auch Wachsteilchen und andere Festkörper landen an der Trommelwand und werden ausgeschieden. Über ein Ausflussrohr fließt diese gemischte Masse in ein Doppelsieb, das auf einem Sammelgefäß liegt. Das erste Sieb ist eher grobmaschig und hält die größeren Festteile zurück. Das darunter liegenden feinmaschige zweite Sieb trennt die kleineren Partikel ab, die ebenfalls nicht in den Honig gehören. Als ein Gemisch aus Honig und Luft tropft von dort eine mehr oder minder zähe Flüssigkeit in das Auffanggefäß.


siehe auch:

Spannend war für uns, dass die Honige aus jedem Volk sowohl anders aussahen als auch anders schmeckten. Volk 2 hatte eine Flachzarge als Honigraum. Der Honig war sehr hell. Die Honigwaben aus dem danebenstehenden Volk 3 waren normale Zanderwaben. Der gewonnene Honig war deutlich dunkler und schmeckte herber. Beide Völker standen sowohl vor dem Wandern ins Rapsfeld als auch im Feld direkt nebeneinander.

Noch dunkler war der Honig aus dem Volk 4. Dieses Volk hatte ich erst Anfang April aus Butzbach im Taunus geholt und auf dem Riedberg aufgestellt.

Insgesamt haben wir 29 Kilogramm Honig gewonnen, davon 6 Kilo aus dem Volk 2, 13  aus dem Volk 3 und 10 aus dem Volk 4.

 

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