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(12.03.2024) Gestern Morgen habe ich mal wieder beim Spaziergang über den Riedberg auf den heranwachsenden Raps geschaut. Die Pflanzen haben inzwischen eine Höhe von bis zu 40 cm erreicht. Im Herz, dem Blüten- und Blattansatz, ist die Entwicklung der Blüten deutlich vorangeschritten. Ich zeige im Folgenden links ein aktuelles Bild, rechts eines vom 27.2.2024 zum direkten Vergleich.

In vermutlich weniger als vier Wochen wird der Raps bei uns blühen. Die Obstblüte hat mit den Pflaumen bereits begonnen. Wir sind geschätzte vier Wochen früher als sonst in der Entwicklung voraus.

Das stellt uns Imker vor erhebliche Herausforderungen: die Tracht setzt früher ein. Wir haben vorgestern auf dem Lehrbienenstand bereits die erste verdeckelte Drohnenbrut gesehen. Ein Volk hat sich bereits eine verdeckelte Königinnenzelle herangezogen. Das sind alles Phänomene, die sich sonst frühestens Mitte bis Ende April erst herausbilden. Das bedeutet dann auch, dass wir mit dem Einsatz von Drohnenrahmen zur biologischen Varroabekämpfung sehr viel früher beginnen müssen. Mit dem früheren Trachtbeginn wird sich dann auch die Zeit bis zum Trachtende verlängern. Möglicherweise wird die üblicherweise im Juli einsetzende exponentielle Vermehrung der Varroamilben dann ebenfalls früher einsetzen.... Das sind lauter Unwägbarkeiten, die derzeit auf uns Imker zukommen und denen wir uns natürlich stellen wollen und werden! Das dürfte ein sehr spannendes und anspruchsvolles Bienenjahr werden.....

Vor wenigen Tagen habe ich die Beute eines Bienenvolkes geöffnet und die Waben untersucht. Aus diesem Volk ist ein Teil der Bienen abgeschwärmt. Das heißt, dass das Volk sich geteilt und damit vermehrt hat. Übrig geblieben ist ein deutlich verkleinertes Restvolk, dass sich nun wieder erst zu alter Größe aufbauen muss. In der Regel sind die verbliebenen Bienen ziemlich geschwächt und zahlenmäßig erheblich verkleinert im Vergleich zur Volksstärke zuvor.

Bei der Durchsicht habe ich einige interessante Dinge gefunden, die ich hier vorstellen möchte.

Damit ein Bienenvolk schwärmen kann, sorgt es für seine Nachkommen, indem es bereits vor dem Auszug aus dem Haus eine neue Königin auf- und heranzieht.

Vorderseite

Rückseite der gleichen Weiselzelle

Aus dieser Königinnen- oder auch Weiselzelle genannt - ist die neue Königin geschlüpft. Sehr deutlich ist am unteren Ende ihrer Zelle der kreisförmig geöffnete Deckel zu erkennen, den sie von innen aufgeschnitten hat, um daraus zu schlüpfen.

Das Volk ist auf Nummer Sicher gegangen und hat nicht nur eine, sondern gleich mehrere Weiselzellen erschaffen. So können die Bienen sicher sein, dass auch eine Königin schlüpfen und ihr neues Volk übernehmen wird.

Das Bild zeigt eine zweite Weiselzelle mit ebenfalls geöffnetem Deckel aus dem gleichen Volk. Auch hier ist eine Königin geschlüpft. Doch damit nicht genug.

Diese Bilder zeigen eine dritte geöffnete Weiselzelle. Das untere ist so aufgenommen, dass der Blick in die leere Zelle führt. Man erkennt, dass dieses Volk sich intensiv um seine Hinterlassenschaften gekümmert hat.

Aber: drei Königinnen in einem Volk? Das geht überhaupt nicht. Hier hilft die Natur sich selber. In der Regel sticht die zuerst geschlüpfte Königin ihre späteren Rivalinnen ab und sichert sich damit ihr eigenes Überleben.

Ostersonntag 2023. Es ist Zeit für die nächste Völkerkontrolle bei unseren Bienen auf dem Riedberg. Eine Kälte- und Schlechtwetterperiode ist gerade ein paar Tage vorbei.

Die beiden Völker in der ersten Reihe sind (noch) auf jeweils zwei Zargen geführt. Jede Zarge ist allerdings nur jeweils zur Hälfte bevölkert. Kurzerhand habe ich daraus dann zwei einzargige Völker zusammengestellt. In meine Stockkarte ist dazu dann die Bemerkung eingetragen worden: Ableger/Honigräume! Soll heißen: innerhalb der nächsten Tage wird von diesen Völkern ein erster Ableger erstellt und die Honigräume werden aufgesetzt. Weil in den Räumen bereits jetzt schon einige Waben komplett mit Futter (=Honig) gefüllt sind, werden diese in den Honigraum gehen und durch ausgebaute Waben oder Mittelwände ersetzt werden. Damit bekommt das jeweilige Volk wieder Platz zum Brüten und Nektareinlagerung.

Bei einem dieser beiden Völker habe ich eine für mich schon sehr merkwürdige Entdeckung gemacht: eine Weiselzelle, die jedoch nicht von oben nach unten gebaut worden ist, sondern umgedreht von unten nach oben. Der Deckel ist offen, also muss eine Königin heraus geschlüpft sein. Im Volk sind Eier, frische Maden und reichlich verdeckelte Brut vorhanden. Sollte da eine neue Königin um diese Zeit bereits geschlüpft, begattet und in Eiablage gegangen sein?

In diesem Bild ist der untere Bildrand unten, der obere oben in der Realität. Sehr ungewöhnlich ...

Ich werde dieses Volk intensiv weiter beobachten und später vom Verlauf berichten.

In anderen Völkern tauchen die ersten Spielnäpfchen auf. Das sind hängende Formen aus Wachs wie eine Halbkugel, deren Öffnung nach unten hin offen ist. Aus ihnen können die Königinnenzellen, auch Weiselzellen genannt, gebildet werden. Das Auftreten der Spielnäpfchen kann ein Hinweis auf eine beginnende Schwarmneigung dieses Volkes sein. Für den Imker bedeutet dies erhöhte Aufmerksamkeit beim Beobachten und Führen des Volkes. Diese Näpfchen werden zunächst zerstört. Aber die betreffenden Völker müssen nun engmaschig kontrolliert werden, damit kein Bienenschwarm entsteht und das Volk verlässt. Dazu an späterer Stelle mehr.

Erstaunlich für mich ist der bei einigen Völkern nachmittags einsetzende Flugbetrieb von dem Moment an, ab dem die Sonne auf die Bienenstöcke geschienen hat.

Ein Bienenhaus besitzen wir zwar nicht, dafür aber viele Bienenstöcke. Aus ihnen zeige ich heute in diesem Beitrag einige Bilder und erläutere sie. Der größte Teil der Photos ist am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020, entstanden.

Nach dem Öffnen einer Beute, fällt der erste Blick auf die Oberseite der eingehängten Rahmen.

Rahmenoberträger

Hier wimmeln und wuseln die Bienen scheinbar plan- und ziellos herum. Den Spalt zwischen den einzelnen Rahmen nennen wir Imker Wabengasse. In ihr hängen sich jeweils zwei Seiten zweier benachbarter Mittelwände gegenüber. Die Bienen haben ihre Waben auf die Mittelwände aufgebaut und somit den Abstand in der Wabengassen verringert, wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß.

Will man ein Bienenvolk untersuchen, durchsehen, wird dazu einer der beiden randständigen Rahmen herausgezogen und beiseite gestellt. In der Regel sind diese Randwaben eher die Futterwaben des Volkes, sozusagen die Speisekammer. Üblicherweise befindet sich das Brutnest in der Mitte einer Beute. Dementsprechend sind die Randwaben nicht bis kaum bebrütet.

Wir führen in diesem Jahr erstmals unsere Völker einzargig. Das heißt, es gibt nur eine Zarge, einen Brutraum. Entsprechend eng und voll ist es darin. Ab einer gewissen Volksstärke stellt man einen zweiten Brutraum auf diese Zarge. Darin kann sich das Bienenvolk dann nach oben hin ausweiten und vergrößern. Die Randwaben bleiben entsprechend dann oft leer oder dienen tatsächlich als Vorratskammer.

Bei der einzargigen Völkerführung ist es ein wenig anders. Bedingt durch die Raumnot, müssen die Bienen jeden sich bietenden Platz ausnutzen. Dies zwingt sie beispielsweise, sehr früh den Honig nach oben in einen aufgesetzten Honigraum zu transportieren und einzulagern. Dadurch entsteht im Brutraum wieder mehr Fläche für die Brut, den Nachwuchs.

Die Enge, der knappe Raum, zwingen uns dazu, die Völker konsequent und regelmäßig zu kontrollieren. Die Schwarmneigung ist hier möglicherweise höher als sonst. Also heißt es dann, mögliche Anzeichen hierfür frühzeitig zu erkennen und zu handeln.

Eines der Anzeichen ist die Bildung von Spielnäpfchen. Die Bienen bilden sie als Vorbereitung für ein mögliches Schwärmen, damit der verbliebene Völkerrest schnell wieder eine Königin bekommt, wenn das "alte" Volk ausgeflogen, abgeschwärmt ist. Das Schwärmen ist die Vermehrung eines Volkes als Ganzes, als Gesamtheit beziehungsweise als Gesamtorganismus. Auf diese Weise werden aus einem Volk zwei Völker.

Spielnäpfchen von oben

Die Spielnäpfchen sind halbkugelige Gebilde aus Wachs mit einer Öffnung nach unten. In Ihnen kann und soll eine neue Bienenkönigin gebildet werden.

Spielnäpfchen von unten

In der Regel hängen sie am unteren Rand der Waben. Eigentlich sollte es dann reichen, einen Brutraum an der einen Seite anzuheben, zu kippen, und so die Unterkanten der Rahmen sichtbar zu machen. Hier sollten die Spielnäpfchen dann leicht zu finden sein.

Das stimmt leider nicht immer. Oft sind sie versteckt angebracht und hängen mitten im Raum und unsichtbar von unten her. Deshalb funktioniert diese Kippkontrolle bei der einzargigen Völkerführung weniger gut als bei der zweizargigen Betriebsweise. Hier reicht es häufig aus, nur den oberen Brutraum anzukippen und nach den Spielnäpfchen Ausschau zu halten.

Nach dem Entfernen der Randwabe wird ein Volk systematisch Wabe für Wabe untersucht. Dazu werden die Rahmen einzeln herausgehoben und begutachtet.

Brutnest

So sieht eine Wabe aus, bei der fast die gesamte Fläche bebrütet wird. Dieses Brutnest ist riesig. Von der Oberfläche her ist sofort zu erkennen, dass in den jeweiligen Zellen Arbeiterinnen entstehen werden. Drohnen und Königinnen haben andere Brutzellen.

Königinnen- beziehungsweise Weiselzellen sehen so aus:

Königinnenzellen

Die Königinnenzelle ist die größte Brutzelle in einem Bienenstock. Auf dem Bild oben sind sogar zwei Weiselzellen zu erkennen. Eine ist links unten im Bild, die andere wird etwas weiter nach rechts oben von anderen Bienen verdeckt. Dieses Volk hat plötzlich keine Königin mehr besessen. Bei der Bildung eines Ablegers habe ich sie versehentlich mit in das Ablegervolk genommen. Unsere Königinnen sind nicht markiert und ich habe nicht genügend aufgepasst bei der Ablegerbildung. Zum Glück sind genügend Bieneneier vorhanden gewesen. Aus ihnen haben die Bienen sofort diese und andere Königinnenzellen gebildet. Die erste geschlüpfte Königin tötet ihre möglichen Rivalinnen in den Zellen ab, bevor diese selber schlüpfen können. Es kann natürlich nur eine Primadonna geben! Die abgebildeten Weiselzellen sind solche, deren Inhalt von außen getötet worden ist. Das Schlupfloch einer Königin ist am unteren Ende zu finden. Hier jedoch nicht....

Königinnenzelle mit Schlupfloch

Während ich die Photos erstellt habe, ist es in der Beute zu einer "Kettenreaktion" gekommen. Mehrere Bienen haben sich zu Ketten formiert, die von einem Rahmen bis zur Beutenwand reichen.

"Kettenreaktion"

Dieses Verhalten beobachten wir bei den Bienen recht häufig. Bei dem Versuch einen Drohnenrahmen zu photographieren, bin ich mit der Einstellung der Kamera zu langsam gewesen. Zwischen dem Wildbau und dem Rahmenrand hing eine Kette aus vielen Bienen, die sich dann leider doch sehr schnell wieder aufgelöst hatte.

Drohnenrahmen - Baubeginn

Zwischen dem Rand des Rahmens und dem tropfenförmigen Wildbau hing zunächst eine Kette von Bienen, die etwa bis zum unteren Bildrand gereicht hat. Nur bin ich zu langsam gewesen. Während ich mit dem Einstellen der Kamera beschäftigt gewesen bin, hat die Kette sich rasch wieder aufgelöst.

Um den starken Befall eines Volkes mit der Varroamilbe zu verhindern, benutzen wir seit Jahren schon eine biologische Methode. Dazu hängen wir einen leeren Rahmen in das Bienenvolk ein. Die Bienen betreiben daran Wildbau. Tropfenförmig beginnen sie mit dem Aufbau ihres Wabenwerkes.

Drohnenrahmen - Beginn

Manches Mal starten sie auch gleichzeitig an mehreren Stellen.

Drohnenrahmen - Wildbau - Baubeginn

Oben ist der zweite Tropfen zu sehen, der erste hängt weiter links:

Drohnenrahmen - Baubeginn

Von hier aus füllen sie den Großteil des Rahmens mit Wachs aus. Die Zellen sind dabei um einen Millimeter größer. Damit weiß die Königin, dass sie hier nur unbefruchtete Eier ablegen soll. Aus ihnen entstehen die etwas größeren Drohnen, die männlichen Bienen. Ihre verdeckelten Zellen ragen wie Buckel hervor.

verdeckelte und unverdeckelte Drohnenbrut

Auf den Rahmen lassen sich manchmal leicht, manchmal weniger leicht, die Bieneneier erkennen:

Bieneneier - Stifte

Am Boden dieser offenen Zellen sind kleine weiße Striche zu erkennen. Das sind die Bieneneier. Die Königin steckt ihren Hinterleib senkrecht in die Zellen hinein. Deswegen stehen die gelegten Eier am Anfang auch senkrecht nahezu in der Zellenmitte. Dort ragen sie wie kleine Stifte empor. Wir Imker nennen diese Eier deshalb auch so: Stifte. Den Vorgang des Eierlegens nennen wir bestiften. Im Laufe der nächsten Tage neigen sich die Eier zur Seite. Nach drei Tagen schlüpfen aus ihnen kleine Maden, auch Larven genannt.

Offene Brut in allen Stadien

An anderer Stelle im gleichen Volk sind hier alle Stadien gut zu erkennen: die Eier, die klitzekleinen Rundmaden und die immer größer gewordenen Maden. Dieses Bild zeigt die offene Brut. Sobald die Maden groß genug sind, verdeckeln die Bienen die Zelle mit Wachs. In dieser verdeckelten Zelle reift die Made über mehrere Häutungen und Puppenstadien schließlich zu einer Arbeiterin heran, die nach genau 21 Tagen, ab der Eiablage, schlüpfen wird. Etwas weiter oben in diesem Beitrag sehen wir einen Rahmen mit der verdeckelten Brut.

Natürlich hätte es besser "bei Königinnens" heißen sollen, denn Könige gibt es bei den Bienen nicht. Während des heutigen Imkers, am 15. Mai 2020, haben wir wieder einige Besonderheiten gefunden.

Vor wenigen Wochen habe ich einen Ableger erstellt, in den ich eine Mittelwand mit mehreren verdeckelten Königinnenzellen gehängt habe. Diesen Ableger haben wir heute durchgesehen. Hierbei haben wir die übrig geblieben Reste der Zellen entdeckt.

Sind mehr als eine Königin in einem Volk in ihrer Entwicklung, geht die erste geschlüpfte unbarmherzig nach festem Schema vor und tötet die noch ungeschlüpften Rivalinnen ab.

Eine typische Weisel- beziehungsweise Königinnenzelle sieht so aus:

Wie ein Tropfen hängt sie vor den eigentlichen Waben und ist deutlich größer als eine normale Zelle. Die Spitze zeigt nach unten. Hierin entwickelt sich gerade eine Königin. Acht Tage dauert diese Zeit, dann schlüpft sie an der untersten Spitze heraus..

Nahezu kreisrund wird das untere Ende abgefressen, so dass die Königin herausschlüpfen kann. Kaum ist sie draußen, geht es zu den möglichen Rivalinnen. Sie werden regelrecht abgestochen.

Genau in der Bildmitte sind die Reste einer Königinnenzelle zu erkennen. Das untere ende sowie die linke Seitenwand sind noch vorhanden. Der Rest ist Geschichte. Hier ist eine Königin in ihrem "Schloss" umgebracht worden. Mich erinnert diese Wabe an eine archäologische Ausgrabung. Zu sehen sind nur die verbliebenen Reste. Aus ihnen können Rückschlüsse auf das mögliche Geschehen in der Vergangenheit geschlossen werden. In diesem Fall auf den Mord an einer potentiellen Königin.

Kreißsaal würde noch nicht so ganz stimmen. Wir haben hier zwar erstellte Ableger, aber daraus sind noch keine Völker geworden. Bei den Imkern gibt es für die Gesamtheit eines Volkes die merkwürdig klingende Bezeichnung Bien. Der Bien, männlich.

Mit diesem Begriff tue ich mich schwer, aus aesthetischen Grunden mag mir dieses Wort nicht so gut über die Lippen kommen. Aber: ohne Königin kein komplettes Volk, auch kein Jungvolk.

Also sind wir hier in der Station vor der Geburt, vor dem Kreißsaal. In dieser Reihe stehen vier Völker. Drei davon am gleichen Tag aus Waben mit Eiern erstellt. Aus diesen Eiern ziehen sich die vorhandenen Bienen selber eine neue Königin. das dauert ein einem Bienenvolk von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Königin 16 Tage. Weil die Eier bereits vorhanden sind, wird es hier ein oder zwei Tage schneller gehen.

Bei dem vierten Volk wird es noch schneller gehen (wenn alles wie gewünscht klappt). Hier haben wir eine Wabe mit bereits verdeckelten Königinnenzellen zugehängt. Mehrere dieser Zellen sind auf der Wabe. Eine der Königinnen sollte es wohl als erste schaffen und innerhalb von acht Tagen schlüpfen. Diese Königin sticht nach ihrer "Geburt" ziemlich zügig ihre möglichen Rivalinnen ab und tötet sie. Die anderen Waben stammen von mehreren Bienenvölkern ab. Deshalb nennt man dieses dann einen Sammelbrutableger.

Das Imkern und Arbeiten an Bienen lässt manchmal tolle Einblicke zu. So auch heute.

Vor einer Woche habe ich von einem Volk einen Ableger erstellt und hierbei doch nicht richtig aufgepasst: ich habe versehentlich die Königin mit in den Ableger genommen. Demnach ist das Muttervolk eine Woche ohne Königin gewesen. Bei seiner Durchsicht habe ich mich schon gewundert. Es gibt viel verdeckelte Brut, aber keine Eier zu sehen.

Am Ende der Durchsicht ist der Donnerschlag gekommen. Auf zwei Waben habe ich mindestens fünf verdeckelte Königinnenzellen gefunden. Nach dem ersten Erschrecken ist dann das Nachdenken gekommen.

Habe ich vor einer Woche etwa die Spielnäpfchen übersehen? Auszuschließen ist so etwas niemals. Allerdings habe ich selber nicht daran glauben gewollt. Als rettende Idee ist mir der versehentliche Mitnahmetransport der alten Königin gekommen. Überlegung: wenn das so stimmt, dann müßten ja im Ableger bereits Eier vorhanden sein. Also schaue ich im Ableger nach und werde sehr schnell fündig: frische Stifte sind dort zu sehen.

Bei einem normalen Ableger kann das aus biologischen Gründen gar nicht sein. Ergo: ich muss die Königin doch mitgenommen haben trotz sorgfältiger Kontrolle. Die Königin ist übrigens nicht gekennzeichnet....

Damit wird verständlich, dass die Muttervolkbienen sich sehr schnell eine Königin nachgezogen haben. Eier sind vor einer Woche ja reichlich im Volk vorhanden gewesen. Vom Ablauf her kommt es zeitlich auch gut hin: nach acht Tagen ab Eiablage sind die Weiselzellen bereits verdeckelt.

Weiselzellen in einem Volk

Genau so sieht es auch aus. Das Bild zeigt eine der beiden Waben mit den tropfenförmig nach unten hängenden Weiselzellen.

So sieht es in der Vergrößerung aus. Im Grunde ist dies ein phantastisches Geschehen, das ich hier sehen darf. Die Natur der Bienen regelt das von selber so schnell wie möglich. Dies ist sozusagen ein Einblick in die Kinderstube einer noch nicht einmal geborenen Königin.

Eine dieser beiden Waben mit den Weiselzellen habe ich entnommen und als Grundlage für einen Sammelbrutableger benutzt. Aus zwei anderen Völkern sind jeweils noch eine weitere Wabe mit offener und verdeckelter Brut sowie eine Futterwabe in den neuen Ableger gewandert.

Beide Kästen, den des Muttervolkes und den des Ablegers, gilt es nun für die nächste Zeit völlig in Ruhe zu lassen. Die Königinnen müssen darin heranwachsen. Das dauert ab jetzt noch etwa acht Tage bis zum Schlupf. Anschließend benötigt die neue Königin noch ein paar Tage bis sie zu ihrem Hochzeitsflug startet. Nach der hoffentlich erfolgreichen Rückkehr wird es ebenfalls noch ein paar Tage dauern bis sie in die erste Eiablage geht. Das heißt, dass in etwa zwei Wochen eine erste vorsichtige Völkerkontrolle wieder möglich sein dürfte. Gegebenenfalls ist es sogar sinnvoll, noch eine weitere Woche abzuwarten, um ganz sicher zu sein.

Diese beschriebenen Vorgänge laufen normalerweise im Verborgenen ab. Von daher ist es ein glücklicher Zufall, diesen Blick in die Kinderstube einer Königin werfen zu können. Nach der Eiablage dauert es acht Tage, bis eine Königinnenzelle komplett ausgebaut und verdeckelt ist. Anschließend macht die Made der zukünftigen Königin noch eine Metamorphose über verschiedene Puppenstadien durch, bis sie nach weiteren acht Tagen schlüpfen wird.

Hier haben wir nun sogar die Besonderheit, dass gleich mehrere Königinnen in der Entwicklung parallel vorhanden sind. Die erste, die schlüpft, wird dann später als eine der ersten "Amts"handlungen die noch nicht geschlüpften potentiellen Rivalinnen abtöten. Es kann nur eine Königin im Volk geben. Die Natur ist schon grausam.... Irgendwie erinnert das durchaus an den derzeitigen amerikanischen Präsidenten......

16. Juni 2019, morgens 7 Uhr. Es regnet. Schlechte Voraussetzungen zum Imkern, aber noch ist es noch etwas Zeit bis dahin. 10 Uhr. Es regnet noch immer. 10:20. Es hat aufgehört und der Boden trocknet bereits ab.

Um 10:45 bin ich mit allem nötigen "Gepäck" einschließlich meiner Kamera bei den Bienen auf der Streuobstwiese. Die Sonne scheint, die Wiese ist natürlich noch feucht. Zum Glück habe ich mir meine Gummistiefel angezogen.

Beim ersten Rundgang ist alles ruhig. Die Bienen schlafen mit Sicherheit nicht mehr, sind aber entweder noch nicht oder nur erst spärlich an den Fluglöchern und Flugbrettern zu sehen. Innerhalb weniger Minuten ändert sich das schnell. Kaum ist es trocken und nicht mehr bewölkt, sonnig, sind sie draußen und beginnen zu fliegen.

Wir haben uns heute nicht einmal so viel vorgenommen. Beim letzten Mal haben wir festgestellt, dass die Ableger hungern. Also sollen sie heute zusätzliches Futter erhalten.

Während ich an den Ablegern arbeite, geht Matthias zu den Wirtschaftsvölkern. Wir arbeiten parallel.

Die Ableger haben wir fast ausschließlich in normalen Zargen untergebracht. Beginnend mit drei Waben, füllen wir sie je nach Entwicklungszustand allmählich auf. Die zugesetzten Futtervorräte sind letzten Sonntag schon so gut wie aufgebraucht. Matthias hat ihnen deshalb jeweils eine Portion Futterteig zugegeben.

Beim Blick in die Beuten sieht es in der Tat recht trostlos aus. Die Speisekammern sind leer. Vom Futterteig sind nicht einmal mehr Reste zu finden. So kann sich der Ableger kaum zu einem starken Volk entwickeln. Aus unseren Vorräten habe ich deshalb weiteres Futter mitgebracht. Es ist ja in unserem eigenen Interesse, dass wir möglichst viele und möglichst starke Ableger und Jungvölker entwickeln, mit denen wir in den kommenden Winter gehen können.

Ableger in seiner Zarge
Futtersirup Apiinvert im Portionsbeutel

Die Oberseite dieses Portionsbeutel steche ich mehrfach mit einem sehr dünnen Nagel ein. Mit dieser Seite nach unten, wird der Beutel auf die Oberseite der Rahmen gelegt. Die Schwerkraft drückt den Sirup nach außen und die Bienen können das Futter einfach abnehmen.

Ableger mit Futtersirup

Dies sind jetzt 2,5 kg Zuckersirup, den die Bienen hier erhalten haben. Ich bin gespannt wie lange diese Menge ausreichen wird.

Ableger in seiner Zarge
gleicher Ableger mit aufgelegtem Futtersirup

Auf diese Weise habe ich fünf Ableger versorgt. Das reicht leider noch nicht aus, weil wir wesentlich mehr besitzen. Auf alle Fälle werde ich deshalb in den nächsten Tagen neues Futter besorgen für eine ausreichende Menge an Nachschub für alle Ableger sorgen.

Zum Spätsommer füttern wir unsere Bienen normalerweise auf die gleiche Weise mit einem festen Futterteig auf. Das ist bei den gebildeten Ablegern allerdings nicht sonderlich hilfreich. Ihnen fehlen noch die Flugbienen, die von außerhalb Wasser eintragen können. Also muss das Wasser per Futter gleich mit ins Haus geliefert werden.

Während ich an den Ablegern zugange bin, sieht Matthias einen Teil der Wirtschaftsvölker durch. Er fragt mich, ob wir noch einen Ablegerkasten übrig hätten. In einem Volk habe er einen Rahmen voller Weiselzellen entdeckt. Diese Weiselzellen sind vollständig verdeckelt. Wenn man die Entwicklungszeiten einer Bienenkönigin erinnert, sind diese Zellen in diesem Stadium bereits mindestens acht Tage alt.

Auflösung: auf dieser Wabe sind es zusammen auf der Vorder- und Rückseite zwanzig Weiselzellen gewesen. Alle verdeckelt und mit Puppen gefüllt.

Aus einem weiteren Rahmen, der vier Weiselzellen enthält, und entsprechenden Begleitrahmen mit Futter und Brut bildet Matthias einen neuen Ableger.

Ablegerkasten mit Weiselzellen innen

So viele Ableger wie in diesem Jahr haben wir schon lange nicht mehr gebildet. Wir werden sie hegen und pflegen, d.h. füttern und damit kräftig wachsen lassen. Zum Spätsommer kommt dann die Entscheidung, ob wir sie einzeln so belassen wie sie dann sind oder mit einem anderen Ableger zu einem doppelt so starken Volk vereinigen werden. Davon werde ich später berichten.

Noch ist die Schwarmzeit bei den Bienen nicht zu Ende. In einem anderen Wirtschaftsvolk habe ich bei der Kontrolle ein Spielnäpfchen gefunden, dass von den Bienen gerade zu einer neuen Weiselzelle umgebaut wird.

Vom Spielnäpfchen zur Weiselzelle

Das ursprünglich kugel- oder becherförmig aussehende Spielnäpfchen wird an seiner Wurzel bereits wabenförmig zur Königinnenzelle umgebaut. Das bedeutet, dass dieses Volk durchaus noch in Schwarmstimmung ist und wir aufpassen müssen, dass es nicht abschwärmt. Anfang bis Mitte Juli ist die Schwarmzeit in der Regel wieder vorbei. Bis dahin müssen wir noch aufpassen.

Neben dem oben erwähnten Volk steht ein vor kurzem gefangener Bienenschwarm. Bei seiner Durchsicht zeigt sich, dass alles in bester Ordnung ist. Dieses Volk ist stark, brütet kräftig, hat sämtliche ihm zugegebenen Mittelwände im Brutraum inzwischen voll ausgebaut. Auch in dem vor einer Woche aufgesetzten Honigraum sind die ersten Ausbauten im Gange.

Honigraum im Schwarmvolk

Der Blick in die Wabengassen, den Raum zwischen den einzelnen Rahmen, im Honigraum offenbart, dass auch hier kräftig gebaut wird. Die ersten Zellen sind bereits mit Nektar gefüllt.

In der Reihe dieser Völker stehen ebenfalls noch zwei Ableger. Bei einem habe ich einen kuriosen Wildbau entdeckt. Von der Abdeckfolie ausgehend wächst ein Tropfen mit Zellen nach unten.

Wildbau an Abdeckfolie, stehend
Wildbau an Abdeckfolie, hängend wie im Original

Dieser Wildbau hängt unmittelbar neben der letzten Wabe von der Decke im freien Raum.

Auf unserer Streuobstwiese blüht es zur Zeit kräftig. Eine Blüte ist mir dabei besonders aufgefallen:

Blüte auf unserer Streuobstwiese: orangerotes Habichtskraut

Daheim habe ich sogleich mein Bestimmungsbuch zu Rate gezogen. Es handelt sich hierbei um das orangefarbene Habichtskraut. Laut Information aus dem Bestimmungsbuch kommt es wild ziemlich selten vor. Von daher dürfen wir uns glücklich schätzen, diese seltene Pflanze bei uns zu haben.

So einfach lässt sich für heute die Überschrift finden. Zu zweit haben wir heute alle Beuten durchgesehen, das erste Mal übrigens, denn auch die letzten erstellten Ableger sind inzwischen "reif" genug, um zum ersten Mal durchgesehen zu werden.

Insofern gibt es doch etwas neues zu berichten. Ach ja, und noch etwas: vor einer Woche haben wir im Schwarmvolk eine Weiselprobe durchgeführt. Das Ergebnis: die Bienen haben sich daraus keine Königinnenzelle erbaut. Das bedeutet: im Volk ist eine Königin vorhanden. Und dazu der Clou: bei weiterer Durchsicht habe ich zwei Rahmen entdeckt, bei denen sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite die Flächen vollständig mit Brut verdeckelt sind. Das heißt im Umkehrschluss: mit oder kurz nach dem Beginn der Weiselprobe hat die Königin ihre Eier abgelegt und zwar in einem äußerst rasanten Tempo. So, als ob sie alles an verlorener Zeit aufholen wollte. Klasse! Das wird ein starkes Volk!

Im zweiten Schwarm, Theo genannt, vom Niddapark, haben die Bienen fleißiger als im anderen gebaut. Auf allen zugesetzten Mittelwänden herrscht regester Baubetrieb. Diesen Bienen habe ich daraufhin noch etwas Futterteig zugesetzt.

Einen Ableger, den ich auf Dadant führe, habe ich aufgelöst. Auf den Waben ist trotz aller unserer vorherigen Bemühungen keinerlei Brutaktivität zu finden gewesen. Die noch vorhandenen Bienen habe ich dem Nachbarvolk, einem Ableger von Heinrich, zugefegt. Bei diesem Ableger hat die neue Königin zu brüten begonnen. Bei Heinrich, dem Bamberger Volk auf Dadant, dessen Königin ich versehentlich mit in einen Ableger genommen habe ohne es zu bemerken, ist die neue Königin ebenfalls schon wieder fleißig beim Eier legen. Ebenso bei dem Bamberger Ableger namens Kunigunde. Bei beiden kommen in den nächsten Tagen noch Schiede hinein. Ich habe die Rahmenzahl etwas begrenzt, um nicht so zu imkern wie es auf einer Zanderbeute der Fall wäre.

Sämtliche weiteren Ableger entwickeln sich gut. Der Stellplatz auf der Streuobstwiese wird langsam ein wenig knapp. Wir dürfen nicht mehr allzu viele neue Ableger bilden oder nur noch wenige Schwärme fangen .....

Mit nur wenigen Völkern sind wir in diesem Jahr aus dem Winter gekommen. Dafür ist der Verlauf dieses Bienenjahres unglaublich gut gelaufen. Ich rechne mit noch weiteren Ablegern und auch damit, im Sommer / Spätsommer mehrere Ableger vereinigen zu müssen, um so mit starken Bienenvölkern in den Winter zu gehen.

Noch knapp drei Wochen sind es bis zur Mittsommernacht. Das Bienenjahr ist somit bereits weitgehend beendet. Nach Mittsommer werden die Tage wieder kürzer. Die schwindende Tageslänge ist für die Bienen das Signal mit der Brutaktivität zurückzugehen. Die Bienen beginnen dann bereits schon sich auf den kommenden Winter einzustellen.....

Schwarm Teil 2

Gestern Abend hat sich die Situation bei den geschwärmten Bienen erwartungsgemäß schnell beruhigt. Noch vor der Dämmerung sind die Bienen in der Beute gewesen, die Herr T. dann verschlossen hat.

Leere Kiste nach Einlaufen der Bienen in die Beute

Heute, 30.05.2019, bin ich erst gegen 12 Uhr dort aufgeschlagen, um den Schwarm samt Beute abzuholen.

Verschlossener Schwarm

Bei dieser Gelegenheit will ich gleich in die drei dort stehenden Beuten sehen und eine Völkerkontrolle durchführen. Theoretisch hätte der Schwarm auch von dem einen dort aufgestellten Volk sein können. Dagegen spricht für mich allerdings der unverändert rege Betrieb am Einflugloch. Hier sieht es nicht so aus, als ob dem Volk ein großer Teil der Bienen fehlen würde. Nicht nur aus diesem Grunde schaue ich in die dort stehenden Völker hinein.

Der Honigraum des Wirtschaftsvolkes ist schon recht schwer und dürfte so ca. 15 bis 20 kg wiegen. Der obere Brutraum ist mit Bienen gefüllt. Bei der Kippkontrolle entdecke ich beim ersten Blick bereits ein Spielnäpfchen und eine Weiselzelle an der Rähmchenunterseite. Das ist der nun wichtige Grund dieses Volk genauer anzusehen. Erstaunliches tritt dabei zutage. Alleine sieben voll verdeckelte Weiselzellen finde ich auf den mittleren Rähmchen. Dazu aber auch ganz frische Brut und Stifte.

Weiselzellen auf einem Rahmen
Weiselzellen
Arbeiterin füttert zukünftige Königin

Im unteren Brutraum ist es dagegen sehr viel ruhiger. Die Rahmen sind voller Vorräte. Ein großer Teil davon ist eingelagerter Pollen, aber auch Nektar. Der Bienenbesatz ist spärlicher als im oberen Brutraum.

Für mich ist es nun schwer zu entscheiden, ob der Schwarm aus diesem Volk stammt oder nicht. Dagegen spricht die frische unverdeckelte Brut im Volk. Eine schwarmwillige Königin stellt die Eiablage schon rechtzeitig vorher ein und legt nicht bis zum Abflug noch ihre Eier. Also entscheide ich mich dafür, dass der Schwarm ein fremder Schwarm ist.

Mir fällt es schwer diese Königinnenzellen zu vernichten. Gleichzeitig gehören sie aber nicht ins Volk hinein. Also was tun? Ich entschließe mich dazu, das Volk zu schröpfen und einen weiteren Ableger zu erstellen. Ein Rahmen mir vier Weiselzellen bildet dazu die Grundlage. Zwei weitere Rahmen nehme ich dazu und bilde damit den Grundstock für ein neues Volk. Einen weiteren Rahmen mit den verdeckelten Weiselzellen hänge ich in einen Ablegerkasten an Ort und Stelle, der so ein wenig vor sich hinmickert und sich nicht entwickeln will. Diesen Kasten sowie den Schwarm und den neu gebildeten Ableger nehme ich mit auf den Frankfurter Riedberg und stelle beide bei uns auf der Streuobstwiese auf.

Der Schwarm nach Öffnen des Fluglochs

Kaum öffne ich das Flugloch des Schwarmvolkes, quellen auch schon die ersten Bienen hervor. Ob sie etwa weiterziehen wollen?

links der "alte" Ableger mit zugesetzten Weiselzellen, rechts der neu gebildete Ableger ebenfalls mit zugefügten Weiselzellen

Die beiden Ableger stehen nun bei uns und ich hoffe, dass sie sich prächtig entwickeln mögen. Der Schwarm vom Niddapark hat übrigens in der Zwischenzeit (s)einen Namen erhalten. Unabhängig voneinander sind Herr T. und ich sogar auf den gleichen Namen gekommen: Theo.

Heute, 5. Mai 2019, ist der Spielnäpfchentag. Gegen 11 Uhr ist es noch nicht so warm, dass die Flugbienen unterwegs sind. Nein, fast alle Bienen sind bei den derzeitigen niedrigen Temperaturen noch daheim im Stock. Von daher ist bei der anstehenden Kontrolle zu erwarten, dass wir mehr Bienen als sonst zu sehen bekommen.

Genau so ist es auch. Jetzt, in der Schwarmzeit, müssen die Völker relativ engmaschig auf ihren Schwarmtrieb hin untersucht werden. Wir machen das einmal in der Woche. Meistens reicht hierzu die bereits früher erwähnte Kippkontrolle aus, um einen Überblick über das Volk zu erhalten. Die Spielnäpfchen werden meistens am unteren Ende der Rahmen angebaut und werden beim Kippen sichtbar. Sollten keine Näpfchen vorhanden sein, ist die Kontrolle damit bereits erledigt. Sobald jedoch auch nur ein einziges Spielnäpfchen vorhanden ist, ist es sinnvoll das gesamte Volk durchzusehen, ob weitere Spielnäpfchen sich darin befinden. Die Spielnäpfchen werden zerstört, damit ist der direkte Schwarmtrieb zunächst einmal für ein paar Tage unterbrochen.

Die Völkerdurchsicht erfolgt auch unter dem Gesichtspunkt der Schwarmlenkung. Haben die Bienen zuviel oder zu wenig Platz? Kommt es in der nächsten Zeit zu einer drangvollen Enge? Müssen die Honigräume oder ein zweiter Brutraum aufgesetzt werden? Was machen die Drohnenrahmen? Sind sie ausgebaut, eventuell schon verdeckelt?

Zwei Bau- oder Drohnenrahmen habe ich heute entnommen und die darin befindliche verdeckelte Brut ausgeschnitten. Während ich dieses hier schreibe, liegen die Drohnen mitsamt dem Wachs bereits im Tiefkühlschrank und werden dort durchgefroren. Hierdurch sterben die Varroamilden, die sich bevorzugt in der Drohnenbrut vermehren, ab. Ihre Entnahme, ihr Tod, mindert den Befallsdruck der anderen Bienen. Dadurch bekämpfen wir mit einer biologischen Methode den Befall der Bienen durch die Varroamilbe.

Insgesamt haben wir heute bei den Bienen über zwanzig Spielnäpfchen entdeckt und zerstört.

Spielnäpfchen am Wabenunterrand
Spielnäpfchen
Vier Spielnäpfchen an der Unterkante eines Rahmens
Spielnäpfchen

Zuletzt habe ich bei Heinrich die Durchsicht vorgenommen. Hierbei sehe ich ein paar alte Sielnäpfchen aus dunklem Wachs. Zur Überraschung entdecke ich jedoch eine vollständig verdeckelte Königinnenzelle.

Königinnenzelle, verdeckelt, auf Dadant

Frische Eier sind im Volk vorhanden, frische kleine Larven ebenfalls. Die vorhandene Königin ist also voll funktionstüchtig. Macht sich dieses Volk bereit zum Schwärmen?

Königinnenzelle en detail

Wie dem auch sei, die Weiselzelle zerstöre ich auf alle Fälle und versuche damit, ein mögliches Schwärmen zu unterdrücken und zu verhindern.

Zwei beziehungsweise drei große Themen beherrschen derzeit den Imker bei der Arbeit an seinen Völkern: 1.) Bienenschwärme, 2.) Honigernte und 3.) die Varroamilbe.

Jetzt, Mitte Juni, kurz vor der Sommersonnenwende, ist die Schwarmzeit noch nicht beendet. Zu diesem Zeitpunkt erreichen die Völker zahlenmäßig ihre größte Stärke. Dadurch ist der Schwarmtrieb noch nicht wieder erloschen. Also gilt es weiterhin achtsam zu sein und die Völker regelmäßig auf neu gebildete Königinnenzellen (Spielnäpfchen) hin zu prüfen. Bei allen Völkern zusammen haben wir heute etwa zehn Spielnäpfchen gefunden und zerstört.

Um den Schwarmtrieb zu dämpfen, muss der Imker dafür Sorgen, dass die Bienen im Stock gut zu tun haben. Das erreicht man unter anderem dadurch, dass komplette Rahmen aus dem Volk entfernt und durch Mittelwände ersetzt werden. Aus den entnommenen Waben lassen sich sehr gut Ableger bilden, also Tochtervölker. Letzteres haben wir vor einer Woche gemacht. Heute war das noch nicht wieder erforderlich.

Dafür haben wir heute mehreren Völkern, die nur einen einzigen Brutraum haben und denen es darin zu eng wird, einen zweiten Brutraum aufgesetzt. Besonders bei Völkern mit vorhandenen großen verdeckelten Brutnestern ist diese Maßnahme wichtig. Nach der Eiablage dauert es neun Tage, bis die Brut verdeckelt wird. Nach weiteren zwölf Tagen erfolgt der Schlupf. Fast schlagartig wird es dann im Volk eng.

Großes Brutnest in einem Volk - Vorderseite

Großes Brutnest - Rückseite

Hier gilt es also vorausschauend zu planen und zu handeln.

Das zweite große Thema dieser Jahreszeit ist die Honigernte. Bei vielen Völkern sind sowohl die Honigräume als auch die Bruträume gut mit Nektar beziehungsweise Honig gefüllt. Auch dies führt zur Enge im jeweiligen Volk. Abhilfe schafft man durch Ernten, ggfs. auch Umhängen von mit Nektar gefüllten Rahmen aus den Bruträumen in den Honigraum. Noch ist in unseren Honigräumen Platz genug, um diesen Tausch zu ermöglichen. Wenn das nicht mehr der Fall ist, hilft nur eines: Ernten und Schleudern. Das hat bei uns zum Glück noch ein wenig Zeit, aber sehr lange wird es nicht mehr dauern. Dieses Jahr wollen wir - Neuland für uns - bereits vor der nächsten Honigernte die vollständige Brutentnahme durchführen als weitere biologische Methode zur Bekämpfung der Varroamilbe. Davon jedoch zu einem anderen Zeitpunkt.

Als drittes der genannten Themen steht die Varroamilbe im Raum. Wir versuchen konsequent eine biologische Bekämpfungsmethode der Milbe mit dem Entfernen der  Drohnen- oder Baurahmen. Hierauf werden im ungeordneten Wildbau überwiegend Drohnen groß gezogen. Weil ihre Entwicklung ein paar Tage längert als bei den Arbeiterinnen, hat die Milbe entsprechend mehr Zeit, sich in den geschlossenen Zellen zu vermehren. Ab Mitte Juli etwa kann es im Volk kritisch werden. Dann steigt die Milbenzahl explosionsartig an. Um das zu verhindern, entnehmen wir so oft wie möglich bereits vorher über das Ausschneiden der Drohnenrahmen ("Drohnenschneiden") größere Teile der Varroamilben. Dadurch halten wir den Befallsgrad im Bienenvolk so niedrig wie möglich. Im Sommer kommt es deshalb nicht zu diesem rasanten Anstieg der Varroamilben in den Bienenvölkern.

Von den Rahmen müssen zunächst die darauf sitzenden Bienen entfernt werden. Sie mechanisch abzuschlagen geht selten gut, weil durch den Schwung das Wachs einreißt und mit den enthaltenen Drohnen zu Boden fällt. Schonender, aber aufwändiger, ist das Abkehren der Bienen. Mit einem Kehrbesen werden sie vom Rahmen vor das Flugloch des jeweiligen Bienenvolkes gekehrt. Über das Flugloch wandern sie zurück ins Volk und arbeiten dort weiter.

Abkehren der ansitzenden Bienen von Drohnenrahmen

Die danach ausgeschnittenen Drohnenwaben werden entweder sofort im Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen oder, wenn das zeitlich nicht möglich ist, eingefroren und im Tiefkühlschrank zwischengelagert.

Heute habe ich beides gemacht: sowohl die frisch geschnittenen und die tiefgefrorenen Drohnenwaben sind im Bauch des Dampfwachsschmelzers gelandet und inzwischen bereits ausgeschmolzen. Das heiße flüssige Wachs habe ich aufgefangen. Es wird demnächst zum Reinigen nochmals eingeschmolzen und später zu Mittelwänden gegossen. Das ist dann unser eigener Wachskreislauf.

Murphy's Gesetz habe ich vorgestern mal wieder eindrucksvoll bewiesen. Dieses Mal beim Imkern an unseren Bienen.

Bei der regelmäßigen Völkerdurchsicht habe ich zwei Ableger gebildet, damit die Bienen mehr Platz in ihren Beuten erhalten und nicht in Schwarmstimmung geraten. Der eine ist ein Sammelbrutableger mit Waben aus zwei Völkern. Der andere stammt aus dem neuen Volk, das so unglaublich aktiv ist.

Die Rahmen habe ich in eine klassische Zarge für 10 Rahmen gehängt. Unter die Zarge kommt ein Boden und oben zum Abschluss der Deckel und ein Metalldeckel. Markus hat mir beim Tragen der Beuten ins Auto dankenswerterweise geholfen.

Während die beiden Beuten im Auto sind, arbeite ich an den restlichen Völkern weiter. Einen Drohnenrahmen mit bereits verdeckelter Drohnenbrut entnehme ich einem Volk und ersetze ihn durch einen leeren Baurahmen. Die ansitzenden Bienen kehre ich vor dem Flugloch ab.

Plötzlich beginnt der Wachsbau kurz unterhalb der Oberkante zu reißen. Ich reagiere schnell und lege die Brut auf den Boden, um das Material in eine Pastiktüte zu stecken, damit ich es daheim erst einfrieren und anschließend einschmelzen kann. Was habe ich vergessen mitzubringen? Richtig, die dafür vorgesehenen Mülltüten. Ich habe sie daheim liegen gelassen. Also hilft nur eines: improvisieren. Es gilt zu vermeiden, dass Bienen sich auf dem gefüllten Drohnenrahmen niederlassen. Zum Glück habe ich noch eine Abdeckfolie übrig. Sie lege ich über den gerissenen Teil dieses Drohnenrahmens und beschwere ihn, damit die Bienen nicht herankommen können. Die Entnahme der Drohnenbrut ist eine wichtige Maßnahme der biologischen Varroabekämpfung. In der längeren Brutzeit der Drohnen, entstehen in den verdeckelten Zellen mehr Varroamilben als sonst. Deswegen ist die Entnahme dieser verdeckelten Zellen sehr gut geeignet, die Zahl der Varroamilben duetlich zu reduzieren ohne dabei chemische Bekämpfungsmittel anwenden zu müssen.

In einem anderen Volk finde ich zwei frische Spielnäpfchen. Mir scheint, die Bienen können in Schwarmstimmung geraten. Das gilt es zu verhindern: die Spielnäpfchen, aus denen Königinnenzellen werden können, zerstöre ich einfach.

 

Nach dem Ende der Durchsicht gehe ich zurück zum Auto, um die beiden Ablegerkästen abzutransportieren. Doch was sehe ich? Lauter frei fliegende Bienen im Autoinneren. Bei aller Vorsicht, irgendwo müssen die "Mädels" doch noch ein Schlupfloch zum Entweichen gefunden haben.

Wie wird man Bienen aus dem Autoinneren nur wieder los? Schutzkleidung angeziehen, einen Abkehrbesen nehmen, die Heckklappe öffnen und die Bienen versuchen nach außen zu kehren. Das klingt einfach und scheint einigermaßen wirkungsvoll zu sein. Doch plötzlich sind wieder Bienen da, wo vorher kaum noch welche gewesen sind. Also, das gleiche Spiel noch einmal. Prima, jetzt kann es losgehen. Aber: nichts davon! Erneut sind viele Bienen im Heck zu sehen. Zwar sind es längst nicht mehr so viele wie zuvor, aber es ist zunehmend nervend und irritierend.

In der Schutzkleidung fahre ich erst einmal in die Römerstadt in Frankfurt. Dort im Garten von Herrn T. will ich die Kästen abstellen. Von ihm habe ich einen Torschlüssel erhalten, damit ich jederzeit seinen Garten betreten kann.

Ich stehe vor dem Tor und suche den Schlüssel in meinen Taschen. Ich weiß, dass ich ihn eingesteckt habe, aber ich finde ihn nicht. Ärger und Hektik machen sich zunehmend breit in mir. Noch einmal alle Taschen abgesucht, ein drittes, viertes Mal. Der Schlüssel ist nicht auffindbar. Er muss doch irgendwo sein, ich bin mir sehr sicher , dass ich ihn eingesteckt habe. Je mehr und verzweifelter ich auch suche, er taucht einfach nicht auf.

Was mache ich denn nun mit den Ablegern? Ich schelle bei Herrn T. Keiner reagiert und öffnet, niemand ist zuhause. Gut, dann muss ich die Kästen woanders unterbringen. Also rufe ich eine befreundete Imkerin aus unserem Verein Bee Friends Frankfurt an. Bei ihr habe ich im letzten Jahr bereits Ableger abgestellt. Es ist wie verhext. Statt ihrer geht die Mailbox an und fragt mich, ob ich per SMS um Rückruf bitten möchte.

In den nächsten Minuten passiert natürlich nichts. Im Auto stehen zwei Ableger und innen fliegen viele Bienen frei herum. Es bleibt mir vorerst nur ein geordneter Rückzug übrig, zumal ich unter einem gewissen Zeitdruck stehe, denn abends wollen wir noch in die Oper nach Darmstadt fahren.

Die Kästen fahre ich im Auto zurück und stelle sie im Schatten auf der Streuobstwiese ab. Dafür plane ich, sie am nächsten Morgen, Pfingsten, um 7 Uhr zu Herrn T. zu bringen.

Daheim angekommen, öffne ich die Heckklappe und kehre wieder und wieder Bienen aus dem Inneren des Fahrzeugs nach draußen ab. Dabei entdecke ich schließlich, dass sie sich geschickt in Sicherheit bringen: sie krabbeln an der Glasscheibe und in einem Spalt ins Innere der Innenverkleidung und summen dort wie wild. So lassen sie sich nicht vertreiben.

Was tun? Mir bleiben nur noch wenige Minuten, um sie zu entfernen, damit wir ohne sie nach Darmstadt fahren können. In meiner Verzweiflung greife ich zu einem gemeinen Mittel: mit breitem durchsichtigen Paketklebeband klebe ich in Etappen den Spalt zu. Die Bienen sind nun darin gefangen und wir können fahren. Gewiss, das ist nicht die feine englische Art und auch nicht sehr bienenfreundlich und tierlieb, aber ein anderer Weg ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen.

Noch vor unserer Abfahrt erreiche ich Herrn T. am Telephon. Wir verabreden uns für Pfingstsonntagmorgen 7 Uhr, um die Ableger in seinem Garten aufzustellen. Prima, das hat ja dann doch noch gut geklappt.

Während der Fahrt nach Darmstadt entdecken wir drei weitere Bienen im Heck. Zwei von ihnen lassen sich durch den entstandenen Luftstrom bei geöffneten Hinterfenstern herauspusten. Die dritte verlässt das Auto später im Parkhaus der Oper. Danach istRuhe.

Das Aufstellen der Ableger verläuft dann heute morgen völlig problemlos. Herr T. und sein Garten freuen sich nun über insgesamt vier Ableger. Einen davon werden wir später bei ihm belassen und zu einem Volk heranziehen. Im Gespräch erzählt Herr T. mir, dass er gestern bei unserer Vereinsaktion zum Weltbienentag gewesen ist. Deswegen konnte ich ihn also nicht erreichen.....

Ach ja, den Schlüssel habe ich auch gefunden. Er steckt in einer Tasche meiner mitgenommenen Jacke. Die Tasche ist mit einem Reißverschluss verschlossen gewesen. In meiner Hektik habe ich stets in den anderen, offenen Taschen gesucht. Murphy's Law.....

Beim Umweiseln ging es heute mit Hilfe des Marburger Feglingkastens weiter. Drei Völker konnte ich auf diese Weise "durchsieben" und entweiseln, also von der Königin befreien.

Allerdings stimmt das so doch nicht. Beim dritten Volk habe ich beim Abheben des Honigraums unter den Seitenteilen, den Ohren, der Rahmen folgendes entdeckt:

Tote Bienenkönigin. Der längere Hinterleib ist hier sehr deutlich zu erkennen.

Es war die Bienenkönigin, die schlicht und ergreifend platt gedrückt worden ist. Dies kann nur beim Aufsetzen des Honigraums oder des Absperrgitters vor wenigen Tagen geschehen sein.

Warum erst dann? Hier kann man kriminalistisches Gespür entwickeln: Zum einen haben wir vor einer Woche den ersten Honig geschleudert und dazu auch den Honigraum dieses Volkes abgenommen. Zum anderen gab es entsprechende Hinweise auch im Volk selbst: keine Eier mehr, aber dafür Rundmaden. Nach drei Tagen schlüpft aus dem Ei die Larve oder Made. Anfangs noch sehr klein, maximal 2 mm lang, wächst sie in den folgenden Tagen heran und füllt kreisförmig zusammen gerollt, den gesamten Boden einer Wabe aus. Es muss demnach die Eiablage vor knapp einer Woche beendet worden sein. Das deckt sich mit dem Zeitpunkt der Honigernte.

Wabe mit klassischem Brutnest. Rechts am Rand zwischen offenem Nektar und verdeckeltem Honig ist ein Spielnäpfchen, eine Weiselzelle, zu erkennen

Gleiche Wabe, Gegenseite mit drei Weiselzellen

Auf der oben abgebildeten Wabe ist alles Wichtige für diesen Kriminalfall zu erkennen. Besonders rechts oberhalb der verdeckelten Brut sind die erwähnten Rundmaden gelegen.

Detail aus der Brutwabe: auf dem Boden sind die erwähnten Rundmaden deutlich zu erkennen

Eier: keine; dafür aber mehrere Nachschaffungszellen, Spielnäpfchen oder Weiselzellen.

Weiselzelle. Im Inneren ist ein Teil einer Made zu erkennen.

Hier in der Detailaufnahme der länglichen Königinnenzelle von oben sieht man wie diese Zelle tropfenförmig nach unten gebaut worden ist. In ihrem Inneren ist eine Made zu sehen, in den Photos allerdings oft nur als heller spiegelnder Fleck zu erkennen. In wenigen Tagen wäre die untere Öffnung verschlossen worden, so dass die neue Königin ungestört im Inneren heranwachsen kann. Man sieht hier übrigens auch wie genial die Bienen bauen: um den Tropfen herum sind Teile der ursprünglichen Wachswände von den Bienen entfernt worden, so dass eine Mulde entstanden ist und genügend Raum für die Weiselzelle vorhanden ist.

Alle Zellen, aus denen in diesem Volk noch weitere Königinnen hätten entstehen können, habe ich zerstört, damit die zugesetzte neue Königin keine Konkurrentinnen bekommt. Insgesamt waren es zehn zerstörte Zellen. Daran ist deutlich zu erkennen, in welcher Notlage sich das Volk befunden haben muss, wenn es so viele neue Königinnen heranzieht, von denen später nur eine einzige überleben würde. Die erste geschlüpfte Königin würde alle weiteren Rivalinnen abstechen und töten.

Sehr schön lassen sich hier anatomische Details der Königin erkennen. Deswegen zeige ich die Bilder noch einmal. Ebenso sind die Verletzungsschäden sichtbar wie abgerissene Beine, der Hinterleib ist durch den Druck etwas aufgequollen.

Tote Bienenkönigin. Am langen Hinterleib sind deutlich die einzelnen Segmentringe aus Chitin zu erkennen, die es der Königin ermöglichen, ihn zu verbiegen und in die Tiefen einer Zelle hinein zu strecken.

Zur Bienenanatomie erfolgt im Winter etwas mehr hier im Blog.

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