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Am 9. Februar ist in Frankfurt bei einem Volk die Amerikanische Faulbrut (AFB) nachgewiesen worden. Die Bienensachverständigen haben daraufhin sämtliche Völker innerhalb eines amtlich definierten Radius untersucht und Futterkranzproben genommen. Gestern hat die Stadt Frankfurt daraufhin einen amtlichen Sperrbezirk erlassen. Ich hänge ein Photo an, dass die Grenzen dieses Bezirkes anzeigt:

Sperrbezirk AFB in Frankfurt vom 15.3.2022

Der ursprüngliche Ausbruchsherd liegt in etwa in der Mitte des Bildes. Kaum zu glauben: in einer Großstadt wie Frankfurt liegen in diesem Bereich über 40 Bienenstände mit einer Größe zwischen 1 und über 100 Völkern. Ein klassisches Beispiel für eine enorme Bienen- und Imkerdichte in der Stadt.

Die amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine durch Bakterien übertragene Krankheit der Bienenbrut, nicht im eigentlichen Sinne der Bienen selbst.

Erreger der AFB ist das Paenibacillus larvae. Es ist ein sporenbildendes Bakterium. Die Infektion erfolgt über die Nahrungsaufnahme der Sporen. Infiziert werden nur die Bienenlarven, nicht die Bienen. Das Tückische hierbei ist, dass die benötigte Sporenmenge mit dem Alter der Larven massiv zunimmt. Das bedeutet, dass die allerjüngsten Larven am empfindlichsten reagieren. Sind die Larven jünger als eine Stunde, reicht bereits eine einzelne Spore aus. Im Alter von 4 bis 5 Tagen sind bereits 10 Millionen Sporen nötig, um die Infektion zu bewirken. Wenn die Larve älter als 5 Tage ist, kann sie überhaupt nicht mehr infiziert werden.

Im Darm der befallenen Larven keimen die Sporen aus und entwickeln sich zu den aktiven vermehrungsfähigen Bakterien, die die Larve wiederum als Nahrungsquelle benutzen. Die Larve stirbt ab und es bleibt eine riechende schleimige Masse zurück. Diese Masse kann von den Bienen entsorgt, also aus dem Bienenstock entfernt werden. Ist sie hingegen in den Waben verblieben und eingetrocknet, besitzt sie ein extrem hohes Infektionspotential, weil darin Millionen Sporen enthalten sind. Die Sporen sind sehr widerstandsfähig und können über Jahrzehnte hinweg noch infektiös bleiben.

Wenn die Bienen die schleimige Masse ausräumen, verteilen sie damit natürlich auch die Sporen im Bienenstock. Damit kann die Infektion sich theoretisch selbst unterhalten und zum Tode des Bienenvolkes führen. Aber das muss nicht zwangsläufig so sein.

Wie kommen die Sporen überhaupt in ein Bienenvolk? Das ist die wichtigste Frage hierbei. Wir kennen diese Problematik derzeit in der CoViD-19-Pandemie auch unter dem Begriff der Kontaktnachverfolgung. Das funktioniert bei den Bienen natürlich nicht. Aber wir wissen, dass die Sporen vor dem Ausbruch eingetragen worden sein müssen. Ohne Ausreichende Sporenzahl keine AFB! Der Eintrag ins Volk kann durch fremde Bienen erfolgt sein über Räuberei zum Beispiel. Bei Benutzung gebrauchter Beuten oder Waben aus erkrankten Bienenvölkern kann ebenfalls AFB übertragen werden. Die Sporen sind sowohl hitze- als auch kälteresistent! Daraus folgt der logische Schluss, dass suspekte Völker und Materialien konsequent vernichtet werden müssen, um eine Infektionskette zu durchbrechen. Auch das Verfüttern von Honig, in dem Sporen sein können, ist ein Risikofaktor. Die Sporen sind ja nicht sichtbar.

Letztlich hilft immer nur eines: konsequente Hygieneregeln beim Imkern beachten.

Zwei wichtige Informationen: für uns Menschen, die wir Honig essen, ist die AFB völlig ungefährlich. Ebenso ungefährlich ist die AFB auch für die erwachsenen Bienen. Sie können daran nicht erkranken, die AFB ist eine Erkrankung "nur" der Brut, nicht der Bienen.

Aus dem Letzteren ergibt sich auch die Bekämpfungsmaßnahme: wir wollen ja die Bienen retten. Das machen wir, indem wir sämtliche Bienen von den Waben und der Brut entfernen, also einen Kunstschwarm bilden. Die Beuten und Waben werden vernichtet (verbrannt, "thermisch entsorgt"), die Bienen in neue Beuten auf neue Mittelwände gesetzt und das Volk kann weiter leben. Das ist ein Riesenaufwand, der da an einem befallenen Bienenstand betrieben werden muss, aber er lohnt sich.

Frühestens nach zwei Monaten müssen alle Bienenstände und Völker im Sperrbezirk erneut untersucht werden. Wenn dann keine Anzeichen für AFB mehr nachweisbar sind, kann der Sperrbezirk wieder aufgehoben werden.

Für viele Imker hat der Sperrbezirk erhebliche finanzielle Auswirkungen. Bis auf den zum Verzehr gedachten Honig darf nichts vom Bienenstand entfernt, aber nichts in ihn hineingebracht werden. Das bedeutet, Ableger oder Königinnen müssen am Bienenstand verbleiben und dürfen nicht verkauft oder verschenkt werden. Auch alle benutzten Materialen wie Stockmeißel, Besen, Beuten, Waben, Rahmen müssen am Bienenstand im Sperrbezirk verbleiben. Für Imker, die sich zum Beispiel auf die Zucht von Königinnen spezialisiert haben, kann diese Maßnahme eine erhebliche finanzielle Einbuße bedeuten.

Ruhig ist es derzeit. Viele Imker führen jetzt (noch) die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilbe durch oder sind am Auffüttern, damit die Bienen genügend Vorräte für den kommenden Winter haben und nicht verhungern müssen.

In den kommenden Wochen und Monaten geschieht nicht mehr allzu viel in und an den Bienenstöcken. Über die Landesverbände der Imker wird in dieser Zeit ein Monitoringprogramm durchgeführt, bei dem es um das Erfassen der Amerikanischen Faulbrut geht. Die Faulbrut ist eine bakterielle Erkrankung der Brut. Für uns Menschen ist sie ungefährlich. Befallene Bienenbrut überlebt sie hingegen nicht. Die Brut verfault während ihrer Entwicklung zur erwachsenen Biene in der verdeckelten Zelle, so dass daraus keine Biene mehr werden und schlüpfen kann.

Die Erreger kommen in der Natur als Sporen vor und finden sich in Honig und Nektar. Sie werden von den Bienen aufgenommen, im Stock untereinander weitergegeben und  können so ganze Bestände gefährden und sehr schnell auf Völker in der Nachbarschaft übergehen. Von daher ist die Amerikanische Faulbrut (AFB) ein durchaus sehr ernst zu nehmendes Krankheitsgeschehen und Wirtschaftsfaktor für den Imker.

Deshalb finden regelmäßig Reihenuntersuchungen statt. um einen Überblick über die Seuchenlage zu haben. Obwohl die Teilnahme hieran freiwillig und kostenlos ist, machen nur sehr wenige Imker dabei mit. In Frankfurt am Main hat beispielsweise in den letzten Jahren kein einziger Imker daran teilgenommen.

In diesem Jahr habe ich das für mich geändert. Über unseren Imkerverein, die Bee Friends Frankfurt, haben wir ein kleines Probenkontingent erhalten. Drei Imker/Imkerinnen haben sich zur Teilnahme bereit erklärt. Einer von ihnen bin ich.

Gestern habe ich dazu von mehreren Völkern entsprechende Proben genommen. Vom Futterkranz neben dem Brutnest wird Honig mit einem Löffel abgeschabt und in einem Plastikbeutel gesammelt. Aus mehreren Völkern entsteht so eine Sammelprobe. Sie wird zur Untersuchung in ein Labor geschickt.

AFB-Monitoring - Probenentnahme

Natürlich hoffe ich, dass der Befall mit Sporen sehr niedrig ist, am liebsten sogar null beträgt. Über das Ergebnis werde ich berichten.

Überraschung: am Sonntag, den 5. Juni, kam ich nachmittags von einer mehrtägigen Fortbildung zurück. Matthias und Uwe hatten am späten Vormittag die Bienen betreut.  Uwe fand dabei bei einem Volk auf dem Varroaschieber beziehungsweise der "Windel" folgendes Bild:

Varroaschieber (Windel) mit Gemüll und erkennbarer Kalkbrut
Varroaschieber (Windel) mit Gemüll und erkennbarer Kalkbrut [Photo: Uwe Süßenberger]

Im Bild oben ist alles dunkel. In diesem dunklen Gekrümel und auf dem hellen Untergrund sieht man lauter bis zu 1 cm lange Gebilde.

Gemüll auf dem Varroaschieber mit Kalkbrut
Gemüll auf dem Varroaschieber mit Kalkbrut [Photo Uwe Süßenberger]
 

Kalkbrut
größerer Ausschnitt von Kalkbrut [Photo Uwe Süßenberger]

Daheim, nach meiner Rückkehr, zeigte Matthias mir ein Papiertaschentuch mit Teilen der Windelauflage:

 

Mumifizierte Streckmaden
Mumifizierte Streckmaden als Kalkbrut

 

Kalkbrut_6145
Mumifizierte Streckmaden als Kalkbrut

 

Mumifizierte Streckmaden
Mumifizierte Streckmaden als Kalkbrut

Damit war bereits beim ersten Blick die Diagnose klar: dieses Volk hat die Kalkbrut.

Die Kalkbrut stellt eine Bienenkrankheit dar, bei der es sich um einen Pilzbefall der Brut handelt. Die Larven nehmen im Rundmadenstadium mit dem Futtersaft die Sporen des Pilzes Ascosphaera apis auf. In  ihrem Darm entwickeln sich aus den Sporen Pilzfäden, die von dort aus alle Organe durchwandern und bis zur Körperoberfläche durchwachsen. Das Organgewebe wird dabei zerstört. Der Pilz wandert bis an die äußere Oberfläche und "spinnt" mit seinen Fäden die Maden ein. Die befallene Maden sterben im Entwicklungsstadium der Streckmade oder der Vorpuppe und sehen wie Mumien aus.

Die Sporen sind getrenntgeschlechtlich. Männliche und weibliche Sporen bilden jeweils ein eigenes Myzel. Diese Myzelien beziehungsweise Pilzfäden sind es, die die Made durchsetzen. Wenn dabei auf der Körperoberfläche männliche und weibliche Myzelien zusammentreffen, bilden sie kugelförmige Sporenbehälter, die Sporangien, die in sich wiederum kugelige Sporenballen (=Asci, daher der Pilzname) enthalten. Diese Ballen enthalten die eigentlichen Sporen. Mit dem Platzen eines Ballens werden die infektiösen Sporen freigesetzt und anschließend sowohl über den Luftzug als auch durch die Bienen auf den Waben verteilt. Dabei können sie die nächsten Rundmaden infizieren und der Kreislauf beginnt erneut.

Woran erkannt man diese Krankheit?

Es ist im Grunde eine Diagnose auf den ersten Blick: auf der Windel oder vor dem Flugloch liegen die herabgefallenen oder ausgeräumten Mumien. In den Zellen können die noch nicht ausgeräumten Mumien locker stecken, bevor sie von den Stockbienen entfernt werden.

Von der Stärke des Befalls hängt das weitere Schicksal des Volkes ab. Einen geringen Befall hält ein Volk bei einer guten Königin relativ gut aus und geht daran nicht zugrunde. Kalkbrutbefall ist oft ein Zeichen für eine zu hohe Umgebungsfeuchtigkeit. Eine Therapieoption ist von daher die Umgebung trockener zu halten. Allerdings ist das bei einer feuchten Witterung nicht immer möglich. Jahreszeitlich ist das Auftreten der Kalkbrut im Frühjahr und Frühsommer am häufigsten. Für uns ist es in diesem feuchten Frühjahr 2016 nun das erste Mal, das wir einen Befall von Kalkbrut erleben.

Auslösend für einen Befall kann die Luftfeuchtigkeit am Standort sein. Aber auch Imker können als Schuldige ausgemacht werden, wenn sie den Bienenstock zu häufig und zu lange öffnen.

Weil die Sporen im Stock und in den Zellen der Rahmen sind, ist es durchaus sinnvoll das befallene Wachsmaterial zu entnehmen und einzuschmelzen. Die Pilzsporen gehen dabei zugrunde. Der Krankheitsausbruch kann auch ein Zeichen für die Schwäche einer Königin sein. Von daher ist es durchaus eine sinnvolle Option die Königin auszutauschen, damit die Nachkommen widerstandsfähiger sind. Aber auch Maßnahmen, die den Putztrieb der Bienen stärken, können hilfreich sein. Hierzu engt man die Völker ein und entfernt ggfs. eine Zarge. Das Besprühen der Bienen mit Zuckerlösung oder mit Honiglösung fördert ebenfalls den gegenseitigen Putztrieb. Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht.

Für uns Menschen ist diese Bienenerkrankung ungefährlich. Ein Problem stellt jedoch der sporenversetzte Honig dar. Wird er von anderen Bienen aufgenommen, wird über deren Verdauungssystem die Krankheit weitergegeben.

Ich bin vor wenigen Wochen an einem Praktikumsabend im Frankfurter Imkerverein gefragt worden, ob ich eventuell ein weiteres Bienenvolk übernehmen würde und hatte ja dazu gesagt. Vor wenigen Tagen erhielt ich die Information, dass die in Betracht kommenden Völker aus dem Würzburger Raum an der Kalkbrut erkrankt seien. Damit tauchte dieses Wort zum ersten Mal für mich auf.

Bei Wikipedia habe ich dazu folgendes gefunden und hier hereinkopiert:

"Die Kalkbrut (Ascosphaerose) ist eine Krankheit der Westlichen Honigbiene. Sie wird durch den Pilz Ascosphaera apis verursacht.

Die Infektion erfolgt über Pilzsporen im Futter. Die Larven sterben nach dem Verdeckeln der Zelle im Streckstadium ab und es bilden sich Fruchtkörper, die die Pilzsporen enthalten. Die Krankheit ist dadurch erkennbar, dass die gedeckelten Zellen, die die so genannten Kalkbrutmumien enthalten, beim Schütteln der Brutwaben klappern. Diese Brutkrankheit tritt besonders bei schwachen Völkern auf und wird durch kühle und feuchte Witterung begünstigt.

Die Kalkbrut ist eine Faktorkrankheit. Da der Erreger Ascosphaera apis natürlicherweise in der Umgebung vorhanden ist, sind die zur Krankheit führenden Faktoren zu beseitigen.  Folgende Faktoren begünstigen die Kalkbrut: feuchtkalter Standort, schwach ausgebildeter Reinigungstrieb der Bienen. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen können ergriffen werden: Standort wechseln bzw. Umweiseln, bei gleichzeitiger Entnahme der befallenen Waben.

Literatur[Bearbeiten]

Peter Claussen: Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen über den Erreger der als "Kalkbrut" bezeichneten Krankheit der Bienen. Parey, Berlin 1921.

Weblinks[Bearbeiten]

http://www.bienen.de/wissenswertes_kalkbrut.php

via Kalkbrut – Wikipedia."

 

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Heute stand es in der FAZ, der Imkerverein Frankfurt am Main versandte eine entsprechende eMail:

in Sachsenhausen ist bei einem Imker die amerikanische Faulbrut, eine Bienenseuche, nachgewiesen worden.

Die amerikanische Faulbrut (AFB) wird auch bösartige Faulbrut genannt.  Sie ist eine bakterielle Erkrankung der Brut, nicht der Bienen. Der Erreger ist der Bacillus larvae. Die eigentliche Übertragung erfolgt durch die Ammenbienen im Stock, die mit ihrem Futtersaft die Larven versorgen. Dieser Futtersaft wurde aus Honig hergestellt, der mit den Sporen kontaminiert war. Ein anderer Weg zur Sporenaufnahme ist die Reinigung von Zellen, in denen infizierte Larven lagen.

Importierte Honige können oft die Sporen enthalten. Für uns Menschen sind sie unschädlich, nicht jedoch für Bienen. Wenn solche Honige an Bienen verfüttert werden oder Bienen ihn aus für sie offenen Quellen aufnehmen, kann die Krankheit im Bienenstock ausbrechen.

Hieraus ergibt sich eine einfache Hilfe, die wir Menschen geben können: wenn leere Honiggläser oder -behältnisse entsorgt werden müssen, sollten sie verschlossen oder- noch besser - ausgespült, gereinigt und dann verschlossen sein. Hierdurch kann eine Infektionskette wirkungsvoll unterbrochen bzw. gar nicht erst aufgebaut werden.

 

Dazu ein Text von Wikipedia:

Amerikanische Faulbrut (AFB)

Die Amerikanische Faulbrut ist eine Erkrankung der älteren Bienenbrut, nämlich der Streckmaden: Sie befinden sich in der bereits mit einem Wachsdeckel verschlossenen Brutzelle. Im Erkrankungsverlauf löst sich die gesamte Körperstruktur der Larven auf und es bleibt nur eine zähe, braune, schleimige Substanz übrig, die später zu einem dunklen Schorf eintrocknen kann. Der Name "amerikanisch" bezieht sich nicht auf ein Ursprungsgebiet, sondern auf den Ort der Entdeckung; die Krankheit tritt weltweit auf[3].

Bei einem AFB-Ausbruch droht durch Verflug und Räuberei die Infizierung eines weiten Gebiets. Daher ist sie in einigen Ländern eine anzeigepflichtige Tierseuche. Nach der amtlichen Feststellung der Krankheit durch das zuständige Veterinäramt wird ein Faulbrut-Sperrbezirk mit mindestens einem Kilometer Radius um den betroffenen Bienenstand eingerichtet. Eine Belastung seiner Bienenvölker mit AFB-Sporen kann der Imker jährlich durch Futterkranzproben bestimmen lassen. Der Nachweis von Sporen in den Proben bedeutet aber nicht, dass die AFB auch schon ausgebrochen ist. Erst wenn auch ein klinischer Befund besteht (schleimiger Zelleninhalt, Streichholzprobe positiv), sind Maßnahmen zu ergreifen. Eine AFB-Sanierung bedeutete früher meist die Vernichtung aller Völker auf dem Stand durch Abschwefeln (Abtöten der Bienen) und Verbrennen des Materials. Heute wird, wenn die Ausbreitungstendenz begrenzt ist und der Imker die entsprechenden Möglichkeiten hat, auf Kunstschwarmverfahren und Beutendesinfektion gesetzt. Auch Kunststoffbeuten können effektiv desinfiziert werden. Allerdings muss auch weiterhin jegliches schon einmal bebrütetes Wabenmaterial aus den befallenen Völkern vernichtet, oder zumindest einem wachsverarbeitenden Betrieb als sogenanntes Seuchenwachs angeliefert werden. Durch einen Einschmelzvorgang mit festgelegten Parametern (Temperatur, Druck und Dauer) werden dort alle enthaltenen Sporen abgetötet.

Weltweit wird die AFB auch mit Antibiotika bekämpft. Das Mittel hat jedoch den gravierenden Nachteil, dass die Erreger nur in der aktiven Wachstumsphase abgetötet werden, nicht aber die Endosporen als eine Dauerform. Die Endsporen sind im eingetrockneten "Faulbrutschorf" millionenfach in jeder der befallenen Brutwabenzellen vorhanden und können mehr als fünfzig Jahre überdauern. Bei unzureichenden begleitenden Hygienemaßnahmen kann es dann immer wieder zum Ausbruch der Krankheit kommen.

Die Endosporen werden auch über den weltweiten Honighandel verbreitet. Diese können dann durch Räuberei aus ungespülten Honiggläsern und Honiggläsern mit Restinhalt im Glascontainer in die Völker gelangen, so dass schon Glascontainer mit Honiggläsern bis zur Leerung mit Löschschaum gefüllt werden mussten. [4].

Die Amerikanische Faulbrut stellt keinerlei Gefährdung für die erwachsene (adulte) Biene, den Menschen oder andere Lebewesen dar.

Verdachtsmomente

Verdachtsmomente, die ein Überprüfung (Streichholzprobe) auf AFB sinnvoll erscheinen lassen sind:

  • einzeln stehen gebliebene verdeckelte Brutzellen
  • sehr lückenhafte Brut (schwacher Verdacht, kann auch andere Gründe haben, z.B. Varroose)
  • knochenleimartiger Geruch beim Öffnen der Beute
  • Verfärbungen der gedeckelten Brut mit eingefallenen oder sogar löchrigen Zelldeckeln

Streichholzprobe

Streichholzprobe (hier positiv)

Bei der Streichholzprobe wird das zündkopffreie Ende eines Streichholzes in eine verdächtig erscheinende und kurz vorher geöffnete Brutzelle bis auf den Zellengrund geschoben. Die Probe fällt positiv aus, wenn ein schleimiger Faden, ähnlich einem hochviskosen Klebstoff, herausgezogen werden kann und keine Körperstruktur (in Form einer schlaffen Larvenhaut) mehr zu erkennen ist. Ein sicherer Beleg für den Ausbruch der Krankheit ist durch die Untersuchung einer Probe im Labor zu erbringen. Dort erfolgt ein bakteriologischer oder molekulargenetischer Erregernachweis. Bei offenen Brutzellen gibt die Streichholzprobe keine verlässlichen Anhaltspunkte, da der ursprünglich schleimige Inhalt befallener Zellen meist schon eingetrocknet ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Faulbrut

Wegen der Gefahr der Verschleppung in andere gesunde Völker hinein, wurde in den Frankfurter Stadtteilen Oberrad, Sachsenhausen und dem Stadtwald  ein Sperrbezirk errichtet.

D.h. dass aus diesen Bezirken keine Bienenvölker entfernt oder in sie hineingebracht werden dürfen. Zudem sollten alle Völker auf die amerikanische Faulbrut hin untersucht werden und befallene Bienenvölker saniert werden.

Für den Menschen ist die Faulbrut übrigens ungefährlich. Sie führt jedoch zu einer Schwächung des Bienenvolkes und damit zum eventuellen Absterben, wenn die befallenen Völker zum Überwintern zu schwach geworden sind.

http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar%5b_id_inhalt%5d=17432907

 

 

 

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