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(25.09.2023) Vor vier Tagen bin ich über die Streuobstwiese bei unseren Bienenvölkern gelaufen. Noch blüht dort die durchwachsene Silphie, aber ihre Zeit neigt sich nun deutlich dem Ende zu. Immerhin, auf den leuchtend gelben Blüten sehe ich mit einem Mal eine Biene, deren Bild ich vorher noch nie gesehen habe. Schnell ist eines klar: das ist keine normale Honig-, sondern eine Wildbiene. Sie fliegt von Blüte zu Blüte und bleibt dort nur kurze Zeit. Vermutlich sind die Blüten weitgehend von anderen Bienen und Insekten "abgeerntet", leergesaugt. Glücklicherweise habe ich mein Smartphone dabei gehabt und konnte einige Bilder schießen.

Auffällig ist der deutlich behaarte Brustkorb. Der Hinterleib ist wie bei der Honigbiene schwarz-grau quergestreift. Beim Suchen nach dem Namen dieser Biene bin ich auf die Seidenbienen gestoßen. Vom Bild her passt es zu der "Gemeinen Seidenbiene", auch "Buckel-Seidenbiene" genannt. Der Artname lautet Colletes daviesanus.

In Europa ist sie in ganz Deutschland verbreitet hinauf bis Schweden und Finnland im Norden sowie im Osten bis nach Sibirien und der Mongolei. Im Gegensatz zu den staatenbildenden Honigbienen, sind viele Wildbienen, wie diese auch, Solitärbienen. Das heißt, sie leben für sich alleine. Die Paarung mit Drohnen findet auf Blüten statt. Die Eiablage erfolgt in Niströhren. In ihnen werden die Eier in zwei bis sechs Brutzellen abgelegt. Diese Zellen sind mit einem Sekret cellophanartig ausgekleidet. In ihnen überwintern die Bienen als eine Ruhelarve. Erst im darauffolgenden Frühling geht ihre Entwicklung weiter. Im Juni fliegen sie dann aus.

Auf den Spuren der Bienen in Costa Rica

Ein Gastbeitrag von Mark Waldmann

Während unserer 3 wöchigen Costa Rica Reise hat uns die Artenvielfalt in Flora und Fauna fasziniert. Und neben Faultieren, Gürteltieren, Ameisenbären, Schlangen und Giftfröschen begegneten uns auch verschiedene Wildbienen.  Ob am Fuß eines alten Baumes oder hoch oben in 20 Meter Höhe, in den Urwäldern gibt es genügend Möglichkeiten, wo sich ein Bienenvolk ansiedeln kann.

Über 700 verschiedene Bienenarten gibt es in Costa Rica, darunter auch stachellose Bienen. Manche sind so klein wie Stecknadelköpfe, andere fast so groß wie die Kolibris, mit denen sie sich die Blüten teilen. Kolibris spielen übrigens in Costa Rica eine bedeutende Rolle bei der Bestäubung der Pflanzen. Durch ihren größeren Aktivitätsradius im Vergleich zu Bienen und ihren häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Pflanzenindividuen der gleichen Art bestäuben Kolibris besonders Pflanzen, die sich nicht selbst befruchten, deutlich effektiver als Bienen.

Die Imkerei selbst scheint in Costa Rica nicht sehr verbreitet zu sein. Die wenigen Imkerhonige, die wir finden konnten, lagen auf unserem deutschen Preisniveau. Geschmacklich erinnerte uns der costa-ricanische Honig an einen Honig, den wir in Südindien probiert haben.  Den Geschmack kennen wir in Europa nicht so. Am ehesten ist der Geschmack entfernt vergleichbar mit Kastanienhonig.

Wildbienen im Baum

Beim Wandern heute zufällig entdeckt und im Photo festgehalten: eine Wildbiene auf Nektarsuche:

Wildbiene in Südtirol
Wildbiene in Südtirol

Ich weiß nicht, um welche Wildbiene es sich hier handeln könnte. Für entsprechende Tipps bin ich dankbar.

imker@bienenblog.eu

Ein kleiner Teil unserer Völker steht in Frankfurt in der Römerstadt im Niddapark. Dort hat der Besitzer des Grundstücks nicht nur ein Herz für Bienen, sondern auch für Wildbienen. Stück für Stück hat er ihnen ein Hotel gebaut.

Bei der heutigen Völkerdurchsicht habe ich die Gelegenheit genutzt und ein paar Bilder davon live aufgenommen. "Heute ist aber nicht viel los!" war der Begleitkommentar....

Das es im Stadtgebiet Frankfurts Wildbienen gibt, klingt zunächst unglaublich. Aber sie gibt es in der Tat.

Man könnte glauben, dass die Wildbienen uns als Imker so etwas wie Konkurrenz machen. Das ist mitnichten der Fall. Honigbienen und Wildbienen konkurrieren nur um wenige Pflanzen. Von daher sind die Wildbienen sogar als eine willkommene Ergänzung anzusehen.

Ein kleiner Teil unserer Honigbienen steht im Frankfurter Niddapark in einem Garten. Der Besitzer ist an unseren Imkerverein herangetreten und hat gefragt, ob nicht jemand bei ihm seine Bienen aufstellen möchte. Mit den ersten Ablegern des Jahres 2018 habe ich ihm diesen Wunsch gerne erfüllt.

Wildbienenhotel im Niddapark

Schon bei der ersten Besichtigung des Geländes zeigte er mir sein von ihm selbst erbautes Insektenhotel. Im April 2019 bekam ich seine Erweiterung zu sehen und bin erstaunt, wieviel Bienenleben auf der Oberfläche zu sehen war. Ein ständiges Kommen und Gehen, ein Gewusel ist dort. So schnell kommen und verschwinden die Wildbienen, dass ich es kaum schaffe sie zu photographieren.

Wildbienenhotel im Niddapark
Wildbienen im Insektenhotel

In der Print-Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel Nr. 21 vom 18.5.2019 befasst sich ein Artikel mit dem Thema Insektenbestände. Darin werden auch die Wildbienen behandelt. Ein kurzes Zitat: "....finden Insekten in den Städten häufig bessere Bedingungen vor als außerhalb. Viele der mehr als hundert Wildbienenarten, die in deutschen Städten vorkommen, sind weniger gefährdet als Wildbienen in ländlichen Regionen" (Seite 101, Spiegel Nr. 21 von 18.05.2019). Sollte ich diesen Artikel ("Bienenstädte") in der online-Ausgabe finden, setze ich den Link dazu hier an dieser Stelle.

In der gleichen Spiegelausgabe gibt es eine Animation im Internet zur Frage. "Was hilft den Bienen?"

Donnerstag, 27.9.2018. Gegenüber des Puy d'Angle von gestern liegt das Sancy-Massif, in dem der Puy de Sancy der höchste Berg ist. Ihn besteigen wir von dem "unglaublich schönen" Retorten- und Wintersportort Super Besse aus.

Puy de Sancy (1885 m)

Um es kurz zu machen: der Gipfel liegt auf einer Höhe von 1885 Metern. Es gibt dort eine phantastische Aussicht, die einem sogar noch mit einer Rundtafel erklärt wird. Diese Rundtafel ist nicht nur Ziel von Touristen, sondern auch von Wildbienen.

Mit einigen Anlaufschwierigkeiten habe ich einige von ihnen photographieren können. Kaum sind sie im Fokus der Kamera, sind  sie bereits wieder verschwunden oder haben sich günstigstenfalls nur mal gedreht.

Wildbiene auf dem Puy de Sancy in 1885 Metern über dem Meeresspiegel

Wildbiene auf dem Puy de Sancy (1885 Meter)

Wildbiene auf dem Puy de Sancy (1885 Meter)

Auch hier gilt wieder die Rundfrage: Welche Biene oder welches anderes Insekt ist das? imker@bienenblog.eu

 

Mittwoch, 26.9.2018. Wir brechen auf zu einer kleinen Wanderung und fahren dazu mit dem Auto auf den Col de la Croix Morand. Dort parken wir, ziehen die Wanderstiefel an und laufen mit den beiden Hunden los. In dieser Gegend ist noch kein Naturschutzgebiet, das für Hunde, auch angeleint, verboten wäre. Also können wir die beiden mitnehmen, allerdings an den Leinen.

Hier oben auf 1403 Metern über Meereshöhe ist die Landschaft bereits deutlich oberhalb der Baumgrenze. Es ist nur noch karg mit einer entsprechend rauhen Schönheit der Landschaft.

Ziel ist der Puy de l'Angle mit 1740 Metern über "Normalität". Zwischendurch machen wir eine kleine Pause und setzten uns vor einen Steinhaufen, strecken die Beine dabei aus. Plötzlich beginnt es um mich herum zu summen. Gerade noch sehe ich ein kleines Flugobjekt verschwinden und sage zu Matthias, dass ich wohl gerade Besuch einer Hummel erhalten habe.

Minuten später das gleiche Geräusch und ein Ufo setzt sich auf mein Knie. Bis ich die Kamera ausgepackt habe, ist es schon wieder verschwunden. Da hilft nur eines: hoffen und sich in Geduld fassen. Tatsächlich, wenige Augenblicke später ist es wieder auf meinem Knie, aber auch ebenso schnell erneut verschwunden, bevor die vorbereitete Kamera ein Bild gemacht haben konnte.

Der nächste Anlauf ist erfolgreich gewesen. Zu gleich zwei Bildern hat es zeitlich gereicht. Es ist keine Hummel wie vermutet, sondern eine Wildbiene.

Wildbiene auf Knie

Das erste Bild sieht noch sehr unscheinbar aus. Hier wird es deutlicher:

Wildbiene erneut auf meinem Knie

Auffällig ist der verkürzte Hinterleib. Vor zwei Jahren habe ich Ähnliches in Südtirol gesehen und gedacht, dass es sich hierbei um verkrüppelte oder kranke Bienen handeln müsse. Damals wurde ich noch an Ort und Stelle eines besseren belehrt. So sehen dort Wildbienen aus.

Wieder einige Augenblicke später kam sie erneut angeflogen und setzte sich auf der Wanderkarte ab. Auch hier hat es mit einem Photo beim ersten Mal leider nicht geklappt, aber beim zweiten Besuch.

Wildbiene, dieses Mal auf einer Wanderkarte

Der verkürzte Hinterleib ist hier am besten zu erkennen. Kurz darauf war sie dann jedoch endgültig verschwunden. Aber wir haben wenigstens ein paar Bilder von ihr im Kasten gehabt.

Für mich ist erstaunlich, in welcher Höhe die Wildbienen noch aktiv sein können. Bei unserer Pause sind wir etwa 1650 Meter hoch gewesen. Während ich weiter darüber nachdenke, frage ich mich, ob das vielleicht gar keine Wildbiene, sondern eine Schwebfliege gewesen sein könnte.

Ich gebe diese Frage gerne in die Leserrunde. Wegen der DSGVO der EU habe ich die Kommentarfunktion abgeschaltet. Wer antworten und schreiben möchte: imker@bienenblog.eu

 

 

 

In den letzten Tagen berichteten verschiedene Medien darüber, dass am Flughafen Hamburg eine seltene, fast ausgestorbene, Wildbiene mit dem wissenschaftlichen Namen Andrena nigriceps wiederentdeckt worden ist.

Aus urheberrechtlichen Gründen darf ich hier die Artikel und Bilder nicht veröffentlichen. Deshalb liste ich ein paar der zugehörigen Links dazu auf:

Hamburger Abendblatt

NDR

Radio Hamburg

Hamburg Airport auf facebook

Hamburger Morgenpost

Tierfans

Süddeutsche Zeitung

DRadio Wissen

 

Nur wenige Meter von unserer Wohnung entfernt fanden wir es beim Gassigehen mit den Hunden. Jetzt im Sommer, nachdem die Felder bereits abgeerntet sind, tauchen sie vermehrt auf: lauter Löcher im Boden. Meistens sind es Mauselöcher und meistens sind sie wegen des Grasbewuchses nicht einmal auf den ersten Blick zu erkennen.  Nach der Ernte und vor allem durch die Trockenheit der letzten Monate bedingt, sieht man sie zuhauf.

Eines der Löcher jedoch war auch für uns ungewöhnlich: Bienen flogen dort hinein und hinaus. Eine Wildbienenkolonie hat sich in einem Erdloch eingenistet. Der Flugbetrieb war sogar recht rege. Vermutlich ist das Volk also nicht einmal so ganz klein.

Mit der ActionCam hatte ich versucht sie zu filmen, was mir auch gelang. Leider klappte der Upload jedoch nicht. Deswegen bin ich vorhin noch einmal mit der DigiCam hinaus und habe versucht die Bienen dort zu photographieren. Nebenbei habe ich dabei gehörigen Respekt vor den Tierphotographen bekommen. Wie unglaublich schwer ist es, gute und präzise Bilder von Tieren zu machen !

Wildbiene im Abflug aus ihrem Erdloch
"Wildbiene" im Abflug aus ihrem Erdloch

Erdloch mit Wildbienen im Anflug
Erdloch mit "Wildbienen" im Anflug

Ein großer Teil der Wildbienen lebt in Kollektiven. Auch hier ist das Zentralorgan eine Königin. Neben den Bienen in kollektiver Lebensweise gibt es die Solitärbienen und die Kuckucksbienen. Letztere bauen keine eigenen Nester, sondern nutzen fremde Nester für die Aufzucht ihrer Brut. Sobald das Nest frei ist, legen sie ihre Eier dort hinein.

Die meisten Wildbienen sind harmlos für uns Menschen und stechen nur dann, wenn sie sich sehr bedroht fühlen. Allerdings sind die Wildbienen mit die gefährdetsten Arten unter den Bienen und mit dem Aussterben bedroht. Damit würden sowohl der Natur als auch der Nutzung der Natur (Bestäubung) beträchtliche Schäden entstehen. Deshalb ist es in unser aller Interesse, diese Bienen am Leben zu erhalten.

Schön: zwei Leser haben mich darauf hingewiesen, dass dies keine Bienen, sondern ebenso schützenswerte Wespen sind !

 

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