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(30.07.2024) Jetzt, Ende Juli, ist das Trachtende erreicht. In der Natur gibt es schon seit Kurzem keine Massentrachten mehr. Die Bienen tragen jetzt nur noch das ein, was sie in Vorgärten, aber auch auf Wiesen, blühend vorfinden. Die Sommersonnenwende ist vor knapp 6 Wochen gewesen. Die schwindende Tageslänge ist für die Bienen der Reiz, ihre Völker nicht weiter zu vergrößern, sondern zu verkleinern. Damit hat die Vorbereitung auf den kommenden Winter bereits begonnen.

Trotzdem liegen noch ein wenig Arbeit für uns Imker und eine spannende Zeit vor uns. Die Bienen benötigen jetzt ihr Futter für den anstehenden Winter. Die sommerliche Varroabehandlung muss noch durchgeführt werden. Bei unseren eigenen Völkern haben wir in diesem Jahr keine totale Brutentnahme vorgenommen. Statt dessen wird in der nächsten Woche mit "Varromed" behandelt werden. Das ist eine ziemlich neue Säuremischung aus Oxalsäure und etwas Ameisensäure, die in die Wabengassen, also zwischen die Rahmen, geträufelt wird. Aber davon später mehr.

Bei der Durchsicht habe ich ein paar Photos gemacht, die ich hier posten möchte.

Dieses Bild stammt vom Lehrbienenstand und zeigt eine neue, zugesetzte und angenommene Königin. Das zugehörige Volk ist weisellos geworden. Jetzt ist es sehr schwierig geworden neue Königinnen nachzuziehen, die auch noch begattet werden sollen. Es gibt zu dieser Zeit ja kaum noch Drohnen. Also muss ein anderer Weg beschritten werden: eine begattete Königin wird zugesetzt.

Die obigen drei Bilder zeigen links den Blick in eine Zelle mit einem Ei, in der Mitte Maden in ihren Zellen und rechts eine Biene mit einem Tropfen Flüssigkeit vor dem Mund. Diese drei Bilder sind die ersten, die ich mit einem mobilen Mikroskop für ein Smartphone aufgenommen habe.

Das letzte Photo stammt von Simon. Es zeigt eine verweste und vertrockne Maus, die in ein Bienenvolk eingedrungen und verhungert ist. Normalerweise sehen wir solche Bilder erst am Ende des Winters, wenn wir die Bienenvölker auswintern. Aber wie man sehen kann, gibt es das auch im Sommer.

(25.7.24) Vor wenigen Tagen habe ich von einem Vereinsmitglied eine von ihm gefangene tote asiatische Hornisse erhalten. Er hat sie bei sich in Frankfurt an seinem Bienenstand gefunden.

Mit neuen "Spielzeugen", nämlich einem Mikroskop für Smartphone und einem Super Makroobjektiv von Laowa für meine Photokamera habe ich erste Bilder versucht zu erstellen. Das ist dabei herausgekommen:

Die asiatische Hornisse ist der neue Fressfeind unserer Bienen. Sie ist bei uns nicht heimisch, sondern über Westfrankreich vor wenigen Jahren eingeschleppt und verbreitet sich zunehmend von Südwesten nach Norden innerhalb Deutschlands. Die Hornisse lauert unseren Bienen auf, tötet sie und frisst ihre Brustkörbe. Dadurch werden die Bienenvölker zum Teil erheblich dezimiert und drohen in manchen Fällen sogar zu sterben. Die Bienen kennen diesen Feind nicht und sind ihm wehrlos ausgeliefert.

Mehr dazu im September 2024. Auf dem Frankfurter Bienenfestival werden wir von unserem Imkerverein mit einem präparierten Hornissennest aufwarten und auf diese Weise unsere Imker schulen und informieren, um die Hornissennester zu entdecken und unschädlich zu machen.

Die asiatische Hornisse ist etwas kleiner als unsere heimischen Hornissen. Charakteristisch ist der schwarze Brustkorb (=nigrithorax) und die gelben Beine. Der Hinterleib ist gelb wie bei unseren Hornissen auch.

(24.07.2024) Gestern haben wir auf dem Riedberg unsere zweite Honigernte eingebracht. Zur Vorbereitung werden wenige Tage vorher die Bienenfluchten eingelegt, damit bei der Ernte die Honigräume möglichst bienenfrei sind. Leider ist dieses wieder nicht der Fall gewesen.

Die Bienenfluchten sind in einem Zwischenboden eingelegt und sehen von oben betrachtet so aus:

#1 Bienenflucht von oben

Schon beim Einlegen der Fluchten ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich schwer die einzelnen Honigräume sind. Beim Ernten ist dieses noch viel deutlicher geworden. In einigen Honigräumen ist nämlich nichts (mehr) vorhanden gewesen außer den Rahmen. Was bedeutet das? Wir gehen auf Ende Juli zu und das Trachtende ist damit erreicht. Vermutlich haben die betreffenden Völker inzwischen von ihren eigenen Vorräten gelebt.

Aber das ist nicht die einzige Überraschung gewesen. Etliche Honigräume sind sehr zwar schwer, doch ist in ihnen ein großer Anteil der Waben nicht verdeckelt, sondern offen geblieben. Auf einigen - allerdings nur wenigen - Rahmen ist der Honig beim Entdeckeln krümelig gewesen. Mit anderen Worten, er ist bereits in den Zellen kristallisiert. Er ließ sich übrigens auch nicht abzentrifugieren, sondern ist als feste Masse in den Zellen verblieben.

Die Ursache dafür könnte darin liegen, dass wir bei der ersten Ernte diese Rahmen nicht mitgenommen haben, weil sie noch nicht verdeckelt gewesen sind und dass der Honig in ihnen einen sehr hohen Rapsanteil besitzt. Dazu passt eben auch, dass wir in diesem Jahr von sehr vielen Rapsfeldern umgeben gewesen sind. Solche Mengen an Raps haben wir viele Jahre nicht mehr erlebt.

Eine weitere Überraschung: ein Volk hat seinen Honigraum nach oben hin bis an das Dämmmaterial des Deckels erweitert und so fest mit ihm verbunden, dass beim Öffnen die Dämmung aus dem Deckel herausgerissen worden ist.

#5

Alles in allem haben wir gut die Hälfte aller Honigräume gleich auf dem Bienenstand belassen und auch beim Entdeckeln ist ein großer Teil der Waben unverrichteter Dinge zurück in die Honigzargen gestellt worden. Von daher ist die Ausbeute auch nur sehr gering gewesen. Trotzdem noch ein paar Bilder dazu:

Zu Guter Letzt noch ein kleines Video vom fließenden Honig, erst aus der Schleuder, dann aus dem Abfülleimer in einen Hobbock hinein.

versione italiana

Le sfide per il secondo raccolto di miele sul Riedberg nel 2024

(24.07.2024) Ieri abbiamo effettuato il secondo raccolto di miele sul Riedberg. In preparazione, i voli delle api vengono inseriti alcuni giorni prima, in modo che le camere del miele siano il più possibile libere dalle api durante la raccolta. Purtroppo, anche in questo caso non è stato così.

I voli delle api sono inseriti in un falso pavimento e si presentano così dall'alto:

fotografia #1

Ho già notato il diverso peso delle singole camere di miele quando ho inserito i voli. Questo è diventato ancora più evidente durante la raccolta. In alcune camere di miele non c'era nulla (a parte i telai). Che cosa significa? Ci avviciniamo alla fine di luglio e la raccolta del miele è terminata. Presumibilmente le colonie in questione hanno ormai vissuto delle proprie scorte.

Ma questa non è stata l'unica sorpresa. Sebbene alcune camere del miele siano molto pesanti, una buona parte dei favi in esse contenuti non è stata tappata, ma è rimasta aperta. In alcuni - ma solo in alcuni - favi il miele era friabile quando è stato tolto il tappo. In altre parole, era già cristallizzato nelle celle. Tra l'altro, non è stato possibile centrifugarlo, ma è rimasto nelle celle come una massa solida.

fotografie #2-4

Il motivo potrebbe essere che non abbiamo preso questi favi durante il primo raccolto perché non erano ancora tappati e il miele in essi contenuto ha un contenuto molto elevato di colza. Questo è dovuto anche al fatto che quest'anno eravamo circondati da molti campi di colza. Erano molti anni che non vedevamo una tale quantità di colza.

Un'altra sorpresa: una colonia aveva esteso la sua camera del miele fino al materiale isolante del coperchio ed era così saldamente attaccata ad esso che l'isolamento è stato strappato dal coperchio quando è stato aperto.

fotografia #5

Complessivamente, abbiamo lasciato nell'apiario una buona metà di tutte le camere da miele e gran parte dei favi sono stati rimessi nei favi senza aver ottenuto nulla. La resa è stata quindi molto bassa. Tuttavia, ecco qualche altra immagine:

fotografie #6-9

Infine, un breve video del miele che scorre, prima dallo smielatore, poi dal secchio di riempimento in un'hobbock.

Video

Tradotto con DeepL.com (versione gratuita)

(18.7.2024) Heute morgen bin ich bereits wieder früh bei den Bienen gewesen, dieses Mal am Lehrbienenstand unseres Imkervereines. Dort steht ein Volk, das keine Königin hat. Vermutlich hat es hier vorher einen Schwarm gegeben. Damit die restlichen Bienen als Volk überleben können, muss eine neue Königin her.

Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) man hängt einen Rahmen mit Eiern aus einem fremden Volk in die betreffende Beute hinein. Aus allen Eiern entwickeln sich innerhalb von spätestens drei Tagen junge Larven. Sie sind bestens geeignet, um aus ihnen eine neue Königin heranzuziehen. Bis die neue Königin schlüpfen wird, dauert es dann noch 14 Tage. Wir haben dann bereits Ende Juli und damit ist es unsicher, ob überhaupt noch ausreichend Drohnen zum Begatten zur Verfügung stehen, wenn die Königin zu ihrem Hochzeitsflug startet. Aber es könnte noch klappen ....

2.) man nimmt eine fremde Königin und setzt sie dem Volk zu. Wenn diese Königin auch noch begattet ist, gewinnt man damit sehr viel Zeit, vorausgesetzt, dass das Volk die "neue" annimmt.

Ein Vereinsmitglied ist vor vier Tagen zu einem Imkerbedarfshändler gefahren. Ich habe ihn deswegen gebeten, von dort eine Königin mitzubringen. So sieht es aus, wenn die Königin dann ankommt:

Foto #1

In solch einem Zusetzkäfig lebt die Königin mit einigen Begleitbienen, die sie füttern. Links im Bild befindet sich ein Teigverschluss. Eine kleine Menge Futterteig gibt den Bienen Nahrung und gleichzeitig verhindert sie, dass die Bienen aus dem Käfig herauskommen können, weil der Ausgang dadurch verschlossen wird.

Es ist immer ein Risiko, wenn man einem Volk eine neue Bienenkönigin zugibt. Nicht selten wird sie nicht angenommen und von den Bienen umgebracht. Damit das nicht geschieht, muss man einige Dinge beachten. Das Volk darf mit Sicherheit keine Königin haben. Sollten irgendwo im Volk Versuche stattgefunden haben, dass dort eine neue Königin nachgeschafft werden soll, müssen diese Zellen entfernt werden. Mit anderen Worten: das aufnehmende Volk muss mit Sicherheit weisellos sein.

Damit es sich an den Duft der neuen Bienenkönigin gewöhnen kann, wird der noch verschlossene Käfig für einige Tage in das Volk zwischen zwei Waben gehängt.

Foto #2

Die Bienenkönigin ist damit bereits im Volk und durch den Käfig sicher vor Attacken geschützt. Dabei verströmt sie bereits ihren Duft, an den die Bienen sich somit langsam gewöhnen können.

Heute, nach zwei Tagen, ist es soweit. Schon beim Öffnen der Bienenbeute zeigt sich, dass der Käfig von einigen Bienen regelrecht umlagert wird. Sie laufen ruhig auf ihm herum ohne Anzeichen von Aggressivität. Auch nach dem Herausziehen umlagern sie weiterhin den Käfig, so, als ob sie die Königin schützen wollen.

Ich öffne den Verschluss und hänge anschließend den Käfig zurück ins Volk.

Auch hierbei ist zu erkennen, dass der Käfig mit Bienen besetzt bleibt. Ich werte dies als ein gutes Zeichen. Auf den Bildern ist der Futterteigverschluss sehr gut zu erkennen. Jetzt kann der Weg sowohl von innen als auch von außen frei gefressen werden. Wenn das erfolgt ist, werden alle gefangenen Bienen heraus in das Volk laufen.

Foto #8

Nun ist es für die nächsten Tage spannend: wird die neue Bienenkönigin auch tatsächlich akzeptiert und angenommen? Wenn ja, würde sie bereits nach kurzer Zeit mit der Eiablage beginnen. Wenn nein, bekommen wir ein neues Problem .....

Die neue "Mutti" trägt auf ihremBrustpanzer ein grünes Plättchen. Das weist daraufhin, dass sie aus diesem Jahr stammt. Die Markierungsfarbe für 2024 ist grün.

Versione italiana

L'arrivo di una nuova regina

(18.7.2024) Stamattina sono andato di nuovo presto dalle api, questa volta nell'apiario di formazione della nostra associazione apistica. Lì c'è una colonia senza regina. Probabilmente qui c'era già uno sciame. Affinché le api rimaste possano sopravvivere come colonia, è necessario trovare una nuova regina.

Ci sono due modi per farlo:

1) Si appende un telaino con le uova di una colonia estranea all'alveare in questione. Tutte le uova si svilupperanno in giovani larve entro tre giorni al massimo. Sono ideali per far nascere una nuova regina. Ci vogliono poi altri 14 giorni perché la nuova regina si schiuda. Ciò significa che siamo già alla fine di luglio e non si sa se ci saranno abbastanza fuchi disponibili per l'accoppiamento quando la regina partirà per il suo volo nuziale. Ma potrebbe comunque funzionare ….

2) si prende una regina straniera e la si aggiunge alla colonia. Se anche questa regina è ancora accoppiata, si guadagnerà molto tempo, a patto che la colonia accetti la “nuova” regina.

Quattro giorni fa, un membro dell'associazione si è recato da un rivenditore di materiale apistico. Gli ho quindi chiesto di portare una regina da lì. Ecco come si presenta la colonia all'arrivo della regina:

Foto #1

La regina vive in una gabbia come questa con alcune api compagne che la nutrono. Sulla sinistra della foto c'è un tappo di pasta. Una piccola quantità di pasta alimentare fornisce alle api il cibo e allo stesso tempo impedisce alle api di uscire dalla gabbia perché chiude l'uscita.

L'aggiunta di una nuova ape regina a una colonia è sempre un rischio. Non è raro che non venga accettata e che venga uccisa dalle api. Per evitare che ciò accada, ci sono alcuni accorgimenti da tenere presenti. La colonia non deve assolutamente avere una regina. Se si è tentato di creare una nuova regina da qualche parte nella colonia, queste cellule devono essere rimosse. In altre parole, la colonia ricevente deve essere sicuramente senza regina.

Affinché possa abituarsi all'odore della nuova ape regina, la gabbia ancora sigillata viene appesa nella colonia tra due favi per alcuni giorni.

Foto #2

In questo modo l'ape regina si trova già nella colonia ed è protetta dagli attacchi della gabbia. Emette già il suo odore, al quale le api si abituano lentamente.

Oggi, dopo due giorni, è arrivato il momento. Non appena si apre l'arnia, ci si accorge che la gabbia è letteralmente circondata dalle api. Esse vi girano intorno tranquillamente senza alcun segno di aggressività. Anche dopo essere state rimosse, continuano a circondare la gabbia come se volessero proteggere la regina.

Foto #3-4

Apro il coperchio e riaggancio la gabbia all'alveare.

Foto #5-7

Anche in questo caso vedo che la gabbia è ancora piena di api. Lo considero un buon segno. Le immagini mostrano molto chiaramente il sigillo della pasta alimentare. Ora il sentiero può essere mangiato sia dall'interno che dall'esterno. Una volta fatto questo, tutte le api intrappolate usciranno nella colonia.

Foto #8

Ora i prossimi giorni saranno emozionanti: la nuova ape regina sarà effettivamente accettata e adottata? Se sì, dopo poco tempo inizierà a deporre le uova. In caso contrario, avremo un nuovo problema ……

La nuova “mamma” ha una placca verde sul pettorale. Questo indica che è di quest'anno. Il colore della marcatura per il 2024 è il verde.

(16.07.2024) Soeben ist die neueste Ausgabe meiner italienische Sprachzeitschrift Adesso per Post angekommen. In der Vorschau für die nächste Ausgabe ist ein Photo zu finden, dass mich doch sogleich für den Bienenblog eingenommen hat. Es geht nämlich um Eis.

Aber zunächst einmal das Photo, das ich nicht aus der Zeitschrift, sondern aus dem Internet kopiert habe.

Was ist zu sehen? Eine Eiswaffel als Hörnchen mit Eis und Bienenwachs in Scheiben. Das Bild stammt von der Hompepage "ciaccolab.it" Es ist die Webseite eines der angesagten Eismacher in Italien, Stefano Guizzetti. Auf Instagram ist er unter #ciaccolab zu finden.

So wie im Bild montiert, kann man natürlich kein Eis essen. Der Kern dahinter: das Eis ist ein Milcheis, in dessen Basis er Bienenwachs gemischt hat, das er von einem kleinen Bioerzeuger in der Nähe von Parma bezieht. Dadurch bekommt es seinen ganz besonderen Geschmack. Erstmals vorgestellt hat es es übrigens passend dazu an einem Weltbienentag, also einem 20. Mai. Seine beiden Läden sind in Mailand und Parma zu finden. Guten Appetit, buon appetito!

Kurz noch zu meiner Motivation:

Holmer hat es bereits beschrieben, durch Verdrängungszucht der Carnica und Ligustica ist diese hier früher einheimische Biene nahezu ausgerottet worden. Nicht nur durch Verdrängungszucht, es wurden laut meiner Recherchen auch aktiv wilde Völker abgetötet um eine Vermischung mit den „neuen“ ertragsreichen in imkerlicher Hand gehaltenen zu vermeiden. All dies zu Beginn des 20ten Jahrhunderts. Ich bin 46 Jahre alt, mit dieser Wahrheit wuchs ich auf, für was sind wir Deutschen nochmal bekannt……?

Nun schreitet die Klimaveränderung voran, so schnell, dass eine Anpassung der vorhandenen Arten schnell genug nicht stattfindet. Unsere Bienen gehen in den Wintern nicht mehr aus der Brut, in den Trachtlücken, die durch Wetterextreme, Landwirtschaft und somit Verdrängung natürlicher Wiesen, Feuchtgebiete, etc. entstehen hungern die Völker. Nicht nur Varroa ist ein großes Problem, es kommen weitere Fressfeinde und sicherlich Parasiten durch den Klimawandel in unsere Breitengrade, die asiatische Hornisse, der afrikanische Beutenkäfer, es kommen andere.

Und da, so glaube ich, brauchen wir alles Erbgut, alle wehrhaften Eigenschaften, die im Laufe von Millionen Jahren der Evolution entstanden sind. Vor allem interessant scheinen die Eigenschaften, die man der Dunklen nachsagt, im Rahmen der Varroaresistenz, hier freue ich mich besonders mit Alexander Tönnies und seinen Forschungen zum Bücherskorpion zusammen zu arbeiten. Vielleicht ist der Honigertrag geringer, das ist nicht schlimm für mich. Ich werde, wenn denn alles hoffentlich gut geht, im Januar Opa, meine Kinder und Enkel werden sich nicht von Honig ernähren, wohl aber sind sie angewiesen auf Bestäuber und somit auch auf Bienen.

Das Einweiseln von dunklen Königinnen über einen Freiluftkunstschwarm

Hier sehen wir die drei Königinnen samt Begleitbienen, es sind belegstellenbegattete Dunkle Königinnen aus norwegischer Linie. Erhalten habe ich sie von einem Züchter aus dem Landesverband Dunkle Biene Bayern e.V.

Laut Informationen im Netz und in Gesprächen mit Züchtern ist das Umweiseln von Carnicavölkern mit dunklen Königinnen nicht ganz einfach. Standardverfahren funktionieren häufig nicht, nun war es aufgrund der Wetterlage im Frühjahr auch noch sehr spät im Jahr, nach Empfehlung sollte es also eine Volksbildung über einen Freiluftkunstschwarm nach Guido Sklenar sein, die ein neues Volk entstehen lässt.

Dazu habe ich die Dunklen Königinnen in 40 KG Hobbocks gehängt.

Dann habe ich aus meinen zwei Wirtschaftsvölkern und 3 Ablegern Bienenmasse aus Brut- und Honigraum in die Eimer abgeschüttelt. Ziel sollten ca. 1,5 Kilo Schwärme sein.

Zwischendurch habe ich immer wieder Bilder gemacht, chronologisch bekomme ich das nicht mehr hin. Man sieht aber, es wurden immer mehr Bienen, nachdem sich kleine Trauben um die Zusetzkäfige gebildet hatten, habe ich die Königinnen unter das Brett gezogen. Hier sollten sich dann die Schwarmtrauben bilden.

Anfangs sah das Ganze gut aus, mit der Waage konnte ich in den besten Momenten ca. 1 Kilo Bienenmasse am Holz wiegen. Leider flogen die allermeisten Bienen zurück, es blieb nur so wenig übrig, dass ich das Ganze nochmals anders mit nochmal mehr Bienenmasse versuchte.

Hier die Minischwärme, so hätte es nicht gereicht:

Den zweiten Versuch zeige ich in Bildern, diesmal habe ich die Bienen auf dem Boden auf Beutendeckel geschüttelt. Die Hölzer mit den Königinnen ließ ich sehr nah am Boden hängen.

Diesmal blieben deutlich mehr Bienen in der Schwarmtraube hängen, diese schlug ich am späten Abend in Beuten ein. Dummerweise machte ich wohl den Fehler, eine Futterzarge mit Flüssigfutter aufzusetzen. Als ich am nächsten Tag kam, war große Räuberei im Gange. In maßloser Überforderung und Hoffnungslosigkeit habe ich ab da das Fotografieren vergessen.

Was ich dann aber tat: Ich verschloss die Fluglöcher am nächsten Morgen um 4 Uhr. Die Futterzargen nahm ich ab, sie waren sogar bereits leer geräubert. Brachte die Beuten an einen Bienenstand außerhalb des Flugradius. Leider kamen auch dort sofort Suchbienen und wollten ins Flugloch. Dass Flüssigfutter so stark riecht….

Also ließ ich die Beuten mit geschlossenem Flugloch einen Tag stehen und besorgte neue leere Beuten. In diese zogen die Minivölkchen um, je 2 Honigwaben und eine verdeckelte Brutwabe aus anderen Völkern dazu. Und sie zogen wieder zurück in meinen Garten auf den ersten Stand, nicht aber an den gleichen Platz dort, sondern 20 Meter entfernt.

Die Königinnen leben, morgen werde ich eine weitere verdeckelte Brutwabe in die Völker hängen und etwaige Weiselzellen brechen. Meine Gedanken zum Freiluftkunstschwarm: Er funktioniert nicht, wenn die Schwarmzeit gegen Ende geht. Irgendwie ging alles schief, so spät im Jahr würde ich Ähnliches nicht mehr versuchen, aber gerade habe ich Hoffnung. Ich berichte bald weiter.

Tobias

Danke an den Autor Tobias für seinen Beitrag hier.

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