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24. Februar 2016 - Es ist früher Nachmittag. Draußen scheint die Sonne etwas durch den bewölkten Himmel. Die fast 7° C spüre ich manchmal als frühlingshaft warm. Mit der Kamera und den beiden Hunden laufe ich über den Riedberg, besuche dabei natürlich die Streuobstwiese mit unseren Bienen und entdecke die ersten deutlichen Boten des Frühlings. Knospen und aufgehende Blüten ...  Aus einigen Beuten wagen sich vereinzelt Bienen hervor. Hier haben also bis jetzt die Völker überlebt. Nicht  alles, was blüht, kann ich benennen...

Leittrieb des Bienenbaumes, Euodia huphehensis
Leittrieb des Bienenbaumes, Euodia huphehensis
Löwenzahn
Löwenzahn
Sorbaria sorbiflia - Fiederspiere
Sorbaria sorbiflia - Fiederspiere
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Haselblte
Haselblüte
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Forsythie - leuchtend schön und hübsch anzusehen, aber für Bienen völlig ungeeignet
Forsythie - leuchtend schön und hübsch anzusehen, aber für Bienen völlig ungeeignet
die ersten Bienen 201
die ersten Bienen 2016
die ersten Bienen 2016
die ersten Bienen 2016
Weidenkätzchen (Salix)
Weidenkätzchen (Salix)
Weidenkätzchen (Salix)
Weidenkätzchen (Salix)
Reneclaude
Reneclaude

 

Diese augenblickliche Zeit zwischen dem Ende der Winterruhe und dem Beginn der Obstblüte nennt der Imker übrigens "Durchlenzung" nach dem alten Wort Lenz für den Frühling. Ab konstanten 8° bis 10° erfolgt der Reingungsflug der Bienen oder anders formuliert: die Bienen fliegen zur Toilette und hinterlassen aus ihrer Kotblase stammend einen hellbraunen Fleck.

am 19. Januar 2016 stand in der Zeitung Hamburger Abendblatt ein Artikel über acht Bienenvölker, die im Stadtteil Altenwerden auf dem Hafengelände gehalten werden.

Vom Bild her ist deutlich zu erkennen, dass die Beuten, in denen die Bienen leben, Dadantbeuten sind, also Großraumbeuten.

Hier der Link zu dem Artikel:

http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article206939301/Darum-ist-der-Honig-aus-Hamburgs-Hafen-so-hochwertig.html#

 

 

Am 6. Januar war eine Journalistin der Frankfurter Neuen Presse bei uns zu Besuch und hat einen Artikel geschrieben, um für den Aufbau eine Imker-Jugendgruppe zu werden. Frau Kathes Artikel steht unter dem folgenden Link:

Frankfurter Neue Presse

 

Seit Herbst 2015 trage ich mich mit dem Gedanken, dass wir Imker viel mehr für den Nachwuchs tun sollten. Im Frankfurter Imkerverein gibt es außer den Ausbildungsveranstaltungen für Erwachsene kein entsprechendes Angebot für Kinder und Jugendliche. Diese "Lücke" möchte ich gerne schließen. Im Januar 2016 soll es daher zum Aufbau einer Imker-Jugendgruppe kommen. In unserem Stadtteil Riedberg wollen wir loslegen. Auf der Webseite der IG Riedberg erschien dazu bereits der unten stehende Beitrag. Die lokalen Printmedien habe ich bereits informiert und angeschrieben.

 

Riedberg-Imker gründen Jugendgruppe

Für den Frankfurter Imkerverein möchten die Riedberg-Imker auf dem Riedberg eine neue Jugendgruppe gründen. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 14 Jahren, die Interesse an Bienen haben, sind herzlich eingeladen und werden so im Laufe der Zeit ein spannendes neues Hobby entdecken!

Am 17. Januar 2016 (Sonntag) um 11 Uhr Uhr findet im Info-Büro der Hessenagentur im Riedbergzentrum eine erste Vorbesprechung statt. Wenn sich genügend Teilnehmer finden, werden sie zunächst einmal im Monat theoretisch etwas über Bienen erfahren und praktisch mit den Imkerwerkzeugen umgehen lernen. Diese Termine sind am 31.Januar, 28. Februar, 13. März 2016 auch immer um 11 Uhr im Riedbergzentrum. Ab April geht es dann praktisch an einem Bienenvolk weiter. Alle zwei Wochen schaut ihr unter Anleitung nach den Bienen, sucht die Königin und die Drohnen, beobachtet das Brutnest und wie sich das Volk rasch vergrößert, wie es Nektar einträgt, der zu Honig und später geerntet wird...

Die Treffen am Bienenvolk sind dann alle zwei Wochen immer sonntags um 11 Uhr. Im Laufe der Zeit lernt man dann das Verhalten der Bienen kennen und wird so zum jungen Imker oder zur jungen Imkerin.

 

Quelle. IG-Riedberg.de

Die begonnene Winterbehandlung haben wir heute abgeschlossen. Bei keinem unserer Völker hat sich die Wintertraube gebildet. Überall füllen die Bienen ihre Rahmen aus, teilweise auf zwei Zargen sogar.

Aus diesem Grunde kam in diesem Winter keine Oxalsäure zum Einsatz. Milchsäure wurde auf die Bienen fein gesprüht, nachdem sicher war, dass keine verdeckelte Brut vorhanden war. Um das festzustellen, mussten wir die bislang unbehandelten Völker komplett durchschauen. Aber nun sind sie alle behandelt worden.

Die offene Frage bleibt natürlich: wie werden sie im nächsten Frühjahr mit der Milbe zurecht kommen?  War unsere Behandlung ausreichend?

Darüber wird es dann im Frühjahr hier an gleicher Stelle den Zustandsbericht geben.

 

Auf dieses Wortspiel, auf dem berühmten Hamlet-Monolog von Shakespeare fußend, machte mich bereits vor Monaten unsere Freundin Andrea aufmerksam. Jetzt zu Weihnachten hat sie es sogar in die Tat umgesetzt und Matthias den passenden Trinkbecher geschenkt.

Vorderseite

Mittelseite

Becher2015-9409

Bei genügend großer Nachfrage könnte der Becher ja vielleicht demnächst in die Serienproduktion gehen...?

In den unendlichen Tiefen des Internets taucht die oben genannte Schreibweise mittlerweile mehrfach auf. Ich habe mir erlaubt, einfach mal den folgenden Link einzubetten:

Allerdings sollte man bei diesem Drohnenflug einigermaßen schwindelfrei beim Betrachten sein......

Eine alte Imkerregel lautet: "Wenn du zu den Bienen gehst, vergiss den Rauch nicht!" Am Sonntag, 4. Advent, 20.12.2015, sind wir bei den Bienen gewesen, um mit der diesjährigen Winterbehandlung gegen die Varroamilbe zu beginnen. Die Außentemparatur betrug 7 Grad Celsius. Damit war es bereits im Ansatz für eine Oxalsäurebehandlung zu warm. Hinzu kommen noch die Temperaturen der letzten Tage und Wochen: der Dezember 2015 war bei uns im Durchschnitt um 5 Grad zu warm gewesen. Wir haben deshalb damit gerechnet, dass ein großer Teil der Bienen noch immer am Brüten sind.

Bedingt durch die erwähnte Außentemperatur von 7° C war ich davon ausgegangen, dass die Bienen nicht außerhalb ihres Stockes herumfliegen, sondern sich ruhig in ihrer Beute aufhalten würden. Dadurch geleitet, hatte ich mich entschlossen, für die Arbeiten am Volk keinen Smoker für die Rauchproduktion  mitzunehmen... Das erwies sich als folgenschwerer Irrtum. Überhaupt war der heutige Imkertag voller Überraschungen ....

Beim Öffnen des ersten Volkes waren wir alle sehr schnell entsetzt: da waren ja kaum noch Bienen zu sehen. Nur einige wenige krabbelten im oberen Brutraum herum, die Waben waren leer, Futter war kaum vorhanden, keine Brut. Gleiches Bild im unteren Brutraum, sogar noch weniger Bienen waren dort zu sehen. Sämtliche Waben leer. Mit anderen Worten: dieses Volk ist verhungert u. z. jetzt bereits im Dezember! Wie das geschehen konnte, ist rätselhaft. Meine Erklärung: durch die letzten warmen Wochen hat das Volk seine reichlichen Futtervorräte aufgebraucht. Am Einfüttern konnte es nicht liegen, da haben wir gute Arbeit geleistet. Doch scheint gute Arbeit hier nicht ausreichend gewesen zu sein. Spannend für uns in der Nachbetrachtung: wieder ist es das Volk mit der Nummer 1, bei dem seit einem Jahr immer wieder etwas schief geht. Ein Teil des Volkes war sowohl in 2014 als auch 2015 abgeschwärmt, die neue Königin hatte es nicht angenommen. Von allen unseren Bienen war es bislang das aggressivste Volk gewesen. Fazit: wir lassen es sterben, im Frühjahr 2016 kommt dort ein neues Volk hin!

Bei den beiden benachbarten  geöffneten Beuten kam die nächste Überraschung: in beiden Bruträumen waren die Bienen so zahlreich wie im Sommer und zugleich noch in der Bruttätigkeit. Eine Wintertraube hatte sich noch nicht gebildet. Um an den Bienen arbeiten zu können, fehlte der oben erwähnte Rauch. Erst nachdem ich den Smoker von daheim geholt hatte, konnten wir weiter arbeiten. Lehrgeld wieder einmal.

Wie mit diesen beiden Völkern umgehen? Die Lösung lautet: erst einmal keine Winterbehandlung, sondern die verdeckelte Brut mit Hilfe einer Entdeckelungsgabel öffnen. Die ansitzenden Bienen würden in den nächsten Tagen die geöffneten Zellen leer räumen. Dann wird die Winterbehandlung sinnvoll. Aber auch hier wird sich bei den zu erwartenden Temperaturen noch keine Wintertraube gebildet haben. Folglich wird statt der Oxalsäure Milchsäure verwendet, die als feiner Nebel auf sämtliche Bienen gesprüht wird.

Verdeckelte Brut auf einem Rahmen am 20.12.2015
Verdeckelte Brut auf einem Rahmen am 20.12.2015
Öffnen ("Entdeckeln") der Winterbrut am 20.12.2015
Öffnen ("Entdeckeln") der Winterbrut am 20.12.2015

Das für uns ungewöhnliche Schauspiel war, das sich bei uns allen vier, die wir an den Bienen gearbeitet hatten, jeweils auf dem Kopf und auf dem Rücken eine kleine Traube von Bienen sammelten, die selbst durch mehrfaches Abkehren nicht zum Verschwinden zu bewegen war. Die Bienen saßen relativ ruhig und still auf uns. Bei zwei Personen jedoch krabbelten einzelne Exemplare unter den Schleier. Wie die dadurch entstandene menschliche Unruhe dann aussah, kann sich jeder Leser wohl leicht vorstellen.

Ansitzende Winterbienen auf Matthias Rücken
Ansitzende Winterbienen auf Matthias Rücken

 

Bienentrauben auf der Schutzkleidung bei der Winterbehandlung 2015
Bienentrauben auf der Schutzkleidung bei der Winterbehandlung 2015

Bei keinem unserer Bienenvölker hatte sich auch nur ansatzmäßig eine Wintertraube gebildet. Voraussetzung hierfür sind mehrere frostige oder kalte Tage nacheinander. Zwei Frosttage reichen hierfür nicht aus, wenn es anschließend wieder (zu) warm wird. Der anhaltende Kältereiz treibt die Bienen dazu, sich im Inneren ihrer Beute zu einer Art Kugel zusammenzuziehen. Innerhalb dieser Kugel oder Traube halten sie eine Temperatur von 20° C aufrecht. So überwintern Bienen für gewöhnlich energiesparend bis zu den ersten warmen Tagen des nächsten Frühjahrs. Sobald es draußen wieder wärmer wird, starten sie zu ihrem Reinigungsflug und entleeren ihre während der Wintertage gefüllte Kotblase. Danach beginnt die Königin erneut zu brüten und der erste Nachwuchs wird herangezogen. Er wird von den Winterbienen solange versorgt, bis genügend junge Bienen im Volk vorhanden sind, die diese Pflege alleine übernehmen können. Die Winterbienen sterben dann nach einer Lebenszeit von mehreren Monaten ab.

Zurück zur verdeckelten Brut. In den verdeckelten Brutzellen leben und vermehren sich die Varroamilben. Würde man zur Zeit einer verdeckleten Brut behandeln, egal mit welchem Verfahren, könnte man die in den verschlossenen Zellen lebenden Milben nicht erreichen. Folglich bilden sie nach dem Schlupf der heranwachsenden jungen Bienen den Beginn einer Neu- oder Weiterbesiedlung mit der Varroamilbe. Ziel ist es, durch die Winterbehandlung die Anfangsbelastung der neuen Brutperiode so niedrig wie möglich zu halten, damit sich möglichst viele gesunde Bienen im Frühjahr und Sommer entwickeln können. Durch das Brüten vermehren sich die Milben sowieso. Je höher die Anzahl zu Beginn der kommenden Brutsaison, desto größer ist die Anzahl der Milben im Lauf der nächsten Monate bis zum Sommer und damit die Wahrscheinlichkeit, dass ein Volk unter der Varroamenge zu leiden hat und schließlich absterben kann.

Aus diesem Grunde versuchen Imker bereits zu Beginn der Brutsaison mit möglichst biologischen Methoden die Anzahl der Milben bis zum Sommer so gering wie möglich zu halten. Eine der effektivsten Maßnahmen dieser Art ist das Einhängen und spätere Ausschneiden von sogenannten Drohnen- oder Baurahmen. Dazu an anderer Stelle mehr. Diese Methode erfordert keine Chemie, sondern nutzt die Biologie der Milbenvermehrung aus.

Diejenigen Völker, bei denen die verdeckelte Brut geöffnet worden ist, werden nach paar Tagen mit Milchsäure behandelt oder, sollte sich eine Wintertraube gebildet haben, mit Oxalsäure. Voraussetzung für die Winterbehandlung ist die Brutfreiheit.

Milchsäure wird auf den Rahmen gesprüht
Milchsäure wird auf den Rahmen gesprüht

 

Milchsäurebehandlung auf einen Rahem am 20.12.2015. Der Blick in das Innere der Beute zeigt, wie stark das Volk ist
Milchsäurebehandlung auf einen Rahem am 20.12.2015. Der Blick in das Innere der Beute zeigt, wie stark das Volk ist

Von der Logik her, gäbe es eine weitere Möglichkeit, die Bienen am Brüten zu hindern: wenn die Königin im Volk gesucht und eingesperrt wird, kann sie nicht in die Eiablage gehen. Über diese Methode gibt es aber bisher noch keine zuverlässigen Erfahrungen.

Am dritten Advent 2015 fand der inzwischen schon traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Riedbergplatz im neuen Frankfurter Stadtteil Riedberg statt. Als lokale Imker waren wir das erste Mal mit dabei. Ich hatte ein paar Gläser Honig extra zurückgehalten und bin im Stillen davon ausgegangen, dass wir einen Großteil von ihnen wieder mit heimnehmen würden. Doch kam es völlig anders: bereits in den ersten Stunden des ersten Tages waren alle 56 Gläser verkauft. Mit diesem Ansturm und dem Interesse hatte ich überhaupt nicht gerechnet.

Zwei daheim vergessene Gläser nahm ich am Sonntag mit. Kaum standen auch sie auf dem Ladentisch, fanden sie nach noch nicht einmal  fünf Minuten ihre Käufer.

Fazit: im nächsten Jahr wird es zum Weihnachtsmarkt mehr Honig geben.

Weihnachtsmarkt auf dem Riedberg 2015
Weihnachtsmarkt auf dem Riedberg 2015

 

Weihnachtsmarkt 2015 auf dem Riedberg. Matthias Adler am Stand der Riedberg-Imker und des Frankfurter Imkervereins
Weihnachtsmarkt 2015 auf dem Riedberg. Matthias Adler am Stand der Riedberg-Imker und des Frankfurter Imkervereins

 

Riedberg-Imker auf dem Weihnachtsmarkt 2015
Riedberg-Imker auf dem Weihnachtsmarkt 2015

 

Weihnachtsmarkt auf dem Riedberg 2015 mit Matthias Adler von den Riedberg-Imkern
Weihnachtsmarkt auf dem Riedberg 2015 mit Matthias Adler von den Riedberg-Imkern

 

Stand der Riedberg-Imker und des Frankfurter Imkervereins. Der Honig ist bis auf zwei Gläser ausverkauft.
Stand der Riedberg-Imker und des Frankfurter Imkervereins. Der Honig ist bis auf zwei Gläser ausverkauft.

 

November2015--9362

 

Vor wenigen Tagen war es noch frühlingshaft warm. Dann kamen vor fünf Tagen ein Kälteeinbruch und der erste Schnee. Während eines Spazierganges habe ich auf der Streuobstwiese Photos unserer Bienenstöcke gemacht.

Unsere Bienenstöcke im Novemberschnee 2015. Alle drei Reihen sind zu erkennen.
Unsere Bienenstöcke im Novemberschnee 2015. Alle drei Reihen sind zu erkennen.
4. Reihe unserer Bienenstöcke im November 2015, hier allerdings ohne Schneeauflage
4. Reihe unserer Bienenstöcke im November 2015, hier allerdings ohne Schneeauflage
Bienenweide 2 im November 2015
Bienenweide 2 im November 2015

Die Beuten oder Stöcke stehen auf zwei Trägerbalken, die wiederum über zwei Steinblöcke gelegt worden sind (siehe oberstes Bild). Dadurch haben die Beuten eine recht angenehme Arbeitshöhe. Nach unten hin sind sie zwar offen, doch die Öffnung ist durch ein enges Gitter gesichert. Tiere können nicht eindringen, aber frische Luft kann im Inneren zirkulieren. Auch das Einflugloch bleibt über Winter geöffnet. Eine Mäusesperre hindert Mäuse daran, das Innere zu besuchen und zu besiedeln.

Die Winterbienen ziehen sich im Innenraum zu einer Art Kugel oder Traube eng zusammen und überwintern dort bei einer Temperatur von etwa 20 Grad. Diese Bienen leben im Gegensatz zu den Sommerbienen wesentlich länger. Sie sind nicht dem Stress des Pollen- und Nektareinholens ausgesetzt. Ihre wichtige Aufgabe ist es, den Volksbestand zu sichern und im Frühjahr, wenn die Königin wieder mit dem Eierlegen beginnt, die erste Brut aufzuziehen. Sommerbienen leben etwa sechs Wochen, die Winterbienen hingegen mehrere Monate, die Königin sogar mehrere Jahre.

Wenn im nächsten Frühjahr das Wetter mitspielt, wächst auf der Fläche vor der vierten Reihe die ausgesäte Bienenweide und bietet den Bienen eine Fülle von nektarproduzierenden Blüten an. Im Jahr 2015 war das Frühjahr leider viel zu trocken, so dass die Saat nicht rechtzeitig keimen konnte. Die Bienenweide ist auf eine Zeit von fünf Jahren angelegt und wechselt jährlich dabei ihr Aussehen.

Kaum vorstellbar: vor einer Woche betrug die Temperatur noch fast frühlingshafte 20 Grad, heute sind es im Sonnenschein gerade einmal 5 Grad. Bei diesen "hohen" Temperaturen sind die Bienen wieder in voller Brut gewesen. Die Folge dessen ist, dass sie einen Teil ihrer Vorräte aufbrauchen müssen, um die Brut ernähren zu können. Hierdurch könnte es im Winter für die Bienen futtermäßig etwas eng werden.

Die jetzt der Jahreszeit doch eher angemessenen Temperaturen sorgen dafür, dass die Bruttätigkeit wieder ein Ende findet. Die Bienen ziehen sich bei diesen Wetterbedingungen im Inneren ihrer Beute zu einer Traube zusammen und halten in diesem Bereich eine Temperatur von etwa 20 Grad. Begünstigt wird die Bildung der Wintertraube auch dadurch, dass wir die Beuten am Boden offen halten. Gegen Eindringlinge von außen liegt unten ein luftdurchlässiges Sperrgitter als Schutz.

Im Dezember, kurz vor Weihnachten, werden wir bei entsprechenden Temperaturen wieder die zweite Varroabehandlung durchführen. In dieser Zeit verwendet man Oxalsäure.

In der eigentlichen Winterzeit, also im Januar und Februar 2016, wenn der Saft aus den Bäumen und Sträuchern gewichen ist, wird wieder das Unterholz auf der Streuobstwiese gefällt. Der ursprüngliche Charakter der Streuobstwiese wird damit weiter gefördert. Fünf neue Bäume sind im November 2015 bereits zusätzlich angepflanzt worden.

Neu ist auch etwas anderes: um Ableger zur Völkervermehrung zu bilden, ist es durchaus hilfreich einen zweiten Standort für die Bienen zu haben, der weiter als drei Kilometer vom "Mutterstandort" entfernt ist. Diesen Platz habe ich gefunden. Er liegt im Niddapark in Frankfurt auf dem Gelände der früheren Bundesgartenschau. Der Frankfurter Imkerverein [FIV] bewirtschaftet dort ein kleines Grundstück, das für die Bienenhaltung gut geeignet ist. Aber wie so oft muss hier noch eine Menge an Arbeit verrichtet werden, damit das Grundstück besser genutzt werden kann. Während eines Spazierganges habe ich ein paar Bilder davon gemacht. Wofür ist ein zweiter Stellplatz hilfreich? Der Flugradius der Bienen beträgt bis zu drei Kilometern. Bei der Ablegerbildung würden die Bienen innerhalb dieses Radius - angelockt durch das Pheromon ihrer Königin - wieder zurück in das Ursprungsvolk fliegen. Um diesen Rückflug zu verhindern und damit die Bienen im Ablegervolk zu halten, ist es erforderlich, die Distanz des Flugradius deutlich zu überschreiten. In einem der Beiträge des Jahres 2016 werde ich mehr dazu erzählen.

Im Januar 2016 ist die Gründung einer Jugendgruppe zur Nachwuchsförderung des Frankfurter Imkervereins gepant. Wenn dabei alles klappt, imkern wir ab dem kommenden Frühjahr zusätzlich mit Kindern und Jugendlichen bei uns auf dem Riedberg.

Ende Februar 2016 erfolgt vermutlich das Auswintern unserer Bienenvölker. Im März beginnt die Frühjahrstracht. Ab April beginnen wir wieder mit dem "public beekeeping". Die Termine dazu stehen bereits auf der Seite Termine und Kontakt. Gleichzeitig starten wir ab April auch wieder mit einem Praktikum für Neu-Imker des Frankfurter Imkervereins.

 Bilder zum Grundstück im Niddapark:

FIV-Grundstück im Niddapark. Blick vom Eingang. Der Hund (Silla) gehört nicht dazu.
FIV-Grundstück im Niddapark.
Blick vom Eingang. Der Hund (Silla) gehört nicht dazu.
FIV-Grundstück im Niddapark. Der Schlauchcharakter des Grundstücks ist deutlich zu erkennen. Die Bildseiten entsprechen den Grundstücksgrenzen.
FIV-Grundstück im Niddapark. Der Schlauchcharakter des Grundstücks ist deutlich zu erkennen. Die Bildseiten entsprechen den Grundstücksgrenzen.

Heute nachmittag habe ich endlich damit begonnen, die leeren Plastikbehältnisse, in denen vorher unser Bienenfutterteig war, zu entfernen. Dies war der Hauptanlass, heute zu den Bienen zu gehen. Der Nebenanlass war natürlich auch zu sehen wie es den Bienen wohl gehen mag.

Das Wetter bei uns heute am Nachmittag war sonnig, die Temperatur war bei 11 bis 12 Grad gewesen. Bevor ich die Beuten geöffnet habe, habe ich zuerst einfach mal ein paar Minuten auf das Einflugloch mehrerer Völker geschaut und beobachtet, was dort so alles passiert oder auch nicht passiert. Trotz der relativ niedrigen Temperaturen herrschte ein geringer Flugbetrieb. Mit meiner Kamera habe ich ein paar Aufnahmen davon gemacht. Erstaunlich war für mich, dass es zu dieser trachtlosen Zeit noch immer Bienen mit Pollenhöschen gibt (jeweils auf beiden Seiten des Fluglochs zu erkennen):

Pollenhöschen an heimkehrenden Bienen Ende Oktober 2015
Pollenhöschen an heimkehrenden Bienen Ende Oktober 2015

Wenige Augenblicke später kam eine Biene aus dem Flugloch heraus, die eine tote Biene gerade entsorgte und über Bord warf:

Eine tote Biene wird aus dem Bienenstock getragen.
Eine tote Biene wird aus dem Bienenstock getragen.

Beim Abräumen der Plastikummantelungen unserer Futterteige konnte ich immer wieder einen kurzen Blick von oben in die Völker werfen. Nach meiner Einschätzung stehen unsere Völker gut da. Ich bin gespannt, ob sie alle den kommenden Winter überleben. Wenn ja, dürfte es im kommenden Jahr eine noch reichere Honigernte geben als in 2015. Vor allem habe ich mir vorgenommen, konsequent die Ableger- und Jungvolkbildung durchzuführen, um auf diese Weise später starke Völker zu erzeugen. Doch davon berichte ich zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

 

 

Zur Bienenhaltung zählt im erweiterten Sinn auch die Sorge um Nahrungsquellen (=Trachtquellen). Mehrfach hatte ich dazu über Maßnahmen berichtet, die ich auf der Streuobstwiese durchgeführt habe.

Vor Monaten bin ich bei der Suche nach neuen Trachtquellen auf eine für mich neue Pflanze gestoßen, die Durchwachsene Silphie. Sie blüht erst zum Trachtende und bietet so den Bienen eine zusätzliche natürliche Nahrungsquelle in der trachtarmen Zeit des Spätsommers. Dabei erreicht sie eine Höhe von 2 bis 3 Metern.

Oft hatte ich im Internet gestöbert und nach Händlern Ausschau gehalten. Während der ersten Lehrveranstaltung des Frankfurter Imkervereins erzählte ein Imkerkollege, er hätte mehrere durchwachsene Silphien abzugeben. Acht Jungpflanzen hatte ich ihm abgenommen und am 14. Oktober 2015 auf der Streuobstwiese ausgepflanzt. Mit etwas Glück überstehen sie sowohl den kommenden Winter als auch den Hunger der Kaninchen und Hasen.

Setzlinge der durchwachsenen Silphie
Setzlinge der durchwachsenen Silphie
Setzlinge der durchwachsenen Silphie
Setzlinge der durchwachsenen Silphie

 

Im Internet gibt es inzwischen viele Artikel zu den Silphien. Ich habe hier einmal den folgenden herausgesucht: Durchwachsene Silphie

  1. Oktober 2015 um 22:47 - Soeben bin ich fertig geworden: der letzte Honig unserer Saison 2015 wurde in Gläser abgefüllt und etikettiert. Damit haben wir jetzt fünf verschiedene Honige:
  • Eintracht - die erste Ernte vom Frühjahr, rapsbetont und voll mit Honig aus der Obstblüte,
  • Niedertracht - ein 1000-Blüten-Honig, ebenfalls rapsbetont und ebenfalls von der Obstblüte,
  • Zwietracht (A) - die zweite Ernte als Sommerblütenhonig mit noch vorhandenem Rapsanteil,
  • Zwietracht (B) - die zweite Ernte, bei der der Honig wegen seines nicht vorhandenen Rapsanteils später kristallisiert ist,
  • Niedertracht (B) - ebenfalls die zweite Ernte, ein Sommerblütenhonig.

Mit diesen Honigen waren wir am 10. Oktober 2015 auf dem Riedbergplatz anzutreffen zuammen mit dem Infostand der IG-Riedberg während der Aktion "Riedberg putzt sich raus".

Vorankündigung: Am 3. Advent werden wir ebenfalls auf dem Riedbergplatz zu finden sein und während des Weihnachtsmarktes Honig und andere Bienenprodukte zum Kauf anbieten. Die Bienenprodukte stammen vom Frankfurter Imkerverein. Der Verkaufserlös ist für die Unterhaltung des neuen Frankfurter Lehrbienenstands bestimmt.

Am 12.10.15 ist die Honiganalyse eingetroffen. Damit wissen wir nun, was sich in unserem Honig befindet. Eingesandt hatte ich die Zwietracht (A).

Bei der Pollenverteilung Nektar liefernder Pflanzen ergab sich nach der Auszählung von 500 Pollen

  • 53 % stammen vom Brassica napus-Typ (Raps-Typ), - Raps
  • 24 % stammen vom Prunus-Typ  und Pyrus Typ (Steinobst- und Kernobst-Typ) - Kernobst - Steinobst 
  • 5 % stammen von Phacelia (Büschelschön) - Phacelia
  • weitere stammen von folgenden Typen, die zum Teil nektarlos sind (*):
  • Asteraceae - Carduus-Typ, Distel-Typ // thistle-type - Carduus
  • Betulaceae* - Betula* / Birke // birch - Birke
  • Boraginaceae - Myosotis / Vergissmeinnicht // forget me not - Vergissmeinnicht
  • Brassicaceae - Brassica napus-Typ / Raps-Typ // rape-type - Raps
  • Caesalpiniaceae - Gleditsia / Gleditschie // honey locust - Gleditschie
  • Campanulaceae -  Campanula / Glockenblume // bellflower - Glockenblume
  • Caprifoliaceae -  Lonicera / Heckenkirsche // honeysuckle - Heckenkirsche
  • Fabaceae - Lotus / Hornklee // brid's foot trefoil - Hornklee
  • Fabaceae -  Trifolium repens / Weißklee // white clover - Weißklee
  • Fagaceae - Castanea sativa / Edel-Kastanie // sweet chestnut - Edelkastanie 
  • Hippocastanaceae - Aesculus / Rosskastanie // horse chestnut - Rosskastanie
  • Hydrangeaceae -  Hydrangea-Typ / Hortensien-Typ // hydrangea-type - Hortensie
  • Hydrophyllaceae - Phacelia / Büschelschön // fiddle neck - Phacelia
  • Oleaceae -  Ligustrum / Rainweide // privet - Rainweide
  • Plantaginaceae* - Plantago* / Wegerich // plantain - Wegerich
  • Poaceae* - Süßgräser // Grass family - Süßgräser
  • Ranunculaceae - Anemone-Typ* / Windröschen-Typ // windflower-type - Windröschen
  • Rosaceae - Prunus-Typ / Steinobst-Typ // stone fruits - Steinobst
  • Rosaceae - Pyrus-Typ / Kernobst-Typ // pomaceous fruits - Kernobst
  • Rosaceae - Rosengewächse // Rose family - Rosengewächse
  • Salicaceae - Salix / Weide // willow - Weide
  • Taxaceae* - Taxus* - Eibe // yew - Eibe

Auslandspollen (nicht der geographischen Herkunft entsprechend): keine

Honigtauelemente: wenig Pilzelemente

Für mich ist es anhand der oben erwähnten Pollen spannend zu sehen, was hier bei uns auf dem Riedberg so alles wächst. So ist mir zum Beispiel neu, dass wir hier Edelkastanien stehen haben...

Der Rapsanteil von 53 % in der Zwietracht (A) erklärt wie schon vermutet, dass dieser Teil der zweiten Ernte relativ früh kristallisiert ist. Die Honige der ersten Ernte, die Frühtrachten Eintracht und Niedertracht, sind von der Farbe hell bis eher weiß. Diese Farbe spricht für einen recht hohen Anteil vom Raps darin.  Die Sommerhonige der zweiten Ernte sind hingegen relativ dunkel dagegen.

Im nächsten Jahr werden wir versuchen, von jeder Ernte eine Analyse durchführen zu lassen. Dazu reichen wir unsere Honige in den DIB-Gläsern vom Deutschen Imkerbund zur Honigprämierung ein. Die Analyse ist ein Bestandteil dieses Wettbewerbsverfahrens. Der Vorteil für uns ist dabei, dass wir somit nachträglich erfahren, war in jedem unserer Honige so alles enthalten ist.

Am Sonnabend, den 10.10.2015, stand die Ape zum zweiten Mal in ihrer Geschichte zum Honigverkauf auf einem öffentlichen Platz. Die IG-Riedberg hatte an diesem Tag zu einer Aktion "Der Riedberg putzt sich raus" aufgerufen.

Gemeinsam standen wir auf dem Riedbergplatz und suchten unter den Besuchern  des gleichzeitig stattfindenden Wochenmarktes Teilnehmer für die Putz- und Müllsammelaktion. Gleichzeitig informierten wir über mögliche Obstbaumpatenschaften auf dem Riedberg und warben neue Mitglieder für die IG Riedberg. Parallel dazu boten wir Riedberger Produkte wie getrocknete Apfelschnitze, Apfelsaft und Apfelmus an, alles von hiesigen Apfelbäumen und selbst gemacht. Und natürlich wurde Honig vom Riedberg verkauft. Ich war erstaunt, wieviele Menschen unsere verschiedenen Honige probierten und gekauft haben. Mit einer solchen Menge hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gerechnet.

 

Unser Stand auf dem Riedbergpltz am 10.10.15
Unser Stand auf dem Riedbergpltz am 10.10.15

Riedbergplatz-5680

 

Angekündigt hatte Thorsten Herget es bereits Anfang 2015 auf einer Lehrveranstaltung der Frankfurter Imker: im September solle es in Frankfurt  zum ersten Mal ein Bienenfestival geben.

Am 19. September war es soweit und ging los. Im Botanischen Garten der Universität, neben dem Palmengarten gelegen, fand das 1. Frankfurter Bienenfestival statt. Imker, Honigverkäufer, Künstler, Organisationen, Vereine und Gruppen sowie vor allem Besucher waren in den Botanischen Garten gekommen.

Wir waren ebenfalls dort. Unsere Ape stand im Eingangsbereich zusammen mit anderen Honigverkaufsständen. Matthias und ich haben Photos gemacht, die ich hier im Anschluss zeige.

Unsere Ape als Blickfang im Eingangsbereich
Unsere Ape als Blickfang im Eingangsbereich
Smoker und Waben am Stand der Riedberg-Imker
Smoker und Waben am Stand der Riedberg-Imker
Bienen, die Honigreste aus einer Wabe aufnehmen bei den Riedberg-Imkern
Bienen, die Honigreste aus einer Wabe aufnehmen bei den Riedberg-Imkern
Bienen am Stand der Riedberg-Imker, die Honigreste aus einer Wabe aufbehmen
Bienen am Stand der Riedberg-Imker, die Honigreste aus einer Wabe aufbehmen
Ein Projekt der Künstlergruppe Finger: ein Bienenkataster Frankfurts. Ganz oben in der Mitte sind die Riedberg-Imker
Ein Projekt der Künstlergruppe Finger: ein Bienenkataster Frankfurts. Ganz oben in der Mitte sind die Riedberg-Imker
Ein Projekt der Künstlergruppe Finger: Bienenkataster der Stadt Frankfurt. Ganz oben in der Mitte sind wir, die Riedberg-Imker
Ein Projekt der Künstlergruppe Finger: Bienenkataster der Stadt Frankfurt. Ganz oben in der Mitte sind wir, die Riedberg-Imker
Die Riedbergimker auf dem Katasterplan der Künstlergruppe Finger
Die Riedbergimker auf dem Katasterplan der Künstlergruppe Finger
Ein Nachbarstand - man beachte die endlich einmal korrekte Rechtschreibung
Ein Nachbarstand - man beachte die endlich einmal korrekte Rechtschreibung
Auch eine Möglichkeit Bienenprodukte zu verwenden: Lederfett
Auch eine Möglichkeit Bienenprodukte zu verwenden: Lederfett
Frankfurter Imkerverein und der Verein Perspektiven
Frankfurter Imkerverein und der Verein Perspektiven
Stand des Frankfurter Imkervereins mit Marianne Lepper (rechts vorne)
Stand des Frankfurter Imkervereins mit Marianne Lepper (rechts vorne)
Festival--0688
Helfer und Unterstützer am Stand der Frankfurter Imker (von links nach rechts: Alfred Meixner, Katha Wittig, Manuela Staab)
Festival--0664
Eines der Projekte der Künstlergruppe Finger
Festival-0678
Künstlergruppe Finger
Künstlerguppe Finger: Neues Museum für Bienen (in Frankfurt am alten Flugplatz Bonames)
Künstlerguppe Finger: Neues Museum für Bienen (in Frankfurt am alten Flugplatz Bonames)
Projekt der Künstlerguppe Finger
Projekt der Künstlerguppe Finger
verschiedene Beuten
Variationen von Beuten
Aushöhlen eines Baumstammes für eine Beute
Aushöhlen eines Baumstammes für eine Beute

 

Am Freitag, 18. September 2015, erschien in der Frankfurter Rundschau ein Bericht über uns und unsere Bienen. Den Originalbeitrag hier zu veröffentlichen, verbietet sich aus Gründen des Urheberrechts. Aber in der online-Ausgabe der FR ist er ebenso gut nachzulesen.

Hier der Link dorthin:

http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurt-riedberg-die-natur-erleben,1472798,31843554.html

 

Im Frühjahr und Sommer 2015 war eine Gruppe von Neuimkern bei uns auf dem Riedberg. Der jüngste Teilnehmer war Till. Seine Mutter schickte uns dieses Bild als seine Rückmeldung zum Praktikum.

Tills Bild als Rückmeldung zu seinem Praktikum 2015
Tills Bild als Rückmeldung zu seinem Praktikum 2015

Wenn Sie beim Lesen des Blogs Lust bekommen haben selber zu imkern, dann können Sie sich unter der eMailadresse kursanmeldung@frankfurter-imker.de für die Teilnahme anmelden. Sobald die Terminplanung abgeschlossen ist, werden Sie dann benachrichtigt.

Der Frankfurter Imkerverein bildet im Rahmen seiner Möglichkeiten jedes Jahr Anfänger zu Neuimkern aus. Diese Ausbildung, genannt Praktikum, findet in verschiedenen Gruppen statt. Ein Teil der Gruppen wird am Lehrbienenstand in Sachsenhausen ausgebildet, eine Gruppe bei uns auf dem Riedberg.

Einer unserer Teilnehmer der Neuimkergruppe 2015 war Florian Eidam. Er hatte mehrere Male seine Kamera dabei und mir seine Bilder zum Veröffentlichen dankenswerterweise überlassen. Das Urheberrecht für diese Photos liegt ausnahmslos bei Florian Eidam. Die Reihenfolge der Bilde ist willkürlich.

Bienen im Anflug zu ihrer Beute nach dem Einschlagen des Restvolkes in das Beuteninnere
Bienen im Anflug zu ihrer Beute nach dem Einschlagen des Restvolkes in das Beuteninnere

 

Bienen im Anflug zu ihrer Beute
Bienen im Anflug zu ihrer Beute
Bienen im Anflug zu ihrer Wohnung, dem Bienenstock oder Beute
Bienen im Anflug zu ihrer Wohnung, dem Bienenstock oder Beute
Bienen im Anflug vor ihrer Beute. Beute = Bienenstock, ihre "Wohnung"
Bienen im Anflug vor ihrer Beute. Beute = Bienenstock, ihre "Wohnung"
An der Außenwand anhaftende Bienen nach dem Einschlagen eines Schwarmes. Kurze Zeit später sind sie durch das Einflugloch in das Beuteninnere gezogen.
An der Außenwand anhaftende Bienen nach dem Einschlagen eines Schwarmes. Kurze Zeit später sind sie durch das Einflugloch in das Beuteninnere gezogen.
Restliche Bienen nach dem Einschlagen eines Schwarmes. Diese Bienen wandern zurück zu ihrem Volk, klettern nach oben und ziehen durch das offene Anflugloch in die Beute ein.
Restliche Bienen nach dem Einschlagen eines Schwarmes. Diese Bienen wandern zurück zu ihrem Volk, klettern nach oben und ziehen durch das offene Anflugloch in die Beute ein.
Bienen nach dem Umsetzen und Abschlagen eines Schwarmes. Diese Bienen wandern ins Innere und ziehen zwischen die erkennbaren Rahmen.
Bienen nach dem Umsetzen und Abschlagen eines Schwarmes. Diese Bienen wandern ins Innere und ziehen zwischen die erkennbaren Rahmen.
Restliche Bienen auf dem Erdboden nach Einfangen eines Schwarmes
Restliche Bienen auf dem Erdboden nach Einfangen eines Schwarmes
Bienen an den Unterkanten einer aufgeklappten Zarge
Bienen an den Unterkanten einer aufgeklappten Zarge
Anflugbrett mit vielen gelandeten Bienen
Anflugbrett mit vielen gelandeten Bienen
Anflug von Bienen
Anflug von Bienen
Anflug von Bienen. Sehr gut sind die Pollenhöschen als gelbe Flecken zu erkennen.
Anflug von Bienen. Sehr gut sind die Pollenhöschen als gelbe Flecken zu erkennen.
Neuimkergruppe und Gäste vom public beekeeping. In der Mitte Matthias Adler
Neuimkergruppe und Gäste vom public beekeeping. In der Mitte Matthias Adler
Neuimkergruppe 2015 beim Begutachten einer Beute
Neuimkergruppe 2015 beim Begutachten einer Beute
Ablegerkasten mit Bienen im Anflugbereich. Links erkennbar ein Königinnenzuchtrahmen
Ablegerkasten mit Bienen im Anflugbereich. Links erkennbar ein Königinnenzuchtrahmen
Ablegerkasten mit Bienen davor
Ablegerkasten mit Bienen davor
Ablegerkasten links und Königinnenzuchtrahmen rechts
Ablegerkasten links und Königinnenzuchtrahmen rechts
Links ein Ablegerkasten, rechts ein Zuchtrahmen für die Königinnenzucht
Links ein Ablegerkasten, rechts ein Zuchtrahmen für die Königinnenzucht
Blick auf die Rahmenoberkanten einer Beute
Blick auf die Rahmenoberkanten einer Beute
Blick in eine Beute nach Entnahme eines Rahmens
Blick in eine Beute nach Entnahme eines Rahmens
Neuimkergruppe: wir üben das Abschlagen der Bienen vom Rahmen
Neuimkergruppe: wir üben das Abschlagen der Bienen vom Rahmen
Neuimkergruppe mit Matthias Adler
Neuimkergruppe mit Matthias Adler
Kippkontrolle: zwei übereinander stehende Zargen werden dazu aufgeklappt
Kippkontrolle: zwei übereinander stehende Zargen werden dazu aufgeklappt
Völkerkontrolle als Kippkontrolle mit Holmer Drews (rechts)
Völkerkontrolle als Kippkontrolle mit Holmer Drews (rechts)
Anfliegende Bienen
Anfliegende Bienen
Die Neuimkergruppe und Gäste beim public beeking
Die Neuimkergruppe und Gäste beim public beeking
Bienentraube an den Unterkanten von Rahmen hängend
Bienentraube an den Unterkanten von Rahmen hängend
Bienentraube an den Unterkanten von Rahmen hängend
Bienentraube an den Unterkanten von Rahmen hängend
Traube von Bienen unter den Rahmenunterkanten einer Zarge
Traube von Bienen unter den Rahmenunterkanten einer Zarge
Bienentraube auf den Unterseite von Rahmen hängend. Die Bienen wurden zuvor als Schwarm in die Beute geschlagen.
Bienentraube auf den Unterseite von Rahmen hängend. Die Bienen wurden zuvor als Schwarm in die Beute geschlagen.
Bienen zwischen zwei Rahmen in der Wabengasse
Bienen zwischen zwei Rahmen in der Wabengasse
Die Neuimkergruppe mit Matthias Adler (in der Mitte, gebückt) beim Arbeiten an den Bienenvölkern
Die Neuimkergruppe mit Matthias Adler (in der Mitte, gebückt) beim Arbeiten an den Bienenvölkern
Die Neuimkergruppe mit Matthias Adler (gebückt) während Arbeiten an den Bienenvölkern
Die Neuimkergruppe mit Matthias Adler (gebückt) während Arbeiten an den Bienenvölkern
Blick in eine Beute zwischen zwei aufgeklappten Zargen.
Blick in eine Beute zwischen zwei aufgeklappten Zargen.
Einzelne Biene
Einzelne Biene
Einzelne Biene
Einzelne Biene
Eine göffnete Beute mit ihren Magazinrahmen
Eine göffnete Beute mit ihren Magazinrahmen
Aus einer geöffneten Beute wird ein Rahmen gezogen.
Aus einer geöffneten Beute wird ein Rahmen gezogen.
Eine geöffnete Bienenbeute mit dem Smoker, der den Rauch liefert.
Eine geöffnete Bienenbeute mit dem Smoker, der den Rauch liefert.
Bienen im Anflug zu ihrem Stock- Die gelben Punkte der anfliegenden Biene sind Pollenhöschchen an den Hinterbeinen.
Bienen im Anflug zu ihrem Stock- Die gelben Punkte der anfliegenden Biene sind Pollenhöschchen an den Hinterbeinen.
Was braucht der Imker als eines seiner Standardwerkzeuge? Richtig: Rauch. Bienen auf einem Rahmen.
Was braucht der Imker als eines seiner Standardwerkzeuge? Richtig: Rauch. Bienen auf einem Rahmen.
Der Etappenschwarm im Kofferraum auf dem Weg in seine neue Heimat
Der Etappenschwarm im Kofferraum auf dem Weg in seine neue Heimat
Riedberg, am Kätcheslachweiher: ein Bienenschwarm in seiner typischen Traubenform
Riedberg, am Kätcheslachweiher: ein Bienenschwarm in seiner typischen Traubenform
Eine gefangene Drohne wartet im Clipkäfig darauf gezeichnet zu werden
Eine gefangene Drohne wartet im Clipkäfig darauf gezeichnet zu werden
Eine mit weißem Plättchen markierte Drohne. Der korrekte Sitz in der Mitte des Brustkorbes muss noch geübt werden.
Eine mit weißem Plättchen markierte Drohne. Der korrekte Sitz in der Mitte des Brustkorbes muss noch geübt werden.
Der gefangene Etappenschwarm wird abtransportiert
Der gefangene Etappenschwarm wird abtransportiert
Ein am Kätcheslachweiher auf dem Riedberg gefangener Bienenschwarm, Name: Etappenschwarm, ist in seiner Beute, die für den Abtransport verschnürt wird
Ein am Kätcheslachweiher auf dem Riedberg gefangener Bienenschwarm, Name: Etappenschwarm, ist in seiner Beute, die für den Abtransport verschnürt wird
Sebastian übt das Königinnenzeichnen an einer Drohne
Sebastian übt das Königinnenzeichnen an einer Drohne

Diese Bilder geben einen kleinen und unvollständigen Überblick über das, was wir so während des Praktikums gemacht haben.

Ende August hat sich die Neuimkergruppe zuletzt getroffen. Zwei Teilnehmer haben uns ihre gemachten Erfahrungen und Erlebnisse als Rückmeldung gegeben. Ich möchte diese Feedbacks hier gerne veröffentlichen, um auf diesem Wege zu zeigen, was wir so alles machen, wie mann oder frau das Imkern erlernen kann.

Die erste Rückmeldung stammt von Regine:

"Das Thema Bienen und Honig fand ich schon immer sehr faszinierend, es hatten sich aber nie für mich Gelegenheiten ergeben, die Bienen wirklich näher kennenzulernen. Jedenfalls nicht, bis ich auf den Schnupperkurs im Main Äppel Haus gestoßen bin. Genau das Richtige für mich, ohne jegliche Erfahrung, einfach mal einem Imker über die Schulter zu gucken, und in die Nähe von Bienen zu kommen. Andere Insekten stressen mich normalerweise, deshalb war ich sehr gespannt, wie ich meinen inneren Spagat zwischen Faszination und Stress aushalten könnte und ob das nicht nur eine Idee wäre, die am Ende für mich nicht wirklich Sinn machen würde.;-)

 Holmer und Matthias teilten jedem Praktikant ein bestimmtes Volk als Pate zu,- so fühlte man sich verantwortlich für „sein“ Volk und konnte eine Menge durch den Vergleich mit den jeweiligen Nachbarvölkern lernen. Mein Schlüsselerlebnis war ziemlich am Anfang, als ich als eine der ersten in der Gruppe den Drohnenrahmen von Bienen frei machen sollte,-durch einen Schlag auf die Hand, die den Rahmen hält. Ich schlug viel zu zaghaft auf meine Hand, -es fielen nur ein paar Bienchen ab, und einige setzten sich auf meiner Hand ab und krabbelten drauf rum. Also konnte ich kein weiteres Mal draufhauen, so gab ich den Rahmen an Holmer, der den Rest erledigte. Im ersten Moment war ich ganz schön erschrocken, aber dadurch habe ich gemerkt, dass die Bienen sich nicht besonders für einen interessieren, wenn man ruhig bleibt. Das Erlebnis habe ich mir zu Herzen genommen, und mein Stress wurde mit jedem Tag Praktikum weniger, auch wenn die Bienen mal  lauter wurden.

Mit dem Erfahrungsbericht möchte ich ein ganz dickes Dankeschön und Lob an Holmer und Matthias geben, die nie müde wurden unsere Fragen auch zum 3. Mal zu beantworten, die mit viel Spaß bei der Sache alles anfängerfreundlich erklärt haben und neben den ernsthaften Themen immer für einen Spaß zu haben waren. Ich möchte auf jeden Fall nächstes Jahr selbst mit dem Imkern anfangen, ich fühle mich durch das Praktikum gut gerüstet. Viele Sachen kann man auch nicht vor Ort erklären, das muss man sich selbst anlesen oder kreativ werden. Es ist ja ein Praktikum und keine offizielle Ausbildung. Mit Sicherheit wird es noch Fragen geben, die sich dann aus der Praxis ergeben, aber da habe ich ja jetzt beste Connections…"

Von Sebastian kamen diese Zeilen:

"Was macht man, wenn man an der Idee, Honig selbst zu ernten, Gefallen gefunden hat, aber der Funke für die Initialzündung fehlt?
Den Wunsch mit der Imkerei zu beginnen habe ich schon seit längerem, aber auch nach dem Lesen von verschiedenen Büchern hierzu
bleibt immer noch viel Unverstandenes und eine große Unsicherheit.
Es ist halt etwas anderes, einen Kartentrick nach Anleitung zu üben, als nach einer guten "Bienenlektüre" mal eben anzufangen, sich ein Bienenvolk zuzulegen, und zu sehen, was aus den Bienen wird...
Und siehe da, der Frankfurter Imkerverein bietet einen Kurs genau für mich an, bei dem ich ohne die große Verantwortung (und die Kosten der Erstanschaffungen) erfahrene Imker bei der Arbeit begleiten kann, Erfahrung sammele, Fragen zu meinem theortischen Wissen stelle und mir ein Bild vom Aufwand der Bienenbetreuung mache.
Also ran an die Bienenvölker...
Die Treffen waren Sonntag Vormittags und Holmer und Matthias haben uns (10-15 Bieneninteressierte) die Patenschaft für ein Bienenvolk übertragen, das wir dann mit ihrer fachkundigen Hilfe über das gesamte Bienenjahr betreut haben. Durch das tolle Gelände am Riedberg, was mitlerweile 16 Völkern Platz bietet, erlebte ich nicht nur das Arbeiten an "meinem" Bienenstock Nr.8, sondern lernte auch Schwierigkeiten und Probleme kennen, die vielleicht nicht bei mir auftraten, aber dafür bei einem anderen Bien. Das hat mir die Bandbreite gezeigt, wie unterschiedlich sich Bienenvölker entwickeln. Wir hatten zur gleichen Zeit viele verschiedenen Szenarien, und lernten, was es  für Schwierigkeiten
zu meistern gab.
Es wurden:
-Weiselzellen in andere Völker versetzt, die ohne Königin waren,
-Völker geteilt um das Schwärmen zu vermeiden,
-Schwärme eingefangen,
-Zucht-Königinnen in Völker gesetzt
und vieles mehr.
Ich habe schon sehr schnell gemerkt, wie aus der Fachtheorie (aus meinem Buch) Fachpraxis wurde und ich die Angst vor dem ein oder anderen unkaren Punkt verlor.
Ich hatte Profis als Ansprechpartner für  alle Fragen, die ich hatte und die mir noch einfallen würden.
Also habe ich noch in diesem Kurs beschlossen, mit dem Imkern anzufangen, habe gleich dieses Jahr mit einem eingefangenen Schwarm begonnen (Danke, es geht ihm gut!) und habe es (bis auf ein paar Stiche) noch nicht bereut.
Vielen Dank für das tolle Bienenjahr und mein neues Hobby!"

Wenn Sie nun neugierig geworden sind und vielleicht selber das Imkern erlernen möchten, können Sie sich unter der eMailadresse kursanmeldung@frankfurter-imker.de anmelden. Sobald die Terminplanung für 2016 abgeschlossen ist, werden Sie dann benachrichtigt.

Mittwoch, 2. September 2015

An diesem spätsommerlichen Nachmittag bin ich bei einer Temperatur von 19,4 Grad mit den beiden Hunden spazieren gegangen. Mehrere Tage war ich nicht mehr bei den Bienen und als vom Bienenfieber Befallener mußte ich die heutige Gelegenheit ausnutzen, dort vorbeizugehen und zu schauen, was die "Mädels" dort so treiben.

Es war für mich eine große Überraschung in mehrerer Hinsicht. An den Bienenstöcken herrschte ein erstaunlich reger Flugbetrieb. Teilweise saßen die Bienen außen an der Wand oder auf dem Flugbrett wie zu Zeiten der Frühjahrstracht.

02.09.2015 - Bienenvolk auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Bienenvölker auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Viele Bienen vor dem Flugloch

 

Die andere Überraschung war das plötzliche Wachstum im abgesperrten Teil der Streuobstwiese. Dort hatte ich am 1. Mai 2015 die Saatmischung "Veitshöchheimer Bienenweide" ausgesät. Wochen- und monatelang geschah nichts, außer, dass das Unkraut fröhlich wucherte. Wie im letzten Jahr war es einfach viel zu trocken gewesen. Die Trockenheit verhinderte das Keimen und Auflaufen der Saat. Jetzt, nach den Regengüssen Ende August und gestern, hat sich das Bild völlig geändert. Wo früher braches Land war, ist es jetzt durchgängig grün. Viele Disteln machen sich breit, von den nach der Rodung im Frühjahr verbliebenen Stümpfen treiben viele neue Zweige aus und nehmen anderen Pflanzen Licht und Nährstoffe weg. Hier heißt es in den nächsten Tagen mit der Hacke und einer Astschere ans Werk zu gehen und nachzuarbeiten. Das alles klingt nun doch sehr verheißungsvoll. An anderer Stelle habe ich schon einmal die hohen Blütenstände gezeigt, die sich in diesem Jahr auf dem Versuchsareal von 2014 erhoben haben. So dürfte es vermutlich auch im übrigen Teil im nächsten Jahr aussehen. Ein kleiner Dschungel wird dort dann heranwachsen mit vielen Blüten für Bienen und Hummeln.

02.09.2015 - Bewachsenes Areal nach der Aussaat

02.09.2015 - Zinnien - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Zinnien - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat Steuobstwiese
02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat Steuobstwiese

02.09.2015 - Streuobstwiese-Aussaat

Im März hatte ich mehrere Bienenpflanzen in den Boden gesetzt. Hier sind einige inzwischen schon richtig groß geworden:

02.09.2015 - Diels Zwergmispel

Die koreanische Berberitze und Diels Zwergmispel (Bild oben) haben knapp 1 Meter Höhe erreicht, während die Fiederspiere Sorbaria sorbifolia gerade mal 30 Zentimeter groß geworden ist.

02.09.2015 - Sorbaria sorbifolia - Fiederspiere
02.09.2015 - Sorbaria sorbifolia - Fiederspiere

Auch die beiden Blaubarte haben ebenso wie die Blauraute und Berberitze noch nicht so die Kurve bekommen. Hier wird das Größenwachstum wohl erst im nächsten Jahr stattfinden. Hingegen schießt der Bienen- oder Duftbaum zurzeit kräftig in die Höhe. Er hat seine ursrüngliche Höhe inzwischen verdreifacht.

02.09.2015 - Bienenbaum
02.09.2015 - Bienenbaum
02.09.2015 - Bienenbaumspitzentrieb
02.09.2015 - Bienenbaumspitzentrieb

Die Arbeit des Winters und Frühjahrs scheint sich also doch gelohnt zu haben. Aber das wird sich ja erst im Folgejahr 2016 weisen. Bis dahin heißt es hoffen.

Die Behandlung der Bienen gegen die Varroamilben ist bei uns inzwischen abgeschlossen. Letzten Sonntag haben wir die Wannen mit der Ameisensäure aus sämtlichen Beuten entfernt. Anders als in den beiden Jahren zuvor war dieses Mal die Ameisensäure nahezu vollständig verdunstet. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: die heißen bis sehr heißen Tage der letzten Wochen haben im Stock die Verdunstung befördert.

Erfreulich: der Befall der Bienen mit den Milben ist in diesem Jahr recht moderat. Diese Tendenz zeichnete sich bereits während der letzten Wochen und Monate ab. Wir ermitteln fast wöchentlich den Varroabefall auf den Einschiebewindeln am Boden der Beuten. Selten hatten wir in diesem Jahr größere Mengen an Milben dort gefunden. Der im Vergleich zum Vorjahr kältere Winter hat das Anwachsen der Milbenpopulationen deutlich gebremst.

Von daher gehen wir frohen Mutes in den kommenden Winter hinein. Noch werden die Bienen weiter aufgefüttert, damit sie in der Winterzeit nicht verhungern müssen. Sehr selten erfrieren sie, viel häufiger verhungern sie hingegen in dieser Zeit. Davon können wir ja inzwischen selber ein Lied singen und versuchen das zu vermeiden.

Kurz vor Weihnachten werden wir unsere Bienen noch einmal gegen die Milben behandeln. In dieser Zeit findet normalerweise bereits keine Bruttätigkeit mehr statt. Die Bienen werden dann mit einem Gemisch aus Oxalsäure und Zucker beträufelt. Beim gegenseitigen Putzen nehmen die Bienen die Oxalsäure auf. Dadurch ändert sich der pH-Wert ihrer Haemolymphe (dem "Blut"). Sollten die Milben die Bienen anschließend anbeißen und ihre Haemolymphe aufsaugen, gehen sie durch den niedrigen pH-Wert zugrunde.

Jetzt mitmachen und helfen:

BFF

https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/bloggerfuerfluechtlingei

Mehr dazu unter diesem Link:

http://www.fr-online.de/digital/blogger-fuer-fluechtlinge-blogger-sammeln-spenden-fuer-fluechtlinge,1472406,31586248.html

Abends, am 20 August 2015, habe ich den letzten Riedberger Honig des Jahres 2015 abgefüllt. Es war die zweite Variante der Zwietracht (siehe vorhergehenden Beitrag dazu).

Honigabfüllen-2

Diese Variante B enthält weniger Raps als die Variante A. Sie hat deshalb später mit der Kristallisation begonnen. 45 Gläser sind es geworden. Damit haben wir erstmals drei verschiedene Honige vom Riedberg anzubieten.

Nachdem wir im Juli unseren letzten Honig geschleudert hatten, ist aus den "Abfallprodukten" des Entdeckelns inzwischen auch das diesjährige Àgua mel fertig und abgefüllt.

Àgua mel ist eine portugiesische Spezialität. Es wird aus dem beim Entdeckeln am Wachs anhaftenden Honigresten hergestellt. Im ersten Schritt wird das Gemisch von Deckelwachs und Honig mit Wasser versetzt und erhitzt, bis das Wachs geschmolzen ist. Es sammelt sich an der Oberfläche und wird beim anschließenden Erkalten zu einem festen Block. Dieser Wachsblock wird entfernt und kann später zur Herstellung von anderen Wachsprodukten verwendet werden.

Im zweiten Schritt wird das durchgesiebte Honig-Wasser-Gemisch mit weiteren Zutaten angereichert und langsam eingekocht, bis es eine sirupartige Konsistenz hat. Dieser Prozess geht über mehrere Stunden. Sobald es dickflüssig genug ist, wird es in bereitstehende Gläser umgefüllt, in denen es dann abkühlen kann.

Das klingt einfach. Die große Kunst besteht darin, die Flüssigkeit nicht überkochen zu lassen, also muss sie stets beobachtet und gerührt werden.

Etikett für unser Agua mel
Etiketten für unser Àgua mel
Agua mel-0617
Àgua mel im Karton

 

Agua mel-0618
Àgua mel im Glas mit Etikett

 

Agua mel-0619
Àgua mel im Glas mit Etikettt

Natürlich ist dieses Àgua mel ebenso wie unser Honig bei uns käuflich zu erwerben.

Seit gestern Abend ist der erste Teil der Zwietracht fertig. Fertig heißt in diesem Fall, der Honig ist in Gläser gefüllt, die Gläser sind etikettiert und verkaufsbereit.

Dieser Honig, den wir Zwietracht nennen, stammt aus der zweiten Ernte im Juli 2015. Wir hatten ihn nach dem Schleudern auf drei Behältnisse abgefüllt. Im Lauf der Zeit war deren Inhalt bei der Kristallisation jedoch recht unterschiedlich weit entwickelt, obwohl alle im gleichen Keller standen. Aus praktischen Gründen hatte ich den Honig des kleinsten Eimers auf zwei große verteilt, nachdem die Kristallisation bereits begonnen hatte.

Mit dem Eintritt der Kristallisation ändert der Honig seine Farbe. Die anfangs klare Flüssigkeit wird langsam stetig zunehmend trüber, gleichzeitig steigt die Viskosität. Im Endstadium kann der Honig fest wie Beton werden. Damit der Honig abgefüllt werden kann, darf er nicht zu zähflüssig sein. Diesen Zeitpunkt gilt es genau abzupassen. Mit Beginn der Kristallisation wird der Honig gerührt. Jeden Tag. Durch das mechanische Rühren werden die Kristalle aufgebrochen und bleiben klein. Dadurch wird der Honig cremig(er) und nicht steinhart.

Für das Rühren gibt es verschiedene Hilfsmittel. Ich verwende eine Spirale, die aussieht wie ein überdimensionierter Knethaken des häuslichen Handrührers in der Küche. Diese Spirale wird in den Kopf einer Bohrmaschine eingesetzt. Wegen der hohen Drehzahl der Bohrmaschine muss jedoch ein Untersetzungsgetriebe dazwischen geschaltet werden, sonst würde die Spirale sich mit 1000 bis 3000 Umdrehungen drehen. Dank der Untersetzung beträgt die Drehzahl etwa 100 bis 120 Umdrehungen pro Minute. Auch hier zeigt sich wieder: nicht nur das Imkern, auch die anschließenden Arbeiten sind zum Teil körperlich anstrengend bis schwer.

Der Honigrührer im Einsatz. Im Bild oben das Untersetzungsgetriebe, unten der zu rührende Honig.
Der Honigrührer im Einsatz. Im Bild oben das Untersetzungsgetriebe, unten der zu rührende Honig.

 

Die Spirale im Einsatz
Die Spirale im Einsatz

 

Links die Bohrmaschine, daran rechts das Untersetzungsgetriebe aufgesetzt.
Links die Bohrmaschine, daran rechts das Untersetzungsgetriebe aufgesetzt.

Die größere Menge habe ich gestern abgefüllt.

Honiggefäß mit Auslaufstutzen zum Abfüllen. Knapp 30 Kg Honig warten ...
Honiggefäß mit Auslaufstutzen zum Abfüllen. Knapp 30 Kg Honig warten ...

Die nötige Zahl an Gläsern und Deckeln wird vorher in der Spülmaschine gereinigt, damit alles möglichst "lebensmittelsauber" ist. Unmittelbar danach wird dann abgefüllt.

Leere Honiggläser warten auf den Inhalt
Leere Honiggläser warten auf den Inhalt
Inzwischen sind die Gläser befüllt, aber noch unetikettiert
Inzwischen sind die Gläser befüllt, aber noch unetikettiert

 

Unsere Honige vermarkten wir nicht mit der bekannten Ausstattung des Deutschen Imkerbundes. Hierzu zählen die Gläser mit dem Sechseck einer Wabe sowohl auf dem Glas als auch auf dem Deckel. Die zugehörigen Etiketten haben ebenfalls die Sechseckform. Wir verwenden Neutralgläser mit unseren eigenen Etiketten, die uns Frau Schulz in Japan entworfen hat. Sie sind im Grunde sogar drei Etiketten: 1.) ein langer Streifen, der quer über den Deckel geklebt wird und die Unversehrtheit des Inhaltes garantiert, solange er nicht ein- oder durchgerissen ist, 2.) das blaue Vorderseitenetikett mit dem Hinweis Blütenhonig und 3.) das Rückseitenetikett mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu Gewicht und Herkunft etc. Zur weiteren Unterscheidung klebe ich noch auf den Deckel den Namen des Honigs: Eintracht, Zwietracht oder Niedertracht. Alle diese Etiketten werden in Handarbeit angebracht.

Gestern Abend waren es dann insgesamt 59 Gläser, die so als Zwietracht entstanden sind.

Was mag der Grund für die unterschiedliche Kristallisationsgeschwindigkeit gewesen sein? Alle Eimer standen im gleichen Keller bei gleicher Raumtemperatur von 16 Grad Celsius. Aber: auch wenn wir die Honige am gleichen Tag geschleudert hatten, sie stammen auch vom gleichen Bienenstand, so waren doch Unterschiede zu finden. Die Reihenfolge, in der wir die einzelnen Rahmen geschleudert hatten, ist für mich der entscheidende Unterschied.

Im Frühjahr hatten wir nicht alles Waben entnommen. Ein großer Teil von ihnen war noch unverdeckelt gewesen. Diese Waben enthielten noch den Honig vom Frühjahr. In ihm war ein relativ großer Anteil an Rapsnektar gewesen. Diese Frühjahrswaben sind jetzt im Sommer mit geschleudert worden. Der darin enthaltene Rapshonig ist bei der Teilmenge, in die er eingeflossen ist, für die frühere Kristallisation verantwortlich. Der "reine" Sommerhonig kristallisiert entsprechend später. Dies führt dazu, dass wir in diesem Sommer zwei unterschiedliche Zwietrachten haben werden, die jetzt gerade abgefüllte frühere Version und die noch abzufüllende eher sommerliche Zwietracht.

Nur wenige Meter von unserer Wohnung entfernt fanden wir es beim Gassigehen mit den Hunden. Jetzt im Sommer, nachdem die Felder bereits abgeerntet sind, tauchen sie vermehrt auf: lauter Löcher im Boden. Meistens sind es Mauselöcher und meistens sind sie wegen des Grasbewuchses nicht einmal auf den ersten Blick zu erkennen.  Nach der Ernte und vor allem durch die Trockenheit der letzten Monate bedingt, sieht man sie zuhauf.

Eines der Löcher jedoch war auch für uns ungewöhnlich: Bienen flogen dort hinein und hinaus. Eine Wildbienenkolonie hat sich in einem Erdloch eingenistet. Der Flugbetrieb war sogar recht rege. Vermutlich ist das Volk also nicht einmal so ganz klein.

Mit der ActionCam hatte ich versucht sie zu filmen, was mir auch gelang. Leider klappte der Upload jedoch nicht. Deswegen bin ich vorhin noch einmal mit der DigiCam hinaus und habe versucht die Bienen dort zu photographieren. Nebenbei habe ich dabei gehörigen Respekt vor den Tierphotographen bekommen. Wie unglaublich schwer ist es, gute und präzise Bilder von Tieren zu machen !

Wildbiene im Abflug aus ihrem Erdloch
"Wildbiene" im Abflug aus ihrem Erdloch
Erdloch mit Wildbienen im Anflug
Erdloch mit "Wildbienen" im Anflug

Ein großer Teil der Wildbienen lebt in Kollektiven. Auch hier ist das Zentralorgan eine Königin. Neben den Bienen in kollektiver Lebensweise gibt es die Solitärbienen und die Kuckucksbienen. Letztere bauen keine eigenen Nester, sondern nutzen fremde Nester für die Aufzucht ihrer Brut. Sobald das Nest frei ist, legen sie ihre Eier dort hinein.

Die meisten Wildbienen sind harmlos für uns Menschen und stechen nur dann, wenn sie sich sehr bedroht fühlen. Allerdings sind die Wildbienen mit die gefährdetsten Arten unter den Bienen und mit dem Aussterben bedroht. Damit würden sowohl der Natur als auch der Nutzung der Natur (Bestäubung) beträchtliche Schäden entstehen. Deshalb ist es in unser aller Interesse, diese Bienen am Leben zu erhalten.

Schön: zwei Leser haben mich darauf hingewiesen, dass dies keine Bienen, sondern ebenso schützenswerte Wespen sind !

 

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