Zum späten Herst oder frühen Winter erfolgt eine zweite Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe.
Sie wird im November oder Dezember durchgeführt,weil zu dieser Zeit keinerlei Brut mehr im Volk vorhanden ist. Die Außentemperatur soll dabei zwischen +3° und +10 Grad betragen.
Die eigentliche Behandlung erfolgt mit einem Gemisch aus verdünnter Oxalsäure und Zucker. Ich verwende dafür ein Fertigprodukt des Serumwerkes Bernburg. Die Oxalsäure und die benötigte Saccharose sind bereits fertig konfektioniert. Sie müssen nur noch miteinander vermischt werden.
Für die Behandlung wird von diesem Gemisch aus Oxalsäure und Saccharose mit einer Einwegspritze eine definierte Menge zwischen je zwei Rahmen eingebracht. Die Bienen nehmen die gesüßte Säure während des Putzens auf. Hierdurch verändert sich der pH-Wert ihrer Haemolymphe in Richtung sauer.
Die blutsaugenden Milben mögen das überhaupt nicht, sterben an einer Übersäuerung (auch Azidose genannt) ab und fallen zu Boden. Den Bienen schadet die niedrige Oxalsäurekonzentration nicht.
Oxalsäute ist übrigens eine natürlich vorkommende Säure. Wir kennen sie aus vielen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel dem Rhabarber. Hierzu ein Auszug aus Wikipedia:
"Oxalsäure und ihr Kaliumsalz kommen in größeren Mengen in Rhabarber (180–765 mg/100 g Frischgewicht, Stiele) und anderen Knöterichgewächsen (Polygonaceen) vor wie z. B. Sauerampfer, das meiste davon in den Blättern, weshalb nur der Stiel des Rhabarbers nach dem Kochen zum Verzehr geeignet ist. Auch Sternfrüchte (Averrhoa carambola) enthalten viel Oxalsäure (40–1000 mg/100 g Frischsubstanz). In ähnlichen Mengen kommt Oxalsäure aber auch im namensgebenden Sauerklee (Oxalis), Mangold (110–940 mg/100 g Frischgewicht), Spinat (120–1330 mg/100 g Frischgewicht), Petersilie (0–185 mg/100 g Frischgewicht), Kakao (338–480 mg/100 g), Schokolade (80–200 mg/100 g) und Roten Rüben (17–329 mg/100 g Frischgewicht) vor. Ferner wird Oxalsäure von vielen Pilzen ausgeschieden; ihre Produktion wird durch alkalische Reaktion der Nährlösung gefördert."
Am zweiten Adventssonntag 2013, dem 8. Dezember, haben wir diese Behandlung bei einer Außentemperatur von 5 Grad durchgeführt. Dazu haben wir in jede Beute 30 ml gesüßte Oxalsäure in die Wabengassen gespritzt. Auf die Spritze hatte ich zur besseren und feineren Steuerung einen sogenannten Butterfly aufgesetzt, wie er in der Medizin für Injektionen oder Blutentnahmen verwendet wird .