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Bienenmuseum Plattnerhof in Oberbozen – Teil 2.3

Auf dem Außengelände des Plattnerhofs beginnt und endet ein Bienenlehrpfad. Lehrpfade gibt es inzwischen viele. Dieser zeichnet sich durch eine spannende Themenwahl und –vielfalt aus.

Besonders beeindruckend waren für mich drei sehr unterschiedliche große Themenbereiche:

  1. Sinneswahrnehmungen von Bienen
  2. Poesie über Bienen
  3. Verquickung (katholischer) Religion und Bienenzucht in Südtirol.

Verknüpfung von (katholischer) Religion mit Bienenzucht in Südtirol

Nirgends war für mich vorher die Verbindung von katholischer Religion und Bienenzucht so deutlich erkennbar wie im Museum Plattnerhof in Südtirol.

Am Ende des Bienenlehrpfades führt ein Wegweiser zu einer erhöhten und zwischen Bäumen versteckten Außenstelle. Dort steht eine Art Marterl oder Altar, wie er im ländlichen katholischen Raum oft zu finden ist. Es ist dem heiligen Ambrosius gewidmet. Für alle christlichen Religionen gilt er als einer der großen sogenannten Kirchenväter. Er ist 339 n. Chr. in Trier geboren und 397 in Mailand gestorben. Näheres zu ihm unter dem Link zu Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ambrosius_von_Mailand

Ambrosius gilt als Schutzheiliger und –Patron der Imker. Dargestellt wird er oft mit einem Bienenkorb, der sein Heiligenattribut ist. Je nach christlicher Kirche beziehungsweise Konfession und Tradition ist sein Gedenktag entweder der 4. April (Tag seiner Bischofsweihe) oder der 7. Dezember (Todestag). In Österreich ist der 7. Dezember zugleich der Tag des Honigs.

 

 

 

 

Seine Rede war süß wie Honig - so die Überlieferung aus dem who is who der Heiligen, der Legenda aurea.

Südtirol war von jeher immer römisch-katholisch geprägt und ist es bis heute geblieben. Im Volksglauben hat sich eine besondere Heiligenverehrung weitgehend erhalten. Hierzu passt auch eine mündliche Schilderung der Museumsführerin. Selbstverständlich gehen auch Imker den Weg alles Irdischen und sterben. Wenn dann jedoch deren Beerdigung kam, war diese immer eine deutlich bessere und angesehenere Beerdigung als sonst bei den Bauern üblich. Die besondere Verehrung, die Bienen und damit den Imkern zuteil wurde, resultierte auch aus einem Nichtwissen über die Fähigkeiten der Bienen. Sscheinbar aus dem Nichts schufen Bienen ihre Produkte Honig und Wachs - quasi wie ein Geschenk des Himmels. Die Bienenkönigin galt als rein und unbefleckt, weil kein Mensch früher jemals ihren Hochzeitsflug und Begattungsakt gesehen hat. Das ist erst heute dank moderner Technik und Bildgebung möglich.

Im Volksglauben wurde die Religion gerne auch bemüht, Schaden von Bienen und Bienenvölkern abzuwehren oder zu vermeiden. Hierzu wurde beispielsweise auf die Vorderseiten der Magazinbeuten ein christliches Symbol oder ein religiöses Bild gemalt wie die folgenden Beispiele zeigen sollen:

Im unteren Teil sieht man über dem Flugloch einen Abendmahls- oder Eucharistiekelch mit Hostie und Strahlenkranz. Oder im folgenden Bild wo der Name Jesus geschrieben steht.

 

Die Bedeutung von Bienen in der Religion zeigt sich auch in der Häufigkeit ihrer Erwähnung in der Bibel. Nach Informationen aus dem Bienenmuseum werden sie dort über 50 Mal erwähnt. Ob das so stimmt, vermag ich nicht zu sagen, ich habe vergeblich versucht, das nachzuprüfen.

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