(6.5.23) Gerade bin ich dabei mich am Telephon von einem Freund zu verabschieden, als auf der anderen Leitung ein Anruf eingeht, den Matthias übernommen hat. Seine nur kurze Frage: "Willst Du noch einen Schwarm auf dem Riedberg fangen?" Meine noch kürzere Antwort: "Ja!". Also, Adresse notiert, aus dem Keller die nötigen Utensilien und vom Lehrbienenstand eine Beute geholt und sofort weiter zur notierten Adresse.
Dort, im Garten hinter dem Haus in einem Kirschbaum in 2 bis 2,5 Meter Höhe hängt er, der Schwarm. Groß sieht er aus, fast genau so mächtig wie der letzte.
Dieses Mal verlief alles sehr routiniert und sehr schnell: während Matthias die Schutzkleidung holt, sprühe ich den Schwarm mit Wasser ein. Matthias stellt sich auf die Beute und ich halte unsere Fangkiste. Nach mehrmaligem Ruckeln an den Zweigen landen die Bienen nahezu vollständig in der Kiste. Ihr Gewicht beträgt etwa 2 Kilogramm. Die Bienen werden in die Leerbeute gekippt, das Flugloch geöffnet - und das war es fürs erste. Die verbliebenen Bienen werden sich nun in den nächsten Stunden in Richtung Königin, die wir ziemlich wahrscheinlich mit in der Beute haben, bewegen.
Abends in der Dämmerung ist die Beute außen nahezu bienenfrei. Das Flugloch schließen wir und transportieren den Schwarm anschließend zu seinem neuen Standort, dem neuen Lehrbienenstand unseres Imkervereins Bee Friends Frankfurt.
Unmittelbar nach dem Aufstellen bekommt er noch eine Zarge mit zehn Mittelwänden aufgesetzt. In oder auf sie können sich die Bienen in der nun folgenden Nacht hinaufwandern und ein neues "Nest" darauf errichten. Das Flugloch bleibt während der Nacht noch verschlossen. Es wird erst am nächsten Morgen geöffnet. Danach beginnen die Bienen sich "einzufliegen", das heißt sich neu in der Umgebung zu orientieren und Futterquellen zu suchen.
(7.5.23) Zusammen mit der Neuimkergruppe haben wir heute Morgen die Beute und das Flugloch geöffnet. Die Bienen haben sich noch nicht in den Mittelwänden eingenistet. Viele sind noch in der unteren Leerzarge und im Boden zu finden. Aus diesem Grunde geben wir ihnen die nötige Zeit, um nach oben zu wandern und haben die Leerzarge einfach belassen. In einer Woche werden wir erneut in die Beute hineinschauen.