Nach kurzer Nacht bin ich am Neujahrsmorgen zu den Bienen aufgebrochen. Mit im Gepäck war dabei ein Behälter mit 5,7%iger Oxalsäure. Durch die Zugabe von 275 Gramm Zucker wurde die Konzentration in einem Gefäß auf 3,5% gemindert. Das war damit auch die für die Behandlung erforderliche und zugelassene Säurekonzentration.
Nach dem Desaster vom letzten Winter bin ich dieses Mal besonders neugierig gewesen wie es den Bienen wohl gehen würde. Bei der Durchsicht bin ich angenehm überrascht worden: unsere Bienen leben noch!
Neu ist in diesem Jahr ein technisches Instrument gewesen. Von Andermatt-Biovet habe ich mir eine Automaikspritze kommen lassen. Der Vorteil: die benötigte Menge an Säure wird hierbei direkt aus dem Vorratsgefäß angesogen und in die Wabengassen geträufelt. Durch den langen Arm ist das Zugeben sogar besonders bequem geworden.
Allerdings, wie es dann doch so ist, spielt die Technik nicht immer so mit wie sie es soll. Anfangs funktionierte die Ansaugpumpe überhaupt nicht. Zwar saugte sie ein paar Milliliter an, aber das war es dann auch schon. Nichts tropfte vorne an der Spitze heraus. Ich wollte schon verärgert aufgeben, heimfahren und eine klassische Einwegspritze besorgen, als das Gerät dann doch plötzlich richtig gut zu funktionieren begann.
In jede besetzte Wabengasse habe ich die voreingestellten 3,5 ml Oxalsäure über die Bienen tropfen lassen. Zuvor habe ich bei allen Völkern in der Schnelldurchsicht von oben keine erkennbare Brut gesehen. Das war natürlich ideal. Allerdings habe ich nirgendwo die aus der Literatur bekannte und erwähnte klassische Traube mitten in einem Brutraum entdecken können. Alle Bienen sind stets oben und seitlich, aber nie in der Mitte, am Krabbeln gewesen.
Mit dieser Maßnahme ist die Winterbehandlung 2017/2018 abgeschlossen. Im Sommer hatte ich als Maßnahme gegen die Varroamilbe die vollständige Brutentnahme durchgeführt. Nun heißt es abzuwarten, was das Ende des Winters bringen wird und wieviele unserer Völker tatsächlich überleben werden.
Zwei Völker sind relativ mickrig und schwach. Zum Glück habe ich im Sommer nach der Honigernte mehrere Futterwaben beiseite gestellt. Davon werden diese beiden Völker je eine bekommen. Damit, so hoffe ich, werden sie den Winter überleben und sich im Frühjahr zu je einem neuen großen Volk entwickeln können.