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Schwarmzeit und Höhenrausch

(27.04.2025) Gestern hat es unseren Nachmittag und Abend völlig durcheinander gebracht. Während ich draußen dabei gewesen bin, ausgeschmolzene Rahmen zu reinigen, damit neue Mittelwände eingelötet werden können, ist bereit der erste Schwarm gemeldet worden.

Zum Glück ist das nur 50 Meter von unserer Haustür entfernt gewesen. Also schnell die Fangkiste geschnappt, eine leere Beute vorbereitet und direkt zu Fuß zum Einsatzort. Der Schwarm hängt in einer Hecke in noch nicht einmal einem Meter Bodenhöhe. Deswegen ist er sehr bequem zu erreichen und zu bergen. Nach dem Einschlagen in die Beute, bleibt letztere bis zum Abend stehen. Dann wird das Flugloch verschlossen und die Beute zu ihrem neuen Stellplatz am Bienenstand transportiert.

Kurze Zeit später das gleiche Schauspiel erneut: ich reinige meine Rahmen weiter, da wird der nächste Schwarm gemeldet. Er befindet sich in der Nähe einer Schule in unserem Stadtteil und soll in sechs Metern Höhe hängen. Na, ob das wohl gelingen kann? Ab einer gewissen Höhe ist es zu gefährlich Schwärme retten zu wollen. Da geht die eigene Unversehrtheit vor!

Vor Ort sieht es auch so wie vermutet aus: ein einem Baum ganz oben hängt eine relativ große Schwarmtraube. Sie ist auch mit einer Leiter nicht zu erreichen. Das Dumme: die Feuerwehr ist sich für solche Hilfestellung in unserer Stadt Frankfurt zu fein. Das Argument: es besteht keine Gefahr für die Öffentlichkeit, also müssen wir auch nichts unternehmen. In kleinen Städten oder Dörfern ist das anders, häufig kennt man sich noch und hilft sich gegenseitig ohne großen Aufwand.

In dieser Situation kommt mir der Gedanke, dass wir in der Nachbarschaft einen Landwirt haben, der uns schon einmal mit einer Hebebühne Bergehilfe geleistet hat. Er ist einverstanden und will uns in einer halben Stunde wieder einmal unkomplizierte nachbarschaftliche Hilfe leisten. Man kennt sich. Das Netzwerk funktioniert dann einfach sehr gut.

In der Zwischenzeit bereite ich eine weitere aufnehmende Beute vor und deponiere alle nötigen Materialien vor Ort. Als Stefan dann mit seinem Traktor und der Hebebühne angekommen ist, geht alles plötzlich ganz schnell. Nach wenigen Positionierungsversuchen bin ich unmittelbar unterhalb des Bienenschwarmes.

Von unten sieht er größer als als hier oben. Trotzdem ist er beachtlich groß. Aus der Sprühflasche bekommen die Bienen ihre Wasserhülle, die sie beim Auffliegen hindern sollen. Die Fangkiste kann ich gut auf dem Geländer der Hebebühne abstellen, mit dem anderen Arm mir den Ast darüber ziehen und dann mit kurzen heftigen Schlägen die Bienen in die Kiste schütteln. Nur sehr wenige sind nicht mitgenommen.

Unten angekommen, werden die Bienen in die Beute gegossen, der Deckel wird verschlossen, das Flugloch bleibt geöffnet. Somit können die restlichen Bienen dem Duft ihrer Königin folgen und in die Beute einwandern. Bis zum Abend bleibt die Bienenbeute jetzt hier stehen. Dann erst wird sie abgeholt.

Seitdem steht sie an unserem Bienenstand. Noch ist das Flugloch verschlossen. Morgen, 28.04.2025, werde ich es öffnen.

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