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Leider haben nicht alle Völker bei uns den Winter überlebt. Bei der Durchsicht zum Auswintern war ein Volk für mich besonders auffällig und hat mich traurig gemacht. Ein großes Volk lebt nicht mehr. Seine Bienen sind schlicht vor dem Futter verhungert. Das klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht.

Beim Öffnen des Volkes waren in der Beute und auf den Rahmen noch viele ansitzende Bienen. Die Wintertraube hatte sich - von der Rückseite aus betrachtet - in die linke hintere Ecke verzogen. Auffällig: viele Bienen steckten noch mit ihren Köpfen in den einzelnen Zellen. Sämtliche bewohnten Rahmen waren sehr leicht. Das heißt, dort gab es kein Winterfutter mehr. Bis auf das letzte Milligramm haben einzelne Bienen noch versucht an Futter zu gelangen.

Das Tragische: fast unmittelbar daneben hingen Rahmen voller Futter! Mit anderen Worten: die Bienen sind in der Nachbarschaft des Futters an Futtermangel eingegangen.

Wie ist es dazu gekommen? Als allererstes taucht die Frage nach Selbstkritik auf. Die Wintertraube hat sich in der oberen Zarge aufgehalten. Hier sind noch viele mit Futter verdeckelte Rahmen vorhanden gewesen. Am eigentlichen Futtermangel kann es also nicht gelegen haben. Wenn ich die Begriffe absolut und relativ einführe und verwende, wird das Geschehen klarer.

Absolut gesehen sind genügend Futtervoräte vorhanden gewesen, relativ betrachtet, jedoch nicht.

Die Bienen gehen im Winter nicht über leere Waben beziehungsweise Wabengassen hinweg. So habe ich es auch gelernt. Hier ist der traurige Beweis dafür, dass diese These stimmt.

Zwischen den Bienen und den Vorräten war ein vollständig leerer Rahmen. Genau das ist leider den Bienen zum Verhängnis geworden. Nur wenige Zentimeter weiter gab es genug zu Essen. Aber über dieses Hindernis sind sie nicht hinweg gekommen.

Also bleibt die Frage offen, habe ich vor dem Winter die Rahmen nicht  gut genug umgehängt? Bei der Winterbehandlung mit Oxalsäure zwischen den Jahren ist noch alles in Ordnung gewesen. Wirklich? Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht praktischerweise noch nach den Futterwaben schauen können und sollen? Hier wäre noch ein geeigneter Zeitpunkt gewesen, zu dem ich Futterwaben in die Nähe der Wintertraube hätte hängen können. Aber ich habe das nicht gesehen und folglich auch nicht getan.

Damit das nicht wieder geschieht, bleibt letztlich als Konsequenz nur ein genaueres Beobachten bei der Winterbehandlung und vorher bereits das Schauen, ob beiderseits des Brutnestes beim Einwintern genügend Futterrahmen hängen. Hier kann der entscheidende Fehler gelegen haben.

PS.: Dieser Beitrag ergänzt den vorigen. Beim Auswintern fallen entsprechend viele Rahmen an, die gesäubert und für die kommenden Monate vorbereitet werden müssen.

[01.04.2016] ..macht nicht der Mai, wie es in der Redensart heißt. Alles neu macht der April, der beginnende Frühling.

Heute, am 1.4.12016 war ich auf der Streuobstwiese. Um die Mittagszeit war es noch recht kühl, keine 10 Grad Celsius. Doch an sämtlichen Fluglöchern herrschte bereits Hochbetrieb. Ankommende Bienen trugen Pollenhöschen an beiden Oberschenkeln. Zurzeit sind die gelben Weidenkätzchen, die Blüten der Salweide, mit ihrem Gelb besonders auffällig. Neben der Hasel ist die Weide der erste Pollen- und damit Eiweißlieferant für die Nahrung der Bienen.

Pollenhöschen
Pollenhöschen
Blühende Salweide oder Weidenkätzchen
Blühende Salweide oder Weidenkätzchen
Blühende Salweide
Blühende Salweide

Über den Winter haben wir trotz unserer Bedenken und Befürchtungen nicht ein einziges unserer 13 Völker verloren. Bei einer ersten Nachschau am 29. März 2016 waren alle Völker "weiselrichtig". Das heißt in jedem Volk befindet sich eine Königin. Bei der Durchsicht habe ich mehrere markierte Königinnen sehen können. Sie zu sehen heißt aber noch nicht, dass sie ihre Aufgaben richtig erledigt: für den Nachwuchs zu sorgen. Zum Glück enthielten alle Völker Brut, verdeckelte und unverdeckelte Brut. Damit geht der Start in die kommende Saison so richtig los. Futtervorräte waren überall noch vorhanden, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. In einem großen Volk sind sogar noch Futterwaben als Reserve vorhanden, falls es in den nächsten Wochen irgendwo zu einem Engpass kommen wird.

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