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Nachdem uns im Winter 80% unserer Völker gestorben sind, habe ich mich entschlossen, in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf die Varroabehandlung zu legen, damit die Bienenvölker möglichst stark in den Winter gehen.

Bislang hatten wir mit der Ameisensäure behandelt, hierbei im niedrig konzentrierten Langzeitverfahren mit 15%iger Ameisensäure über vier Wochen. Nach Vorträgen im Frankfurter Imkerverein, habe ich mich entschieden, ein anderes Verfahren zu verwenden: die komplette Brutentnahme. Es ist kein wirklich neues Verfahren, sondern seit einigen Jahren bereits bekannt.

Hierbei kopiert man im Grunde das Schwarmverhalten der Bienen. Aus der Beute werden sämtliche Rahmen, die Brut enthalten, entfernt. Dafür werden frische Mittelwände eingesetzt. Hierdurch kommt es zunächst zu einem Einbruch der Bruttätigkeit. Die Bienen müssen sich zunächst ihr Wohnzimmer neu einrichten, also neue Waben aufbauen, bevor die Königin wieder mit der Eiablage beginnen kann.

Die entnommenen Rahmen mit der Brut werden zu einem Brutsammler oder Sammelbrutableger zusammengestellt und an einem entfernten Ort neu aufgestellt. Ein paar Bienen sind auf jedem Rahmen belassen worden. Sie übernehmen weiterhin die Brutpflege. Sobald die vorhandene Brut geschlüpft ist, werden diese Waben beziehungsweise die Bienen mit Oxalsäure behandelt, damit die noch vorhandenen Varroamilben absterben.

Zugleich ziehen sich die Bienen aus der frischen Brut eine neue Königin. Auf diese Weise entsteht ein neues Bienenvolk. Damit die Bienen überleben können, werden ihnen natürlich die vorhandenen Futtervorräte nicht entfernt, sondern bleiben erhalten.

Die Brutentnahme ist ein rein biologisches Verfahren ohne den Einsatz von Chemie. Von daher ist es sehr bienenschonend.

Ganz unscheinbar: in dieser Beute ist die Brut von zwei Völkern.
Vertäut geht es auf die Reise, zunächst mit der Sackkarre,
dann geht es im Auto weiter,
bis zum neuen Zwischenstandort im Frankfurter Niddapark.
Inzwischen ist dort auch das Flugloch geöffnet

Neu ist die Zulassung der Oxalsäure für die Sprühbehandlung im Sommer. Bislang wurde sie überwiegend im Winter mit der Träufelmethode eingesetzt. Das hat sich inzwischen verändert. Oxalsäure darf nun auch im Sommer zur Varroabehandlung verwendet werden. Die Erfolge hierunter sind deutlich höher als unter der Milchsäure, die sich als zunehmend ineffektiv erweist. Oxalsäure ist eine natürlich vorkommende Säure. Ein klassisches Beispiel für ihr Vorkommen ist der saure Rhabarber.

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