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Vom Rande des Feldbergs (Großer Feldberg im Taunus) fließt der Urselbach nach Süden in Richtung Frankfurt. Dabei quert er eine Stadt und einen Stadtteil mit Ursel als Namensbestandteil. Oberursel ist eine Stadt, die direkt im Norden an Frankfurt grenzt, während Niederursel ein Stadtteil Frankfurts ist. Die Oberurseler Einwohner nennen ihre Stadt im Dialekt Orschel.

Schräg gegenüber vom Bahnhof steht in einem Grünstreifen das folgende Gebilde:

Was zunächst wie eine Baustellentoilette aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein Bienenstock. Für die Bienen ist das Einflugloch am oberen gebogenen Ende des Ofenrohres. In der Mitte sind einzelne Waben zu erkennen, darüber ist ein Photo von Bienen angebracht.

Ein Schild vor dem Butineur gibt Erläuterungen zu diesem Projekt.

Aus dieser Texttafel heraus ergibt sich der Sinn des Ganzen. Ein künstlerisch gestalteter Bienenstock. Der Eingang zeigt in Richtung der französischen Partnerstadt. Dort steht das Gegenstück, mit dem Flugloch nach Oberursel weisend. Das Werk stammt aus dem Jahre 2014 und stammt von Olivier Darné.
Das Einflugloch - gerichtet nach Epinay sur Seine
Das Einflugloch

Beim Imkern gibt es immer wieder Überraschungen. Diese müssen nicht zwangsläufig unangenehm sein.

Am Sonntag, 3.6.2018, imkern wir zusammen mit Georg von der Jugendgruppe der Bee Friends Frankfurt, unserem Imkerverein.

Gegen die Varroamilbe arbeiten wir mit biologischen Verfahren. Dazu zählt beispielsweise das Drohnenbrutschneiden. Weil Drohnen drei Tage mehr Zeit für ihre Entwicklung brauchen als Arbeiterinnen, sind ihre verdeckelten Zellen ideal für die Vermehrung der Varroamilbe. Sie kann sich dort wesentlich länger vermehren als in normalen Arbeiterinnenbrutzellen. Deshalb hängen wir in jedes Volk einen leeren Rahmen hinein, in dem die Bienen sich bevorzugt ihre Drohnenbrut heranziehen können. Diese Rahmen heißen Baurahmen oder auch Drohnenrahmen. Von April bis zum Juli werden sie regelmäßig aus dem Volk herausgenommen, sobald deren Brutzellen verdeckelt sind. Dadurch entfernen wir automatisch einen großen Teil der Varroamilben ohne dass wir Chemie einsetzen müssen. Diese Baurahmen weisen in der Regel Waben auf, die als Wildbau tropfenförmig und nicht so geordnet rechteckig aussehen wie in den übrigen Rahmen.

Einen solchen Baurahmen habe ich entnommen und Georg gezeigt. Sein erster Satz: "der sieht ja aus wie ein Hintern!" Hier das zugehörige Photo:

Drohnenrahmen Vorderseite

Drohnenrahmen Rückseite

In der Tat, eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich da schon finden, so dass Georg mit seiner spontanen Äußerung Recht hat.

In einem unserer Ablegerkästen finden wir am gleichen Tag ebenfalls ein schönes Kunstwerk. Vom Deckel her haben die dortigen Bienen Wildbau betrieben. Das Ergebnis ist weiter unten zu sehen.

Wildbau im Ablegerkasten - Bee Art - Vorderseite

Wildbau im Ablegerkasten - Bee Art - Rückseite

Mich erinnert die blatt-, flammen- oder tropfenähnliche Form des gebildeten Bienenwachses an Darstellungen Buddhas, der davor thront und hier allerdings fehlt.

Ali Renani ist einer unser Praktikumsteilnehmer des Jahres 2016. Er hat in Offenbach an der Hochschule für Gestaltung HfG visuelle Kommunikation studiert.

Vor kurzem fragte er mich, ob er die Wachsreste vom Wildbau auf den Rahmenoberträgern mit nach Hause nehmen könne, um daraus Figuren zu formen.

Hier sind seine Ergebnisse:

P412hs0

P7120016

P7180019

P7180021

Kontakt: ali@renani.de

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