Jetzt, Anfang Februar 2019, sind wir in der für gewöhnlich kältetsten Zeit bei uns. Hochwinter heißt dieser Zeitabschnitt.
Gestern, beim Spazierengehen, komme ich an einer Salweide vorbei und dachte meinen Augen nicht zu trauen. Die ersten Weidenkätzchen sind bereits zum Vorschein gekommen.
Für gewöhnlich ist die Salweide neben der Hasel der erste Blüher eines Jahres. Sollte das bedeuten, dass der Winter nun bereits beendet ist? Wie wäre das denn für die Bienen, wenn die ersten Blüten erschienen sind, aber die Bienen noch in ihrem Stock bleiben (müssen), weil es draußen zu kalt ist?
Die Salweide ist der erste große Pollenspender im Kalenderjahr. Den Bienen liefert dies die ersten frischen Eiweißquellen zur Ernährung für sich, aber besonders für die Brut. Das Ende der Winterbienen naht demnach deutlich. Winterbienen sind die Bienen, die bereits im Herbst letzten Jahres gebildet sind. Sie haben nicht den Stress der Futtersuche und schaffen sich deshalb nicht so zu Tode wie es bei den Sommerbienen der Fall ist. Winterbienen können deshalb mehrere Monate alt werden. Zum Vergleich: die Sommerbienen leben im Durchschnitt nur 42 Tage = 6 Wochen!
Die erste Brut wird von den Winterbienen aufgezogen. Hierfür sind Kohlenhydrate und Pollen erforderlich. Kohlenhydrate sind in Form von Nektar, Honig hoffentlich noch in ausreichendem Maß in den einzelnen Waben vorhanden. Pollenquellen sind die ersten Blühpflanzen des Jahres, aber auch eingelagerte Wintervorräte.
Jetzt kommt eine kritische Zeit: wenn die Vorräte zu knapp oder gar völlig aufgebraucht sind, stirbt das Volk. Es verhungert.
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