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Die Varroa-Milbe oder auch Brutmilbe ist weltweit der größte Bienenschädling.

Als erwachsenes Weibchen ist die Milbe [Varroa destructor] etwa 1,1 mm lang und etwa 1,6 mm breit. Sie lebt parasitär und kommt ausschließlich im Inneren von Bienenstöcken oder an Bienen vor. Sie ist außer in  Australien  weltweit verbreitet. Vor allem durch den Transport oder Versand von Bienenvölkern und Königinnen hat sie sich ausbreiten können. Der erste Nachweis von der russischen Pazifikküste stammt von 1952, aus Japan von 1958. In Europa wurde sie zuerst 1967 in Bulgarien gefunden. Der erste deutsche Nachweis stammt aus 1977.

Ihre Lebensweise ist sehr eng an die der Bienen angepasst. Die erwachsenen Weibchen leben zwischen zwei Vermehrungszyklen zwischen den Bauchschuppen der Bienen. Dort saugen sie von den Wirtstieren Blut oder Haemolymphe auf.

Zur Vermehrung kriechen die Weibchen in die Brutzellen kurz bevor diese verdeckelt werden. Dort liegt sie auf dem Rücken im Futtersaft, aus dem sie erst hervorkommt, wenn die in der Brutzelle liegende Larve den Saft aufgefressen hat. Die Eiablage der Milbe beginnt etwa 60 bis 70 Stunden nach der Verdeckelung an die Wand der Brutzelle. Dieses erste Ei ist unbefruchtet und entwickelt sich zu einem Männchen.

Etwa alle 30 Stunden wird ein weiteres Ei gelegt. Diese Eier sind befruchtet, so dass sich aus ihnen die Weibchen entwickeln. Das letzte Ei wird etwa neun Tage nach der Verdeckelung gelegt. Ein Muttertier legt somit etwa 5 bis 6 Eier in ihre Zelle.

Noch in der verdeckelten Brutzelle erfolgt die Begattung der Tochtermilben durch ihren gemeinsamen Bruder. Weil die Verdeckelungsdauer unterschiedlich lang ist, ist auch die Entwicklung der Milben unterschiedlich. Am längsten sind die Drohnenwaben verdeckelt. deshalb lassen sich in ihnen auch die meisten Varroamilben finden.

Mit dem Schlüpfen der Biene verlassen die Mutter und die begatteten Töchter die Brutzelle. Das Männchen und die jüngeren weiblichen nicht ausgereiften  Milben sterben ab.

Sieht man das Zusammenleben der aus Ostasien stammenden Varroamilbe mit unseren westlichen Bienen Apis mellifera unter Gesichtspunkten der Evolution, dann ist dieses noch ein ganz junges Zusammentreffen. In Ostasien hat sich im Laufe der Jahrhunderte zwischen der Varroamilbe und der dort heimischen Biene Apis cerana eine ausgeglichene Wirt-Parasit-Beziehung entwickelt. Davon sind wir im Westen noch sehr weit entfernt. Zwar laufen hier auch entsprechende Zuchtversuche, die aber noch nicht erfolgreich im flächendeckenden Sinne sind.

Aus dem Befall eines Bienenvolkes mit der Milbe kann ein Krankheitsbild entstehen, das heute als Varroose, früher als Varroatose bezeichnet wird. Es entsteht erst dann, wenn die Vermehrung der Varroamilbe im Volk außer Kontrolle geraten ist. Ein Bienenvolk kann daran zugrunde gehen. Hinzu kommt, dass über die Varroamilbe zusätzlich Virenerkrankungen eingeschleppt und übertragen werden können. Deshalb ist die regelmäßige Bekämpfung der Milben von großer Wichtigkeit.

Über die Behandlung und die entsprechenden Konzepte werde ich später schreiben.

 

Bei Youtube habe ich das folgende Video dazu gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=G9-FGA3bwEw

 

 

 

 

 

 

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