(06.0702025) Gestern habe ich unsere eigenen Völker mal wieder kontrolliert. Fazit: ich bin recht angetan, denn sie leben noch. Bei zweien habe ich ja die Sorge gehabt, dass sie nicht überleben würden. Inzwischen haben sie sich erholt. Die Königinnen legen Eier. Damit ist der Fortbestand der beiden Völkchen wahrscheinlich gesichert.
An drei Bienenvölkern und deren Beuten habe ich gestern etwas neues ausprobiert. Ganz klassisch benutzt so ziemlich jeder Imker eine Stockkarte. Sie dient dazu, den Verlauf, die Historie, eines Bienenvolkes während eines Bienenjahres zu dokumentieren. Das ist wichtig, um in bestimmten Situationen eine Entscheidungshilfe zu haben. Wie hat das Volk vor einer Woche ausgesehen? Was muss ich jetzt vorbeugend machen, damit die Bienen in wenigen Wochen noch genügend Platz haben und nicht abschwärmen? Um solche Fragen beantworten zu können, muss ich die Entwicklungsgeschichte des jeweiligen Volkes gut kennen.
Stockkarten zur Verlaufskontrolle
Stockkarten kann sehr vielfältig sein. Meistens ist es ein Blatt Papier, auf dem man sich entsprechende Notizen macht. Ich verwende im Normalfall eine Excel-Tabelle, die ich als Mustervorlage von unserem Landesverband kopiert und an meinen eigenen Arbeits- und Handlungsweisen angepasst habe. Die Tabelle habe ich für jedes meiner Völker ausgedruckt. Nach jeder Durchsicht wird in einer Zeile dieser Tabelle alles Wichtige und Auffällige festgehalten. Damit reicht eine DIN A4-Seite ein ganzes Jahr.
Inzwischen gibt es viele Neuerungen. Einige der Stockkarten sind nur noch elektronisch auf einem Smartphone oder einem Tablett geführt. Das kann gerade bei vielen Völkern an vielen Standorten sehr hilfreich sein, weil man ständig auf sämtliche Daten zugreifen kann.
Eine relativ neue Variante probiere ich in diesem Jahr zum ersten Mal aus. Es handelt sich um eine PIN-Stockkarte. Sie wird an der Beute festgeschraubt. Schwarze Pins markieren dann jeweils das Ergebnis der Durchsicht. Damit habe ich, wenn ich wieder an das Volk gehe, sofort einen Überblick über die Verhältnisse während der letzten Kontrolle. Nach einer Durchsicht passe ich die Pin-Positionen den Ergebnissen an. Der Nachteil: ich habe damit aber keinen kontinuierlichen Überblick über das betrfeffende Bienenvolk. Allerdings kann ich jedes Mal die Stockkarte photographieren. Eine passende App setzt mir das dann in entsprechende Tabellen um und schon kann ich den Verlauf wieder einsehen.



Jedoch, da bin ich dann eben doch sehr konservativ: meine papiernen Stockkarten führe ich dazu parallel weiter.
Einen Nachteil hat die App: bis zu drei Völker werden kostenfrei damit verwaltet. Ab dem vierten Volk kostet es Geld. Der Betrag steigt mit der Anzahl der Völker. Die PIN-Stockkarte selber kostet einmalig knapp 8€. Dagegen ist die konventionelle Art natürlich spottbillig, um nicht zu sagen, unschlagbar günstig.
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