Ende April ist bereits die Schwarmzeit bei den Bienen angebrochen. Die Völker vermehren sich und geraten in Schwarmstimmung. Beim Schwärmen vermehrt sich das Volk als Ganzes, der Bien. Hierbei zieht ein Teil des Volkes mit der alten Königin aus dem Volk aus und sucht sich eine neue Bleibe.
Dieses Schwärmen ist ein den Bienen innewohnender natürlicher Trieb, dazu gedacht, die Art zu erhalten. Unter den heutigen Lebensbedingungen sind geschwärmte Bienen allerdings nicht mehr (über)lebensfähig. Von daher achten wir Imker darauf, das Schwärmen zu verhindern oder Schwärme wieder einzufangen.
Einer der ersten und wichtigsten Schritte hierzu ist es, die Bienen gut zu beobachten und an ihrem Verhalten die Schwarmlust zu erkennen. Eine sehr einfache Maßnahme führt man in dieser Zeit bei der Völkerkontrolle durch.
Wenn eine Magazinbeute zwei Bruträume besitzt, wird der obere Brutraum um 90° gekippt. Das ermöglicht dann von unten einen Blick in die Wabengassen des Volkes ohne das Volk auseinander zu nehmen. Steigt die Schwarmstimmung, beginnen die Bienen am unteren Wabenrand Spielnäpfchen zu bauen. In ihnen sollen neue Königinnen gezüchtet werden, die später im restlichen Volk verbleiben sollen.
Im obigen Bild sind auf der Unterseite der Rahmen bereits Spielnäpfchen zu erkennen. Jetzt heißt es, das komplette Volk Rahmen für Rahmen auf weitere Spielnäpfchen oder gar Weiselzellen zu untersuchen. Gefundene Näpfchen oder Königinnenzellen, werden zerstört. Damit ist erst einmal wieder für ein paar Tage Ruhe im Volk. Gleichzeitig wird dabei das Volk daraufhin untersucht, ob es reif für Ableger oder Drohnenrahmen ist.
Ein wenig platt und vereinfacht gesagt, wenn die Bienen genug zu tun haben, kommen sie weniger schnell auf dumme Gedanken zu Schwärmen. Eine mögliche Maßnahme ist hierzu das Schröpfen des Volkes, indem ihm Waben mit frischester Brut entfernt und durch leere Rahmen mit Mittelwänden ersetzt werden. Die entnommenen Rahmen können zu einem Ableger verwendet werden. Diese Maßnahmen zählen zur Schwarmlenkung.
Parallel dazu wird in dieser Zeit auf die Drohnenbrut geachtet. Wegen ihrer längeren Brutdauer sind die Drohnenzellen wahre Brutstätten der Varroamilbe. Deshalb kommt in jedes Volk mindestens ein Drohnenrahmen in den obersten Brutraum. Dies ist ein leerer Rahmen, den die Bienen mit Wildbau auffüllen. Anders als bei den Mittelwänden ist hier kein Maß vorgegeben. An den Rand des Brutnestes gehängt, meistens als zweite und/oder neunte Wabe, werden hier Zellen für die Drohnen aufgebaut, bestiftet und bebrütet. Sobald die Brut in ausreichendem Maße verdeckelt ist, wird sie aus dem Volk entfernt und vernichtet. Damit werden Milben entfernt, die sich somit nicht weiter in der Beute ausbreiten können, und zugleich wird Platz geschaffen, den die Bienen wieder neu bebauen können. Im Prinzip sind das Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die damit auch der Schwarmverhinderung dienen können.
Jetzt, in der Hauptzeit des Schwärmens, machen wir diese Kontrolle bei den Wirtschaftsvölkern einmal in der Woche. Das reicht erfahrungsgemäß aus, um einen guten Überblick über die Schwarmstimmung zu erhalten. Sollte dieses nicht ausreichend sein, dann müßten wir eventuell einen sogenannten Zwischenableger bilden, um das Schwärmen zu verhindern. Davon später.
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