Auch am 1. Mai sind wir wieder am Imkern. Die Bienen kennen keine Feiertage. Während wir so an den Völkern arbeiten, den Bienen im Stock zusehen und ihrem Summen lauschen, bin ich etwas irritiert. Das Summen und Brummen ist unmerklich lauter geworden und scheint mir nicht mehr nur aus einer Bienenbeute zu kommen. Während ich mich umschaue, entdecke ich über mir am Himmel lauter Bienen in etwa acht bis zehn Metern Höhe. Sie fliegen alle auf einen Baum zu.
Mir schwant Übles: das sollte doch nicht etwa ein Bienenschwarm sein? Und wenn doch, ist er hoffentlich nicht von unseren eigenen Völkern?
Nach kurzem Überblick bin ich sehr erleichtert: es sind nicht unsere Bienen, die abgeschwärmt sind und sich dort oben gerade sammeln!
Wir arbeiten an unseren Völkern weiter und finden es bestätigt, dass es wirklich nicht unsere eigenen Bienen sind, die ausgeschwärmt sind. Das ist schon einmal sehr beruhigend.
Weniger beruhigend, sondern vielmehr sehr ärgerlich, ist die Tatsache, dass der sich bildende Schwarm in unerreichbarer Höhe von etwa 8 Metern hängt. Dorthin gelangt man nicht mehr, auch nicht mit einer Leiter. Also ist dieser Schwarm leider verloren.
Das ist beim Schwarmfangen die normale Risikoabwägung: ist der Schwarm so zu erreichen und zu bergen, dass der Fänger sich nicht in Gefahr begibt? Bei aller Liebe zu den Bienen und dem Reiz des Schwarmfangens, aber kein Bienenschwarm ist es wert, einen Unfall zu erleiden, zu stürzen und sich eventuell Knochen zu brechen.
So hängt der Schwarm letztlich im Baum:
Wie auf den Bildern zu erkennen ist, ist der Schwarm ziemlich groß. Ich schätze sein Gewicht auf über 3 Kilogramm. Da tut es dann schon sehr in der Seele weh, ihn nicht bergen zu können.
Am späten Nachmittag hängt er noch immer an gleicher Stelle. Vielleicht gibt es morgen für jemanden eine Chance ihn zu bergen, wenn die Bienen weiter fliegen und sich möglicherweise an einem besser erreichbaren Ort niederlassen.