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Im April hat es bereits angefangen, jetzt zum Beginn des Mai ist sie schon im Hochbetrieb. Gemeint ist die Schwarmzeit. Gestern hat sich, während wir geimkert haben, über unseren Köpfen ein Schwarm niedergelassen, leider in unerreichbarer Höhe.

In den Bienenstöcken geht es momentan sehr lebhaft zu. Die meisten Königinnen legen ihre Eier in die Zellen, Larven schlüpfen daraus hervor und werden zu Puppen in verdeckelten Zellen. Diese bilden an einigen Stellen große flächige Brutnester. Drum herum ist der Futterkranz. Bienen sind intelligent und ersparen sich lange Wege, indem sie wichtige Vorräte in der Näher des Brutnestes einlagern.

Brutnest mit Spielnäpfchen links unten

Aber nicht nur das wird im Bienenstock gebildet. Während die Königin durch die Eiablage die geschlechtliche Vermehrung der Bienen als einzelne Tiere fördert, gibt es auch eine ungeschlechtliche Vermehrung der Bienen. Hierbei ist ein Bienenvolk wie eine Amöbe: durch Zellteilung vermehrt und verdoppelt sie sich.

Ähnlich ist es bei den Bienen. Auch hier teilt sich das Volk und vermehrt sich dadurch. Die Vorbereitungen hierzu sind in vollem Gange: auf den einzelnen Rahmen bilden die Bienen sogenannte Spielnäpfchen. Sie sollen später die möglichen Königinnenzellen werden, damit nach eine Volksteilung der verbleibende Rest schnell wieder zu einer Bienenkönigin kommt. Mit anderen Worten ist das Erscheinen der Spielnäpfchen ein Hinweis auf eine mögliche Volksteilung. Diese Teilung erfolgt durch das Schwärmen, auch Abschwärmen, eines Teiles der vorhandenen Bienen zusammen mit der alten Königin.

Übrig bleibt dann ein Restvolk, das sich nach dem Schlüpfen einer neuen Bienenkönigin und ihrem erfolgten Hochzeitsflug erst wieder neu aufbauen muss. Das dauert einige Wochen. In dieser Zeit tragen die Bienen weniger Nektar ein. Für ein Wirtschaftsvolk bedeutet dies, dass es später eine geringere Honigernte geben wird. Aus diesem Grunde versuchen wir Imker die Bienen möglichst am Schwärmen zu hindern. Dazu brechen wir die Spielnäpfchen aus und kontrollieren in diesen Wochen die Völker engmaschig daraufhin, ob sie neue Spielnäpfchen oder gar Weiselzellen gebildet haben.

Spielnäpfchen

Wenn die Bienen in ihrer Beute zu wenig Platz zum leben haben, sei es durch einen zu hohen Futtereintrag oder durch zu große Brutnester, steigt die Gefahr des Schwärmens an. In der Konsequenz bedeutet dies, dass wir Imker bei der Völkerkontrolle auch darauf achten müssen, dass den Bienen für ihre Entwicklung genügend Raum zur Verfügung steht. Hierbei kann sowohl die Bildung eines Ablegers, aber auch die Erweiterung des Brutraumes oder das Aufsetzen eines Honigraumes durchaus als probates Mittel zur Schwarmverhinderung angesehen werden.

Auch am 1. Mai sind wir wieder am Imkern. Die Bienen kennen keine Feiertage. Während wir so an den Völkern arbeiten, den Bienen im Stock zusehen und ihrem Summen lauschen, bin ich etwas irritiert. Das Summen und Brummen ist unmerklich lauter geworden und scheint mir nicht mehr nur aus einer Bienenbeute zu kommen. Während ich mich umschaue, entdecke ich über mir am Himmel lauter Bienen in etwa acht bis zehn Metern Höhe. Sie fliegen alle auf einen Baum zu.

Mir schwant Übles: das sollte doch nicht etwa ein Bienenschwarm sein? Und wenn doch, ist er hoffentlich nicht von unseren eigenen Völkern?

Nach kurzem Überblick bin ich sehr erleichtert: es sind nicht unsere Bienen, die abgeschwärmt sind und sich dort oben gerade sammeln!

Sich sammelnde schwärmende Bienen genau über unseren Völkern

Wir arbeiten an unseren Völkern weiter und finden es bestätigt, dass es wirklich nicht unsere eigenen Bienen sind, die ausgeschwärmt sind. Das ist schon einmal sehr beruhigend.

Weniger beruhigend, sondern vielmehr sehr ärgerlich, ist die Tatsache, dass der sich bildende Schwarm in unerreichbarer Höhe von etwa 8 Metern hängt. Dorthin gelangt man nicht mehr, auch nicht mit einer Leiter. Also ist dieser Schwarm leider verloren.

Das ist beim Schwarmfangen die normale Risikoabwägung: ist der Schwarm so zu erreichen und zu bergen, dass der Fänger sich nicht in Gefahr begibt? Bei aller Liebe zu den Bienen und dem Reiz des Schwarmfangens, aber kein Bienenschwarm ist es wert, einen Unfall zu erleiden, zu stürzen und sich eventuell Knochen zu brechen.

So hängt der Schwarm letztlich im Baum:

Wie auf den Bildern zu erkennen ist, ist der Schwarm ziemlich groß. Ich schätze sein Gewicht auf über 3 Kilogramm. Da tut es dann schon sehr in der Seele weh, ihn nicht bergen zu können.

Am späten Nachmittag hängt er noch immer an gleicher Stelle. Vielleicht gibt es morgen für jemanden eine Chance ihn zu bergen, wenn die Bienen weiter fliegen und sich möglicherweise an einem besser erreichbaren Ort niederlassen.

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