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(27.05.2024) So habe ich mir das im Grunde nicht vorgestellt und doch bin ich es zufrieden und sogar ein wenig stolz auf das geschehene Unglück.

Das ist schon ein Klassiker, vor dem jeder Imker gewarnt wird. Bei einem von mir betreuten Volk habe ich den Honigraum vor Wochen bereits aufgesetzt. Damit die Bienen ihn besser wahr- und annehmen, kann man eine Wabe mit Eiern und Larven, also unverdeckelter Brut, mit hineinhängen. Brutpflege zieht immer die Bienen an. Und damit sind sie bereits oben im Honigraum. So weit so gut. Genau das habe ich gemacht. Aber dabei ist mir der klassische Fehler unterlaufen, den es immer zu vermeiden gilt: ich habe unbemerkt die Königin mit in den Honigraum genommen!

Üblicherweise wird unter den Honigraum ein Absperrgitter gelegt, damit die Königin nicht nach oben geht und dort ihre Eier ablegt. Hier ist es jetzt umgekehrt gelaufen: die Königin ist oben und kann nicht mehr nach unten in den angestammten Brutraum zurück.

Damit aber noch nicht genug. Die Bienen im Brutraum haben sich in der Zwischenzeit auch noch eine neue Königin nachgezogen. Zu erkennen ist es daran, dass bei der heutigen Durchsicht in beiden Räumen sowohl Eier als auch Larven und verdeckelte Brut vorhanden sind.

Das Resultat: in beiden Räumen leben je eine Königin nun mit ihrem eigenen Volk. Das nennt man in der Imkersprache 2-Königinnen-Betriebsweise. Mehrfach habe ich das schon früher zu erzeugen versucht und jedes Mal ist es mir nicht geglückt. Aber jetzt, nur durch einen Fehler meinerseits, hat es zum ersten Mal geklappt.

Wie geht es jetzt weiter? Im beschriebenen Honigraum sind vier Waben vollständig verdeckelt und damit zum Ausschleudern fertig. Die restlichen sechs Waben stellen die Brut in dieser Zarge dar. Das Schleudern habe ich für den kommenden Sonntag, 2. Juni 2024, geplant. Daran anschließend kommen die ausgeschleuderten Waben wieder zurück in das Volk, aber nicht mehr in den ursprünglichen Honigraum! Aus ihm wird dann der Brutraum für das zweite, das obere, Volk. Eine weitere Zarge als neuer und gemeinsamer Honigraum wird dann auf beide Völker aufgesetzt. Natürlich liegen dann sowohl zwischen den beiden Bruträumen als auch unter dem Honigraum Absperrgitter. Dadurch bleiben die Königinnen der beiden Völker weiterhin getrennt, die Arbeiterinnen können jedoch hin und her wandern.

Durch die restlichen anhaftenden Honigmengen in den entnommenen Waben werden viele Bienen von unten nach oben zum Ausschlecken gelockt. Auf diese Weise hoffe ich, dass sie den neuen Honigraum annehmen werden. Die entstandene Lücke fülle ich mit Mittelwänden auf. Beide Völker nutzen nun den Honigraum gemeinsam, so ist das Prinzip, das auch tatsächlich funktionieren soll.

Wie es dann weiter gehen wird? Keine Ahnung! Ich werde diese Beute mit dem Doppelvolk beobachten und berichten!

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