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(29.01.2025) Draußen herrschen heute am frühen Nachmiitag 13°C. Deshalb habe ich die Gelegenheit ergriffen und nach unseren Bienenvölkern geschaut.

Damit die restlichen Völker gut durch den Winter kommen, haben sie Anfang Januar bereits je einen Beutel Flüssigfutter erhalten. Diese Portionsbeutel sind überall nahezu leer gewesen. Deshalb habe ich zur Sicherheit noch einmal je 2,5 kg Apiinvert als flüssiges Nahrungsangebot dazugelegt. Sämtliche Beuten enthalten zwar noch genügend Restfutter, aber ich möchte unbedingt sichergehen, dass sie nicht auf den letzten Metern verhungern.

Das Bild oben zeigt einen Beutel mit 2,5 kg Apiinvert. Mit der dicken Nadel perforiere ich diese Seite und lege anschließend den Beutel mit dieser Fläche auf die Träger der Rahmen. Das Futter drückt sich durch die einzelnen Stichkanäle nach außen. Dort können die Bienen es wunderbar abnehmen.

Leider ist ein weiteres Volk inzwischen tot. Von ihm hätte ich es nicht erwartet. Hingegen ist der vermeintliche Schwächling wohlauf. Ich erlebe es oft so, dass die scheinbar starken Völker den Winter nicht überleben, hingegen die schwächeren schon. Für mich ist das immer weder spannend, weil es schwer einschätzbar ist. Diese drei verbliebenen Völker haben jetzt allerdings sehr gute Chancen sich weiter zu entwickeln. Aus ihnen werde ich viele Ableger erstellen und auf diese Weise meine Völkerzahl wieder ein wenig erhöhen.

(19.01.2025) Der Titel mag irritierend klingen. Aber die diesjährige Totenschau hat es in sich gehabt und ist für alle Teilnehmer ein großer erfolg gewesen. Im abgelaufenen Jahr hat es bei etlichen unserer Mitglieder des Imkervereines Bee Friends Frankfurt viele tote Völker gegeben. Um zu klären, was letztlich die Ursache für den Tod eines Volkes gewesen ist, veranstalten wir regelmäßig im Januar eine Totenschau. Hierzu werden dafür tote Bienenvölker zu uns gebracht und ähnlich wie auf dem Sektionstisch in der Pathologie auseinander genommen und seziert.

In diesem Jahr sind uns sechs Völker angeliefert worden. Jeweils in zwei Gruppen und der Supervision je eines Bienensachverständigen haben wir sie dann untersucht. Jedes Volk ist für sich ein Individuum gewesen. Trotzdem haben letztlich alle die gleiche Todesursache gehabt. Dirk hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht: "6:0 für die Varroa!" Daneben hat es noch weitere Begleitphänomene gegeben. Sie heißen Räuberei, Invasion der asiatischen Hornisse, aber letztlich ist kein Bienenvolk wegen Futtermangel verhungert. Ein wenig Gutes ist zusätzlich dabei herausgekommen: nirgendwo sind die Symptome der amerikanischen Faulbrut zu finden gewesen.

So eine Totenschau hat nicht nur die Aufgabe rückwärts zu schauen, um die Todesursache festzustellen, sondern auch noch vorne mit der Fragestellung: Was können wir mit den erworbenen Erkenntnissen besser machen, damit das möglichst nicht wieder passiert.

Die Antwort ist da und im Grunde genommen auch sehr einfach: unsere gewohnten Maßnahmen bei der Behandlung der Varroamilbe greifen nicht mehr. Die früher üblichen relativ starren und festen Behandlungsschemata sind passé, nun heißt es dynamisch mit der Milbe umzugehen. Im letzten Imkerkurs haben wir damit in der Ausbildung bereits begonnen. In diesem Jahr veranstalten wir deshalb für die Mitglieder unseres Imkervereines hierzu einen Praxistag, an dem das neue Konzept vorgestellt und vor allem geübt wird.

Große Angst und Unsicherheit herrscht wegen der asiatischen Hornisse. Um es vorwegzunehmen: sie hat keine große Rolle gespielt. Das ist auch nicht anders zu erwarten gewesen. Allerdings haben wir in einem Volk eine Hornisse gefunden. Das aber auch nur, weil der betreffende Imker nach ihrem Eindringen sofort das Flugloch verschlossen hat. Insgesamt hat sie im Volk keinen großen Schaden angerichtet, auch wenn auf dem Boden einige zerteilte tote Bienen gelegen haben. Die Bedrohung durch die asiatische Hornisse ist natürlich nicht abgeklungen, im Gegenteil. Aber wir werden lernen beziehungsweise lernen müssen auch mit ihr vernünftig umzugehen. Sie ist angekommen und wird vermutlich nicht wieder verschwinden.

(07.01.2025) Das Wetter spielt derzeit ein wenig verrückt. Heute scheint die Sonne, es ist wie gestern bereits, fast schon ein wenig frühlingshaft.

Die Winterbehandlung Ende 2024 hat ergeben, dass momentan nur noch vier Völker bei uns auf dem Riedberg überlebt haben. Im Oktober, als es noch warm gewesen ist, habe ich vorsorglich eine letzte Varroabehandlung mit Varromed durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt ist nur ein einziges Volk bereits tot gewesen. Jetzt, Anfang Januar 2025, sind es bereits 10! Ähnliche Zahlen höre ich von Kollegen aus unserem Verein. Aber auch dort gibt es sehr starke Unterschiede von Null bis hin zum Totalausfall.

Auf alle Fälle habe ich mir vorgenommen, die überlebenden Völker zu päppeln, damit sie jetzt noch gut durch den Winter kommen können. Aus diesem Grunde sind sie heute von mir mit zusätzlichem Flüssigfutter versorgt worden. Jedes der vier Völker hat 2,5 kg Apiinvert erhalten. Dieses Flüssigfutter habe ich vorher lange im Heizungskeller gelagert, damit es so warm wie möglich ist. Die Annahme durch die Bienen wird dadurch erhöht.

Weil es heute nicht so kalt wie sonst üblich ist, habe ich schnell noch ein Foto von den Bienen gemacht, um die Wintertraube zu zeigen. Die meisten der wenigen Bienen sitzen in den Wabengassen. Das Flüssigfutter wird aus diesem Grunde direkt über die besiedelten Gassen gelegt, damit die Bienen kurze Wege haben.

Wintertraube am 7.1.2025

Normalerweise bedürfen die Bienen dieses Futters nicht. Alle Völker sind im Spätsommer/Herbst sehr gut aufgefüttert worden. Auch jetzt sollte das Futter mengenmäßig noch ausreichend vorhanden sein. Aber: nach den herben Verlusten bisher möchte ich sichergehen, dass die restlichen Völker überleben werden. Das bedeutet, dass ich konsequent in den nächsten Wochen nach ihnen schauen und gegebenenfalls nachfüttern werde. Wenn sie es schaffen, bis zur Blüte der Salweide zu überleben, dann ist alles in Ordnung. Danach ist dann genug Potential vorhanden, dass die Königin neue Brut schaffen kann.

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