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(20.07.2023) Für Fehler muss man büßen und bezahlen. So geht es mir heute. Am letzten Wochenende haben wir Honig geschleudert. Hierfür werden die Honigräume unserer Bienenvölker zu uns in die Küche gebracht. Dummerweise habe ich bei einem Volk im Frankfurter Niddapark die Bienenflucht an der falschen Stelle angebracht, nämlich zwischen zwei Honigräumen statt unter dem niedrigsten der beiden. Die bittere Konsequenz: da werde ich nacharbeiten müssen. Und das habe ich heute erledigt. Um 7 Uhr habe ich den Honigraum abgeholt und im Laufe des Vormittags dann geschleudert. Davon gibt es tagesaktuelle Bilder.

Vier Waben passen in unsere Schleuder gleichzeitig hinein. Das erspart durchaus Zeit und Mühe, zumal wir statt einer Handkurbel einen elektrischen Motor als Antrieb verwenden können. Vor der Schleuder steht unter dem Ausflussstutzen der Honigeimer, gefüllt mit einem Spitzsieb. Es hält die Wachsrückstände zurück und lässt den gefilterten Honig durch.

Das sieht dann so von oben gesehen aus.

Die einzelnen Waben (auch Rahmen genannt) werden auf eine pultähnliche Halterung des Entdeckelungsgeschirrs gelegt und darauf bequem entdeckelt. Hierbei werden die verschließenden obersten Wachsschichten einer jeden Honigwabe mechanisch abgehoben, so dass die Waben alle geöffnet sind.

Um an den darin eingelagerten Honig zu gelangen, werden die Waben anschließend in einer Zentrifuge ausgeschleudert.

Beim Blick in sie hinein stehen zu allen Seiten die Rahmen in einem drehbaren Korb, unten schwimmt der bereits freigesetzte Honig. Ich habe einmal Spaßes halber mein Smartphone auf den Deckel gelegt und das Schleudern gefilmt.

Der Honig sammelt sich auf dem Boden an. Er enthält noch viele Wachsteilchen. Um ihn in den Handel zu bringen, lässt man ihn durch ein Sieb laufen, dass mechanisch alle Verunreinigungen entfernt.

Im weiteren Verlauf:

Am Ende wird das Spitzsieb angehoben und der darin befindliche Honig fließt fremdkörperfrei heraus:

Je zähflüssiger der Honig jetzt ist, desto mehr Falten bildet er beim Auftreffen auf eine Oberfläche. Viele kleine Luftbläschen sind nun noch in ihm enthalten, dass lässt ihn leicht getrübt aussehen. Sie steigen in den nächsten Tagen an die Oberfläche und bilden einen dünnen Schaum, der dann abgeschöpft wird. Diesen Vorgang nennen wir Imker "klären".

Aber damit ist der Honig noch immer nicht fertig. In den nächsten Wochen muss er noch reifen. Die von den Bienen zugesetzten Enzyme fangen an zu wirken und verändern ihn. Das merkt man sowohl am Aussehen als auch am Geschmack. In den nächsten Wochen kontrolliere ich regelmäßig sein Aussehen. Sobald er einen perlmuttartigen Schimmer entwickelt, muss er gerührt werden. Ein Kristallisationsprozess hat dann begonnen. Aus dem anfangs flüssigen wir nun ein fester Honig. Das kann so weit voranschreiten, dass ein Honig fest wie Beton werden kann. Um das zu verhindern, wird er mechanisch gerührt und bleibt dann streichfähig. Dann kann er in endlich Gläser abgefüllt werden.

Übrig geblieben ist noch das Entdeckelungswachs.

Wir sammeln es und stellen vom daran noch anhaftenden Honig eine portugiesische Honigspezialität her, die sich Agua mel (süßes Wasser) nennt. Aber das gibt einen gesonderten Beitrag hier.

Es ist kalt geworden im Dezember 2022. Während der November zu warm gewesen ist, haben wir jetzt, am 11.12.22, gefühlt "normale" Temperaturen für den Winter. Passend dazu ist heute Nacht auch noch etwas Schnee gefallen. Das hat mich dazu verlockt, kurz bei den Bienenvölkern vorbeizuschauen und Photos zu machen.

Viel ist es zwar nicht gewesen, aber noch liegt ein wenig Schnee auf dem Boden der Streuobstwiese und den Schutzdächern unserer aufgestellten Völker.

Gestern, am späten Nachmittag, hat es bei uns einen zweiten Weihnachtsmarkt gegeben. Vor einer Woche nebenan in Kalbach in der Alten Turnhalle, gestern auf dem Riedberg vor dem Jugendhaus. Die Organisatoren haben den Markt "Weihnachtsflimmern" genannt. Wir Riedberg-Imker haben natürlich mit einem Stand mitgeflimmert.

Draußen, unter der Galerie des Jugendhauses, haben wir unseren Verkaufsstand aufgebaut. Dementsprechend haben wir auch zum Ende hin bei Minustemperaturen immer mehr gefroren. Trotzdem - oder gerade deswegen? - ist es schön gewesen. Ein kleines astronomisches Schmankerl am Rande: der Abendhimmel ist wolkenlos gewesen, so dass wir direkt unter dem Schein der sichtbaren Planeten Jupiter und Mars zu bibbern begonnen haben.

Weihnachtsflimmern auf dem Frankfurter Riedberg

Von links sind dabei die Düfte von Bratwurst und Glühwein, aber auch einiger anderer heißer Speisen an der Nase vorbeigezogen. Rechts gab es viele handgearbeitete Dinge zu sehen und zu kaufen. Und gegenüber hat ein Weinstand mit Glühwein aufgemacht. Und wir sind mittendrin gewesen. Alles in allem ist das nach langer Pause mal wieder ein tolles Weihnachtsmarktgefühl gewesen!

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