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Ein Bienenhaus besitzen wir zwar nicht, dafür aber viele Bienenstöcke. Aus ihnen zeige ich heute in diesem Beitrag einige Bilder und erläutere sie. Der größte Teil der Photos ist am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020, entstanden.

Nach dem Öffnen einer Beute, fällt der erste Blick auf die Oberseite der eingehängten Rahmen.

Rahmenoberträger

Hier wimmeln und wuseln die Bienen scheinbar plan- und ziellos herum. Den Spalt zwischen den einzelnen Rahmen nennen wir Imker Wabengasse. In ihr hängen sich jeweils zwei Seiten zweier benachbarter Mittelwände gegenüber. Die Bienen haben ihre Waben auf die Mittelwände aufgebaut und somit den Abstand in der Wabengassen verringert, wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß.

Will man ein Bienenvolk untersuchen, durchsehen, wird dazu einer der beiden randständigen Rahmen herausgezogen und beiseite gestellt. In der Regel sind diese Randwaben eher die Futterwaben des Volkes, sozusagen die Speisekammer. Üblicherweise befindet sich das Brutnest in der Mitte einer Beute. Dementsprechend sind die Randwaben nicht bis kaum bebrütet.

Wir führen in diesem Jahr erstmals unsere Völker einzargig. Das heißt, es gibt nur eine Zarge, einen Brutraum. Entsprechend eng und voll ist es darin. Ab einer gewissen Volksstärke stellt man einen zweiten Brutraum auf diese Zarge. Darin kann sich das Bienenvolk dann nach oben hin ausweiten und vergrößern. Die Randwaben bleiben entsprechend dann oft leer oder dienen tatsächlich als Vorratskammer.

Bei der einzargigen Völkerführung ist es ein wenig anders. Bedingt durch die Raumnot, müssen die Bienen jeden sich bietenden Platz ausnutzen. Dies zwingt sie beispielsweise, sehr früh den Honig nach oben in einen aufgesetzten Honigraum zu transportieren und einzulagern. Dadurch entsteht im Brutraum wieder mehr Fläche für die Brut, den Nachwuchs.

Die Enge, der knappe Raum, zwingen uns dazu, die Völker konsequent und regelmäßig zu kontrollieren. Die Schwarmneigung ist hier möglicherweise höher als sonst. Also heißt es dann, mögliche Anzeichen hierfür frühzeitig zu erkennen und zu handeln.

Eines der Anzeichen ist die Bildung von Spielnäpfchen. Die Bienen bilden sie als Vorbereitung für ein mögliches Schwärmen, damit der verbliebene Völkerrest schnell wieder eine Königin bekommt, wenn das "alte" Volk ausgeflogen, abgeschwärmt ist. Das Schwärmen ist die Vermehrung eines Volkes als Ganzes, als Gesamtheit beziehungsweise als Gesamtorganismus. Auf diese Weise werden aus einem Volk zwei Völker.

Spielnäpfchen von oben

Die Spielnäpfchen sind halbkugelige Gebilde aus Wachs mit einer Öffnung nach unten. In Ihnen kann und soll eine neue Bienenkönigin gebildet werden.

Spielnäpfchen von unten

In der Regel hängen sie am unteren Rand der Waben. Eigentlich sollte es dann reichen, einen Brutraum an der einen Seite anzuheben, zu kippen, und so die Unterkanten der Rahmen sichtbar zu machen. Hier sollten die Spielnäpfchen dann leicht zu finden sein.

Das stimmt leider nicht immer. Oft sind sie versteckt angebracht und hängen mitten im Raum und unsichtbar von unten her. Deshalb funktioniert diese Kippkontrolle bei der einzargigen Völkerführung weniger gut als bei der zweizargigen Betriebsweise. Hier reicht es häufig aus, nur den oberen Brutraum anzukippen und nach den Spielnäpfchen Ausschau zu halten.

Nach dem Entfernen der Randwabe wird ein Volk systematisch Wabe für Wabe untersucht. Dazu werden die Rahmen einzeln herausgehoben und begutachtet.

Brutnest

So sieht eine Wabe aus, bei der fast die gesamte Fläche bebrütet wird. Dieses Brutnest ist riesig. Von der Oberfläche her ist sofort zu erkennen, dass in den jeweiligen Zellen Arbeiterinnen entstehen werden. Drohnen und Königinnen haben andere Brutzellen.

Königinnen- beziehungsweise Weiselzellen sehen so aus:

Königinnenzellen

Die Königinnenzelle ist die größte Brutzelle in einem Bienenstock. Auf dem Bild oben sind sogar zwei Weiselzellen zu erkennen. Eine ist links unten im Bild, die andere wird etwas weiter nach rechts oben von anderen Bienen verdeckt. Dieses Volk hat plötzlich keine Königin mehr besessen. Bei der Bildung eines Ablegers habe ich sie versehentlich mit in das Ablegervolk genommen. Unsere Königinnen sind nicht markiert und ich habe nicht genügend aufgepasst bei der Ablegerbildung. Zum Glück sind genügend Bieneneier vorhanden gewesen. Aus ihnen haben die Bienen sofort diese und andere Königinnenzellen gebildet. Die erste geschlüpfte Königin tötet ihre möglichen Rivalinnen in den Zellen ab, bevor diese selber schlüpfen können. Es kann natürlich nur eine Primadonna geben! Die abgebildeten Weiselzellen sind solche, deren Inhalt von außen getötet worden ist. Das Schlupfloch einer Königin ist am unteren Ende zu finden. Hier jedoch nicht....

Königinnenzelle mit Schlupfloch

Während ich die Photos erstellt habe, ist es in der Beute zu einer "Kettenreaktion" gekommen. Mehrere Bienen haben sich zu Ketten formiert, die von einem Rahmen bis zur Beutenwand reichen.

"Kettenreaktion"

Dieses Verhalten beobachten wir bei den Bienen recht häufig. Bei dem Versuch einen Drohnenrahmen zu photographieren, bin ich mit der Einstellung der Kamera zu langsam gewesen. Zwischen dem Wildbau und dem Rahmenrand hing eine Kette aus vielen Bienen, die sich dann leider doch sehr schnell wieder aufgelöst hatte.

Drohnenrahmen - Baubeginn

Zwischen dem Rand des Rahmens und dem tropfenförmigen Wildbau hing zunächst eine Kette von Bienen, die etwa bis zum unteren Bildrand gereicht hat. Nur bin ich zu langsam gewesen. Während ich mit dem Einstellen der Kamera beschäftigt gewesen bin, hat die Kette sich rasch wieder aufgelöst.

Um den starken Befall eines Volkes mit der Varroamilbe zu verhindern, benutzen wir seit Jahren schon eine biologische Methode. Dazu hängen wir einen leeren Rahmen in das Bienenvolk ein. Die Bienen betreiben daran Wildbau. Tropfenförmig beginnen sie mit dem Aufbau ihres Wabenwerkes.

Drohnenrahmen - Beginn

Manches Mal starten sie auch gleichzeitig an mehreren Stellen.

Drohnenrahmen - Wildbau - Baubeginn

Oben ist der zweite Tropfen zu sehen, der erste hängt weiter links:

Drohnenrahmen - Baubeginn

Von hier aus füllen sie den Großteil des Rahmens mit Wachs aus. Die Zellen sind dabei um einen Millimeter größer. Damit weiß die Königin, dass sie hier nur unbefruchtete Eier ablegen soll. Aus ihnen entstehen die etwas größeren Drohnen, die männlichen Bienen. Ihre verdeckelten Zellen ragen wie Buckel hervor.

verdeckelte und unverdeckelte Drohnenbrut

Auf den Rahmen lassen sich manchmal leicht, manchmal weniger leicht, die Bieneneier erkennen:

Bieneneier - Stifte

Am Boden dieser offenen Zellen sind kleine weiße Striche zu erkennen. Das sind die Bieneneier. Die Königin steckt ihren Hinterleib senkrecht in die Zellen hinein. Deswegen stehen die gelegten Eier am Anfang auch senkrecht nahezu in der Zellenmitte. Dort ragen sie wie kleine Stifte empor. Wir Imker nennen diese Eier deshalb auch so: Stifte. Den Vorgang des Eierlegens nennen wir bestiften. Im Laufe der nächsten Tage neigen sich die Eier zur Seite. Nach drei Tagen schlüpfen aus ihnen kleine Maden, auch Larven genannt.

Offene Brut in allen Stadien

An anderer Stelle im gleichen Volk sind hier alle Stadien gut zu erkennen: die Eier, die klitzekleinen Rundmaden und die immer größer gewordenen Maden. Dieses Bild zeigt die offene Brut. Sobald die Maden groß genug sind, verdeckeln die Bienen die Zelle mit Wachs. In dieser verdeckelten Zelle reift die Made über mehrere Häutungen und Puppenstadien schließlich zu einer Arbeiterin heran, die nach genau 21 Tagen, ab der Eiablage, schlüpfen wird. Etwas weiter oben in diesem Beitrag sehen wir einen Rahmen mit der verdeckelten Brut.

29. Mai 2019 - !4:02 Uhr Frank ruft mich über das Smartphone an und erreicht mich nicht (ich bin im Studio beim Training)

14:33 Uhr Ich rufe zurück und erreiche Frank nicht.

14:34 Uhr Frank ruft mich an und erzählt, Herr T aus Frankfurt habe bei ihm angerufen, in seinem Garten sei ein Bienenschwarm im Pflaumenbaum. Ob das eventuell Bienen von uns sein könnten?

14:35 Uhr - Ich rufe Herrn T an, der mir ganz aufgeregt von einem Schwarm in seinem Pflaumenbaum berichtet. Leider hat er keine Ausrüstung, um den Schwarm bergen zu können.

Sowohl Frank als auch ich sind zu diesem Zeitpunkt noch am Arbeiten. Ich beende meine Tätigkeit und fahre nach Hause, um Schutzkleidung und notwendige Gerätschaften zu holen. Von dort aus fahre ich direkt in den Niddapark zu Herrn T., den ich um 15:56 Uhr anrufe und Bescheid gebe, dass ich in seinem Garten stehe.

Noch ohne Schutzkleidung wird der Schwarm erst einmal eingesprüht und so mit einer Wasserhülle umgeben, die verhindern soll, dass die Bienen vorschnell auffliegen.

Schwarm im Zwetschgenbaum
Den Schwarm direkt vor den Augen

In unmittelbarer Nähe stelle ich die Bienenbeute auf. Das Flugloch ist bereits geöffnet. Neu ist dieses Mal, dass ich keine Leerzarge verwende, sondern gleich eine mit zehn Mittelwänden gefüllte.

Zwei Leitern stehen bereit, beide benutzen wir. Vorher legen wir uns jeder Schutzkleidung an. Dann sprechen wir die möglichen Arbeitsschritte ab und einigen uns darauf, dass Herr T. die Auffangkiste hält und ich die Bienen vom Geäst abschlage.

So machen wir das dann auch, klettern beide auf unsere in Stellung gebrachten Leitern. Nach einem kräftigen Schlag auf den Hauptast fallen die Bienen in die Plastikkiste hinein. Ein kleiner Teil fällt auf den Boden und ein noch kleinerer Teil auf Herrn T.

Bergen des Schwarms - Bienen sind auf dem Boden der Kiste erkennbar

Von der Anzahl der Bienen und dem Gewicht her ist dies ein durchaus schon ein etwas größerer Schwarm.

Bergen des Schwarms - Bienen auf dem Boden der Kiste

Es ist ein wunderschöner Anblick zu sehen wie die Bienen aus der Kiste dann über die Mittelwände gegossen werden und sofort in den Wabengassen verschwinden. Dieses Fließverhalten erinnert mich an zähe Lava oder auch an etwas hochvisköses Öl. Natürlich fliegen viele Bienen dabei wieder auf. Ein großer Teil versammelt sich erneut an der Stelle im Baum, von der wir den Schwarm entnommen haben.

Umgießen der Bienen in die Bienenbeute

Den Deckel der Beute schließe ich. Durch das breite Einflugloch krabbeln die Bienen sowohl vom Erdboden als auch aus der Plastikkiste in die Beute hinein. Vermutlich dürfte ich somit wohl die Königin erfolgreich mit ins Volk gegossen haben.

Verschließen der Beute

Wir warten einige Minuten ab, dann schlagen wir in gleicher Arbeitsverteilung und nach gleichem Plan die sich inzwischen zu einem großen Tropfen versammelten und im Baum an gleicher Stelle hängenden Bienen in die Kiste.

Restbienen

Dieses Mal stelle ich die Kiste hochkant neben das Einflugloch auf den Boden. Innerhalb von nur wenigen Minuten laufen die Bienen in die Beute ein und gesellen sich dem Rest zu.

Gefangene Restbienen in Kiste
Geborgene Restbienen in der Plastikkiste vor der Beute

Bis zur Dämmerung bleibt die aufgestellte Beute noch offen. Dann wird das Flugloch von Herrn T. geschlossen und morgen, am Himmelfahrtstag hole ich die Bienen ab, um sie bei uns auf der Streuobstwiese aufzustellen. Davon folgt demnächst mehr.

Leere Kiste nach Einlaufen der Bienen in die Beute
Flugloch der Beute - die Bienen sind jetzt im Inneren

2. Mai 2019 Kaum bin ich heute Abend nach Hause gekommen, schellt das Telephon. Eine Dame aus Frankfurt-Harheim ruft an und fragt, ob sie bei einem Imker sei. Im Garten ihrer Mutter sind viele Bienen, die sich dort an einem Baum festgesetzt haben. Es klingt nach einem Bienenschwarm! Die Bienen hängen in etwa 2 bis 3 Metern Höhe und sind gut zu erreichen. Also sagen wir zu und versprechen ihr, dass wir zu ihr ausrücken, um die Bienen dort zu fangen.

Bereits vor Tagen habe ich mir gedacht, dass es langsam Zeit wird, die nötige Ausrüstung zum Schwarmfangen vorzubereiten, damit wir im Ernstfall möglichst unverzüglich ausrücken können. Gemacht habe ich es allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht.

Das rächt sich, denn jetzt heißt es zügig alles zusammenzustellen: zwei Schutzanzüge, zwei Paar Handschuhe, eine Wassersprühflasche, eine große Plastikkiste zum Auffangen, eine leere Bienenbeute mit Boden, eine leere Zarge und die zugehörigen Deckel sowie Spanngurte zum Transportieren.

Zum Glück geht das alles sehr schnell und fast genau so schnell sind wir vor Ort. Da hängt er im Baum. Sehr groß ist der Schwarm nicht, aber zum Einfangen lohnt es sich allemal.

Der erste Bienenschwarm für uns in 2019

Nach dem obligatorischen Photo sprüht Matthias die Bienen mit Wasser von außen ein. Dadurch fliegen sie weniger auf. Bei den herrschenden leicht kühlen Außentemperaturen habe ich da keinerlei Zweifel. Wir einigen uns über die Rollen, die jeder von uns hierbei einnehmen soll. Matthias schlägt ab, ich bin der Fänger.

Die Plastikkiste halte ich gezielt und möglichst mittig unter den Schwarm, während Matthias auf eine Leiter klettert. Nach einem kurzen und kräftigen Ruck am Ast lösen die Bienen sich sofort und fallen in die Plastikkiste. Routiniert halte ich sie fest, damit sie mir nicht durch die Wucht des Aufpralls aus den Händen fällt.

Wie einen Eimer Wasser kippe ich die Bienen anschließend in die bereitgestellte leere Beute hinein. Weil wir gleich beim ersten Versuch fast alle Bienen zu fassen bekommen haben und nur sehr wenige aufgeflogen sind, verschließen wir die Beute recht schnell danach. Sinnvoll ist es normalerweise, das Flugloch noch solange geöffnet zu belassen, bis möglichst viele der noch frei fliegenden Bienen dem Duft der Königin ins Beuteninnere gefolgt sind. Das entfällt hier heute allerdings.

Die Beute wird kreuzweise mit Spanngurten verschlossen und im Auto an ihren neuen Standort bei uns auf der Streuobstwiese transportiert.

Bienenschwarm - reisefertig verpackt

Dort stelle ich die Bienen am vorgesehenen Platz auf und lasse das Flugloch noch geschlossen. Erst morgen werde ich es öffnen und sogleich eine Zarge mit Mittelwänden aufsetzen. Dieser Schwarm ist für uns ein Rekord: so schnell haben wir noch nie einen Schwarm gefangen, geborgen, transportiert und neu aufgestellt. Nach knapp eineinhalb Stunden sind wir bereits wieder daheim. Alles ist wie am Schnürchen perfekt gelaufen!

Es gibt nichts baufreudigeres als geschwärmte Bienen. Sie wandern schnell in die Wabengassen nach oben und bauen innerhalb weniger Tage die Mittelwände zu Waben aus. Davon berichte ich in wenigen Tagen.

Gestern, mitten in der Arbeit erreichte mich kurz nach 15 Uhr eine E-Mail, ob ich es übernehmen könnte, einen Bienenschwarm zu bergen...

Die erwartete Schwarmzeit ist nun also voll da. Zum Glück war eine Telephonnummer und Adressangabe in der Mail vorhanden. Beim Anruf gab es erste Hinweise, der Schwarm hinge -  ungewöhnlich - in einem Olivenbaum in 2 Metern Höhe in einem Frankfurter Industriegebiet. Wir vereinbarten, dass wir gleich nach Feierabend mit unserer Ausrüstung vorbeikommen, um den Schwarm einzufangen.

Gegen 19:30 Uhr erreichten wir das Areal im Stadtteil Riederwald. Inmitten von vielen Fabrikgebäuden lag die Kochschule Ketao in der Gwinnerstraße. Die Anruferin bzw. Melderin war extra dort geblieben und ließ uns auf das Grundstück. In der Tat: da hing er, der Schwarm. Schwarm? Nein, eher ein "Schwärmelchen". Eine kleine Traube voller Bienen saß im Geäst eines aufgestellten Olivenbaumes.

Der Schwarm im Olivenbaum

Typische Schwärme sind wesentlich größer. Die hier sitzenden Bienen sehen eher wie ein Nachschwarm aus. Wenn ein Teil der im Muttervolk lebenden Bienen abgeschwärmt ist, bilden sich oft noch einmal ein oder zwei kleinere Nachschwärme, die dann ebenfalls ausziehen. Oftmals haben sie noch keine Königin.

Trotzdem haben wir den Schwarm geborgen. Erster Bergungsschritt:

Erster Schritt zum Bergen eines Schwarmes: Wasser

Mit einer feinstrahligen Sprühpistole wird eine Art Wassermantel um die äußeren Hüllbienen gelegt. Das verhindert ein unkontrolliertes Auffliegen.

Im zweiten Schritt gilt es die dort hängenden Bienen in eine Transportkiste zu bekommen. Wenn die Bienentraube an einem Ast frei hängt, ist das ein sehr einfaches und leichtes Spiel. Mit einem kräftigen Schlag auf den Ast löst sich die Traube und fällt in ein darunter gehaltenes Auffanggefäß hinein. Etwa 90% der Bienen kommen so im Idealfall mit. Natürlich fliegen einige trotzdem auf. Sie sammeln sich anschließend an gleicher Stelle wieder oder landen oftmals auf dem Boden.

Normalerweise tragen unsere  Bienenvölker keine Namen. Bei den gefangenen Schwärmen haben wir das jedoch irgendwann einmal geändert und ihnen möglichst passende Namen gegeben. Zum Teil haben wir sie auch nach den Entdeckern bzw. Meldern benannt. In diesem Fall kam die Info von Stephanie, zuerst gesehen wurde der Schwarm jedoch von Ben. Gemeinsam haben wir uns auf den Namen Steffie für dieses Volk geeinigt. Steffi bekommt die Schwarmnummer 1/2017.

Die Bienen in der Transportkiste werden im dritten Schritt in eine leere Bienenbeute geschüttet. Dort bleiben sie wie ein loser Haufen. Anfangs bleibt das Einflugloch noch geöffnet, damit die anderen Bienen des Schwarmes dort ebenfalls einziehen können. Sie werden dafür durch das Pheromon der Königin angelockt.

Der Schwarm in der Beute mit dem offenen Einflugloch

Mit dem Beginn der Dunkelheit wird das Einflugloch fest verschlossen. Die Beute wird mit Transportbändern fest verschlossen, damit keine Bienen ins Auto entweichen können und während der Fahrt dort frei fliegen. Die so gesicherte Beute wird zum neuen Standort gefahren und bleibt dort verschlossen über Nacht stehen. In dieser "Dunkelhaft" beruhigt sich das Volk.

Nach einem oder zwei Tagen wird der eine Zarge mit Mittelwänden aufgesetzt. Zur Sicherheit gibt man auch noch eine Futterwabe hinzu. Innerhalb kürzester Zeit beginnen die Bienen nun die Mittelwände zu vollständigen Waben auszubauen. Danach kann die Königin ihre Eier in die neuen Wabenzellen legen und das Volk sich wieder vermehren.

 

Beim Spazierengehen heute am frühen Nachmittag war ich auf dem Gelände des Uni Campus Riedberg unterwegs gewesen. Hier stehen die Institute der naturwissenschaftlichen Fächer der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Die ersten Bauten mit den chemischen Instituten erfolgten bereits in den 70er Jahren. Entsprechend hässlich sehen sie auch im allseits bekannten funktionalen Einheitsstil aus. Die Neubauten hingegen sind teilweise richtig schöne Architektur. Noch im Aufbau befindet sich der sogenannte Wissenschaftsgarten. Er ergänzt oder ersetzt den früheren Botanischen Garten im Frankfurter Westend neben dem Palmengarten.

Im Fachbereich  Biologie werden seit Jahrzehnten bereits Bienen gehalten. Bei meinem heutigen Spaziergang habe ich erstmals einen Teil der universitäten Bienenstöcke durch den Zaun des Wissenschaftsgarten gefunden.

Im Dienste der Wissenschaft: Bienen(beuten) für die Universität
Im Dienste der Wissenschaft: Bienen(beuten) für die Universität

Universitätsbienen in Frankfurt im Wissenschaftsgarten
Universitätsbienen in Frankfurt im Wissenschaftsgarten

Interessant zu sehen, dass die Beuten hier in Viererblöcken aufgestellt worden sind. In der Erwerbs- und Hobbyimkerei gilt es, Bienenstöcke stets nur paarweise aufzustellen, damit man von beiden Seiten an jedem Volk bequem arbeiten kann ohne sich den Rücken zu verbiegen.

Vor drei Tagen erzählte mir eine Freundin, Anna M Thane, nachdem sie wieder einmal während eines Besuches bei uns mitgeimkert hatte, dass es in Großbritannien einen alten Gasthof gebe, der als Wirtshausschild bereits seit 1791 eine echte Bienenbeute habe.

Zu gerne hätte ich den entsprechenden Blogbeitrag hier veröffentlicht. Urheberrechtliche Bedenken lassen dieses jedoch nicht zu. Deshalb setze ich nachfolgend einfach einen Link zur entsprechenden Seite in Großbritannien.

Bereits im Titelbild weist die Spitze eines weißen Dreiecks am unteren Bildrand in ihrer Verlängerung auf die Bienenbeute in einem Baum hin.

hier der zugehörige Link: The Beehive

Anna blogt übrigens ebenfalls über eine spannende Zeit in England, das Regency. Hier der Link zu Anna M Thane: AnnaMThane

 

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