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Wir schreiben heute den 19. Februar 2021. Vor einem Monat sah es auf der Streuobstwiese noch so aus:

17.01.2021

Inzwischen, nach einem Monat, hat sich das Bild auf dem Gelände völlig verändert. Zwar hat es vor einer Woche noch einmal Schnee und Frost gegeben, aber auch davon ist mittlerweile kaum noch etwas zu sehen.

Bei Höchsttemperaturen von 10,6° ist auf der Streuobstwiese kein Schnee mehr vorhanden. In den Bienentränken schwimmen allerdings noch die Eisblöcke, aber auch sie tauen in den nächsten Tagen auf.

Ich habe diese Zeit genutzt, um einen Teil der Völker an einen neuen Standplatz auf dem gleichen Gelände zu verfrachten. Dazu habe ich neue Unterbauten (je zwei steinerne Blöcke und zwei Balken mit der Wasserwaage ausgerichtet) in den Boden eingelassen. Heute Morgen ist es noch kühl genug gewesen, um die Bienenstöcke dann dorthin umzusetzen. Kühl genug deshalb, damit die Bienen nicht ausfliegen.

Neue Standplätze für einen Teil unserer Bienen

Die Bienen stehen jetzt im Teilschatten der dortigen Obstbäume. Auf dem frei gewordenen Areal wollen wir eine weitere Blühwiese oder Bienenweide anlegen. Damit schaffen wir eine zusätzliche Futterquelle nicht nur für unsere Bienen, sondern auch für Wildbienen und viele weitere Insekten.

Bereits ab dem Morgen ist es bei uns sonnig gewesen. Gegen Mittag ist es auf der Streuobstwiese laut geworden. Die Bienen sind in der Wärme aus ihren Beuten hervorgekommen und bereits umhergeflogen. Auch aus einem Haselstrauch heraus habe ich ein deutliches Summen gehört. Der Grund: die Hasel beginnt bereits zu blühen. Sie stellt neben der Salweide eine der ersten und wichtigsten Futterquellen für die Bienen dar. Der Pollen liefert das für die Aufzucht der neuen Brut nötige Eiweiß. Entsprechend groß ist dann der Besucherandrang an den Blüten.

Haselblüte am 19.02.2021
19.02.2021 - Die Bienen sind los
19. Februar 2021 - Die Bienen sind los

Es ist wunderschön zu sehen, dass doch viele Bienen diesen Winter überlebt haben. Jetzt beginnt für sie noch einmal eine kritische Zeit. Die Königin startet mit der Eiablage. Dadurch steigt der Futterbedarf im Bienenstock beträchtlich an. In der Natur sind zu dieser Jahreszeit nur sehr wenige Futterquellen vorhanden. So kann es geschehen, dass die noch vorhandenen Futtervorräte in der Beute nicht mehr ausreichend sind und ein Volk dann doch noch verhungert.

Um das zu verhindern, werden wir an diesem Wochenende kurz in die einzelnen Bienenbeuten schauen, den Futtervorrat kontrollieren und gegebenenfalls nachfüttern.

Die eigentlichen Arbeiten zum Auswintern kommen dann in den nächsten Wochen.

Wir schreiben heute den 5. Februar 2020. Draußen scheint die Sonne, die Luft ist zwar relativ kalt, in der Sonne ist es dagegen angenehm warm (zumindestens für diese Jahreszeit).

Ich besuche heute Nachmittag unsere Völker auf der Streuobstwiese. Dabei möchte ich nachsehen, ob sie 1.) noch leben und sie 2.) ggfs. noch Futter benötigen. Anfang Februar kann es bereits geschehen, dass die Bienen mit dem Brüten beginnen ("in die Brut gehen"). Dazu muss es draußen nur warm genug sein. Hierzu passt, dass die Hasel bereits zu blühen begonnen hat. Die Hasel ist der Eiweißlieferant für die Nahrungskette der Bienen. Das Problem beim frühen Brutbeginn ist dann häufig ein Nahrungsmangel im Volk. Beim Brüten steigt der Futterbedarf deutlich an.

Auf der Streuobstwiese bin ich ziemlich überrascht: etwa bei der Hälfte der Völker herrscht bereits ein von außen sichtbarer kleiner Flugbetrieb.

Beim vorsichtigen Öffnen der Völker bin ich noch überraschter und freue mich sehr. Selbst die vor sich hinmickernden Ableger aus dem letzten Jahr leben. Damit habe ich, ehrlich gesagt, nicht gerechnet. Mit allen Völkern, die wir im System der Zanderbeuten führen, sind wir bislang heil und verlustfrei durch den Winter gekommen. Lediglich in den Dadant-Beuten haben wir ein Volk verloren.

Um dem oben erwähnten erhöhten Futterbedarf Rechnung zu tragen und um sicher zu gehen, dass die Bienen nicht verhungern, habe ich jedem Volk noch eine Portion Futter gegeben.

Nach den Rückschlägen der letzten beiden Jahre ist dies ein für uns wieder ausgezeichnetes Ergebnis. So stark wie in diesem Jahr ist unsere Völkerzahl kurz vor dem Auswintern seit drei Jahren nicht mehr gewesen. Zwar ist der Winter noch nicht beendet, aber die Zeit spricht momentan für uns.

Die selbstkritische Frage nach den Verlusten der beiden letzten Jahre lautet natürlich: was haben wir falsch, was in diesem Jahr anders gemacht?

Im letzten Jahr haben wir konsequent eine Varroabehandlung mit Brutentnahme bei den Wirtschaftsvölkern und Amseisensäurebehandlung bei den gebildeten Ablegern durchgeführt. Kurz vor Silvester sind alle Völker zusätzlich noch mit Oxalsäure behandelt worden. Aus mehreren Ablegern haben wir konsequent je zwei zusammengeführt und somit möglichst starke Völker gebildet. Ferner haben wir konsequent aufgefüttert und jetzt im Frühjahr noch einmal etwas Futter nachgegeben. So konsequent wie bei diesem Mal sind wir vermutlich in den beiden Jahren zuvor nicht gewesen. Dies dürfte den einzigen Unterschied gemacht haben und als Erklärung reichen. Aber: noch ist der Winter nicht vorbei, noch kann einiges bei und mit den Bienen passieren.....

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