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(14.04.2025) Heute Mittag bei der Völkerdurchsicht habe ich bei unserem schwächsten Volk die Königin gesehen und gefilmt. Dieses Volk hat vor wenigen Wochen nur aus einer Handvoll Bienen bestanden. Inzwischen ist es dabei, sich langsam, aber sehr langsam, zu entwickeln. Um so mehr freut es mich, die Königin zu sehen und ihr bei der Arbeit, der Eiablage zuzusehen.

Die "Mutti", wie wir Imker sie auch scherzhaft nennen, wuselt auf den Waben herum und legt ihre Eier in die Zellen hinein. Rechts oben im Bild sind viele weiße kommaähnliche Strukturen auf den Böden der Zellen zu sehen. Das sind die von ihr frisch gelegten Eier.

Unmittelbar nach der Eiablage ragen sie wie ein Stift senkrecht nach oben. Wir Imker sprechen deswegen auch von "Stiften", wenn wir die Eier meinen. Eine Königin bestiftet die Zellen.

Nach drei Tagen liegen die Eier flach auf dem Boden und aus ihnen kriecht eine kleine Larve heraus. Zu disem Zeitpunkt sind die Larven noch quasi omnipotent. Aus ihnen können - abhängig von der Ernährung - sowohl Arbeiterinnen als auch Königinnen werden. Am Anfang werden alle Larven mit dem Königinnenfuttersaft Gelée Royale gefüttert. Soll aus der Larve eine neue Königin werden, wird mit dem Gelée Royale bis zur Verdeckelung der Weiselzelle weitergefüttert. Die Arbeiterinnen erhalten diesen Saft nur zu Beginn. Sie werden anschließend mit Pollen und Nektar bis zu ihrer Verdeckelung ernährt.

Vor über vier Wochen hatte ich die neuen Reinzuchtköniginnen einem Teil unserer Völker zugesetzt. Leider wurden die neunen Damen nicht überall angenommen. Bei der Durchsicht am 24. Juli 2016 fanden wir in einem Volk gleich zehn Nachschaffungszellen vor. Einige von ihnen waren noch offen, andere sogar verschlossen. In letzteren war also eine Königin am heranwachsen. Solche Situation ergibt sich, wenn die neue Königin nicht angenommen worden ist. Ein Volk ohne Königin geht gar nicht! Ohne sie ist es nicht überlebensfähig. Deshalb versuchen die Bienen so schnell wie möglich sich eine neue Königin heranzuziehen. Damit das sicher gelingt, benötigen sie eine Wabe mit frischen Eiern oder frisch geschlüpften Larven. Im Idealfall sind diese Larven nicht älter als ein Tag. Sie werden dann mit dem Königinnenfuttersaft gefüttert, ihre Zelle wird umgebaut und nach knapp zwei Wochen würde die neue Königin dann schlüpfen.

Glücklicherweise hatte ich einen Tag zuvor auf meinen Bauch gehört. An diesem Tag war ich beim Imkereibedarfshändler, um dort das Winterfutter zu kaufen und hatte mir, einer Eingebung folgend, drei begattete Königinnen dort bestellt. Eine wird dann diesem weisellosen Volk zugesetzt werden. Weisel ist die historische andere Bezeichnung für die Bienenkönigin.

Die unten stehenden Bilder zeigen einen Teil der nachgeschaffenen Weiselzellen.

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Diese leeren halbkugelförmigen Zellen nennt man auch Spielnäpfchen. Sobald hierin im Königinnenfuttersaft eine neue Königin heranwächst, wird das Spielnäpfchen zu einer Weiselzelle umgebaut und erweitert.

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