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(07.12.2023) Derzeit bin ich in Venedig. Während der Besichtigung einer der beiden großen Kirchen dieser Stadt, habe ich zufällig eine Kapelle für den Patron und Schutzheiligen der Bienen und Imker gefunden. Der 7. Dezember ist der Tag, der ihm und damit den Bienen und Imkern gewidmet ist. Mir gefällt, dass es mal ein Tag im Winter ist. Im Frühjahr und Sommer haben wir ja genug zu tun. Da ist es fast schon wohltuend, zu wissen, dass auch im Winter an die Bienen gedacht wird.

Der Schutzheilige, um den es hier geht, ist der Heilige Ambrosius, hier in Italien San Ambrogio genannt. Am 7. Dezember ist er in Mailand zum Bischof ernannt und geweiht worden. Deshalb ist auch dort sein Feiertag, zumal er auch der Schutzheilige und Patron dieser Stadt ist. Ihm zu Ehren wird deshalb traditionell auch immer am 7.12. eines jeden Jahres in Mailand die Opernsaison im Teatro alla Scala (der "Scala") eröffnet. Neben den Imkern ist er auch noch der Schutzheilige der Lebkuchenbäcker und Wachszieher. Ob das wohl damit zusammenhängt, dass in diesen Berufsfeldern Produkte verwendet werden, die von den Bienen stammen? Auch, wenn ich nicht katholisch bin, ist dieses doch für mich ein nettes und schönes Zeichen von Anerkennung und Wertschätzung all dessen, was mit der Imkerei verbunden ist.

Der Heilige Ambrosius in der Kirche Santa Maria delle Frari in Venedig

Wie jeder anständige Heilige hat auch Ambrosius seine Attribute, Gegenstände oder Zeichen, die ihm zugeschrieben werden, um ihn erkenntlich zu machen. Bei ihm sind das ein Bienenkorb, ein Buch und eine Geißel. Zugegebenermaßen kann ich nichts davon hier in der obigen Darstellung entdecken.

Wie kommt es zu seiner Anbindung an die Bienen? Der Legende nach soll er in seiner Kindheit von einem Bienenschwarm heimgesucht worden sein. Die Bienen sollen in seinen Mund gekrochen sein und ihn mit Honig ernährt haben. Eine schöne Legende, aber wer Bienenschwärme kennt, wird da eher wohl ein wenig skeptisch sein.

Nachtrag: der heutige Tag ist in manchen Ländern wie Österreich und Italien zugleich auch der Tag des Honigs.

Heute, am 7. Dezember 2020, ist ein besonderer Tag für die Bienen und Imker. Dieser Tag ist seit Jahrhunderten dem Heiligen Ambrosius geweiht. Er wird in der römisch-katholischen, anglikanischen, armenischen und orthodoxen Kirche besonders verehrt.

Ambrosius hat von 339 bis 397 n.C. gelebt. Er entstammt einer reichen römischen Politikerfamilie. Er ist der jüngere Bruder zweiter weiterer Heiligen: Marcellina und Sartyrus von Mailand. Selber ist er nicht getauft gewesen. Nach seiner Wahl zum Bischof, musste er erst den Kaiser um Entlassung aus einem politischen Amt bitten, bevor im Eilverfahren seine Taufe, seine Weihen zum Diakon und anschließend zum Priester innerhalb weniger Tage vollzogen worden sind. Seine Bischofsweihe erfolgte am 7. Dezember 374.

Ambrosius ist ein sehr intellektueller als auch politischer Bischof in seiner Zeit gewesen. Zudem gilt er als einer der vier Kirchenväter der westlichen (= nicht-orthodoxen) Kirche.

Mosaik des Ambrosius in der Kirche Sant'Ambrogio in Mailand

Was hat Ambrosius denn nun in einem Blog über Bienen zu suchen?

Ambrosius von Mailand gilt als Schutzpatron der Imker und der Bienen. Aber auch als der der Wachszieher, Lebkuchenbäcker, Krämer und des Lernens! Zugleich ist er der Schutzheiliger seiner früheren Bischofsstadt Mailand sowie von Bologna.

Sein Bezug zu Bienen erklärt sich aus einer Überlieferung: In seiner Kindheit soll sich ein Bienenschwarm auf seinem Gesicht niedergelassen haben. Die Bienen sollen in den Mund des Kindes gekrabbelt sein und es mit Honig gefüttert haben. Dieses ist als ein Gotteszeichen angesehen worden, das für eine große Zukunft dieses Kindes sprechen sollte.

Wegen ihrer Honig- und Wachsproduktion sind Bienen in der frühen Kirche bereits als etwas Besonderes angesehen worden. Aus dem Wachs sind für lange Zeit die zur Beleuchtung erforderlichen Kerzen gezogen worden. An Ostern erklingt in der eigentlichen Feier der Osternacht ein besonderer Gesang, das "Exsultet". Es wird nur in der Osternacht gesungen. In ihm werden Bienen besonders erwähnt, die seitdem auch als ein Christussymbol angesehen werden. Zugleich gelten Bienen als ein Symbol geweihter Jungfrauen und des sprichwörtlichen Fleißes.

Der 7. Dezember deswegen ist in Mailand seit 397 n.C. ein ganz besonderer Tag. Das wirkt sogar bis in die heutige Zeit nach: die Opernsaison an der Mailänder Scala beginnt immer an diesem Tag.

Eine andere Wertschätzung gibt es in Österreich: der 7. Dezember ist dort als Gedenktag zugleich der Tag des Honigs.

Wie alle Heiligen hat auch Ambrosius seine Attribute, Kennzeichen, die ihn von anderen Heiligen unterscheiden und erkennbar machen sollen. Sein Attribut ist der Bienenkorb. Aber auch das Buch und die Geißel sind ihm zugeordnet.

Ambrosius mit dem Bienenkorb in der Kirche St. Peter am Wimberg

Der 7. Dezember ist auch in der jüngeren Geschichte ein wichtiger Tag: heute vor 50 Jahren, 1970, fand Willy Brandts Kniefall vor dem Mahnmal des Warschauer Ghettos statt.

Das Grab des früheren Bischofs von Mailand befindet sich übrigens nicht im Mailänder Dom, sondern in einer früheren Bischofskirche Sant' Ambrogio in Mailand.

Grablehe in der Krypta von Sant' Ambrogio in Mailand

Wegen seines Intellektes und Einflusses auf die Theologie der gerade entstandenen/entstehenden Kirche gilt Ambrosius auch als einer der vier Kirchenväter. Darstellungen der Kirchenväter finden sich in vielen berühmten katholischen Kirchen noch heute. Das Bild unten zeigt seine Büste an der Kanzel des Wiener Stephansdomes, hier auch passend mit dem Buch als Heiligenattribut.

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