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(12.09.2023) Draußen ist es sonnig. Laut Wetterbericht soll es nun der letzte heiße und schöne Spätsommertag dieses Jahres sein. Am Bienenstand ist es ruhig und trotzdem emsig. Die Bienen fliegen fleißig und sammeln Pollen ein, auch wenn die Tracht beendet ist.

Aber, das ist das Faszinierende und Schöne: es blüht noch immer etwas. Derzeit ist Saison für die wenigen Spätblüher. Auf der Streuobstwiese dominieren die leuchtenden Gelbtöne der Durchwachsenen Silphie. Zwar neigt sich auch ihre Blütezeit inzwischen dem Ende zu, aber noch erhalten die Blüten regen Besuch und das nicht nur von Bienen.

Man muss gar nicht lange warten und schon lassen sich auf den Blüten Nahrung sammelnde Insekten nieder.

Bei der Völkerkontrolle geht es in diesen Wochen darum, dass die Bienenvölker genug Wintervorräte einlagern können. Die erste Runde zugegebenen Futters ist bei fast allen Völkern inzwischen aufgebraucht. Sie erhalten nun den ersten Nachschlag.

In den Bienenvölkern hat sich bei aller Betriebsamkeit eine wunderbare Ruhe eingestellt. Aus den geöffneten Völkern dringt ein gleichmäßiges Summen nach außen ohne eine Spur von Hektik. Dieser Klang hat etwas sehr Beruhigendes und Meditatives an sich.

Etwas weiter unten auf der Streuobstwiese sind vor einigen Jahren junge Efeupflanzen gesetzt worden. Efeu blüht erst sehr spät im Jahr. Seine Blüten stellen die letzte natürliche Nahrungsquelle für die Bienen dar. Auch, wenn die Pflanzen noch recht klein sind, sie blühen bereits seit zwei Jahren. Es dauert normalerweise sehr viele Jahre, bis ein eingepflanzter Efeu mit seiner Blüte beginnt. Diese Zeit ist jetzt glücklicherweise vorbei.

In den nächsten Jahren werden die einzelnen Efeupflanzen größer werden und wachsen zu einer Art Hecke zusammen. Nicht nur die Bienen werden dann die Besucher sein, auch viele andere Insekten werden hier zu Gast sein.

Nach wenigen Tagen habe ich erneut unsere Efeublüten besucht. Erfreulich: immer mehr Blüten entwickeln sich, sie sind sehr unterschiedlich weit in ihrer Entwicklung.

Blütenknospen
Efeublüte
Efeublüte

Mich freut es sehr zu sehen, wie die Blüten sich entwickeln und dass ich mit der Entscheidung Efeusetzlinge auszupflanzen den Bienen etwas Gutes getan habe. Das sind jetzt in der Tat die letzten bienenfreundlichen Blüten. Sie bilden die letzte Trachtquelle. Da hoffe ich doch sehr, dass sich hieraus in den nächsten Jahren eine große Hecke entwickeln möge!

Der Sommer 2021 geht eindeutig zu Ende. Zwar ist es dieser Tage nochmals angenehm warm geworden, die Bienen leben auf, aber schlussendlich bleibt es eine Tatsache, dass dieser Sommer nicht "sehr groß gewesen" ist.

Und doch gibt es immer wieder schöne Momente der Überraschung. Nach meinem Verständnis gehört zur Bienenhaltung nicht nur das eigentliche Imkern, sondern auch die Sorge um das leibliche Wohl der Bienen. Hiermit meine ich jetzt das angemessene Nahrungsangebot. Die Tracht ist beendet. Trotzdem finden die Bienen noch immer Blüten, die sie besuchen und an deren Nektar sie sich laben können. Aber auch das hat demnächst ein Ende.

Eine Pflanze hingegen legt jetzt erst so richtig los. Im letzten Herbst und in diesem Frühjahr habe ich davon Setzlinge ausgepflanzt. Spärlich zwar, aber sie fangen doch an zu blühen. Sie stellen so ziemlich die letzten für Bienen interessanten Blüten im Jahreslauf dar. Gemeint ist der Efeu.

So richtig glauben wollte ich das ja nie, auch, wenn ich es schon oft gehört habe. Vor einem genau Jahr sind wir im Urlaub in Südtirol gewesen. In Tramin, nahe dem Kalterer See, habe ich es dann zum ersten Mal selber gesehen: blühende Efeuhecken, aus denen es gewaltig gesummt hat. Unglaublich, wie viele Bienen sich auf den Blüten niedergelassen haben!

Das ist für mich die Initialzündung gewesen, um auf unserer Streuobstwiese selber Efeu auszupflanzen. Auch hier sollen zukünftig kleinere Hecken aus Efeu entstehen und den Bienen eine letzte frische Nahrung vor dem Herbst geben.

So wie oben im Bild sieht es im Moment am Efeu aus. Die Blüten sind schon da, wenngleich noch nicht aufgegangen. In wenigen Tagen dürfte es wohl soweit sein, dass die Bienen sich darauf stürzen werden. Das Photo stammt vom 5.9.2021 von unserer Streuobstwiese.

Last blossom of the summer .....

Zur Bienenhaltung zählt im erweiterten Sinn auch die Sorge um Nahrungsquellen (=Trachtquellen). Mehrfach hatte ich dazu über Maßnahmen berichtet, die ich auf der Streuobstwiese durchgeführt habe.

Vor Monaten bin ich bei der Suche nach neuen Trachtquellen auf eine für mich neue Pflanze gestoßen, die Durchwachsene Silphie. Sie blüht erst zum Trachtende und bietet so den Bienen eine zusätzliche natürliche Nahrungsquelle in der trachtarmen Zeit des Spätsommers. Dabei erreicht sie eine Höhe von 2 bis 3 Metern.

Oft hatte ich im Internet gestöbert und nach Händlern Ausschau gehalten. Während der ersten Lehrveranstaltung des Frankfurter Imkervereins erzählte ein Imkerkollege, er hätte mehrere durchwachsene Silphien abzugeben. Acht Jungpflanzen hatte ich ihm abgenommen und am 14. Oktober 2015 auf der Streuobstwiese ausgepflanzt. Mit etwas Glück überstehen sie sowohl den kommenden Winter als auch den Hunger der Kaninchen und Hasen.

Setzlinge der durchwachsenen Silphie
Setzlinge der durchwachsenen Silphie

Setzlinge der durchwachsenen Silphie
Setzlinge der durchwachsenen Silphie

 

Im Internet gibt es inzwischen viele Artikel zu den Silphien. Ich habe hier einmal den folgenden herausgesucht: Durchwachsene Silphie

Mittwoch, 2. September 2015

An diesem spätsommerlichen Nachmittag bin ich bei einer Temperatur von 19,4 Grad mit den beiden Hunden spazieren gegangen. Mehrere Tage war ich nicht mehr bei den Bienen und als vom Bienenfieber Befallener mußte ich die heutige Gelegenheit ausnutzen, dort vorbeizugehen und zu schauen, was die "Mädels" dort so treiben.

Es war für mich eine große Überraschung in mehrerer Hinsicht. An den Bienenstöcken herrschte ein erstaunlich reger Flugbetrieb. Teilweise saßen die Bienen außen an der Wand oder auf dem Flugbrett wie zu Zeiten der Frühjahrstracht.

02.09.2015 - Bienenvolk auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Bienenvölker auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Viele Bienen vor dem Flugloch

 

Die andere Überraschung war das plötzliche Wachstum im abgesperrten Teil der Streuobstwiese. Dort hatte ich am 1. Mai 2015 die Saatmischung "Veitshöchheimer Bienenweide" ausgesät. Wochen- und monatelang geschah nichts, außer, dass das Unkraut fröhlich wucherte. Wie im letzten Jahr war es einfach viel zu trocken gewesen. Die Trockenheit verhinderte das Keimen und Auflaufen der Saat. Jetzt, nach den Regengüssen Ende August und gestern, hat sich das Bild völlig geändert. Wo früher braches Land war, ist es jetzt durchgängig grün. Viele Disteln machen sich breit, von den nach der Rodung im Frühjahr verbliebenen Stümpfen treiben viele neue Zweige aus und nehmen anderen Pflanzen Licht und Nährstoffe weg. Hier heißt es in den nächsten Tagen mit der Hacke und einer Astschere ans Werk zu gehen und nachzuarbeiten. Das alles klingt nun doch sehr verheißungsvoll. An anderer Stelle habe ich schon einmal die hohen Blütenstände gezeigt, die sich in diesem Jahr auf dem Versuchsareal von 2014 erhoben haben. So dürfte es vermutlich auch im übrigen Teil im nächsten Jahr aussehen. Ein kleiner Dschungel wird dort dann heranwachsen mit vielen Blüten für Bienen und Hummeln.

02.09.2015 - Bewachsenes Areal nach der Aussaat

02.09.2015 - Zinnien - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Zinnien - Aussaat auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Aussaat auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat auf der Streuobstwiese
02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat auf der Streuobstwiese

02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat Steuobstwiese
02.09.2015 - Borrago officinalis - Borretsch - Aussaat Steuobstwiese

02.09.2015 - Streuobstwiese-Aussaat

Im März hatte ich mehrere Bienenpflanzen in den Boden gesetzt. Hier sind einige inzwischen schon richtig groß geworden:

02.09.2015 - Diels Zwergmispel

Die koreanische Berberitze und Diels Zwergmispel (Bild oben) haben knapp 1 Meter Höhe erreicht, während die Fiederspiere Sorbaria sorbifolia gerade mal 30 Zentimeter groß geworden ist.

02.09.2015 - Sorbaria sorbifolia - Fiederspiere
02.09.2015 - Sorbaria sorbifolia - Fiederspiere

Auch die beiden Blaubarte haben ebenso wie die Blauraute und Berberitze noch nicht so die Kurve bekommen. Hier wird das Größenwachstum wohl erst im nächsten Jahr stattfinden. Hingegen schießt der Bienen- oder Duftbaum zurzeit kräftig in die Höhe. Er hat seine ursrüngliche Höhe inzwischen verdreifacht.

02.09.2015 - Bienenbaum
02.09.2015 - Bienenbaum

02.09.2015 - Bienenbaumspitzentrieb
02.09.2015 - Bienenbaumspitzentrieb

Die Arbeit des Winters und Frühjahrs scheint sich also doch gelohnt zu haben. Aber das wird sich ja erst im Folgejahr 2016 weisen. Bis dahin heißt es hoffen.

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