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Vor wenigen Tagen bin ich damit beschäftigt gewesen, nicht (mehr) benutzte und auf dem Bienenstand aufgestellte Beuten für die kommende Saison fertig zu machen. Bei einer Beute ist mir aufgefallen, dass sehr viele Bienen sich vor, hinter und unter ihr tummeln. Auf dem Boden unter der Beute liegt eine gelbe flockig-krümelige Masse.

Beim Öffnen der Beute finde ich neben alten Futterteigresten auf den Rahmenoberträgern statt durchgehenden Rahmen in den seitlichen drei ein großes Loch.

In der (im Bild) vordersten Wabe fehlt die linke Hälfte.

Ein großes Loch findet sich ebenfalls in den Streben der Bausperre am Boden unter den Rahmen (im Bild rechts oben). Nach dem Entfernen der Bausperre kommt der obere Teil des Einschubbodens zum Vorschein. An seinem Rand sind schwarze ein bis zwei Zentimeter lange Kotspuren zu erkennen.

Daneben liegen, wie auf dem Erdboden, abgeschrotete Wachsteile. Das Flugloch ist als möglicher Eingang ausgeschieden, denn es ist verschlossen gewesen. Nach dem Herausziehen des Einschubbodens taucht im unteren Gitter ein etwa 10 cm breiter Spalt auf. Dieses Bodengitter liegt normalerweise nur lose auf dem Bodeninneren auf. Hier also hat der Übeltäter seinen Weg in die Beute genommen. Es fragt sich nur, wer ist dieser Übertäter gewesen?

Die Kotreste würden gut zu einer Maus passen, die dann in der Beute ganze Arbeit verrichtet hat. Zum Glück haben wir im Herbst das noch in der Beute lebende kleine Völkchen entnommen. Es ist so schwach gewesen, dass es den Winter nicht überlebt hätte. Deshalb haben wir es seinerzeit mit einem anderen, kräftigeren, Volk vereinigt. Aus diesem Grunde halte ich es auch für wenig wahrscheinlich, dass der eindringlich eine Spitzmaus gewesen sein könnte. Spitzmäuse sind Insektenfresser und machen sich durchaus über Bienen her. Nur, dass hier keine Bienen mehr vorhanden gewesen sind.....

In dem zugehörigen Lied heißt es in der Zeile zuvor: "Es tönen die Lieder, .." Ganz so musikalisch geht es bei den Bienen zurzeit nicht zu. Vor fünf Tagen und heute haben wir die Bienen "ausgewintert".

Dazu haben wir die Beuten von oben geöffnet und nachgesehen, ob die Bienen noch leben und wenn ja, ob die Königin bereits in die Brut gegangen ist. Ist sie es, dann ist das Volk "weiselrichtig".

Nicht alle eingewinterten Völker haben den Winter überlebt. Auch das gehört zum Auswintern dazu, die toten Bienen, den Totenfall, zu entsorgen und dabei Rückschlüsse auf die Todesursache zu bekommen.

Zwei Todesursachen können wir bei uns ausmachen: zum einen einen massiven Befall von Varroamilben und zum anderen Verhungern. Letzteres mag man gar nicht glauben: obwohl genügend Futter in der Nähe ist, sind die Bienen nicht daran gegangen. Der einfache Grund: das Futter war in der kalten Zeit zwar in der bewohnten Beute, aber zu weit von der Wintertraube entfernt.

Bei der heutigen Durchsicht unserer Bienen auf dem zweiten Standort am Frankfurter Niddapark in der Römerstadt war das Bild anders. Ein Volk strotzt förmlich vor Aktivität, während am benachbarten Volk Totenstille herrscht.

Bei dem zuletzt genannten Bienenvolk habe ich angefangen. Ausgehend vom Tod des Volkes habe ich dessen Beutendeckel geöffnet und von oben in die Beute geschaut.

Geöffnete Beute mit Abdeckfolie und toten Bienen

Auf der Abdeckfolie und auf den Oberträgern der Rahmen liegen viele tote Bienen. Zur Überraschung krabbelt jedoch eine einzelne Biene ans Licht. Nachdem ich dann einige der Rahmen entfernt habe, entdecke ich noch mehr lebende Bienen. Der Blick von oben auf den unteren Brutraum schafft Gewissheit: dort liegen viele tote Bienenkörper herum. Meine Überlegung: vermutlich hat ein massiver Totenfall von innen her das Flugloch verstopft. Genau so ist es auch. Kaum habe ich den unteren Brutraum entfernt, ist der erhebliche Totenfall zu erkennen. Das Flugloch ist von innen völlig verlegt und unpassierbar geworden. Kein Wunder also, dass nur so wenig Bienen im Stock übrig geblieben sind und draußen kein Flugbetrieb zu sehen ist.

Beim Beseitigen des Totenfalls vom Boden gibt es eine weitere Überraschung: das Volk hatte über Winter Logierbesuch von einer Spitzmaus, die den Weg nach draußen nicht mehr gefunden hat und auf dem Boden verendet ist .

Reste von Totenfall (links) und tote Spitzmaus (rechts) auf dem Boden.

Ebenso ist es auch kein Wunder, dass im Volk keine Brut zu finden ist. Die Königin habe ich bei der Kontrolle nicht gesehen. Nahrung ist ausreichend vorhanden. Die Chancen zum Überleben sind allerdings gering.

Das schwache Volk nach Öffnung des Fluglochs.

Beim Nachbarvolk ist das genau Gegenteil zu sehen. Alle beiden Bruträume sind bevölkert. Verdeckelte Brut ist zu sehen. Damit ist das Volk weiselrichtig. Vor dem Flugloch herrscht sehr reger Flugbetrieb. Die ankommenden Bienen tragen ihre Pollenhöschen und damit Nahrung für das Volk heran.

Flugbetrieb am 21.März 2019. Gut zu erkennen sind die Pollenhöschen an den Hinterbeinen der Bienen.
Bienen am Flugloch im Frankfurter Niddapark.
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