(05.03.2024) Imker haben im Grunde genommen nie so richtig Pause. Selbst im Winter, wenn die Bienen in den Beuten überwintern, gibt es viel zu tun. Ich bin da mir selber gegenüber sehr ehrlich: in dieser Zeit mache ich nichts! Viele Tätigkeiten müsste man draußen in der Kälte oder feuchtem Wetter verrichten, aber dazu bin ich zu bequem! Stattdessen werde ich dann so am Ende des Winters, im März, etwas aktiver und hole viele Arbeiten nach.
Was ist denn alles zu erledigen? Demnächst, wenn die Völker wieder in Brut gehen, werden bald viele Rahmen mit Mittelwänden benötigt. Also heißt es, die Mittelwände in Rahmen vorher einzulöten, um mir damit später unnötigen Stress zu vermeiden. Das habe ich übrigens bereits im Februar gemacht, im Warmen!
Alte Rahmen müssen gesäubert und wenn erforderlich, auch im Dampfwachsschmelzer ausgeschmolzen werden. Auf der Streuobstwiese haben sich im letzten Jahr viele Zargen angesammelt. Sie sind entweder leer oder enthalten noch Rahmen, deren Wachs mit Wachsmotten infiziert ist. Diese Zargen habe ich am letzten Wochenende zu uns nach Hause geholt. Gestern hat dann die große Reinigungsaktion begonnen. Mit einem Hochdruckreiniger von Kärcher sind die Zargen und Ablegerkästen, aber auch Böden auf allen Seiten und an allen Kanten gereinigt worden.
Für alle Nicht-Imker: so sehen Rahmen aus, die von Wachsmotten befallen sind. Ich habe sie falsch gelagert, nämlich in ihren Zargen, statt sie luftdicht in Kunststoffkisten aufzubewahren.
Vor wenigen Wochen habe ich über das Internet einen Brandstempel nach Wunsch bestellt und anfertigen lassen. Mit ihm werden ab jetzt alle unsere Zargen und Rahmen gekennzeichnet. Der Grund ist ganz einfach: Diebstahlsschutz. Ein Brandzeichen ist relativ schwierig zu entfernen.
Während ich hier am Schreibtisch sitze und diesen Blogbeitrag schreibe, ist vor mir auf dem Balkon der Dampfwachsschmelzer im Betrieb. Sämtliche Rahmen, die Wachsreste enthalten, stehen im Kessel und erhalten von außen Dampf zugeführt, damit das Wachs schmilzt. Dieses geschmolzene Wachs fange ich dann auf und bringe es später, wenn im Laufe des Jahres genügende Mengen zusammengekommen sind, zum Aufarbeiten weg. Daraus werden dann neue Mittelwände hergestellt. Mit anderen Worten: wir haben somit einen eigenen Wachskreislauf und benötigen kein Fremdwachs mehr.
Ab April setzen wir unseren Völkern einen Drohnenrahmen zu. Die Bienen bauen darin ihre Waben im Wildbau (ohne zugesetzte Mittelwände) für die Aufzucht von Drohnen. Diese Rahmen entfernen wir regelmäßig, sobald sie verdeckelt sind. Auch sie werden eingeschmolzen und liefern uns das beste Wachs von allergrößter Qualität.
Im letzten Jahr habe ich auf diese Weise über 30 kg Wachs erhalten und aufarbeiten lassen. Damit haben wir mehr Mittelwände, als wir vermutlich selber bei den Bienenvölkern verbrauchen können.
Was gibt es sonst noch in der nächsten Zeit zu tun?
Das Auswintern unserer Völker steht an. Davon berichte ich dann gesondert hier.
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