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Unser Schwarm 2018

In diesem Jahr haben wir bis zum 26. Mai noch nicht einen einzigen Bienenschwarm gefangen... Die Schwarmzeit läuft seit über einem Monat, und wir haben so etwas wie Halbzeit. Meistens ist Anfang Juli oder manchmal auch schon Ende Juni die Schwarmzeit beendet.

Von der Schwarmhotline der Bee Friends Frankfurt kommt gegen 14:15 Uhr ein Anruf, dass im Norden Frankfurts ein Bienenschwarm gemeldet sei und ob wir ihn fangen und übernehmen würden. Beides ist für uns keine Frage. Also schnell die wichtigen Kontaktdaten ausgetauscht und die bereit stehenden Utensilien ins Auto geladen. Kurz nach 15 Uhr sind wir vor Ort und werden dort freundlich erwartet und empfangen.

Der Schwarm sitzt im Garten hinter einem Einfamilienhaus in einem Apfelbaum. Die Hausbesitzerin und ihre Nachbarin sind beide von dem Schauspiel ganz fasziniert. So ein Spektakel haben sie noch nicht erlebt! Sie halten gebührenden Abstand zu den Bienen.

Der Bienenschwarm im Baum (1)

Nach einer ersten Besichtigung und einem ersten Photo holen wir unsere Ausrüstung. Viel braucht es nicht: Schutzkleidung mit Schleier und Handschuhen, eine Box zum Auffangen, Kehrbesen, eine Sprühflasche mit Wasser, eine leere Bienenbeute.

Der Schwarm hängt um einen dicken Ast mit Blattwerk in einer gut erreichbaren Höhe. Wir lassen uns trotzdem eine Leiter geben, damit einer von uns gegenüber dem Schwarm in taktisch besserer Position steht.

Der Bienenschwarm im Baum (2)

Zuerst erhalten die Bienen einen Wassermantel. Aus einer Drucksprühflasche wird ein feiner Wassernebel auf sie gesprüht, der sie einhüllt. So fliegen sie später weniger stark auf.

Einsprühen mit Wasser

Danach bringen wir uns in Stellung: einer klettert auf die Leiter (Matthias), ich nehme die Kunststoffbox und positioniere sie genau unter der hängenden Bienentraube. Matthias schlägt kräftig gegen das Geäst und ein großer Teil der Bienentraube landet im Inneren der Box, der andere Teil auf mir (und ich habe vergessen die Handschuhe anzuziehen). Aber zum Glück sind schwärmende Bienen ja relativ friedlich und harmlos. Trotzdem fühle ich mich so ein wenig unwohl. Matthias kehrt sämtliche an mir sitzenden Bienen von mir ab. Befreit schlage ich die Bienen in die präparierte Beute.

Die Beute haben wir in unmittelbarer Nähe unter dem Baum aufgestellt. Entgegen früherer Gewohnheiten habe ich sie verändert: auf dem Boden stehen jetzt zwei Zargen statt nur einer. Beide Zargen sind leer. In sie hinein kommen die Bienen. Deckel drauf und weitergemacht. Bei der zweiten Runde fangen wir nicht mehr so viele Bienen. Erstaunlich zu sehen, wie sich doch immer wieder neue Bienen an den Ästen niederlassen. Das dort vorhandene Pheromon ist wohl sehr stark anziehend.

Nach drei Runden beenden wir das Einfangen. Ich öffne das Flugloch der Beute und wir können zusehen, wie die noch freien Bienen sich langsam in das Innere hinein bewegen. Das ist ein gutes Zeichen, denn wir dürften dann die Königin mit in die leere Beute genommen haben. Ihr Duft zieht in den nächsten Stunden die außen befindlichen Bienen an und motiviert sie, sich in die Beute zu bewegen.

In die Beute eingeschlagener Schwarm

In die obere Zarge hänge ich zehn Mittelwände. Die Bienen können dadurch sehr schnell sich ihr neues Zuhause aufbauen. Bis zum Beginn der Dämmerung bleibt die Beute dort stehen. Dann holen wir sie  ab und stellen sie bei uns auf der Streuobstwiese auf.

In die Beute geschlagener Schwarm mit unserer Fangbox

21:45 - Die Sonne ist untergegangen. Wir kommen zu den Bienen. Alle sind in die Beute eingewandert. Die Beute wird verschlossen und mit einem Spanngurt gegen versehentliches Öffnen gesichert.

Die transportfertige Beute, das Flugloch ist bereits geschlossen

Im Auto transportieren wir sie zu unserer Streuobstwiese und stellen sie dort auf dem vorgesehenen Platz ab. Das Flugloch bleibt bis morgen noch verschlossen.

 

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