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(18.7.2023) Vor zehn Tagen habe ich bei unseren ersten Völkern - noch vor der Honigernte - die Totale Brutentnahme, abgekürzt TEB, durchgeführt. Mit der Äußerung, nach einer Woche noch eine Oxalsäurebehandlung anzuschließen, bin ich zu vorschnell gewesen. Der Grund: natürlich muss vorher der Honig geerntet worden sein. Erst danach ist eine Behandlung mit einer Säure oder ggfs. Chemikalien zulässig.

Die Honigernte haben wir vor zwei Tagen durchgeführt. Heute Morgen haben die Bienen ihre Oxalsäurebehandlung erhalten. Hierbei werden die Bienen auf ihren einzelnen Rahmen mit Oxalsäure eingesprüht. Der Vorteil dieser Methode zu diesem Zeitpunkt ist, dass nach der Brutentnahme noch keine verdeckelte Brut im Volk zu finden ist. Sämtliche Brutwaben habe ich seinerzeit entnommen und als Ersatz dafür Mittelwände eingefügt. Diese müssen erst einmal von den Bienen zu Waben ausgebaut werden. Für gewöhnlich dauert dieses ein paar Tage. Während dieser Zeit erhalten sie die Oxalsäure, um die auf den Bienen sitzenden Milben zu reduzieren. Sie auf Null zu bringen, halte ich für Wunschdenken, aber ihre Anzahl nach der TEB noch weiter zu verringern und damit eine gute Ausgangsbasis für den Winter zu erhalten, scheint mir recht realistisch zu sein.

In zwei folgenden Bildern zeige ich eine Mittelwand, jeweils die Vorder- und Rückseite. Der Baufortschritt ist hier bereits sehr deutlich zu erkennen.

Sobald auf einer Mittelwand Bienen vorhanden sind, sprühe ich sie mit der handelsüblichen Oxalsäure (Oxuvar) ein.

Behandlung meiner Bienen mit Oxalsäure als Teil der Varroabehandlung

Mitte/Ende August 2018. Der Sommer geht trotz der anhaltenden Hitze langsam auf sein Ende zu. Draußen sieht es, wegen der Hitze, bereits frühherbstlich aus. Die ersten Blätter liegen auf dem Boden, ebenso das erste Fallobst. Zum Eigenschutz werfen die Bäume vorzeitig ihre Früchte ab.

Auf unserer Streuobstwiese stehen sechzehn Beuten mit Völkern und Ablegern. Wir können ganz zufrieden auf die letzten Monate zurückblicken. Unsere Beutenzahl hat sich verdreifacht. Zähle ich die beiden extern aufgestellen Beuten mit, dann sogar verdreifacht. Mit dabei sind ein zugekauftes Volk, ein Bienenschwarm und viele Ableger, die wir vor Ort gezogen haben.

In den kommenden Wochen gilt es nun, die Bienen langsam auf den Winter vorzubereiten. Sie erhalten bereits jetzt ihre erste Einfütterung. Volk für Volk wird in den nächsten Wochen daraufhin durchgesehen wie sich die Brut entwickelt und ob genügend Futter eingelagert worden ist.

In den umgebenden Wiesen blüht es noch kräftig. Vor allem Kleearten wie Hornklee und Rotklee dominieren hier. Sie blühen bis Mitte September und bieten den Bienen sowohl viel Nektar als auch Pollen. Damit ist der natürliche Tisch für die Bienen noch eine Zeit lang gedeckt. Wir helfen mit der Auffütterung nach und versuchen so, den Bienen optimale Startbedingungen für den Winter zu geben.

Das Blütenangebot wird langsam trotzdem spärlicher. Dadurch sinkt auch der Stress für die Flugbienen. In diesen Wochen werden deshalb im Volk bereits die Winterbienen aufgezogen. Im Gegensatz zu sen Sommerbienen leben sie mehrere Monate. Sie sind am Ausgang des Winters diejenigen, die die Pflege des neuen Volkes übernehmen. Von daher ist es wichtig, dass wir mit möglichst vielen und möglichst gesunden Winterbienen in das kommende Jahr gehen können.

Wenn es draußen kalt wird, ziehen die Bienen sich zu einer Traube im Inneren der Beute zusammen. Im Kern der Traube halten sie eine Temperatur von 20° konstant, auch wenn es draußen sogar deutlich kälter sein kann. Damit das möglich ist, brauchen sie eines: Nahrung. Ohne Vorräte ist das Überleben des Volkes leider nicht möglich.

Meistens um Weihnachten herum ist die Brutzeit beendet. Vorausgesetzt, dass es draußen kalt genug geworden ist. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt dann die zweite Varroabehandlung. Hierbei wird mit Zucker versetzte Oxalsäure in die Gänge zwischen den Waben geträufelt. Das verleitet die Bienen dazu sich gegenseitig zu putzen und die Oxalsäure in sich aufzunehmen. Dabei säuert sich ihre Hämolymphe an, was den Milben weder gefällt noch bekommt. Sobald sie die saure Hämolymphe aufsaugen, sterben sie ab. Bienen haben kein Blut wie wir Menschen oder viele andere Tiere. Stattdessen tragen sie in sich eine Ersatzflüssigkeit, die Hämolymphe.

Im Januar oder Februar, sobald es draußen wieder warm wird, beginnt die Königin erneut mit der Eiablage. Die Winterbienen übernehmen die Brutpflege, tragen den ersten Pollen von der Salweide und der Hasel ein und sterben in den folgenden Wochen ab. Die geschlüpften neuen Bienen übernehmen dann ihre Aufgaben und der Kreis schließt sich damit.

 

Nach kurzer Nacht bin ich am Neujahrsmorgen zu den Bienen aufgebrochen. Mit im Gepäck war dabei ein Behälter mit 5,7%iger Oxalsäure. Durch die Zugabe von 275 Gramm Zucker wurde die Konzentration in einem Gefäß auf 3,5% gemindert. Das war damit auch die für die Behandlung erforderliche und zugelassene Säurekonzentration.

Nach dem Desaster vom letzten Winter bin ich dieses Mal besonders neugierig gewesen wie es den Bienen wohl gehen würde. Bei der Durchsicht bin ich angenehm überrascht worden: unsere Bienen leben noch!

Neu ist in diesem Jahr ein technisches Instrument gewesen. Von Andermatt-Biovet habe ich mir eine Automaikspritze kommen lassen. Der Vorteil: die benötigte Menge an Säure wird hierbei direkt aus dem Vorratsgefäß angesogen und in die Wabengassen geträufelt. Durch den langen Arm ist das Zugeben sogar besonders bequem geworden.

Automatikspritze für Oxalsäure

Allerdings, wie es dann doch so ist, spielt die Technik nicht immer so mit wie sie es soll. Anfangs funktionierte die Ansaugpumpe überhaupt nicht. Zwar saugte sie ein paar Milliliter an, aber das war es dann auch schon. Nichts tropfte vorne an der Spitze heraus. Ich wollte schon verärgert aufgeben, heimfahren und eine klassische Einwegspritze besorgen, als das Gerät dann doch plötzlich richtig gut zu funktionieren begann.

In jede besetzte Wabengasse habe ich die voreingestellten  3,5 ml Oxalsäure über die Bienen tropfen lassen. Zuvor habe ich bei allen Völkern in der Schnelldurchsicht von oben keine erkennbare Brut gesehen. Das war natürlich ideal. Allerdings habe ich nirgendwo die aus der Literatur bekannte und erwähnte klassische Traube mitten in einem Brutraum entdecken können. Alle Bienen sind stets oben und seitlich, aber nie in der Mitte, am Krabbeln gewesen.

Mit dieser Maßnahme ist die Winterbehandlung 2017/2018 abgeschlossen. Im Sommer hatte ich als Maßnahme gegen die Varroamilbe die vollständige Brutentnahme durchgeführt. Nun heißt es abzuwarten, was das Ende des Winters bringen wird und wieviele unserer Völker tatsächlich überleben werden.

Zwei Völker sind relativ mickrig und schwach. Zum Glück habe ich im Sommer nach der Honigernte mehrere Futterwaben beiseite gestellt. Davon werden diese beiden Völker je eine bekommen. Damit, so hoffe ich, werden sie den Winter überleben und sich im Frühjahr zu je einem neuen großen Volk entwickeln können.

In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal zur Behandlung gegen die Varroamilben die vollständige Brutentnahme durchgeführt. Es ist ein Experiment für mich. Andere haben es erfolgreich praktiziert, warum sollte es bei uns nicht auch klappen?

Die Brutentnahme ist ein deutlicher Eingriff in das Bienenvolk. Das Prinzip: sämtliche Waben, die Brut enthalten, werden entnommen. Im Grunde ist es so, also ob wir künstlich einen Schwarm erzeugen.

Die zu entnehmenden Brutwaben werden eventuell von mehreren Völkern gesammelt (Sammelbrutableger) und auf einem neuen Platz aufgestellt, der weit genug vom Ursprungsort entfernt gelegen ist, damit sie nicht zurückfliegen können.

Aus unseren vorhandenen Völkern habe ich vier Sammelbrutableger erzeugt. Aus ihnen hoffe ich vier neue Völker entstehen zu lassen, um somit einen Teil unserer diesjährigen Winterverluste ausgleichen zu können.

Wie geht man dabei vor? Benötigt werden ein neuer Boden und mehrere Leerzargen sowie Mittelwände.

Als erstes wird ein Boden mit Leerzarge aufgestellt, der den neuen Sammelbrutableger aufnehmen soll.

Leerzarge mit Boden für den Sammelbrutableger

Vom zu behandelnden Volk werden die Bruträume mit den Rahmen vom vorhandenen Boden genommen und zur Seite gestellt, auf den dann freien Boden wird eine Leerzarge gestellt.

Das zweizargige Volk

Zur Seite gestellte Zargen mit den Bienen des zu behandelnden Volkes

Leerzarge auf dem ursprünglichen Boden

Danach geht es los: In die leere Zarge des Ursprungvolkses hänge ich eine Futterwabe und mehrere Mittelwände. Das zur Seite gestellte Volk wird Rahmen für Rahmen durchgesehen. Wichtig ist es dabei die Königin zu finden. Von allen Rahmen, die verdeckelte und unverdeckelte Brut enthalten, werden die Bienen in die vorbereitete Leerzarge abgeschlagen. Etwa eine Hand voll Bienen soll auf jeder Rahmenseite verbleiben. Sie übernehmen die weitere Brutpflege. Diese Rahmen werden in die Leerzarge des Sammelbrutablegers gehängt. Die Königin darf dabei nicht in den Sammelbrutableger gelangen, sondern muss im eigenen Volk verbleiben. Sie soll dort ja wieder mit der Eiablage beginnen und ein neues varroafreies Volk aufbauen. Die entnommenen Rahmen werden durch Mittelwände ersetzt.

Aus mehreren Völkern kann man auf diese Weise die Brutwaben entnehmen. Auch für den Sammelbrutableger ist es wichtig, dass genügend Futter vorhanden ist. Der Stock wird verschlossen und abtransportiert. Die in ihm enthaltene Brut schlüpft in den nächsten Tagen und Wochen. Mangels vorhandener Königin versucht dieses Ablegervolk sich eine neue Königin aus den jungen Maden nachzuziehen.

Das ursprüngliche Volk wird ebenfalls wieder verschlossen. Bereits vorher wird - wenn nicht bereits am Anfang geschehen - in die untere Zarge noch eine Wabe mit etwas unverdeckelter Brut gehängt. Vorhanden gebliebene Varroamilben nutzen diese offene Brut, um dorthin einzuwandern. Sobald diese Zellen nach wenigen Tagen verschlossen sind, wird dieser Rahmen wieder entnommen und das Volk ist anschließend varroaarm oder im Idealfall varroafrei.

Nachdem die entnommene Brut im Sammelbrutableger geschlüpft ist, erfolgt dort eine Behandlung mit Ameisensäure oder - neu zugelassen - mit Oxalsäure. Letztere wird auf die brutfrei gewordenen Waben gesprüht. Jetzt fehlt hier nur noch eine neue Königin. Entweder zieht das Ablegervolk sich selber eine neue nach oder es wird von außen eine Königin zugesetzt.

 

 

 

 

Nachdem uns im Winter 80% unserer Völker gestorben sind, habe ich mich entschlossen, in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf die Varroabehandlung zu legen, damit die Bienenvölker möglichst stark in den Winter gehen.

Bislang hatten wir mit der Ameisensäure behandelt, hierbei im niedrig konzentrierten Langzeitverfahren mit 15%iger Ameisensäure über vier Wochen. Nach Vorträgen im Frankfurter Imkerverein, habe ich mich entschieden, ein anderes Verfahren zu verwenden: die komplette Brutentnahme. Es ist kein wirklich neues Verfahren, sondern seit einigen Jahren bereits bekannt.

Hierbei kopiert man im Grunde das Schwarmverhalten der Bienen. Aus der Beute werden sämtliche Rahmen, die Brut enthalten, entfernt. Dafür werden frische Mittelwände eingesetzt. Hierdurch kommt es zunächst zu einem Einbruch der Bruttätigkeit. Die Bienen müssen sich zunächst ihr Wohnzimmer neu einrichten, also neue Waben aufbauen, bevor die Königin wieder mit der Eiablage beginnen kann.

Die entnommenen Rahmen mit der Brut werden zu einem Brutsammler oder Sammelbrutableger zusammengestellt und an einem entfernten Ort neu aufgestellt. Ein paar Bienen sind auf jedem Rahmen belassen worden. Sie übernehmen weiterhin die Brutpflege. Sobald die vorhandene Brut geschlüpft ist, werden diese Waben beziehungsweise die Bienen mit Oxalsäure behandelt, damit die noch vorhandenen Varroamilben absterben.

Zugleich ziehen sich die Bienen aus der frischen Brut eine neue Königin. Auf diese Weise entsteht ein neues Bienenvolk. Damit die Bienen überleben können, werden ihnen natürlich die vorhandenen Futtervorräte nicht entfernt, sondern bleiben erhalten.

Die Brutentnahme ist ein rein biologisches Verfahren ohne den Einsatz von Chemie. Von daher ist es sehr bienenschonend.

Ganz unscheinbar: in dieser Beute ist die Brut von zwei Völkern.

Vertäut geht es auf die Reise, zunächst mit der Sackkarre,

dann geht es im Auto weiter,

bis zum neuen Zwischenstandort im Frankfurter Niddapark.

Inzwischen ist dort auch das Flugloch geöffnet

Neu ist die Zulassung der Oxalsäure für die Sprühbehandlung im Sommer. Bislang wurde sie überwiegend im Winter mit der Träufelmethode eingesetzt. Das hat sich inzwischen verändert. Oxalsäure darf nun auch im Sommer zur Varroabehandlung verwendet werden. Die Erfolge hierunter sind deutlich höher als unter der Milchsäure, die sich als zunehmend ineffektiv erweist. Oxalsäure ist eine natürlich vorkommende Säure. Ein klassisches Beispiel für ihr Vorkommen ist der saure Rhabarber.

29.12.2016 um 8:30: sonnig, klarer Himmel, null Grad. Ideale Voraussetzungen für die zweite Behandlung gegen die Varroamilbe. Um 12.30 bin ich dann bei 6° C zu den Bienen gefahren und habe dort mit der Oxalsäurebehandlung begonnen.

Zur Vorbereitung daheim wurde die eigentliche Säure erwärmt. Die mitgelieferte Saccharose wurde in der warmen Flüssigkeit aufgelöst. Das Ergebnis war dann eine 3,5 %ige Oxalsäure-Saccharose-Mischung. Die Saccharose ist ein Zucker, den die Bienen problemlos als Nahrung aufnehmen können. Verbunden mit der Oxalsäure säuert er im Inneren der Biene deren Haemolymphe an. Wenn die Varroamilben diese angesäuerte Haemolymphe aus den Bienen aufsaugen, sterben sie  daran. Für die Bienen selbst ist die saure Haemolymphe unschädlich.

Die so vorbereitete Oxalsäure wird in den Zwischenraum zwischen zwei Rahmen auf die dort ansitzenden Bienen geträufelt. Während die Bienen sich gegenseitig putzen, nehmen sie das Gemisch aus Saccharose und Oxalsäure in sich auf.

Um diese Behandlung durchführen zu können, müssen die Bienenstöcke trotz der niedrigen Außentemperaturen geöffnet werden. Normalerweise ziehen sich die Bienen im Winter im Inneren ihrer Beute zu einer Traube, der Wintertraube, zusammen. Um sie zu finden, kann man entweder von oben in die Wabengassen schauen oder man führt eine Kippkontrolle durch. Hierbei blickt man von unten gegen das helle Tageslicht, im anderen Fall schaut man von oben ins Dunkel.

Gleich bei den ersten Kontrollen war ich nur entsetzt: in den ersten fünf Völkern waren keine lebenden Bienen mehr. Alle tot. Die Bienen lagen als Totenfall auf dem Gitterboden. Auf den Waben war ein leichter Schimmelansatz zu erkennen, die Futterwaben waren gefüllt. Verhungert waren die Bienen demnach nicht.

Bei der Behandlung fand ich noch zwei weitere tote Völker. Das traurige Resultat: in 20 Beuten waren 7 Völker tot, ein weiteres Volk ist so klein, dass es vermutlich ebenfalls den Winter nicht überleben wird.

Sollten die restlichen Völker überleben, hätten wir im Frühjahr noch 12 Bienenvölker, mit denen wir die die neue Saison starten können.

 

Es ist heiß geworden in der letzten Augustwoche. Die Temperaturen lagen teilweise bei uns bis 36 Grad für fast eine ganze Woche. Zwar ist das für die Zeit Ende August ungewöhnlich, aber es ist ideal für die Ameisensäurebehandlung. Denn je höher die Außentemperaturen, desto besser verdunstet die Flüssigkeit aus den mit 15%iger Ameisensäure gefüllten Wannen im Inneren unserer Beuten.

Vor vier Wochen wurde die Ameisensäure in unsere Bienenstöcke eingebracht und zwar  bei durchaus moderaten Temperaturen, die für einen Hochsommer eher zu niedrig sind. Diese vierte Woche war nun ein Segen für unsere Bienen.

Am 28. August 2016 haben wir am späten Vormittag aus allen behandelten Völkern sämtliche Wannen mit der restlichen Säure entfernt. Der ursprüngliche Einsatz zur Aufnahme des Varroaschiebers wurde wieder eingesetzt und die "Windel", das Brett zum Auffangen der toten Milben und anderen Bienenstockgemülls, wieder eingelegt.

Insgesamt waren die Milbenzahlen gar nicht einmal so hoch, sondern eher niedrig bis moderat.  Beim Milben zählen in den nächsten Wochen wird sich erst zeigen wie gut die Behandlung gewirkt hat.

Die Auffütterung für den Winter hat bereits begonnen und wird in den nächsten Wochen fortgeführt werden. Ein kurzer Blick durch die Abdeckfolien auf die eingelegten Futtertaschen zeigte, dass diese zurzeit nur wenig angenommen worden sind.

Ein Volk war weisellos. Wir haben es mit einem Ableger heute vereinigt, damit die Bienen nicht zugrunde gehen müssen.

Hierdurch ist leider ein Plan gescheitert: ich wollte zum Herbst es versuchen, eine Beute im 2-Königinnenbetrieb zu führen. Doch dazu fehlte mir nun das zweite Volk, besagter Ableger, der dazu auserkoren war, nun aber zu anderen Zwecken benötigt worden ist.

Damit ist unsere diesjährige Saison mehr oder minder beendet. Kurz vor Weihnachten, wenn es kalt genug geworden ist und die brutfreie Wintertraube sich im Inneren gebildet hat, erfolgt noch die Oxalsäurebehandlung gegen die Varroamilbe. Bis zum kommenden Februar ist dann mehr oder minder tatsächlich Schluss mit der imkerlichen Arbeit an den Bienenstöcken. Erst zum Beginn der neuen Bruttätigkeit beginnt die Arbeit allmählich wieder.

In der Winterpause werden dafür andere Arbeiten erledigt: Mittelwände eingelötet und damit neue Rahmen zum Erweitern vorbereitet, Geräte geputzt, damit sie im Frühjahr wieder sauer zur Verfügung stehen, Honig abgefüllt für den Weihnachtsmarkt.

Aus den ursprünglichen drei Bienenvölkern, mit denen wir begonnen hatten, sind inzwischen 20 geworden. Wenn sie alle den Winter gesund durchstehen, dann stehen uns im nächsten Jahr viel Arbeit und eine noch größere Menge an Honig als in 2016 bevor.

Am 4. Advent 2014 haben wir bei einer Außentemperatur von 6 Grad Celsius unsere diesjährige zweite Behandlung gegen die Varroamilbe durchgeführt. Unterstützt wurden wir dabei von drei Mitgliedern unserer Neuimkergruppe 2014.

Die einzelnen Völker waren sehr unterschiedlich von ihrer Größe her, aber auch von ihrem Verhalten. Bereits das erste geöffnete Volk war ziemlich aggressiv, die übrigen weniger. Beim Reflektieren und gemeinsamen Besprechen mit allen fünf Imkern kamen wir zu interessanten Resultaten:

- seit den letzten Arbeiten im Sommer sind wir in der dadurch entstandenen Pause wieder ein wenig unsicherer im Umgang mit den Bienen geworden, es fehlte die gewohnte Routine,

- ab dem zweiten Volk haben wir einfach zügiger gearbeitet und uns weniger um Details gekümmert.

 Alle Völker sind zurzeit brutfrei. Die Völkergröße ist sehr unterschiedlich. Bei einem Volk rechnen wir vorsichtshalber damit, dass es den Winter wohl nicht überleben wird, weil es recht klein zu sein scheint. Ein Teil der Bienen in den einzelnen Beuten hält sich im oberen, ein anderer im unteren Brutraum auf. In diesen Fällen ist die obere Zarge nahezu bienenfrei. Erst beim Kippen der oberen Zarge war das Volk unten in seiner Größe erkennbar. Freudig überrascht waren wir von unserem jüngsten Kind, dem Sammelbrutableger. An und mit ihm hatten wir die ersten Versuche einer Königinnenzucht durch Umlarven unternommen. Dieses Volk ist kräftig und sehr aktiv. Wir sind gespannt wie es den Winter überstehen wird.

In jedem der Völker haben sich die vorhandenen in der Beutenmitte zu einer Traube zusammengezogen. In die zugehörigen Wabengassen haben wir ein Gemisch aus 3,5%iger Oxalsäure und Zucker geträufelt. Die Bienen wurden damit benetzt. Wenn sie sich anschließend gegenseitig putzen, nehmen sie die Oxalsäure mit dem Zucker auf. Die Oxalsäure geht in das Blut, genauer gesagt in die Hämolymphe, der Bienen über und säuert das Blut an. Wenn die vorhandenen Varroamilben die Bienen beißen und durch die Bißwunde die angesäuerte Hämolymphe aufnehmen, sterben sie ab, weil sie diesen veränderten pH-Wert nicht vertragen. Für die Bienen ist der etwas angesäuerte pH-Wert unschädlich.

 

Mit einer klassischen Injektionsspritze wird die Oxalsäure aufgezogen

 

und anschließend in die Wabengassen geträufelt. Die Bienen werden dabei durchaus benetzt. Dies ist übrigens der erwähnte Sammelbrutableger vom Sommer.

 

                                Die obere Zarge oder der obere Brutraum ist leer. Man kann durch die Wabengassen hindurch sehen. Die Wintertraube sitzt unten.                       Die Oxalsäure wird auch hier in die Mitte der Wabengassen geträufelt.

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