Draußen ist es heute, am 1. April 2020, zwar kühl, aber dort, wo die Sonne scheint, ist es angenehm warm. Unsere Bienen nutzen dieses herrliche Wetter aus und fliegen rege.
Ich habe dieses Wetter ausgenutzt und einfach von unseren Völker Photos hergestellt, die ich hier zeigen möchte:
Diese Völker leben allesamt in Beuten im Zandermaß.
Im letzten Jahr habe ich begonnen, spaßeshalber und um es für mich einfach einmal auszuprobieren, auch Bienenvölker in Dadantbeuten zu führen. Eines der Völker hat es nicht über bzw. sogar in den Winter geschafft.geschafft. Dafür lebt das andere um so munterer.
Bei diesem Volk habe ich sogar vor wenigen Tagen den Honigraum aufgesetzt.
Alle Völker bzw. alle Beuten haben bei uns jeweils ein unterschiedlich gestaltetes Anflugbrett. Die Ausnahme sind die Dadantbeuten. Im Gegensatz zu früher, als die Bretter noch unifarben gewesen sind, ist auf jedem Brett heute ein unterschiedliches graphisches Muster aufgebracht. Nicht die Farbe, sondern eher die verschiedenen Muster erleichtern den Bienen die Orientierung.
Seit einem Tag stehen die eingesammelten Bienen aus dem Schwarm vom 2. Mai 2019 stehen nun bereits auf der Streuobstwiese, ihrem neuen Standort. Hierbei leben sie vorübergehend in einer Art Dunkelkammer. Die Beuten-eingänge sind verschlossen, der Boden ist nach unten durch ein Gitter offen und zugleich für die Bienen undurchlässig. In diesem Setting sollen sie zur Ruhe kommen und sich vom Schwarm- in den Normalbetrieb umstellen.
Es gibt Imker, die lassen die als Schwarm gefangenen Bienen bis zu drei Tage stehen und "abkühlen". Nach meiner Erfahrung reicht dazu jedoch auch nur eine einzige Nacht aus.
Wie geht es dann weiter?
Die Bienen hängen oder sitzen ohne Halt gebende äußere Struktur in der Beute. Deshalb ist der erste Schritt, ihnen Mittelwände zum Besiedeln und Ausbauen zu geben. Eine Zarge mit 10 Mittelwänden wird dazu auf die vorhandene Leerzarge gestellt.
Anschließend sollen und müssen die Bienen draußen herumfliegen und bestäuben und sammeln können. Dementsprechend wird das Flugloch auf der Vorderseite der Beute geöffnet und mit einem Anflugbrett versehen. Letzteres erleichtert den Bienen das Landen und hilft der Orientierung.
Beim Fangen und Bergen ist alles nahezu perfekt abgelaufen. Jetzt es ist das nicht mehr ganz so. Als ich den Deckel anhebe, hängen die Bienen allesamt direkt an und unter ihm in einer dichten Traube zusammen. Beim Abheben und zur Seite Stellen fällt ein Teil der Traube neben die Beute auf den Erd-boden. Den besetzten Deckel stelle ich mit den ansitzenden Bienen kurz ab, platziere die Mittelwände über der Leerzarge und schlage die Deckelbienen dort hinein. Sie sickern schnell durch die Wabengassen nach unten.
Die Außentemperatur ist an diesem Abend schon nicht mehr gerade bienen freundlich zu nennen. Dadurch reagieren die Bienen deutlich langsamer als sonst. Um die auf dem Boden sitzenden krabbelnden Bienen in die Beute zu bekommen, positioniere ich den ihnen vertrauten Deckel einfach hochkant neben ihnen. Bereits nach wenigen Minuten krabbeln sie auf ihn herauf, nach weiteren Minuten sind alle Bienen vollständig dort versammelt und lassen sich einfach in die Wabengassen einschlagen.
Schwärmende Bienen sind im Regelfall relativ ruhig. Die niedrige Tempe-ratur tut hierzu ein Übriges. Die jetzt inzwischen eingehausten Bienen haben außer ihrem Futtervorrat im Magen nichts weiteres zu Essen dabei. Für den kommenden Wachsbau benötigen sie viel Energie. Von daher ist es logisch, dass ich ihnen Futter zur Verfügung stelle. Hierzu nehme ich einen mit Pollen versetzten Fertigfutterteig und lege ihn ganz einfach auf die Oberträger der Rahmen. Abschließend kommt noch eine Folie darüber, dann die beiden Deckel und alles ist mehr oder minder fertig und vollbracht.
Am Ende wird noch das Flugloch geöffnet. Jetzt können die Bienen sich in ihrer neuen Behausung einrichten. Es wird nicht sehr lange dauern, bis die ersten ausfliegen und nach Futterquellen Ausschau halten. Damit die Königin Eier legen und die Bienen neben dem Bauen die Brut pflegen können, brauchen sie eines: Futter und Energie, also Nahrung.
Aus der Erfahrung heraus sind die Mittelwände bereits nach einer knappen Woche vollständig mit Waben ausgebaut, so dass die Königin zügig in die Eiablage gehen kann. Kurz bevor die ersten Zellen verdeckelt werden, erfolgt noch eine Sprühbehandlung zur Bekämpfung der Varroamilbe.
Man sagt zwar, dass die Schwarmbienen weitgehend frei von Milben sind, aber eine Garantie hierfür gibt es nicht. Viele Milben sitzen direkt auf den Bienen und reisen als blinde Passagiere mit. Deshalb wird zur Sicherheit und zur Gesunderhaltung einmalig eine Sprühbehandlung durchgeführt. Hierzu bieten sich entweder Milchsäure oder Oxalsäure an. Beide sind für die Bienen unschädlich. Wegen der besseren Resistenzlage bevorzuge ich die Oxalsäure (die übrigens jeder, der schon einmal Rhabarber gegessen hat, aus eigener Erfahrung kennt).
Wie bereits erwähnt, hat die Saison der Ableger inzwischen voll begonnen. Heute haben wir vier Ableger aus drei Völkern erstellt.
Ableger dienen mehreren Zwecken: der Schwarmverhinderung, der Völkervermehrung, der Nachwuchsgewinnung.
Ableger werden erst dann gebildet, wenn das Muttervolk stark und kräftig genug ist, dass es das Schröpfen und Entnehmen eines seines Teile gut verkraften kann. Dazu muss es möglichst stark am Brüten sein. Aus einem schwachen Volk Ableger zu bilden, ist imkerlicher Unsinn.
Bevor es daran geht, Ableger zu ziehen, schaut man das Volk nach den folgenden Kriterien durch:
sind große Brutnester vorhanden? Das spricht für eine gesunde und aktive Königin.
gibt es Waben mit frischen Stiften? Zur Not tun es auch allerkleinste Maden. Der Grund: in diesem Zustand sind Stifte und Maden noch pluripotent. Je nach Ernährungsverhalten der Pflegebienen können sich daraus Arbeiterinnen oder Königinnen entwickeln.
gibt es eventuell genügend Futtervorräte?
Sind diese Punkte beachtet oder gar erfüllt, kann es losgehen. Im Grunde reichen für die Bildung eines Ablegers drei Waben aus: wir benötigen eine Brutwabe, eine Mittelwand und eine Futterwabe.
In dieser Reihenfolge werden sie in einen Ablegerkasten oder in eine Zarge gehängt. Die Brutwabe kommt an die Wand nach außen, daneben die Mittelwand, als drittes die Futterwabe. Die Futterwabe sollte mindestens 1,5 Kg Futter beinhalten. Zusätzlich kehren wir noch möglichst viele Stockbienen dazu. Später werden sie in diesem Jungvolk die ersten Flugbienen sein.
Klassisch heißt es, dass man die Ableger mindestens zwei Kilometer entfernt erst wieder aufstellen solle, damit die Flugbienen nicht wieder zurückkehren. Das scheint mir unter dem Aspekt der Flugbienen logisch zu sein. Aber: wir nehmen gar keine Flugbienen mit in den Ableger. Zu der Zeit, in der wir die Ableger bilden, sind die Flugbienen unterwegs und tragen ein. Also können wir sie gar nicht mit in den zu bildenden Ableger mitnehmen. Es kann vorkommen, dass wir vielleicht mal einzelne Flugbienen dabei haben. Sollten diese wenigen nicht zurückkehren, schadet es jedenfalls nicht.
Aus diesem Grund stelle ich die Ableger im Grundsatz gar nicht erst weit weg auf. Es sei denn, es gibt andere Gründe dafür.
Zwei der so gebildeten Ableger habe ich trotzdem in den Niddapark in Frankfurt gefahren und dort aufgestellt, zwei habe ich an Ort und Stelle belassen.
Die gebildeten Ableger sollen anschließend vier Wochen in Ruhe gelassen werden. Der Grund: die Bienen ziehen sich in den ersten Tagen ihre neue Königin aus der vorhandenen frischesten Brut. Nach spätestens 16 Tagen schlüpft sie. Bis sie zu ihrem Hochzeitsflug startet, vergehen noch ein paar Tage. Nach ihrer Rückkehr dauert es ebenfalls noch ein paar Tage, bis sie mit der Eiablage beginnt. Drei Wochen sind hierbei eher etwas knapp kalkuliert. Deshalb sage ich, lieber vier Wochen warten und dann erst nachschauen, was sich im Jungvolk getan hat.
Mitte Mai werden wir also zum ersten Mal in die neuen Völker/Ableger wieder hineinsehen. Davon dann zu gegebener Zeit mehr.
Ich bin oft gefragt worden, was es mit den farbigen Anflugbrettern vor dem Flugloch auf sich hat. Bei meinen neueren Anflugbrettern ist stets ein Farbmuster oder ein graphisches Symbol zu finden. Bienen, speziell auch beim Hochzeitsflug die Königin, orientieren sich in der Welt nicht nur nach Farben, sondern viel häufiger nach graphischen Mustern. Diese für sie erkennbaren Muster erleichtern ihnen damit das Heimfinden und vermindern den Verflug, den es übrigens auch bei ihnen gibt. Nicht nur in der Luftfahrt. Gerade, wenn die Königin zu ihrem Begattungsflug startet, möchte ich sichergehen, dass sie gezielt in diesen von ihr verlassenen Bienenstock zurückfindet. Schließlich warten darinnen die Mädels sehr auf sie.....
Anfang Juli habe ich bei den Völkern die vollständige Brutentnahme durchgeführt. Sämtliche Rahmen, die Brut enthalten, habe ich dabei aus dem Volk entfernt und zu Sammelbrutablegern zusammengestellt. Drei sind es insgesamt geworden. Zwei haben ihren neuen festen Platz in der Frankfurter Römerstadt am Rande des Niddaparks, der dritte einen vorübergehenden Standort in Frankfurt-Bergen-Enkheim erhalten.
Alle Sammelbrutableger sind weisellos, haben also keine Königin. Weil in jedem Ableger frische Eier in den Zellen sind, können die Bienen sich aus ihnen selbst eine neue Königin heranziehen. Das dauert 15 bis 16 Tage. Wenige Tage nach ihrem Schlupf fliegt sie zu ihrem Hochzeitsflug aus. Nach ihrer Rückkehr benötigt sie noch ein paar Tage Pause bevor sie mit der Eiablage beginnt und so den Grundstock für ein neues Volk bildet.
Im Sammelbrutableger ist es durch das Fehlen einer Königin vorübergehend zu einer Brutunterbrechung gekommen. Für die Varroamilben fehlt damit die Möglichkeit des eigenen Vermehrens in der geschlossenen Brut. Bis die Königin wieder in Eiablage geht, dauert es vier Wochen. Anschließend ist die neue Brut noch 8 Tage offen und wird erst am 9. Tag verdeckelt. Die Brutpause ist also relativ lang. Viele Milben sterben deshalb bereits in dieser Zeit ab.
Unterstützt wird das Absterben der Varroamilben noch durch eine ergänzende Säurebehandlung drei bis vier Wochen nach Bildung des Sammelbrutablegers. Dieser Zeitpunkt ergibt sich aus biologischen Gründen: die Entwicklung einer Biene vom Ei bis zum Schlupf dauert 21 Tage. Nach drei Wochen dürften also aus allen vorhandenen Eiern geschlüpfte Bienen geworden sein.
Mit der Säurebehandlung werden die auf den Bienen ansitzenden Varroamilben erreicht und abgetötet. Es kommen auf diese Weise zwei unterschiedliche Verfahren zur Varroabekämpfung im Ableger zusammen. Wichtig ist es, mit der Säurebehandlung zu beginnen, bevor die Königin in die Eiablage getreten und die neue Brut verdeckelt ist.
Als Behandlungssäure habe ich Oxalsäure benutzt. Sie ist seit dem letzten Jahr für die Sprühbehandlung im Sommer neu zugelassen und wird flächig auf das gesamte Wabenwerk Rahmen für Rahmen aufgesprüht. Die so behandelten Bienen habe ich anschließend noch einige Tage stehengelassen. Gestern Abend ist das Flugloch verschlossen worden.
Heute am späten Vormittag haben wir die Beute samt Einwohnerinnen mit zwei Spanngurten fest verschlossen, auf einer Sackkarre zum Kofferraum unseres Autos transportiert und darin abgestellt. Die Spanngurte verhindern, dass sich die Beute während des Transportes öffnet und die Bienen im Auto frei fliegen können.
Mit Hilfe einer Schubkarre haben wir die Beute bei uns dann zum vorgesehen Standplatz gefahren. Vor dem Öffnen des Fluglochs habe ich noch allerhand Pflanzen entfernt, die den Flug der Bienen behindert hätten. Zum leichteren Landen und Starten habe ich beim Öffnen des Fluglochs noch ein Anflugbrett angehängt.
Gleichzeitig haben die Bienen ihre erste Winterfütterung oder Auffütterung erhalten, damit sie genug Wintervorräte einlagern können. Wie üblich habe ich dazu fertigen Futterteig verwendet.
Vor acht Tagen haben wir ihn im Norden Frankfurts gefangen und anschließend auf dem Riedberg aufgestellt.
Der Schwarm entwickelt sich gigantisch. Nach einer Woche sind bereits sämtliche Mittelwände ausgebaut. In der unteren Zarge sind trotzdem noch sehr viele Bienen, von oben herab haben die Bienen bereits Wildbau angelegt.
Beim Aufklappen der Zargen hängen Bienen traubenförmig herab bis in die untere Leerzarge. Der Schwarm ist in der Tat recht groß.
Schnell beschließen wir daraufhin, die untere leere Zarge zu entfernen. Wir füllen sie komplett mit Mittelwänden auf und stellen sie als 2. Etage oben wieder auf. Aber nicht als zweiten Brutraum, sondern gleich als Honigraum. Das hat zur Folge, dass zwischen die beiden Zargen natürlich noch ein Absperrgitter gelegt wird, damit die Königin im oberen Raum keine Eier legen kann.
Für uns ist dieses Vorgehen Neuland. Bislang haben wir einen gefangenen Schwarm immer erst im nächsten Jahr zur Honigernte herangezogen. Ich bin auf das Ergebnis schon sehr gespannt.
Vor dem Flugloch herrscht reger Hochbetrieb, ein ständiges Kommen und Gehen.
Es geht intensiver zu als am nahe gelegenen Frankfurter Flughafen.
Noch in der Nacht des Fangens bringen wir den Schwarm auf den Frankfurter Riedberg. Bis zum nächsten Mittag lassen wir ihn dort unverändert stehen. Das Flugloch der Beute bleibt zunächst verschlossen.
Am nächsten Tag wird es dann mittags spannend: ich öffne das Flugloch und befestige sofort ein Anflugbrett, damit die Bienen es beim Landen leichter haben.
Kaum ist das Loch geöffnet, strömen die ersten Bienen orientierungslos nach draußen. Sie müssen sich nun neu in der Umgebung orientieren. In der Imkersprache heißt dieser Vorgang "Einfliegen".
Große Futtervorräte haben sie nicht mitnehmen können. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich jetzt zügig Futtervorräte anlegen können während sie parallel dazu mit dem Bau neuer Waben beginnen. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, in welcher Geschwindigkeit ein Bienenschwarm innerhalb weniger Tage seine Waben aufgebaut hat. Zur Erleichterung haben wir ihnen in der oberen Zarge bereits die Mittelwände eingehängt. Bauen kostet die Bienen Energie. Die Trachtbedingungen sind günstig hierfür zurzeit, so dass der neue Aufbau schnell erfolgen kann.
In wenigen Tagen schauen wir in das Schwarmvolk hinein. Dann gibt es vielleicht schon Neues zu berichten.
Auf der Streuobstwiese bei unseren Völkern ist viel los. Ich habe deshalb von einigen Völkern das Leben vor dem Flugloch photographisch festgehalten. Hier das Ergebnis:
Das Wetter ist morgens kühl und bewölkt mit 11 Grad Temperatur bei starkem Wind. Unter diesen Bedingungen ist es eher ungemütlich. Am Tag der Arbeit haben die meisten Menschen heute arbeitsfrei.
Nicht aber die Bienen. Sie kennen keine Feiertage und Ferien. Vormittags war wetterbedingt bei Ihnen nicht viel los. Ab Mittag ist es zunehmend sonniger und wärmer geworden. Entsprechend aktiver sind sie sich verhalten.
Zwei Tage zuvor haben wir die Völker durchgesehen. Deshalb ist es wenig sinnvoll, sie nach so kurzer Zeit wieder zu öffnen, sondern eher von außen zu betrachten.
Für Picknickgäste hat Matthias eine Führung bei den Bienen gegeben. Ich war später gegen 17 Uhr zum Photographieren dort. Enorm, wie unterschiedlich die Völker beschaffen sind. Da stellen sich sofort Parallelen zu einzelnen Menschen ein: einige sind träge und faul, andere sehr fleißig und arbeitsam, andere wursteln sich einfach nur so durch das Leben.
Vor allem beim neuen Volk brummt es vor Aktivitäten. Auf seinem Anflugbrett und vor dem Flugloch herrscht teilweise Hochbetrieb wie auf dem Frankfurter Flughafen. Von allen unseren Völkern ist dieses am fleißigsten. Es schreit förmlich danach, in den nächsten Tagen einen Honigraum aufgesetzt zu bekommen.
Gestern, am 21. April, habe ich mir ein neues Volk geleistet. Durch das Vereinigen zweier Völker ist vor wenigen Wochen eine Lücke entstanden, die ich auffüllen möchte. Dieses Volk habe ich gestern Abend geholt und mit verschlossenem Flugloch über Nacht an seinem neuen Platz stehen lassen. Es ist bereits jetzt ein starkes Volk. Deshalb hat es gestern vor dem Transport bereits seinen zweiten Brutraum mit Mittelwänden aufgesetzt bekommen.
Beim Annähern heute Morgen ist das Summen schon aus der Distanz deutlich zu hören. Kaum ist die Fluglochabsperrung entfernt, quillt ein Schwall von Bienen nach draußen. Bis ich - ohne Bienen zu zerquetschen - das Flugloch wieder verkleinern und ein Anflugbrett anbringen kann, dauert es seine Zeit. Doch auch Stunden danach herrscht vor dem Bienenstock sichtbarer Hochbetrieb.
Die Bienen müssen sich an den neuen Standort gewöhnen und fliegen sich ein. Hierbei entwickeln sie eine Art topographischer Landkarte im Kopf (wo steht was?). Nach wenigen Tagen ist das geschehen und sie beginnen mit ihrer zugedachten Hauptaufgabe: Befruchten und Nektar sammeln - sprich für Honig zu sorgen.
Am 2. April 2016 bin ich mit meiner Kamera auf der Streuobstwiese unterwegs gewesen und habe von den Bienenvölkern Photos gemacht. Für mich ist es ein überraschendes Vergnügen gewesen zu sehen, wie rapide das neue Leben in den Bienen und Bienenvölkern entsteht und aus der Ruhe der Wintertraube ein Sturm der Vermehrung wird.
Nach neuen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren sich Bienen weniger an Farben, wie wir es bisher jahrelang angenommen haben, sondern vielmehr an graphischen Strukturen und Elementen. Aus diesem Grunde habe ich die einfarbige Bemalung der Anflugbretter aufgegeben und stattdessen graphische Muster aufgemalt. Die Entwürfe hierzu stammen zum Teil aus dem Downloadbereich der Hessischen Imker, zum anderen Teil sind sie von mir beim Malen erst entstanden.
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