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Das Jahr 2022 ist ein ganz besonderes Jahr gewesen. Zum einen ist es viel zu heiß und zum anderen viel zu trocken gewesen. Trotzdem haben wir auf dem Frankfurter Riedberg eine sehr erfolgreiche Honigernte gehabt. Nach der Pleite des letztes Jahres hat mich das angenehm überrascht.

Ende September 2022 sind nun alle Honiggläser fertiggestellt worden: gefüllt, etikettiert, im Keller gelagert. Die erste Erne des Frühjahrs ist deutlich größer ausgefallen als die des Sommers. Diese Honige schmecken auch sehr unterschiedlich.

Beide Honige sind kristallisiert, d.h. sie sind nicht (mehr) flüssig wie bei der Ernte und dem Schleudern. Sie haben einen Reifungsprozess durchlaufen. Damit sie cremig bleiben und nicht fest wie Stein werden, sind die Honige in der Zeit vor dem Abfüllen kräftig und ausdauernd gerührt worden. Hierdurch werden Zuckerkristalle mechanisch verkleinert, so dass der Honig nicht weiter aushärtet.

Bei uns heißt die erste Ernte immer Eintracht, die zweite Zwietracht. Zwischen beiden Ernten liegen keine sechs Wochen. Den Nektar, den die Bienen jeweils eintragen, nennen wir Imker Tracht. Daher auch die ungewöhnlichen Bezeichnungen unserer Honige.

In der Eintracht sind die Nektare der Frühblüher hauptsächlich enthalten. Dazu zählen Löwenzahn, Raps, die Apfel-, Birnen und Kirschblüte, aber auch viele Wiesenblumen. Hingegen sind in der Zwietracht hauptsächlich Wiesenblumen, aber auch einige unserer Baumblüten wie Linde und Akazie vertreten. Diese unterschiedliche Zusammensetzung erklärt die unterschiedliche Farbe, aber natürlich auch den Geschmack und Geruch. Die Zwietracht ist zurzeit noch relativ dunkel, sie wird im Laufe der nächsten Wochen noch ein wenig heller werden.

Pünktlich zum Weihnachtsmarkt auf dem Riedberg können wir unseren ersten selbst gemachten Met vorstellen und anbieten.

Anfängerglück? Auf alle Fälle ist uns ein Super-Met in Premiumqualität gelungen. Anders als sonst, schmeckt er nicht überwiegend süß, sondern ist sehr trocken ausgebaut. Der Alkoholgehalt ist relativ hoch, 13,9 Vol%, und die Restzuckermenge sehr niedrig. Dieser Honigwein ist Natur pur: mit Hefe zum Gären versetzt, keinerlei Zusätze, ungeschwefelt.

Der abgefüllte Met

Wie bei unseren Honigen auch, bringen wir einen Gewährverschluss an.

Sicherungsverschluss auf dem Flaschenhals

Am Flaschenhals wird eine Sicherungshülle aufgeschmolzen. Solange sie unbeschädigt ist, ist die Flasche noch ungeöffnet.

Es ist für uns ein erster Versuch mit einem Honigwein. Von daher sind wir auf möglichst viele Rückmeldungen sehr gespannt. Am Sonnabend, 14.12.2019, sind wir ab 13 Uhr auf dem Riedberger Weihnachtsmarkt anzutreffen und eröffnen unseren Stand. Neben dem Met gibt es natürlich auch unsere Riedberger Honige. Zwar ist die Ernte in diesem Jahr sehr klein gewesen doch haben wir trotzdem drei verschiedene Honige im Angebot: Eintracht, die Frühjahrsernte, Zwietracht, den Sommerhonig, beide vom Riedberg, und Niedertracht, den Honig aus dem Niddapark in Frankfurt.

Jetzt ist es tatsächlich soweit: alle Honige sind abgefüllt und lagern in unserem 16 Grad kühlen Keller.

Dieses Wochenende steht unter dem Zeichen des Honigabfüllens. Ich bin ja bereits vielfach daraufhin angesprochen worden, wann es den neuen Honig denn nun endlich gibt.

Jetzt ist er fertig. Besser: sind sie fertig. Auch wenn die Honigernte in diesem Jahr sehr sehr knapp ausgefallen ist, haben wir doch drei verschiedene Honige des Jahrgangs 2019 gewonnen und stellen ihn vor:

Die ersten Honiggläser 2019 mit der Ernte namens Eintracht

Eintracht ist der Name des Honigs der ersten Ernte. Manche Imker nennen diese Honige auch Frühtracht. Es ist der Honig von den Blüten des Frühlings. Ein großer Anteil entfällt hierbei auf die Obstblüte.

Das Besonderes dieses Jahrgangs ist, dass wir erneute keinen bis kaum Raps darin haben. Bedingt durch die Trockenheit des letzten Jahres haben die Landwirte der Umgebung keinen Raps gesät. Lediglich ein paar sehr kleine Flächen sind in diesem Jahr mit Raps in unserer Riedberger Umgebung zu finden gewesen.

Das könnte auch der Grund dafür sein, dass die Eintracht, entgegen meiner ersten Voraussage, trotzdem ein wenig zu kristallisieren, also fest zu werden, beginnt. Um die sich bildenden Zuckerkristalle zu zerstören, habe ich diesen Honig gerührt. Der dafür nötige Zeitpunkt ist dann erreicht, wenn es zu einem Farbumschlag im Honig kommt und ein perlmuttartiges Schimmern auftritt. Durch mechanisches Rühren werden die Kristalle wieder zerkleinert und der Honig wird dann später eher etwas cremig. Wie weit es mir gelungen ist, diesen physikalischen Vorgang zu unterbrechen, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Möglicherweise wird er doch noch fest(er).

Zwietracht - die zweite Ernte

Zwietracht stellt den Namen der zweiten Ernte dar. Sommertracht wäre eine andere Bezeichnung dafür. Von der Menge dieser Ernte sind wir ziemlich enttäuscht. Große Mengen an Nektar sind bei der ersten Wabenentnahme in den Bienenstöcken verblieben und haben auf eine starke Ernte hoffen lassen. Doch durch die Hitze, zu lang und zum falschen Zeitpunkt, mit ihren Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, haben die Bienen sich selber über ihre gesammelten Vorräte hergemacht und uns Imkern wenig übrig gelassen. Aber: so ist es nun einmal mit der Natur. Solche Entwicklungen gehören im Naturkreislauf dazu und wir nehmen es mit einer gewissen Gelassenheit hin.

Die Zwietracht besteht aus den nicht geschleuderten Resten der Frühtracht und den von den Bienen aus den Sommerblumen gesammelten Nektaren. Momentan vermute ich auch hier, dass dieser Honig flüssig bleiben könnte. Bislang zeigt er selbst nach einigen Wochen im Keller keinerlei Anzeichen zur Kristallisation.

So sieht es beim Abfüllen aus

Der dritte Honig dieses Jahres stammt von einer Außenstelle im Frankfurter Niddapark. Dort haben wir zwei Völker stehen. Hier habe ich zur Zeit der ersten Ernte nichts entnommen, sondern viele unverdeckelte mit Nektar gefüllte Waben im Volk hängen gelassen. Die eigentliche Ernte habe ich Mitte Juli durchgeführt und bin von den Mengen her auch hier enttäuscht worden. Hier habe ich ebenfalls größere Erträge erwartet. Dafür ist die Qualität dieses Honigs allerdings hervorragend.

Dieser Honig heißt Niedertracht. Das läßt sich zum Beispiel auf den Fluss Nidda zurückführen, aber auch auf die geographische Höhenunterschiede. Auf dem Riedberg leben wir auf etwa 150 Höhenmetern, während die Nidda etwa bei 100 Höhenmetern in Richtung Main fließt.

Niedertracht - der Honig aus dem Niddatal in Frankfurt

Die Niedertracht ist demnach ein Ganzjahreshonig. Theoretisch sind sowohl die Früh- als auch die Spätblüher mit ihren Nektaren darin enthalten. Mangels Rapsvorkommen in dieser Gegend, dürfte der Honig ebenfalls flüssig bleiben.

In Anbetracht der geringen Mengen, die wir in diesem Jahr geerntet haben, habe ich mich entschlossen, alle Honige überwiegend in kleinen Gläsern zu je 250 Gramm abzufüllen, damit möglichst viele Menschen von diesen Honigen etwas abhaben können. Lediglich dem Umstand, dass ich zu wenig kleine Gläser organisiert habe, ist es zu verdanken, dass es von der Zwietracht auch einige wenige Gläser mit 500 Gramm Inhalt gibt.

Die Honigernte ist in diesem Jahr wie bei vielen anderen Imkern auch leider sehr mager gewesen. Trotzdem haben wir drei verschiedene Honige erhalten.

Die erste Ernte nennen wir stets Eintracht. Sie ist inzwischen komplett in Gläser gefüllt.

Die zweite Ernte heißt bei uns Zwietracht.

Außerdem haben wir in diesem Jahr eine weitere Ernte von einem zweiten Standort im Frankfurter Niddapark. Der von dort stammende Honig heißt Niedertracht.

Wie man daraus ablesen kann, sind wir schon ein wenig verliebt in Wortspiele. Alle Honige gibt es in diesem Jahr nur in 250 Gramm-Gläsern.

Bisher habe ich vermutet, dass die Eintracht als erster Honig bei uns flüssig bleiben wird. Dessen bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher.

Die Farbe hat sich ein wenig ins perlmuttartige Schimmern entwickelt. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Kristallisierung startet. Um das zu verhindern, habe ich den Honig gerührt. Hierbei werden die Kristallgitter wieder aufgebrochen und eine cremige Konsistenz herbeigeführt. Allerdings kann der Honig im Laufe der Zeit trotzdem wieder fester werden.

Die ersten Honiggläser 2019 mit der Ernte namens Eintracht

An diesem Wochenende habe ich mir trotz des herrlichen sonnigen Wetters vorgenommen, auch die restlichen Honigmengen in Gläser abzufüllen und zu etikettieren. Damit dürften sie ab der kommenden Woche zum Verkauf zur Verfügung stehen.

Bei der Zwietracht und der Niedertracht vermute ich sehr, dass sie flüssig bleiben. Mal sehen, ob es auch tatsächlich so bleiben wird.

3. Advent. Es ist soweit: der neue - fast schon traditionell zu nennende -Weihnachtsmarkt auf dem Frankfurter Riedberg startet heute um 16 Uhr, sobald der Wochenmarkt beendet ist. 

Die Riedberg-Imker sind wieder dabei. Wir  haben im Zelt unseren Stand und verkaufen dort den Honig unserer Bienen und Agua mel. Zugleichen machen wir als Imker natürlich Werbung für die Bienen und den Umgang mit ihnen, für unseren Imkerverein, die Bee Friends Frankfurt und die IG Riedberg, die den Weihnachtsmarkt von Beginn an organisiert.

Mit dem Standaufbau habe ich bereits am Morgen angefangen und Tische sowie erste Honiggläser abgestellt. Mittags geht es weiter, dann kommt der Rest, so dass der Stand sich entwickeln kann. Wir sind wie bisher in einem großen Zelt mit anderen Ausstellen zusammen untergebracht. Neben uns ist gleich der Eingang. Mit anderen Worten: von dort kommt die Kälte herein. Also heißt es sich warm anziehen.

Die ersten Anfänge vom Standbau

Unser fast fertiger Stand im Zelt
Unser Honig "Eintracht" vom Frühjahr 2018 im neuen 250 Gramm-Glas und Agua Mel
Zwietracht im neuen 250 Gramm-Glas

Durch die dünne Zeltwand dringt von draußen immer mal wieder Musik, sehr unterschiedlicher Art und sehr unterschiedlich laut. Drinnen verkaufen wir unsere Honige und für die IG Riedberg Apfel- und Quittensäfte, die vor wenigen Wochen auf dem Riedberg aus den heimischen Früchten gewonnen sind.

Unsere Honige heißen Eintracht, wenn sie von der ersten Ernte im Frühjahr stammen und Zwietracht, wenn sie die zweite Ernte, die Sommertracht, darstellen. Der große Renner ist die Eintracht. Auch, wenn wir stets und regelmäßig den Namen erklären, vermutlich bedingt durch den gleichnamigen Sportverein, hat er einen ungeheuren Nimbus. Wir hätten davon drei- bis viermal soviel verkaufen können. Auch die kleineren Gläser sind gut angekommen. Für mich ist das ganz klar die Aufforderung mit diesem Zweigläser-Angebot fortzufahren.

Sonntagabend, 18 Uhr: Schluss, Ende, aber kein Feierabend. Es wird noch abgebaut. Erst unser eigener Stand, parallel dazu die Stände in unserem Zelt und anschließend das gesamte Zelt. Mit vielen Händen und Helfern packen wir an und zu. Nach etwa zweieinhalb Stunden ist das Zelt komplett verpackt und verstaut, so als ob es den Weihnachtsmarkt nicht gegeben hätte. Im nächsten Jahr geht es wieder los .....

In diesem Jahr haben wir erstmals einen Teil unseres geernteten Honigs nicht sofort in Gläser abgefüllt, sondern in Hobbocks (= luftdicht verschlossene Kunststoffeimer für Lebensmittel) im Keller stehen gelassen. Dieser Teil ist für den Verkauf auf dem Riedberger Weihnachtsmarkt bestimmt. Im kühlen Keller ist der Honig bei einer recht gleichmäßigen Temperatur zwischen 15 und 16 Grad ideal gelagert. Dort ist er langsam kristallisiert und fest geworden.

Um ihn in Gläser abzufüllen zu können, muss er erst wieder verflüssigt werden. Ein mögliches Verfahren hierfür kennt man aus dem normalen Haushalt: Erwärmen im Wasserbad. Das geht gut und ist recht einfach. Doch dauert es bei einem Eimer mit 25 Litern Inhalt Stunden bis Tage. Das Wasser muss in dieser Zeit konstant temperiert gehalten werden. Man sieht daran schon: das ist in diesem etwas größeren Maßstab umständlich.

Einfacher geht es mit professionellen Geräten. Wir haben uns dazu im Sommer bereits ein passendes Gerät, den "Melitherm" aus dem Fachbedarfshandel besorgt und jetzt zum ersten Mal eingesetzt. Der Melitherm ist eines der wenigen Geräte, mit dem man festkristallisierten Honig wieder so schonend verflüssigen kann, dass seine Qualität nicht darunter leidet.

Es sieht aus wie ein Zylinder. Der Boden mit einer Siebplatte versehen. Hierauf legt man ein sogenanntes Seihtuch, eine Art Filter aus Stoff, und fixiert es mit Hilfe eines Ringes im Inneren des Zylinders. Auf dem Seihtuch liegt eine große Heizspirale, deren Griff nach oben herausragt. Dort sind der elektrische Anschluss und der Thermostat angebracht.

Diese Konstruktion wird auf einen der üblichen leeren und gereinigten Honigeimer gesetzt. Zwischen Eimer und Metallzylinder wird dabei noch ein Ring mit seitlichen Löchern eingefügt, damit die Wärme und Luft aus dem Auffangeimer wieder entweichen können.

Der feste Honig wird von oben in den Zylinder gefüllt und liegt dabei direkt auf der Heizspirale. Sobald der Strom eingeschaltet ist, erwärmt sich die Spirale und gibt die Wärme an den Honig ab. Dieser verflüssigt sich und tropft dann durch das Seihtuch und das Bodengitter in den darunter stehenden leeren Eimer ab.

So gehts los: der feste kristallisierte Honig (links im Eimer) wird in den Melitherm (rechts im Bild) geschichtet
So gehts los: der feste kristallisierte Honig (links im Eimer) wird in den Melitherm (rechts im Bild) geschichtet.

Die Eintracht über der Wärmespirale im Melitherm
Die Eintracht über der Wärmespirale im Melitherm.

Der Melitherm mit seiner Wärmespirale
Der Melitherm mit seiner Wärmespirale am Ende des Erwärmens und Verflüssigens.

Als ersten Honig haben wir die "Eintracht" verflüssigt. Sie ist Teil der ersten Ernte 2016 und fast betonhart geworden. Als nächstes kam die "Zwietracht" dran. Dieser Honig war noch zähflüssig und ungerührt. Beide Honige sind auf diese Weise wieder dünnflüssig geworden. In den nächsten Tagen werden sie gerührt und für den Riedberger Weihnachtsmarkt in Gläser gefüllt und etikettiert.  Gleiches wird noch mit der dritten Ernte, der "Niedertracht" geschehen.

 

  1. Oktober 2015 um 22:47 - Soeben bin ich fertig geworden: der letzte Honig unserer Saison 2015 wurde in Gläser abgefüllt und etikettiert. Damit haben wir jetzt fünf verschiedene Honige:
  • Eintracht - die erste Ernte vom Frühjahr, rapsbetont und voll mit Honig aus der Obstblüte,
  • Niedertracht - ein 1000-Blüten-Honig, ebenfalls rapsbetont und ebenfalls von der Obstblüte,
  • Zwietracht (A) - die zweite Ernte als Sommerblütenhonig mit noch vorhandenem Rapsanteil,
  • Zwietracht (B) - die zweite Ernte, bei der der Honig wegen seines nicht vorhandenen Rapsanteils später kristallisiert ist,
  • Niedertracht (B) - ebenfalls die zweite Ernte, ein Sommerblütenhonig.

Mit diesen Honigen waren wir am 10. Oktober 2015 auf dem Riedbergplatz anzutreffen zuammen mit dem Infostand der IG-Riedberg während der Aktion "Riedberg putzt sich raus".

Vorankündigung: Am 3. Advent werden wir ebenfalls auf dem Riedbergplatz zu finden sein und während des Weihnachtsmarktes Honig und andere Bienenprodukte zum Kauf anbieten. Die Bienenprodukte stammen vom Frankfurter Imkerverein. Der Verkaufserlös ist für die Unterhaltung des neuen Frankfurter Lehrbienenstands bestimmt.

Am 12.10.15 ist die Honiganalyse eingetroffen. Damit wissen wir nun, was sich in unserem Honig befindet. Eingesandt hatte ich die Zwietracht (A).

Bei der Pollenverteilung Nektar liefernder Pflanzen ergab sich nach der Auszählung von 500 Pollen

  • 53 % stammen vom Brassica napus-Typ (Raps-Typ), - Raps
  • 24 % stammen vom Prunus-Typ  und Pyrus Typ (Steinobst- und Kernobst-Typ) - Kernobst - Steinobst 
  • 5 % stammen von Phacelia (Büschelschön) - Phacelia
  • weitere stammen von folgenden Typen, die zum Teil nektarlos sind (*):
  • Asteraceae - Carduus-Typ, Distel-Typ // thistle-type - Carduus
  • Betulaceae* - Betula* / Birke // birch - Birke
  • Boraginaceae - Myosotis / Vergissmeinnicht // forget me not - Vergissmeinnicht
  • Brassicaceae - Brassica napus-Typ / Raps-Typ // rape-type - Raps
  • Caesalpiniaceae - Gleditsia / Gleditschie // honey locust - Gleditschie
  • Campanulaceae -  Campanula / Glockenblume // bellflower - Glockenblume
  • Caprifoliaceae -  Lonicera / Heckenkirsche // honeysuckle - Heckenkirsche
  • Fabaceae - Lotus / Hornklee // brid's foot trefoil - Hornklee
  • Fabaceae -  Trifolium repens / Weißklee // white clover - Weißklee
  • Fagaceae - Castanea sativa / Edel-Kastanie // sweet chestnut - Edelkastanie 
  • Hippocastanaceae - Aesculus / Rosskastanie // horse chestnut - Rosskastanie
  • Hydrangeaceae -  Hydrangea-Typ / Hortensien-Typ // hydrangea-type - Hortensie
  • Hydrophyllaceae - Phacelia / Büschelschön // fiddle neck - Phacelia
  • Oleaceae -  Ligustrum / Rainweide // privet - Rainweide
  • Plantaginaceae* - Plantago* / Wegerich // plantain - Wegerich
  • Poaceae* - Süßgräser // Grass family - Süßgräser
  • Ranunculaceae - Anemone-Typ* / Windröschen-Typ // windflower-type - Windröschen
  • Rosaceae - Prunus-Typ / Steinobst-Typ // stone fruits - Steinobst
  • Rosaceae - Pyrus-Typ / Kernobst-Typ // pomaceous fruits - Kernobst
  • Rosaceae - Rosengewächse // Rose family - Rosengewächse
  • Salicaceae - Salix / Weide // willow - Weide
  • Taxaceae* - Taxus* - Eibe // yew - Eibe

Auslandspollen (nicht der geographischen Herkunft entsprechend): keine

Honigtauelemente: wenig Pilzelemente

Für mich ist es anhand der oben erwähnten Pollen spannend zu sehen, was hier bei uns auf dem Riedberg so alles wächst. So ist mir zum Beispiel neu, dass wir hier Edelkastanien stehen haben...

Der Rapsanteil von 53 % in der Zwietracht (A) erklärt wie schon vermutet, dass dieser Teil der zweiten Ernte relativ früh kristallisiert ist. Die Honige der ersten Ernte, die Frühtrachten Eintracht und Niedertracht, sind von der Farbe hell bis eher weiß. Diese Farbe spricht für einen recht hohen Anteil vom Raps darin.  Die Sommerhonige der zweiten Ernte sind hingegen relativ dunkel dagegen.

Im nächsten Jahr werden wir versuchen, von jeder Ernte eine Analyse durchführen zu lassen. Dazu reichen wir unsere Honige in den DIB-Gläsern vom Deutschen Imkerbund zur Honigprämierung ein. Die Analyse ist ein Bestandteil dieses Wettbewerbsverfahrens. Der Vorteil für uns ist dabei, dass wir somit nachträglich erfahren, war in jedem unserer Honige so alles enthalten ist.

Abends, am 20 August 2015, habe ich den letzten Riedberger Honig des Jahres 2015 abgefüllt. Es war die zweite Variante der Zwietracht (siehe vorhergehenden Beitrag dazu).

Honigabfüllen-2

Diese Variante B enthält weniger Raps als die Variante A. Sie hat deshalb später mit der Kristallisation begonnen. 45 Gläser sind es geworden. Damit haben wir erstmals drei verschiedene Honige vom Riedberg anzubieten.

Seit gestern Abend ist der erste Teil der Zwietracht fertig. Fertig heißt in diesem Fall, der Honig ist in Gläser gefüllt, die Gläser sind etikettiert und verkaufsbereit.

Dieser Honig, den wir Zwietracht nennen, stammt aus der zweiten Ernte im Juli 2015. Wir hatten ihn nach dem Schleudern auf drei Behältnisse abgefüllt. Im Lauf der Zeit war deren Inhalt bei der Kristallisation jedoch recht unterschiedlich weit entwickelt, obwohl alle im gleichen Keller standen. Aus praktischen Gründen hatte ich den Honig des kleinsten Eimers auf zwei große verteilt, nachdem die Kristallisation bereits begonnen hatte.

Mit dem Eintritt der Kristallisation ändert der Honig seine Farbe. Die anfangs klare Flüssigkeit wird langsam stetig zunehmend trüber, gleichzeitig steigt die Viskosität. Im Endstadium kann der Honig fest wie Beton werden. Damit der Honig abgefüllt werden kann, darf er nicht zu zähflüssig sein. Diesen Zeitpunkt gilt es genau abzupassen. Mit Beginn der Kristallisation wird der Honig gerührt. Jeden Tag. Durch das mechanische Rühren werden die Kristalle aufgebrochen und bleiben klein. Dadurch wird der Honig cremig(er) und nicht steinhart.

Für das Rühren gibt es verschiedene Hilfsmittel. Ich verwende eine Spirale, die aussieht wie ein überdimensionierter Knethaken des häuslichen Handrührers in der Küche. Diese Spirale wird in den Kopf einer Bohrmaschine eingesetzt. Wegen der hohen Drehzahl der Bohrmaschine muss jedoch ein Untersetzungsgetriebe dazwischen geschaltet werden, sonst würde die Spirale sich mit 1000 bis 3000 Umdrehungen drehen. Dank der Untersetzung beträgt die Drehzahl etwa 100 bis 120 Umdrehungen pro Minute. Auch hier zeigt sich wieder: nicht nur das Imkern, auch die anschließenden Arbeiten sind zum Teil körperlich anstrengend bis schwer.

Der Honigrührer im Einsatz. Im Bild oben das Untersetzungsgetriebe, unten der zu rührende Honig.
Der Honigrührer im Einsatz. Im Bild oben das Untersetzungsgetriebe, unten der zu rührende Honig.

 

Die Spirale im Einsatz
Die Spirale im Einsatz

 

Links die Bohrmaschine, daran rechts das Untersetzungsgetriebe aufgesetzt.
Links die Bohrmaschine, daran rechts das Untersetzungsgetriebe aufgesetzt.

Die größere Menge habe ich gestern abgefüllt.

Honiggefäß mit Auslaufstutzen zum Abfüllen. Knapp 30 Kg Honig warten ...
Honiggefäß mit Auslaufstutzen zum Abfüllen. Knapp 30 Kg Honig warten ...

Die nötige Zahl an Gläsern und Deckeln wird vorher in der Spülmaschine gereinigt, damit alles möglichst "lebensmittelsauber" ist. Unmittelbar danach wird dann abgefüllt.

Leere Honiggläser warten auf den Inhalt
Leere Honiggläser warten auf den Inhalt

Inzwischen sind die Gläser befüllt, aber noch unetikettiert
Inzwischen sind die Gläser befüllt, aber noch unetikettiert

 

Unsere Honige vermarkten wir nicht mit der bekannten Ausstattung des Deutschen Imkerbundes. Hierzu zählen die Gläser mit dem Sechseck einer Wabe sowohl auf dem Glas als auch auf dem Deckel. Die zugehörigen Etiketten haben ebenfalls die Sechseckform. Wir verwenden Neutralgläser mit unseren eigenen Etiketten, die uns Frau Schulz in Japan entworfen hat. Sie sind im Grunde sogar drei Etiketten: 1.) ein langer Streifen, der quer über den Deckel geklebt wird und die Unversehrtheit des Inhaltes garantiert, solange er nicht ein- oder durchgerissen ist, 2.) das blaue Vorderseitenetikett mit dem Hinweis Blütenhonig und 3.) das Rückseitenetikett mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu Gewicht und Herkunft etc. Zur weiteren Unterscheidung klebe ich noch auf den Deckel den Namen des Honigs: Eintracht, Zwietracht oder Niedertracht. Alle diese Etiketten werden in Handarbeit angebracht.

Gestern Abend waren es dann insgesamt 59 Gläser, die so als Zwietracht entstanden sind.

Was mag der Grund für die unterschiedliche Kristallisationsgeschwindigkeit gewesen sein? Alle Eimer standen im gleichen Keller bei gleicher Raumtemperatur von 16 Grad Celsius. Aber: auch wenn wir die Honige am gleichen Tag geschleudert hatten, sie stammen auch vom gleichen Bienenstand, so waren doch Unterschiede zu finden. Die Reihenfolge, in der wir die einzelnen Rahmen geschleudert hatten, ist für mich der entscheidende Unterschied.

Im Frühjahr hatten wir nicht alles Waben entnommen. Ein großer Teil von ihnen war noch unverdeckelt gewesen. Diese Waben enthielten noch den Honig vom Frühjahr. In ihm war ein relativ großer Anteil an Rapsnektar gewesen. Diese Frühjahrswaben sind jetzt im Sommer mit geschleudert worden. Der darin enthaltene Rapshonig ist bei der Teilmenge, in die er eingeflossen ist, für die frühere Kristallisation verantwortlich. Der "reine" Sommerhonig kristallisiert entsprechend später. Dies führt dazu, dass wir in diesem Sommer zwei unterschiedliche Zwietrachten haben werden, die jetzt gerade abgefüllte frühere Version und die noch abzufüllende eher sommerliche Zwietracht.

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