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Zum späten Herst oder frühen Winter erfolgt eine zweite Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe.

Sie wird im November oder Dezember durchgeführt,weil zu dieser Zeit keinerlei Brut mehr im Volk vorhanden ist. Die Außentemperatur soll dabei zwischen +3° und +10 Grad betragen.

Die eigentliche Behandlung erfolgt mit einem Gemisch aus verdünnter Oxalsäure und Zucker. Ich verwende dafür ein Fertigprodukt des Serumwerkes Bernburg. Die Oxalsäure und die benötigte Saccharose sind bereits fertig konfektioniert. Sie müssen nur noch miteinander vermischt werden.

Für die Behandlung wird von diesem Gemisch aus  Oxalsäure und Saccharose mit einer Einwegspritze eine definierte Menge zwischen je zwei Rahmen eingebracht. Die Bienen nehmen die gesüßte Säure während des Putzens  auf. Hierdurch verändert sich der pH-Wert ihrer Haemolymphe in Richtung sauer.

Die blutsaugenden Milben mögen das  überhaupt nicht, sterben an einer Übersäuerung (auch Azidose genannt) ab und fallen zu Boden. Den Bienen schadet die niedrige Oxalsäurekonzentration nicht.

Oxalsäute ist übrigens eine natürlich vorkommende Säure. Wir kennen sie aus vielen Nahrungsmitteln, wie zum  Beispiel dem Rhabarber. Hierzu ein Auszug  aus Wikipedia:

"Oxalsäure und ihr Kaliumsalz kommen in größeren Mengen in Rhabarber (180–765 mg/100 g Frischgewicht, Stiele) und anderen Knöterichgewächsen (Polygonaceen) vor wie z. B. Sauerampfer, das meiste davon in den Blättern, weshalb nur der Stiel des Rhabarbers nach dem Kochen zum Verzehr geeignet ist. Auch Sternfrüchte (Averrhoa carambola) enthalten viel Oxalsäure (40–1000 mg/100 g Frischsubstanz). In ähnlichen Mengen kommt Oxalsäure aber auch im namensgebenden Sauerklee (Oxalis), Mangold (110–940 mg/100 g Frischgewicht), Spinat (120–1330 mg/100 g Frischgewicht), Petersilie (0–185 mg/100 g Frischgewicht), Kakao (338–480 mg/100 g), Schokolade (80–200 mg/100 g) und Roten Rüben (17–329 mg/100 g Frischgewicht) vor. Ferner wird Oxalsäure von vielen Pilzen ausgeschieden; ihre Produktion wird durch alkalische Reaktion der Nährlösung gefördert."

Am zweiten Adventssonntag 2013, dem 8. Dezember, haben wir diese Behandlung bei einer Außentemperatur von 5 Grad durchgeführt. Dazu haben wir in jede Beute 30 ml gesüßte Oxalsäure in die Wabengassen gespritzt. Auf die Spritze hatte ich zur besseren und feineren Steuerung einen sogenannten Butterfly aufgesetzt, wie er in der Medizin für Injektionen oder Blutentnahmen verwendet wird .

Oxalsäurebehandlung
Oxalsäurebehandlung

Oxalsäurebehandlung

Jeder von uns kennt das Phänomen: da tauchen plötzlich wie aus dem Nichts Flugkörper auf, die uns umschwärmen und es scheinbar auf uns abgesehen haben. Manchen Bienen- oder Wespengiftallergikern sträuben sich die Haare und innere Alarmglocken sind angeschaltet....

Kaum ein Mensch hat noch keinen Insektenstich abbekommen. Jeder hat seine mehr oder weniger unangenehmen Erfahrungen mit ihnen gemacht.

Was ist wichtig in solcher Situation, was sollte man oder frau vorher wissen?

Bienen und Wespen unterscheiden sich äußerlich sehr deutlich. Aber auch ihr Fressverhalten ist völlig unterschiedlich. Bienen sind bei ihrer Suche primär auf Nektar und Süßes aus. Wespen hingegen sind Allesfresser.

In Deutschland sterben ungefähr 20 Personen pro Jahr an den Folgen eines Bienen- oder Wespenstichs. Diese Zahl ist relativ klein. Zum Vergleich: die Zahl der Toten die an HIV sterben, betrug im Jahr 2012: 550 laut RKI, die Zahl der Verkehrstoten  3600 im Jahr 2012, die Zahl der Lottomillionäre 2012: 50. Insgesamt sind die Toten durch Bienen- oder Insektengifte also recht selten.

Diese Zahlen zeigen, dass die Bedrohung im Grunde gar nicht so stark ist. Sie sind etwas für den Kopf, den Verstand. Aber was nützen sie, wenn man oder frau einen vermeintlichen "Angriff" subjektiv völlig anders und bedrohlich erlebt?

Was ist nun wirklich wichtig? Ruhe bewahren gilt hier als allererstes. Keine hektischen Bewegungen, sondern sich zur Ruhe zwingen. Bienen oder auch Wespen lassen sich mit einer kontrollierten Wischbewegung oft verscheuchen. Bei schnellen Bewegungen können sie sich angegriffen fühlen und sich damit "provoziert" zur Wehr setzen wollen.

Sollte es doch einmal zu einem Stich gekommen sein, läuft das folgende immer nach einem ähnlichen Muster ab:

an der Einstichstelle kommt es zu einer Lokalreaktion, die sich durch eine Schwellung und Rötung, sowie durch Schmerz und Juckreiz bemerkbar macht. Sollte der Stachel noch zu erkennen sein, ist es hilfreich ihn zügig zu entfernen u.z. ohne großen Druck auf ihn und das gestochene Gewebe auszuüben, damit sich nicht noch weiteres Gift aus ihm entleert.

Es gibt inzwischen im Handel ein durchaus nützliches Gerät namens "bite away", das durch eine kurz dauernde lokale Überwärmung das injizierte Gift unschädlicher macht. Selber habe ich es mit unterschiedlich gutem Erfolg verwendet. Der Einfachheit halber hier ein Link dazu : http://www.ebay.de/sch/i.html?_trksid=p2050601.m570.l1311.R1.TR6.TRC0.A0.Xbite+&_nkw=bite+away&_sacat=0&_from=R40

Durch lokales Kühlen vermeidet oder verlangsamt man die Ausbreitung des Giftes in den Körper. Ebenso durch konsequentes Nicht-Jucken oder Nicht-Kratzen, auch wenn es noch so sehr dazu verlockt.

Von einer allergischen Reaktion spricht man erst, wenn es zu einer deutlich gesteigerten lokalen Reaktion (bis zu 25 % der Bevölkerung)  oder zu einer Allgemeinreaktion i. S. eines allergischen Schocks als Soforttypreaktion  kommt ( bei bis zu 3,5 % der Bevölkerung). Beide Reaktionen werden durch Antikörper gegen Immunglobuline der Klasse E [IgE], die gegen die Gifte gerichtet sind, ausgelöst.

Als Mittel zur sofortigen Behandlung bieten sich die freiverkäuflichen Antihistaminika wie Fenistil®, oder die Wirkstoffe Cetirizin oder Loratadin an. Cortison als Tablette bietet sich auch an, aber bis die antientzündliche Wirkung einsetzt, dauert es eine Zeit. Ausserdem hat wohl kaum jemand Cortison als Tabletten daheim auf Vorrat liegen, wenn er das nicht aus anderen Krankheitsgründen benötigt.

Nach der Akutbehandlung kann bei Einzelpersonen, die eventuell zur Gruppe der Allergiker zählen könnten, eine weitere Diagnostik und ggfs. Behandlung erforderlich werden. Diese kann entweder bei einem Dermatologen, Pulmologen (Lungenfacharzt), HNO-Arzt [alle mit der Zusatzbezeichnung: Allergologie] oder in einem Klinik-Zentrum stattfinden. Manche Haus- und Allgemeinärzte führen solche Untersuchungen auch durch. Eine sich anschließende mögliche Therapie wie die "Desensibilisierung" oder wie es heute heißt, SIT [Spezifische Immuntherapie] sollte allerdings nur in einer Einrichtung stattfinden, die im Notfall sofort reanimieren kann. Schließlich handelt es sich bei diesen allergischen Reaktionen und sogenannte Sofort-Typ-Reaktionen, die unmittelbares Handeln erfordern.

Ich habe der Einfachheit halber eine Liste verschiedener Links angefügt. Vielleicht helfen sie Betroffenen oder Wissbegierigen ja weiter.

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Insektengiftallergie

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bienenstichallergie-neue-immuntherapie-kann-helfen-a-916285.html

http://flexikon.doccheck.com/de/Bienengiftallergie

http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Erste-Hilfe/Bienen-Wespen-und-Hornissen-494.html

https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-sonstige-faecher-1548/a/hyposensibilisierung-3918.htm

https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-notfallmedizin-1539/a/insektengiftallergie-3894.htm

http://www.chirurgie-portal.de/innere-medizin/bienengiftallergie.html

http://jucknix.de/bienenstich-allergie/

http://www.umm.uni-heidelberg.de/inst/ikc/alleranf.htm#Insekten

Klicke, um auf all%20Stufenplan-Karte%20pharm.pdf zuzugreifen

http://www.wespenallergie.com/symptome.html

http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/klaus.p.hoffmann/00000096c80ad1d53/00000096c80c0bba0/53407096cf0d72b01/53407096d10bdce06.html

http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-020l_S2k_Bienen_und_Wespengiftallergie_2011-03.pdf

Für die Bienenzucht oder Imkerei ist es wichtig, diesen Fahrplan der Entstehung stets im Kopf zu haben. Er spielt bei vielen Abläufen und Verhalten eine wichtige Rolle.

Zu Beginn ist die Zelle noch offen, sonst könnte sie ja auch nicht von der Königin bestiftet werden. Erst mit dem Übergang von der Streckmade zur Vorpuppe wird ein Deckel aufgebracht und somit die Zelle abgeschlossen. Jetzt spricht man von der "verdeckelten Brut".

Das Erstaunliche ist die völlig unterschiedliche Geschwindigkeit mit der sich die einzelnen Bienen"wesen" entwickeln: am schnellsten ist die neue Königin soweit: sie schlüpft bereits am 16. Tag aus ihrem Nest. Die Arbeiterinnen benötigen hierzu 21 Tage. Am längsten dauert die Entwicklung zum Drohn. Er schlüpft erst nach 24 Tagen.

Es gibt noch ein paar weitere Besonderheiten:

jedes einzelne der Bienenwesen hat sein ganz besonderes Hausformat. Von dessen Größe hängt es ab, was darinnen geschieht. Es mag verwirrend klingen, ist jedoch ganz einfach. Aus dem Bienenwachs werden drei verschiedene Haustypen gebaut. Die klassische Bienenwabe ist sechseckig. Allerdings gibt es davon 2 verschiedene Größen. Die Arbeiterinnen wachsen in den üblichen, normalen Wabengrößen auf, ich nenne ihn einfach mal Typ A. Die Drohnen haben es etwas komfortabler, denn ihr ebenfalls sechseckiges Wabengrundmaß ist etwas größer, Typ D. Am bequemsten haben es die Königinnen: sie wachsen in tropfen- oder becherförmigen Zellen heran, den Weiselzellen oder auch Weiselnäpfchen, die extra gebaut werden müssen.

Je nachdem, in welchen Haustyp die Königin das Ei aus ihrem Hinterleib legt, werden die Eier befruchtet oder nicht. Eier im Typ D, also für Drohnen, sind unbefruchtet, während die Eier für die Königin und Arbeiterinnen bei der Eiablage befruchtet werden. Ein Bienenei ist etwa 1,5 mm groß.

Bienen sind sogenannte holometabole Insekten. Während ihrer Entwicklungszeit machen sie alle eine vollkommene Verwandlung vom Ei über die Larve oder Made zur Puppe bis hin zum fertigen Insekt durch. Aus dem Ei entwickelt sich eine beinlose Larve oder Made, die sich im Abstand von je einem Tag insgesamt viermal häutet.

Die Larven oder Maden werden die ersten beiden Tage von Ammenbienen mit Futtersaft versorgt. Sie schwimmen regelrecht darin ohne jedoch zu ertrinken. Bis zu einem Larven- oder Madenalter von drei Tagen kann die Entwicklungsrichtung noch verändert werden, indem aus Arbeiterinnen Königinnen entstehen können. Diesen Umstand nutzt man in der Königinnenzucht aus, doch davon berichte ich später. Wenn ein Volk seine Königin verloren hat, ist hier auch die Möglichkeit, dass das Volk sich eine neue Königin heranzieht.

Der Futtersaft für die Königin ist anders zusammengesetzt als derjenige für die Arbeiterinnen. Er wird auch als Gelèe Royale bezeichnet. Die zukünftige Königin erhält diesen Saft während ihrer gesamten unverdeckelten Entwicklungszeit. Die anderen Bienen werden hingegen später mit eine Mischung aus Pollen (=Eiweiß) und Honig gefüttert.

Im Verpuppungsstadium werden die Zellen von den Arbeiterinnen mit einem luftdurchlässigen Deckel verschlossen. In der Vorpuppe verändert sich nun vieles: er erfolgt eine 5. Häutung und die dreigliedrige Körperbauform der Biene wird sichtbar. Die Puppe ist noch weiß und nimmt allmählich ihre Farbe an. Nach einer 6. und letzten Häutung kann die fertige Biene schlüpfen.

Hierfür müssen sie von innen den Deckel aufnagen oder abschroten. Danach können sie schlüpfen und sind Bestandteil ihres Volkes.

 

Tag Zelle Königinnen-Stadium Arbeiterinen- Stadium Drohnen- Stadium
1 offen Ei Ei Ei
2 offen Ei Ei Ei
3 offen Ei Ei Ei
4 offen 1.
Madenstufe
1.Madenstufe 1.Madenstufe
5 offen 2.Madenstufe 2.Madenstufe 2.Madenstufe
6 offen 3.Madenstufe 3.Madenstufe 3.Madenstufe
7 offen 4.Madenstufe 4.Madenstufe 4.Madenstufe
8 offen Streckmade Streckmade Streckmade
9 offen Streckmade Streckmade Streckmade
10 verdeckelt Vorpuppe Vorpuppe Vorpuppe
11 verdeckelt Puppe Vorpuppe Vorpuppe
12 verdeckelt Puppe Puppe Vorpuppe
13 verdeckelt Puppe Puppe Puppe
14 verdeckelt Puppe Puppe Puppe
15 verdeckelt Puppe Puppe Puppe
16 verdeckelt Schlupf Puppe Puppe
17 verdeckelt Puppe Puppe
18 verdeckelt Puppe Puppe
19 verdeckelt Puppe Puppe
20 verdeckelt Puppe Puppe
21 verdeckelt Schlupf Puppe
22 verdeckelt Puppe
23 verdeckelt Puppe
24 verdeckelt Schlupf

Am 26. August schrieb die Offenbach-Post über eine Serie von Beutendiebstählen in Südhessen. Ich hätte gerne den vollständigen Zeitungsartikel hier eingestellt und dazu die Offenbach-Post um Erlaubnis gefragt.

Bis heute habe ich nichts dazu von der Zeitung gehört. Deshalb gibt es hier nur den Link auf die online-Ausgabe des entsprechenden Zeitungsartikels:

 

http://www.op-online.de/lokales/nachrichten/langen/diebe-machen-imkern-leben-schwer-3075346.html

 

Quelle: http://www.innovation-naturhaushalt.de/der-bienenstock/scharfe-einblicke/

 

Der Körper der Honigbiene ist im Wesentlichen in drei Teile gegliedert: Kopf - Brust (Thorax) - Hinterleib (Abdomen). Im Brustbereich sitzen die durchscheinenden Flügel, typisch für die Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera), zu der auch die Biene zählt. Die insgesamt sechs Beine sind ebenfalls am Thorax verankert. Sie dienen der Fortbewegung, haben aber jedes für sich weitere ganz spezielle Putz- und Sammelaufgaben, die für dieses als besonders fleißig bekannte Insekt so charakteristisch sind.

 

In einem Rasterlektronenmikroskop [REM] sieht der Kopf einer Biene so aus: leicht zu erkennen sind die beiden Antennen. Links oberhalb sowie rechts unterhalb sind die Facettenaugen sichtbar.

 

Quelle: http://www.innovation-naturhaushalt.de/der-bienenstock/scharfe-einblicke/

In einem Querschnittsbild sieht die Biene so aus:

Die einzelnen Organteile und Funktionen werden im unten stehenden Link beschrieben. Das Bild stammt aus dem sich öffnenden Lernprogramm.

http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=1152&bih=693&tbm=isch&tbnid=kvO_RBQHgvO6QM:&imgrefurl=http://www.mallig.eduvinet.de/bio/

7insekt/7biene2.htm&docid=MRB6zHL0Ryt_AM&imgurl=http://www.mallig.eduvinet.de/bio/7insekt/

bie2kioo.gif&w=421&h=173&ei=hbwdUoTVCKmx0QX_ioCYDw&zoom=1&iact=hc&vpx=638&vpy=475&dur=103&hovh=

138&hovw=336&tx=160&ty=67&page=2&tbnh=107&tbnw=260&start=24&ndsp=30&ved=1t:429,r:46,s:0,i:226

Sollte das Programm sich nicht öffen, kopieren Sie bitte den Link in Ihren Browser und öffnen ihn dort.

 

Heutzutage hat sich für die Bienenzucht die inzwischen sehr weit verbreitete Magazinimkerei durchgesetzt.

Wir alle kennen sicherlich noch das Bild vom Bienenkorb, einem glockenähnlichen Gebilde aus Stroh, als überliefertes und traditionelles Wohnhaus für Bienen. In dessen Inneren bauen Bienen wild drauf los, weil hier keine ordnungsgebende Struktur vorhanden oder vorgegeben ist. Die Wabenwände werden parallel geführt, von oben nach unten gebaut und an den Rändern fest mit dem Korb verbunden. Man nennt dies Stabilbau. Um an den Honig zu gelangen, muß das gesamte Wabenmaterial herausgeschnitten und damit der vorhandene Lebensraum zerstört werden. Das ist natürlich unpraktisch.

Wildbienen leben und bauen in Hohlräumen wie z. B. Baumstämmen, Erdhöhlen. Unsere Vorfahren hatten dieses ausgenutzt und Höhlungen in Baumstämme geschlagen und mit einem Brett teilweise verschlossen. Zum Honigernten mußten sie auf die Bäume klettern. Die Menschen, die diese Tätigkeit ausübten, hießen Zeidler. Sie besaßen das Recht zum Tragen einer Armbrust und waren verpflichtet, Kaiser und Reich zu dienen [1].

Bienen benötigen kein Tageslicht, um sich in ihrer Behausung zu orientieren. Zur Brutpflege ist es wichtig, im Inneren eine Temperatur von 35° Celsius möglichst konstant zu halten. Wärme steigt bekanntermaßen nach oben. Entsprechend wird auch das Bauen bzw. Brüten nach oben bevorzugt.

Unter Beachtung dieser Bedingungen ist in vielen Ländern die sogenannte Magazinbeute als Bienenwohnung entstanden. Über die geschichtliche Entwicklung schreibe ich später.

Es gibt zwei grundverschiedene Typen von Beuten:

bei der Hinterbehandlungsbeute ist der Zugang zum Inneren auf der Rückseite, also hinten, während er bei der Oberbehandlungsbeute von oben erfolgt. In Deutschland war lange Zeit die Hinterbehandlungsweise verbreitet. Die Oberbehandlung kam aus Amerika und hat sich bei uns inzwischen als Standard durchgesetzt.

Im Prinzip haben alle Oberbehandlungsbeuten den gleichen Aufbau. Ich beschreibe ihn analog zum Hausbau:

 

Dachgeschoß Außendeckel aus Blech als Abschluss zum Schutz des gesamten Baus, der flach und überkragend auf dem Innendeckel aufliegt
6. Etage Innendeckel, der die Beute in der Höhe abschließt
5. Etage Absperrfolie, die die Bienen am weiteren Wachstum in die Höhe hindert
4. Etage Zarge für den Honigraum: hier deponieren die Bienen ihren Honig.
3. Etage Absperrgitter: die Maschen sind so gewählt, dass nur die Arbeiterinnen hindurch schlüpfen können, nicht aber die etwas größere Königin. Dadurch ist der Honigraum frei von Bienenbrut.
2. Etage Zarge, die den oberen Brutraum bildet
1. Etage Zarge, die den unteren Brutraum bildet
Erdgeschoß Bodenkonstruktion mit dem Einflugloch vorne und weiteren Einbaumöglichkeiten, nach oben hin offen, nach unten hin meist auch, aber durch ein engmaschiges Gitter für Bienen unpassierbar
Keller nicht vorhanden

 

 

In alle Zargen werden Rahmen gehängt, in die zu Beginn eine dünne Wachsplatte gelötet oder geschmolzen wird. Auf dieser Mittelwand errichten die Bienen zu beiden Seiten ihre Waben. Erst nach deren Fertigstellung können die Waben für die Brut oder den Honigeintrag verwendet werden.

Dieses Prinzip ist für alle Beuten gleich, doch unterscheiden sie sich in vielen verschiedenen Punkten: Größe und Anzahl der Rahmen, Material der Beuten, Aufbau der Zargen, Richtung, in die die Rahmen gehängt werden. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Beutentypen wie Dadant, Deutsch Normalmaß (DN oder DNM), Zander, Langstroth. Darüber schreibe ich an anderer Stelle ausführlich weiter.

Anmerkungen/Quellenangaben

[1] Der Wochenendimker , Karl Weiß, Kosmos Verlag, S. 34, 12. Auflage 2003

Hier der dritte Teil der Trilogie

▶ Bienen - Ein Volk und seine Königin 3/3 - YouTube.

Hier kommt der Zweite Teil

▶ Bienen - Ein Volk und seine Königin 2/3 - YouTube.

Auf Youtube habe ich die folgenden Videoclips zum Thema Bienenzucht mit vielen Informationen für interessierte Nicht-Imker gefunden

▶ Bienen - Ein Volk und seine Königin 1/3 - YouTube.

Der Ablauf eines Bienenjahres  läuft völlig unterschiedlich zum Menschenjahr. Die Bienen haben ihren eigenen Bio-Rhythmus. Auf das Bienenjahr komme ich an anderer Stelle zu sprechen.

Im Juli / August geht es mehr oder minder bereits auf sein Ende zu:

Draußen blüht es immer weniger. Einige Wiesen- und Feldblumen, aber auch viele Vorgärten haben natürlich noch eine Menge an Blüten anzubieten. Insgesamt ist die Menge der Blüten im Vergleich zum Frühjahr jedoch deutlich rückläufig.

Hierdurch ändert sich das Verhalten der Bienen im Stock deutlich: durch das geringere Nahrungsangebot werden nicht mehr so viele Flugbienen zum Ernten benötigt. Folglich geht die Brut in dieser Zeit deutlich zurück. Die Königin reduziert ihre Eiablage in die einzelnen Waben beträchtlich. Was jetzt noch ausgebrütet wird und entsteht, sind die sogenannten Winterbienen.

Durch die fehlende umfangreiche Blüte und wegen des vorher bereits eingetragenen Nektars und Honigs, haben sie einen wesentlich geringeren Stress als ihre Vorfahren: sie müssen nicht pausenlos in die Natur zur Nahrungssuche. Das hat zur Folge, dass sie länger leben. Diese Winterbienen können fast 6 Monate lang leben, also bis in das nächste Frühjahr hinein.

Um so weit zu kommen, müssen aber auch sie genügend Nahrung zur Verfügung haben. Juli und August sind die klassischen Monate der Honig-Ernte des Imkers. D. h. er nimmt den Bienen ihre angesammelten Vorräte weg für seine eigenen Zwecke. Diesen Verlust können die Bienen mangels entsprechenden Blüten nicht mehr ausgleichen.

Damit das Volk erfolgreich überwintern kann, muss deshalb vom Imker nach der Honigernte zugefüttert werden. Dadurch wird die fehlende Nahrungsmenge wieder ausgeglichen.

Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Möglichkeiten und Verfahren:

allen gemeinsam ist, dass jedes Futter Zucker enthält. Manche Imker stellen sich den Futterteig selber her aus einer Mischung von Wasser, Zucker und Honig beispielsweise. Wer sich diese Mühe ersparen möchte, für den gibt es fertige Teige im Imkerfachhandel  zu kaufen. Diese sind entweder als ein riesiger Block von etwa 20 kg oder bereits portioniert in Scheiben von 2,5 Kg zu erwerben. Daneben gibt es noch flüssige Zuckerlösungen.

Diese Lösungen werden in spezielle Behälter gegossen und in der Beute auf die obersten Rähmchen der Zarge gestellt. Die Bienen können durch kleine Öffnungen hinein klettern und sich bedienen. Wichtig ist hierbei, dass den Bienen ein fester Halt geboten wird, damit sie nicht in die Zuckerlösung fallen und ertrinken. Das gilt besonders für offene Wannen, in denen die flüssigen Zucker den Bienen angeboten werden. Auf die Oberfläche müssen kleine schwimmende Inseln gelegt werden, die vom Rande her zu erreichen sind. Bienen sind Nichtschwimmer.

Die festen Teige werden ebenfalls oben auf die Rähmchen gelegt. Von dort holen sich die Bienen jeweils entsprechende Portionen und lagern sie ein.

Zufütterung: der Portionsbeutel liegt angeschnitten auf den obersten  Rahmen
Zufütterung: der Portionsbeutel liegt angeschnitten auf den obersten Rahmen

 

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