Alles hat einmal ein Ende. So auch die Anzahl der Etiketten für unsere Honiggläser. Beim letzten Etikettieren habe ich feststellen müssen, dass unsere rückseitigen Aufkleber fehlen. Fürs Erste habe ich mir mit dem Etikettendruckprogramm meines PC beholfen, aber das ist natürlich keine Dauerlösung.
Zum großen Glück gibt es ja unsere Graphik-Designerin, die damals den Entwurf erstellt hat und mittlerweile wieder in Deutschland lebt. Zum zweiten Glück können wir jetzt etwas grundlegend verändern:
Bislang haben wir für unsere Gläser stets drei Aufkleber benutzen müssen: einen langen Streifen als Gewährverschluss. Auf dessen vorderes und hinteres Ende ist zusätzlich noch je ein rechteckiges Etikett mit den rechtlich erforderlichen Angaben gekommen. Das heißt: mindestens drei Handgriffe für ein einziges Etikett. Ein weiterer Nachteil: der benutzte Kleber hat sich nur äußerst schwer wieder vom Glas lösen lassen.
Also heißt das, wir nutzen diese Gelegenheit, satteln komplett um und lassen neue Etiketten entwerfen, die alle zuvor erwähnten Nachteile nicht mehr haben sollen. Frau Schulz, unsere Graphikdesignerin, hat sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und uns diese Entwürfe präsentiert:
Der große Vorteil: es ist nur noch ein einziges Etikett sowohl für die 500g- als auch die 250g-Gläser. Zudem sind diese Etiketten auch noch leicht ablösbar, so dass wir ohne großen Aufwand alle Gläser wieder mehrfach verwenden können. Das ist dann sehr ökologisch und nachhaltig gedacht und passt somit sehr gut zum Thema Bienenhaltung und Imkerei.
Die abgebildeten Etiketten sind an einem Glas des Deutschen Imkerbundes (DIB) ausprobiert worden. Normalerweise werden für diese Gläser standardisierte DIB-Etiketten benutzt. Hier geht es nur um eine Mustervorlage zum Ausprobieren. Wie das dann endgültig aussehen wird, zeige ich später an den von uns verwendeten Honiggläsern.
Die entworfenen Etiketten lassen wir in einer darauf spezialisierten online-Druckerei herstellen. Für Interessierte stelle ich die URL der Beteiligten vor: ksgrafikdesign.de und honigetiketten.de
Nachdem wir unseren ersten Met angekündigt und ein wenig vorgestellt haben, sind wir bereits mehrfach auf ihn angesprochen und zu seiner Entstehung befragt worden. Somit ist er zwar schon in vieler Leute Munde, aber noch nicht in ihren Kehlen....
Für seine Herstellung haben wir einen Teil unseres Riedberger Honigs verwendet. Er wird mit Wasser vermischt und als Honig-Wasser-Gemisch je zur Hälfte in einen unserer beiden Gärballons eingefüllt. Zum Schutz dieser Flüssigkeit vor möglichen Verunreinigungen werden die Ballons sofort mit einem Stopfen verschlossen. Den so erstellten Ansatz nennt man übrigens wie beim Bierbrauen oder der Weinherstellung Maische.
Damit aus der Maische ein Honigwein (Met) werden kann, muss eine alkoholische Gärung stattfinden. Sie erfolgt durch Hefepilze, die den in der Maische enthaltenen Zucker des Honigs zu Alkohol vergären können.
Es gibt zwei Möglichkeiten hierbei:
-Ich kann einfach abwarten und hoffen, dass eine Spontangärung eintritt. Hefen sind natürlich vorkommend und bei jeder Honigernte immer mit vorhanden. Durch den geringen Wasser- und hohen Zuckergehalt eines Honigs kommen sie jedoch oft nicht dazu sich zu vermehren und damit zu gären. In der hergestellten Maische kann jedoch eine Spontangärung eintreten. Der Wassergehalt ist hier ja höher und der Zuckergehalt deutlich geringer als im Honig.
Bei einer Spontangärung habe ich keinerlei Einfluss auf das dann folgende Geschehen. Auch weiß ich nicht, ob überhaupt eine Gärung erfolgen wird, wie lange sie dauert, was am Ende bei herauskommen wird.
-Deshalb nehme ich eine spezielle Reinzuchthefe wie sie auch klassisch im Weinbau verwendet wird. Hierbei gibt es sehr verschiedene Hefen. Sie unterscheiden sich zum Beispiel darin, für welchen Wein sie verwendet werden und wieviel Alkohol sie produzieren können. Jede Hefe stirbt ab einer gewissen Alkoholmenge ab.
Weil ich einen Met haben möchte, der nicht so süß schmeckt (für mich ein Graus an Geschmack!), muss ich eine Hefe nehmen, die in der Lage ist hohe Alkoholkonzentrationen zu erzeugen und dafür möglichst viel Zucker abbauen und vergären kann. Die hierfür ideale Hefe ist eine, die auch zur Herstellung von Sherry oder Portweinen benutzt wird. Ich habe mich für eine Portweinhefe entschieden.
Ähnlich wie beim Backen eines Hefeteiges, muss die Hefe sich am Anfang erst einmal kräftig vermehren. Das nennt man Vorgehen oder Vorgärung. Hierfür nehme ich einen kleinen Anteil der Maische, gieße ihn in zwei Messbecher und füge jeweils die Hälfte der flüssigen Hefemenge hinzu. Abgedeckt lasse ich dieses Gemisch nun bei Zimmertemperatur eine Zeitlang sich vermehren und vorgehen.
Sobald die Hefen zu gehen beginnen, bilden sich Blasen und Schaum. Nach ein bis drei Tagen des Vorgärens werden sie dann in einen der beiden Ballons gegossen.
Anschließend kommen in die bereits erwähnten Verschlussstopfen die typischen Gärröhrchen. Sie werden mit etwas Wasser befüllt und verhindern so ein Eindringen von Bakterien in den Gärbereich. Sobald im Ballon die Gärung eingesetzt hat und Kohlendioxid gebildet wird, wird die über der Flüssigkeit stehende vorhandene Restluft im Ballon verdrängt, weil Kohlendioxid schwerer als Luft ist. Typisch sind dann die aufsteigenden Blasen im Gärröhrchen mit dem charakteristischen Blubb.
Die eigentliche Gärung teilt sich oft in zwei Hälften auf. Nach der ersten, wichtigsten, erfolgt später noch eine Nachgärung. Beides kann einige Wochen bis Monate dauern. Die abgestorbenen Hefen sammeln sich auf dem Grund des Ballons als Bodensatz ab.
Der frische Met wird nun vorsichtig mit einer Pumpe vom Bodensatz abgezogen und geklärt. Wir haben ihn dann noch längere Zeit reifen lassen.
Bis zum Abfüllen haben wir dann eine noch leicht trübe und bernsteinfarbene Flüssigkeit vor uns. Um sie restlos klar zu bekommen, haben wir sie mit der Hand durch eine Hochdruckpumpe in einen speziellen Filter gepumpt. Die Filtermembran hält bis zu einer Größe von einem Mikrometer, das ist ein millionstel Meter, alles Feste zurück. Der daraus abgeflossene Met ist jetzt völlig klar und leuchtend gelb.
Dieses Filtrat haben wir sogleich in Flaschen abgefüllt und diese sofort verschlossen. Zur Sicherheit kommt auf den Schraubverschluss am Flaschenhals noch ein Plastiküberzug, der in heißes Wasser getaucht wird. Durch die Temperatur verformt er sich und legt sich dem Flaschenhals eng an. Hierdurch bildet sich ein Gewährverschluss, der die Unversehrtheit des Flascheninhaltes garantiert.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.