Springe zum Inhalt

In einem Hobbock haben wir noch einen nicht abgefüllten Honigrest von wenigen Kilogramm. Aus ihm wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten wieder einmal den klassischen Honigwein, den Met, herstellen.

Wie der Prozess abläuft, werde ich in mehreren Folgebeiträgen kontinuierlich beschreiben.

Grundzutat für die Met-Herstellung: Honig

Honig selbst enthält sehr viel Zucker. Dadurch ist er nahezu unbegrenzt haltbar. Das bedeutet aber auch, dass er in seiner reinen Form nicht zur Metherstellung geeignet ist. Durch die hohe Zuckerkonzentration würde keine Gärung entstehen können. Also heißt es nun, den Honig in Wasser aufzulösen, seine in ihm enthaltenen Zuckermengen zu vermindern, den Wassergehalt zu erhöhen und damit eine gärungsfähige "Maische" für den Wein zu erzeugen. Das ist der erste von mehreren Schritten.

english version:

We still have a few kilograms of unfilled honey left in a hobbock. Over the next few weeks and months, we want to use it to make the classic honey wine, mead, once again.

I will describe how the process works in several subsequent posts.

Honey itself contains a lot of sugar. This means that it has an almost unlimited shelf life. However, this also means that it is not suitable for methanisation in its pure form. Due to the high sugar concentration, fermentation would not be possible. So the next step is to dissolve the honey in water, reduce the amount of sugar it contains, increase the water content and thus produce a fermentable "mash" for the wine. This is the first of several steps.

Translated with DeepL.com (free version)

versione italiana:

Abbiamo ancora qualche chilogrammi di miele non riempito in una Hobbock. Nelle prossime settimane e mesi vogliamo utilizzarlo per produrre nuovamente il classico vino al miele, l'idromele.

Descriverò come funziona il processo in diversi post successivi.

Il miele contiene di per sé molti zuccheri. Ciò significa che ha una durata di conservazione quasi illimitata. Tuttavia, questo significa anche che non è adatto alla metanizzazione nella sua forma pura. A causa dell'elevata concentrazione di zuccheri, la fermentazione non sarebbe possibile. Il passo successivo consiste quindi nello sciogliere il miele in acqua, ridurre la quantità di zucchero contenuta, aumentare il contenuto di acqua e produrre così un "mash" fermentabile per il vino. Questa è la prima di diverse fasi.

Nachdem wir unseren ersten Met angekündigt und ein wenig vorgestellt haben, sind wir bereits mehrfach auf ihn angesprochen und zu seiner Entstehung befragt worden. Somit ist er zwar schon in vieler Leute Munde, aber noch nicht in ihren Kehlen....

Für seine Herstellung haben wir einen Teil unseres Riedberger Honigs verwendet. Er wird mit Wasser vermischt und als Honig-Wasser-Gemisch je zur Hälfte in einen unserer beiden Gärballons eingefüllt. Zum Schutz dieser Flüssigkeit vor möglichen Verunreinigungen werden die Ballons sofort mit einem Stopfen verschlossen. Den so erstellten Ansatz nennt man übrigens wie beim Bierbrauen oder der Weinherstellung Maische.

Gärballons mit dem Honig-Wasser-Gemisch

Damit aus der Maische ein Honigwein (Met) werden kann, muss eine alkoholische Gärung stattfinden. Sie erfolgt durch Hefepilze, die den in der Maische enthaltenen Zucker des Honigs zu Alkohol vergären können.

Es gibt zwei Möglichkeiten hierbei:

-Ich kann einfach abwarten und hoffen, dass eine Spontangärung eintritt. Hefen sind natürlich vorkommend und bei jeder Honigernte immer mit vorhanden. Durch den geringen Wasser- und hohen Zuckergehalt eines Honigs kommen sie jedoch oft nicht dazu sich zu vermehren und damit zu gären. In der hergestellten Maische kann jedoch eine Spontangärung eintreten. Der Wassergehalt ist hier ja höher und der Zuckergehalt deutlich geringer als im Honig.

Bei einer Spontangärung habe ich keinerlei Einfluss auf das dann folgende Geschehen. Auch weiß ich nicht, ob überhaupt eine Gärung erfolgen wird, wie lange sie dauert, was am Ende bei herauskommen wird.

-Deshalb nehme ich eine spezielle Reinzuchthefe wie sie auch klassisch im Weinbau verwendet wird. Hierbei gibt es sehr verschiedene Hefen. Sie unterscheiden sich zum Beispiel darin, für welchen Wein sie verwendet werden und wieviel Alkohol sie produzieren können. Jede Hefe stirbt ab einer gewissen Alkoholmenge ab.

Weil ich einen Met haben möchte, der nicht so süß schmeckt (für mich ein Graus an Geschmack!), muss ich eine Hefe nehmen, die in der Lage ist hohe Alkoholkonzentrationen zu erzeugen und dafür möglichst viel Zucker abbauen und vergären kann. Die hierfür ideale Hefe ist eine, die auch zur Herstellung von Sherry oder Portweinen benutzt wird. Ich habe mich für eine Portweinhefe entschieden.

Ähnlich wie beim Backen eines Hefeteiges, muss die Hefe sich am Anfang erst einmal kräftig vermehren. Das nennt man Vorgehen oder Vorgärung. Hierfür nehme ich einen kleinen Anteil der Maische, gieße ihn in zwei Messbecher und füge jeweils die Hälfte der flüssigen Hefemenge hinzu. Abgedeckt lasse ich dieses Gemisch nun bei Zimmertemperatur eine Zeitlang sich vermehren und vorgehen.

Maische und Hefe zum Vorgären in zwei Portionen

Sobald die Hefen zu gehen beginnen, bilden sich Blasen und Schaum. Nach ein bis drei Tagen des Vorgärens werden sie dann in einen der beiden Ballons gegossen.

Ein Hefeansatz wird nach Vorgärung zur Maische hinzugefügt.

Anschließend kommen in die bereits erwähnten Verschlussstopfen die typischen Gärröhrchen. Sie werden mit etwas Wasser befüllt und verhindern so ein Eindringen von Bakterien in den Gärbereich. Sobald im Ballon die Gärung eingesetzt hat und Kohlendioxid gebildet wird, wird die über der Flüssigkeit stehende vorhandene Restluft im Ballon verdrängt, weil Kohlendioxid schwerer als Luft ist. Typisch sind dann die aufsteigenden Blasen im Gärröhrchen mit dem charakteristischen Blubb.

Gärröhrchen auf dem Stopfen in einem Gärballon.

Die eigentliche Gärung teilt sich oft in zwei Hälften auf. Nach der ersten, wichtigsten, erfolgt später noch eine Nachgärung. Beides kann einige Wochen bis Monate dauern. Die abgestorbenen Hefen sammeln sich auf dem Grund des Ballons als Bodensatz ab.

Der frische Met wird nun vorsichtig mit einer Pumpe vom Bodensatz abgezogen und geklärt. Wir haben ihn dann noch längere Zeit reifen lassen.

Bis zum Abfüllen haben wir dann eine noch leicht trübe und bernsteinfarbene Flüssigkeit vor uns. Um sie restlos klar zu bekommen, haben wir sie mit der Hand durch eine Hochdruckpumpe in einen speziellen Filter gepumpt. Die Filtermembran hält bis zu einer Größe von einem Mikrometer, das ist ein millionstel Meter, alles Feste zurück. Der daraus abgeflossene Met ist jetzt völlig klar und leuchtend gelb.

Dieses Filtrat haben wir sogleich in Flaschen abgefüllt und diese sofort verschlossen. Zur Sicherheit kommt auf den Schraubverschluss am Flaschenhals noch ein Plastiküberzug, der in heißes Wasser getaucht wird. Durch die Temperatur verformt er sich und legt sich dem Flaschenhals eng an. Hierdurch bildet sich ein Gewährverschluss, der die Unversehrtheit des Flascheninhaltes garantiert.

Sicherungsverschlusskappe auf dem Flaschenhals
Das Endprodukt sieht dann so aus.
Der fertige abgefüllte und etikettierte Met
Follow

Get every new post on this blog delivered to your Inbox.

Join other followers: