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29. Juli 2015

Inzwischen stehen 16 Beuten auf der Streuobstwiese.  Entgegen unserer ursprünglichen Absicht haben wir vor zwei Wochen noch einen neuen Ableger gebildet als Sammelbrutableger. Das heißt, er stammt aus mehreren Völkern, in denen es durch rege Bautätigkeiten der Bienen zu eng geworden ist, so, dass dort Platz geschaffen werden musste.

Wir haben in diesem Jahr relativ viele Schwärme gefangen und Ableger erstellt. Hier die Ableger:

Zwei Sammelbrutableger aus dem Jahr 2015. Der linke ist so stark gewachsen, dass bereits ein zweiter Brutraum aufgesetzt werden musste.
Zwei Sammelbrutableger aus dem Jahr 2015. Der linke ist so stark gewachsen, dass bereits ein zweiter Brutraum aufgesetzt werden musste.
Der neue und letzte Sammelbrutableger des Jahres 2015
Der neue und letzte Sammelbrutableger des Jahres 2015
Links ebenfalls ein starkes Volk, rechts ein Ableger aus diesem Jahr.
Links ebenfalls ein starkes Volk, rechts ein Ableger aus diesem Jahr.

Und nun die Schwärme, wobei ich zwei nicht photographiert hatte:

Zwei Schwärme. Der linke aus dem Jahr 2014, leider wenig ertragreich; der rechte aus dem Jahr 2015 mit dem Namen San Marco, äußerst baufreudig.
Zwei Schwärme. Der linke aus dem Jahr 2014, leider wenig ertragreich; der rechte aus dem Jahr 2015 mit dem Namen San Marco, äußerst baufreudig.

Die beiden nicht abgebildeten Schwärme hatten schon so ihre Besonderheiten: der eine, genannt "Schwarmolino" war sehr klein gewesen. Es handelte sich hierbei um einen Nachschwarm. Er kam anfangs überhaupt nicht in die Gänge. Erst nachdem wir ihm eine Carnica-Reinzuchtkönigin zugesetzt hatten, setzte die Bruttätigkeit und damit die Vermehrung gut ein. Auch der andere Schwarm erhielt eine neue Carnica-Reinzuchtkönigin. Diese Dame scherte sich zunächst überhaupt um ihre eigentliche Aufgabe, die des Eierlegens. Sie war im Volk zu sehen, aber es gab keinerlei Bruttätigkeit. Dann plötzlich lagen in den Waben zwei Eier oder zum Teil auch verkrüppelte Eier. Aus Fortbildungen habe ich im Hinterkopf gehabt, dass so etwas bei jungen Königinnen initial schon mal geschehen kann und blieb deswegen gelassen. Diese Ruhe hat sich ausgezahlt, denn inzwischen legt die Königin mit der Nummer 10 völlig normale Eier und ihr Volk beginnt zu wachsen.

Begeistert sind wir vom ersten auf dem Riedberg gefangenen Schwarm, der eine unglaubliche Bau- und Bruttätigkeit entwickelt hat. Nach seinem "Entdecker", der uns darüber informiert hatte, habe ich ihn San Marco genannt. Der im Frankfurter Berg neben der A661 gefangene Schwarm des letzten Jahres hingegen, hat uns mehr als enttäuscht. 2014 erhielt er eine Königin mit grünem Punkt, als aus dem Jahre 2014 stammend. Die Bruttätigkeit und damit die Vermehrung ließ jedoch sehr zu wünschen übrig. So rege im letzten Jahr die Bautätigkeit und Vermehrung war, so lahm war sie in diesem Frühjahr und Sommer. Entsprechend gering war auch der Honigeintrag. Erst mit dem Wechsel der Königin, wieder eine Carnica-Reinzuchtkönigin, nahmen Brut- und Sammeltätigkeit zu. Honig haben wir jedoch in diesem Jahr von diesem Schwarmvolk nicht geerntet.

Zweimal haben wir Honig geerntet. Insgesamt sind es etwa 140 Kilogramm. Mit dieser Menge bin ich durchaus zufrieden. Schließlich ist es erst das zweite Mal, dass wir Honig gewonnen haben. Mag die Völkerzahl mit jetzt 16 hoch erscheinen, den Honig haben wir nur von sechs Völkern entnommen. Von daher ist das ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis. Mit Glück steigert sich die Menge im nächsten Jahr noch weiter ...

Das setzt voraus, dass alle Völker gut über den Winter kommen werden. Mitten im Sommer mag es merkwürdig klingen, über den Winter zu schreiben. Aber bienenmäßig steht er bald an. Die Tracht ist weitgehend vorbei. Natürlich blüht bei uns auf dem Riedberg noch vieles, so dass die Bienen weiterhin Nektar eintragen können. Diese Menge reicht allerdings zum Überleben im Winter nicht aus. Deshalb ist es unsere imkerliche Aufgabe, für die Bienen zu sorgen und ihnen nach der Honigentnahme Ersatzfutter zu geben, das sie anschließend als Wintervorrat einlagern können. Im letzten Winter haben bei uns drei Völker nicht überlebt. Schlußendlich bin ich zu der Einsicht gelangt, dass sie uns verhungert sein müssen. Das war traurig und tat weh und es schmerzt auch jetzt noch. Diese Erfahrung möchte ich kein zweites Mal machen müssen. Deshalb wird in diesem Jahr sehr viel konsequenter und nach Gewicht aufgefüttert. Dazu kommt noch ein eigener Blogbeitrag.

Zuletzt: ein schmerzhaftes Thema sind die erlittenen Bienenstiche. Zwar waren sie in diesem Jahr deutlich weniger an Zahl als im letzten Jahr, dafür waren sie um so heftiger. 2014 war der Stand zwischen mir und Matthias 14:4, 2015 ist es 5:8. Meine persönliche Konsequenz daraus in diesem Jahr -  auch inzwischen auch die von Matthias - geimkert wird nur noch unter Schutzkleidung!

26.06.2015

Inzwischen ist es einige Tage her, dass wir zehn neue Königinnen in unsere Völker eingeweiselt haben. Ein- oder umweiseln nennt der Imker das Zusetzen oder den Austausch der wichtigsten Biene im Volk, der Königin. Eine Faustregel in der Imkerei besagt, das man alle zwei bis Jahre die Königin austauschen sollte. Dahinter steckt der Gedanke, dass nur eine junge und leistungsstarke Königin ein Volk, das wirtschaftlich genutzt wird, optimal versorgen kann. Zwar lebt die Königin drei bis fünf Jahre, aber bereits im dritten Lebensjahr lässt ihre Legeleistung nach. Wenn das Volk mit seiner Königin unzufrieden ist, kann es geschehen, dass sie vom eigenen Bienenvolk umgebracht wird. Aus dem eigenen genetischen Bestand zieht dieses Volk sich anschließend eine Königin nach.

Biene

Jedes Volk lässt sich in seiner Gesamtheit zudem wie ein Individuum betrachten. Es verfügt über Eigenschaften, die das Nachbarvolk nicht unbedingt haben muss. Zu diesen Eigenschaften zählen beispielsweise die Sanftmut und die Ertragsstärke. Manche Völker sind wahre Stecher, andere hingegen das völlige Gegenteil. Ein Volk vermehrt sich großartig, ein anderes vegetiert nur vor sich hin und kommt selbst unter günstigen Umgebungsbedingungen nicht zu seiner vollen Stärke, so dass es eventuell im Winter sogar einzugehen droht.

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, die Königin rechtzeitig auszutauschen. Wir haben das in diesem Jahr zum ersten Mal so konsequent durchgeführt. Der im letzten Jahr eingefangene Schwarm erhielt damals eine neue Königin aus dem Jahr 2014. In der Frühjahrsentwicklung blieb dieses Schwarmvolk jedoch recht klein. Deshalb erhielt es eine neue Königin aus dem Jahr 2015. Wenn Bienen schwärmen, nehmen sie die alte Königin mit. Auch hier es es dann sinnvoll, zum Sommer hin, diese Königin gegen eine neue aus dem laufenden Jahr zu wechseln. Die kleineren Schwärme, die wir in diesem Jahr gefangen hatten, hatten sich selber eine Königin nachgezogen. Auch hier bringt eine frische Fremdkönigin die nötige Starthilfe, um das Volk kräftig anwachsen zu lassen, damit es den kommenden Winter überleben kann.

Unsere gebildeten Ableger waren teilweise recht schwach geworden oder gar gewesen. Mit einer neuen jungen Königin können sie vom Ableger zum Jungvolk wachsen und so den Winter überleben, weil genügend Bienen herangewachsen sind. Von einem Volk fehlte plötzlich ein Teil. Der verbliebene Rest wurde durch einen Nachwarm noch einmal verkleinert und war fast schon dem Untergang geweiht. Wir hatten Brutwaben aus anderen Völkern zugegeben und weil in den Bruträumen kein Futter mehr war, auch die nötigen Futterwaben. Mit der neuen Königin scheint es nun wieder zu einem lebendigen Volk anzuwachsen.

Bei einer Stippvisite an diesem Tag konnte ich an allen Bienenstöcken ein reges Treiben vor dem Flugloch beobachten. Selbst die genannten Problemvölker  zeigten einen für sie stärker gewordenen Flugbetrieb. Das lässt hoffen. Am Sonntag, 28. Juni 2015, werden wir mehr wissen. An diesem Tag schauen wir zum ersten Mal wieder vorsichtig in die Völker hinein und hoffen, darin Stifte bezíehungsweise Eier und verdeckelte Brut zu finden. Sollte das der Fall sein, wäre dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass die neue Königin angenommen worden ist und ihre Reproduktionsfunktion aufgenommen hat.

Biene

28.06.2015

Spannend, wie sich die Dinge bei einer näheren Betrachtung manchmal ändern können:

Heute früh waren wir mit der Neuimkergruppe dabei, die Völker vorsichtig auf Brut und Brutanzeichen zu untersuchen. Bereits beim ersten Volk sah ich im Brutraum zwei benachbarte Nachschaffungs- bzw. Spiel-, Weisel- oder Königinnenzellen, die mit je einer Larve bestückt waren. Einem inneren Impuls folgend, habe ich beide zerstört. Das hätte ich lieber lassen sollen, denn bei der weiteren Durchsicht fanden wir weder die neue Königin noch irgendwelche Anzeichen von Brut. Mit anderen Worten: dieses Volk hat die neue Königin nicht angenommen, sondern sich bemüht, eine Königin nachzuschaffen. Den letzten Prozess habe ich durch mein Handeln vorerst zerstört. Nun müssen die Bienen sich erneut daran machen, eine Königin nachzuziehen. Dazu benötigen sie jedoch eine Wabe mit Eiern, aus denen sie die Königin nachschaffen können. Eine solche Wabe gilt es in den nächsten Ta<gen zu suchen und in das Volk einzuhängen.

Bei einem weiteren Volk, einem der Schwärme dieses Jahres, war eine ähnliche Situation: keinerlei Brutanzeichen. Die Königin fanden wir mit ihrem blauen Plättchen. Sie ließ über einen Rahmen. Was ist los? Sie hat ihre Aktivität als Eierlegerin noch nicht aufgenommen. War sie unbegattet? Fragen, die noch offen sind ...

Bei den anderen acht eingeweiselten Königinnen lief alles seinen "normalen" biologischen Weg: wir fanden überall Eier, Larven oder verdeckelte Brut vor. Diese Völker werden damit voraussichtlich einen guten Entwicklungsverlauf nehmen.

Ein Volk hatten wir ja mit zwei Königinnen versehen. In ihm ist ebenfalls Brut vorhanden. Allerdings wissen wir nicht, welcher der Königinnen sich durchgesetzt und überlebt hat. Es bleibt also weiterhin spannend.

Inzwischen sind alle Königinnen eingesetzt (eingeweiselt) worden. Die letzten vier wurden heute Vormittag drei Ablegern und einem Schwarm (# 1/2015 San Marco) zugesetzt. Einer der Ableger ist ein neu gebildeter Sammelbrutableger, den ich aus zwei Völkern zusammengestellt habe. Zwei gefangene Königinnen haben wir weitergereicht. Sie können ihr Aktivität in anderen Völkern ausüben und dort für Nachwuchs sorgen. Alle unsere gefangenen Schwärme haben nun auch eine neue Königin aus dem Jahr 2015 und können somit zu einem gesunden und guten Volk heranwachsen.

Damit habem wir insgesamt zehn neue Königinnen in unseren Bienenbestand gebracht, alles Carnica-Reinzuchtköniginnen.

Für Montag, den 8.6.2015, ist der Versand unserer bestellten Carnica Reinzuchtköniginnen zugesagt und geplant gewesen. Dummerweise war dieses zugleich der Beginn des Streiken der deutschen Post. Würden die versandten Bienen dann wohl zugestellt werden? Müssten sie eventuell sonst verhungern? In aller Eile habe ich morgens früh noch eine E-Mail geschrieben mit der Idee, den Versand eventuell ein paar Tage aufzuschieben. Die Mail kam jedoch zu spät, die Königinnen waren bereits unterwegs. Also hieß es warten. Wir konnten jetzt eh nichts mehr beeinflussen, alles nahm nun seinen Lauf.

Erstaunlicherweise fielen die Postsendungen in den nächsten Tagen noch ganz normal aus. Von Streik war noch nichts zu spüren. Und tatsächlich: am Mittwoch waren die Damen in einem großen weißen Umschlag im Biefkasten.

Briefumschlag mit Bienenköniginnen
Briefumschlag mit Bienenköniginnen

Es brummte und summte kräftig darin. Nach dem Öffnen holte ich die Schätzchen heraus. Sie waren alle elf in je einem gelben Käfig eingesperrt. Jeder Königin ist zur Pflege und Versorgung eine kleine Anzahl von Ammen- oder Pflegebienen beigegeben.

Elf Zusetzkäfige mit Carnica Reinzuchtköniginnen aus Österreich
Elf Zusetzkäfige mit Carnica Reinzuchtköniginnen aus Österreich
Zusetzkäfig mit Carnica Reinzuchtkönigin und ihrem Hofstaat oder Ammenbienen. Rechts ist ein Propf aus Futterteig zu erkennen.
Zusetzkäfig mit Carnica Reinzuchtkönigin und ihrem Hofstaat oder Ammenbienen. Rechts ist ein Propf aus Futterteig zu erkennen.

Reinzuchtkönigin bedeutet, dass hier eine echte Carnica-Königin vorliegt, deren Vorfahren genetisch bekannt sind und ebenfalls reine Carnicabienen sind. Ferner wurden diesen Königinnen von Drohnen begattet, deren Erbmaterial sie ebenfalls als reine Carnicabienen ausweist. Hierüber werden Nachweise geführt, sogenannte Zuchtbücher.  Die Begattung erfolgt an sogenannten Belegstellen. Dorthin werden die unbegatteten Königinnen gebracht. Um sicher zu sein, dass sie auch nur von Carnicadrohnen begattet werden, sind diese Belegstellen weit entfernt von anderen Bienen und deren Flugradien. Sie liegen zum Beispiel auf Inseln oder in einigen Tälern im Gebirge. Dadurch wird die genetische Kontrolle gewährleistet. Jeder Königin liegt eine entsprechende Zuchtkarte als Auszug aus dem Zuchtbuch bei.

Zuchtkarte für eine unserer neuen Carnica Reinzuchtköniginnen 2015
Zuchtkarte für eine unserer neuen Carnica Reinzuchtköniginnen 2015

Noch am gleichen Abend haben wir die ersten Königinnen in drei Völker eingesetzt. Damit die "Neue" angenommen werden kann, muss die alte Königin aus dem Stock entfernt worden sein. Das heißt, es gibt viel Arbeit: Wabe für Wabe  muss durchgesucht werden, um die Königin zu finden. Hier ist es natürlich durchaus sehr viel leichter, wenn sie entsprechend auf dem Rücken markiert ist. Hat man sie entdeckt, wird sie aus dem Volk entfernt und abgetötet. Sobald das Volk nach ein bis zwei Stunden merkt, dass es weisellos ist, wird es unruhig. Das königliche Pheromon fehlt und damit das verbindende Wirgefühl der Bienen. Hält die Weiselunruhe länger an, versuchen die Bienen, sich aus der bestehenden Brut eine Königin zuziehen, nachzuschaffen. Entsprechende Spiel-, Weisel- oder Nachschaffungszellen sind relativ schnell gebaut. Ein günstiger Zeitpunkt zum Einweiseln, also Zugeben der neuen Königin, ist vor dieser Phase, nach ein bis zwei Stunden ohne Königin.

Der Zusetzkäfig wird zwischen zwei Rahmen in die Wabengasse gehängt. Am unteren Ende ist der Propf aus Futterteig. Nach aussen hin ist er mit einem Kunststoffplättchen verschlossen. Damit die Stockbienen von aussen den Teig fressen können und damit durch diesen geschaffenen Kanal die Königin ins Volk laufen kann, muss das Plättchen ausgebrochen werden. Das Volk nimmt in der Zwischenzeit langsam den Duftstoff der neuen Königin an. Dadurch sinkt die Gefahr, dass sie als Eindringlich oder Fremdkörper abgetötet wird.

Eingehängter Zusetzkäfig mit Carnica Reinzuchtkönigin
Eingehängter Zusetzkäfig mit Carnica Reinzuchtkönigin

Auf dem obigen Bild sieht man den Zusetzkäfig, wie er an einem Zahnstocher hängend zwischen zwei Rahmenoberkanten platziert worden ist.

Die ersten drei Königinnen hatten wir am 10. Juni 2015 eingehängt. Am nächsten Tag ging es weiter. Dieses Mal kamen noch vier Mitglieder der Neuimkergruppen 2015 und 2014 dazu. Wir arbeiteten getrennt an den Völkern, um die jeweilige Königin zu suchen, zu fangen und zu töten.

Suche nach der alten Königin im Bienenvolk
Suche nach der alten Königin im Bienenvolk

In die weisellosen Völker setzten wir die Käfige ein. Besonders spannend wurde es beim letzten Volk. Alles war vorbereitet. Ich ergriff den Zusetzkäfig. Plötzlich wunderte ich mich, wieso denn über meinen Handschuh eine blaugepunktete Königin lief. Wo mag sie bloß hergekommen sein? Nach dem ersten Erstaunen kam das Erschrecken: mit meinen Handschuhen hatte ich versehentlich einen Schieber der Unterseite geöffnet, so dass die gefangenen Bienen durch den entstandenen Spalt herauskrabbeln konnten. Prompt flog die neue Königin dann auch noch davon. Ich ärgerte mich kräftig über mich selber und hatte die Königin damit schon aufgegeben. Zum Glück besaßen wir ja noch eine andere mit grünem Punkt, die wir noch nicht getötet hatten. Damit das Volk seine neue Königin bekommen konnte, hatte ich die alte grüne dann aus dem Clipkäfig über den Rahmen freigesetzt. Sie krabbelte sehr schnell in eine Wabengasse und verschwand darinnen.

Plötzlich rief jemand, die blaue neue Königin sei wieder da. Sie flog in unregelmäßigen Kreisen um uns und die Beute herum. Selber sah ich durch meinen Schleier den blauen Punkt nur sehr kurz. Die anderen drei waren da wesentlich schneller und verfolgten die Königin mit den Augen, den Fingern. Als sie plötzlich auf einem Beutendeckel landete, warf Matthias seinen Schleier über sie und fing sie ein. Mit dem Clipkäfig holten wir sie aus dem Schleier heraus. Klasse, denn nur hatten wir sie wieder. Zwar ohne Hofstaat, aber die Reinzuchtkönigin war gerettet! Ein neues Problem trat damit jedoch auf: kein Volk verträgt zwei Königinnen. Also nahmen wir die Rahmen des Volkes erneut heraus und versuchten die Königin mit dem grünen Punkt zu finden. Selten war der grüne Punkt so spannend und interessant wie an jenem Abend. Trotz zweimaliger kompletter Suche fanden wir sie jedoch nicht. Weder auf dem Boden, noch den Seitenwänden oder den Rahmen beider Bruträume konnten wir den grünen Punkt entdecken. Was also tun? Innerlich hatte ich durch den Freiflug die teure neue Königin bereits abgeschrieben. Da lag es für mich dann nahe, sie doch dem Volk einfach zuzusetzen. Eine der beiden Königinnen würde es vielleicht schon schaffen...

Ich nahm den Zusetzkäfig und öffnete dessen Schlitz. Der Clipkäfig kam darüber und wurde ebenfalls geöffnet. Doch die Königin wollte partout nicht nach unten in den gelben Käfig klettern. Plötzlich war sie wieder auf meinem Handschuh und flog erneut um uns herum. Durch eine kleine Seitenöffnung des Clipkäfigs, die ich beim Öffnen übersehen hatte, konnte sie ein zweites Mal entweichen.

Die Aufregung war groß. Reaktionsschnell wurde die Königin mit den Augen verfolgt. Nach mehreren Flugrunden setzte sie sich wieder auf einem der Schleier ab. Matthias war es, der sie dann mit dem Clipkäfig einfangen konnte. Sie schien wohlbehalten und unverletzt zu sein, als es uns dann doch noch gelang, sie in den Zusetzkäfig zu bugsieren. Der bestehende Futterteigpfropf war intakt, aber zu groß für eine Königin ohne Hofstaat. Matthias entfernte einen großen Teil davon mit einem Zahnstocher, dann hingen wir sie samt Käfig zwischen zwei Rahmen ein. Jetzt bleibt nur da Prinzip Hoffnung: welche der beiden Königinnen würde wohl angenommen werden? Welche würde sich durchsetzen?

Bis wir das wissen, müssen wir uns in Geduld fassen und ein paar Tage warten. Etwa nach einer Woche bis zehn Tagen würden wir die Völker wieder öffnen und nachschauen, was sich getan hat ...

Damit man die Königin leichter in dem Gewimmel und Gewusel im Volk finden kann, ist es hilfreich, sie zu kennzeichnen. Dazu klebt man auf den Rückenschild ein Plättchen aus Opalith auf oder betupft den Rückenpanzer mit einem farbigen Lack. Es hat sich eingebürgert, die Farben nach einem festen Fünfjahreszyklus zu wählen. Dadurch ist der Jahrgang der Königin auf den ersten Blick zu erkennen. Jedes Jahr bekommt eine feste Farbe zugewiesen. Da wohl keine Königin älter als fünf Jahre wird, reichen fünf Farben aus. Für 2015 ist die Farbe Blau, für 2016 wird sie Weiß sein. 2014 war Grün vorgegeben.

Ich habe mich bislang nie getraut eine Königin zu kennzeichnen. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, das bei der Ausbildung der diesjährigen Neu-Imkergruppe zu üben. Am einfachsten geht das Üben mit Drohnen, weil sie keinen Stachel haben. Am 24. Mai 2015 haben wir das Kennzeichnen trainiert. Mit einem Fangclip oder Fangkäfig wurden ein paar Drohnen gefangen.

Fangkäfig oder Fangclip mit einer Drohne

                                                                                                     Fangkäfig oder Fangclip mit einer Drohne

Alternativ kann man eine Drohne auch in einen Metallkäfig laufen lassen, dessen Eingang anschließend versperrt wird.

Drohne im Gitterkäfig, in den sonst die Königin eingefangen wird
Drohne im Gitterkäfig, in den sonst die Königin eingefangen wird

Kenner oder Könner greifen sich die Königin und halten sie zwischen zwei Fingern fest. Als Anfänger in dieser Disziplin traue ich mir das jedoch nicht zu und verwende stattdessen ein Zeichengerät. Dabei handelt es sich um einen Plexiglaszylinder, der am oberen Ende konisch zuläuft und einen Schlitz besitzt, der so eng ist, dass die Königin nicht durchschlüpfen kann. Mit Hilfe eines beweglichen Schaumstoffkissens zwingt man die Königin (in diesem Fall Drohne) sich so zu positionieren, dass sie am Schlitz zu liegen kommt. Damit ist der Rücken frei und kann nun markiert werden ohne das Tier zu verletzen.

Drohne in einer Stempelvorrichtung mit Schlitz oben zum Zeichnen
Drohne in einer Stempelvorrichtung oder Zeichengerät mit Schlitz oben zum Zeichnen

Auf dem Bild ist rechts oberhalb des Zeichengerätes ein Holzgriff zu erkennen an dessen Enden je ein Metallköpfchen zum Aufnehmen des Klebers ist. Ein Gläschen mit Kleber (Schellack) steht links oberhalb des Zeichengeräts.

Drohne im Zeichengefäß
Drohne im Zeichengefäß

Ein Tropfen Kleber wird auf dem Rückenschild möglichst in dessen Mitte aufgebracht. Anschließend wird ein Opalithplättchen auf den flüssigen Kleber leicht angedrückt. Nach wenigen Sekunden ist die Prozedur vorbei und die Königin (Drohne) gekennzeichnet.

Mit weißem Plättchen gezeichnete Drohne
Mit weißem Plättchen gezeichnete Drohne

Dieses Plättchen sitzt zwar noch nicht in der Mitte, aber so sieht es anschließend aus. Also heißt es weiter üben ....

Auf dem Außengelände des Plattnerhofs beginnt und endet ein Bienenlehrpfad. Lehrpfade gibt es inzwischen viele. Dieser zeichnet sich durch eine spannende Themenwahl und –vielfalt aus.

Besonders beeindruckend waren für mich drei sehr unterschiedliche große Themenbereiche:

  1. Sinneswahrnehmungen von Bienen
  2. Poesie über Bienen
  3. Verquickung (katholischer) Religion und Bienenzucht in Südtirol.

Verknüpfung von (katholischer) Religion mit Bienenzucht in Südtirol

Nirgends war für mich vorher die Verbindung von katholischer Religion und Bienenzucht so deutlich erkennbar wie im Museum Plattnerhof in Südtirol.

Am Ende des Bienenlehrpfades führt ein Wegweiser zu einer erhöhten und zwischen Bäumen versteckten Außenstelle. Dort steht eine Art Marterl oder Altar, wie er im ländlichen katholischen Raum oft zu finden ist. Es ist dem heiligen Ambrosius gewidmet. Für alle christlichen Religionen gilt er als einer der großen sogenannten Kirchenväter. Er ist 339 n. Chr. in Trier geboren und 397 in Mailand gestorben. Näheres zu ihm unter dem Link zu Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ambrosius_von_Mailand

Ambrosius gilt als Schutzheiliger und –Patron der Imker. Dargestellt wird er oft mit einem Bienenkorb, der sein Heiligenattribut ist. Je nach christlicher Kirche beziehungsweise Konfession und Tradition ist sein Gedenktag entweder der 4. April (Tag seiner Bischofsweihe) oder der 7. Dezember (Todestag). In Österreich ist der 7. Dezember zugleich der Tag des Honigs.

 

 

 

 

Seine Rede war süß wie Honig - so die Überlieferung aus dem who is who der Heiligen, der Legenda aurea.

Südtirol war von jeher immer römisch-katholisch geprägt und ist es bis heute geblieben. Im Volksglauben hat sich eine besondere Heiligenverehrung weitgehend erhalten. Hierzu passt auch eine mündliche Schilderung der Museumsführerin. Selbstverständlich gehen auch Imker den Weg alles Irdischen und sterben. Wenn dann jedoch deren Beerdigung kam, war diese immer eine deutlich bessere und angesehenere Beerdigung als sonst bei den Bauern üblich. Die besondere Verehrung, die Bienen und damit den Imkern zuteil wurde, resultierte auch aus einem Nichtwissen über die Fähigkeiten der Bienen. Sscheinbar aus dem Nichts schufen Bienen ihre Produkte Honig und Wachs - quasi wie ein Geschenk des Himmels. Die Bienenkönigin galt als rein und unbefleckt, weil kein Mensch früher jemals ihren Hochzeitsflug und Begattungsakt gesehen hat. Das ist erst heute dank moderner Technik und Bildgebung möglich.

Im Volksglauben wurde die Religion gerne auch bemüht, Schaden von Bienen und Bienenvölkern abzuwehren oder zu vermeiden. Hierzu wurde beispielsweise auf die Vorderseiten der Magazinbeuten ein christliches Symbol oder ein religiöses Bild gemalt wie die folgenden Beispiele zeigen sollen:

Im unteren Teil sieht man über dem Flugloch einen Abendmahls- oder Eucharistiekelch mit Hostie und Strahlenkranz. Oder im folgenden Bild wo der Name Jesus geschrieben steht.

 

Die Bedeutung von Bienen in der Religion zeigt sich auch in der Häufigkeit ihrer Erwähnung in der Bibel. Nach Informationen aus dem Bienenmuseum werden sie dort über 50 Mal erwähnt. Ob das so stimmt, vermag ich nicht zu sagen, ich habe vergeblich versucht, das nachzuprüfen.

In diesem Sommer sind wir wieder einmal über und durch die Alpen gelaufen und haben dabei natürlich nach Bienen und Bienenständen Ausschau gehalten.

Generell gilt in diesem Jahr, dass das Wetter nicht sehr bienenfreundlich war und so gut wie alle Gesprächspartner darüber heftig geklagt haben.

Beim Anstieg zur Rappenseehütte in Oberstdorf/Allgäu sahen wir auf einer Alpe den ersten Bienenstock. Leider war er zu weit entfernt, um ihn genauer von außen betrachten zu können. Von daher lässt es sich auch nicht eindeutig beschreiben, um welches Rahmenmaß es sich hierbei handelt.


In den Zentralalpen haben wir aufgrund der Höhe keinerlei Bienen gefunden. Erst wieder in Südtirol:
Beim Anstieg in den Sarntaler Alpen von Aberstückl zur Meraner Hütte stießen wir am Ende des sogenannten "Sagenweges" auf diese Bienenstöcke:


Die Beuten waren für uns sehr ungewöhnlich und passten nicht in unser gewohntes Bild. Auf der benachbarten Durralm konnte uns die Wirtin leider auch keine weiteren Auskünfte erteilen.

Beim Abstieg von der Meraner Hütte nach Sarnthein lockte uns das Schild "Bienenhof", also machten wir einen kleinen Abstecher dorthin. Schon auf der Landkarte war uns dieser Name aufgefallen, wir hielten ihn aber nur für eine alte Flurbezeichnung.

 

 

Auf diesem Bienenhof und in seiner Umgebung stehen etwa 180 Bienenvölker. Das ist schon eine sehr stattliche Anzahl. Wir führten ein sehr langes Gespräch mit der Betreiberin, die ihren Namen und die Adresse des Hofes nicht genannt sehen möchte, da ihr für gewöhnlich in ihrem Arbeitsalltag während der Bienensaison keine Zeit bleibt, sich um Besucher zu kümmern. Honig ist für sie eher zweitrangig und ein Zusatzbrot. Hauptsächlich werden hier Bienenköniginnen gezüchtet. Mindestens 2000 Königinnen der Rassen Carnica und Buckfast verlassen den Hof jährlich und werden nach Italien und angrenzende Länder verschickt. Die Königinnen werden am Stand begattet oder zu einer Belegstelle in ein kesselartiges Seitental in etwa 20 km Entfernung gebracht.

 Aufgrund der Höhe des Bienenhohes auf etwa 1400 Meter muss die Betreiberin mit ihren Bienen auf Wanderschaft gehen. In der Blütezeit zieht sie in die Obstplantagen im Vintschgau und arbeitet sich dann langsam zur Zeit der Alpenrosenblüte in hohe Lagen vor, wobei sie am Tag bis zu 70 Bienenstöcke durch unwegsames Gelände transportieren muss.

Neuerdings experimentieren die Besitzer auch mit einer neuseeländischen Bienenrasse, deren Bienen sehr sanftmütig und sehr ertragreich sind. Es handelt sich hierbei um eine Buckfastbiene.

Honig wird nur zum kleinen Teil entnommen und vermarktet. Spannend waren für mich dabei die Preise. Das Kilogramm kostet 12 €, das Pfund 7,20 €. Doch auch diese Preise sind noch immer nicht dazu angetan, die Arbeitsleistung und die Kosten einigermaßen akzeptabel abzudecken.

Interessant war auch die Vorgehensweise zur Varroabehandlung. Hier zeigt sich wieder, dass die klimatischen Bedingungen entscheidend für die Art der Behandlung sind. Anders als bei uns in Deutschland außerhalb der Berge wird nämlich nur Oxalsäure angewendet. Wenn wir im Sommer mit Ameisensäure arbeiten, bedarf es dazu schon recht hoher Temperaturen, um die Verdunstung zu fördern. Das ist in den Bergen nicht gegeben. Deshalb wird sowohl im Sommer als auch - wie bei uns - im Winter Oxalsäure eingesetzt.

 Oberhalb von Bozen liegt in Wolfsgruben der Plattnerhof. Dort befindet sich ein Bienenmuseum, über das ich in den nächsten Tagen gesondert berichten werde.


Günther Michels, ein Reporter der Zeitung "Die Lokale – Monatszeitung für den Frankfurter Norden" war am 20. Juli 2014 während des public bee-keeping zu Gast und schaute uns über die Schultern, stellte Fragen, machte Photos. Das Ergebnis seiner Arbeit veröffentlichen wir hier sehr gerne – auch unter dem Aspekt wie uns andere Menschen sehen.

Das Urheberrecht für alle folgenden Bilder liegt bei Günther Michels, der uns freundlicherweise gestattet hat, seine Photos und den Artikel hier zu veröffentlichen.

Sein Artikel steht auf Seite 7 in der Juli-Ausgabe der Zeitung Die Lokale – Monatszeitung für den Frankfurter Norden:

Die Imker vom Riedberg

Vor einem Jahr wurde eine Bienenzucht auf einem Grundstück hinter der Trattoria Ciceri angesiedelt, mittlerweile fließt der erste Riedberger Honig.

Riedberg. Wenn man vor der alten Streuobstwiese an den Riedberallen das Ape-Fahrzeug mit dem Bienenaufdruck stehen sieht, weiß man, die Imker sind wieder am werkeln. Ape heißt übrigens auf Deutsch Biene, passt ja. Vor einem guten Jahr haben Holmer Drews und Mathias Adler sich dazu entschlossen, ihre Begeisterung für die Bienenzucht in ein praktisches Vorhaben umzusetzen. Über den Imkerverein und die IG-Riedberg wurde ihnen für dieses interessante Projekt ein kleines Grundstück zur Verfügung gestellt, das für die Imkerei ideale Voraussetzungen bietet. Mittlerweile stehen hier 11 Bienenvölker und es konnte bereits der erste Honig des Riedbergs gewonnen werden. "Geplant ist noch bis zu 16 Völkern aufzustocken", erklärt Holmer Drews. Die begeisterten Hobbyimker haben es sich auch zur Aufgabe gemacht, diese Faszination der Bienenzucht anderen Interessierten näher zu bringen. Auf dem eigenen Blog www.bienenblog.eu erhält man ausführliche Informationen rund um die Bienenpflege und die Riedberger Bienenvölker. Außerdem treffen sich jeden Sonntag an der Streuobstwiese Imkergruppen, um zu lernen, wie man so eine Zucht führt. Am 20. Juli wurden den Besuchern die geschlüpften Königinnenwaben gezeigt. Die Gründung eines neuen Volkes sollte ins Leben gerufen werden und hierzu braucht man erst mal eine neue Königin. Von den zehn angesetzten Larven ist immerhin eine geschlüpft. Letztlich reicht auch eine aus, die anderen würden von den Arbeiterbienen ohnehin nach erfolgreichem Schlüpfen des ersten Exemplars abgetötet. Hört sich erst mal rabiat an, aber es ist wirklich faszinierend, mit welch einer durchorganisierten Systematik die Natur hier dieses Bestehen selbst reguliert. "Im Grunde ist ein Bienenvolk eine sehr demokratische Einrichtung", so Drews. "Wohl eher eine parlamentarische Monarchie", würde Adler es nennen. Auf jeden Fall ist dieses Funktionieren ein absolutes "Faszinosum", wie die beiden es auch auf ihrer Internetseite beschreiben. Jeder kennt Bienen, jeder weiß wie sie aussehen und sicherlich wurde auch jeder schon mal von einer gestochen – Drews dieses Jahr bereits zwölf Mal. Jedoch kaum einer weiß genau Bescheid, wie sich diese Tiere in der Natur vor unserer Haustür verhalten und entwickeln. Man muss sich bei einem Besuch jedoch nicht auf Stiche einstellen, die Bienen sind recht friedlich, solange man sie nicht intensiv stört. Ein sonntäglicher Besuch um 11 Uhr bei den Riedbergimkern gibt einen schönen Einblick in die Bienenwelt. von Günther Michels

 

Holmer Drews und die Bienenvölker

Eine leere Zarge mit zehn Rahmen

Die Bienen vom Riedberg

Aufbau eines neuen Bienenvolkes

Aufbau eines neuen Bienenvolkes

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: Vorbereitung des Beutenbodens

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: Rahmen werden in den Brutraum gehängt

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der Ableger aus dem das Volk entsteht

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: Rahmen aus dem Ableger werden umgehängt

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der fast fertige Brutraum

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der Königinnenzuchtrahmen

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der Königinnenzuchtrahmen

obere Reihe links: die Zelle aus der die Königin geschlüpft ist

Fertige Beute für das neue Bienenvolk

Einflugloch des neuen Bienenvolkes

Völkerkontrolle eines Bienenstockes mit aufgeklapptem Brutraum

Völkerkontrolle im oberen Brutraum

Matthias Adler und Holmer Drews mit einem Rahmen zur Kontrolle

Die große Biene - unsere Ape von Piaggio

Wenn wir mit der Ape im Einsatz sind ...

Wir haben es geschafft und sind stolz:

Nur eine einzige Königin hatten wir während unseres Übe-Programmes zur Königinnenzucht erhalten. Da waren wir alle zunächst enttäuscht. Aber diese Königin hatten wir im Ableger belassen und gewartet, ob sie vom Hochzeitsflug zurückkommen würde. Ist sie!

Bei der heutigen Durchsicht der Waben dieses Ablegers haben wir ganz junge, frische Larven entdeckt. Dieser Fund lässt den Schluss zu, dass  eine begattete Königin hier ihre Eier abgelegt haben muss. Unsere Königin ist also zurückgekehrt und hat ihre Eiablage aufgenommen. Damit entsteht ein neues Volk.

Dieses Volk stammt aus einem Sammelbrutableger und hat nun eine Carnicakönigin.

Wir haben heute fünf zusätzliche Rahmen mit ausgebauten Waben eingehängt und damit die Zarge voll auf zehn Rahmen erweitert. Wegen der fortgeschrittenen Zeit im Jahr haben wir nicht einfach Mittelwände genommen, die noch zu Waben hätten ausgebaut werden müssen. Damit haben die Bienen es einfacher. Jetzt müssen sie sich noch ihren Wintervorrat zulegen und zahlenmäßig so anwachsen, dass sie den Winter überleben können. Im nächsten Jahr ist es dann ein Jungvolk. Es wird bei uns unter der Nummer 12 geführt.

In diesem Jahr ist die Tracht inzwischen weitgehend beendet. Das hat zur Folge, dass wir diesen Bienen sehr viel Starthilfe geben müssen. Das machen wir über eine Einfütterung. Als Tracht-Ersatz erhalten sie einen fertigen Futterteig aus Zucker. Der Teig wird innerhalb der Beute auf die Rahmenoberkanten gelegt. Damit haben die Bienen in ihrem Stock kurze Wege und stellen  sich auf diese Art und Weise selber ihren Wintervorrat her.

13.7.14 Heute war es soweit. Voller Neugier und Spannung haben wir den Ablegerkasten geöffnet. Der Zuchtrahmen steckte in der Mitte der fünf eingesetzten Rahmen. Nach der Herausnahme waren wir allerdings schon etwas enttäuscht: nur in einem einzigen der zehn Näpfchen haben war eine Königin entstanden. Im obigen Bild ist es das Näpfchen ganz links oben. Alle anderen Näpfchen waren leer. Die eingelegten Larven sind daraus verschwunden. Eine Ummantelung mit Wachs zum Bau einer Weiselzelle fand dort auch nicht statt. Lediglich etwas Wildbau ist tropfenförmig in der Mitte der oberen Reihe zu sehen. Im linken oberen Weiselnäpfchen bewegte sich noch eine Biene. Es war übrigens nicht die neue Königin, sondern eine Arbeiterin. Unten, fast an der Spitze, ist zu erkennen, wie das Wachs verschwunden ist. Es dürfte sich hierbei um die Schlupföffnung der Königin handeln.   Alles in Allem: die Ausbeute von 10% ist für uns als Anfänger nicht einmal so schlecht. Natürlich haben wir alle mehr erhofft. Immerhin war es für uns alle eine wertvolle Erfahrung. Königinnen nachzuziehen ist also gar nicht einmal so schwer. Den Kasten haben wir hinterher wieder verschlossen. Wir haben sein Inneres nicht nach der Königin durchsucht. Wir warten erneut ab, ob sie auf ihren Hochzeitsflug geht und zurückkehrt. Wenn ja, hätten wir einen neuen Ableger geschaffen als Grundlage für ein neues Volk.

Sie gilt als die Königsdisziplin in der Imkerei. Dabei ist sie gar nicht so schwer wie allgemein gesagt wird. Mit der Neuimkergruppe haben wir uns an der Königinnenzucht versucht.   Voraussetzungen sind:

  1. Ein weisel- beziehungsweise königinnenloser Ableger entweder als Brutableger oder zum Beispiel als Zwischenableger (früher Flugling/Saugling genannt). Wir haben hierfür einen Sammelbrutableger (=Brutwaben aus mehreren Völkern) gebildet.
  2. Ein Rahmen mit frisch geschlüpften Larven, die nicht älter als einen Tag sein sollen. Diesen haben wir aus einem unserer Völker entnommen.

Das Prinzip ist ganz einfach: mit Hilfe einer Umlarvnadel werden die frischen jungen Larven aus ihren Zellen gehoben und in entsprechende Näpfchen gelegt. Wir haben hierzu Kunststoffbecher verwendet, die in einen speziellen Königinnenzuchtrahmen passen. Dieser Rahmen wird mit den befüllten Bechern in den Brutableger gehängt. Die dort lebenden Stockbienen ziehen sich aus den Larven Königinnen heran.

3 – 5 – 8: die Königin ist gemacht. So lautet der Merkspruch für die biologische Entwicklung einer Königin. 3 Tage als Ei, 5 Tage als Larve, 8 Tage in der verdeckelten Brut, dann erfolgt der Schlupf.

Unsere Larven sind 4 Tage alt. Das bedeutet, dass in 12 Tagen die Königinnen schlüpfen würden. Wir haben 10 Becher mit Larven versehen. Erfahrungsgemäß ist die Erfolgsquote keine 100%. Es bleibt abzuwarten, wie viele Königinnen es bei uns zur Schlupfreife bringen.

 

 Ein Teilnehmer der Neuimkergruppe sucht eine Larve, um sie mit der Umlarvnadel in ein Näpfchen zu setzen

Das eigentliche Umlarven ist ein Gedulds- und Geschicklichkeitsspiel. In den Zellen werden die ganz jungen frischen auf dem Boden liegenden Larven gesucht. Mit der Umlarvnadel geht man auf den Boden der Zelle. Die Nadel hat eine Art Schaufelspitze. Diese abgeplattete Spitze wird unter die Scheitelkrümmung der Larve geschoben ohne sie dabei zu zerstören. Anschließend wird die Larve vorsichtig empor gehoben und in ihren neuen Behältnis ebenso vorsichtig wieder abgestreift.

Von einem erfolgreichen Umlarven habe ich den folgenden Clip erstellt:

https://www.youtube.com/watch?v=b6N67aDn0Jc

Bei der heutigen Völkerkontrolle und -durchsicht war einiges spannend und anderes unerwartet.

  • Im abgeschwärmten Volk legt die Königin wieder Eier, wir haben Larven gesehen. Somit  haben wir indirekt einen Hinweis auf das Vorhandensein einer Königin bekommen.
  • Das eingefangene Schwarmvolk hat Unmengen an Nektar eingetragen und sämtliche 20 Mittelwände gut ausgebaut. Aber: es scheint keine Königin (mehr) zu haben. Auf den Rahmen waren weder Eier oder Larven noch verdeckelte Brut zu finden. Somit ist dieses Volk weisellos. Um es für den Winter zu retten, haben wir eine Wabe mit Eiern, Maden und verdeckelter Brut aus einem anderen Volk entnommen und dem Schwarmvolk zugefügt. Damit hat das Volk nun die Möglichkeit, sich eine Königin nachzuziehen. Diese zugesetzte Wabe dient auch zugleich als Weiselprobe: wenn nicht innerhalb von 2 - 3 Tagen eine Weiselzelle gebaut wird, besitzt das Volk eine Königin, die wir dann allerdings nicht gesehen haben, weder direkt noch indirekt (denn Eier und Brut waren keine vorhanden).
  • Bei allen Völkern haben wir auf den Varroaschiebern keine Varroamilben gefunden. Das bedeutet jedoch nicht, dass unsere Bienen frei von den Milben sind. Wir haben lediglich keine toten Milben gesehen. Nach der demnächst fälligen Behandlung mit Ameisensäure dürfte sich das natürlich ändern.

Seit dem 7. Juni 2014 sind es nun zehn Bienenstöcke. An diesem Morgen habe ich aus Butzbach drei neue Ableger geholt und bei uns aufgestellt. Damit nähern wir uns unserem Ziel rasant. Im Laufe des Sommers kommt noch ein Volk aus Offenbach dazu.

Am 8. Juni 2014 haben wir mit der Neu-Imkergruppe erneut einen Teil unserer Völker durchgesehen.

Das Volk 1 hatte am 22. Mai eine neue unbegattete Königin zugesetzt bekommen. Es dauert etwa zwei Tage, bis die Königin von den Arbeiterinnen aus ihrem Zusetzkäfig "freigefressen" worden ist. Dessen eines Ende ist durch einen Propf aus Futterteig verschlossen, der sowohl vom Inneres des Käfigs als auch von außen gefressen werden muss, damit die Königin ihn verlassen und ins Volk wechseln kann.  Wenige Tage später würde ihr Hochzeitsflug stattfinden und nach weiteren wenigen Tagen würde sie mit ihrer Eiablage beginnen. Bei der Kontrolle der Waben sollten wir jetzt bereits erste Anzeichen von neuer Brut finden: Eier/Stifte und eventuell bereits Larven. Leider war das überhaupt nicht der Fall. Das Volk war völlig brutlos. Was nun? Folgende Überlegungen dazu:

  • das Volk hat die neue Königin nicht angenommen,
  • die Königin ist noch nicht zurück,
  • sie ist zwar zurück, wir haben sie nicht gesehen und sie hat noch nicht mit der Eiablage begonnen,
  • meine Überlegungen und Handlungen sind und waren falsch.

Ein weiselloses Volk würde sich beim Fehlen der Königin aus den Larven eine neue Königin selbst nachziehen. Im Volk waren jedoch keine Eier oder Larven zu finden. Also kann die Nachzucht auf diese Weise nicht gelingen. Es sei denn, aus einem anderen Volk würde ein Rahmen mit frischer Brut eingehängt werden. Aus dem Volk 3 habe ich eine Wabe mit Stiften und verdeckelter Brut entnommen und in den oberen Brutraum des Volkes 1 gesetzt.

Aus den schlüpfenden Larven kann das Volk sich eine neue Königin ziehen. Spätestens nach 16 Tagen sollte sie geschlüpft sein, wahrscheinlich bereits einen Tag früher. Nach dem Hochzeitsflug und ihrer Rückkehr wird es nochmals knapp 10 Tage dauern, bis sie ihre Bruttätigkeit aufnimmt. Vier Wochen bleibt das Volk unberührt. Frühestens dann erfolgt eine Nachschau.

In den benachbarten Völkern 2 , 3 und 4 herrschte eine rege Bruttätigkeit. Das Volk 4 war ebenfalls weisellos geworden. War hier vielleicht auch ein Schwarm abgegangen, den wir nicht bemerkt hatten? Hier hatte ich am 28. Mai eine begattete Königin zugesetzt. Larven und verdeckelte Brut waren wieder zu sehen, also hat die Königin ihre Tätigkeit aufgenommen.

Die Völker 6 und 7 sind Ableger aus den Völkern 2 und 3. Auch hier hatte ich eine unbegattete Königin zugesetzt. Eine kräftige Eiablage, Larven und verdeckelte Brut weisen auf die Legetätigkeit der neuen Königinnen hin. Der Brutraum wurde mit Mittelwänden auf jeweils zehn Rahmen aufgefüllt. Ziel ist es hier, das Volk über den Sommer so groß und stark werden zu lassen, dass es sicher über den Winter kommen kann. Gleiches gilt für die neuen Ableger. Bei ihnen wurde noch am Tag der Aufstellung der Brutraum mit Mittelwänden auf je 10 Rahmen erweitert. Die Völker #6 und #7 sind so aktiv, dass sie heute (10.6.14) bereits die ersten Mittelwände zu Waben ausgebaut haben. Ich hoffe, das wir im Lauf des weiteren Sommer einen zweiten Brutraum aufsetzen können. Dann gingen die Völker zweizargig in den Winter.

Volk 5 ist der eingefangene Schwarm. Ihn hatte ich zunächst in eine leere Zarge geschlagen, am nächsten Tag eine weitere Zarge mit 10 Mittelwänden aufgesetzt. Die Mittelwände waren nach wenigen Tagen komplett zu Waben ausgebaut. Dieses Volk ist dermaßen stark, dass es in der unteren Leerzarge sich noch immer in Massen herumgetummelt hat. Eigentlich wollte ich bereits vor einer Woche schon "nur" in den Boden ein Absperrgitter, eine Bausperre und den Varroaschieber einsetzen. Doch hingen von den Mittelwänden noch Trauben von Bienen herab, die Seitenwände und der Boden waren voll mit Bienen besetzt, dass mir dieses Vorhaben unmöglich erschien. Deshalb hatte ich geplant, die untere Leerzarge einfach mit weiteren zehn Mittelwänden aufzufüllen.

Hierzu wurde die Zarge angehoben – ich hatte dabei schnell ihre Unterseite photographiert – und die Mittelwände in die Leerzarge eingesetzt. Spannend war es, zu spüren, was für ein Wind vom Volk ausging und nach oben stieg.

                                          Das Schwarmvolk in seiner Beute mit großem Flugbetrieb

                Die Unterseite des Schwarmvolkes. Die gleiche Menge war noch einmal in der Leerzarge

 

 

Mit unseren Völkern hatten wir teilweise Probleme. Aus dem Volk 1 zog während wir am Imkern waren, ein Schwarm aus. Vermutlich hat auch das Volk 4 geschwärmt, denn dort waren keinerlei Eiablage oder Larven geschweige denn eine verdeckelte Brut zu erkennen.

Ins Volk 1 habe ich eine unbegattete Königin und ins Volk 4 eine begattete Königin gesetzt.

Nach wenigen Tagen hat sich bereits am Flugloch ein erkennbar intensives Treiben wieder eingestellt.

Im Clip zeige ich ganz links das vor sechs Tagen eingefangene Schwarmvolk und ganz rechts das Restvolk 1. Bei allen Völkern herrscht (wieder) reger bis sehr reger Flugbetrieb. Das läßt auf eine gesunde weitere Entwicklung hoffen. Die Völker, denen eine Königin zugesetzt worden ist, sind frühestens nach 10 Tagen wieder zu öffnen und zu kontrollieren. Noch ist diese Zeit nicht vorbei.

 

 

 

Ein Bericht von Chantal Gissel

 

Vergangenen Sonntag [25.5.2014]war es wieder so weit: Treffen zum public bee-keeping.


Unsere Runde spielt sich langsam ein, wir sind alle sehr interessiert und möchten bald auch eigene Bienenstöcke halten.


Diesmal war auch noch eine Familie (mit Großeltern und Enkel) zum Schauen da.


Am vorherigen Sonntag war ein Volk ausgeschwärmt, das war sehr beeindruckend und aufregend. Die beiden neuen Ableger und ein Volk hatten keine frische Brut.Daraufhin haben Holmer und Matthias beschlossen, neue Königinnen zu kaufen, um diese in die Ableger und in ein Volk einzuhängen. An diesen Stöcken konnten wir daher nicht unsere gewohnte 'Routine-Besichtigung' durchführen. Wir haben nur das Dach abgenommen und durch die Plastikfolie hindurch die kleinen Königinnenkäfige betrachtet: Die Königinnen und das Volk können sich so langsam aneinander gewöhnen. Die Königin gibt ihre Duftstoffe ab, das Volk nimmt diese auf und gewöhnt sich so an die neue 'Chefin'.In ein paar Tagen werden Königin und Volk nicht mehr getrennt von einander sein. Dann kann der 'Bienenalltag' mit neuer Königin beginnen.


Bei den anderen beiden Völkern haben wir die gewohnte Besichtigung durchgeführt. Das heisst, das Dach wird abgenommen und die einzelnen Rahmen durchgeschaut: nach Vorräten, Brut und Königin. Das eine Volk hatte Vorräte und wir konnten auch die Königin erspähen. Das andere Volk hatte leider, leider keine frische Brut und auch die Königin war nirgends zu finden. Also haben Holmer und Matthias beschlossen noch einmal eine Königin zu kaufen (kommen übrigens per Post im Umschlag), diesmal eine bereits begattete,um sicher zu gehen, damit das Volk sich schnell erholt, vermehrt und sozusagen seinen Rhythmus findet.

Mir machen die regelmäßigen Treffen viel Spaß, es ist eine sehr nette Athmosphäre, man lernt das Bienenhalten und Züchten von Grund auf und lebt die Fehler und Fortschritt mit. Das Durchsehen der Völker ist ein bisschen wie Puzzlen, nur wesentlich kniffliger (weil sich die 'Mädels' natürlich dauernd bewegen) und viel aufregender: alles in Ordnung? gibt es Brut? Ist die 'Chefin' noch da? Halten sich die Varroamilben in Grenzen?

 

Ich freue mich schon auf nächsten Sonntag, mal schauen, was die 'Mädels' uns diesmal alles zu zeigen und zu 'berichten' haben.Das ganze ist eine klasse Idee, ich kann nur jedem empfehlen mal vorbeizuschauen, es lohnt sich, wirklich!


Am 1. Mai 2014 hatten wir vom Volk Nr. 1 einen weiteren, unseren zweiten, Ableger gebildet.

Heute, 4. Mai 2014, bei der Kontrolle, fiel mir im Muttervolk eine ungewöhnliche Bildung von vielen Weiselzellen auf. Bei der Ablegerbildung waren sie noch nicht vorhanden.

Haben wir etwas falsch gemacht?

Haben wir die Königin eventuell mit in den Ableger genommen?

Weder im Muttervolk noch im Ableger haben wir frische Stifte oder Eier gefunden. Eiablage hieße, dass die Königin vorhanden sein muss.

Bei der Durchsicht aller Waben im Ursprungsvolk oder im Ableger konnten wir die Königin nicht entdecken. Im Ableger war auch keine Weiselzelle zu finden, wohl aber junge Larven.

Ein Volk ohne Königin, ein weiselloses Volk, vermisst ab etwa zwei Stunden nach Trennung sein "Wir-Gefühl". Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wird durch ein Pheromon erzeugt, das die Königin abgibt. Fehlt es nach einiger Zeit, beginnt das Rest-Volk mit der Nachzüchtung einer Königin. Hierzu ist frische Brut erforderlich. Für alle drei Bienenwesen gilt die 3-Tage-Regel: aus dem Ei schlüpft erst nach drei Tagen die Larve. Durch die Gabe von Futtersaft entscheidet sich jetzt erst die weitere Entwicklung. Fünf Tage Fütterung mit dem besonderen Futtersaft, dem Gelee Royale reichen aus, um dann die Königin zu "ziehen" und ihre Zelle zu verdeckeln. Nach weiteren acht Tagen schlüpft sie dann.

Für uns bedeutet das nun, sowohl das Ursprungsvolk als auch den Ableger nach wenigen Tagen erneut zu kontrollieren.

 

Viele Weiselzellen bei der Kippkontrolle auf der Unterseite des oberen Brutraumes


Ableger haben mehrere Funktionen.

Zum einen dienen sie der Vermehrung der Anzahl der Völker, zum anderen können sie dem ursprünglichen Volk in seiner eigenen Entwicklung helfen. Letzteres zum Beispiel bei der Verhinderung des Schwärmens. Aber auch im frühen Frühjahr, wenn ein Volk als Gesamtheit zu stark ist, kann man es „schröpfen“ und seine Entwicklung dadurch steuern.

Viele (Berufs)Imker leben beispielsweise auch davon, dass sie zeitig beginnen, Ableger zu erstellen und zu verkaufen.

Wir haben vor, von unseren Völkern Ableger zu ziehen und dadurch mehr Völker zu erhalten.

Hierzu machen wir folgendes:

Aus einem Volk entnehmen wir mehrere Rahmen mit Brut und Eiern. Die Königin sollte dabei möglichst nicht auf den Waben sitzen, dafür aber umso mehr Ammen- oder Stockbienen. Diese besorgen im Stock die klassische Brutpflege. Die Flugbienen würden aus dem Ableger recht schnell zurück ins Ursprungsvolk ziehen. Wir nehmen sie aus diesem Grund gar nicht erst mit. Jedoch sorgen die Flugbienen für Futter, damit die Bienen nicht verhungern. Deshalb kommen in den Ableger Futterwaben: Waben mit eingetragenem Nektar und/oder Honig. Diese Waben können aus Altbeständen stammen oder frisch sein.

Ablegerbildung. Im Brutraum sind vier Rahmen. An den Positionen 1 und 4 hängen Futterwaben von diesem Jahr, an den Positionen 2 und 3 hängt das Brutnest.
Ablegerbildung. Im Brutraum sind vier Rahmen. An den Positionen 1 und 4 hängen Futterwaben von diesem Jahr, an den Positionen 2 und 3 hängt das Brutnest.

Im ersten Ableger, erstellt am 27. April, habe ich zwei Futterwaben und zwei Brutrahmen in die Beute gehängt. Heute, am 1. Mai 2014,  haben wir einen zweiten Ableger erzeugt und insgesamt fünf Rahmen eingehängt.

Sobald die Bienen mehr als zwei Stunden ohne Königin sind, verlieren sie das Wir-Gefühl einer Volkszugehörigkeit, da ihnen das Königinnenpheromon fehlt. Königinnen- oder Weisellos ist es ihr Bestreben, möglichst rasch an eine neue Königin zu kommen, damit die Eiablage und damit der Bestand des Volkes gesichert werden. Wenn die Bienen im Ableger ihre Königin vermissen, beginnen sie schnell, sich eine neue Königin aus der vorhandenen Brut nachzuziehen.

Für alle Bienenwesen sind die ersten drei Tage nach einer Eiablage gleich. Sobald sich jedoch die Larven entwickelt haben, werden je nach Art der Ernährung die unterschiedlichen Bienenwesen (Königin, Biene oder Drohne) entstehen. Das heißt, dass aus den ersten aus den Eiern geschlüpften Larven die Königin-Nachzucht beginnt. Normalerweise dauert die Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlupf bei einer Königin 16 Tage. Weil bereits Eier gelegt worden sind, verkürzt sich diese Zeit entsprechend. Allerdings muß die geschlüpfte Königin noch ihren Hochzeitsflug absolvieren, begattet werden und in den Stock zurückkehren. Erst danach beginnt sie mit ihrer eigentlichen Tätigkeit, der Eiablage, und hält dieses Volk am Leben. Diese Übergangsphase dauert also nicht ganz drei Wochen.

Ableger. Links in der Mitte ist das verdeckelte Brutnest zu erkennen. An seinem unteren Rand hängt eine Weiselzelle. Um die Brut lagert sich der Futterkranz aus Nektar an, am rechten Rahmenrand ist verdeckelter Honig.
Ableger. Links in der Mitte ist das verdeckelte Brutnest zu erkennen. An seinem unteren Rand hängt eine Weiselzelle. Um die Brut lagert sich der Futterkranz aus Nektar an, am rechten Rahmenrand ist verdeckelter Honig.
In der kugel- oder tropfenförmigen Weiselzelle wird eine Königin herangezogen.
In der kugel- oder tropfenförmigen Weiselzelle wird eine Königin herangezogen.

 

Wie geht es mit den Ablegern weiter?

Eine Honigernte wird in diesem Jahr bei den Ablegern noch nicht stattfinden können. Diesen Umstand nutzt man aus, um recht zügig eine Behandlung gegen die Varroamilbe durchzuführen. Diese Behandlung macht man mit 15%-iger Milchsäure, die auf jede Wabenseite aufgesprüht wird, sobald es keine verdeckelte Brut mehr gibt. Für die Bienen ist die Milchsäure unschädlich, die Varroamilben sterben jedoch dadurch ab.

Sobald die Königin mit der Eiablage begonnen hat, wird das Volk über eingehängte Rahmen mi Mittelwänden langsam erweitert. Ziel ist, daß es bis zum Ende des Sommers eine Größe erreicht hat, die ihm das Überleben im Winter ermöglicht. Im nächsten Jahr kann es dann als Jungvolk ganz normal als Wirtschaftsvolk für die Honigernte angesehen werden.

 

In den letzten Wochen haben sich unsere Bienen eines starken Medieninteresses erfreut. Der Hessische Rundfunk begleitete uns am 10. April 2014 mit einem  Team für einen Beitrag in der Hessenschau. Dieser Beitrag sollte bereits am Ostersonntag erscheinen, wurde jedoch mehrfach wegen aktuellerer Themen verschoben. Gestern Abend um 19:30 in der Hessenschau war er dann doch zu sehen. Hier der Link zur Mediathek:

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?jmpage=1&rubrik=5300&mediakey=fs/hessenschau/2014_04/140424195424_hs_imker_28748&type=v&jm=4&key=standard_document_51537387

 

Die Frankfurter Neue Presse besuchte uns am Kardienstag, 15. April 2014. Der Artikel von Frau Dietermann erschien heute in der Presse. Hier der zugehörige Link:

Zum public bee-keeping am Ostersonntag kam Herr Huber von der Frankfurter Rundschau und schaute uns sowohl auf der Streuobstwiese als auch im Rapsfeld über die Schultern. Sein Artikel erschien am 22. April in der gedruckten Ausgabe der Frankfurter Rundschau. In der online-Ausgabe haben wir ihn (noch) nicht gefunden. Deshalb kann ich keinen Link anfügen.

Ein Team des Hessischen Rundfunks hat gestern bei uns auf der Streuobstwiese einen Bericht für die Hessenschau erstellt. In dem Beitrag geht es um Bienen in der Stadt.

Sendetermin: Sonntag, 13. April 2014 um 19:30 Uhr im Hessischen Fernsehen

Nachtrag vom Sonntag, 13. April 2014:  Kein Fernsehbeitrag in der Hessenschau des Hessischen Fernsehens gesendet. Neuer Termin? Überhaupt?

 

 

Heute morgen, am 2. April 2014, habe ich gegen 10 Uhr auf dem vorbereiteten Platz der Streuobstwiese unser viertes Volk aufgestellt. Es stammt aus Butzbach und besteht aus Carnica-Bienen. Die Königin ist von diesem Jahr und trägt dementsprechend eine rote Markierung.

Nach dem Aufstellen dauerte es etwa eine Viertelstunde, bis sich die ersten beiden Bienen nach draußen trauten. Ansonsten war zunächst noch völlige Ruhe. Knapp zwei Stunden später habe ich das Anflugbrett angebracht. An der Beute und in der Luft herrschte bereits ein reges Getümmel. Einzelne Bienen trugen bereits Pollenhöschen.

Nach dem Aufstellen an einem neuen Ort müssen die Bienen sich erst "einfliegen", also die Umgebung erkunden und sondieren. Das kann ein paar Tage dauern. Die Beute enthält neun besetzte Rahmen in einer Zarge. Den Drohnenrahmen habe ich gleich zugesetzt. Zum kommenden Wochenende kann vermutlich bereits die nächste Zarge aufgesetzt werden.

Volk 4 unmittelbar nach dem Aufstellen
Volk 4 unmittelbar nach dem Aufstellen
Volk 4 - Zwei Stunden nach dem Aufstellen
Volk 4 - Zwei Stunden nach dem Aufstellen

 

 

 

 

Die Temperaturen draußen sind in diesem Jahr deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Bedingt durch den äußerst milden oder gar ausgefallenen Winter ist die Natur der gewohnten Entwicklung um Wochen voraus.

Vor einer Woche hat der Raps vereinzelt zu blühen begonnen, inzwischen werden die Rapsfelder zusehends gelber. Die Bienen brüten sehr starkt, in wenigen Wochen wird die Menge der Bienenzahlen in den einzelnen Völkern quasi explodieren.

Als Beispiel dient der folgende Clip von unserem Volk Nr. 3:

 

Das ist die Zeit, um nun Erweiterungen vorzunehmen. Wir haben auf alle Völker am 30. März eine weitere Zarge als Honigraum aufgesetzt. Hierbei wird die Beute von ober her geöffnet: der Metall- und der Holzdeckel werden abgenommen, die Schutzfolie entfernt, die Rahmen durchgesehen. Anschließend wird ein metallenes Absperrgitter auf den obersten Brutraum gelegt. Dieses Gitter ist so dimensioniert, dass die Bienenkönigin und die Drohnen nicht hindurchkriechen können, wohl aber die Arbeiterinnen. Dadurch bleibt der Honigraum frei von Brut. Die Arbeiterinnen lagern hier ihren eingetragenen Nektar ein, aus dem dann der Honig wird.

Wir verwenden als Honigraum sogenannte Flachzargen: sie sind nicht ganz so hoch wie die übrigen Zargen. Zwar sammelt sich deshalb in ihnen weniger Honig an, aber dafür sind sie leichter zu heben und zu transportieren. Zur Not kann man zusätzlich auch einen zweiten Honigraum aufstellen, wenn die Tracht sehr üppig ist. Ein gewöhnlicher Rahmen kann etwa 3 kg Honig aufnehmen. Bei zehn Rahmen in einer Zarge kommen dann schnell 30 Kg Gewicht und mehr zusammen. In der Flachzarge werden es etwa 20 Kg.

Ein weiterer Vorteil der Flachzarge ist der, dass sich auf diese Weise leichter Sortenhonige erzielen lassen. Absolut sortenreine Honige gibt es fast gar nicht. Jeder Honig stellt ein Gemisch aus Nektareintrag von verschiedenen Blüten dar. Je kleiner die Wabenfläche zum Eintrag, desto schneller ist sie gefüllt. Wenn zeitgleich mit der Aufstellung des Honigraumes eine Blütensorte in der Natur vorherrscht, ist die Durchmischung mit  anderen Nektaren eher gering.   Auf diese Weise kann man Honige wie Raps-, Akazien-, Lindenblütenhonig usw. gewinnen. Ebenso läßt sich die Gesamtmenge an Honigerträgen steigern, wenn die gefüllten Waben nach der jeweiligen Blüte entfernt, ausgeschleudert und erneut in die Zarge gehängt werden für den nächsten Eintrag.

Als Neuimker verfügen wir noch nicht über einen Bestand ausgebauter Waben. Deshalb hängen wir in die Honigräume zunächst sogenannte Mittelwände. Das sind Wachsplatten mit einem Wabenmuster. Auf ihnen müssen die Bienen als erstes die Waben erreichten bevor sie mit Nektar gefüllt werden können.

Auf den folgenden Photos sind zunächst die Beuten der Völker 1 bis drei und ein Turm mit drei Flachzargen zu erkennen. Das zweite Bild zeigt die aufgestellten Honigräume auf den einzelnen Beuten. Im Clip ist die Errichtung zu sehen.

Beuten und Flachzargen als Honigräume vor dem Aufsetzen
Beuten und Flachzargen als Honigräume vor dem Aufsetzen

 

Aufgesetzte Honigräume

Aufgesetzte Honigräume

 

Für die Bienenzucht oder Imkerei ist es wichtig, diesen Fahrplan der Entstehung stets im Kopf zu haben. Er spielt bei vielen Abläufen und Verhalten eine wichtige Rolle.

Zu Beginn ist die Zelle noch offen, sonst könnte sie ja auch nicht von der Königin bestiftet werden. Erst mit dem Übergang von der Streckmade zur Vorpuppe wird ein Deckel aufgebracht und somit die Zelle abgeschlossen. Jetzt spricht man von der "verdeckelten Brut".

Das Erstaunliche ist die völlig unterschiedliche Geschwindigkeit mit der sich die einzelnen Bienen"wesen" entwickeln: am schnellsten ist die neue Königin soweit: sie schlüpft bereits am 16. Tag aus ihrem Nest. Die Arbeiterinnen benötigen hierzu 21 Tage. Am längsten dauert die Entwicklung zum Drohn. Er schlüpft erst nach 24 Tagen.

Es gibt noch ein paar weitere Besonderheiten:

jedes einzelne der Bienenwesen hat sein ganz besonderes Hausformat. Von dessen Größe hängt es ab, was darinnen geschieht. Es mag verwirrend klingen, ist jedoch ganz einfach. Aus dem Bienenwachs werden drei verschiedene Haustypen gebaut. Die klassische Bienenwabe ist sechseckig. Allerdings gibt es davon 2 verschiedene Größen. Die Arbeiterinnen wachsen in den üblichen, normalen Wabengrößen auf, ich nenne ihn einfach mal Typ A. Die Drohnen haben es etwas komfortabler, denn ihr ebenfalls sechseckiges Wabengrundmaß ist etwas größer, Typ D. Am bequemsten haben es die Königinnen: sie wachsen in tropfen- oder becherförmigen Zellen heran, den Weiselzellen oder auch Weiselnäpfchen, die extra gebaut werden müssen.

Je nachdem, in welchen Haustyp die Königin das Ei aus ihrem Hinterleib legt, werden die Eier befruchtet oder nicht. Eier im Typ D, also für Drohnen, sind unbefruchtet, während die Eier für die Königin und Arbeiterinnen bei der Eiablage befruchtet werden. Ein Bienenei ist etwa 1,5 mm groß.

Bienen sind sogenannte holometabole Insekten. Während ihrer Entwicklungszeit machen sie alle eine vollkommene Verwandlung vom Ei über die Larve oder Made zur Puppe bis hin zum fertigen Insekt durch. Aus dem Ei entwickelt sich eine beinlose Larve oder Made, die sich im Abstand von je einem Tag insgesamt viermal häutet.

Die Larven oder Maden werden die ersten beiden Tage von Ammenbienen mit Futtersaft versorgt. Sie schwimmen regelrecht darin ohne jedoch zu ertrinken. Bis zu einem Larven- oder Madenalter von drei Tagen kann die Entwicklungsrichtung noch verändert werden, indem aus Arbeiterinnen Königinnen entstehen können. Diesen Umstand nutzt man in der Königinnenzucht aus, doch davon berichte ich später. Wenn ein Volk seine Königin verloren hat, ist hier auch die Möglichkeit, dass das Volk sich eine neue Königin heranzieht.

Der Futtersaft für die Königin ist anders zusammengesetzt als derjenige für die Arbeiterinnen. Er wird auch als Gelèe Royale bezeichnet. Die zukünftige Königin erhält diesen Saft während ihrer gesamten unverdeckelten Entwicklungszeit. Die anderen Bienen werden hingegen später mit eine Mischung aus Pollen (=Eiweiß) und Honig gefüttert.

Im Verpuppungsstadium werden die Zellen von den Arbeiterinnen mit einem luftdurchlässigen Deckel verschlossen. In der Vorpuppe verändert sich nun vieles: er erfolgt eine 5. Häutung und die dreigliedrige Körperbauform der Biene wird sichtbar. Die Puppe ist noch weiß und nimmt allmählich ihre Farbe an. Nach einer 6. und letzten Häutung kann die fertige Biene schlüpfen.

Hierfür müssen sie von innen den Deckel aufnagen oder abschroten. Danach können sie schlüpfen und sind Bestandteil ihres Volkes.

 

Tag Zelle Königinnen-Stadium Arbeiterinen- Stadium Drohnen- Stadium
1 offen Ei Ei Ei
2 offen Ei Ei Ei
3 offen Ei Ei Ei
4 offen 1.
Madenstufe
1.Madenstufe 1.Madenstufe
5 offen 2.Madenstufe 2.Madenstufe 2.Madenstufe
6 offen 3.Madenstufe 3.Madenstufe 3.Madenstufe
7 offen 4.Madenstufe 4.Madenstufe 4.Madenstufe
8 offen Streckmade Streckmade Streckmade
9 offen Streckmade Streckmade Streckmade
10 verdeckelt Vorpuppe Vorpuppe Vorpuppe
11 verdeckelt Puppe Vorpuppe Vorpuppe
12 verdeckelt Puppe Puppe Vorpuppe
13 verdeckelt Puppe Puppe Puppe
14 verdeckelt Puppe Puppe Puppe
15 verdeckelt Puppe Puppe Puppe
16 verdeckelt Schlupf Puppe Puppe
17 verdeckelt Puppe Puppe
18 verdeckelt Puppe Puppe
19 verdeckelt Puppe Puppe
20 verdeckelt Puppe Puppe
21 verdeckelt Schlupf Puppe
22 verdeckelt Puppe
23 verdeckelt Puppe
24 verdeckelt Schlupf

Hier der dritte Teil der Trilogie

▶ Bienen - Ein Volk und seine Königin 3/3 - YouTube.

Hier kommt der Zweite Teil

▶ Bienen - Ein Volk und seine Königin 2/3 - YouTube.

Auf Youtube habe ich die folgenden Videoclips zum Thema Bienenzucht mit vielen Informationen für interessierte Nicht-Imker gefunden

▶ Bienen - Ein Volk und seine Königin 1/3 - YouTube.

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