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Freunde waren im Sommerurlaub in Burgund. Während einer Wanderung in einem Wald aus Eichen und Buchen nahe Vézelay stießen die drei auf lauter Bienenstöcke. Sie alle bestehen nur aus einer Zarge und tragen darüber je ein Dach. Der Hanglage angepasst stehen sie einigermaßen waagerecht auf dem Waldboden. Sie erinnern mich ein wenig an Puppenhäuser.

Bienen in Burgund

Auf den ersten Blick ist das Beutenmaß nicht gut auszumachen. Vielleicht sind es Dadantbeuten, die ja in Frankreich weiter verbreitet sind als bei uns.

Es ist heiß geworden in der letzten Augustwoche. Die Temperaturen lagen teilweise bei uns bis 36 Grad für fast eine ganze Woche. Zwar ist das für die Zeit Ende August ungewöhnlich, aber es ist ideal für die Ameisensäurebehandlung. Denn je höher die Außentemperaturen, desto besser verdunstet die Flüssigkeit aus den mit 15%iger Ameisensäure gefüllten Wannen im Inneren unserer Beuten.

Vor vier Wochen wurde die Ameisensäure in unsere Bienenstöcke eingebracht und zwar  bei durchaus moderaten Temperaturen, die für einen Hochsommer eher zu niedrig sind. Diese vierte Woche war nun ein Segen für unsere Bienen.

Am 28. August 2016 haben wir am späten Vormittag aus allen behandelten Völkern sämtliche Wannen mit der restlichen Säure entfernt. Der ursprüngliche Einsatz zur Aufnahme des Varroaschiebers wurde wieder eingesetzt und die "Windel", das Brett zum Auffangen der toten Milben und anderen Bienenstockgemülls, wieder eingelegt.

Insgesamt waren die Milbenzahlen gar nicht einmal so hoch, sondern eher niedrig bis moderat.  Beim Milben zählen in den nächsten Wochen wird sich erst zeigen wie gut die Behandlung gewirkt hat.

Die Auffütterung für den Winter hat bereits begonnen und wird in den nächsten Wochen fortgeführt werden. Ein kurzer Blick durch die Abdeckfolien auf die eingelegten Futtertaschen zeigte, dass diese zurzeit nur wenig angenommen worden sind.

Ein Volk war weisellos. Wir haben es mit einem Ableger heute vereinigt, damit die Bienen nicht zugrunde gehen müssen.

Hierdurch ist leider ein Plan gescheitert: ich wollte zum Herbst es versuchen, eine Beute im 2-Königinnenbetrieb zu führen. Doch dazu fehlte mir nun das zweite Volk, besagter Ableger, der dazu auserkoren war, nun aber zu anderen Zwecken benötigt worden ist.

Damit ist unsere diesjährige Saison mehr oder minder beendet. Kurz vor Weihnachten, wenn es kalt genug geworden ist und die brutfreie Wintertraube sich im Inneren gebildet hat, erfolgt noch die Oxalsäurebehandlung gegen die Varroamilbe. Bis zum kommenden Februar ist dann mehr oder minder tatsächlich Schluss mit der imkerlichen Arbeit an den Bienenstöcken. Erst zum Beginn der neuen Bruttätigkeit beginnt die Arbeit allmählich wieder.

In der Winterpause werden dafür andere Arbeiten erledigt: Mittelwände eingelötet und damit neue Rahmen zum Erweitern vorbereitet, Geräte geputzt, damit sie im Frühjahr wieder sauer zur Verfügung stehen, Honig abgefüllt für den Weihnachtsmarkt.

Aus den ursprünglichen drei Bienenvölkern, mit denen wir begonnen hatten, sind inzwischen 20 geworden. Wenn sie alle den Winter gesund durchstehen, dann stehen uns im nächsten Jahr viel Arbeit und eine noch größere Menge an Honig als in 2016 bevor.

Jetzt, in der zweiten Augusthälfte, sind wir Menschen zwar im Hochsommer, aber für die Bienen geht es bereits auf den Winter zu.

Das klingt merkwürdig und ich möchte es erklären. Mit der Sommersonnenwende gehen die ersten Wintervorbereitungen bereits los. Von der Bienenzahl aus gesehen, ist ein Volk zu dieser Zeit auf dem Maximum seiner Entwicklung. Ab jetzt nimmt die Zahl seiner Bienen langsam und kontinuierlich ab. Gleichzeitig verschwinden die Drohnen und damit die Vermehrungsfähigkeiten der Königinnen. Die Futtereinlagerung für den Winter läuft auf Hochtouren.

Dummerweise haben die Imker den Bienen zuvor ihre bereits eingelagerten Wintervorräte als Honig entnommen. Deshalb liegt es nun in der Verantwortung der Imker, den Bienen das entnommene Futter zu ersetzen. Diesen Vorgang nennt man Auffütterung. Hierdurch sollen die Bienen optimale Nahrungsbedingungen erhalten, um als Volk gesund und ohne Hunger durch den Winter in das nächste Frühjahr zu kommen.

Beim Auffüttern gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Verfahrensweisen: Flüssigfutter oder Festfutter. Beim Flüssigfutter erhalten die Bienen so etwas wie konzentriertes Zuckerwasser. Das Festfutter besteht aus einem Futterteig. Ich bevorzuge den Futterteig und das in bereits fertig portionierten Beuteln zu 2,5 kg. Mit erscheint dies als sehr bequem und praktikabler als die Flüssigvariante. Bei der letzteren muss man häufig die besondere Wanne zum Auffüttern nachfüllen. Weil wir keine Lagerungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe der Bienen haben, ist mir persönlich die Flüssigvariante zu umständlich. Die Futterteigpackungen legen wir ganz einfach auf die Oberseiten der Rahmen, schneiden das Plastik auf, verschließen die Beute wieder und sind fertig. Bequemer geht es kaum. Weitere Vorteile hierbei sind, dass wir keine Extrazargen mit Raum für die Futterwannen transportieren und aufstellen müssen.

Im folgenden Bild sieht man einen leeren Futterbeutel durch die Abdeckfolie hindurch, im zweiten Bild dann ohne die Folie.

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Nach dem ersten Auffüttern mit jeweils einem Beutel habe ich die Strategie ein wenig verändert. Ich verwende an jetzt gleich zwei Packungen, die ich parallel auf die Rahmen lege und spare mir damit ein wenig Arbeit. So sieht es dann ab der zweiten Runde aus:

Auffüttern-9624

Die Beutel werden auf der Oberseite aufgeschnitten, die Abdeckfolie wird darüber gelegt und es bleibt stets ein genügend großer Spalt oder ein Löchlein, durch das die Bienen zum Futter gelangen und sich bedienen können.

Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Bienen zusätzlich Wasser zum Trinken benötigen. Zwar haben wir in 200 Metern Entfernung einen Teich, aber trotzdem stelle ich mehrere Bienentränken mit Wasser zwischen den Beuten auf.

Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens ist, dass wir parallel dazu mit der Ameisensäurebehandlung beginnen können. Hierfür verwenden wir ja eine Wanne mit 15%iger Ameisensäure, die in das Bodenfach der Beute geschoben wird.

Mit anderen Worten: in dieser Zeit kann man als Imker dann sogar getrost und entspannt in den Sommerurlaub fahren....

Heute abend habe ich im Gespräch mit Freunden von der folgenden Geschichte erfahren: ein Schwarm von Bienen soll einen Kampfjet in die Knie - sprich zur Landung - gezwungen haben.

Unglaublich, scheint aber wahr zu sein, wenn die folgenden Links stimmen:

Kampfjet Stern

Kampfjet Welt

Kampfjet MOPO 24

Kampfjet MOPO

Kampfjet Focus

 

So lautet die umlaufende Inschrift auf den Wappen der englischen Königin und der englischen Regierung. Näheres hierzu unter dem Link Honi soit .

Doch schreibe ich das nicht hier herein, um auf Großbritannien aufmerksam zu machen. Die Übersetzung dieses altfranzösischen Spruches lautet: Ein Narr, der Böses dabei denkt.

Der folgende Link hat mich vor wenigen Augenblicken erreicht. Sein Inhalt ist es wert zügig weitergegeben zu werden.

Postillon

 

Vor einer Woche hatte ich mit der ersten Behandlungseinheit gegen die Wachsmotten in einem Volk begonnen.

Durchsicht durch Rahmen. Im Zentrum der von Wachsmotten befallene Teil
Durchsicht durch Rahmen. Im Zentrum der von Wachsmotten befallene Teil

Die Beute war bienenfrei, nur die Wachsmotten lebten noch im Inneren. Der erste Schritt war eine Behandlung mit 85%iger Ameisensäure, die im Innenraum verdunsten sollte.

Bei der Kontrolle heute, nach einer Woche, war diese Säure vollständig verdunstet. Lediglich das Schwammtuch in der Kunststoffwanne sah noch feucht aus.  Mit meinen ungeschützten Fingern habe ich das Tuch natürlich nicht angefasst, um die Restfeuchte zu überprüfen. Das war auch nicht zwingend notwendig, weil wiederum eine Behandlung mit Ameisensäure anstand.

Plastikwanne in Zarge mit aufgefüllter Ameisensäure
Plastikwanne in Zarge mit aufgefüllter Ameisensäure

Erneut habe ich 250 Milliliter Ameisensäure in die Wanne gegossen und die Beute anschließend wieder vollständig verschlossen. Nach einer weiteren Woche sollte auch diese Flüssigkeitsmenge verdampft sein. Damit wäre die eigentliche Behandlung dann beendet.

Die Rahmen und Zargen werden anschließend natürlich noch mechanisch gereinigt. Die zentralen Waben und Mittelwände werden ausgeschnitten und vernichtet. Die zugehörigen Rahmen werden entdrahtet und bilden im nächsten Jahr die neuen Drohnenrahmen zur biologischen Varroabehandlung. Die unbefallenen Mittelwände in den Randbereichen können nach dieser Behandlung weiter verwendet und müssen nicht vernichtet werden. Zur Sicherheit werden die Zargen noch mit einer Lötlampe ausgeflämmt und wärmebehandelt bevor sie wieder in die Bienenstöcke eingebaut werden.

 

Aus dem Niddapark in Frankfurt-Praunheim hatten wir die zwei dort aufgestellten Beuten inzwischen zurück auf den Riedberg geholt. In beiden Beuten hatten wir gefangene Schwärme untergebracht. Der erste, Martina, wies beim Rücktransport nur noch sehr vereinzelte Bienen in seinem Inneren auf. Heute war er frei von Bienen. Das zweite Volk, Stefano, ist inzwischen mit einem anderen, königinnenlosen Volk vereinigt worden.

Beim Blick in die Beute von Martina war schon im Niddapark zu erkennen, dass dort noch weitere Bewohner sich eingenistet hatten. Zwischen den mittleren Rahmen war ein deutliches Gespinst zu erkennen.

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Auf den Rahmen und Beutenwänden liefen Larven herum, ebenso waren eingesponnene Larven zu sehen.

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etwa 2 cm lange Raupe
eingesponnene Larven der Wachsmotte
eingesponnene Larven der Wachsmotte

Wachsmotten vernichten das Wachs im Beuteninneren. Von daher sind sie für den Imker keine willkommenen Gäste.

Zur Bekämpfung verschließt man die Beute und stellt in sie eine Schale mit Ameisensäure hinein. In der Literatur wird eine Konzentration von 85% empfohlen.

Verschlossene Beute vom Volk Martina
Verschlossene Beute vom Volk Martina
Vorderseite der selben Beute, auch verschlossen
Vorderseite der selben Beute, auch verschlossen
Plastikschale für die Ameisensäure
Plastikschale für die Ameisensäure
Wanne mit Ameisensäure und Schwammtuch
Wanne mit Ameisensäure und Schwammtuch

Man rechnet je Zarge mit etwa 60 bis 80 ml 85%iger Ameisensäure. Zum Glück hatte ich noch einen Rest von 250 ml in dieser Konzentration. In die Säure habe ich ein Schwammtuch gelegt. Es saugt die Flüssigkeit auf und verdunstet sie über seine dadurch vergrößerte Oberfläche. Die Rahmen mit den befallenen Mittelwänden und Waben werden darüber gehängt und die Beute anschließend fest verschlossen. Die Säuredämpfe töten die Motten in jedem Entwicklungsstadium ab.

Nach einer Woche wird diese Behandlung noch einmal wiederholt. Die befallenen Rahmen und Waben werde ich zur Sicherheit anschließend vernichten, die Mittelwände können weiter verwendet werden.

Hier noch ein paar weitere Bilder aus dem Beuteninneren.

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Bereits abgefressenes Wachs und Eier der Wachsmotte
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Solche Gespinste wachsen in der Wabengasse zwischen den einzelnen Waben

 

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Links unterhalb der Mitte sind die Fraßschäden gut zu erkennen

In diesem Jahr hatten wir einige Schwärme eingefangen, ein paar Ableger gezogen und unsere Völkerzahl auf zuletzt 22 erhöht. Ziel war und ist unverändert, dass wir zwanzig Bienenvölker führen wollen und nicht mehr.

Bei einem Volk fehlte bei der letzten Durchsicht die Bienenkönigin. Also wurde sehr schnell der Plan geboren, dieses königinnenlose Volk mit einem der Schwärme zu vereinen.

Der Schwarm Martina fiel mangels Bienenmasse leider dafür aus (siehe Beitag vom 23.07.2016), also blieb nur der Schwarm San Stefano übrig.

Gestern abend, in der Dämmerung, bin ich deshalb auf das Gelände fahren, auf dem die beiden Schwärme stehen, und habe dort deren Fluglöcher verschlossen. Damit können die Bienen ihren Stock nicht verlassen.

Heute nachmittag sind wir zu zweit zu den beiden Schwarmvölkern gefahren und haben sie erst versandfertig gemacht und anschließend abtransportiert.

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Versandfertig heißt, das Flugloch sichern, die gesamte Beute zu vertäuen, damit sie beim Transport gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert ist. Sollten im Auto kleine Öffnungen entstehen und Bienen dadurch ans Tageslicht ins Innere gelangen können, wäre das mit Sicherheit kein besonders angenehmes Vergnügen...

Übrigens bei diesen Vorbereitungen hatte sich gezeigt, dass ich das Flugloch nicht gründlich genug verschlossen hatte. Es wurde durch die beiden Seitenschrauben ("Vorrreiber") nicht fest genug nach hinten gedrückt. Einzelne Bienen sind durch diesen kleinen Schlitz doch noch nach außen gelangt. Also musste ich da noch die Schrauben nachziehen.

Danach konnten wir mit den Bienenstöcken im Kofferraum mit dem Auto von Frankfurt-Praunheim bequem zum Riedberg fahren. Eine Biene flog dabei trotzdem frei im Kofferraum mit, blieb aber recht gelassen.

Auf dem Riedberg angekommen, haben wir die beiden Beuten übereinander gestellt. Zwischen ihnen habe ich ein Blatt Zeitungspapier mit kleinen Löchern gelegt. Durch sie können die Bienen langsam mit dem anderen Volk Kontakt aufnehmen und sich vermischen. Anschließend bleibt zu hoffen, dass die Königin ebenfalls angenommen wird und möglichst zügig mit der Eiablage beginnen kann.

Links die beiden miteinander vereinigten Völker
Links die beiden miteinander vereinigten Völker

Natürlich sind vier Zargen für ein Volk auf Dauer zuviel. Deshalb werden zwei von ihnen nach einiger Zeit wieder entfernt und das neue Volk auf die restlichen beiden Zargen eingeengt.

Jetzt im Sommer nach der Honigernte ist die Zeit für die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilbe gekommen.

Der Honig ist entnommen, er wird also nicht mit den Dämpfen der Ameisensäure mehr in Berührung kommen.

Das Prinzip der Behandlung ist immer dasselbe: die Varroamilben mögen es nicht sauer und sterben bei zuviel Säure ab. Unsere Ableger und frisch gefangenen Schwärme haben wir im Frühjahr bereits mit 15%iger Milchsäure eingesprüht. Im beginnenden Hochsommer ist die Zahl der Varroamilben im Bienenstock am größten, sie explodiert förmlich sogar.

Durch unsere kontinuierliche biolgische Bekämpfung seit dem Frühjahr mit dem Ausschneiden der Drohnenbrut haben wir die Anzahl der Milben bereits niedrig gehalten. Mit der Ameisensäurebehandlung verringern wir die Milbenzahl noch einmal kräftig, damit das Volk möglichst gesund und wenig belastet in den Winter gehen kann.

Bei der Ameisensäureanwendung gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Prinzipien, denen gemeinsam das physikalische Phänmen der Verdampfung ist.

Richtig klassisch erfolgt das Einbringen der Ameisensäure von oben: auf die Oberkanten der obersten Rahmen wird beispielsweise ein getränktes Schwammtuch gelegt. Alternativ gibt es auch Verdunstungsmechanismen verschiedener Hersteller, die meist einen Tank zum Befüllen und ein Medium zum Verdunsten haben. Das kann beispielsweise ein Docht sein, aber auch ein Blatt Filterpapier. Hierbei erfolgt die Verdunstung innerhalb weniger Tage. Fördernd sind hohe Außentemperaturen, die zusätzlich den Bienenstock im Inneren aufheizen. Aus diesem Grunde funktioniert dieses Prinzip nur im Sommer. Im kalten Winter ist es wirkungslos.

Eine andere Methode ist eine sehr sanfte mit nur 15 %iger Ameisensäure. Das Prinzip hier ist das gleiche, aber weil die Konzentration niedriger ist, muss die Einwirkzeit verlängert werden. Wir belassen eine gefüllte Wanne vier Wochen in der Beute.

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Drei Liter 15 %ige Ameisensäure wird hergestellt (Ameisensäure ad us vet. hat eine Konzentration von 60%, also wird sie entsprechend mit Wasser verdünnt) und unten in die Beute geschoben. Zuvor wird ein Holzbrett eingelegt, um das Lüftungsgitter der Beute zu verschließen, damit die Dampfkonzentration im Stock entsprechend ansteigen kann. Das Einflugloch auf der Vorderseite bleibt geöffnet.

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Diese sanfte Methode hat große Vorteile und ist meines Erachtens auch ideal für "faule" Menschen. Weil die Wanne mit der Ameisensäure möglichst vier Wochen ununterbrochen im nicht geöffneten Bienenstock bleiben soll, kann man in dieser Zeit ruhigen Gewissens in den Urlaub fahren. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass parallel dazu sofort mit der Auffütterung begonnen werden kann.

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Hierfür verwenden wir einen fertig portionierten Futterteig mit 2,5 kg Fertigteig. Die einzelnen Pakete legen wir auf die jeweiligen Oberträger des oberen Brutraums der Beute, schneiden die Plastikfolie oben und seitlich ein, damit die Bienen das Futter aufnehmen können, legen eine Folie gegen den Wildbau darüber und verschließen die Beute wie üblich mit einem Deckel.

Ali Renani ist einer unser Praktikumsteilnehmer des Jahres 2016. Er hat in Offenbach an der Hochschule für Gestaltung HfG visuelle Kommunikation studiert.

Vor kurzem fragte er mich, ob er die Wachsreste vom Wildbau auf den Rahmenoberträgern mit nach Hause nehmen könne, um daraus Figuren zu formen.

Hier sind seine Ergebnisse:

P412hs0

P7120016

P7180019

P7180021

Kontakt: ali@renani.de

Am Sonntag, 31. Juli 2016, während wir dabei waren, unsere Bienenvölker gegen die Varroamilbe zu behandeln und gleichzeitig mit der Auffütterung für den Winter zu beginnen, geschah es, dass wir einen Honigraum entdeckten, den wir tags zuvor vergessen hatten zum Schleudern mitzunehmen.

Während wir daheim am Tag vorher geschleudert und alle Gerätschaften bereits wieder geputzt hatten, hieß damit nun, wir dürfen von vorne beginnen und erneut schleudern, erneut putzen ... Das war gemein. Ein anderes Wort für gemein ist niederträchtig. Also war für mich schnell klar wie der Honig zu heißen hat, wenn er in den Verkauf kommt: Niedertracht.

Aber es hat sich wider Erwarten doch sehr gelohnt: der Honig war deutlich dunkler, roch und schmeckte anders. Dieses Phänomen erleben wir beim Schleudern recht häufig. Wir sammeln alle Honigräume ein und verarbeiten anschließend die Rahmen stockweise. Der aus der Schleuder abfließende Honig wird dann im Sammelgefäß automatisch vermischt. Dabei passiert es typischerweise, dass jeder Bienenstock einen anderen Honig enthält, selbst wenn die Stöcke in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander stehen. Mal ist er heller, dunkler, dick- oder dünnflüssiger oder riecht und schmeckt sehr unterschiedlich. Wäre der Aufwand nicht zu groß, könnten wir auf diese Weise sehr verschiedene Honige in kleinen Mengen abfüllen. Mit der Niedertracht haben wir das ungewollt sogar getan.

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