Am 30.Juli 2016 haben wir morgens die Zargen mit den Honigwaben geholt und mittags geschleudert. Der aus der Schleuder fließende Honig war vom Geruch her völlig anders als beim ersten Mal. Der Grund: bei dieser zweiten Tracht, der Sommertracht oder, wie wir sie nennen werden, der Zwietracht, waren zum großen Teil völlig andere Blüten und Nektare das Ziel unserer Bienen gewesen.
Eine Honigwabe enthielt noch sehr viel Rapshonig, der inzwischen bereits in den Zellen kristallisiert ist und nicht mehr durch das Schleudern abzentrifugiert werden konnte. Diesen Rahmen geben wir einem Ableger als Futterwabe.
Noch steht der Honig zum Klären bei uns in der warmen Wohnung. Bei diesen Temperaturen steigen in der zähen Masse die Luftblasen besser nach oben und können als Schaum in wenigen Tagen abgenommen werden. Anschließend kommt der Honig bei 16 Grad in den Keller zum Reifen. Vom sich dabei entwickelnden Kristallisationsgrad hängt es ab, wann der Honig gerührt und abgefüllt wird . Das kann sich durchaus noch ein paar Wochen hinziehen.
Am Sonntag, 31. Juli 2016, findet um 11 Uhr das letzte public beekeeping statt.
An diesem Tag werden die Bienen gegen die Varroamilben behandelt und zugleich aufgefüttert. D.h. nachdem der Honig vorher entnommen worden ist, erhalten die Bienen als Ersatz Fremdfutter, dass sie wie Nektar einsammeln und in ihren Waben als Wintervorrat einlagern. Damit ist die Saison 2016 nahezu beendet. Im Winter findet noch einmal kurz vor Weihnachten eine Behandlung gegen die Varroamilben statt, möglichst dann schon in der Brutpause, wenn es draußen kalt genug ist.
Im Lauf der nächsten Monate wird die Zahl unserer Völker etwas reduziert, indem mehrere Völker miteinander vereinigt werden und so ein kräftiges neues Gesamtvolk bilden.
Möglicherweise werde ich auch ein wenig experimentieren und in einer Beute versuchen, zwei Königinnen zu führen.
Am 28. Juli 2016 haben wir abends mit den Vorbereitungen zur zweiten Honigernte begonnen.
Damit wir an den Honig gelangen, sollten die Rahmen im Honigraum möglichst bienenfrei sein. Um das zu erreichen, haben wir unter den jeweiligen Honigraum eines Volkes eine Leerzarge und eine Bienenflucht gesetzt. Die Bienenflucht ist wie eine Drehtür: sie lässt nur in eine Richtung die Bienen hindurch. Im Idealfall werden die noch im Honigraum vorhandenen Bienen in zwei Tagen verschwunden sein. Wir heben den Honigraum dann nur noch ab und transportieren ihn zu uns nach Hause, dort wird er geschleudert und der ablaufende Honig zunächst in Eimer gefüllt.
Einen Tag nach der Entnahme starten wir mit der Behandlung gegen die Varroamilbe. In den Boden eines jeden Bienenstocks wird dazu eine Wanne mit etwa drei Litern 15%iger Ameisensäure gestellt. Durch die hohen Außentemperaturen im Sommer verdampft die Ameisensäure und tötet dadurch die Milben ab. Klassisch verwenden die meisten Imker jedoch eine Säurekonzentration von 60%. Das bedeutet für die Bienen schon ein wenig Stress, auch wenn ihnen die Säure nichts ausmacht. Wir verwenden jedoch nur 15%ige Säure. Dieses Verfahren ist schonender, dauert dafür aber länger. Allerdings brüten die Bienen in diesen Zeit weiter und können gleichzeitig sogar zur Wintervorbereitung von uns mit Futterteig versehen und aufgefüttert werden.
Gestern wurde in Berlin der "Bundeshonig" geschleudert. Nach langem und bürokratisch-umständlichem Vorlauf - besonders verankert in der Person des Bundestagspräsidenten - steht nun auf dem Bundestagsgelände ein Bienenvolk, dessen Honig geerntet worden ist. Näheres im Link unten.
Vor über vier Wochen hatte ich die neuen Reinzuchtköniginnen einem Teil unserer Völker zugesetzt. Leider wurden die neunen Damen nicht überall angenommen. Bei der Durchsicht am 24. Juli 2016 fanden wir in einem Volk gleich zehn Nachschaffungszellen vor. Einige von ihnen waren noch offen, andere sogar verschlossen. In letzteren war also eine Königin am heranwachsen. Solche Situation ergibt sich, wenn die neue Königin nicht angenommen worden ist. Ein Volk ohne Königin geht gar nicht! Ohne sie ist es nicht überlebensfähig. Deshalb versuchen die Bienen so schnell wie möglich sich eine neue Königin heranzuziehen. Damit das sicher gelingt, benötigen sie eine Wabe mit frischen Eiern oder frisch geschlüpften Larven. Im Idealfall sind diese Larven nicht älter als ein Tag. Sie werden dann mit dem Königinnenfuttersaft gefüttert, ihre Zelle wird umgebaut und nach knapp zwei Wochen würde die neue Königin dann schlüpfen.
Glücklicherweise hatte ich einen Tag zuvor auf meinen Bauch gehört. An diesem Tag war ich beim Imkereibedarfshändler, um dort das Winterfutter zu kaufen und hatte mir, einer Eingebung folgend, drei begattete Königinnen dort bestellt. Eine wird dann diesem weisellosen Volk zugesetzt werden. Weisel ist die historische andere Bezeichnung für die Bienenkönigin.
Die unten stehenden Bilder zeigen einen Teil der nachgeschaffenen Weiselzellen.
Diese leeren halbkugelförmigen Zellen nennt man auch Spielnäpfchen. Sobald hierin im Königinnenfuttersaft eine neue Königin heranwächst, wird das Spielnäpfchen zu einer Weiselzelle umgebaut und erweitert.
Auf diese Kurzformel könnte ich den Zustand der beiden Bienenschwärme bringen, von denen ich gerade heimgekehrt bim.
Martina heißt der Schwarm, den wir auf dem Reiterhof (Kautenhof) auf dem Riedberg vor einigen Wochen aus einem Baum heraus geborgen hatten. Martina ist die Frau, die uns benachrichtigt hatte.
Stefan ist zufälligerweise Martinas Ehemann. Er hatte uns seinen Traktor mit Bergungskorb zur Verfügung gestellt, damit wir wenige Tage später aus sonst unerreichbarer Höhe einen Bienenschwarm an der Riedbergallee bergen konnten.
Beide Schwärme sind - anders als sonst bei uns üblich - nach ihren Findern oder Helfern benannt worden. Sie stehen nicht bei uns auf dem Riedberg, sondern in den Niddaauen in Frankfurt-Praunheim in etwas über drei Kilometern Entfernung.
Martina hatte schon früh zu schwächeln begonnen und kam nach dem Einschlagen in ihre Beute mit dem Brüten nicht so recht in Fahrt. Eine nicht markierte Königin war erkennbar vorhanden gewesen. Vor etwa fünf Wochen sah es noch so aus, als ob das Volk in seiner Entwicklung gut voran kommen würde. Leider ist das jedoch fehlgeschlagen. Nur noch sehr wenige vereinzelte Bienen laufen auf den Rahmen im oberen Brutraum herum. Die seinerzeit frisch zugesetzten Mittelwände wurden zwar zügig angenommen und rasch ausgebaut, aber inzwischen sind die Waben völlig leer und teilweise sogar auf dem Boden angefressen. Ameisen laufen in ihnen herum.Dieses Volk ist so gut wie tot.
Stefan hingegen hat eine blau gezeichnete Königin, die im oberen Brutraum auf den mittleren Waben richtig schöne große Brutnester angelegt hat.Die randständigen Waben im oberen Brutraum sind noch immer leer. Dazwischen sind jedoch prall gefüllte Brutnester mit Brut in allen Stadien zu finden. Es scheint so, als ob die Königin jetzt so langsam mit der Eiablage in Gang gekommen ist. Bei diesem Volk habe ich heute mit der Auffütterung begonnen und ein erstes Paket mit Futterteig zugegeben, damit es beginnen kann, seinen Wintervorrat anzulegen ohne sich groß mit der Tracht beschäftigen zu müssen. Dabei kann es durchaus kräftig weiter brüten und so als starkes Volk in den Winter gehen. In wenigen Wochen wird dieses Volk auf den Riedberg umgesiedelt werden und auf der Streuobstwiese seine endgültige Heimat finden.
In den letzten Tagen habe ich abends auf dem Balkon die erste Honigernte des Jahres 2016 verkaufsfertig gemacht. Genauer heißt das, dass ich die Gläser, in die ich den Honig abgefüllt hatte, etikettiert habe. Wie so vieles in der Imkerei, zumindest in der Kleinimkerei, ist das alles Handarbeit.
1. Schritt: Gläser aus dem Karton nehmen und die Deckel fest verschrauben.
2. Schritt: quer über den Deckel kommt der Gewährstreifen. Solange er unbeschädigt ist, wurde der Deckel nicht aufgeschraubt. Damit ist die Verschlusssicherheit seit dem Abfüllen gewährleistet.
3. Schritt: Das Hauptetikett kommt über den Gewährstreifen auf die Vorderseite
4. Schritt: auf die Rückseite kommt ebenfalls über den Gewährstreifen das Etikett mit den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtangaben
5. Schritt: die Gläser werden zurück in den Karton gepackt
6. Schritt: das Mindesthaltbarkeitsdatum wird mit einem Datumsstempel aufgedruckt
7. Schritt: auf den Gewährstreifen wird noch das Etikett mit dem Honignamen geklebt. Wir verwenden für die erste Ernte eines Jahren den Namen Eintracht (dieser Name hat nichts mit dem Frankfurter Fußballverein zu tun) und für die zweite Ernte den Namen Zwietracht. Gelegentlich nennen wir den Honig eines bestimmten Volkes, das früher in Offenbach stand, Niedertracht. Damit wird natürlich nicht die lokale traditionelle Rivalität zwischen Frankfurt und Offenbach angesprochen, sondern der Name bezieht sich auf die Höhe über dem Meeresspiegel. Am Main beträgt die Meereshöhe etwa 100 Meter, auf dem Riedberg etwa 150 Meter.
Allein schon anhand dieser sieben Schritte sieht man, wieviel Handarbeit in einem einfachen Glas Honig steckt. Im Vergleich mit der Bienenpflege, Honigernte und dem Abfüllen ist das sogar noch der kleinste Teil.
Der Honig des Frühjahr 2016 ist ein sehr rapsbetonter Honig. Im Glas ist der Honig fast weiß und zeigt eine marmorierte Struktur als Zeichen dafür, wie er im Glas noch weiter in Wirbeln beziehungsweise Schlieren langsam bei einer Kellertemperatur von 16 Grad kristallisiert ist. Der Rapsnektar ist sehr traubenzuckerhaltig und kristallisiert von daher schnell aus. Überwiegt hingegen im Honig die Fruktose, kann er über lange Zeit noch flüssig bleiben.
Im Urlaub sahen wir ein neu errichtetes Bienenhaus stehen, bogenförmig mit großer Glasfront. Neugierig geworden, habe ich nachgefragt und einen Besichtigungstermin dort mit dem Besitzer, Hannes Plattner, vereinbart. Über das Haus als solches berichte ich an anderer Stelle.
In diesem Haus soll ein Zentrum für Apitherapie mit Stockluft erreichtet werden.
Apitherapie heißt zunächst einmal nur Bienen(produkt)therapie. Dazu zählen viele verschiedene Therapieformen. Im Volksmund ist bekannt, dass Bienenstiche angeblich gegen Rheuma helfen sollen. Hierzu gibt oder gab es auch entsprechende Salben mit "Bienengift" zum Einreiben. Auch mit Bienenhonig kann man behandeln. So wird beispielsweise der neuseeländische Manukahonig in der Therapie von Wundheilungsstörungen angewendet.
Eine andere Behandlungsmöglichkeit stellt die Anwendung von Stockluft dar. Das Einatmen der Luft aus einem Bienenstock würde bei Asthma, chronischer Bronchitis, allergisch bedingtem Asthma, COPD helfen. Wissenschaftliche medizinische Studien, die doppelblind durchgeführt worden sind, gibt es hierzu (noch) nicht. Zwar wurden an kleinen Personengruppen von sehr wenigen Teilnehmern entsprechende "Studien" durchgeführt, allerdings sind diese nicht sehr aussagekräftig. Hannes Plattner erzählte jedoch, dass zurzeit mehre große Studien mit mehreren Hundert Probanden durchgeführt werden, deren Ergebnisse aber noch nicht veröffentlicht worden sind.
Wie funktioniert nun die Stockluftanwendung?
In den Abschlussdeckel einer Bienenbeute wird ein Ausschnitt gesägt, auf den ein Ansauggebläse mit Schlauchanschluss montiert wird. Der Motor saugt die warme Luft des Bienenstocks an und bläst sie über einen Stutzen nach außen. Hierauf lässt sich ein Schlauchstück mit einer daran hängenden Atemmaske montieren. In ihr kann man die von den Bienen, Waben und Honigraum aromatisierte Luft einatmen. Eine Anwendung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Etwa alle 10 Minuten wird der Bienenstock gewechselt.
Pro Person rechnet man deshalb mit drei Bienenstöcken, die für dessen Stocklufttherapie benötigt werden. Dieser Wechsel wird damit begründet, dass nach Ablauf von etwa 10 Minuten die Konzentration an Bienenstockaromen deutlich nachlässt. Pro Woche werden zwei bis drei Sitzungen durchgeführt.
Bereits nach wenigen Anwendungen sollen die Symptome schon zurückgehen. Allergiker, die auf manche Blütenpollen mit Asthma reagieren, würden von dieser Therapieform gut profitieren können und sollen hinterher beschwerdefrei sein.
Die Stocklufttherapie kann in der Zeit zwischen April und September durchgeführt werden. Das ist die Zeit, in der die Bienen die Tracht, den Nektar, eintragen und in den Waben, speziell des Honigraumes, einlagern. Deshalb gehört immer ein aufgesetzter Honigraum zu dieser Anwendungsform dazu. Ab September bereiten die Bienen sich auf den kommenden Winter vor und sammeln keinen Pollen und keinen Nektar mehr ein. Deshalb findet in dieser Zeit keine Anwendung mit Stockluft statt.
Zu Risiken und Nebenwirkungen: in Deutschland ist das gewerbsmäßige Anbieten dieser Therapieform als ein Angebot einer medizinischen Leistung angesehen. Hierzu bedarf es damit eines Fachkundenachweises. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Therapie nicht, weil es keinen Wirksamkeitsnachweis in Form von anerkannten Studien gibt. Das Verwaltungsgericht Jena hatte einem Heilpraktiker diese Anwenungsform gerichtlich untersagt (http://www.imkerpate.de/stockluft-therapie-verbot-bienenluft-bienenstockluft-therapie/). Der Hersteller des Gebläsemotors hat auf seiner Webseite wohl aus diesem Grund auch vom Wellnessbereich gesprochen.
Im Vintschgau, kurz vor Meran, liegt die Ortschaft Naturns. Heute kann man sie gut umfahren, früher musste sich der gesamte Verkehr vom Reschenpass in Richtung Meran durch das enge Dorf quälen. Dadurch verpassen heute viele Touristen eine große Besonderheit: in Naturns sind in der Kirche St. Prokulus die ältesten erhaltenen Fresken mindestens Südtirols, wahrscheinlich sogar Tirols, zu sehen. Sie stammen aus dem achten und dem 14. Jahrhundert.
Vor der Kirche steht ein Brunnen wie er in vielen Alpenländern typisch ist. Dieser hier hat eine kleine Besonderheit: der wasserführende Arm ist einer "Steckdose", einer Schweineschnauze, nachempfunden. Dann kommt leider ein Stilbruch: darunter steckt auf dem zuführenden Leitungsrohr ein Plastikteil von Gardena als Wasserauslass.
Aus ihm fließt das Wasser in einen ausgehöhlten Baumstamm. Leider ist dieser Stamm inzwischen rissig und undicht geworden. Sowohl an seinen beiden Stirnseiten als auch an den Längsseiten sind viele Risse entstanden, durch die das Wasser langsam und stetig durch das Holz hindurch nach außen fließt.
An den Austrittsstellen sammeln sich Bienen an und benutzen diese kleinen Pfützchen als Bienentränke. Der große Vorteil für sie: sie können auf den feuchten Holz laufen und drohen nicht wie sonst meist zu ertrinken, weil sie nicht schwimmen können.
einen Artikel lesen können, der sich mit dem Sterben von Bestäubern durch den Einfluss von Chemie in der Landwirtschaft beschäftigt. Unter anderem wird darin auch Werner Seip erwähnt, der vielen Imkern bekannt ist: Werner Seip lebt in Butzbach am Taunus und ist einer der wenigen Großimker Deutschlands, der zudem auch einen Handel für Imkerbedarf unterhält (http://werner-seip.de/)
Mit etwas Verspätung war der besagte Artikel nun auch im online-Archiv des Spiegels zu finden. Beim Klicken auf die Überschrift erscheint der Artikel. Nachteil: der vollständige Artikel muss bezahlt werden bei spiegel-online.de (was ich jedoch nur fair finde).
Heute waren wir im Etschtal in Lana und haben dort das Südtiroler Obstbaumuseum besucht.
Dort gibt es vielerlei über die Südtiroler Landwirtschaft und besonders den Obstanbau zu erfahren. Spannend für mich: wir gingen durch die Museumsanlage und folgten dem Schild:
Was fanden wir dort am Eingang vor?
So etwas:
Spannend! Hier wird nämlich demonstriert, welche wichtige Bedeutung die Bienen und die Imkerei für den Obstanbau haben. Obstbäume sind Fremdbestäuber. Ohne die Hilfe von Bienen wären sie nicht in der Lage bestäubt zu werden und Früchte anzusetzen.
Bei unserer heutigen Wanderung im Ultental in Südtirol war ich mitten in Gedanken an Thomas Mann und Sigmund Freud, die beide hier in einem Privatsanatorium zur Kur gewesen waren, als mich Matthias ansprach und fragte, ob ich das soeben passierte Bienenhaus gesehen habe. In meinen Gedanken versunken, hatte ich nicht bemerkt, dass ich justament daran vorbeigewandert bin.
Beim Betrachten konnte ich gut verstehen warum: das Haus wirkte verlassen und ungepflegt, seine Eingangstür stand offen, nur an einem einzigen Anflugbrett war Flugbetrieb zu erkennen. Die anderen Fluglöcher wirkten verschlossen und verschmutzt.
Spinnweben und kleines Geröll war auf den meisten Anflugbrettern zu erkennen. Auch bei den obigen Bildern ist der verwahrloste Zustand dieses Hauses gut zu erkennen.
Scheibenhonig. Das Wort ist vielen Menschen bekannt. Meist dient es als vornehmer Ersatz wie "Scheibenkleister" für eine unanständiges Schimpfwort, das ebenfalls mit Sch.. beginnt.
Aber Scheibenhonig gibt es wirklich. Heute mittag haben wir ihn in Bozen auf dem Markt gefunden:
In kleinen Plastikboxen wird er verkauft und kostet vor Ort etwa 9 € je Packung.
Der Händler führte ihn je nach Herkunftsblütenart in drei verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Scheibenhonig wurde früher oft in der Heide als Heidehonig verkauft. Um in den Korbbeuten der Heideimkerei an den Honig zu gelangen, mussten die Waben herausgeschnitten werden. So wurden sie scheibenweise verkauft.
Per Definition wäre das allerdings ein Wabenhonig: aus dem Naturbau der Bienen (auch Wildbau genannt) werden ausgeschnittene Stücke samt umgebendem Bienenwachs verkauft.
Beim Scheibenhonig sind die Waben jedoch auf einer zuvor eingesetzten Mittelwand (aus Bienenwachs) gebaut. Sie werden zur Ernte und zum Verkauf aus den Rahmen geschnitten. Wie die Bilder zeigen, können die einzelnen Waben unverdeckelt oder verdeckelt sein.
Übrigens ist die für ein Kilogramm Honig benötigte Menge an Bienenwachs äußerst gering: es reichen 40 Gramm Wachs völlig aus, um diese Menge aufzunehmen. Daran sieht man wieder einmal, wie effizient und sparsam es in der Natur zugehen kann.
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