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Damit man die Königin leichter in dem Gewimmel und Gewusel im Volk finden kann, ist es hilfreich, sie zu kennzeichnen. Dazu klebt man auf den Rückenschild ein Plättchen aus Opalith auf oder betupft den Rückenpanzer mit einem farbigen Lack. Es hat sich eingebürgert, die Farben nach einem festen Fünfjahreszyklus zu wählen. Dadurch ist der Jahrgang der Königin auf den ersten Blick zu erkennen. Jedes Jahr bekommt eine feste Farbe zugewiesen. Da wohl keine Königin älter als fünf Jahre wird, reichen fünf Farben aus. Für 2015 ist die Farbe Blau, für 2016 wird sie Weiß sein. 2014 war Grün vorgegeben.

Ich habe mich bislang nie getraut eine Königin zu kennzeichnen. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, das bei der Ausbildung der diesjährigen Neu-Imkergruppe zu üben. Am einfachsten geht das Üben mit Drohnen, weil sie keinen Stachel haben. Am 24. Mai 2015 haben wir das Kennzeichnen trainiert. Mit einem Fangclip oder Fangkäfig wurden ein paar Drohnen gefangen.

Fangkäfig oder Fangclip mit einer Drohne

                                                                                                     Fangkäfig oder Fangclip mit einer Drohne

Alternativ kann man eine Drohne auch in einen Metallkäfig laufen lassen, dessen Eingang anschließend versperrt wird.

Drohne im Gitterkäfig, in den sonst die Königin eingefangen wird
Drohne im Gitterkäfig, in den sonst die Königin eingefangen wird

Kenner oder Könner greifen sich die Königin und halten sie zwischen zwei Fingern fest. Als Anfänger in dieser Disziplin traue ich mir das jedoch nicht zu und verwende stattdessen ein Zeichengerät. Dabei handelt es sich um einen Plexiglaszylinder, der am oberen Ende konisch zuläuft und einen Schlitz besitzt, der so eng ist, dass die Königin nicht durchschlüpfen kann. Mit Hilfe eines beweglichen Schaumstoffkissens zwingt man die Königin (in diesem Fall Drohne) sich so zu positionieren, dass sie am Schlitz zu liegen kommt. Damit ist der Rücken frei und kann nun markiert werden ohne das Tier zu verletzen.

Drohne in einer Stempelvorrichtung mit Schlitz oben zum Zeichnen
Drohne in einer Stempelvorrichtung oder Zeichengerät mit Schlitz oben zum Zeichnen

Auf dem Bild ist rechts oberhalb des Zeichengerätes ein Holzgriff zu erkennen an dessen Enden je ein Metallköpfchen zum Aufnehmen des Klebers ist. Ein Gläschen mit Kleber (Schellack) steht links oberhalb des Zeichengeräts.

Drohne im Zeichengefäß
Drohne im Zeichengefäß

Ein Tropfen Kleber wird auf dem Rückenschild möglichst in dessen Mitte aufgebracht. Anschließend wird ein Opalithplättchen auf den flüssigen Kleber leicht angedrückt. Nach wenigen Sekunden ist die Prozedur vorbei und die Königin (Drohne) gekennzeichnet.

Mit weißem Plättchen gezeichnete Drohne
Mit weißem Plättchen gezeichnete Drohne

Dieses Plättchen sitzt zwar noch nicht in der Mitte, aber so sieht es anschließend aus. Also heißt es weiter üben ....

Der Name passt. Denn in Etappen ging es mit ihm weiter. Wir hielten nachmittags noch Schwarmwache. Die Beute wurde mit Spanngurten auf den Gabionen gesichert. Abends kamen die neuen Besitzer in der Dämmerung zurück.

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Sie luden die Beute ein einen Handkarren und zogen ihn durch den Kätcheslachpark zu ihrem Auto. Dann ging es in den Frankfurter Westen. Dort wurde zunächst einmal ausgeladen und der Schwarm an seinem neuen Standort aufgestellt.

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Am nächsten Tag, nach einer Ruhephase, wurden die Bienen umgefüllt und in eine Ablegerkiste mit fünf Mittelwänden eingeschlagen. Dort sollen sie bauen und groß werden, bevor sie in ihre endgültige Beute einziehen.

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Alle Bilder stammen von Florian Eidam und Sebastian Stärk

Als ich im April 2015 in Frankfurt auf dem Lohberg während eines Vortrages bei den Bienen des Bieneninstitutes Oberursel war, hatte ich die Gelegenheit genutzt, mir eine dort befindliche Dachkonstruktion für die Institutsbeuten genauer anzuschauen. Schon lange wollte ich so etwas zum Schutz für unsere eigenen Beuten haben, wusste nur noch nicht wie das zu machen sein sollte. Im Baumarkt gibt es zwar vorgefertigte Wellplatten aus Bitumen oder Acrylglas. Leider haben sie alle jedoch das falsche Maß gehabt, weil sie 2 Meter lang waren. Dafür stehen unsere Beuten jedoch zu eng nebeneinander. Durch Zufall fand ich vor wenigen Tagen in einem Offenbacher Baumarkt Acrylglas in unterschiedlicher Breite als Meterware. Damit stand der Plan fest: es wird gebastelt und bedacht.

Über das Pfingstwochenende habe ich acht Dachkonstruktionen für je zwei Beuten zusammengeschraubt und auf die Streuobstwiese verfrachtet. Fünf Dächer sind bereits über den Bienenstöcken montiert, drei folgen noch. Denn dummerweise habe ich mich bei der Zahl der nötigen Haken vertan und zuwenige gekauft. An jeweils zwei Haken ist eine Kette gespannt, die die Dachkonstruktion sichert, damit sie nicht vom Wind fortgeweht werden kann. Für jede Ecke wird eine Kette benötigt, also acht Haken pro Dach.

Dachkonstruktionen über den Beuten. Links im Bild ist ein einzargiger Ableger aus dem Jahr 2015
Dachkonstruktionen über den Beuten. Links im Bild ist ein einzargiger Ableger aus dem Jahr 2015
Dachkonstruktion über zwei einräumigen Beuten, in denen je ein frisch gefangener Bienenschwarm untergebracht ist
Dachkonstruktion über zwei einräumigen Beuten, in denen je ein frisch gefangener Bienenschwarm untergebracht ist

 

Dachkonstruktion über zwei zweizargigen Beuten. Links im Bild ein Schwarm aus dem Jahr 2014, rechts der erste Schwarm aus 2015, genannt San Marco.
Dachkonstruktion über zwei zweizargigen Beuten. Links im Bild ein Schwarm aus dem Jahr 2014, rechts der erste Schwarm aus 2015, genannt San Marco.

 

Dachkonstruktion über zwei Völkern
Dachkonstruktion über zwei Völkern

Eine besondere Schwierigkeit dabei ist die mögliche unterschiedliche Beutenhöhe von einer Zarge bis hin zu drei Zargen. Die jeweils niedrigere Beute muss dann vom Dach überragt werden.

Ein Gastbeitrag von Anna M. Thane

In Hessen fangen Holmer und Matthias in diesem Frühjahr erfolgreich einen Schwarm nach dem anderen ein. In England gibt es die swarm collectors („Schwarm-Sammler“) der National Beekeepers‘Association: Berufsimker oder Amateure, die von Laien, die einen Bienenschwarm sichten, kontaktiert werden können. In Winchester erlebte ich swarm collectors im Einsatz.

Ich verlasse gerade die berühmte Kathedrale, in der ich das Grab der Schriftstellerin Jan Austen besucht hatte, als ich auf der Wiese neben dem Nordflügel zwei Männer in Schutzkleidung bemerke. Sie stehen neben einer Buche. Vor ihnen liegt eine Plastikplane, auf der ein Pappkarton steht. Da ich seit gut einem Jahr www.bienenblog.eu lese, ist klar: Dies ist nicht der Schauplatz eines Verbrechens, und unter Plane liegt keine Leiche. Hier sind Imker dabei, einen Bienenschwarm einzufangen.

Swarm-Collectors in Winchester beim Sammeln eines Bienenschwarms
Swarm collectors in Winchester beim Sammeln eines Bienenschwarms

Ich sehe mir die Sache aus der Nähe an. Der Bienenschwarm hat sich auf einer Buche niedergelassen. Zum Glück nicht zu weit oben. Die beiden Imker haben ihre Plane ausgelegt und einen Pappkarton darauf gestellt. Im Karton befindet sich eine Lösung aus braunem Zucker, erfahre ich. Mit diesem süßen Sirup ist es den Imkern gelungen, die Königin und einen Teil des Volkes in den Karton zu locken. Nun warten die Imker darauf, dass die übrigen Bienen folgen. Die Zeit drängt: Die Witterung ist frisch, und die Imker fürchten, dass die Bienen in der kühlen Luft Schaden nehmen. Mit Hilfe eines Buchenzweigs versuchen sie, die Bienen sanft in den Karton zu treiben.

Swarm-Collectors im Einsatz.
Swarm collectors im Einsatz.

Es gelingt. Nach und nach verschwindet der krabbelige Haufen im Karton.

Swarm-Collectors in Winchester.
Swarm collectors in Winchester.

Die Schutzkleidung der beiden Gentlemen finde ich beeindruckend. Ihre weißen Kapuzenjacken sind mit einem Netzvisier versehen. Es erinnert mich an eine Fechtmaske, und in der Tat ist das „Imkervisier“ dieser nachempfunden. Praktisch ist es allemal: Es gibt Bewegungsfreiheit und beste Sicht. Jacke und Hose sind aus einem Baumwoll-Polyester Mischgewebe gemacht. Zur Schutzkleidung gehören kniehohe Gummistiefel und lange Handschuhe. Ein Ganzkörperanzug mit Fechtvisier-Kapuze kostet im Fachhandel in England rund 90 Pfund.

Swarm-Collectors im Einsaz
Swarm collectors im Einsatz im Schutzanzug

In Großbritannien kümmert sich die British Beekeepers‘ Associationhttp://www.bbka.org.uk ) seit 1874 um den Schutz von Bienen und die Förderung der Imkerei. Auf ihrer Webseite gibt es eine Suchfunktion für die swarm collectors, die gemäß der Postleitzahl des Einsatzgebiets ausgewählt und kontaktiert werden können.

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Anna M. Thane interessiert sich für Bienen, seitdem sie www.bienenblog.eu zu lesen begonnen hat. Ihr eigentliches Fachgebiet ist die Geschichte Englands, insbesondere die Zeit von Jane Austen (1775-1817). Sie berichtet darüber auf ihren Blogs auf Deutsch ( www.annamthane.de ) und Englisch ( www.regency-explorer.net ). Die berühmte Schriftstellerin Jane Austen hielt übrigens Bienen im Garten ihres Haus Chawton Cottage. Bienen kommen in Jane Austens bekanntestem Roman, „Stolz und Vorurteil“, vor: Der schmierige Vikar Mr. Collins hält Bienen, und seine frisch angetraute Frau Charlotte ermutigt ihn, sich möglichst ausgiebig mit ihnen zu beschäftigen – es ist ihre Art und Weise, den lästigen Gatten los zu werden.

 

Während wir am Pfingstsonntag mit der Neu-Imkergruppe an den Völkern gearbeitet hatten, kam eine Frau auf die Streuobstwiese und berichtete, sie habe nicht weit entfernt am Kätcheslachweiher auf dem Riedberg einen Schwarm entdeckt.

Gemeinsam mit einem Teil der Neu-Imkergruppe sind wir dorthin. Der Schwarm war zwar nicht sehr groß, aber größer als unser letzter, der "Schwarmelino" mit der Nr. 03/2015. Die Traube hing über einer Gabione an einem Ast der Uferbepflanzung und war dadurch gut erreichbar. Allerdings konnten wir wegen des Platzmangels dort nicht unsere Schwarmkiste darunter positionieren. Stattdessen nahmen wir den Deckel der Kiste und ließen die Traube wie auf ein Tablett fallen.  Leider fielen nicht alle Bienen herab. Nach einigen Minuten mussten wir diese Prozedur wiederholen und haben den Schwarm sozusagen in Etappen gefangen.

Zum Glück konnten wir eine Beute fast unmittelbar vor der Traube auf den Gabionen aufstellen. Die Bienen wurden hier zweimal eingeschlagen, das Flugloch wurde geöffnet und zeigte in Richtung der ursprünglichen Traube. An ihrem alten Standort sammelten sich immer wieder neue Bienen. Es schien sogar so, als ob noch viele weitere Bienen sich zu dem Schwarm gesellten.

Im Video haben wir das aufgezeichnet. Teil 1 enthält das Fangen und Einschlagen in die Beute. Teil 2 entspricht dem eher langwierigen Teil des Wartens und Beobachtens über Stunden.

Mit dem Eintritt der Dämmerung sollten die meisten Bienen in ihre neue Behausung gezogen sein. Das Flugloch wird dann geschlossen, die Beute zum neuen Standort transportiert und dort aufgestellt. Damit die Bienen sich beruhigen können, bleibt das Flugloch für einen Tag verschlossen. Nachdem dann nie neuen Mittelwände eingehängt worden sind, wird der Einflug wieder freigegeben. Die Bienen eines Schwarmes sind die baufreudigsten Bienen überhaupt. Innerhalb weniger Tage haben sie sich auf den Mittelwänden das komplette Wabenmaterial aufgebaut. Somit kann sehr schnell mit der Brut und dem Eintrag von Nahrung begonnen werden, damit das Volk sich vergrößern kann.

Wir sind mit der Zahl der Bienenvölker und Ableger bei uns an unser selbst gesetztes Limit gekommen. Deshalb haben wir den Etappenschwarm nicht mehr bei uns aufgestellt, sondern zwei Neu-Imkern aus unserer Gruppe zum Aufbau eines eigenen Bestandes überlassen.

Nachtrag:

Einen Tag später, am 25. Mai 2015, bin ich nachmittags noch einmal zum Fundort dieses Schwarmes gegangen. Auf den Ästen sind lauter weißliche Flecken zu erkennen. Sie bestehen aus ausgeschwitzem Wachs der ursprünglichen Bienentraube. Hieranzeigt sich, unter welchem inneren Druck diese Bienen gestanden haben, um sich sofort ein Wabennest zu bauen. Wieder gilt die alte Imkerweisheit: nichts ist so baufreudig wie ein frischer Bienenschwarm. Zugleich sind im Bild ein paar Bienen zu sehen. Sie dürften den nicht in die Beute eingewanderten Rest des Schwarmes darstellen, der sich, von Pheromonen angelockt, an dieser Stelle erneut gesammelt hat.

Restliche Bienen vom Schwarm 04/2015 am Kätcheslachweiher. Die weißen Flecken sind Bienenwachs
Restliche Bienen vom Schwarm 04/2015 am Kätcheslachweiher. Die weißen Flecken sind Bienenwachs
Wachsflecken am Geäst vom Schwarm 04/2015 am Kätcheslachweiher. Links unten sind ein paar Bienen übrig geblieben
Wachsflecken am Geäst vom Schwarm 04/2015 am Kätcheslachweiher. Links unten sind ein paar Bienen übrig geblieben

Als ich am Abend des 18. Mai nach 21 Uhr  heimgekommen bin, wurde ich von Matthias mit der Nachricht empfangen, er habe einen Schwarm gefangen und wir müssten noch einmal losfahren, um ihn einzuschlagen. Erst dachte ich, er würde scherzen. Aber dann erzählte Matthias, dass neben den U-Bahn-Gleisen der U8/U9 auf dem Riedberg in Kniehöhe ein kleiner Schwarm hing auf den er telephonisch aufmerksam gemacht worden sei. Ausgerüstet nur mit unserer Plastikkiste hat er ihn dort hinein geschlagen.

Nachdem ich eine Beute entsprechend vorbereitet hatte (Bodenteil, eine Leerzarge und Deckel), fuhren wir los. Die Kiste stand neben den Gleisen und der Schwarm darin war als solcher zu erkennen, aber er war sehr klein. Ein paar restliche Bienen des Schwarmes hatten sich an einem kleinen Zweig gesammelt. Diese Traube war knapp faustgroß und wurde zu den anderen in die Kiste geschlagen.

Den gesamten Schwarm habe ich dann wie gehabt in die Leerzarge gekippt. Für mich hat sich an der Menge der Bienen gezeigt, dass dieses ein sehr kleiner Schwarm war, ein Schwärmchen, ein Schwarmolino. Vermutlich dürfte es sich hierbei um den Nachschwarm eines zuvor abgegangenen größeren Bienenschwarmes gehandelt haben.

Gemeinsam haben wir die verschlossene Beute auf die Streuobstwiese getragen und dort aufgestellt. Nachdem die Bienen einen Tag lang in "Dunkelhaft" verbracht haben, um sich einzuleben und zu beruhigen, werden Mittelwände aufgesetzt, damit sie darin ihr endgültiges Nest bauen können. Erste Wachsspuren waren übrigens bereits in der Plastikkiste von ihnen zu erkennen. Hier zeigt sich wieder einmal, dass Bienenschwärme unglaublich baufreudig sind.

 

 

Beim heutigen Beekeeping beziehungsweise dem Öffentlichen Imkern haben wir bei drei Völkern vorzeitig eine Behandlung gegen die Varroamilbe unternommen. Bei zwei Völkern handelt es sich um eingefangene Schwärme, das dritte Volk ist der verbliebene Rest eines abgeschwärmten Volkes. Von allen drei Völkern ist in diesem Jahr nicht von einer Honigernte auszugehen. Aus diesem Grunde ist es möglich, bereits jetzt mit einer sehr frühgen Behandlung gegen die Milben anzufangen. Dadurch verhindere ich das frühzeitige Einnisten von Milben und ermögliche es so dem Volk, groß und stark zu werden.

Klassisch nimmt man hierfür 15-prozentige Milchsäure. Sie kann in jedem Brutstadium auf die Bienen gesprüht werden. Dazu werden die einzelnen Rahmen aus der Zarge gezogen und von beiden Seiten eingesprüht. Es gibt Imker, die das mehrfach wiederholen. Wir machen das jetzt nur einmal. Im Juli erfolgt als weitere klassische Behandlung die Behandlung mit Ameisensäure.

Im folgenden Video wird die Milchsäurebehandlung an einem Schwarm demonstriert, den wir vor acht Tagen gefangen haben. Vor einer Woche wurde er aus der Leerzarge auf Mittelwände umgesetzt. Dabei hatte ich vergessen, eine Schutzfolie auf die Rahmenoberkanten zu legen. Die Bienen haben das Versäumnis sofort ausgenutzt und am Deckel erheblichen Wildbau betrieben, den wir dann entfernt haben.

Eigener Wachskreislauf. Das klingt zunächst einmal toll. Man muss kein fremdes Wachs in Form von Mittelwänden kaufen, sondern verwertet  das Wachs der eigenen Bienen dazu.

Ich habe derlei Überlegungen zum eigenen Wachskreislauf von mehreren Imkern gehört. Erstaunlicherweise macht es aber kaum ein Imker.

Selber bin ich auf einem Bienenhegekurs darauf gebracht worden. Eine der einfachsten und biologischsten Behandlungsweisen gegen die Varroamilbe ist es, im Volk sogenannte Drohnen- beziehungsweise Baurahmen einzusetzen. Im Frühjahr  herrscht im Brutnest Hochbetrieb. Deshalb empfiehlt es sich, diese Betriebsweise in dieser Zeit durchzuführen.

Dazu werden als zweiter und vorletzter Rahmen in einer Zarge die entsprechenden Drohnenrahmen eingesetzt. Unsere Zargen sind für zehn Rahmen eingerichtet. Dementsprechend werden die Baurahmen bei der Zählweise von links nach rechts in die Positionen 2 und 9 gehängt.  Mittelwände werden vorher nicht eingelötet. Es empfiehlt sich sogar die Spanndrähte zu entfernen. In diesen leeren Rahmen bauen die Bienen fast ausschließlich die etwas größeren Drohnenwaben.

Nach dem Bestiften und dem Maden- oder Larvenstadium werden die einzelnen Zellen in typischer Kuppelweise verdeckelt. Bis zur Entwicklung als fertige Bienen und dem Schlupf brauchen die Drohnen von allen Bienenwesen am längsten. Diese relativ lange Phase nutzen die Varroamilben für sich aus, in dem sie in dieser verdeckelten Brut mehr Nachkommen zeugen können. Über die Drohnenbrut steigt die Anzahl der Milben rasant an.

Der Trick ist nun, die verdeckelte Drohnenbrut aus dem Baurahmen zu entfernen und dann auszuschneiden. Wenn keine Spanndrähte mehr vorhanden sind, muss man dazu nur mit einem Messer an den Innenkanten des Baurahmens entlang schneiden und die gesamte Brut fällt als Scheibe heraus. Sofern die Drähte noch verblieben sind, muss man zusätzlich an den Drähten entlang schneiden, um die Brut zu entfernen. Hierbei werden einzelne Zellen und Puppen angeschnitten und zerstört - eine unappetitliche Angelegenheit.

Die entnommene Drohnenbrut ist für Vögel ein willkommener Leckerbissen. Deshalb wird sie von vielen Imkern entsprechend verfüttert. Leider hat dies einen ganz erheblichen Nachteil: die Varroamilben leben noch und können sich weiter verbreiten, doch soll ja die Verbreitung eigentlich eben durch diese Maßnahme verhindert werden. Deshalb friere ich die komplett entnommene Brut im Gefrierschrank ein. Milben und Brut sterben hierbei ab. Ein Vorteil des Einfrierens ist, dass ich auf diese Weise so lange und so viel Brut sammeln kann, bis ich genügend Material zum weiteren Verarbeiten zusammen bekommen habe. Das setzt natürlich voraus, dass im Gefrierschrank oder der Gefriertruhe genügend Platz vorhanden ist.

Sobald ich genügend Material zusammen habe, beginnt die eigentliche Arbeit. Das Ziel ist es dabei das erwünschte Wachs von der unerwünschten Brut und den Milben zu trennen. Bienenwachs schmilzt bei einer Temperatur von 60 bis 62 Grad. Ich verwende für die Trennung einen elektrisch betriebenen Glühwein- oder Einwecktopf mit einem Thermostaten. Den Topf fülle ich zu etwa einem Drittel mit Wasser und lasse es auf 80 bis 90 Grad heiß werden. Bereits während der Aufheizphase stelle ich in den Topf einen Eimer mit den eingefrorenen Drohnen. Am billigsten sind die schwarzen Eimer aus dem Baumarkt, wie sie auch auf fast allen Baustellen zu finden sind. Sie sind preiswert und sehr robust. Sinnvoll ist es, hiervon gleich zwei Stück zu verwenden. Der eine steht wie beschrieben im Topf. Damit sich in diesem Eimer die einzelnen Stoffe trennen können, gieße ich noch Wasser über die Brut. Wie im Wasserbad oder im Simmertopf erhitzt das äußere heiße Wasser das Material im Eimer. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Glühweintopf auf der Innenseite sauber bleibt und für andere Zwecke weiter verwendet werden kann.

Elektrischer Topf und Baueimer.
Elektrischer Topf und Baueimer.
Tiefgefrorene Drohnenbrut
Tiefgefrorene Drohnenbrut
Gefrorene Brut im Baueimer
Gefrorene Brut im Baueimer
Baueimer und Brut im elektrischen Topf
Baueimer und Brut im elektrischen Topf

Es dauert einige Stunden bis das Wasser heiß geworden ist und den Inhalt des Baueimers indirekt so stark erhitzt hat, dass das Wachs geschmolzen ist. Deshalb ist die Regelung vom einem Thermostaten sehr hilfreich. Sinnvoll ist es, mit diesen Gerätschaften auf einen Balkon oder in einen abgetrennten Raum zu gehen. Es riecht ziemlich streng!

Ist das Wachs im inneren Eimer geschmolzen, lege ich den zweiten Baueimer mit einem Jutesack aus. In ihn kippe ich die Drohnen und das flüssige Wachs, hebe den Sack an, wringe ihn aus und fange so im zweiten Eimer das Wachs und das ablaufende Wasser auf. Die Drohnen bringe ich in unsere Biomülltonne. Den Eimer mit dem heißen Wachs-Wasser-Gemisch stelle ich anschließend in da heiße Wasser des elektrischen Topfes zurück. Die Heizung kann ich nun ausschalten. Sehr langsam kühlt die Flüssigkeit ab. Das langsame Abkühlen ist wichtig, damit sich enthaltene Trüb- und Feststoffe der Schwerkraft folgend auf dem Boden absetzen können, während das leichtere Wachs oben auf dem Wasser schwimmen kann.

Goldgelbes Wachs nach dem Abkühlen im Baueimer
Goldgelbes Wachs nach dem Abkühlen im Baueimer

Am besten bleibt dieses Gemisch über Nacht stehen. Am nächsten Morgen sieht es wie oben gezeigt im Eimer aus. Das Wachs kann ich als feste Platte entnehmen und zwischenlagern, bis genügend Bienenwachs vorhanden ist.

Die eingesetzten Baurahmen sind leer und werden mit dem Wachs ausgebaut, das die Bienen selber ausgeschwitzt haben. Mit anderen Worten: es ist das reinste und beste Wachs überhaupt, frei von Rückständen und Pestiziden. Das macht es so besonders wertvoll.

Wachsplatte nach dem Abkühlen
Wachsplatte nach dem Abkühlen

Die oben abgebildete Platte ist knapp einen halben Zentimeter dick und wiegt gerade einmal 123 Gramm. Das ist leider das frustrierende daran: der Aufwand ist enorm, das Ergebnis gering, wenn auch wertvoll.

Auf diese Weise habe ich in den letzten beiden Jahren zwei Platten gewonnen. Bis genügend Wachs zusammengekommen ist, um es zum Einschmelzen und Umarbeiten in Mittelwände zu bringen, vergehen durchaus Jahre. Arbeits- und Energieaufwand sind dafür sehr hoch. Mein Fazit nach dieser Erkenntnis ist ernüchternd: ich höre damit auf. Lieber kaufe ich Mittelwände aus Bio-Wachs. Das ist bedeutend preiswerter als wenn ich meine eigene Arbeitskraft und Zeit sowie Energiekosten auf das Ergebnis umrechne.

Wachsplatte nach dem Abkühlen von der Seite aus gesehen
Wachsplatte nach dem Abkühlen von der Seite aus gesehen

Am Sonntag, 10. Mai 2015 war am Ende des public beekeeping und des Praktikums der neu-Imkergruppe das Umsetzen des zwei Tage zuvor gefangenen Schwarmes 02/2015 angesagt.

Dieser Schwarm stand vom Freitagabend bis Sonntagmittag in seiner neuen Behausung, einer verschlossenen Zanderbeute mit einer Leerzarge. Alle Bienen sind wie zuvor beschrieben in die Beute eingewandert. Wir haben die verschlossene Beute an einem neuen Platz aufgestellt. Die weitere Aktion läßt sich über das Video weiter verfolgen:

  • neben das Volk wird die Zarge mit 10 bzw. Mittelwänden günstig positioniert. In die Mitte haben wir eine bereits ausgebaute Waben gehängt, damit die Königin zügig ihre Eier ablegen kann und somit ein paar Tage Zeit für die Entwicklung ihres Volkes gewinnt.
  • der Deckel der Beute wird abgehoben: die Hauptmenge der Schwarmbienen saß direkt unter dem Deckel, nur ein verschwindend kleiner Teil bewegte sich noch an den Wänden der Leerzarge.
  • die Zarge mit den Mittelwänden und Rahmen wird auf die Leerzarge gestellt.
  • die Bienen werden vom Deckel auf die Rahmenoberkannten geschlagen. Dort landen sie zum großen Teil und verschwinden in den Wabengassen. Ein kleiner Teil der Bienen fliegt auf, ein anderen landet neben der Beute auf dem Erdboden.
  • das Abschlagen wird wiederholt - im Idealfall bis der Deckel völlig entleert ist. Weil das nicht der Fall war, weil die Bienen zügig in den Wabengassen verschwunden waren, wird der Deckel mit den restlichen ansitzenden Bienen auf die obere Zarge gelegt und die Beute somit verschlossen.
  • das Flugloch wird geöffnet.
  • die außen verbliebenen Bienen schwirren in der Luft umher und ziehen in den nächsten Stunden durch das Flugloch in die Beute zum Restvolk ein.
  • wie bei einer Prozession ziehen die auf dem Erdboden sitzenden Bienen nach oben und zum Flugloch. Dort werden sie am Flugloch eingelassen.

Unmittelbar nach dieser Aktion schwirren viele Bienen noch um die Beute herum. Dadurch sieht es zunächst noch nicht sicher so aus, als ob die Bienen zum Schwarm wollten. Eine Stunde später waren sie verschwunden und sind in der Beute gelandet, der Umzug ist geglückt.

Mit dem Angebot an Mittelwänden werden die Bienen sehr schnell sehr aktiv und bauen sie innerhalb weniger Tage zu Waben aus. Es gibt kein Bienenvolk, dass baufreudiger ist als ein Schwarm. Das Schwarmvolk hat ja nur sich selber und keinerlei materielle Infrastruktur. Das körperliche Zuhause muss das Volk sich nach dem Schwärmen erst wieder schaffen.

Soviel Glück ist selten:

Als ich am Nachmittag des 8. Mai 2015 auf der Streuobstwiese kam, um auf die Leerzarge eine Zarge mit Mittelwänden aufzusetzen (siehe vorigen Beitrag), hörte ich im Bereich unserer Bienenstöcke ein kräftiges Sausen in der Luft. Bei einem Volk saßen die Bienen draußen vor der Tür und bildeten einen "Bienenbart". Der hörte sich schon sehr lebendig an, erklärte aber das wahrgenommene Brausen nicht allein. Als ich mich dann suchen umschaute, entdeckte ich die Quelle: wenige Meter weiter hing wieder ein Schwarm an einem Ast vor mir. Im Vergleich zum Vortag war er deutlich kleiner.

Bienenschwarm 02/2015 auf dem Riedberg
Bienenschwarm 02/2015 auf dem Riedberg

Er hing recht frei zugänglich in knapp zwei Meter Höhe. Im Durchmesser hatte er vielleicht 40 bis 50 cm Länge und etwa 15 cm Tiefe. Meine Aufsetzpläne habe ich natürlich sofort aufgegeben. Das Fangen des Schwarmes war mir erst einmal wichtiger. Die anderen "Mädels" können ruhig noch ein paar Stunden weiter auf ihre Mittelwände warten. Nach meinem Anruf bei Matthias fuhr ich schnell heim und belud das Auto mit der Bienenschwarm-Ausrüstung wie am Tag zuvor. Matthias kam von seiner Arbeit direkt zur Streuobstwiese.

In bewährter Manier legten wir los: ich hielt die Plastikkiste unter den Schwarm, Matthias schlug mit einem dicken Ast neben ihn, der Schwarm landete wieder nicht ganz vollständig in der Box. Ich verschloss sie, bereitete die Beute vor, wir schlugen den Schwarm dort hinein und verschlossen die Beute. Das offene gelassene Flugloch zeigte zum Restvolk. Wieder hieß es warten bis zur Dämmerung, um den Bienen die Möglichkeit zu geben ihrer Königin in das Beuteninnere zu folgen und abends das Flugloch zu verschließen.

Als ich dann abends kurz vor der Dunkelheit dorthin kam, war es allerdings nicht zu gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte: eine wesentlich kleinere Traube hing erneut am Ast an gleicher Stelle und auf dem Boden hatte sich an einer hölzernen Wand ein weiterer Rest angesammelt. Beim Verschließen des Fluglochs wären diese Bienen wahrscheinlich am nächsten Morgen auf Nimmerwiedersehen fort gewesen.

Restschwarm 02/2015 in der Dunkelheit
Restschwarm 02/2015 in der Dunkelheit
Restbienen auf dem Boden in der Dunkelheit
Restbienen auf dem Boden in der Dunkelheit

Also begann das Spiel von vorne: Schutzkleidung anziehen, den Schwarm in die Kiste schlagen, die Kiste dann aber gleich in die Beute leeren. Das klappte auch alles recht gut. Jedoch gab es eine neue Erfahrung: die "Nachtbienen", die nicht in der Kiste landeten, flogen nicht einfach davon, sondern setzten sich im Dunkeln auf uns ab. Zudem hatte ich dummerweise auch noch die Abkehrbesen vergessen mitzunehmen. Ich ging einfach davon aus, dass alles wieder so einfach wie am Abend zuvor sein würde ...

Mit einem belaubten Zweig entledigten wir uns gegenseitig der Bienen. Es dauerte recht lang und schien erfolgreich gewesen zu sein. Die Kiste ließen wir vor Ort stehen und gingen in der Schutzkleidung zum Auto zurück. Leider folgten uns auch ein paar Bienen nach. Also hieß es am Auto erneut, sich gegenseitig mit einem belaubten Ast die Bienen abzukehren und dann erst der Kleidung zu entledigen. Drei Bienen sahen das anders: sie saßen plötzlich im Auto und keiner von uns wusste wie sie dahinein gekommen sein mögen ... Matthias griff beherzt zum Eiskratzer und tötete eine Biene nach der anderen, nachdem sie das Angebot in die Freiheit zu fliegen nicht angenommen hatten. Bei aller Aufregung: auch hier gab es wiederum keinen einzigen Bienenstich.

Das Aufsetzen der nächsten Zarge mit den Mittelwänden führen wir am Sonntag, 10. Mai 2015 mit den Neu-Imkern durch. Wir sind jetzt beim Schwarm 02/2015 und die Schwarmzeit ist noch nicht beendet.

Am 7. Mai 2015 kam um 16:25 Uhr  eine E-Mail von Markus Schaufler bei uns an mit der Bitte um dringenden Rückruf: auf der Streuobstwiese, auf der unsere Bienen stehen, habe er soeben einen Schwarm entdeckt.

Matthias und ich waren beide zu dieser Zeit noch auf der Arbeit, haben diese daraufhin zügig beendet, um den Schwarm zu fangen.  Weil ich als erster daheim war suchte ich die nötigen Materialien zusammen und verstaute sie im Auto. Auf einen Schwarm-Alarm waren wir bis dahin noch nicht eingerichtet. Nachdem Matthias eingetroffen war, fuhren wir sofort zu "unserer" Streuobstwiese. Markus Schaufler erwartete uns bereits dort und half uns tatkräftig bei den weiteren Arbeiten.

Unsere Schwarm-Alarm-Einsatz-Ausrüstung: eine große Plastikbox mit Deckel, ein hoher Wanderboden, eine Leerzarge und ein Deckel, eine Sprühflasche mit Wasser, Wasservorrat im Kanister, zwei Abkehrbesen, eine kleine Säge, eine Bügelsäge, eine Astschere und unsere Schutzkleidung (glücklicherweise hatte ich mir einen Tag zuvor noch eine Schutzjacke mit aufgesetzter Haube gekauft....)

Nach kurzer Inspektion sahen wir den Schwarm in knapp 3 Metern Höhe in einem Apfelbaum hängen. Während Markus und Matthias das Geäst ein wenig ausschnitten, legte ich zwei 30 cm hohe Steinquader auf den Boden, um so besser an oder direkt unter das Bienenvolk zu gelangen.

Mit einem Wassernebel aus der Sprühflasche überzogen wir die äußeren Hüllbienen des Schwarmes von allen Seiten mit einem dünnen Wasserfilm. Das verhindert ein Auffliegen.

Bienenschwarm 01/2015 am 7.5.2015 im Apfelbaum auf der Streuobstwiese Riedberg
Bienenschwarm 01/2015 am 7.5.2015 im Apfelbaum auf der Streuobstwiese Riedberg

Angetan mit meiner neuen Schutzkleidung stellte ich mich mit der Plastikbox so dicht wie möglich unter die Traube. Matthias schlug mit einem dicken Ast von oben neben den Schwarm. Durch diese Erschütterung löste er sich und ich fing ihn in meiner Box auf. Ein Großteil der Bienen fiel dort hinein, ein kleinerer Teil schwirrte auf und zog umher und setzte sich anschließend auf meiner Kleidung ab. Ein kleiner Rest von Bienen blieb am ursprünglichen Sitz hängen oder sammelte sich dort erneut.

Restschwarm nach dem Abschlagen
Restschwarm nach dem Abschlagen

Die unverschlossene Box stellte ich auf den Boden, Matthias kehrte die Bienen von meiner Kleidung in die Box, die anschließend mit dem Deckel verschlossen wurde. Damit waren die Bienen erst einmal gefangen und konnten nicht mehr fliehen.

Zwei Bienen waren dummerweise in die nicht vollständig verschlossene Kopfhaube meiner Schutzkleidung eingedrungen und schwirrten nun darin umher. Ein wenig ängstlich gingen wir zur Seite und öffneten die Reißverschlüsse der Haube, so dass die beiden gefangenen Bienen entweichen konnten. Insgesamt gab es allerdings keinen einzigen Bienenstich.

Die mitgebrachten Einzelteile der neuen Bienenbeute (Wanderboden, Leerzarge) baute ich danach in Ruhe zusammen auf. Die gefangenen Bienen schlugen oder kippten wir dann in die inzwischen vorbereitete leere Beute und verschlossen sie nach oben mit dem zugehörigen Deckel. Das Flugloch zeigte in Richtung des Baumstammes, wir ließen es bewusst offen. Der Hintergedanke dabei war der, dass sich die Bienen am Pheromonduft ihrer Königin orientieren und ihm folgen würden. Unter der Annahme, dass wir die Königin mit in die Beute gebracht haben, brauchen wir nun nur noch zu warten, bis die übrigen Bienen über das Flugloch in das Beuteninnere gefolgt sind. Dieser Vorgang zieht sich in der Regel über mehrere Stunden bis zur Dämmerung hin.

Allerdings sammelten sich noch viele weitere Bienen am ursprünglichen Sitz des Schwarmes. Wir waren verunsichert und fragten uns, ob wir die Königin auch wirklich eingefangen hätten. Zur Sicherheit wiederholten wir das Abschlagen noch einmal und leerten den Fang sofort in die Beute.

Als es fast dunkel war, bin ich nochmals auf die Streuobstwiese gegangen. Alle Bienen waren verschwunden. Beim Anheben des Deckels hörte ich ein Brausen und wusste nun sicher, dass das Volk in der Beute bei seiner Königin war. Das Flugloch wurde dann von mir verschlossen, damit die Bienen sich erst einmal in der neuen Behausung beruhigen konnten. Es gibt Imker, die die Ansicht vertreten, dass ein so gefangener Schwarm erst einmal zur Beruhigung für drei Tage im kühlen Keller abgestellt werden sollte. Den Bienen schadet diese Prozedur nichts, sie verhungern nicht, weil sie vor dem Abschwärmen sich die Mägen voll gefressen haben und mehrere Tage ohne Futter auskommen können. Wir haben dieses Keller-Abkühl-Verfahren niemals angewendet. Meines Erachtens ist es völlig ausreichend, wenn die Bienen eine Nacht oder einen Tag so zur Ruhe kommen.

Bienenbeute mit dem Schwarm nach Verschluss des Fluglochs am 7.5.2015 um 21:25 Uhr
Bienenbeute mit dem Schwarm nach Verschluss des Fluglochs am 7.5.2015 um 21:25 Uhr

Am nächsten Nachmittag haben wir dann in Schutzausrüstung die Beute geöffnet. Ein großer Teil des Schwarms hing an der Deckelunterseite und hatte bereits die ersten Waben dort gebaut.

Leerzarge mit eingeschlagenem Bienenschwarm
Leerzarge mit eingeschlagenem Bienenschwarm

 

 

Deckelunterseite mit Schwarmbienen und begonnenem Wabenbau
Deckelunterseite mit Schwarmbienen und begonnenem Wabenbau

Auf die Leerzarge vom Tag zuvor haben wir eine mit zehn Mittelwänden ausgestattete zweite Zarge gestellt. In der Mitte hatte ich einen Rahmen mit bereits ausgebauten Waben von der letzten Honigernte positioniert. Unsere Überlegung war dabei die, dass die Königin dann zügiger mit der neuen Eiablage beginnen könne und nicht erst auf die neu ausgebauten Mittelwände warten müsse.

Es ist unglaublich wie schnell ein gefangener Schwarm mit dem Wabenbau vorankommt. Bereits nach wenigen Tagen sind die Mittelwände in der Regel voll zu Waben ausgebaut. Das Flugloch hatte ich natürlich wieder geöffnet. Das Ausschwitzen von Wachs aus den Wachsdrüsen am hinteren Unterleib kostet die Bienen sehr viel Energie und die Vorräte in den Honigmägen sind begrenzt. Also müssen die Bienen die Möglichkeit bekommen Nachschub zu besorgen.

Markus Schaufler hat einen Teil der Aktion mit seinem Smartphone gefilmt. Sobald ich diese Videodatei erhalten habe, werde ich sie hier an dieser Stelle einfügen. Deshalb kann es sich lohnen, in wenigen Tagen erneut auf diesen Beitrag zu schauen.

Als kleinen Dank an Markus habe ich dieses neue Volk "San Marco" genannt. Weil es in diesem Jahr unser erster Schwarm war, bekommt er die Nummer 01/2015. Die Schwarmsaison 2015 ist in vollem Gange. Wer weiß, bei welcher Zahl wir noch landen werden....

 

 

Ende April 2015 haben wir wieder mit unserem öffentlichen Imkern, dem public beekeeping, begonnen. Einer der Gäste, die uns dabei über die Schulter geschaut und teilweise sogar mitgemacht haben, hat mit seiner Kamera Videos davon gedreht. Diese Videos habe ich mit seiner Erlaubnis bei Youtube hochgeladen und stelle sie hier gerne vor.

Vieles tut sich inzwischen an, in und mit unseren Völkern auf dem Riedberg. Bei der Völkerkontrolle am 26.April 2015 waren in einem Volk vermehrte Weiselzellen zu sehen. Sie sahen für mich alt aus. Inzwischen sind wir klüger. Am 1. Mai waren wir  zum Einsäen der Bienenweide auf der Streuobstwiese. Dabei fiel mir auf, dass an diesem Volk relativ wenig Flugbetrieb  herrschte. Um dieses Volk am Schwärmen zu hindern, wollte ich deshalb am 3. Mai mit der Neu-Imkergruppe dort einen Zwischenableger einrichten. Hierbei trennt man durch Umordnen der einzelnen Räume oder Zargen die Flugbienen von der Königin. Etwa nach drei bis vier Wochen würde man das Ganze zurückbauen und so die alte Ordnung wieder herstellen. Das Volk wäre dann nicht abschwärmen, sondern erhalten bleiben. Soweit die Theorie.

Als wir gestern in dieses Volk schauten, um mit den Vorbereitungen für den Zwischenableger zu beginnen, sahen wir sehr schnell, dass dieser nicht mehr nötig sein würde: das Volk war abgeschwärmt. Zurück blieb nur noch ein Rumpfvolk. Wieder einmal habe ich die Zeichen der Bienen nicht rechtzeitig erkannt und wieder war es das gleiche Volk, das sich auch im letzten Jahr durch Schwärmen geteilt hatte. Mit einem konsequenten und raschen Handeln am 26.April 2015 hätten wir das Volk retten können. Nun ist es ausgeflogen und hat ein Restvolk zurückgelassen. Wären wir Bio-Imker, könnten wir stolz sein, denn dieses Verhalten des Abschwärmens ist für die Anerkennung als Bio-Imkerei als natürliche Betriebsweise zwingend vorgeschrieben. Aber wir sind keine Bio-Imker, wenngleich unser Honig natürlich auch biologisch ist.

Fazit: wir müssen die Zeichen früh(er) erkennen und dann schnell und konsequent zu handeln.

Im Restvolk wird der neue Königinnennachwuchs bereits herangezogen. Hier bleibt für uns die Überlegung, ob wir die neue Königin, die ja genetisch aus diesem schwarmfreudigen und wenig sanftmütigen Volk stammt, später gegen eine fremde austauschen, ob wir also umweiseln. Der Vorteil  wäre, dass dadurch neues genetisches Material in das Volk kommen und es seine Lust am Schwärmen verlieren und sanftmütiger könnte.

Bei anderen Völkern haben wir inzwischen Brutableger gemacht. Das Wetter gestern am 3. Mai 2015 war feucht und ein wenig schwül. Das mögen die Bienen in der Regel nicht so gerne und prompt erhielt ich gestern beim Vorbereiten des letzten Ablegers meinen ersten Bienenstich - nicht nur einen, nein, es folgten kurz danach zwei weitere. Der erste Stich ging in die Stirn oberhalb des rechten Auges, der zweite in die linke Wange und der dritte in die Außenkante der rechten Hand. Bis auf die Wange waren das alles Körperstellen mit wenig Weichteilunterlage. Entsprechend schwollen die Einstichstellen auch an:

"Matschauge" nach Bienenstich in die Stirn
"Matschauge" nach Bienenstich in die Stirn

Von der linken Wange zog die Schwellung in die Halsweichteile, die plötzlich dick wurden und mir eine leichte Ähnlichkeit mit dem Kamm eines Puters verschafften. Allerding fehlte die nötige Röte dazu.

Das Bild oben entstand am nächsten Morgen beim Frühstück. Inzwischen ist die Schwellung deutlich rückläufig und juckt nur noch bei Berührungen.

 

Unsere Völker stehen in Frankfurt auf einer seit über 20 Jahren unbearbeiteten und verwilderten Streuobstwiese.

Im vergangenen Winter haben wir zum zweiten Mal in Folge einen Teil des Unterholzes abgesägt. Dabei sind Unmengen an Holzstämmen und Ästen angefallen, die inzwischen als natürliche Begrenzung an den Grundstücksrand getragen wurden. Nach Ende dieser Arbeiten hatte Markus Schaufler versucht, den Boden zu fräsen und aufzuarbeiten. Das ging jedoch aus technischen Gründen schief. Mit einem kleinen Bagger hat er dann einen großen Teil der verbliebenen Stümpfe entfernen können.

Auf den so vorbereiteten Boden habe ich heute, 1. Mai 2015, eine sogenannte Bienenweide ausgesät. Das ist eine Saatmischung einheimischer Pflanzen, die den Sommer über bis in den November hinein Blüten tragen und Nektar für die Bienen geben können. Das Bieneninstitut Veitshöchheim hat diese Mischung zusammengestellt. Nach ihm wurde sie als Veitshöchheimer Bienenweide benannt.

In der unten stehenden Tabelle habe ich die einzelnen Pflanzen mit ihrem botanischen und deutschen Namen aufgelistet und jeweils einen Link zu Wikipedia angefügt. Dort kann man mehr über die einzelnen Pflanzen erfahren und natürlich auch die zugehörigen Bilder sehen.

Über die weiteren Arbeiten an der Streuobstwiese werde ich später weiter berichten. Dieses Herrichten ist mir deshalb wichtig, weil wir auf diese Weise versuchen, den Bienen einen natürlichen und unbelasteten Lebensraum zu geben. Der Hintergedanke dabei ist natürlich auch, dass unsere Bienen im Sommer und Spätsommer, wenn die Honigernte vorbei ist, die Möglichkeit haben, sich von dann noch blühenden Pflanzen den Nektar als eigenen biologischen Wintervorrat einzulagern.

 

Botanischer Name deutscher Name 2. Name Link
Wildkräuter
Achillea millefolium Wiesenschafgarbe http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe
Anthemis tinctoria Färber-Hundskamille http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberkamille
Carduus nutans Nickende Ringdistel Nickende Distel http://de.wikipedia.org/wiki/Nickende_Distel
Centaurea cyanus Kornblume http://de.wikipedia.org/wiki/Kornblume
Daucus carota Wilde Möhre http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6hre_%28Pflanzenart%29
Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Tüpfel-Johanniskraut http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut
Leucanthemum ircutianum Wiesen-Margerite http://de.wikipedia.org/wiki/Margeriten
Malva moscata Moschus-Malve http://de.wikipedia.org/wiki/Moschus-Malve
Origanum volgare Gewöhnlicher Dost http://de.wikipedia.org/wiki/Oregano
Papaver rhoeas Klatschmohn http://de.wikipedia.org/wiki/Klatschmohn
Reseda lutea Gelber Wau Gelbe Resede http://de.wikipedia.org/wiki/Gelber_Wau
Reseda luteola Färber-Wau http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rber-Wau
Salvia pratensis Wiesen-Salbei http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesensalbei
Sanguisorba minor Kleiner Wiesenknopf http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_Wiesenknopf
Silene vulgaris Traubenkropf-Leimkraut http://de.wikipedia.org/wiki/Taubenkropf-Leimkraut
Tanacetum vulgare Rainfarn http://de.wikipedia.org/wiki/Rainfarn
Anethum graveolens Dill http://de.wikipedia.org/wiki/Dill_%28Pflanze%29
Kulturarten
Borago officinalis Borretsch Gurkenkraut http://de.wikipedia.org/wiki/Borretsch
Calendula officinalis Ringelblume http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelblume
Coriandrum sativum Koriander http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Koriander
Fagopyron esculentum Buchweizen http://de.wikipedia.org/wiki/Buchweizen
Foeniculum vulgare Fenchel http://de.wikipedia.org/wiki/Fenchel
Helianthus annus Sonnenblume http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenblume
Inula helenium Echter Alant http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Alant
Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnlicher_Hornklee
Malva sylvestris k Wilde Malve http://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Malve
Medicago lupulina Hopfenklee http://de.wikipedia.org/wiki/Hopfenklee
Medicago sativa Luzerne http://de.wikipedia.org/wiki/Luzerne
Nigella sativa Echter Schwarzkümmel http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Schwarzk%C3%BCmmel
Onobrychis viciifolia Saat-Esparsette http://de.wikipedia.org/wiki/Saat-Esparsette
Silybum marianum Mariendistel http://de.wikipedia.org/wiki/Mariendistel
Trifolium pratense Wiesenklee Rotklee http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Klee
Trifolium repens Weißklee http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9F-Klee

Corzetti stampati

„Was sollen wir am Wochenende essen?“

„Keine Ahnung, vielleicht etwas Leichtes – Pasta?“

(geflügeltes Wort bei uns zu Hause)

Neulich gab es in der Glotze eine Doku über Ligurien, wobei natürlich die regionalen Spezialitäten erwähnt wurden, darunter die Pasta „Corzetti stampati“. Das sind münzförmige Nudelscheiben, die auf beiden Seiten ein Muster tragen. Diese Pastaform kam zu Zeiten der Republik Genua auf, die als eine der vier Seerepubliken Italiens als Kolonial- und Handelsmacht zu großem Reichtum gelangte. Zuerst trug die Pasta das Kreuz des Genueser Stadtwappens, wovon wohl auch der Name Corzetti (oder Corxetti – „kleines Kreuz“ im lokalen Dialekt) abgeleitet wurde. Im Laufe der Zeit gingen jedoch die Adels- und Kaufmannsfamilien dazu über, ihre Familienwappen auf die Nudeln zu prägen. Heute finden sich zumeist florale Muster, wenn diese Art von Pasta, deren Herstellung recht aufwändig ist, zu besonderen Anlässen wie Jahrestagen oder Hochzeiten bei Tische aufgetragen wird.

Von der Sendung angefixt begab ich mich auf die Suche nach dem nötigen Werkzeug. Es stellte sich heraus, daß das kein leichtes Unterfangen war, denn obwohl Corzetti stampati derzeit eine kleine Renaissance erleben, sind die Stempelformen selten. Nur noch wenige Handwerker stellen derartige Formen her, die aus einem zweiteiligen, gedrechselten Korpus bestehen. Der eine Teil hat auf der Unterseite eine Ausstechform und auf der Oberseite einen geschnitzten Musterstempel. Der andere Teil hat auf der Unterseite ebenfalls einen Musterstempel, oben einen Knauf zum Anfassen.

Schließlich fand ich im Internet die Seite von Herrn Franco Casoni, einem renommierten Meister der Holzbearbeitung, der neben Möbeln und Intarsienarbeiten auf das Schnitzen von religiösen Figuren sowie Krippen- und sogar Gallionsfiguren spezialisiert ist. Zudem fertigt er zum Erhalt der lokalen Traditionen Stempel für Corzetti stampati an. Eine Anfrage ergab, daß er auch auf Bestellung arbeitet, wobei man sogar die Möglichkeit hat, die geschnitzten Muster nach Belieben vorzugeben. In Ermangelung eines Familienwappens fiel die Wahl natürlich auf unser Bienenlogo, das ich als pdf-Datei nach Italien schickte! Als zweites Muster überließ ich Herrn Casoni die freie Gestaltung eines floralen Musters in ligurischer Tradition: also „Bienchen und Blümchen“. Keine zehn Tage nach Bestellung und Bezahlung erhielt ich vorgestern meine Stempelform!

 

Stempel für Pasta
Stempel für Pasta
Ausstechseite des Stempels für Corzetti stampati
Ausstechseite des Stempels für Corzetti stampati

 

Negativseite mit unserem Bienenlogo
Negativseite mit unserem Bienenlogo
Biene in Pasta: nach dem Stempeldruck des Corzetto stampato
Biene in Pasta: nach dem Stempeldruck des Stampo per Corzetti
Fertige Corzetti stampati mit Bienen- und Blumenmuster
Fertige Corzetti stampati mit Bienen- und Blumenmuster
Biene zum Essen als fertige Pasta
Biene zum Essen als fertige Pasta
Bienen zum Essen in Pastaform
Bienen zum Essen in Pastaform

 

Weitere Informationen zu Herrn Casoni finden sich unter www.francocasoni.it, ein Kontakt kann per Mail unter studio@francocasoni.it vorzugsweise in italienischer Sprache hergestellt werden. Wer in Ligurien unterwegs ist, kann seinen Werkstattladen besuchen: Franco Casoni, Via Bighetti 73, 16043 Chiavari (GE), seine Telefonnummer von Deutschland lautet +39 0185 301448.

Die Stempelform mußte umgehend mit einem Nudelteigrezept, das Herr Casoni freundlicherweise gleich mit zur Verfügung stellte, ausprobiert werden:

Nudelteig

Zutaten für etwa acht Portionen:

630 Gramm Mehl

2 TL Salz

5 Eigelb

85 ml Weißwein oder Wasser (für den Anfang)

wahlweise 1 EL fein gehackter Majoran

Aus den Zutaten einen geschmeidigen Nudelteig bereiten, wobei noch deutlich mehr Wein oder Wasser benötigt wird. Der Teig sollte in Folie verpackt mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen, bevor er zu Corzetti stampati verarbeitet wird.

Der Teig wird in Portionen in einer Nudelmaschine ausgerollt, bis er etwa eine Stärke von zwei Millimetern hat. Dann werden mit der Ausstechseite des Pastastempels Scheiben ausgestochen, die anschließend durch leichten Druck zwischen den beiden Musterseiten ihre endgültige Form erhalten. Die fertigen Nudeln sollten auf einer leicht bemehlten Fläche vor dem Kochen mindestens eine halbe Stunde antrocknen. Da der Aufwand bei der Herstellung etwas größer ist, wird gleich auf Vorrat gearbeitet. Nicht sofort benötigte Nudeln werden auf einem Blech im Tiefkühler vorgefroren und dann in Beutel abgepackt. Die Kochzeit beträgt bei ganz frischen Corzetti stampati je nach Dicke zwei bis drei Minuten.

Als Soße eignet sich Pesto genovese, das mit etwas Kochwasser von den Nudeln verdünnt wird und aufgrund der Muster wunderbar an den Corzetti stampati haftet. Auch andere Soßen sind geeignet, etwa diese:

Zutaten für vier Portionen:

ein guter Stich Butter oder einige EL Olivenöl

zwei gehackte Knoblauchzehen

wahlweise zwei oder drei eingelegte, gehackte Sardellenfilets

eine Handvoll angeröstete und dann gemahlene Pinienkerne (einige Kerne als Garnitur übriglassen)

eine Handvoll gehackter Majoran (oder 2 TL getrockneter Majoran)

eine Handvoll geriebener Parmesan

Pfeffer und Salz nach Geschmack

Butter oder Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen, den Knoblauch und gegebenenfalls die Sardellen leicht anschwitzen, dann die gemahlenen Pinienkerne sowie den Majoran hinzugeben und mit kochendem Nudelwasser verlängern, dann mit Pfeffer und Salz abschmecken. Die gekochten Corzetti stampati abgießen, in der Soße schwenken und sofort mit geriebenem Parmesan und Pinienkernen garniert servieren.

 

Buon appetito!

wünscht Matthias Adler (Text und Bilder stammen von ihm)

Ich blogge ja nicht nur über unsere eigenen Bienen.

Vom Frankfurter Imkerverein aus sind wir seit geraumer Zeit dabei ein Grundstück für einen Lehrbienenstand zu suchen. Der Vorstand ist inzwischen in Sachsenhausen fündig geworden. Auf dem Frankfurter Riedberg hatten es trotz positiver Aufnahme des Anliegens weder die Hessenagentur für Stadtentwicklung noch die Stadt Frankfurt bzw. deren Grünflächenamt geschafft, innerhalb eines Jahres ein entsprechendes Grundstück hier auszuweisen oder zur Verfügung zu stellen.

Hier ein erster Eindruck:

 

Ein Lehrbienenstand dient der Ausbildung von neuen Imkerinnen und Imkern. Hier können sie an den vorhandenen Bienenstöcken ersten Kontakt zu Bienen aufnehmen und die nötigen Handgriffe und Fertigkeiten erlernen. Zudem steht hier eine Honigschleuder zur Verfügung.

Im Moment explodiert es fast in unseren Bienenbeuten. Teilweise ist kaum noch Platz in den beiden Zargen vorhanden, weil die Bienen sehr viel Nektar eingetragen haben und fest am Brüten sind. Bei den ersten Völkern haben wir bereits jetzt die Bau- oder Drohnenrahmen eingehängt. Das sind leere Rahmen ohne Mittelwände. Die Bienen bauen dort Waben für die Drohnenaufzucht. Sobald deren Brut verdeckelt ist, werden die Rahmen vom Wachs und der Drohnenbrut befreit, ausgeschnitten. Der leere Rahmen wird anschließend wieder zurückgehängt. Das entnommene Material landet in der Tiefkühltruhe, damit die darin enthaltene Brut abgetötet wird. Anschließend wird das Wachs eingeschmolzen und später wieder aufbereitet als Mittelwand neu verwendet. Damit haben wir einen eigenen Wachskreislauf begründet.

Die erfreuliche Situation  hat uns heute bewogen, bei einigen Völkern schon sehr früh im Jahr  als dritte Zarge Honigräume aufzusetzen.

Unsere Beuten am 12.4.2015 vor dem Aufsetzen
Unsere Beuten am 12.4.2015 vor dem Aufsetzen

Bei insgesamt fünf Völkern haben wir diesen Schritt unternommen. Aufgesetzt wurden in der dritten Zarge jeweils 10 Rahmen mit Mittelwänden. Als Starthilfe habe ich je einen Rahmen mit ausgebauten leeren Waben benutzt. Sie stammen vom Honigschleudern aus dem letzten Jahr .

Unsere Beuten am 12.4.2015 nach dem Aufsetzen
Unsere Beuten am 12.4.2015 nach dem Aufsetzen

Neben diesem erfreulichen Teil gab es leider auch das Gegenteil. Auf beiden Bildern ist das einzargige Volk mit dem gelben Anflugbrett zu sehen. In ihm ist keine Königin und folglich auch keine Brut zu erkennen gewesen. Wir hatten für heute Morgen geplant, dieses Rumpfvolk auf ein anderes stärkeres aufzusetzen und so zwei Völker zu vereinigen. Nach der Durchsicht dieses Volkes haben wir uns dann aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden. Auf den rechtsseitigen Rahmenoberträgern waren Durchfallreste zu erkennen. Das Volk ist ist eh nicht mehr sehr stark, so dass wir es nun sterben lassen. Die leere Beute wird anschließend innen gereinigt und ausgeflämmt, um mögliche Keime restlos abzutöten. Es ist wie im Kinderlied von den 10 kleinen Afroamerikanerlein (politisch korrekt formuliert!): jetzt sind es nur noch 8.

Für uns ist es erstaunlich wie sehr in den Beuten die einzelnen Rahmen mit Nektar und Honig bereits gefüllt sind. Wir sehen mit unseren Augen nur wenige Blüten, Die Bienen sind uns hierbei mit ihren Sinnenorganen weit überlegen. Woher sollte sonst dieser riesige Eintrag (Tracht) bereits gekommen sein.

 Zwei Blüten stelle ich hier vor, die Bilder stammen vom 11. April 2015:

Apfelblüte April 2015
Apfelblüte April 2015
Kirschblüte April 2015
Kirschblüte April 2015

 

Heute, am 8. April 2015, war ich wieder auf der Streuobstwiese, um die gerodete Fläche weiter einzuebnen. Neben diesen Arbeiten war am Mittag ein lautes Gesumme und Gebrumme zu hören. Die Bienen hatten es heute bei dem schönen Wetter besonders eilig auszufliegen und Pollen einzutragen. Mit meiner Kamera habe ich ein paar Photos geschossen. Sie lassen den gewaltigen Betrieb nur erahnen. Schön zu erkennen sind jedoch die Pollenhöschen an den Beinen. Dort sammeln die Bienen den Blütenpollen für den Transport in ihren Stock. Je nach Blüte sieht der Pollen andersfarbig aus.

Betrieb am Flugloch am 8. April 2015
Betrieb am Flugloch am 8. April 2015

 

Betrieb vor dem Flugloch am 8. April 2015
Betrieb vor dem Flugloch am 8. April 2015

 

Betrieb vor dem Flugloch des Volkes Nr. 4 am 8. April 2015
Betrieb vor dem Flugloch des Volkes Nr. 4 am 8. April 2015

Die nächsten Tage soll es deutlich wärmer werden. Für die Bienen bedeutet dies, dass der Brutbetrieb rasant steigt und somit in knapp drei Wochen die Bienenbevölkerungszahlen zu explodieren beginnen.

Für uns als Imker heißt es nun aufzupassen und rechtzeitig die Bruträume zu erweitern oder gar schon die Honigräume aufzusetzen.

Parallel dazu beginnt nun auch die biologische Behandlung gegen die Varroamilben: wir werden in jede Beute sogenannte Baurahmen oder Drohnenrahmen einhängen, die die Bienen für die Brut von Drohnen verwenden. Diese Rahmen sind leer, also ohne Mittelwände. Die Bienen bauen sie mit Drohnenwaben aus, die etwas größer als die von den Mittelwänden vorgegebenen Waben für die weiblichen Bienen sind. In der Drohnenbrut sammeln sich die meisten der Varroamilben. Durch Entfernen der Drohnenbrut halten wir die Milbenzahlen klein.

Ostersonntag erhielten wir verabredeten Besuch: von der Frankfurter Neuen Presse [FNP] kamen Jannis Gollub und Leonard Hamerski. Es sollte einen Artikel über unsere Bienen und uns geben. Bereits im letzten Jahr war Frau Dietermann von der FNP bei uns und beschrieb uns in unseren Anfängen als Imker. Inzwischen ist ein Jahr vergangen ...

Aus urheberrechtlichen Gründen können wir den Artikel selber nicht in den Blog stellen, wohl aber den Link dorthin. Jannis Gollub hatte ihn uns heute gesendet:

http://m.fnp.de/lokales/frankfurt/Zwei-Maenner-und-acht-Voelker;art675,1341811

 Viel Spaß beim Lesen.

 

Um 11 Uhr heute Morgen waren wir wieder an unseren Bienen.

Ein Volk, relativ schwach, habe ich von zwei auf eine Zarge (Brutraum) reduziert und zusätzlich eine Futterwabe eingehängt. Eier oder Brut habe ich dort leider nicht finden können.

Bei den übrigen Völkern geht die Frühjahrsentwicklung gut bis sogar rasant voran: Eier oder Larven, also Brut, waren überall zu erkennen. Die erste Brut war bereits verdeckelt. Schon jetzt schon sind mindestens drei Völker so stark, dass sie demnächst bereits geteilt werden können oder müssen, um dem Schwarmtrieb vorzubeugen.

Die Weide steht in voller Blüte, der gelbe Pollen ist von außen dort gut zu erkennen, die ersten Obstbäume knospen. Ihre Blüte steht in den nächsten Wochen zu erwarten. Der Raps in der Umgebung kommt allmählich in die Höhe und misst zurzeit schätzungsweise knapp 30 cm. Es sieht in diesem Jahr so aus, dass Obst- und Rapsblüte nicht wieder zeitlich zusammenfallen wie im letzten Jahr. Demnach könnte es für die Bienen ein gutes Honigjahr werden.

Heute morgen hatten wir zudem Besuch von der Presse: zwei Reporter der Frankfurter Neuen Presse waren zu Gast und haben uns über die Schultern geschaut, Fragen gestellt und Photos geschossen. Sobald der Artikel veröffentlich ist, kommt der zugehörige Link hier in den Blog.

Als Reaktion und Rückmeldung zum Beitrag Imkerhundeprüfung hat eine Stammleserin dieses Blogs den folgenden Link geschickt.

Es geht hierbei um eine australische Erfindung, um einfach, sicher und schonend an Honig zu gelangen. Das klingt zwar zunächst wie ein Aprilscherz, doch dieser Beitrag stammt bereits vom Februar 2015.

http://www.tierwelt.ch/?rub=4498&id=40482

 

Gestern kam endlich der langerwartete Brief mit dem Ergebnis von Sillas Imkerhundeprüfung! Um es kurz zu machen: Sie hat bestanden und ist somit der erste Hund in Deutschland, der sich offiziell Imkerhund nennen darf!

Die Prüfung erfolgte nach den Regularien des Japanischen Hundezüchterverbandes (Nippon Chikuken Renmei -日本畜犬連盟), der sich vorbildlich um die traditionelle japanische Imkerhundeausbildung bemüht.

Diplom Japanischer Imkerhund
Diplom Japanischer Imkerhund

 

Diese Imkerhundeprüfung ist in Deutschland noch so gut wie unbekannt und wurde vor gut vier Wochen von Herrn Inuyama, Vorsitzender der Sparte Imkerhundeausbildung beim obengenannten Verband und selbst Imkerhundehalter in der achten Generation, hier in Frankfurt durchgeführt. Herr Inuyama nutzte dankenswerterweise einen mehrstündigen Zwischenstopp in Frankfurt auf seinem Weg von Belgien zurück in seine japanische Heimat, um bei Silla die Prüfung abzunehmen. Er hatte eigentlich im belgischen Thuin die Féderation Cynologique Internationale besucht, um die ursprünglich japanische Imkerhundeausbildung zu propagieren und sich für ihre internationale Anerkennung stark zu machen.

Die Prüfung, auf die wir uns mit Silla (und natürlich auch Emma, die aber wegen ihrer zu geringen Körpergröße nicht teilnehmen durfte) in den letzten Monaten intensiv vorbereitet hatten, bestand aus:

  • Fährtenarbeit (es wurde eine künstliche Fährte mit Bienenduft aus der Spraydose ausgebracht, der Silla zu folgen hatte; damit soll erreicht werden, daß der Imkerhund innerhalb kürzester Zeit ein geschwärmtes Bienenvolk auffindet, damit der Imker es wieder einfangen kann)
  • Hüten (Silla mußte allein auf Zuruf die vor dem Stock fliegenden Bienen zurück in ihre Beute treiben; hier wird sichergestellt, daß bei plötzlichen Wetterumschwüngen keine Bienen zu Schaden kommen)
  • Gehorsam (Silla mußte vier Minuten vor einer Honigwabe sitzen, ohne diese anzuschlecken, wobei alle Personen mindestens 15 Meter Abstand zu halten hatten; so sollen jederzeit einwandfrei hygienische Zustände bei der Honigproduktion garantiert werden)
  • Schutzdienst (eine fremde Person, die sich den Bienenstöcken näherte, sollte von Silla verbellt werden; diese Übung dient zum Diebstahlschutz - danke auch an den Passanten, der so bereitwillig mitgespielt hat).

 

Silla - erster Imkerhund und erster Sapsaree in Deutschland und Europa
Silla - erster Imkerhund und erster Sapsaree in Deutschland und Europa

 

Interessenten an der Imkerhundeausbildung können uns gerne kontaktieren oder einfach bei einem der nächsten Termine für unser Public Beekeeping vorbeischauen! Neben Informationen zur traditionellen japanischen Imkerhundeausbildung kann Deutschlands erster Imkerhund auch bei der Arbeit bewundert werden!

Vor knapp zwei Jahren haben wir einen Städtetripp nach Stralsund unternommen. Beim Bummel durch diese alte Hansestadt habe ich in einem Geschäft den lokalen Honig entdeckt: Sanddorn.

 

Sanddorn im Honig
Sanddorn im Honig

 

Sanddorn im Honig
Sanddorn im Honig

 

Diesen Honig hatten wir schnell aufgegessen. Eine Rügen-Urlauberin hat mir vor zwei Wochen die oben abgebildeten Gläser mit "Sanddorn-Honig" mitgebracht.

Bei genauer Betrachtung des Etiketts fiel mir ein bestimmtes Wort auf: "Honigzubereitung" oder "Brotaufstrich". Der Hintergrund: es gibt keinen Honig von den Sanddornblüten. Statt dessen wird Sanddornsaft einem Honig zugemischt. Damit erfüllt der Honig nicht mehr die rechtlichen Kriterien für die Bezeichnung Honig. Dieses neue Produkt darf dementsprechend auch nicht als Honig in den Verkauf gelangen, sondern nur mit den oben erwähnten Umschreibungen.

Auf den Etiketten der abgebildeten Gläser steht Sanddorn im Honig, ein cleverer Blickfang, der Sanddornhonig suggeriert, weil das Wort "im" etwas kleiner geschrieben steht.

Durch den Sanddorngeschmack ändert sich die Geschmacksrichtung des "Honigs" deutlich und bekommt eine deutlich andere Note, leicht bitter, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft und ist.

Kleine Randbemerkung: Sanddorn ist schwer zu ernten, sehr Vitamin C-haltig und hat eine goldgelbe Farbe. Er wächst wie der Name schon besagt, auf sandigen Böden. Hauptvorkommen in Deutschland sind die Inseln Rügen und Hiddensee in der Ostsee. Die Ernte ist sehr aufwendig, weil die Beeren sich nur schwer vom Strauch lösen lassen und dabei schnell platzen. Sie werden deshalb komplett abgeschnitten und tiefgefroren, danach gerüttelt oder abgeschlagen. Mit besonderen Handschuhen können die Beeren auch direkt am Strauch ausgepresst oder gemolken werden. Der dabei austretende Saft wird aufgefangen und weiter verarbeitet.

Musikalisch ist Sanddorn zu Zeiten der DDR durch Nina Hagen in einem Politsong berühmt geworden: "Hoch stand der Sanddorn.." Den Videoclip auf Youtube habe ich angehängt.

Heute, 22. März 2015, haben wir die erste Völkerkontrolle durchgeführt.

Unsere verbliebenen neun Völker sind unterschiedlich groß. In allen herrscht ein lebendiges Treiben, auch wenn im Moment die Temperaturen noch niedrig sind.

Bei zwei Völkern wird es sich wohl lohnen zur Sicherheit eine zusätzliche Futterwabe mit einzuhängen, damit die Bienen jetzt nach der Winterpause und voll am Brüten nicht doch noch verhungern müssen.

Ein Volk wird in den nächsten Tagen von der zweizargigen Überwinterung auf eine Zarge eingeengt. Dieses Volk hat sich im oberen Brutraum etabliert während der untere Brutraum leer ist. Durch diese vorübergehende Einengung haben die Bienen in der Brutttraube es leichter: sie müssen nicht unnötiges Raumvolumen mitheizen. Sobald es ihnen in der einen Zarge zu eng wird, wird ein neuer Brutraum oben aufgesetzt.

Verdeckelte Brut ist vorhanden, Larven haben wir gesehen. Das heißt: die Brut ist in vollem Gange und hat begonnen. In wenigen Wochen dürften die Beuten dann wieder so viel Brut erzeugt haben, dass es dann aufzupassen gilt, damit nicht wieder ein Volk abschwärmt.

Auf dem Bodenschieber, der Varroakontrolle oder Windel, lag überall viel Gemüll. Zum Teil waren es tote Varroamilben, aber auch bereits abgeschrotete Wachsedeckel von den ersten geschlüpften Frühjahrsbienen sowie gelber und orangefarbener Pollen. Pollen ist zurzeit für die Aufzucht der wichtigste Stoff. Je mehr Pollen die Bienen eintragen, desto stärker wird das Volk werden.

Die nächste Völkerkontrolle wird an Ostern erfolgen.

Am ersten Frühlingstag 2015 ging es los. Die Aktion Baumstumpfentfernung oder Stubbenentfernung mit einer Bodenfräse hatte zwar nicht geklappt. Aber wir konnten dabei feststellen, dass die Wurzeln der Bäume mit ca. 20 bis 30 cm eher flach unter dem Boden verliefen und kamen dadurch auf den Gedanken, einen Bagger einzusetzen, um die Stümpfe dem Boden zu entreißen.

Markus Schaufler von der IG Riedberg besorgte den Bagger am frühen Morgen, danach ging es gleich los. Als ich selber zur Streuobstwiese kam, war er bereits dort und machte sich die Zufahrt zum Grundstück frei. Gemeinsam montierten wir die kleinste der drei mitgelieferten Schaufeln für die ersten Arbeitsversuche. Nach Erkenntnisgewinn tauschten wir sie später jedoch gegen eine mit drei Zähnen bewehrte Baggerschaufel aus. Das Greifen unter die Baumwurzeln funktionierte damit deutlich besser.

Im ersten Teil des Clips sieht man die allerersten Versuche im Umgang mit dem Bagger, im zweiten Teil lief es bereits wesentlich besser und eingeübter. Auch, wenn es dadurch zügig ging, dauerte es etliche Stunden, bis die Fläche frei war.

Übrig blieb zunächst eine Kraterlandschaft.

Sobald der Boden dieser Kraterlandschaft geglättet ist, kann im April die Aussaat der "Veitshöchheimer Bienenweide" erfolgen. Das ist eine Mischung aus 32 heimischen Pflanzen, die den Bienen besonders reichhaltigen Nektar zu Zeiten anbieten, in denen die nektarproduzierenden Blüten eher knapp sind. Wir schaffen damit nicht nur für Bienen eine freundliche Lebensumgebung. Zur Zusammensetzung der Veitshöchheimer Bienenweide kommt ein eigener Beitrag hier.

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