(8.3.2024) Eigentlich ist es bereits seit Tagen schon so, dass die Salweide blüht. Ich habe es nur schlicht vergessen zu fotografieren und zu berichten. Was ich hiermit nachhole.
Die Salweide, Salix caprea, zählt zur Familie der Weidenarten. Sie ist innerhalb dieser Familie der erste Blüher. Die Pflanze ist eingeschlechtlich. Das heißt, dass an einem Baum entweder nur die männlichen oder nur die weiblichen Blüten ausgebildet werden.
Die männlichen Blüten erzeugen den charakteristischen gelben Pollen. Er ist für die Bienen mit eine der wichtigsten Nahrungs- und Eiweißquellen in der Zeit unmittelbar nach der Winterruhe. Jetzt, um diese Zeit, sind die Blüten bei den Bienen so etwas wie ein gefundenes Fressen. Ein Blick auf die vielen Blüten zeugt von ihren Besuchen, ein weiterer Blick vor die Fluglöcher der Bienenstöcke bestätigt dieses sehr. Lauter gelbe Pollenhöschen sind an den Bienen zu erkennen. Sie stammen fast ausschließlich im Moment von der Salweide.
Übrigens ist die Salweide eine typische Zeigerpflanze im phänologischen Kalender. Sie ist zusammen mit Winterling, Haselnuss, Schneeglöckchen, Krokus, Schlüsselblume, Huflattich und Kornelkirsche die Anzeige für den Vorfrühling. Aber zugleich ist die Salweide zusammen mit der Forsythie auch der Zeiger für den Erstfrühling. Wir sind damit also innerhalb des Frühlings im Übergangsbereich.
(25.01.2024) Bereits am 7. Januar hat sie geblüht und ich habe es hier veröffentlicht. Jetzt, nach der Schnee- und Frostperiode, blüht sie erneut: die Hasel.
Beim Spazierengehen heute habe ich sie an mehreren Stellen auf dem Riedberg entdeckt. Wie kleine Fäden hängen sie gelb am Strauch herab. Dieses sind die männlichen Haselblüten. Sie enthalten den Pollen. Für die Bienen stellt er die erste Nahrungsquelle im Jahresverlauf dar. Pollen ist Eiweiß, das im Bienenvolk für eine gesunde und starke Brutentwicklung unentbehrlich ist. Gerade jetzt nach dem Winter ist er besonders wichtig, weil jetzt die neue Brut vorhanden ist. Aus ihr entwickeln sich in wenigen Tagen die ersten Sommerbienen des Volkes. Im Gegensatz zu den Winterbienen leben sie nur wenige Wochen, während die Winterbienen mehrere Monate leben.
Normalerweise ist die Hasel ein Windbestäuber. Durch den Wind wird der Pollen freigesetzt und zu den weiblichen Blüten getragen. Trotzdem werden ihre Blüten auch gerne von den Bienen gerne besucht, besonders, weil sie nach dem Winter die erste Nahrungsquelle in der Natur darstellen.
Derzeit sind die Flugbedingungen sehr günstig. Die Tempearturen sind innerhalb weniger Tage auf Werte bis zu 15° angestiegen. Die Bienen fliegen erst dann aus ihrem Stock heraus, wenn es mindestens 10° bis 12° draußen ist. Das heißt letztlich, jetzt in diesen ersten warmen Tagen tragen sie den Pollen ein, der für eine gesunde Völkerentwicklung unabdingbar ist.
Unscheinbar am Wegesrande und doch sehr wichtig für die Natur: die Hasel mit ihren Blüten.
Morgens wenige Grade Frost, mittags liegen die Temperaturen um die 10 Grad. Dazu ist es bewölkt und häufig regnet es. Keine sonderlich guten Voraussetzungen...
Auf den Feldern schießt bei diesen Wetterbedingungen gerade der Raps in die Höhe und beginnt mit der ersten Blütenbildung. Parallel dazu ist die Obstblüte bereits in vollem Gange.
Auf unserer Streuobstwiese werde ich von den Blüten eines Pflaumenbaumes empfangen. Sie sind schon fast wieder am Vergehen.
Pflaumenblüte 6.4.23
Ein wenig weiter in das Gelände hinein sehe ich den Weinbergpfirsich, auch hier sind die Blüten bereits am Verblühen:
Weinbergpfirsich 6.4.23
Apfel- und Kirschblüten sind am Entstehen. Am weitesten ist derzeit bereits die Kirsche:
Kirschblüte 6.4.23
Warum beschreibe ich dieses so detailliert? Nach Hasel- und Salweidenblüte ist dieses die nächste große Blüteperiode, die für die Bienen wichtig ist. Sie tragen hier sowohl Nektar als auch Pollen ein und füllen damit die Vorräte für ihre Nachkommen. Umgedreht leisten die Bienen an den Obstbäumen jetzt die wichtige Bestäubungsarbeit, damit später an den Bäumen die entsprechenden Früchte reifen können. Zugleich gilt es als grobe Faustregel für Imker, dass etwa mit der Kirschblüte die ersten Honigräume aufgesetzt werden können.
Um diese Zeit sollten die Bienenvölker intensiv in die Brut gehen. Die Königin sollte jetzt sehr viele Eier legen, die Rahmen demnach voll mit Eiern, Larven und bereits verdeckelter Brut sein. Jetzt werden die Nachkommen, die Bienen, für die nächsten 6-8 Wochen geschaffen.
Leider ist dieses nicht so bei allen Völkern gleichmäßig ausgeprägt. In der Stadt Frankfurt habe ich Bienenvölker gesehen, die sehr große Brutnester haben, andere hingegen haben so gut wie keines und "mickern" so vor sich hin.
Unsere eigenen Völker habe ich nach dem Auswintern noch nicht wieder angesehen. Das kommt in den nächsten Tagen. erfreulich ist bereits der immense Flugbetrieb, den ich am 6. April 2023 nachmittags kurz beobachtet und aufgezeichnet habe:
Hierbei ist es schon erstaunlich zu sehen, wieviel Pollen die Bienen bei Temperaturen etwas über 10 Grad eintragen. Davon, wie es in den Völkern aussieht, werde ich in den nächsten Tagen berichten.
Noch sind die Temperaturen draußen sehr wechselhaft zwischen 0° und heute 11°. Die Hasel blüht bei uns nicht nur vor der Haustür, sondern inzwischen an verschiedenen Stellen in der freien Natur.
Bei dieser Temperatur von 11° sind die Bienen in der Lage ihren Reinigungsflug durchzuführen und bereits die ersten Pollen aufzunehmen und in den Bienenstock zu tragen.
Vor wenigen Tagen habe ich mit einem Teleobjektiv Haselblüten photographiert. Heute hingegen habe ich für einzelne Blüten ein Makroobjektiv verwendet und dabei spannende Einsichten bekommen. Die Bilder sind nicht optimal, aber trotzdem lohnenswert.
Solcherlei Detailaufnahmen bis hin zu den einzelnen Härchen sind schon faszinierend.
Zwar ist das Wetter heute nicht so sonderlich ansprechend, auch wenn die Sonne scheint. Es ist heute ein typisches Aprilwetter mit der Mischung aus Sonne, Wolken, Wind, Regen, Kühle, Wärme....
Draußen hat die Blüte der Salweide gerade begonnen. Die ersten Weidenkätzchen färben sich gelb. Für Bienen stellt die Salweidenblüte neben der Hasel die nächste große Trachtquelle dar. Bei entsprechendem Wetter fliegen sie aus und kehren mit dicken Pollenhöschen zurück.
Wie die Blüten der Salweide aussehen, habe ich versucht zu zeigen.
Jetzt wissen wir es: auch die beiden Völker, die im Frankfurter Niddapark stehen, sind wohlauf. Damit sind wir mit fünfzehn Völkern bis jetzt aus dem Winter herausgekommen.
Gestern habe ich die Niddaparkvölker kontrolliert. Sie leben. In den letzten - und vereinzelt warmen - Tagen haben sie bereits Pollen eingetragen.
Inzwischen sind die Bienen naturgemäß wieder in die Brut gegangen, haben also mit dem Brüten begonnen. Dies ist jetzt eine weitere kritische Phase für ihr Überleben.
Für die Brutpflege benötigen Bienen mehr Nahrung als während ihrer Winterruhe. Aus diesem Grunde haben diese beiden Völker jeweils 1 Kilogramm mit Pollen vermischten Futterteig erhalten. Direkt vor den Beuten sind Tränken vorhanden. Flüssigkeitszufuhr ist bei einem festen Futterteig für die Bienen unbedingt notwendig, damit sie das Futter besser verwerten können.
In den nächsten Wochen wird das "Auswintern" erfolgen. Dann werden die Völker kurz auf ihre Gesundheit durchgesehen, möglicher Totenfall beseitigt und so Voraussetzungen geschaffen für neues Wachstum in der kommenden Saison.
13.2.2020 Heute Mittag laufe ich in Offenbach spazieren und bin sehr erstaunt. Auf einer Parkwiese leuchtet es am Boden plötzlich gelb auf. Beim näheren Hinsehen entdecke ich die ersten Blüten der Saison! Sollte damit der Winter zu Ende gegangen sein?
Gelbe Polsterflächen mit kleinen, nur wenige Zentimeter hohe Pflanzen, gebildet aus dem Südeuropäischen Winterling. Er gilt gemeinhin als eine der ersten Bienenfutterpflanzen. Allerdings wird seine Bedeutung doch ein wenig überschätzt. Er gibt den Bienen nur wenig Nektar und mäßig Pollen. Aber: er sieht nach dem tristen grauen Winter einfach schön und leuchtend aus!
Winterling
Auf der gleichen Wiese sprießen die ersten Krokusse und Schneeglöckchen aus dem Boden. Die Schneeglöckchen produzieren ebenfalls nur wenig Nektar und mäßig Pollen. Gleiches gilt für den Krokus.
KrokusSchneeglöckchen
Die weiteren Aussichten? Verrückt! Zu warm für diese Jahreszeit. Im heutigen Wetterbericht sind für das kommende Wochenende Temperaturen bis 20 (in Worten: zwanzig) Grad angekündigt. Zum Verständnis: wir sind mitten im Hochwinter!!
Heute, 6.3.2019, ist es draußen frühlingshaft warm. Die Weidenkätzchen sind bereits seit einigen Tagen zu sehen. Jetzt haben sie damit begonnen, sich gelb zu färben.
Die gelbe Farbe wird durch den sichtbaren Blütenpollen hervorgerufen. Neben der Hasel ist dies die erste Nahrungsquelle im Jahr für die Bienen in unseren Breiten.
Aus diesem Grund musste ich heute schnell noch ein paar Photos machen. So sehen die Kätzchen aus der Nähe aus:
Pollen der Salweide am 06.03.2019 auf dem Frankfurter RiedbergPollen der Salweide vom Frankfurter Riedberg, aufgenommen am 06.03.2019
Jetzt, Anfang Februar 2019, sind wir in der für gewöhnlich kältetsten Zeit bei uns. Hochwinter heißt dieser Zeitabschnitt.
Gestern, beim Spazierengehen, komme ich an einer Salweide vorbei und dachte meinen Augen nicht zu trauen. Die ersten Weidenkätzchen sind bereits zum Vorschein gekommen.
Die ersten Weidenkätzchen der Salweide
Für gewöhnlich ist die Salweide neben der Hasel der erste Blüher eines Jahres. Sollte das bedeuten, dass der Winter nun bereits beendet ist? Wie wäre das denn für die Bienen, wenn die ersten Blüten erschienen sind, aber die Bienen noch in ihrem Stock bleiben (müssen), weil es draußen zu kalt ist?
Die Salweide ist der erste große Pollenspender im Kalenderjahr. Den Bienen liefert dies die ersten frischen Eiweißquellen zur Ernährung für sich, aber besonders für die Brut. Das Ende der Winterbienen naht demnach deutlich. Winterbienen sind die Bienen, die bereits im Herbst letzten Jahres gebildet sind. Sie haben nicht den Stress der Futtersuche und schaffen sich deshalb nicht so zu Tode wie es bei den Sommerbienen der Fall ist. Winterbienen können deshalb mehrere Monate alt werden. Zum Vergleich: die Sommerbienen leben im Durchschnitt nur 42 Tage = 6 Wochen!
Die erste Brut wird von den Winterbienen aufgezogen. Hierfür sind Kohlenhydrate und Pollen erforderlich. Kohlenhydrate sind in Form von Nektar, Honig hoffentlich noch in ausreichendem Maß in den einzelnen Waben vorhanden. Pollenquellen sind die ersten Blühpflanzen des Jahres, aber auch eingelagerte Wintervorräte.
Jetzt kommt eine kritische Zeit: wenn die Vorräte zu knapp oder gar völlig aufgebraucht sind, stirbt das Volk. Es verhungert.
Seit dem 15.9.2018 sind Matthias und ich in Frankreich unterwegs. Unser Ziel ist die Auvergne, ein in Deutschland nur wenig bekanntes Gebiet. Wir leben hier in der Nähe von Chambon-sur-Lac auf 1200 m Höhe. Trotz der relativ geringen Höhe ist diese Gegend vom Charakter her alpin bis hochalpin.
Beim Erkunden und Besichtigen der Umgebung sind wir oft auf Hinweisschilder gestoßen. Das erste sogar gleich am Ankunftstag.
Dieses Automobil stand auf dem Parkplatz am Lac Chambon unübersehbar vor einem Schild:
Diese Imkerei hat Matthias bereits vor der Abreise ausgeguckt. An bestimmten Wochentagen kann man dort zusehen wie Honigbonbons hergestellt werden. Das wollten wir unbedingt ansehen, um vielleicht selber welche zu produzieren.
Schilder dieser Art und von diesem Imker sehen wir hier zuhauf. Da muss sich jemand sehr gut vermarkten, ist mein erster Eindruck.
Heute nachmittag besuchen wir die Imkerei. Dank der vielen Hinweisschilder ist sie nicht zu verfehlen. Wir sind die einzigen Besucher in einem Geschäft voll mit Bienenprodukten allerunterschiedlichster Art.
Eine Angestellte führt uns zunächst in ein Nebengebäude. Es ist wie ein Hörsaal eingerichtet. Dort bekommen wir einen Film zu sehen, den der Besitzer selbst vor 25 Jahren gedreht hat. Entsprechend sehen die Frisuren und Bärte der Mitwirkenden auch aus. Im Film ist deutlich zu erkennen, dass hier im Dadant-Format geimkert wird. In diesem Raum sind auch Schaubeuten und einige imkerliche Gerätschaften ausgestellt.
Schaubeute im Kinosaal
Nach dem Kinoerlebnis geht es zurück in den Laden. Die freundliche Angestellte von zuvor baut eine Reihe von Quetschflaschen vor uns auf. Sie enthalten die flüssigen Honige, die in einer Abfolge von mild bis immer herber werdend, vorsortiert sind. Auf einen Plastiklöffel läßt sich so eine kleine Portion zum Probieren tropfen, ohne dass jedes Mal der Löffel gewechselt werden muss. Das sieht für mich schon ein wenig durchdacht und nach angewandter Ökologie aus.
Wir schmecken uns durch die flüssigen Honige vom Akazienhonig über Lindenblütenhonig bis zu einem nach Karamell schmeckenden dunklen Honig namens Chataignier durch. Später finde ich heraus, dass das Edelkastanie heißt. Geschmäcker sind verschieden. Mein Favorit ist hier die Himbeere. Edelkastanie schmeckt mir zu bitter.
Anschließend dürfen wir noch zwei kristallisierte Honige kosten: Lavendel und Mille Fleurs, tausend Blüten, also einen klassischen Feld- und Wiesenhonig. Hier ist der Lavendel mein eindeutiger Liebling. Wir nehmen anschließend hiervon einen Becher mit. Dass er aus Plastik ist, ändert meine Ansicht über das Ökobewusstsein allerdings. Eine Vermarktung in Plastik dürfte in Deutschland recht schwierig sein.
Lavendelhonig
Lavendelhonig Deckel
Lebensmittel sind in Frankreich durchweg teurer als bei uns. Das sieht man auch an den Preisen für Honige. Die 500 g Lavendelhonig kosten 10,50 €. Diesen Preis in Deutschland zu verlangen, trauen sich die meisten Imker nicht. Ich sage dazu gemeinerweise, dass sie sich lieber selbst ausbeuten, als dass sie den Wert ihrer Arbeit hochschätzen. aber das ist ein anderes Thema.
Die Produktion der Honigbonbons bekommen wir leider nicht zu sehen. Die Saison ist bereits beendet. Wohl aber stehen wir vor der Maschine, mit der die Bonbons hergestellt werden.
Honigbonbonmaschine
Honigbonbons
Wir haben ein Paket Honigbonbons mitgenommen:
Honigbonbons vom Tannenhonig
Während wir Freizeitimker unseren Honig in lebensmittelechten Eimern, den Hobbocks, lagern, sehen die Lagergefäße hier schon ein wenig anders und größer aus:In jedem der Tanks lagern bis zu 1000 kg Honig.
Was haben wir dort noch alles gesehen:
Essige von Honig,
Senf mit Honig,
Pollen.
Diese Vielfalt an Produkten rund um Honig und Bienen finde ich genial. Neben Propolis gibt es noch Gelée Royale, Wachsprodukte, Bier mit Honig, diverse Kekse mit Honig, Honigkuchen mit Feigen, Pain d'epices, Met, Aperitif mit Honig, Cidre mit Honig, Konfitüre mit Honig, Kosmetika mit Honig und Propolis, Postkarten und vieles weitere noch, das ich hier gar nicht mehr aufzählen kann.
Außerdem haben wir ein Stück Honigkuchen mitgenommen und gleich nach der Ankunft im Quartier zu verzehren begonnen. Er ist ein wenig trocken, schmeckt aber hervorragend. Wir nennen es in Deutschland Honigkuchen, in Frankreich heißt es Gewürzbrot, Pain d'epices.
Honigkuchen
Honigkuchenetikett
Immerhin, das hätte ich nicht so erwartet, besteht der Kuchen zu 55%, und damit zu über der Hälfte, aus Honig. Eine sehr bekannte französische Spezialität ist eine Scheibe dieses Pain d'epice mit einer Scheibe Foie gras (Gänsestopfleber).
Wie in Deutschland gibt es wohl auch in Frankreich nicht allzu viele Vollerwerbsimker. Diese Imkerei besteht in dieser Form seit über 50 Jahren und lebt vom Verkauf und der Vermarktung ihrer Produkte. Hier wird aus Vielem ein Gewinn gemacht. Im Grunde ist das eine gute Anregung für uns Freizeit- und Hobbyimker.
Jeder Imker oder Bieneninteressierte kennt sie die gelben Pollenhöschen an den Hinterbeinen der Bienen. Doch gibt es Pollen auch in vielen anderen Farben.
Beim Imkern am 24. Juni 2018 haben wir in vielen unserer Waben dunkelblau bis violett aussehenden Pollen gefunden.
Nicht wissend, woher er stammt, habe ich mich schlau gemacht und bin schnell fündig geworden. In unserer Gegend kommen dafür zwei Pflanzen in Betracht: Phazelia oder der Gewöhnliche Natternkopf. Beides sind bei uns in der Gegend vorkommende Pflanzen. Besonders häufig ist der Gewöhnliche Natternkopf bei uns vertreten, zumal ich ihn vor wenigen Jahren selber in einer Saatmischung als Bienenweide ausgesät habe. Beide Pflanzen sind sehr reichhaltige Nektar- und Pollenspender für die Bienen. Beide blühen von Anfang/Mitte Juni bis in den Herbst hinein und stellen damit eine gute Trachtquelle für die Bienen im gesamten Sommer dar.
Vor wenigen Tagen hat mich ein Anruf der Hörfunkredaktion des Hessischen Rundfunks erreicht. Für morgen, Sonntag, 15.4.2018, plane man eine Themensendung zum Thema Staub. Dabei ist auch das Wort Blütenstaub gefallen. Bei Blütenstaub ist die Verbindung schnell zu Bienen und Honig hergestellt. Also muss dazu auch ein Imker gefragt werden.
Mittwochs um 17 Uhr haben wir uns kurzfristig getroffen und ich habe Fragen zum Thema Blütenstaub beantwortet. Das Ergebnis ist unter dem folgenden Link zu hören:
Endlich ist es soweit. Nach einem kurzen und knackigen Intermezzo scheint der Winter sich zu verziehen. So ganz langsam haben sich trotz Kälte und widrigen Bedingungen die Weidenkätzchen der Salweide weiterentwickelt. Jetzt geht es mit Tempo voran.
Salix caprea Salweide mit Kätzchen
Die Knospen platzen und lassen die Kätzchen hervorschauen. Bei einigen von ihnen entwickelt sich in der Tiefe bereits die typische gelbe Farbe des Pollens. Es wird nur noch wenige Tage dauern, bis die Bienen sich daran machen werden, den Pollen zu sich in ihre Beute zu bringen. Dort dient er ihnen als Eiweißquelle in der Brutaufzucht. Die Salweidenblüten produzieren sehr viel Nektar und sehr viel Pollen. Für die Bienen ist dies die erste und große Nahrungsquelle in der Zeit nach dem Winter.
Pollen auf dem Grunde eines Weidenkätzchens
Nicht nur die Salweide hat zu blühen begonnen. Auf der Wiese im Kätcheslachpark hat der Huflattich zu blühen begonnen. Huflattich heißt mit botanischem Namen Tussilago farfara. Er blüht im März und April. Den Bienen gibt er mäßig Pollen, aber viel Nektar. In der Medizin wird Huflattich bei Husten angewendet.
Huflattich am 24.3.2018 Tussilago farfara
Huflattich am 24.3.2018 Tussilago farfara
In den nächsten Tagen wird es hoffentlich wärmer. Dann bekommen die Bienen ausreichend Nahrung. Aber noch ist es für sie gefährlich. Denn es kann passieren, dass die Menge der noch vorhandenen Wintervorräte und das neu einzutragende Nahrungsangebot für die Brut und deren Aufzucht nicht ausreichend ist. Die Gefahr des Verhungerns und Sterbens ist noch nicht vorbei.
Alle Photos habe ich übrigens heute nachmittag in Frankfurt auf dem Riedberg aufgenommen.
Mit großen Verlusten sind wir dieses Jahr in den Frühling gestartet. Zurzeit neigt sich die erste markante Blüte bereits ihrem Ende zu. Eine der allerersten Blüten für die Bienen ist in unseren gemäßigten Breiten die Blüte der Salweide. Die klassischen Weidenkätzchen kennt so ziemlich jeder. Sie stellen mit ihren charakterischen gelben Staubgefäßen die ersten und damit wichtigsten Eiweißlieferanten für die Aufzucht der kommenden Bienen dar.
Salweide 2017
Salweide 2017
Salweide 2017
Die Bienen tragen diesen gelben Pollen in Form von gelben "Pollenhöschen" an ihren Hinterbeinen in den Bienenstock ein. Dort wird er zwischengelagert und dient den Ammenbienen als Eiweißquelle für Aufzucht der neuen Brut.
Die Temperaturen fallen derzeit deutlich und jahreszeitengemäß. Heute Morgen waren es bei uns auf dem Riedberg nur 4 Grad. Tagsüber schien hier die Sonne, kurzfristig dürften es am Mittag so an die 10 bis 11 Grad gewesen sein.
In dieser Zeit war ich draußen bei den Bienen gewesen. Nach dem Einfüttern und der ersten Varroabehandlung hatten wir die Windeln, die Einlagen zur Varroakontrolle, noch nicht wieder entfernt.
Diese Windeln dichten die Beuten von unten her ab und sorgen dafür, dass es in der Beute nicht allzu kalt wird. Unter den Windeln ist der Boden einer Bienenbeute offen, auch wenn er mit einem Schutzgitter versehen ist. Für die Bildung der Wintertraube ist Kälte jedoch zwingend erforderlich. Wenn es im Inneren eines Bienenstocks noch (zu) warm ist, würden die Bienen weiterhin brüten und nicht in die Brutpause gehen. Die Hauptaufgabe der Windeln liegt im Sommer beim Auffangen und Sammeln toter Varroamilben und des herabfallenden Gemülls. Die regelmäßige Durchsicht gibt einen ungefähren Überblick über die Belastung und den Befall der Bienen mit der Varroa destructor.
Sämtliche Windeln habe ich heute entfernt. Auf allen Einschubböden war das annähernd gleiche Bild: viele Beine, Flügel, Leiber und Köpfe toter Bienen, einige tote Wespen, ebenfalls bereits in Einzelteilen und sehr viele Knospen aus grauem Schimmel. Bei dem Schimmel dürfte es sich um herabgefallene Pollenbröckchen handeln, die durch das sich an dieser Grenzfläche bildende Kondenswasser zu schimmeln begonnen haben.
Vereinzelt habe ich mehrere weiße Gespinste entdeckt. Bei einem bin ich mir sicher, dass es sich um Produkte von Wachsmotten handelt. Bei den anderen denke ich eher an Spinnweben oder Kokons anderer Insekten.
Die für sie derzeit zu niedrigen Aussentemperaturen verhindern ein weiteres Anwachsen der Wachsmotten. Trotzdem werden wir in der nächsten Zeit dieses Volk unter Beobachtung halten und ggfs. noch auf andere Zargen umsetzen. Die Rahmen mit dem vorhandenen Wachs und ansitzenden Bienen müssen allerdings noch erhalten bleiben. Erst im Frühjahr, mit dem Beginn der Bruttätigkeit, können sie behandelt werden.
Kurz vor Weihnachten 2016 ist es hoffentlich kalt genug (und über längere Zeit kalt genug gewesen), damit unsere Völker brutfrei geworden sind und wir dann die zweite Behandlung gegen die Varroamilben durchführen können. Zu dieser Zeit kommt die Oxalsäure zur Anwendung.
Oktober 2015 um 22:47 - Soeben bin ich fertig geworden: der letzte Honig unserer Saison 2015 wurde in Gläser abgefüllt und etikettiert. Damit haben wir jetzt fünf verschiedene Honige:
Eintracht - die erste Ernte vom Frühjahr, rapsbetont und voll mit Honig aus der Obstblüte,
Niedertracht - ein 1000-Blüten-Honig, ebenfalls rapsbetont und ebenfalls von der Obstblüte,
Zwietracht (A) - die zweite Ernte als Sommerblütenhonig mit noch vorhandenem Rapsanteil,
Zwietracht (B) - die zweite Ernte, bei der der Honig wegen seines nicht vorhandenen Rapsanteils später kristallisiert ist,
Niedertracht (B) - ebenfalls die zweite Ernte, ein Sommerblütenhonig.
Mit diesen Honigen waren wir am 10. Oktober 2015 auf dem Riedbergplatz anzutreffen zuammen mit dem Infostand der IG-Riedberg während der Aktion "Riedberg putzt sich raus".
Vorankündigung: Am 3. Advent werden wir ebenfalls auf dem Riedbergplatz zu finden sein und während des Weihnachtsmarktes Honig und andere Bienenprodukte zum Kauf anbieten. Die Bienenprodukte stammen vom Frankfurter Imkerverein. Der Verkaufserlös ist für die Unterhaltung des neuen Frankfurter Lehrbienenstands bestimmt.
Am 12.10.15 ist die Honiganalyse eingetroffen. Damit wissen wir nun, was sich in unserem Honig befindet. Eingesandt hatte ich die Zwietracht (A).
Bei der Pollenverteilung Nektar liefernder Pflanzen ergab sich nach der Auszählung von 500 Pollen
53 % stammen vom Brassica napus-Typ (Raps-Typ), - Raps
24 % stammen vom Prunus-Typ und Pyrus Typ (Steinobst- und Kernobst-Typ) - Kernobst - Steinobst
5 % stammen von Phacelia (Büschelschön) - Phacelia
weitere stammen von folgenden Typen, die zum Teil nektarlos sind (*):
Auslandspollen (nicht der geographischen Herkunft entsprechend): keine
Honigtauelemente: wenig Pilzelemente
Für mich ist es anhand der oben erwähnten Pollen spannend zu sehen, was hier bei uns auf dem Riedberg so alles wächst. So ist mir zum Beispiel neu, dass wir hier Edelkastanien stehen haben...
Der Rapsanteil von 53 % in der Zwietracht (A) erklärt wie schon vermutet, dass dieser Teil der zweiten Ernte relativ früh kristallisiert ist. Die Honige der ersten Ernte, die Frühtrachten Eintracht und Niedertracht, sind von der Farbe hell bis eher weiß. Diese Farbe spricht für einen recht hohen Anteil vom Raps darin. Die Sommerhonige der zweiten Ernte sind hingegen relativ dunkel dagegen.
Im nächsten Jahr werden wir versuchen, von jeder Ernte eine Analyse durchführen zu lassen. Dazu reichen wir unsere Honige in den DIB-Gläsern vom Deutschen Imkerbund zur Honigprämierung ein. Die Analyse ist ein Bestandteil dieses Wettbewerbsverfahrens. Der Vorteil für uns ist dabei, dass wir somit nachträglich erfahren, war in jedem unserer Honige so alles enthalten ist.
Heute, 22. März 2015, haben wir die erste Völkerkontrolle durchgeführt.
Unsere verbliebenen neun Völker sind unterschiedlich groß. In allen herrscht ein lebendiges Treiben, auch wenn im Moment die Temperaturen noch niedrig sind.
Bei zwei Völkern wird es sich wohl lohnen zur Sicherheit eine zusätzliche Futterwabe mit einzuhängen, damit die Bienen jetzt nach der Winterpause und voll am Brüten nicht doch noch verhungern müssen.
Ein Volk wird in den nächsten Tagen von der zweizargigen Überwinterung auf eine Zarge eingeengt. Dieses Volk hat sich im oberen Brutraum etabliert während der untere Brutraum leer ist. Durch diese vorübergehende Einengung haben die Bienen in der Brutttraube es leichter: sie müssen nicht unnötiges Raumvolumen mitheizen. Sobald es ihnen in der einen Zarge zu eng wird, wird ein neuer Brutraum oben aufgesetzt.
Verdeckelte Brut ist vorhanden, Larven haben wir gesehen. Das heißt: die Brut ist in vollem Gange und hat begonnen. In wenigen Wochen dürften die Beuten dann wieder so viel Brut erzeugt haben, dass es dann aufzupassen gilt, damit nicht wieder ein Volk abschwärmt.
Auf dem Bodenschieber, der Varroakontrolle oder Windel, lag überall viel Gemüll. Zum Teil waren es tote Varroamilben, aber auch bereits abgeschrotete Wachsedeckel von den ersten geschlüpften Frühjahrsbienen sowie gelber und orangefarbener Pollen. Pollen ist zurzeit für die Aufzucht der wichtigste Stoff. Je mehr Pollen die Bienen eintragen, desto stärker wird das Volk werden.
Die nächste Völkerkontrolle wird an Ostern erfolgen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.