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Unsere Völker stehen in Frankfurt auf einer seit über 20 Jahren unbearbeiteten und verwilderten Streuobstwiese.

Im vergangenen Winter haben wir zum zweiten Mal in Folge einen Teil des Unterholzes abgesägt. Dabei sind Unmengen an Holzstämmen und Ästen angefallen, die inzwischen als natürliche Begrenzung an den Grundstücksrand getragen wurden. Nach Ende dieser Arbeiten hatte Markus Schaufler versucht, den Boden zu fräsen und aufzuarbeiten. Das ging jedoch aus technischen Gründen schief. Mit einem kleinen Bagger hat er dann einen großen Teil der verbliebenen Stümpfe entfernen können.

Auf den so vorbereiteten Boden habe ich heute, 1. Mai 2015, eine sogenannte Bienenweide ausgesät. Das ist eine Saatmischung einheimischer Pflanzen, die den Sommer über bis in den November hinein Blüten tragen und Nektar für die Bienen geben können. Das Bieneninstitut Veitshöchheim hat diese Mischung zusammengestellt. Nach ihm wurde sie als Veitshöchheimer Bienenweide benannt.

In der unten stehenden Tabelle habe ich die einzelnen Pflanzen mit ihrem botanischen und deutschen Namen aufgelistet und jeweils einen Link zu Wikipedia angefügt. Dort kann man mehr über die einzelnen Pflanzen erfahren und natürlich auch die zugehörigen Bilder sehen.

Über die weiteren Arbeiten an der Streuobstwiese werde ich später weiter berichten. Dieses Herrichten ist mir deshalb wichtig, weil wir auf diese Weise versuchen, den Bienen einen natürlichen und unbelasteten Lebensraum zu geben. Der Hintergedanke dabei ist natürlich auch, dass unsere Bienen im Sommer und Spätsommer, wenn die Honigernte vorbei ist, die Möglichkeit haben, sich von dann noch blühenden Pflanzen den Nektar als eigenen biologischen Wintervorrat einzulagern.

 

Botanischer Name deutscher Name 2. Name Link
Wildkräuter
Achillea millefolium Wiesenschafgarbe http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe
Anthemis tinctoria Färber-Hundskamille http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberkamille
Carduus nutans Nickende Ringdistel Nickende Distel http://de.wikipedia.org/wiki/Nickende_Distel
Centaurea cyanus Kornblume http://de.wikipedia.org/wiki/Kornblume
Daucus carota Wilde Möhre http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6hre_%28Pflanzenart%29
Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Tüpfel-Johanniskraut http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut
Leucanthemum ircutianum Wiesen-Margerite http://de.wikipedia.org/wiki/Margeriten
Malva moscata Moschus-Malve http://de.wikipedia.org/wiki/Moschus-Malve
Origanum volgare Gewöhnlicher Dost http://de.wikipedia.org/wiki/Oregano
Papaver rhoeas Klatschmohn http://de.wikipedia.org/wiki/Klatschmohn
Reseda lutea Gelber Wau Gelbe Resede http://de.wikipedia.org/wiki/Gelber_Wau
Reseda luteola Färber-Wau http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rber-Wau
Salvia pratensis Wiesen-Salbei http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesensalbei
Sanguisorba minor Kleiner Wiesenknopf http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_Wiesenknopf
Silene vulgaris Traubenkropf-Leimkraut http://de.wikipedia.org/wiki/Taubenkropf-Leimkraut
Tanacetum vulgare Rainfarn http://de.wikipedia.org/wiki/Rainfarn
Anethum graveolens Dill http://de.wikipedia.org/wiki/Dill_%28Pflanze%29
Kulturarten
Borago officinalis Borretsch Gurkenkraut http://de.wikipedia.org/wiki/Borretsch
Calendula officinalis Ringelblume http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelblume
Coriandrum sativum Koriander http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Koriander
Fagopyron esculentum Buchweizen http://de.wikipedia.org/wiki/Buchweizen
Foeniculum vulgare Fenchel http://de.wikipedia.org/wiki/Fenchel
Helianthus annus Sonnenblume http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenblume
Inula helenium Echter Alant http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Alant
Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnlicher_Hornklee
Malva sylvestris k Wilde Malve http://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Malve
Medicago lupulina Hopfenklee http://de.wikipedia.org/wiki/Hopfenklee
Medicago sativa Luzerne http://de.wikipedia.org/wiki/Luzerne
Nigella sativa Echter Schwarzkümmel http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Schwarzk%C3%BCmmel
Onobrychis viciifolia Saat-Esparsette http://de.wikipedia.org/wiki/Saat-Esparsette
Silybum marianum Mariendistel http://de.wikipedia.org/wiki/Mariendistel
Trifolium pratense Wiesenklee Rotklee http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Klee
Trifolium repens Weißklee http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9F-Klee

Ich blogge ja nicht nur über unsere eigenen Bienen.

Vom Frankfurter Imkerverein aus sind wir seit geraumer Zeit dabei ein Grundstück für einen Lehrbienenstand zu suchen. Der Vorstand ist inzwischen in Sachsenhausen fündig geworden. Auf dem Frankfurter Riedberg hatten es trotz positiver Aufnahme des Anliegens weder die Hessenagentur für Stadtentwicklung noch die Stadt Frankfurt bzw. deren Grünflächenamt geschafft, innerhalb eines Jahres ein entsprechendes Grundstück hier auszuweisen oder zur Verfügung zu stellen.

Hier ein erster Eindruck:

 

Ein Lehrbienenstand dient der Ausbildung von neuen Imkerinnen und Imkern. Hier können sie an den vorhandenen Bienenstöcken ersten Kontakt zu Bienen aufnehmen und die nötigen Handgriffe und Fertigkeiten erlernen. Zudem steht hier eine Honigschleuder zur Verfügung.

Im Moment explodiert es fast in unseren Bienenbeuten. Teilweise ist kaum noch Platz in den beiden Zargen vorhanden, weil die Bienen sehr viel Nektar eingetragen haben und fest am Brüten sind. Bei den ersten Völkern haben wir bereits jetzt die Bau- oder Drohnenrahmen eingehängt. Das sind leere Rahmen ohne Mittelwände. Die Bienen bauen dort Waben für die Drohnenaufzucht. Sobald deren Brut verdeckelt ist, werden die Rahmen vom Wachs und der Drohnenbrut befreit, ausgeschnitten. Der leere Rahmen wird anschließend wieder zurückgehängt. Das entnommene Material landet in der Tiefkühltruhe, damit die darin enthaltene Brut abgetötet wird. Anschließend wird das Wachs eingeschmolzen und später wieder aufbereitet als Mittelwand neu verwendet. Damit haben wir einen eigenen Wachskreislauf begründet.

Die erfreuliche Situation  hat uns heute bewogen, bei einigen Völkern schon sehr früh im Jahr  als dritte Zarge Honigräume aufzusetzen.

Unsere Beuten am 12.4.2015 vor dem Aufsetzen
Unsere Beuten am 12.4.2015 vor dem Aufsetzen

Bei insgesamt fünf Völkern haben wir diesen Schritt unternommen. Aufgesetzt wurden in der dritten Zarge jeweils 10 Rahmen mit Mittelwänden. Als Starthilfe habe ich je einen Rahmen mit ausgebauten leeren Waben benutzt. Sie stammen vom Honigschleudern aus dem letzten Jahr .

Unsere Beuten am 12.4.2015 nach dem Aufsetzen
Unsere Beuten am 12.4.2015 nach dem Aufsetzen

Neben diesem erfreulichen Teil gab es leider auch das Gegenteil. Auf beiden Bildern ist das einzargige Volk mit dem gelben Anflugbrett zu sehen. In ihm ist keine Königin und folglich auch keine Brut zu erkennen gewesen. Wir hatten für heute Morgen geplant, dieses Rumpfvolk auf ein anderes stärkeres aufzusetzen und so zwei Völker zu vereinigen. Nach der Durchsicht dieses Volkes haben wir uns dann aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden. Auf den rechtsseitigen Rahmenoberträgern waren Durchfallreste zu erkennen. Das Volk ist ist eh nicht mehr sehr stark, so dass wir es nun sterben lassen. Die leere Beute wird anschließend innen gereinigt und ausgeflämmt, um mögliche Keime restlos abzutöten. Es ist wie im Kinderlied von den 10 kleinen Afroamerikanerlein (politisch korrekt formuliert!): jetzt sind es nur noch 8.

Für uns ist es erstaunlich wie sehr in den Beuten die einzelnen Rahmen mit Nektar und Honig bereits gefüllt sind. Wir sehen mit unseren Augen nur wenige Blüten, Die Bienen sind uns hierbei mit ihren Sinnenorganen weit überlegen. Woher sollte sonst dieser riesige Eintrag (Tracht) bereits gekommen sein.

 Zwei Blüten stelle ich hier vor, die Bilder stammen vom 11. April 2015:

Apfelblüte April 2015
Apfelblüte April 2015
Kirschblüte April 2015
Kirschblüte April 2015

 

Um 11 Uhr heute Morgen waren wir wieder an unseren Bienen.

Ein Volk, relativ schwach, habe ich von zwei auf eine Zarge (Brutraum) reduziert und zusätzlich eine Futterwabe eingehängt. Eier oder Brut habe ich dort leider nicht finden können.

Bei den übrigen Völkern geht die Frühjahrsentwicklung gut bis sogar rasant voran: Eier oder Larven, also Brut, waren überall zu erkennen. Die erste Brut war bereits verdeckelt. Schon jetzt schon sind mindestens drei Völker so stark, dass sie demnächst bereits geteilt werden können oder müssen, um dem Schwarmtrieb vorzubeugen.

Die Weide steht in voller Blüte, der gelbe Pollen ist von außen dort gut zu erkennen, die ersten Obstbäume knospen. Ihre Blüte steht in den nächsten Wochen zu erwarten. Der Raps in der Umgebung kommt allmählich in die Höhe und misst zurzeit schätzungsweise knapp 30 cm. Es sieht in diesem Jahr so aus, dass Obst- und Rapsblüte nicht wieder zeitlich zusammenfallen wie im letzten Jahr. Demnach könnte es für die Bienen ein gutes Honigjahr werden.

Heute morgen hatten wir zudem Besuch von der Presse: zwei Reporter der Frankfurter Neuen Presse waren zu Gast und haben uns über die Schultern geschaut, Fragen gestellt und Photos geschossen. Sobald der Artikel veröffentlich ist, kommt der zugehörige Link hier in den Blog.

Als Reaktion und Rückmeldung zum Beitrag Imkerhundeprüfung hat eine Stammleserin dieses Blogs den folgenden Link geschickt.

Es geht hierbei um eine australische Erfindung, um einfach, sicher und schonend an Honig zu gelangen. Das klingt zwar zunächst wie ein Aprilscherz, doch dieser Beitrag stammt bereits vom Februar 2015.

http://www.tierwelt.ch/?rub=4498&id=40482

 

Am ersten Frühlingstag 2015 ging es los. Die Aktion Baumstumpfentfernung oder Stubbenentfernung mit einer Bodenfräse hatte zwar nicht geklappt. Aber wir konnten dabei feststellen, dass die Wurzeln der Bäume mit ca. 20 bis 30 cm eher flach unter dem Boden verliefen und kamen dadurch auf den Gedanken, einen Bagger einzusetzen, um die Stümpfe dem Boden zu entreißen.

Markus Schaufler von der IG Riedberg besorgte den Bagger am frühen Morgen, danach ging es gleich los. Als ich selber zur Streuobstwiese kam, war er bereits dort und machte sich die Zufahrt zum Grundstück frei. Gemeinsam montierten wir die kleinste der drei mitgelieferten Schaufeln für die ersten Arbeitsversuche. Nach Erkenntnisgewinn tauschten wir sie später jedoch gegen eine mit drei Zähnen bewehrte Baggerschaufel aus. Das Greifen unter die Baumwurzeln funktionierte damit deutlich besser.

Im ersten Teil des Clips sieht man die allerersten Versuche im Umgang mit dem Bagger, im zweiten Teil lief es bereits wesentlich besser und eingeübter. Auch, wenn es dadurch zügig ging, dauerte es etliche Stunden, bis die Fläche frei war.

Übrig blieb zunächst eine Kraterlandschaft.

Sobald der Boden dieser Kraterlandschaft geglättet ist, kann im April die Aussaat der "Veitshöchheimer Bienenweide" erfolgen. Das ist eine Mischung aus 32 heimischen Pflanzen, die den Bienen besonders reichhaltigen Nektar zu Zeiten anbieten, in denen die nektarproduzierenden Blüten eher knapp sind. Wir schaffen damit nicht nur für Bienen eine freundliche Lebensumgebung. Zur Zusammensetzung der Veitshöchheimer Bienenweide kommt ein eigener Beitrag hier.

Als Menschen haben wir den Ablauf eines Jahres in mehrere Abschnitte unterteilt, deren Ausgangspunkte bestimmte astronomische Ereignisse sind:

- Im März die Tag-Nacht-Gleiche, das Primär-Äquinoktium, in der Regel um den 20. März herum. Tages- und Nachtlänge sind zu diesem Zeitpunkt gleich lang. Ab diesem Zeitpunkt beginnt der Frühling. Die Tage werden ab jetzt zunehmend länger.

- Im Juni, am Mittsommer oder der Sommersonnenwende erreicht der Tag seine größte Länge und wir haben die kürzeste Nacht im Jahr. Hier endet der Frühling und der Sommer beginnt. Ab hier werden die Tage wieder kürzer, die Nächte folglich entsprechend länger

- Im September sind Tag und Nacht wieder gleich lang. Wir haben wieder eine Tag-Nacht-Gleiche, das Herbst- oder Sekundär-Äquinoktium. Jetzt beginnt der Herbst. In dessen weiteren Verlauf werden die Tage noch kürzer, die Nächte dafür um so länger.

- Im Dezember, am 21. oder 22. Dezember haben wir dann den kürzesten Tag und die längste Nacht des gesamten Jahres, die Wintersonnenwende. Ab jetzt beginnt der Winter. Die Tage wieder nun wieder länger und ein neuer Jahreszeitenlauf beginnt.

Vereinfacht gesagt haben wir Menschen, durch Himmelsereignisse bestimmt,  das Jahr in vier Viertel unterteilt. Alle Viertel sind in etwa gleich lang. Die Meteorologen haben diesen "natürlichen" Jahreszeitenablauf ein wenig verändert, in dem sie den entsprechenden Beginn der jeweiligen Jahreszeit auf den Monatsersten vorverlegt haben. Der Grund ist ganz einfach: so lassen sich Statistiken zur besseren Vergleichbarkeit erstellen.

Völlig anders sieht der Jahresablauf bei den Bienen aus. Die Unterteilung hier ist sehr viel differenzierter. Die Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst werden in jeweils drei Abschnitte unterteilt, die sich nach Phänomenen der Vegetation richten und nicht nach den oben beschriebenen Himmelsereignissen.

- Etwa von Mitte Februar bis Mitte März geht ein Vorfrühling. 

Mit dem Beginn der Haselnussblüte oder der Schneeglöckchen startet der Vorfrühling. In warmen Wintern kann es durchaus geschehen, dass die Hasel bereits zu Weihnachten ihre ersten Blüten erreicht. Pollenallergiker, die auf den Pollen der sogenannten Frühblüher reagieren, können ein tränenreiches Lied davon singen. Weitere Frühblüher sind die Weide und die Schwarzerle. Sobald die Blüten der Salweide pollengelb sind, ist der Vorfrühling beendet.

Die ersten Bienen fliegen bereits ab einer Temperatur von 12° und steuern bevorzugt die Blüten der Salweide als erste Pollenquelle des Jahres an. Die Königin beginnt bereits mit der ersten Brut.

- Von Mitte März bis Mitte April ist der Erstfrühling.

Die Forsythien sind die ersten markanten Blüten dieser Zeit.  Leider sind sie zwar schön für unser menschliches Auge anzusehen, aber für die Bienen völlig uninteressant, weil sie keinen Nektar abgeben. Ein weiterer Wegweiser des Erstfrühlings ist die Kornelkirsche. Die Stachelbeere zeigt ihren ersten Laubaustrieb. Danach erblühen Stachel- und Johannesbeere, später folgen Kirsche, Pflaume, Birne, Schlehdorn, Ahorn, Rosskastanie und Birke, anschließend Rotbuche, Linde und Ahorn. Mit der Birnenblüte endet der Erstfrühling.

Das Brutnest wächst langsam, es kann zu Futterengpässen kommen, deshalb muss gegebenenfalls nachgefüttert werden.

- Der Vollfrühling geht von Mitte April bis Angang Mai.

Dies ist die Zeit der Flieder- und Apfelblüte. Etwas später kommt die Himbeere und Stieleiche zum Blühen. Er endet mit dem Beginn der Blüte von Eberesche und Wiesenfuchschwanz. In Europa beginnt der Vollfrühling im Südwesten Portugals bei Faro etwa um den 20. Februar herum. Von dort aus zieht er mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Km pro Tag nach Nordosten, erreicht etwa am 20. April die Oberrheinische Tiefebene und Ende Mai Finnland.

Die Winterbienen des letzten Jahres sind inzwischen durch die neuen Sommerbienen ersetzt worden. Das Brutnest wächst weiter. An jetzt sind bereits die ersten Schwärme möglich.

- Der Frühsommer geht von Mitte/Ende Mai bis Mitte Juni.

Der Frühsommer fällt meist in die Zeit des Juni. Der schwarze Holunder, der Mohn, die Akazie und die ersten Gräser Blühen.

Das Brutnest ist zahlenmäßig am Zenit angelangt. Die ersten Ableger werden gebildet. Der erste Honig ist eingelagert. Schwärme sind jetzt wahrscheinlich.

- Zur Zeit der Sommersonnenwende ist bei den Bienen bis Anfang Juli bereits der Hochsommer erreicht.

Dies ist die Zeit der Lindenblüte in der Reihenfolge Sommerlinde, Winterlinde, Krimlinde, Silberlinde. Aber auch Wegwarte und Kartoffel blühen jetzt. 

Ab der Sommersonnenwende beginnt das Bienenvolk sich wieder zu verkleinern und somit bereits auf den kommenden Winter vorzubereiten. Die Zeit der ersten  Varroabehandlung (mit Ameisensäure) ist gekommen. Sofern keine Spättracht zu erwarten ist, beginnt jetzt bereits die Auffütterung für den kommenden Winter.

- Ihm folgt von Anfang Juli bis Anfang August bereits der Spätsommer.

Die Heide blüht. Die Wespenzeit beginnt. Die ersten Baumfrüchte (Birne, Apfel, Zwetschge) sind reif.

Die Bienenvölker verkleinern sich langsam weiter als Vorbereitung des kommenden Winters. Die Auffütterung für den Winter beginnt.

 - Von Anfang bis Ende August ist der Frühherbst.

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnalis) blüht.

- Ab Ende August bis Anfang Oktober kommt der Vollherbst.

 Eiche, Kastanie, Quitte und Walnuss reifen. Die Laubfärbung beginnt.

Die Auffütterung für den Winter geht zu Ende. Schwache Bienenvölker können jetzt noch mit anderen Völkern vereinigt werden, um ihnen hierduch eine Überlebensmöglichkeit zu schaffen.

- Anfang Oktober bis Ende November dauert der Spätherbst.

Die Zeit des Laubwurfs.

Die Bienen sind aufgefüttert und eingewintert.

- Von Ende November bis Anfang/Mitte Februar dauert der Winter.

Kurz vor Weihnachten erfolgt die zweite Varroabehandlung (mit Oxalsäure).

 

Diese beschriebenen Abschnitte sind unterschiedlich lang. Winter und Spätherbst dauern am längsten. Die anderen Teiljahreszeiten dauern durchschnittlich etwa 3 bis 4 Wochen.

Wer mehr dazu wissen möchte: eine gute Informationsquelle sind die "Honigmacher". Auf ihrer Webseite http://www.die-honigmacher.de ist unter dem Schlagwort Bienenweide eine Menge an Informationen zu finden.

 

 

Vor wenigen Tagen, als zum ersten Mal es draußen sonnig und vorfrühlingshaft war, hatte ich unsere Bienenvölker auf mögliche Verluste hin kontrolliert. Von unseren elf Völkern haben zwei Völker den Winter nicht überlebt.

Heute nachmittag hatte ich den ersten Bienenstock eingehend untersucht, um eine mögliche Ursache des Sterbens zu finden. Ich zeige hierzu verschiedene Bilder und am Ende des Beitrages einen Videoclip.

Beute von außen
Beute von außen

Auffällig ist die Ruhe trotz erster Sonnenstrahlen und Betrieb in den anderen Völkern. Oberhalb vom Einflugloch sieht man braune Flecken. Zufall? Ursache des Sterbens?

Wabengassen mit toten Bienen
Wabengassen mit toten Bienen

Nach dem Öffnen des Deckels sieht alles wie im Bilderbuch aus: in der Mitte Bienen aus dem Brutnest oder der Wintertraube, seitlich davon jeweils die Futterwaben, ganz rechts im Bild eine nicht ausgebaute Mittelwand. Nur herrscht hier kein Leben mehr, alle Bienen sind tot.

Wabengassen mit toten Bienen
Wabengassen mit toten Bienen

Ausschnitt aus dem oberen Bild. Eigentlich sieht es auf dem Photo ganz normal aus.

Tote Bienen auf einer Wabe
Tote Bienen auf einer Wabe

Eine herausgenommene Wabe mit unbeweglichen Bienen, die sehr lebendig wirken, aber alle tot sind. Sie haften auf dem Wachs fest.

Zwei Seiten einer Wabengasse mit toten Bienen
Zwei Seiten einer Wabengasse mit toten Bienen

So sieht es zwischen zwei Rahmen in einer Wabengasse aus. Die Wintertraube hat sich in die Mitte verzogen, dem wärmsten Ort in der Beute. So ähnlich sieht später auch das Brutnest aus.

Tote Bienen in den einzelnen Waben
Tote Bienen in den einzelnen Waben

Nach dem Abkehren der toten Bienen sieht man in den einzelnen Waben die Hinterleiber weiterer Bienen herausragen. Vermutlich waren sie auf der Suche nach Futter. Dieser Anblick ist typisch für ein verhungertes Volk.

Waben mit toten Bienen
Waben mit toten Bienen

Im Detail sind die verblieben toten Bienen noch besser zu erkennen. Sie sind auf der Suche nach Futter verhungert.

Leere Bienenwaben aus einem toten Volk
Leere Bienenwaben aus einem toten Volk

Alle übrigen Waben waren leer. Vor dem Winter waren sie noch gefüllt mit Honig. Doch hat diese Menge zum Überleben nicht ausgereicht.

Nachträglich fragen wir uns natürlich wie das geschehen konnte, dass ein Volk von uns verhungern musste. Im Spätsommer haben wir mit Futterteig gut aufgefüttert und waren der Ansicht, dass dieses Volk reichlich Futter zur Verfügung haben müsste, um gut über den Winter zu kommen. Doch scheinen wir hier trotzdem nicht ausreichend genug Futter zur Verfügung gestellt zuhaben. War das Volk einfach zu groß als es in den Winter ging und die nötige Futtermenge dafür dann doch nicht passend gewesen? Gab es vielleicht noch andere Ursachen für das Sterben? Haben die braunen Flecken eine Bedeutung? Wir wissen es (noch) nicht, werden aber gegebenenfalls dazu berichten.

Heute war der erste warme Tag nach dem Winter, die Temperatur stieg auf ein Maximum von 14,5 Grad.

Ich nutzte diese Gelegenheit, um nach den gestrigen ersten Beobachtungen und der Völkerschau mit der ActionCam den Flugbetrieb an den Bienenstöcken zu filmen. Vor den einzelnen Fluglöchern war der Betrieb sehr unterschiedlich. Von fast noch null bis zu äußerst rege reichte die Skala hierbei. Viele Bienen trugen orange- oder gelbfarbene Pollenhöschen. Pollen ist jetzt die erste Eiweißquelle nach dem Winter und dient vor allem der Aufzucht von neuer Brut. Faustregel: je mehr Pollen desto stärker die Brut und damit das Volk.

Den Link zu Youtube habe ich nachfolgend eingefügt:

 

An diesem Wochenende sind die Außentemperaturen das erste Mal wieder deutlich angestiegen und so hoch, dass die Bienen bereits ausgeflogen sind.

Gegen Mittag setzte in den Beuten ein unterschiedlich reges Summen, Brummen und der Flugbetrieb ein. Zu dritt haben wir auf der Streuobstwiese gearbeitet und konnten den Bienen zusehen und zuhören und miterleben, wie sie ihren Reinigungsflug unternommen hatten. Selber hatte ich mehrfach das Gefühl von Regentropfen auf dem Kopf verspürt. Beim Anfassen und Wischen zeigte sich jedoch, dass die Tropfen ockerfarben bis braun waren. Ein klares Indiz: ein "Kotangriff". Die Bienen sind aus ihrer Wintertraube im Stock nun wieder nach außen in die Natur geflogen.

Wie ursprünglich für heute vorgesehen, habe ich neben den Rodungs- und Pflanzarbeiten auf der Streuobstwiese auch nach den Bienenvölkern sehen, um festzustellen wieviele Völker den Winter überlebt haben. Laut Voraussage war mit großen Verlusten zu rechnen.

Von den elf aufgestellten Völkern haben neun den Winter überlebt, zwei Völker sind leider eingegangen. Nach meinen Unterlagen vom Herbst 2014 war ein Volk damals bereits schon recht schwach entwickelt, so dass wir damit rechnen konnten, es würde den Winter nicht überstehen. So war es dann auch.

Das zweite Volk war der im letzten Jahr gezogenen Ableger mit der durch Umlarven gezüchteten Königin. Dieses Volk ist sehr stark in den Winter gegangen, so dass es mich wundert. Schade, das tut mir besonders leid, weil an diesem Ableger schon eine Portion Herzblut hing.

Mit neun Völkern starten wir nun in den Frühling.

Am 1. März 2015 waren wir auf einer Lehrveranstaltung des Frankfurter Imkervereins. Bernhard Jaesch aus Springe bei Hannover, seines Zeichens Gärtner- und Imkermeister, stellte hierbei Pflanzen vor, die besonders für Bienen geeignet sind. Zum Teil blühen sie zu Zeiten, in denen die normale Tracht eher spärlich ist, oder erst spät im Sommer, so dass die Bienen durch sie noch eine biologische Futterquelle für den kommenden Winter finden.

Wir haben für die Streuobstwiese, auf der unsere Bienen stehen, ein paar von den erwähnten Pflanzen gekauft und stellen sie hier vor.

  1. Wilsons Berberitze [Berberis wilsoniae] wird bis 1,50 Meter hoch und blüht im Juli. Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilsons_Berberitze Strauch mit einer Höhe bis zu 1,80 Meter. Hellgelbe Blüten in der Zeit von Juni bis Juli. Standort: Sonne bis Halbschatten, trocken und frisch.
  2. Schneebeere [Symphoricarpos albus] – bekannt auch als Knallerbsenpflanze Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Schneebeere - Strauch bis zu 2 Meter Höhe, rosa Blüten von Juni bis August, Standort Sonne bis Schatten, trocken.
  3. Blauraute [Perovskia superba] – Link: http://rosenwelten.de/rosen/rose.php?rose_nr=19943 - Halbstrauch bis zu 1,50 Meter Höhe; blaue Blüten von Juli bis September, Standort kann sonnig und trocken sein.
  4. Bienenbaum / Duftraute [Euodia hupehensis] - Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Samthaarige_Stinkesche - Baum, der bis zu 12 Meter Höhe erreichen kann. Die Blüte geht vom Juli bis zum September, die Hauptblüte ist im August. Die Blüten bestehen aus gelbweißen Dolden ähnlich dem Holunder. Standort: Sonnig, Boden anspruchslos, trocken, frisch. Beste Bienenweide! Zieht magisch viele Insekten an
  5. Immerblühende Mandelweide [Salix continua triandra semperflorens] – Link: http://www.eggert-baumschulen.de/products/de/Laubgehoelze/deutsch-botanisch/M/Salix-triandra-Semperflorens.html Zweimal blühende Strauchweide, als Baum bis zu 7 Meter hoch, Blütezeiten sind April-Mai und Juli bis September. Standort Sonne bis Halbschatten, trocken bis feucht. Blütenfarbe gelb-grün.
  6. Diels Zwergmispel [Cotoneaster dielsianus] – Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Diels_Zwergmispel - Strauch bis 2 Meter Höhe, rosa Blüten im Juni und Juli. Aufgrund des intensiven Besuchs von Bienen, Hummeln und Hornissen "hört" ihn geradezu blühen. Ist auch ein Vogelnährgehölz. Standort: sonne und frisch.
  7. Bartblume [Caryopteris clandonensis] "White Surprise" - Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Bartblumen Halbstrauch bis 1,0 Meter Höhe. Blüte September in weiss bis hellblau, ein wertvoller Spätblüher. Benötigt Sonne und einen trockenen Standort. Ist besonders bienenfreundlich. Wird im Frühjahr zurückgeschnitten.
  8. Korea-Berberitze [Berberis koreana], ein Strauch mit einer Höhe bis zu 1,80 Meter. Die Blüten sind gelb und erscheinen im Mai. Die Pflanze benötigt Sonne bis Halbschatten. Der Standort kann trocken bis frisch sein. Die Früchte sind rot, essbar und enthalten sehr viel sehr Vitamin C. Im Herbst erfolgt eine intensive Rotfärbung des Laubes.
  9. Fiederspiere [Sorbaria sorbifolia] – Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Sibirische_Fiederspiere – Strauch bis 3 Meter Höhe, Blüten weiß von Juni bis Juli, Standort Sonne bis Schatten, trocken

 

All diese Maßnahmen machen wir, damit den Bienen auf dem Riedberg in Frankfurt ein optimaler Lebensraum geschaffen werden kann. Die Streuobstwiese, auf der die Bienenvölker stehen, ist über viele Jahre lang verwildert. Alte Luftaufnahmen von Google Earth lassen den ursprünglichen systematischen Aufbau des Grundstücks als Streuobstwiese sehr gut erkennen. Die seinerzeit angepflanzten Bäume stehen dort parallel in zwei Reihen, von Wildwuchs ist dabei nichts zu erkennen. Viele Wildpflanzen haben sich im Lauf der vergangenen Jahre dazwischen gedrängt und bilden teilweise ein dichtes Unterholz. In zwei aufeinander folgenden Wintern haben wir begonnen den Wildwuchs zu entfernen und das Unterholz zu lichten. Als eine Folge war bereits nach dem ersten Schnitt zu erkennen, dass die alten Obstbäume plötzlich vermehrt Früchte getragen haben. Natürlich hatte die Bestäubungsleistung unserer Bienen ebenfalls dazu beigetragen.

Im Winter 2013/14 ging es mit den ersten Arbeiten los. Auf einem kleinen "Versuchsareal" hatte ich im Frühjahr 2014 eine Saatmischung von bienenfreundlichen Pflanzen ausgesät. Die Keimung erfolgte leider erst sehr spät. Die ersten Pflanzen standen zum Ende des Sommers in  Blüte. Überwiegend war es Borretsch.

Nach einem von der IG Riedberg veranstalteten Baumschnittkurs im April 2014 und im Herbst 2014 waren plötzlich bereits Teile des weiter bestehenden Unterholzes verschwunden. Im Januar/Februar 2015 sägte ich dann weitere Stellen frei und schuf so etwas größere zusammenhängende Flächen. Das Holz haben wir in den folgenden Wochen abtransportiert und zu einem Randwall an der Westseite des Grundstückes aufgeschichtet. Dort bleibt es liegen und bildet ein Biotop für heimische Tiere.

 

 

Am 7. März 2015 startete Markus Schaufler von der IG Riedberg den Versuch mit einer Bodenfräse den Boden aufzuarbeiten und die verbliebenen Baumstümpfe zu entfernen. Beides misslang. denn der Vorwärtsantrieb der Fräse war leider defekt. Deshalb mussten wir diese Aktion aufgeben.

Die oben erwähnten Pflanzen habe ich trotzdem schon ausgesetzt. Sie waren abgehärtet und haben nur darauf gewartet in den Boden zu gelangen.

 

 

Freigelegtes Gelände
Freigelegtes Gelände

 

 

Bienenbaum-0327
Bienenbaum - Euodia hupehensis

 

Cotoneaster dielsianus -0334
Cotoneaster dielsianus

 

Perovskia superba-0329
Perovskia superba - Blauraute

 

 Sorbaria sorbifolia - Federspiere

Sorbaria sorbifolia - Fiederspiere

 

Pflanzareal, auf dem im letzten Jahr versuchsweise die Bienenweide ausgesät worden ist.
Pflanzareal, auf dem im letzten Jahr versuchsweise die Bienenweide ausgesät worden ist.

Auf diesem Areal habe ich zwei Berberitzen, zwei Bartblumen und eine Blauraute ausgepflanzt. Sie stehen zwischen zwei Reihen von Bienenbeuten. Das Prinzip der kurzen Wege .... Auch Bienen sind faul.

Der Winter scheint nun doch auf sein Ende zuzugehen. Auf der Streuobstwiese war ich heute Nachmittag gerade mit Holzarbeiten beschäftigt, als ein Vater mit seinen zwei Söhnen kam und fragte, wann die Bienen denn wieder fliegen.

Noch herrscht Ruhe in den Völkern. Wir haben bisher keine Beute geöffnet, um nach dem Überlebensstand zu sehen. Auf den Anflugbrettern liegen teilweise tote Bienen, der sogenannte Totenfall.

Die Winterbienen leben länger als die Frühjahrs- oder Sommerbienen. Im Winter herrscht keine Tracht. Es gibteine Suche nach Pflanzen mit Nektar, der in den Bienenstock transportiert werden soll. Die Winterbienen dienen mehr oder minder dem Fortbestand ihres Volkes. Sie halten im Inneren die Temperatur bei etwa 20 Grad in der Wintertraube, zu der die Bienen sich im Spätherbst mit Beginn der kalten Zeit zusammengezogen haben. In der Beute hängen sie deshalb dicht aufeinander und wärmen sich so gegenseitig.

Die toten Bienen fallen zu Boden und werden zumeist abtransportiert. Wenn es draußen dann doch einmal warm geworden sein sollte, fliegen einige Bienen auch aus. Nicht alle überleben diesen Ausflug, weil es dann für die Bienen doch zu kalt ist und sie wegen Energiemangels erschöpft sterben. Diese Zeit im Bienenjahr ist so etwas wie eine Ruhe vor dem Sturm.

Wenn es jetzt allmählich wieder wärmer wird, fliegen die Bienen als erstes zu ihrem Reinigungsflug aus. Dabei entleeren sie ihre Kotblase und hinterlassen draußen in der Umgebung braune Tröpfchen. Langsam kommt dann wieder Leben in das Volk. Die Königin beginnt mit der Eiablage und zeugt so die neuen Nachkommen. Sobald die Hasel erblüht ist, finden die Bienen ihre ersten Pollenquellen. Pollen ist als Eiweißquelle für die Aufzucht unerlässlich. Je reichlicher er vorhanden ist, desto stärker wird die Eiablage und somit das neue Volk werden. Heute Morgen habe ich übrigens die ersten blühenden Gänseblümchen entdeckt!

Die Aufgabe des Imkers ist es in dieser Zeit dafür zu sorgen, dass die Bienen bald gut brüten und Honig produzieren können. Das heißt, die alten Rahmen und Zargen werden gesäubert, die Absperrgitter gereinigt, Mittelwände in neue Rahmen eingelötet. Lauter Arbeiten der Logistik, von denen man als Nichtimker nur wenig oder gar nichts mitbekommt.

Daneben bereiten wir derzeit noch etwas anderes vor: auf der Streuobstwiese haben wir in den letzten Wochen wildwachsende Bäume und Unterholz gefällt, um den Charakter des Geländes als Streuobstwiese wieder herzustellen, nachdem das Grundstück etwa 15 bis 20 Jahre lang verwildert war. Hierüber kommt demnächst ein eigener Beitrag.

Im März werden wir die erste Völkerkontrolle vornehmen und dabei sehen, welche Völker überlebt haben, welche eventuell zu schwach geworden und welche gestorben sind. Die toten Bienen werden dann aus allen Stöcken beseitigt. Schwache Völker kann man zusammenlegen, damit sie gemeinsam ein starkes Volk bilden. Das aber werden wir erst nach der Beschau sehen und dann entsprechend handeln. Hier im Blog halten wir die Leser auf dem Laufenden.

 

 

In den letzten Wochen hat der Specht – vermutlich der Grünspecht – an unseren Beuten gehämmert und Holzschäden verursacht.

Um zu verhindern, dass er wieder zuschlägt, haben wir unsere Beuten mit Vogelschutznetzen gesichert. Diese Netze sind eher ein Saisonartikel. Also woher sie im Winter bekommen?

Ich habe diverse Baumärkte abgeklappert und bin in Offenbach bei Obi fündig geworden. So schaut es nun zurzeit bei unseren Bienenbeuten aus:

 

 

Am 27. Dezember 2014 ist in Frankfurt der Winter eingebrochen und es hat zu schneien begonnen. Vor der Haustür steht unsere Ape, die italienische Biene. Sie ist inzwischen ein wenig mit Schnee beladen. Hier ein paar winterlich geprägte Eindrücke von der "Biene":

 

 

 

 

 

 

Als wir am 21.12.2014 unsere Oxalsäurebehandlung an den Bienen durchführten, mussten wir leider eine weniger schöne Entdeckung machen: unsere Beuten hatten Besuch, unerwünschten Besuch bekommen. An mehreren Stellen war das Holz aufgesplittert. Bislang kannte ich das nur aus Erzählungen und war der felsenfesten Annahme, dass uns das natürlich niemals passieren wird. Ein Specht hat hier seine Spuren hinterlassen. Befallen ist etwa ein Drittel unserer Beuten.

Auf der Rückseite einer Beute in der oberen Zarge

 

 

Die Rückseite einer anderen Zarge. Hier sieht man sogar, dass der Specht ein kleines Löchlein in die Wand gehämmert hat.

 

Die Konsequenz wird nun sein, dass wir über die Beuten ein weitmaschiges Kunststoffnetz oder eventuell Kaninchendraht spannen werden, um so weitere Schäden zu verhindern. Sobald es wieder warm geworden ist im nächsten Frühjahr, werden wir die entstandenen Löcher mit Holzspachtelmasse wieder ausbessern und verschließen.

Am 4. Advent 2014 haben wir bei einer Außentemperatur von 6 Grad Celsius unsere diesjährige zweite Behandlung gegen die Varroamilbe durchgeführt. Unterstützt wurden wir dabei von drei Mitgliedern unserer Neuimkergruppe 2014.

Die einzelnen Völker waren sehr unterschiedlich von ihrer Größe her, aber auch von ihrem Verhalten. Bereits das erste geöffnete Volk war ziemlich aggressiv, die übrigen weniger. Beim Reflektieren und gemeinsamen Besprechen mit allen fünf Imkern kamen wir zu interessanten Resultaten:

- seit den letzten Arbeiten im Sommer sind wir in der dadurch entstandenen Pause wieder ein wenig unsicherer im Umgang mit den Bienen geworden, es fehlte die gewohnte Routine,

- ab dem zweiten Volk haben wir einfach zügiger gearbeitet und uns weniger um Details gekümmert.

 Alle Völker sind zurzeit brutfrei. Die Völkergröße ist sehr unterschiedlich. Bei einem Volk rechnen wir vorsichtshalber damit, dass es den Winter wohl nicht überleben wird, weil es recht klein zu sein scheint. Ein Teil der Bienen in den einzelnen Beuten hält sich im oberen, ein anderer im unteren Brutraum auf. In diesen Fällen ist die obere Zarge nahezu bienenfrei. Erst beim Kippen der oberen Zarge war das Volk unten in seiner Größe erkennbar. Freudig überrascht waren wir von unserem jüngsten Kind, dem Sammelbrutableger. An und mit ihm hatten wir die ersten Versuche einer Königinnenzucht durch Umlarven unternommen. Dieses Volk ist kräftig und sehr aktiv. Wir sind gespannt wie es den Winter überstehen wird.

In jedem der Völker haben sich die vorhandenen in der Beutenmitte zu einer Traube zusammengezogen. In die zugehörigen Wabengassen haben wir ein Gemisch aus 3,5%iger Oxalsäure und Zucker geträufelt. Die Bienen wurden damit benetzt. Wenn sie sich anschließend gegenseitig putzen, nehmen sie die Oxalsäure mit dem Zucker auf. Die Oxalsäure geht in das Blut, genauer gesagt in die Hämolymphe, der Bienen über und säuert das Blut an. Wenn die vorhandenen Varroamilben die Bienen beißen und durch die Bißwunde die angesäuerte Hämolymphe aufnehmen, sterben sie ab, weil sie diesen veränderten pH-Wert nicht vertragen. Für die Bienen ist der etwas angesäuerte pH-Wert unschädlich.

 

Mit einer klassischen Injektionsspritze wird die Oxalsäure aufgezogen

 

und anschließend in die Wabengassen geträufelt. Die Bienen werden dabei durchaus benetzt. Dies ist übrigens der erwähnte Sammelbrutableger vom Sommer.

 

                                Die obere Zarge oder der obere Brutraum ist leer. Man kann durch die Wabengassen hindurch sehen. Die Wintertraube sitzt unten.                       Die Oxalsäure wird auch hier in die Mitte der Wabengassen geträufelt.

Jahrelang waren im Raum südlich von Frankfurt immer wieder Diebstähle von Bienenvölkern, Beuten, Imkergeräten zu vermelden. Jetzt hat die Polizei den Dieb gefasst. Die Frankfurter Rundschau berichtet darüber im folgenden Artikel:

http://www.fr-online.de/kreis-offenbach/dreieich-bienendieb-ist-gefasst,1473032,29026818.html

Die Offenbach-Post schreibt darüber:

http://www.op-online.de/lokales/nachrichten/dreieich/aufatmen-dreieich-bienen-sind-wieder-4443814.html

Ein Großteil des beschlagnahmten Diebesgutes konnte inzwischen den Geschädigten zugeordnet werden, leider jedoch nicht alles.

Anbei eine Sammlung von Photos mit dem gestohlenen Gut. Die Polizei bittet um Mithilfe und die möglichen Eigentümer sich bei dem führenden Ermittlungsbeamten zu melden. Die Adresse lautet

"Gert Hübner, Polizeipräsidium Südosthessen, Polizeidirektion Offenbach, Pst. Dreieich, REG West - SG III -, Otto-Hahn-Str. 31-33, 63303 Dreieich, Tel.: 06103 5066 -0, Durchwahl -53, Fax: 06103 506627"

Honigschleuder

Korbkonstruktion der obigen Honigschleuder

Händleretikett der obigen Honigschleuder

 

Sammelsurium als Beutegut u.a. Beuten von Bergwinkel,

20. Oktober 2014

Bereits vor geraumer Zeit habe ich gehört, dass es inzwischen im Hessenpark einen historischen Bienenstand geben solle. Auf der Webseite des Hessenparks stand darüber allerdings recht wenig. Freunde erzählten mehrmals davon, doch zu einem gemeinsamen Besuch kam es leider nicht.

Heute sind wir dort gewesen. Das Areal im Hessenpark ist in mehrere Baugruppen aufgeteilt, die sich nach der geographischen Herkunft richten. In der Baugruppe Rhein-Main sind wir fündig geworden. Zwei alte Bienenhäuser stehen dort. Sie sind sehr unterschiedlich, allein schon von ihrer Größe her.

 

Die obige Abbildung zeigt einen alten Bienenstand mit acht Hinterbehandlungsbeuten, deren Fluglöcher vorne zu erkennen sind. Auf allen Seiten außer der Vorderseite begrenzen lauter Latten oder Streben aus Holz den Innenraum. Sie schließen nicht bündig ab, so dass der Bau im Grunde nach hinten und seitwärts offen ist. Durch die Zwischenräume lässt es sich gut ins Innere sehen und Photos machen.

Das obere Bild zeigt die untere, das untere Bild die obere Reihe der Hinterbehandlungsbeuten. Sie werden von hinten, der Rückseite, wie ein Schrank geöffnet. Dadurch ist eine Übersicht wie in den modernen Oberbehandlungsbeuten nicht gegeben.

Wesentlich größer und dadurch imponierender ist das zweite Haus. Es bietet Platz für 36 Beuten. Damit die Bienen sich nicht verfliegen, sind die einzelnen Beuten unterschiedlich farblich markiert. Das Haus stand früher in Mammolsheim und gehörte später dem Institut für Bienenkunde. Nach einer Translokation des Hauses wurde es auf ein festes Fundament gestellt. Das stehende Wasser sog sich allerdings in die Balken und so begann es zu faulen. Das Institut übergab es dem Hessenpark. Der Bau wurde abgeschlagen und in Einzelteilen zu seinem neuen Standort gebracht, dort gelagert und nach dem Wiederaufbau vor zwei Jahren der Öffentlichkeit übergeben. Die verfaulten Wände mussten natürlich ausgetauscht werden.

 

 

In seinem Inneren birgt das Bienenhaus ein kleines Museum. Auf der Fluglochseite stehen viele unterschiedliche Beuten und Körbe während an der gegenüberliegenden Wand imkerliche Arbeitsgeräte aufgestellt sind. Mein erster Eindruck war, dass sich gegenüber der heutigen Art Bienen zu halten nichts mehr wesentlich geändert hat.

Das Ungewöhnliche an dieser Beute ist für mich das Gitter und der Futterballon aus Glas auf der Oberseite. Sie zeigen, dass diese Beute sicher nicht im Freien aufgestellt worden ist, sondern im Inneren eines Bienenhauses.

Historisch gesehen waren die Bienenkörbe die ersten Formen von Behältnissen außerhalb der ausgehöhlten Baumstämme. Durch die Körbe wurde es möglich mit Bienen zu einzelnen Trachten zu wandern. Bienenkörbe üben bis heute eine starke Faszination aus. Sie sind zugleich ein klassisches Symbol für die Imkerei. Nicht umsonst hatte die Sparkasse von 1822 in Frankfurt den Bienenkorb zum hauseigenen Logo gemacht und ihre Verwaltung im Haus zum Bienenkorb etabliert. Heute sind die Körbe weitgehend verschwunden. In der Heideimkerei sind sie allerdings nach wie vor stark vertreten.

Oben sind zwei Lüneburger Stülper zu sehen, im Stand und liegend. Die eingezogenen Spangen (Speilen) ermöglichen einen etwas weniger wilden und gelenkten Wabenbau. Dieser Korb stammt etwa von 1900 und wurde im Raum Gießen verwendet. Eine andere Form ist der folgende fränkisch-hessische Kugelstülper.Er besitzt einen Untersatzkasten,stammt ebenfalls aus der Zeit um 1900 und wurde im Marburger Raum genutzt.

 

 

Die Körbe müssen nicht immer rund sein. Es gibt sie auch in eckiger Bauweise wie das folgende Bild eines liegenden Stülpers zeigt. Auch dieser Korb stammt aus der Zeit um 1900.

 

Spannend war für mich der folgende Kanitz-Korb. Er hat auf seiner Unterseite ein Wandertuch und gilt als Vorläufer der Magazinbeute. Dieser Korb stammt von etwa 1950 und wurde bis 2010 noch in Hermannsburg genutzt. Der Kanitzkorb ist aus Stroh und in Magazinform. Auf dem folgenden Videoclip von Youtube sieht man, wie er aus seinem Regal geholt und geöffnet wird, damit der Honig geerntet werden kann. Nebenbei sieht man hier auch noch ein anderes Relikt: die Dathe-Pfeife. Sie ist der Vorläufer unseres heutigen Smokers und dient der Raucherzeugung. Dazu bläst der Imker in die Pfeife hinein, damit der Rauch an der gegenseitigen Düse entweichen kann.

 http://www.youtube.com/watch?v=ApAxBMQRp94

Auf der gegenüberliegenden Innenseite des Bienenhauses sind mehrere imkerliche Arbeitsgeräte ausgestellt. Den Anfang machen zwei Honigschleudern:

 

Die untere Schleuder ist eine Tangentialschleuder um 1920, die in Neuhof genutzt worden ist. Die obere stammt etwa von 1930 von der Firma Carl Buss aus Wetzlar.

Das Auffüttern zum Winter ist etwas lange Praktiziertes. Die Galerie der aufgestellten Glasballons zeigt dies deutlich. Auf der weiter oben dargestellten Zanderbeute sieht man den Ballon, wie er im Deckel eingesetzt worden ist.

 

Zur Vermehrung der einzelnen Bienen und damit zur Vermehrung eines gesamten Volkes ist die Nachzucht von Königinnen unerlässlich. Bei einem Blick in eine Schauvitrine erkennt man die dazu notwendigen Hilfsmittel wie links ein Begattungskästchen aus Kunststoff, rechts oben einen Zuchtkalender für die planmäßige Abfolge der einzelnen Schritte, in der Mitte Zeichengeräte, um die Königin zu kennzeichnen.

Alles in allem: auch wenn die Ausstellungsfläche nur klein ist, es lohnt sich unbedingt ein Besuch bei diesem Schatzkästchen vor den Frankfurter Toren. Die URL lautet http://www.hessenpark.de, die Tageskarte kostet 8 €.

Auf dem Außengelände des Plattnerhofs beginnt und endet ein Bienenlehrpfad. Lehrpfade gibt es inzwischen viele. Dieser zeichnet sich durch eine spannende Themenwahl und –vielfalt aus.

Besonders beeindruckend waren für mich drei sehr unterschiedliche große Themenbereiche:

  1. Sinneswahrnehmungen von Bienen
  2. Poesie über Bienen
  3. Verquickung (katholischer) Religion und Bienenzucht in Südtirol.

Verknüpfung von (katholischer) Religion mit Bienenzucht in Südtirol

Nirgends war für mich vorher die Verbindung von katholischer Religion und Bienenzucht so deutlich erkennbar wie im Museum Plattnerhof in Südtirol.

Am Ende des Bienenlehrpfades führt ein Wegweiser zu einer erhöhten und zwischen Bäumen versteckten Außenstelle. Dort steht eine Art Marterl oder Altar, wie er im ländlichen katholischen Raum oft zu finden ist. Es ist dem heiligen Ambrosius gewidmet. Für alle christlichen Religionen gilt er als einer der großen sogenannten Kirchenväter. Er ist 339 n. Chr. in Trier geboren und 397 in Mailand gestorben. Näheres zu ihm unter dem Link zu Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ambrosius_von_Mailand

Ambrosius gilt als Schutzheiliger und –Patron der Imker. Dargestellt wird er oft mit einem Bienenkorb, der sein Heiligenattribut ist. Je nach christlicher Kirche beziehungsweise Konfession und Tradition ist sein Gedenktag entweder der 4. April (Tag seiner Bischofsweihe) oder der 7. Dezember (Todestag). In Österreich ist der 7. Dezember zugleich der Tag des Honigs.

 

 

 

 

Seine Rede war süß wie Honig - so die Überlieferung aus dem who is who der Heiligen, der Legenda aurea.

Südtirol war von jeher immer römisch-katholisch geprägt und ist es bis heute geblieben. Im Volksglauben hat sich eine besondere Heiligenverehrung weitgehend erhalten. Hierzu passt auch eine mündliche Schilderung der Museumsführerin. Selbstverständlich gehen auch Imker den Weg alles Irdischen und sterben. Wenn dann jedoch deren Beerdigung kam, war diese immer eine deutlich bessere und angesehenere Beerdigung als sonst bei den Bauern üblich. Die besondere Verehrung, die Bienen und damit den Imkern zuteil wurde, resultierte auch aus einem Nichtwissen über die Fähigkeiten der Bienen. Sscheinbar aus dem Nichts schufen Bienen ihre Produkte Honig und Wachs - quasi wie ein Geschenk des Himmels. Die Bienenkönigin galt als rein und unbefleckt, weil kein Mensch früher jemals ihren Hochzeitsflug und Begattungsakt gesehen hat. Das ist erst heute dank moderner Technik und Bildgebung möglich.

Im Volksglauben wurde die Religion gerne auch bemüht, Schaden von Bienen und Bienenvölkern abzuwehren oder zu vermeiden. Hierzu wurde beispielsweise auf die Vorderseiten der Magazinbeuten ein christliches Symbol oder ein religiöses Bild gemalt wie die folgenden Beispiele zeigen sollen:

Im unteren Teil sieht man über dem Flugloch einen Abendmahls- oder Eucharistiekelch mit Hostie und Strahlenkranz. Oder im folgenden Bild wo der Name Jesus geschrieben steht.

 

Die Bedeutung von Bienen in der Religion zeigt sich auch in der Häufigkeit ihrer Erwähnung in der Bibel. Nach Informationen aus dem Bienenmuseum werden sie dort über 50 Mal erwähnt. Ob das so stimmt, vermag ich nicht zu sagen, ich habe vergeblich versucht, das nachzuprüfen.

Erneut ist in Frankfurt ein Befall mit der Amerikanischen Faulbrut [AFB] festgestellt und ein Sperrbezirk errichtet worden. Dieses Mal ist er im Frankfurter Osten und zwar im Stadtteil Bergen-Enkheim. Der Sperrbezirk geht von dort bis in die angrenzenden Wälder von Frankfurt-Fechenheim.

http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar[_id_inhalt]=25256223

In seinem jüngsten Infobrief Nr. 23/2014 vom 12. September hat das Bieneninstitut Mayen darauf hingewiesen, dass seit 2008 die Fälle von AFB angestiegen sind. Nach der amtlichen Statistik des Friedrich-Loeffler-Instituts  [FLI] sind bis Ende August 2014 bereits 192 Neuausbrüche in Deutschland erfasst worden. 2008 waren es zum gleichen Zeitpunkt "nur" 113  Meldungen gewesen.

Als hauptsächlicher Grund hierfür wird Räuberei von Volk zu Volk und Stand zu Stand genannt. Dadurch können sich vor allem starke Völker infizieren, wenn sich in ihrem Flugradius als Futterquelle zusammenbrechende schwache Völker befinden.

 Einen Blick auf die Seuchenlage der AFB beim FLI findet man über diesen Link:

http://tsis.fli.bund.de/Reports/Info_SO.aspx?ts=902

 

 

Am 31. August 2014 haben wird aus unseren Beuten die eingesetzten Wannen mit 15%iger Ameisensäure wieder entfernt. Bedingt durch unseren Urlaub und das hiesige nicht sehr warme Wetter, haben wir die Ameisensäure nicht vier, sondern fünf Wochen in den Bienenstöcken belassen.

Spannend war es beim Abschätzen und Zählen der toten Varroamilben wie unterschiedlich stark der Befall war und von Volk zu Volk teilweise extrem geschwankt ist. Die absolute Zahl ist im Grunde nicht sehr relevant.

Das Minimum waren 18 Milben in der Säurewanne, das Maximum betrug über 300 Milben in einer Wanne. Zwei Völker hatten jeweils über 300 Milben. Am niedrigsten waren die Ableger befallen.

Leider konnten wir nicht alle Völker gleichzeitig behandeln. Für das elfte Volk fehlte uns eine Wanne. Diese Behandlung haben wir inzwischen am letzten Sonntag nachgeholt.

Oberhalb von Bozen liegt in Wolfsgruben der Plattnerhof. In dessen altem und restaurierten Haus befindet sich heute ein Bienenmuseum. Die Besitzerfamilie hatte über mehrere Jahre hinweg alte Bienenstöcke und Bienenkörbe gesammelt, dazu jene Utensilien und Hilfsmittel, die auch heute noch in der modernen Imkerei benötigt werden.  

Eingang zum Museum

Der Plattnerhof – Bienenmuseum in Oberbozen

Das Museum besteht aus dem restaurierten Gebäude des ehemaligen Plattnerhofes und einem Bienenlehrpfad. Letzterer beginnt und endet vor der Eingangstür des Plattnerhofes. Das Hausinnere enthält im Erdgeschoß weitgehend die Einrichtung des früheren Anwesens. In einzelnen Räumen gibt es Schautafeln und Ausstellungsobjekte zum Thema Honig, Imkerei sowie eine gläserne Schaubeute, deren Flugloch nach draußen zeigt.

  Eine Schautafel zeigt die Definition von Honig der früheren Europäischen Gemeinschaft (EG), aus der später die EU geworden ist:

"Honig ist die Substanz,

deren Grundlage der Nektar und andere zuckerhaltige Lösungen sind,

welche die Bienen auf den Pflanzen sammeln,

durch körpereigene Stoffe bereichern,

sie dort umbilden,

in Waben ablegen und reifen lassen."

Im Untergeschoß imponiert eine große Zahl von sehr verschiedenen Beuten und Beutentypen aus der Vergangenheit.

Das System der Magazinbeuten wie sie heute verwendet werden, zeigt sich hier bereits in frühen Anfängen. Eine Beute sieht aus wie eine zusammengehaltene Zieharmonika. Sie stammt aus der Schweiz. Durch Einsätze ist sie erweiterbar. Die Einsätze werden wie in einem Schraubstock zusammengehalten. Erfinder dieses Systems war ein Herr Hubert.

      Viele der Holzbeuten waren vorne am Flugloch mit religiösen Motiven bemalt. Hierzu erzähle ich im Teil 2 dieses Beitrags ein wenig mehr.                          

Hier sind verschiedene Holzbeuten ausgestellt. Die Fluglöcher zeigen nach vorne zum Betrachter. Oben rechts steht die variable Magazinbeute von Herrn Hubert. Auf dem Tisch liegt eine Presse zur Herstellung von Mittelwänden.

In dieser Beute ist Platz für vier Völker. Damit die Bienen unterscheiden können zu welchem Volk sie gehören, sind ihre Fluglöcher farbig markiert worden.

Schwer zu erraten, dass diese Beuten aus der Schweiz stammen.

Rudolf Steiner bestimmte, dass in anthroposophisch orientierten Beuten eine Mischung aus Holz und Stroh die Wände bilden sollten.

Böse und niederträchtige Menschen gab es schon immer. Honigraub galt zwar als Frevel und wurde schwer bestraft, fand dessen ungeachtet trotzdem statt. Um ihn einzudämmen, wurde als Diebstahlsicherung ein Bügelverschluß über dem Deckel angebracht.

Ein anderer Schwerpunkt sind die Korbbeuten, auch Bienenkörbe oder nur Körbe genannt. Sehr verschiedene Formen und Typen sind im Hause ausgestellt.         Diese hier sind fast wie die Zargen der modernen Magazinimkerei zu verstehen. Je nach Situation können die Körbe vergrößert oder verkleinert werden.   Zusätzlich gibt es im Keller noch die Möglichkeiten der Filmvorführungen. Wir hatten mehrere Filme zum Imkern gesehen. Sie sind hochinteressant, erzählen allerdings die Wirklichkeit in den Bergen mit ihren doch ein wenig anderen Bedingungen. Lohnenswert sind die Filme auf alle Fälle. Mein Respekt und meine Wertschätzung für die alpinen Imker sind dadurch erheblich gestiegen.   Im Erdgeschoß gibt es eine kleine Infoecke. In ihr ist dieses Schnittmodell eine Biene ausgestellt. Sehr beeindruckend für mich ist hierbei die Honigblase oder der Honigmagen. Er enthält eine Art Ventilverschluß zum nachfolgenden Darm. In dieser Blase bzw. dem Magen sammeln die Bienen den Nektar. Zurück im Bienenstock geben sie ihn an die Stockbienen weiter, die ihn dann in mehreren Etappen in die Waben einlagern (siehe auch die Honigdefinition der EG weiter oben). Selten habe ich ein so anschauliches Modell gesehen.  

In diesem Sommer sind wir wieder einmal über und durch die Alpen gelaufen und haben dabei natürlich nach Bienen und Bienenständen Ausschau gehalten.

Generell gilt in diesem Jahr, dass das Wetter nicht sehr bienenfreundlich war und so gut wie alle Gesprächspartner darüber heftig geklagt haben.

Beim Anstieg zur Rappenseehütte in Oberstdorf/Allgäu sahen wir auf einer Alpe den ersten Bienenstock. Leider war er zu weit entfernt, um ihn genauer von außen betrachten zu können. Von daher lässt es sich auch nicht eindeutig beschreiben, um welches Rahmenmaß es sich hierbei handelt.


In den Zentralalpen haben wir aufgrund der Höhe keinerlei Bienen gefunden. Erst wieder in Südtirol:
Beim Anstieg in den Sarntaler Alpen von Aberstückl zur Meraner Hütte stießen wir am Ende des sogenannten "Sagenweges" auf diese Bienenstöcke:


Die Beuten waren für uns sehr ungewöhnlich und passten nicht in unser gewohntes Bild. Auf der benachbarten Durralm konnte uns die Wirtin leider auch keine weiteren Auskünfte erteilen.

Beim Abstieg von der Meraner Hütte nach Sarnthein lockte uns das Schild "Bienenhof", also machten wir einen kleinen Abstecher dorthin. Schon auf der Landkarte war uns dieser Name aufgefallen, wir hielten ihn aber nur für eine alte Flurbezeichnung.

 

 

Auf diesem Bienenhof und in seiner Umgebung stehen etwa 180 Bienenvölker. Das ist schon eine sehr stattliche Anzahl. Wir führten ein sehr langes Gespräch mit der Betreiberin, die ihren Namen und die Adresse des Hofes nicht genannt sehen möchte, da ihr für gewöhnlich in ihrem Arbeitsalltag während der Bienensaison keine Zeit bleibt, sich um Besucher zu kümmern. Honig ist für sie eher zweitrangig und ein Zusatzbrot. Hauptsächlich werden hier Bienenköniginnen gezüchtet. Mindestens 2000 Königinnen der Rassen Carnica und Buckfast verlassen den Hof jährlich und werden nach Italien und angrenzende Länder verschickt. Die Königinnen werden am Stand begattet oder zu einer Belegstelle in ein kesselartiges Seitental in etwa 20 km Entfernung gebracht.

 Aufgrund der Höhe des Bienenhohes auf etwa 1400 Meter muss die Betreiberin mit ihren Bienen auf Wanderschaft gehen. In der Blütezeit zieht sie in die Obstplantagen im Vintschgau und arbeitet sich dann langsam zur Zeit der Alpenrosenblüte in hohe Lagen vor, wobei sie am Tag bis zu 70 Bienenstöcke durch unwegsames Gelände transportieren muss.

Neuerdings experimentieren die Besitzer auch mit einer neuseeländischen Bienenrasse, deren Bienen sehr sanftmütig und sehr ertragreich sind. Es handelt sich hierbei um eine Buckfastbiene.

Honig wird nur zum kleinen Teil entnommen und vermarktet. Spannend waren für mich dabei die Preise. Das Kilogramm kostet 12 €, das Pfund 7,20 €. Doch auch diese Preise sind noch immer nicht dazu angetan, die Arbeitsleistung und die Kosten einigermaßen akzeptabel abzudecken.

Interessant war auch die Vorgehensweise zur Varroabehandlung. Hier zeigt sich wieder, dass die klimatischen Bedingungen entscheidend für die Art der Behandlung sind. Anders als bei uns in Deutschland außerhalb der Berge wird nämlich nur Oxalsäure angewendet. Wenn wir im Sommer mit Ameisensäure arbeiten, bedarf es dazu schon recht hoher Temperaturen, um die Verdunstung zu fördern. Das ist in den Bergen nicht gegeben. Deshalb wird sowohl im Sommer als auch - wie bei uns - im Winter Oxalsäure eingesetzt.

 Oberhalb von Bozen liegt in Wolfsgruben der Plattnerhof. Dort befindet sich ein Bienenmuseum, über das ich in den nächsten Tagen gesondert berichten werde.


Günther Michels, ein Reporter der Zeitung "Die Lokale – Monatszeitung für den Frankfurter Norden" war am 20. Juli 2014 während des public bee-keeping zu Gast und schaute uns über die Schultern, stellte Fragen, machte Photos. Das Ergebnis seiner Arbeit veröffentlichen wir hier sehr gerne – auch unter dem Aspekt wie uns andere Menschen sehen.

Das Urheberrecht für alle folgenden Bilder liegt bei Günther Michels, der uns freundlicherweise gestattet hat, seine Photos und den Artikel hier zu veröffentlichen.

Sein Artikel steht auf Seite 7 in der Juli-Ausgabe der Zeitung Die Lokale – Monatszeitung für den Frankfurter Norden:

Die Imker vom Riedberg

Vor einem Jahr wurde eine Bienenzucht auf einem Grundstück hinter der Trattoria Ciceri angesiedelt, mittlerweile fließt der erste Riedberger Honig.

Riedberg. Wenn man vor der alten Streuobstwiese an den Riedberallen das Ape-Fahrzeug mit dem Bienenaufdruck stehen sieht, weiß man, die Imker sind wieder am werkeln. Ape heißt übrigens auf Deutsch Biene, passt ja. Vor einem guten Jahr haben Holmer Drews und Mathias Adler sich dazu entschlossen, ihre Begeisterung für die Bienenzucht in ein praktisches Vorhaben umzusetzen. Über den Imkerverein und die IG-Riedberg wurde ihnen für dieses interessante Projekt ein kleines Grundstück zur Verfügung gestellt, das für die Imkerei ideale Voraussetzungen bietet. Mittlerweile stehen hier 11 Bienenvölker und es konnte bereits der erste Honig des Riedbergs gewonnen werden. "Geplant ist noch bis zu 16 Völkern aufzustocken", erklärt Holmer Drews. Die begeisterten Hobbyimker haben es sich auch zur Aufgabe gemacht, diese Faszination der Bienenzucht anderen Interessierten näher zu bringen. Auf dem eigenen Blog www.bienenblog.eu erhält man ausführliche Informationen rund um die Bienenpflege und die Riedberger Bienenvölker. Außerdem treffen sich jeden Sonntag an der Streuobstwiese Imkergruppen, um zu lernen, wie man so eine Zucht führt. Am 20. Juli wurden den Besuchern die geschlüpften Königinnenwaben gezeigt. Die Gründung eines neuen Volkes sollte ins Leben gerufen werden und hierzu braucht man erst mal eine neue Königin. Von den zehn angesetzten Larven ist immerhin eine geschlüpft. Letztlich reicht auch eine aus, die anderen würden von den Arbeiterbienen ohnehin nach erfolgreichem Schlüpfen des ersten Exemplars abgetötet. Hört sich erst mal rabiat an, aber es ist wirklich faszinierend, mit welch einer durchorganisierten Systematik die Natur hier dieses Bestehen selbst reguliert. "Im Grunde ist ein Bienenvolk eine sehr demokratische Einrichtung", so Drews. "Wohl eher eine parlamentarische Monarchie", würde Adler es nennen. Auf jeden Fall ist dieses Funktionieren ein absolutes "Faszinosum", wie die beiden es auch auf ihrer Internetseite beschreiben. Jeder kennt Bienen, jeder weiß wie sie aussehen und sicherlich wurde auch jeder schon mal von einer gestochen – Drews dieses Jahr bereits zwölf Mal. Jedoch kaum einer weiß genau Bescheid, wie sich diese Tiere in der Natur vor unserer Haustür verhalten und entwickeln. Man muss sich bei einem Besuch jedoch nicht auf Stiche einstellen, die Bienen sind recht friedlich, solange man sie nicht intensiv stört. Ein sonntäglicher Besuch um 11 Uhr bei den Riedbergimkern gibt einen schönen Einblick in die Bienenwelt. von Günther Michels

 

Holmer Drews und die Bienenvölker

Eine leere Zarge mit zehn Rahmen

Die Bienen vom Riedberg

Aufbau eines neuen Bienenvolkes

Aufbau eines neuen Bienenvolkes

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: Vorbereitung des Beutenbodens

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: Rahmen werden in den Brutraum gehängt

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der Ableger aus dem das Volk entsteht

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: Rahmen aus dem Ableger werden umgehängt

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der fast fertige Brutraum

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der Königinnenzuchtrahmen

Aufbau eines neuen Bienenvolkes: der Königinnenzuchtrahmen

obere Reihe links: die Zelle aus der die Königin geschlüpft ist

Fertige Beute für das neue Bienenvolk

Einflugloch des neuen Bienenvolkes

Völkerkontrolle eines Bienenstockes mit aufgeklapptem Brutraum

Völkerkontrolle im oberen Brutraum

Matthias Adler und Holmer Drews mit einem Rahmen zur Kontrolle

Die große Biene - unsere Ape von Piaggio

Wenn wir mit der Ape im Einsatz sind ...

Am Ende der Tracht wird gegen die Varroamilbe behandelt. In diesem Jahr, 2014, ist dieses Trachtende besonders früh.

Das hat zur Folge, dass auch die Behandlung mit Ameisensäure früher als sonst erfolgt. Die Varroamilbe hält sich in jedem Bienenvolk auf. In unseren Breiten gibt es praktisch kein varroafreies Volk mehr. Die Zahl der Milben erreicht im Sommer natürlicherweise ihren Höhepunkt. Jetzt heißt es deshalb intensiv und konsequent zu behandeln, damit die Bienen möglichst varroaarm in den Winter gehen können.

Im Lauf dieses Frühjahrs und Sommers haben wir eine biologische Methode zur Behandlung eingesetzt. Weil die Milben sich in den verdeckelten Brutzellen vermehren und dazu in besonders hoher Zahl die Drohnenzellen bevorzugen, haben wir in jedem Bienenstock zwei Drohnenrahmen (auch Baurahmen genannt) eingehängt. Das sind Rahmen ohne Mittelwände, in denen die Bienen ohne die Hilfestellung durch eine Mittelwand selber Waben bauen. Die so erzeugten Waben sind etwas größer als die Waben für die Arbeiterinnen. Hierein legt die Königin unbefruchtete Eier, aus denen Drohnen werden. Kurz vor der Verdeckelung der Drohnenzellen schlüpfen die Milben mit hinein. In die Arbeiterinnenzellen wandert in der Regel nur nur ein Weibchen hinein. Die Drohnenzellen hingegen werden von mehreren Varroaweibchen besucht.

Mit der Verdeckelung beginnt im geschützten Raum die Fortpflanzung der Varroamilben. Die einfachste und "biologischste" aller Maßnahmen ist es deshalb, aus den Drohnenrahmen die verdeckelte Brut zu entfernen. Damit wird die Menge der Milben deutlich verringert, allerdings nicht auf Null reduziert.

Für unsere eigene Übersicht haben wir regelmäßig den Fall der toten Varroamilben auf die "Windel" (dem Einschubbrett im Beutenboden) kontrolliert. Dazu wurden die Einschubbretter aus dem Boden herausgezogen und die toten Milben darauf gezählt. Das gibt natürlich keine Sicherheit, aber einen Überblick über die Befallstärke des betreffenden Volkes.

Zum Trachtende erfolgt der erste von zwei Schritten zur Varroabehandlung. Viele Imker - so auch wir - setzen hierzu Ameisensäure ein. Über Ameisensäure hatte ich hier vor kurzem einen Artikel eingestellt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten beziehungsweise Verfahren zur Behandlung. Wir setzen ein äußerst schonendes und noch relativ junges Verfahren ein. Klassisch wir mit Ameisensäure in relativ hoher Konzentration (60%) behandelt. Die Säure muss in der Beute verdunsten. Die Milben mögen diese Säuredämpfe nicht und sterben daran. Den Bienen macht diese Konzentration nichts oder nur wenig aus. Der Nachteil ist, dass man das Verdunsten mit 60%iger Säure mehrfach in Abständen von wenigen Tagen wiederholen muss. Die schonende Variante ist die mit 15%iger Säure.

Diese Säure wird über vier Wochen in einer mit einem Gitter abgedeckten Wanne im Beutenboden deponiert. Die Flüssigkeit verdunstet langsamer, die Konzentrationen sind weniger hoch, aber ausreichend effektiv. Parallel zur Säurebehandlung kann bereits die Einfütterung für die Wintervorräte erfolgen.

Wie sind wir praktisch vorgegangen?

Je Volk werden benötigt:

  • eine Wanne mit Abdeckgitter und einem Fassungsvermögen von mindestens drei Litern,
  • 2,47 Liter Wasser (wir haben es der Einfachheit halber vorher in 1-Liter-Flaschen abgefüllt),
  • 530 ml Ameisensäure von 85%.

Zunächst gaben wir 2 Liter Wasser (=2 Flaschen) in die Wanne getreu der Chemiker-Regel: "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure". Dann wurden 530 ml 85%iger Ameisensäure abgemessen und zu dem vorgelegten Wasser gegossen. Zum Schluss werden die fehlenden 430 ml Wasser abgemessen und ebenfalls zugesetzt. Wichtig ist, dass unbedingt ein Absperrgitter auf die Wanne gelegt wird. Die Bienen würden sonst darin ertrinken.

Der Einschub mit der Varroawindel wird von hinten aus dem Boden der Beute entfernt. Zugleich wird ein Brett auf den nach unten offenen Boden eingelegt. Dadurch wird die Zufuhr von Frischluft eingeschränkt und die Konzentration der Säuredämpfe innerhalb des Bienenstockes erhöht.

Anschließend wird die vorbereitete und abgedeckte Wanne in den Boden geschoben und die rückseitige Öffnung wieder verschlossen.

Die Säure verdunstet im Laufe der folgenden Tagen und Wochen. Hierzu ist eine möglichst warme Außentemperatur förderlich. In dieser Zeit stirbt ein großer Teil der Varroen ab und fällt zu Boden. Die toten Milben werden später zusammen mit der Säurewanne entfernt.

 

 

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