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(24.07.2024) Gestern haben wir auf dem Riedberg unsere zweite Honigernte eingebracht. Zur Vorbereitung werden wenige Tage vorher die Bienenfluchten eingelegt, damit bei der Ernte die Honigräume möglichst bienenfrei sind. Leider ist dieses wieder nicht der Fall gewesen.

Die Bienenfluchten sind in einem Zwischenboden eingelegt und sehen von oben betrachtet so aus:

#1 Bienenflucht von oben

Schon beim Einlegen der Fluchten ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich schwer die einzelnen Honigräume sind. Beim Ernten ist dieses noch viel deutlicher geworden. In einigen Honigräumen ist nämlich nichts (mehr) vorhanden gewesen außer den Rahmen. Was bedeutet das? Wir gehen auf Ende Juli zu und das Trachtende ist damit erreicht. Vermutlich haben die betreffenden Völker inzwischen von ihren eigenen Vorräten gelebt.

Aber das ist nicht die einzige Überraschung gewesen. Etliche Honigräume sind sehr zwar schwer, doch ist in ihnen ein großer Anteil der Waben nicht verdeckelt, sondern offen geblieben. Auf einigen - allerdings nur wenigen - Rahmen ist der Honig beim Entdeckeln krümelig gewesen. Mit anderen Worten, er ist bereits in den Zellen kristallisiert. Er ließ sich übrigens auch nicht abzentrifugieren, sondern ist als feste Masse in den Zellen verblieben.

Die Ursache dafür könnte darin liegen, dass wir bei der ersten Ernte diese Rahmen nicht mitgenommen haben, weil sie noch nicht verdeckelt gewesen sind und dass der Honig in ihnen einen sehr hohen Rapsanteil besitzt. Dazu passt eben auch, dass wir in diesem Jahr von sehr vielen Rapsfeldern umgeben gewesen sind. Solche Mengen an Raps haben wir viele Jahre nicht mehr erlebt.

Eine weitere Überraschung: ein Volk hat seinen Honigraum nach oben hin bis an das Dämmmaterial des Deckels erweitert und so fest mit ihm verbunden, dass beim Öffnen die Dämmung aus dem Deckel herausgerissen worden ist.

#5

Alles in allem haben wir gut die Hälfte aller Honigräume gleich auf dem Bienenstand belassen und auch beim Entdeckeln ist ein großer Teil der Waben unverrichteter Dinge zurück in die Honigzargen gestellt worden. Von daher ist die Ausbeute auch nur sehr gering gewesen. Trotzdem noch ein paar Bilder dazu:

Zu Guter Letzt noch ein kleines Video vom fließenden Honig, erst aus der Schleuder, dann aus dem Abfülleimer in einen Hobbock hinein.

versione italiana

Le sfide per il secondo raccolto di miele sul Riedberg nel 2024

(24.07.2024) Ieri abbiamo effettuato il secondo raccolto di miele sul Riedberg. In preparazione, i voli delle api vengono inseriti alcuni giorni prima, in modo che le camere del miele siano il più possibile libere dalle api durante la raccolta. Purtroppo, anche in questo caso non è stato così.

I voli delle api sono inseriti in un falso pavimento e si presentano così dall'alto:

fotografia #1

Ho già notato il diverso peso delle singole camere di miele quando ho inserito i voli. Questo è diventato ancora più evidente durante la raccolta. In alcune camere di miele non c'era nulla (a parte i telai). Che cosa significa? Ci avviciniamo alla fine di luglio e la raccolta del miele è terminata. Presumibilmente le colonie in questione hanno ormai vissuto delle proprie scorte.

Ma questa non è stata l'unica sorpresa. Sebbene alcune camere del miele siano molto pesanti, una buona parte dei favi in esse contenuti non è stata tappata, ma è rimasta aperta. In alcuni - ma solo in alcuni - favi il miele era friabile quando è stato tolto il tappo. In altre parole, era già cristallizzato nelle celle. Tra l'altro, non è stato possibile centrifugarlo, ma è rimasto nelle celle come una massa solida.

fotografie #2-4

Il motivo potrebbe essere che non abbiamo preso questi favi durante il primo raccolto perché non erano ancora tappati e il miele in essi contenuto ha un contenuto molto elevato di colza. Questo è dovuto anche al fatto che quest'anno eravamo circondati da molti campi di colza. Erano molti anni che non vedevamo una tale quantità di colza.

Un'altra sorpresa: una colonia aveva esteso la sua camera del miele fino al materiale isolante del coperchio ed era così saldamente attaccata ad esso che l'isolamento è stato strappato dal coperchio quando è stato aperto.

fotografia #5

Complessivamente, abbiamo lasciato nell'apiario una buona metà di tutte le camere da miele e gran parte dei favi sono stati rimessi nei favi senza aver ottenuto nulla. La resa è stata quindi molto bassa. Tuttavia, ecco qualche altra immagine:

fotografie #6-9

Infine, un breve video del miele che scorre, prima dallo smielatore, poi dal secchio di riempimento in un'hobbock.

Video

Tradotto con DeepL.com (versione gratuita)

(17.06.2024) Inzwischen sind fast alle Hobbocks mit unserem festgewordenen Honig wieder verflüssigt. Einer fehlt zwar noch, aber auch dieser Honig ist übermorgen wieder flüssig in seinem Eimer. Wie bereits erwähnt, ist sämtlicher Honig in diesem Jahr nach etwa 14 Tagen kristallisiert und hart wie Beton geworden. Der Grund hierfür ist der in diesem Jahr sehr hohe Anteil an Nektar vom Raps.

Damit er abgefüllt und verkauft werden kann, muss er jedoch flüssig sein. Hierfür erwärme ich ihn in einem mobilen Wärmeschrank langsam auf und nach 36 bis 48 Stunden ist er wieder so flüssig wie nach dem Schleudern.

Auf diesen Honigen schwimmt dann jedoch eine weiße Schicht aus Schaum. Sie ist gebildet von den beim Schleudern gefangenen kleinen und feinen Luftbläschen, die erst im Laufe der Zeit langsam an die Oberfläche steigen. Dort bilden sie eine Schaumschicht, die vor dem Rühren und Abfüllen entfernt werden muss. Denn den Schaum wollen wir nicht im Honigglas haben.

Heute habe ich von drei Hobbocks die ersten Schaumschichten entfernt. Mit einem Kuchenteigschaber schiebe ich alles zusammen und hebe die lufthaltige Schaummasse dann in Etappen ab. Was dabei herausgekommen ist, ist im folgenden Bild zu sehen:

Honigschaum

Um eine erneute Kristallisation zu verhindern, wird der Honig nach wenigen Tagen der Ruhe bereits gerührt. Der erste Hobbock ist jetzt schon so weit mit der Kristallisation, dass sein Honig in wenigen Tagen in die ersten Gläser abgefüllt werden kann. Davon später mehr.

(21.05.2024) Es ist geschafft und wir sind geschafft! Beides gilt. Das Pfingstfest 2024 ist für uns ein Fest für und an den Bienen gewesen.

Bei den letzten beiden Völkerdurchsichten haben wir festgestellt, dass es in den Beuten langsam eng wird und die Bienen immer weniger Platz für sich haben. Das trägt natürlich zur Schwarmbildung bei, was wir überhaupt nicht haben wollen. Parallel dazu sind die Honigräume immer schwerer geworden. Letzten Endes hat das dazu geführt, dass wir uns vorgenommen haben: "Pfingstsonntag wird der Honig geschleudert!"

Zur Vorbereitung habe ich am Donnerstag und Freitag davor die Bienenfluchten eingelegt, damit am Sonntag, wenn wir ernten wollen, die Honigräume möglichst bienenfrei sein sollen. Natürlich ist dieses nicht der Fall gewesen. Es wäre ja auch zu einfach gewesen! Die ersten Honigzargen sind tatsächlich bienenfrei geworden. Bei der Hälfte mussten wir allerdings Rahmen für Rahmen die Bienen abkehren und haben dabei trotzdem noch eine Menge von ihnen mit nach Hause in unsere Wohnung genommen. Sozusagen die Begleitbienen.

Acht von zehn Honigräumen

Zehn Zargen mit nicht immer zehn einhängenden Rahmen stehen in unserer Küche. Sie stammen von 10 - eigentlich eher von knapp neun - Bienenvölkern. Weil nicht alle Honigräume vollständig erntefähig gewesen sind, haben wir aus manchen Völkern nur zwei oder drei Rahmen entnommen. Den noch unverdeckelten Nektar wollen wir natürlich nicht dabei haben.

Zu zweit im Teamwork haben wir dann entdeckelt und geschleudert (zentrifugiert). Dass in diesem Jahr fast alles anders als sonst ist, hat sich hierbei mal wieder gezeigt. Einige Honige sind bereits beim Entdeckeln so zähflüssig und fast schon kristallisiert gewesen, wie wir es noch nie erlebt haben. Vermutlich hat das an der großen Rapsmenge gelegen, die die umgebenden Landwirte in diesem Jahr bei uns angebaut haben.

Bereits während des Schleuderns ist dies als dick- bis zähflüssige Masse auf dem Boden der Zentrifuge erkennbar gewesen. Auch eine Premiere: diese dickflüssige Masse hat immer wieder die Poren unserer Spitzsiebe verstopft. Dadurch ist die Masse übergelaufen und hat auf dem Boden kleine Pfützen gebildet. Wie bereits gesagt, auch so etwas haben wir noch nicht erlebt.

Aus der Zentrifuge (hinten rechts) fließt der Honig in ein Spitzsieb und von dort in den Hobbock. Vorne rechts ist ein Spitzsieb, aus dem der Honig abtropft, weil die Poren verstopft gewesen sind.

Irgendwann, nach einigen Stunden, sind wir dann fertig gewesen. Wir körperlich, der Honig in den Lebensmitteleimern (Hobbocks). Die leeren Honigräume habe ich deswegen auch erst am Tag darauf den Bienenvölkern zurückgebracht.

Am Dienstag nach Pfingsten habe ich dann gewogen. Das Ergebnis: 176 kg Honig! Das ist die Menge aus etwa neun Völkern.

Die gesamte geerntete Honigmenge in den Hobbocks

Nun heißt es warten. Der Honig wird in den Keller gestellt und reift dort in den nächsten Wochen und Monaten aus, bevor er in Gläser abgefüllt werden kann. Dann haben wir wieder eine neue Eintracht! (Nicht den Frankfurter Sportverein, sondern das erste, was die Bienen eingetragen (=Tracht) und wir geerntet haben). Aufgrund der beobachteten Beschaffenheit des zentrifugierten Honigs rechne ich in diesem Jahr damit, dass die Reifezeit relativ kurz sein wird. Weil ein großer Teil wohl mit großer Sicherheit vom Raps stammen dürfte und Rapshonig recht zügig kristallisiert, kann es sein, dass diese Ernte, die Eintracht, bereits in wenigen Wochen sich in den Honiggläsern befinden wird.

Sobald die Kristallisation beginnt, wird der Honig gerührt. Dadurch bekommt er später seine typische cremige Konsistenz. Hierbei wird dann aus derzeit noch flüssig später das "fest".

Mein persönliches Fazit: diese Honigernte ist sehr anstrengend gewesen, wesentlich anstrengender als die Jahre zuvor. Einer der für mich hierbei wichtigsten Gründe liegt im Klimawandel! In diesem Jahr ist alles (!) vier Wochen zu früh im Vergleich zu den letzten Jahren. Dadurch haben sowohl die Bienen als auch wir deutlich weniger Zeit, sich den jahreszeitlichen Entwicklungen anzupassen. In wesentlich kürzerer Zeit muss dass erledigt sein, was früher einen Monat länger gedauert hätte. Wenn ich mir dies alles gedanklich zugrunde lege, könnte es bedeuten, dass das Trachtende und damit die nachfolgenden imkerlichen Arbeiten auch deutlich vorzeitig eintreten werden. Aber davon werde ich im Laufe des Jahres weiter berichten....

Versione italiana

Primo raccolto 2024

(21.05.2024) È fatta e abbiamo finito! Entrambe le cose sono vere. Per noi la Pentecoste 2024 è stata una celebrazione per e delle api.

Durante le ultime due ispezioni delle colonie, ci siamo resi conto che gli alveari stanno lentamente diventando angusti e le api hanno sempre meno spazio a disposizione. Questo contribuisce naturalmente alla formazione di sciami, che non vogliamo assolutamente. Allo stesso tempo, le camere del miele sono diventate sempre più pesanti. Alla fine, questo ci ha portato a decidere: “Il miele sarà estratto la domenica di Pentecoste!”.

Per prepararmi, ho effettuato i voli delle api il giovedì e il venerdì precedenti, in modo che le camere del miele fossero il più possibile libere dalle api la domenica, quando volevamo effettuare la raccolta. Naturalmente non è stato così. Sarebbe stato troppo facile! I primi favi di miele erano effettivamente liberi dalle api. Tuttavia, abbiamo dovuto spazzare via le api dalla metà di essi, telaio per telaio, e ne abbiamo comunque portate molte a casa con noi nel nostro appartamento. Le api di accompagnamento, per così dire.

Fotografia

Dieci telai, non sempre dieci, sono presenti nella nostra cucina. Provengono da 10 - in realtà quasi nove - colonie di api. Poiché non tutte le camere del miele erano completamente pronte per la raccolta, abbiamo rimosso solo due o tre telai da alcune colonie. Naturalmente, non vogliamo avere con noi il nettare non ancora confezionato.

Lavorando in team di due persone, abbiamo poi tolto il tappo e centrifugato. Ancora una volta, ci siamo resi conto che quest'anno quasi tutto è diverso dal solito. Alcuni mieli erano già così viscosi e quasi cristallizzati durante la disopercolatura, come non avevamo mai sperimentato prima. Ciò è probabilmente dovuto alla grande quantità di colza che gli agricoltori circostanti hanno coltivato qui quest'anno.

Questo era già riconoscibile come una massa densa e viscosa sul fondo della centrifuga durante il processo di centrifugazione. Un'altra novità: questa massa viscosa intasava ripetutamente i pori dei nostri setacci a punta. Di conseguenza, la massa traboccava e formava piccole pozzanghere sul pavimento. Come già detto, non abbiamo mai sperimentato nulla di simile prima d'ora.

Fotografia

A un certo punto, dopo qualche ora, abbiamo finito. Il miele veniva messo fisicamente nei secchi per il cibo (hobbock). Per questo motivo ho restituito le camere del miele vuote alle colonie di api solo il giorno successivo.

Il martedì successivo alla Pentecoste ho pesato il miele. Il risultato: 176 kg di miele! È la quantità di circa nove colonie.

Fotografia

Ora è il momento di aspettare. Il miele viene messo in cantina e matura nelle settimane e nei mesi successivi prima di poter essere riempito nei vasetti. Allora avremo un nuovo Eintracht! (non il club sportivo di Francoforte, ma la prima cosa che le api hanno raccolto e che noi abbiamo raccolto). In base alle caratteristiche osservate del miele centrifugato, mi aspetto che quest'anno il tempo di maturazione sia relativamente breve. Poiché è probabile che gran parte di esso provenga dalla colza e che il miele di colza cristallizzi abbastanza rapidamente, è possibile che questo raccolto, l'Eintracht, sarà nei vasetti di miele in poche settimane.

Non appena inizia la cristallizzazione, il miele viene mescolato. Questo gli conferisce in seguito la tipica consistenza cremosa. A questo punto, ciò che al momento è ancora liquido diventa “solido”.

La mia conclusione personale: questa raccolta di miele è stata molto faticosa, molto più degli anni precedenti. Una delle ragioni più importanti per me è il cambiamento climatico! Quest'anno tutto (!) è in anticipo di quattro settimane rispetto agli anni precedenti. Ciò significa che sia le api che noi abbiamo molto meno tempo per adattarci agli sviluppi stagionali. Ciò che prima richiedeva un mese in più deve essere fatto in un tempo molto più breve. Se prendo in considerazione tutto questo, potrebbe significare che la fine della stagione del miele, e quindi del successivo lavoro apistico, arriverà molto prima. Ma di questo riferirò più avanti nel corso dell'anno….

(31.03.24) In diesem Jahr fallen Ostern und die Umstellung auf die Sommerzeit zusammen. Während meines Morgenspaziergangs heute ist es nun nicht mehr zu übersehen. Das erste von mehreren Feldern entwickelt sich immer weiter weg vom Grün und hin zum Gelb.

Mit der Aussage, dass es hier an Ostern ein gelbes Meer geben wird, habe ich mich um ein paar Tage verschätzt. Doch inzwischen ist es auch von ferne nicht mehr zu übersehen, dass das Gelb der Blüten sich zunehmend durchsetzt. Nur noch wenige Tage und die Bienen tragen massenhaft den Nektar vom Raps ein.

Mehrere Felder sind bei uns mit Raps eingesät worden. Das bedeutet, dass in diesem Jahr unser erster Honig, die Frühtracht, die bei uns Eintracht heißt, möglicherweise ein fast reiner Rapshonig, also ein Sortenhonig, werden könnte.

(22.08.2023) In dieser Art haben wir das noch nie erlebt: eine Ernte und drei verschiedene Honige! Das ist sehr ungewöhnlich.

Das Ergebnis unserer ersten Honigernte heißt bei uns Riedberg-Imkern stets Eintracht. Mit dem bekannten Frankfurter Fußballverein hat dieses nichts zu tun. Das, was die Bienen in ihren Bienenstock eintragen, nennt man in der Imkersprache Tracht. Das Wort stammt aus dem Althochdeutschen und soll "das, was getragen wird" bedeuten. In der (früheren) Mode spielt das Wort heute noch eine Rolle. Hier bezeichnet man als Tracht eine landes- oder regionaltypische Kleideranordnung für bestimmte Anlässe.

Unsere diesjährige Eintracht hat uns drei verschiedene Honige geschenkt. Zwar sind alle Honige zur selben Zeit geerntet und geschleudert worden, aber bereits nach zwei Wochen hat der erste Teil davon schon zu kristallisieren begonnen. Der Rest hat sich mehr Zeit gelassen. Trotzdem hat die Kristallisation wieder zu zwei unterschiedlichen Zeiten kristallisiert. Den mittleren Teil habe ich vor wenigen Tagen abgefüllt, den dritten Teil heute, gerade eben.

Dieser Honig befand sich in seinem Lagereimer und hat hat sehr schnell mit der Kristallisation begonnen, während ich noch am Rühren und Abfüllen des mittleren Eintracht-Anteiles gewesen bin.

Auch dieser Honig ist äußerlich wieder von den anderen beiden etwas verschieden. Er ist wesentlich heller als der mittlere, jedoch etwas dunkler als der erste Anteil dieser Ernte. Die Geschwindigkeit seiner Kristallisation und jetzt seine helle Farbe lassen darauf schließen, dass auch hier der Rapsanteil etwas erhöht sein dürfte, jedoch nicht so hoch wie im ersten Anteil.

Unsere drei Eintracht-Honige im Vergleich: links der erste Anteil, in der Mitte der zweite und rechts der dritte Anteil der gleichen Ernte.

Die Farbe des Honigs hängt von der Zusammensetzung der eingetragenen Pollen ab. Übrigens verändert sich die Honigfarbe auch nach dem Abfüllen noch weiter. Ganz klassisch: Rapshonig wird im Laufe der Zeit fast schneeweiß, andere Honige dagegen eher gelber und/oder dunkler. Um diesen Prozess zu verlangsamen, soll der Honig ja auch kühl und dunkel gelagert werden.

Der erste Teil der ersten Honigernte ist inzwischen bereits im Glas. Dabei hat es sogar eine interessante Überraschung gegeben.

Wenn wir Honig schleudern, beginnen wir bei einer Zarge mit ihren zehn Rahmen. Sobald diese geschleudert worden sind, kommen die Rahmen der nächsten dran. Eine Zarge entspricht in diesem Fall dem Honigraum eines Bienenvolkes. Den aus der Schleuder ablaufenden Honig fangen wir in einem Hobbock, einem lebensmittelgerechten Kunststoffeimer, auf. Sobald er zur Hälfte gefüllt ist, wechseln wir zum nächsten Eimer. Ein solcher Eimer enthält etwa 20 kg Honig, wenn er halb gefüllt ist. Das ist ein Gewicht, dass sich noch gut tragen lässt. Ein anderer Vorteil der halben Füllung ist der, dass sich darin der Honig später besser rühren lässt, sobald dessen Kristallisation beginnt.

Bei der ersten Schleuderung haben wir mehrere Hobbocks auf diese Weise gefüllt und alle anschließend zum Reifen des Honigs in den Keller gestellt. Man könnte nun glauben, dass alle Eimer den gleichen Honig enthalten würden. Das ist leider ein Irrtum. Bienen sind blütenstet. Das heißt, sie besuchen immer nur eine bestimmte Sorte von Blüten. Das geht solange, bis deren Nektarproduktion erloschen ist. Dann erst wechseln sie zur nächsten Blüte. Die Konsequenz ist, dass dann plötzlich in einem Honigraum beispielsweise nur oder überwiegend Rapsnektar, in einem anderen hingegen Apfelnektar eingelagert wird. Normalerweise durchmischt sich das alles später beim Schleudern.

Die Überraschung: in diesem Jahr haben wir aus zwei dieser Hobbocks einen Honig abgefüllt, der bereits zwei Wochen nach der Ernte zu kristallisieren begonnen hat, während in den anderen Gefäßen nicht die Spur davon zu erkennen gewesen ist. Das bedeutet, dass in diesen Eimern ein sehr hoher Rapsanteil gewesen sein muss. Wegen seines relativ hohen Traubenzuckeranteiles beginnt ein Rapshonig recht früh zu kristallisieren. Üblicherweise dauert es bei uns vier bis sechs Wochen, bis dieser Prozess beginnt. Deshalb ist es um so erstaunlicher, dass es hier so rasant abgelaufen ist.

Die Folge: die Honige der ersten beiden Eimer mussten schon nach zwei Wochen gerührt werden, um den Vorgang der Kristallisation zu unterbrechen. Kurze Zeit später wäre der Honig sonst steinhart geworden. Zugleich hat dieser Honig eine typische Farbe für den Rapshonig angenommen: hellgelb bis fast weiß.

Links ist der Rapshonig, rechts der andere Honig aus der gleichen Ernte zu sehen.

Inzwischen ist die Hälfte dieser Ernte im Glas und mit Etiketten versehen. Damit können wir diesen ersten Honig nun in den Verkehr bringen.

Übrigens heißen bei uns die erste Ernte immer Eintracht, die zweite stets Zwietracht, die von unserem Standort im Niddapark Niedertracht. Jetzt ist es das allererste Mal, dass wir von der Eintracht sogar zwei unterschiedliche Honige haben.

Eintracht 2023 in Gläsern abgefüllt.

Und Frankreich ist doch eine Monarchie! Nicht nur im Umgang mit dem Staatspräsidenten, sondern auch ganz "normal" in der Bevölkerung.

Wir haben heute morgen Céline, die Königin der Auvergne getroffen und erlebt - und sind zugegebenermaßen ihrem Charme völlig erlegen. Le Mont-Dore ist eine der Kleinstädte in der Auvergne mit etwa 1350 Einwohnern. Sie liegt am Fuße des Puy de Sancy in einem Tal. Freitags ist dort traditionell Wochenmarkt. Die hiesigen Märkte sind ja völlig anders als unsere dagegen karg wirkenden deutschen Wochenmärkte. Sie sind zudem ein Erlebnis und zugleich ein Stück Kultur.

Gleich am Anfang des Marktes hat Céline ihren Stand mit Honigen und einigen wenigen Honigprodukten. Bei ihr ist immer etwas los. Kaum sind die ersten Kunden da, bietet sie ihnen an, ihren Honig zu probieren. Schnell und geschickt nimmt sie eine Probe auf einen Kunststofflöffel und reicht sie dem Kunden an. Der sagte natürlich kaum nein. Noch bevor die erste Probe geschmacklich im Munde verkostet ist, hat sie wieder einen Honig zum Testen auf einem Löffel parat. Mit Lächeln und großem Charme verwickelt sie so die Kunden ins Gespräch,  dass sie natürlich auch ihre Honige kaufen.

Der Clou dabei ist, dass sie sich auch auf Nicht-Franzosen blitzschnell einstellen kann und einstellt! Auf dem Tisch vor ihr liegt ein Blatt Papier mit gängigen Wörtern und Begriffen in vier verschiedenen Sprachen. Kaum hat sie erkannt, das ein Ausländer vor ihr steht, der ein Wort oder einen Begriff auf ihren Honiggläsern nicht kennt, greift sie zum Smartphone, fragt in welcher Sprache das Gegenüber zuhause ist, tippt das Wort ein und zeigt strahlend lächelnd die zugehörige Übersetzung. Das ist klasse!

In ihrem Beisein habe ich sie einfach die Königin der Auvergne genannt und sie strahlt dabei vor Freude über das ganze Gesicht. Das Schöne: ihre Freundlichkeit ist ansteckend!

La Reine d'Auvergne

Beim Honigtesten sind Matthias und ich uns schnell einig darüber, dass wir ein Glas Waldhonig, Miel de Forêt, mit heimnehmen. Ihre anderen Honige sind ebenfalls bis auf einen alles Sortenhonige. Der Rapshonig ist hier nicht so mein Fall, er ist mit zu festcremig und zu süß. Der Buchweizenhonig ist nicht schlecht, zumal wir ihn mit einem finnischen Buchweizenhonig, den wir daheim stehen haben, vergleichen können. Der finnische Honig geht gar nicht an mich, der von Céline hingegen ist ausgesprochen lecker.

Auf dem Rückweg gehe ich nochmals bei ihr vorbei und mache die Photos für den Blog mit meinem Smartphone. Damit kann ich die Bilder ohne Umwege einarbeiten und den Beitrag zügig veröffentlichen. Das habe ich ihr versprochen, denn schließlich bin ich inzwischen ein neuer Fan von ihr, der Reine d'Auvergne,  geworden.

Wer mehr über sie wissen möchte: sie heißt Céline Lazarczyk, lebt in Orcival und ist unter der E-Mail-Adresse lebassetgourmand@gmail.com zu erreichen. Einkaufen bei ihr lohnt sich.

Um es anders, vielleicht ein wenig technischer, zu beschreiben: sie versteht es sehr gut, ihre Produkte an die Frau und an den Mann zu bringen, nicht aufdringlich und doch sehr überzeugend. Das ist für mich ein sehr gelungenes Beispiel von Professionalität und Marketing. Von dieser Frau kann man lernen wie es geht.

PS.: Leider gibt es zurzeit technische Probleme. Deswegen kann ich die Photos nicht hochladen und in den Beitrag einfügen. Ich hole das in den nächsten Tagen nach. HD

 

Gestern Abend habe ich ich bereits erzählt bekommen: der Raps blüht in unserer Gegend bereits.

Mit Rapshonig bin ich groß geworden. Er ist für mich der Inbegriff der Imkerhonige. Ich sage das sogar heute noch, auch wenn alle Ahnung Habenden darüber nur müde lächeln. Ja, ich weiß es selber, es gibt qualitativ wesentlich hochwertigere und bessere Honige. So ist es aber nun einmal mit Kindheitserinnerungen, sie bleiben treu.

Zum Glück wächst bei uns in der Nähe in diesem Jahr nur sehr wenig Raps. Das erhöht die Chance bei der ersten Tracht auf einen guten Honig von der Obstblüte. Beim Spazierengehen heute habe ich allerdings tatsächlich die ersten gelben Blüten selbst gesehen.

Rapsblüte am 18.04.2018

Jetzt bleibt zu hoffen, dass es in diesem Jahr nicht wieder zu einem zeitlichen Zusammentreffen von Raps- und Obstblüte kommen wird. Die Chancen hierfür sind  allerdings eher schlecht. Wir erleben gerade einen Temperatursprung auf 26 Grad bei uns. Die Blüten explodieren geradezu momentan.

Wer weiß, wie das wird?

An ihm scheiden sich die Geister. Die einen lieben, die anderen hassen ihn. Für mich als Norddeutscher ist Rapshonig sehr vertraut und mit dem Bild von riesigen gelb leuchtenden Rapsfeldern verbunden. Als ich in Frankfurt während unserer Imkerausbildung mit unserem Praktikumsleiter darüber sprach und es wagte, meine Vorliebe für diesen Honig auszusprechen, erntete ich nur ein müdes Lächeln. Es gäbe doch so viele andere Honige und ausgerechnet dieser, der doch nur süß ist? Ja! Ausgerechnet dieser! Auch wenn ich andere Honige inzwischen sehr schätze, komme ich immer wieder auf ihn zurück.

Auf dem Frankfurter Riedberg bauen die Ortslandwirte regelmäßig auch Raps an. An norddeutsche Feldergrößen kommt man hier nie heran, nicht einmal dann, wenn alle paar Jahre in der Fruchtfolge ein für hiesige Verhältnisse riesiges Areal mit Raps bewirtschaftet wird.

Damit Raps "honigt", also viel Nektar produziert, benötigt er einen feuchten Fuß. Möglichst zu Beginn der Blütezeit sollte es geregnet haben, dann wird für die Bienen die Ausbeute größer. In trockenen Jahren wie 2014 ist der Honigertrag dagegen nur sehr mager.

Der Honig schmeckt sehr süß, ist je nach Rapsanteil von hellgelber bis fast weißer Farbe. Er besitzt keinen ausgeprägten Eigengeschmack wie zum Beispiel ein Kastanien- oder Thymianhonig. Für uns norddeutsche Süßmäuler ist das jedoch ideal.

Diesen Honig zu ernten und zu verarbeiten, kann tückisch sein. Beim Abschleudern sieht er wie jeder andere Nektar aus, weder ist er zu hell noch zu dunkel. Er wird in großen Eimern aufgefangen und bei etwa 15 Grad im Keller zunächst gelagert. Hier heißt es nun nach wenigen Tagen aufzupassen: manchmal beginnt er schon nach sehr kurzer Zeit zu kristallisieren. Dann muss der Honig schleunigst gerührt werden, um die Kristallisationskerne mechanisch wieder zu zerstören. Ansonsten neigt er dazu innerhalb sehr kurzer Zeit fest zu werden. Aus dem leicht dahin fließenden Nektar wird schnell ein sehr zäh fließender Honig, der dann hart wie Beton werden kann und dann nicht mehr so einfach zu verarbeiten ist.

Unsere erste Honigernte 2016 bestand aus einem sehr rapsbetonten Honig. Bereits eine Woche nach dem Abschleudern begann in vier von fünf Lagergebinden die Kristallisation. Zum Glück hatte ich um Ostern herum uns ein Rührgerät geleistet. Damit müssen wir nicht mehr mit einer Bohrmaschine, einem vorgesetzten Untersetzungsgetriebe und der Rührspirale per Hand rühren, sondern können das einem Motor auf einem Gestell überlassen. Ein weiterer Vorteil: das Motorengeräusch ist wesentlich leiser als das einer Bohrmaschine.

Honigrührmaschine
Honigrührmaschine

Mit unserer Rührmaschine habe ich den Honig zu rühren begonnen. Nach zwei Tagen war er trotzdem schon so zähflüssig geworden, dass, wenn nicht bald abgefüllt würde, an ein Abfüllen nicht mehr zu denken wäre. Doch fehlten uns dafür noch die nötige Menge an Gläsern. Am Mittwochnachmittag habe ich die nötige Menge an Honiggläsern aus Butzbach im Taunus geholt. Während unten im Keller die Rührmaschine unseren Honig erneut rührte, lief oben die Geschirrspülmaschine mit den Gläsern und zugehörigen Deckeln.

Rapshonig an der Rührspirale
Rapshonig an der Rührspirale

Das erste Abfüllen verlief mehr als zäh. Es dauerte ungefähr fünf Minuten, bis ein Glas gefüllt war. Bei dem zweiten Eimer ging es etwas schneller, rasant wurde es beim dritten. Dann allerdings geriet alles ins Stocken, weil sich unten im Gefäß ein dicker zäher Rand aus Rapshonig abgesetzt hatte. Gleiches beim letzten Behältnis. Mühsam habe ich diese zähe Masse entfernt und in einem Honigeimer getrennt gesammelt. Kurz vor 23 Uhr stellte ich über diesem dickflüssigen hochviskösen Honig die Rührmaschine erneut an, um auf diese Weise die Masse dünnflüssiger zu rühren.

Fast weißer Rapshonig an der Rührspirale
Fast weißer Rapshonig an der Rührspirale

Gegen 1:45 des folgenden Tages war ich dann mit allem fertig: 143,75 Gläser Honig waren abgefüllt, gewogen, zugeschraubt und wieder in den Keller transportiert worden. Dort bleiben sie zwei bis drei Wochen stehen, dann werden sie etikettiert und können in den Verkauf gehen.

Bei dieser Aktion habe ich verstanden, warum viele Imker die Augen nach oben ziehen, wenn sie das Stichwort Rapshonig hören. Es ist schon viel Arbeit, mehr jedenfalls als bei anderen Honigen.

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