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(15.03.2024) Noch ein weiteres Mal zum Thema Raps (und damit auch zum Klimawandel). Heute Morgen gehe ich bei uns durch die Felder und bin erstaunt und erschrocken zugleich. Aufgrund der relativ warmen Temperaturen der letzten Tage "schießt" der Raps förmlich gerade in die Höhe. An mehreren Stellen hat er bereits eine Höhe von fast 50 cm erreicht.

Sagte ich vor Tagen noch, dass er in spätestens vier Wochen blühen würde, muss ich diese Aussage wohl jetzt deutlich nach unten korrigieren. Es wird keine vier Wochen mehr dauern, sondern geschätzte zwei bis die ersten Blüten sich gelb öffnen.

Für uns als Imker heißt das, dass wir demnächst schon die Honigräume aufsetzen müssen, damit die Bienen die Waben ausgebaut und Platz zum Einlagern des anfallenden Nektars haben. Damit werde ich nächste Woche beginnen!

Links ist bereits die Blüte in ihren Ansätzen gut ausgebildet. Einzelne Blütenstände sind bereits jetzt kniehoch über dem Boden (rechtes Bild), viele Pflanzen haben eine Höhe von etwa 40 cm. Jetzt ist es nur noch eine Frage von relativ kurzer Dauer, bis die Felder sich in leuchtendes Gelb verwandeln.

Damit können wir Imker vermutlich eine recht frühe und starke Honigernte erwarten, die, zumindestens bei uns, einen sehr deutlich vom Raps dominierten Honig hervorbringen wird.

(12.03.2024) Gestern Morgen habe ich mal wieder beim Spaziergang über den Riedberg auf den heranwachsenden Raps geschaut. Die Pflanzen haben inzwischen eine Höhe von bis zu 40 cm erreicht. Im Herz, dem Blüten- und Blattansatz, ist die Entwicklung der Blüten deutlich vorangeschritten. Ich zeige im Folgenden links ein aktuelles Bild, rechts eines vom 27.2.2024 zum direkten Vergleich.

In vermutlich weniger als vier Wochen wird der Raps bei uns blühen. Die Obstblüte hat mit den Pflaumen bereits begonnen. Wir sind geschätzte vier Wochen früher als sonst in der Entwicklung voraus.

Das stellt uns Imker vor erhebliche Herausforderungen: die Tracht setzt früher ein. Wir haben vorgestern auf dem Lehrbienenstand bereits die erste verdeckelte Drohnenbrut gesehen. Ein Volk hat sich bereits eine verdeckelte Königinnenzelle herangezogen. Das sind alles Phänomene, die sich sonst frühestens Mitte bis Ende April erst herausbilden. Das bedeutet dann auch, dass wir mit dem Einsatz von Drohnenrahmen zur biologischen Varroabekämpfung sehr viel früher beginnen müssen. Mit dem früheren Trachtbeginn wird sich dann auch die Zeit bis zum Trachtende verlängern. Möglicherweise wird die üblicherweise im Juli einsetzende exponentielle Vermehrung der Varroamilben dann ebenfalls früher einsetzen.... Das sind lauter Unwägbarkeiten, die derzeit auf uns Imker zukommen und denen wir uns natürlich stellen wollen und werden! Das dürfte ein sehr spannendes und anspruchsvolles Bienenjahr werden.....

(27.02.2024) Heute Mittag bin ich draußen spazieren gewesen. Bei uns in der Gegend auf dem Frankfurter Riedberg sind bereits im letzten Jahr auf mehreren Äckern Raps ausgesät worden. Deswegen ist in diesem Frühjahr natürlich mit einer größeren Ernte von Rapshonig zu rechnen, wenn...

Ja, wenn! Wir erleben in diesem Jahr eine besonders intensive Veränderung. Gestern Abend habe ich in den Tagesthemen des Ersten Fernsehens den Wetterbericht von Sven Plöger verfolgt. Er hat dort den "Phänologischen Kalender" vorgestellt. Dieser Kalender orientiert sich nicht an Daten und Jahreszeiten, sondern an Phänomen in der Natur. Er kennt deswegen auch mehr als die vier klassischen Jahreszeiten. So beginnt beispielsweise der Vorfrühling mit dem Start der Haselblüte.

Nach dem Phänologischen Kalender dauert die Winterruhe - gemittelt über den Verlauf von 30 Jahren - bis 1991 120 Tage. Danach ist sie stetig kürzer geworden. Jetzt aktuell in diesem Winter beträgt sie gerade einmal 74Tage (!). Das deckt sich mit meinen eigenen Beobachtungen von dem Auftreten der Haselblüte, die ich hier im Blog veröffentlicht habe.

Momentan steht der Raps bei uns etwa 25 cm hoch. Der Blick ins Herz der Blätter hinein, offenbart sich dort Schreckliches: die Blütenknospen sind bereits vorgebildet! Und das Ende Februar 2024! Das bedeutet, dass es in wenigen Wochen für die Bienen zu einer Massentracht mit Rapsnektar kommen wird. Der mögliche Haken dabei aber ist, dass die Bienenvölker dann noch gar nicht für eine solche starke Tracht mengenmäßig stark genug sind.

Zudem könnte ein anderes Problem dabei zeitnah entstehen: die beginnende Obstblüte. Sehr oft überlappen sich die Raps- und Obstblüte. Im Idealfall wechseln sie sich ab, im schlimmsten Fall verlaufen sie parallel zueinander.

Lauter Unsicherheiten! Ich mache damit noch weiter: was nutzt es, wenn der Raps zwar blüht, er aber keinen Nektar produziert? Dieses Phänomen haben wir bereits mehrere Male erleben dürfen. Das geschieht, wenn die Boden während der Blütezeit zu trocken ist. Nun können wir uns in diesem vergangenen Winter kaum über Regenmangel beklagen, eher ist das Gegenteil der Fall. Das lässt uns natürlich hoffen.

Normalerweise blüht der Raps bei uns etwa ab Mitte April bis Mai. Bis dahin wären es dann noch etwa sechs Wochen. Aber, so wie die ersten Blüten bereits ausgebildet sind, wird das in diesem Jahr vermutlich einige Wochen früher sein. Zumal der Raps jetzt im Grunde nur noch an Höhe gewinnen muss.

Ich zeige zwei Bilder von heute, die die Rapsblüten bereits im Ansatz sehr deutlich zeigen:

Auf beiden Photos, aber besonders gut im rechten, sind die Blüten bereits zu erkennen.

english version:

Springtime in climate change 2024

(27/02/2024) I went for a walk outside at lunchtime today. In our neighbourhood on Frankfurt's Riedberg, rapeseed was already sown on several fields last year. So of course we can expect a larger harvest of rapeseed honey this spring, if…

Yes, if! We are experiencing a particularly intense change this year. Yesterday evening I watched Sven Plöger's weather report on the Tagesthemen programme on German television. He presented the "Phenological Calendar". This calendar is not based on dates and seasons, but on phenomena in nature. It therefore recognises more than the four classic seasons. For example, early spring begins with the start of the hazel blossom.

According to the phenological calendar, winter dormancy - averaged over the course of 30 years - lasted 120 days until 1991. After that, it has become steadily shorter. Now this winter it is just 74 days (!). This coincides with my own observations of the appearance of the hazel blossom, which I have published here in the blog.

At the moment, the oilseed rape is about 25 cm high. A look into the heart of the leaves reveals something terrible: the flower buds are already pre-formed! And that's at the end of February 2024! This means that in just a few weeks, the bees will have a mass harvest of rapeseed nectar. The potential catch, however, is that the bee colonies will not yet be strong enough for such a heavy harvest.

In addition, another problem could arise at the same time: the onset of fruit blossom. Rapeseed and fruit blossom very often overlap. Ideally, they alternate; in the worst case, they run parallel to each other.

All sorts of uncertainties! I'll continue with this: what use is it if the oilseed rape is flowering but not producing nectar? We have already experienced this phenomenon several times. It happens when the soil is too dry during the flowering period. We can hardly complain about a lack of rain this past winter, in fact the opposite is the case. That gives us hope, of course.

The oilseed rape normally flowers from around mid-April to May. That would be about six weeks away. But, as the first flowers have already formed, it will probably be a few weeks earlier this year. Especially as the oilseed rape now basically just needs to gain height.

I'm showing two pictures from today, which clearly show the rapeseed flowers at the beginning:

versione italiana:

La primavera del cambiamento climatico 2024

(27/02/2024) Oggi, all'ora di pranzo, ho fatto una passeggiata all'aperto. Nel nostro quartiere sul Riedberg di Francoforte, la colza è già stata seminata in diversi campi l'anno scorso. Quindi è ovvio che questa primavera ci aspettiamo un raccolto più abbondante di miele di colza, se…

Sì, se! Quest'anno stiamo vivendo un cambiamento particolarmente intenso. Ieri sera ho seguito il servizio meteorologico di Sven Plöger nel programma Tagesthemen della televisione tedesca. Ha presentato il "Calendario fenologico". Questo calendario non si basa su date e stagioni, ma sui fenomeni della natura. Riconosce quindi più delle quattro stagioni classiche. Ad esempio, l'inizio della primavera inizia con la fioritura del nocciolo.

Secondo il calendario fenologico, la dormienza invernale - calcolata in media su 30 anni - è durata 120 giorni fino al 1991. In seguito, è diventata sempre più breve. Ora questo inverno è di soli 74 giorni (!). Questo coincide con le mie osservazioni sulla comparsa dei fiori di nocciolo, che ho pubblicato qui nel blog.

Al momento, la colza è alta circa 25 cm. Uno sguardo al cuore delle foglie rivela qualcosa di terribile: i boccioli dei fiori sono già preformati! E questo alla fine di febbraio 2024! Ciò significa che in poche settimane le api avranno un raccolto massiccio di nettare di colza. Il potenziale problema, tuttavia, è che le colonie di api non saranno ancora abbastanza forti per un raccolto così abbondante.

Inoltre, nello stesso periodo potrebbe sorgere un altro problema: l'inizio della fioritura dei frutti. La colza e la fioritura dei frutti si sovrappongono molto spesso. Idealmente, si alternano; nel peggiore dei casi, corrono paralleli l'uno all'altro.

Un'infinità di incertezze! Continuerò con questo: a cosa serve se la colza fiorisce ma non produce nettare? Abbiamo già sperimentato questo fenomeno diverse volte. Succede quando il terreno è troppo secco durante il periodo di fioritura. Non possiamo certo lamentarci della mancanza di pioggia di quest'inverno, anzi è vero il contrario. Questo ci fa ben sperare, naturalmente.

La colza fiorisce normalmente da metà aprile a maggio. Mancano circa sei settimane. Ma, dato che i primi fiori si sono già formati, quest'anno sarà probabilmente anticipata di qualche settimana. Soprattutto perché ora la colza deve solo crescere in altezza.

Vi mostro due immagini di oggi, che mostrano già molto chiaramente i fiori della colza:

Vor einer Woche habe ich photographierte Rapsblüten gezeigt, die am Entstehen sind. In dieser Woche hat es geregnet, die Temperaturen sind tagsüber so um 10° C gewesen und die Wuchshöhe des Rapses hat sich nahezu verdoppelt.

Gestern habe ich das erste Gelb der Blütenblätter entdeckt und heute davon Photos erstellt. Hier ist eines davon:

Zum Vergleich dazu eines der Bilder der letzten Woche:

Das sind schon sehr deutliche Unterschiede. In wenigen Tagen ist es dann soweit, die Rapsblüte ist eröffnet!

Die Tagestemperaturen sind zwar noch niedrig, aber schon so hoch, dass die Bienen ausfliegen, bestäuben und Nektar eintragen können.

Sind die letzten Tage doch feucht, regnerisch und relativ kühl bis fast zu kalt schon gewesen. Aber auf unseren benachbarten Feldern entwickelt sich der im Herbst ausgesäte Raps unwahrscheinlich schnell. Innerhalb weniger Tage schießen die einzelnen Pflanzen in die Höhe und entwickeln in rekordverdächtiger Zeit ihre Blütenstände.

Das bedeutet, dass in wenigen Tagen diese ersten Knospen sich öffnen und die bereits zu ahnenden gelben Blüten erscheinen werden. Damit der Raps für die Bienen "interessant" wird, bedarf es zweier Voraussetzungen: 1.) es sollte nicht zu kalt sein, d.h. die Tagestemperatur sollte nicht unter 10-12 Grad Celsius sinken, und 2.) der Raps sollte einen feuchten Fuß haben. Das bedeutet, es sollte draußen und auf dem Boden nicht zu trocken sein. Wenn der Raps nicht genügend Feuchtigkeit an seinen Wurzeln hat, produziert er zu wenig bis keinen Nektar, der die Bienen anlocken könnte.

Leider fallen in unserer Region sehr oft die Zeiten der Obst- und Rapsblüte zusammen. Für die Gegner des Rapshoniges ist das ein Grund zur Freude, für die Liebhaber des Sortenhoniges Rapshonig jedoch nicht. Der Grund liegt in der Vermischung dieser beiden Honig- genauer geschrieben Nektarquellen. Je höher der Rapsanteil, desto heller und fester wird der Honig. Einen reinen Obstblütenhonig gibt es aus dieser Gegend leider nicht. In diesem Jahr ist die Anbaufläche für Raps allerdings relativ gering. Sollte es ab jetzt keine stärkeren Fröste mehr geben, könnte die Nektarausbeute von Obstbäumen relativ hoch werden.

In meiner Heimat Schleswig-Holstein blüht der Raps erst sehr viel später. Dadurch ist es - auch aufgrund der vorhandenen großen Felder - möglich, reine Rapshonige zu erzeugen. Von einem Sortenhonig kann man dann erst sprechen, wenn von einer Blütenart mehr als 60% des eingetragenen Nektars stammt.

Wir schreiben heute den 10. April 2021. Gestern bin ich spazieren gegangen und habe dabei auf die umliegenden Felder geblickt. In diesem Jahr werden wir nur wenig Raps vorfinden. Dafür ist die Blütenentwicklung bereits in vollem Gange.

Blütenansätze beim Raps

In wenigen Wochen, eher in wenigen Tagen sogar, werden die ersten gelben Rapsblüten sichtbar sein. Damit haben die Bienen eine für sie wichtige Nahrungsquelle.

Derzeit ist die Pflaumenblüte bereits in vollem Gang, die Kirschblüte beginnt gerade.

Je nach Entwicklungsstand der einzelnen Bienenvölker kommt damit der Zeitpunkt heran, zu dem die Honigräume auf die Bruträume gesetzt werden können. Die Zeit der Kirschblüte ist in etwa der erste mögliche Zeitpunkt dafür. Wir werden sehen, was uns dieses Bienenjahr bringen wird.

Es leuchtet beim Spazierengehen schon kräftig, auch wenn die Rapsblüten noch nicht vollständig entfaltet sind.

Wie mag das wohl von oben aussehen? Hierzu habe ich mit einer Drohne einen kleinen Flug über einen Teil der Rapsfelder gemacht. Fazit: da ist noch viel Gelb drin....

Die Tage sind sehr warm gewesen, heute sogar sommerlich warm. Diese Temperaturen treiben die Entwicklung in der Natur rasant voran.

Die Kirschen stehen in voller Blüte, ganze Hänge sind weiß gefärbt.

Auch der bereits zuvor erwähnte Raps kommt voran. Er beginnt bereits zu blühen.

Beginn der Rapsblüte am 9.4.2020 in Frankfurt

Noch sind es nicht alle Blüten, die geöffnet sind. Es ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis es soweit ist und großflächiges Gelb zu sehen sein wird. Heute ist Gründonnerstag. An Ostern werden wir demnach wohl alle Honigräume auf die vorhandenen Beuten aufsetzen.

Kurz nach 11 Uhr heute morgen betrete ich die Streuobstwiese und höre bereits ein leises Summen. Einer der Kirschbäume ist die "Lärmquelle". Von hier kommt das Summen. Unterhalb von ihm ist es unglaublich laut. Zu hören ist viel, zu sehen wenig. So ist das manchmal mit den fleißigen Bienen... Mich freut das natürlich sehr, weil es bedeutet, dass jetzt bereits sowohl viel Nektar eingetragen als auch kräftig bestäubt wird. In wenigen Wochen werden wir sehen, was daraus geworden ist.

Die Zeit der Kirschblüte ist oft bereits der Zeitpunkt, zu dem bei uns die ersten Honigräume aufgesetzt werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden wir jedoch keinen Riedberger Kirschblütenhonig bekommen. Der Grund ist in der Nachbarschaft zu finden: um uns herum stehen in diesem Jahr wieder einige Rapsfelder. Die Rapsblüte steht unmittelbar bevor. Kirsch- und Rapsnektar werden sich also beim Honigschleudern vermischen.

Noch blüht der Raps nicht. Seit dem 22. März hat es bei uns nicht mehr geregnet. Damit der Raps gut und reichlich Nektar produzieren kann, benötigt er einen "feuchten Fuß". Das heißt, es muss demnächst mal wieder regnen. Der übrigen Vegetation täte das übrigens auch nur gut!

Vom heutigen Imkern habe ich mit meinem Smartphon wieder ein Video gedreht. Ich stelle es bei Youtube ein. Hier ist der Link dazu:

Dieser Tage spricht alle Welt von CoViD-19 und dem Corona-Virus. Fast wie bei dieser Infektion wird es uns Riedberg-Imkern auch gehen. Aber nur fast.

Derzeit ist es draußen sehr warm. Die Temperaturen betragen bis 17° bei uns. Die Natur sprießt und es beginnt überall zu blühen. Die Pflaumenblüten sind bereits geöffnet. Die Kirschblüte und die Apfel- und Birnenblüten erscheinen in den nächsten Wochen.

Parallel zu dieser Obstblüte erwarten wir in diesem Jahr noch etwas anderes: die Rapsblüte. Bei uns, im Einzugsgebiet der Bienen. steht in diesem Jahr relativ viel Raps auf den Äckern. Das wäre für sich nicht weiter schlimm. Jedoch ist der Raps in diesen Tagen am "Schießen". Er ist noch relativ niedrig, aber die Blütenansätze sind bereits weit entwickelt.

Die ersten Knospen des Raps am 18. März 2020

So wie oben sieht hier bei uns der Raps fast überall schon aus. Das bedeutet, es sind nur noch wenige Tage, bevor er zu blühen beginnen wird.

Beim Spazierengehen habe ich heute schon zwei erste Rapsblüten photographiert.

Erste Rapsblüten am 18. März 2020
Rapsblüte am 18. März 2020

So sehr ich mich jedes Jahr auf die Rapsblüte freue, so sehr bedaure ich, dass sie in diesem Jahr wieder einmal mit der Obstblüte zusammenfallen wird. Damit werden die Bienen so etwas wie eine Massentracht bekommen und diese wird dann eindeutig vom Raps dominiert. Mit anderen Worten: unser erster in diesem Jahr zu erntender Honig wird ein Honig mit großem bis sehr großen Rapsanteil werden, bei dem die Obstblütennektare mehr oder weniger untergebuttert sind. Ein Obstblütenhonig als Frühtrachthonig wird damit ziemlich unwahrscheinlich.

Seit wenigen Tagen ist es bei uns ziemlich warm geworden. An allen Ecken sprießt es. Die Forsythien beginnen zu blühen. Ebenso bereits die ersten Obstbäume.

Forsythien sind für die Nicht-Imker oft die ersten Anzeichen des nahenden Frühlings. Aber: für die Bienen sind sie völlig nutzlos, weil sie keinen Nektar und keinen Pollen abgeben. Trotzdem können wir alle uns an ihnen nach der Winterpause sehr erfreuen.

Auf der Streuobstwiese haben die ersten Pflaumen ihre Blüten gezeigt. Die ersten Apfelblüten sind ebenfalls sichtbar, aber noch nicht geöffnet. Das wird in wenigen Tagen der Fall sein.

Apfelblüte am 23.03.2019
Apfelblüte 23.03.2019

Heute sind bei uns 18 Grad Außentemperatur. Nicht nur die Menschen sind bei diesem Wetter in großen Mengen draußen zu finden, auch die Bienen sind es.

An den Fluglöchern herrscht regelrechter Hochbetrieb. Die folgenden Bilder stammen wie alle auf dieser Seite vom heutigen Tag und geben einen kleinen Eindruck des aufblühenden Frühlings wieder.

Landeanflug vor einem Flugloch
Landeanflug vor dem Flugloch
Anfliegende Bienen
Anfliegende Bienen
Bienen im Landeanflug
Betrieb vor dem Flugloch

Auch die Blüte schreitet rapide voran. Die Pflaumenblüte ist bei uns bereits in vollem Gange.

Pflaumenblüte
Pflaumenblüte

Der Weinbergpfirsich blüht ebenfalls bereits.

Weinbergpfirsichblüten
Weinbergpfirsich

Wenn es in diesem Tempo so weitergeht, dann beginnt in wenigen Tagen bereits die Kirschblüte. Sie ist für uns Imker ein wichtiger Zeitpunkt. Mit ihrem Beginn können wir bereits, wenn die Völker es von ihrer Stärke her zulassen, die ersten Honigräume aufsetzen.

Knospen von Kirschblüten
Knospen von Kirschen
Kirschblütenknospen

Auf den umliegenden Feldern haben die Landwirte nach der großen Trockenheit im letzten Sommer keinen Raps ausgebracht. Die Zeit der Rapsblüte liegt etwa Mitte April bis Anfang Mai. Sie fällt häufig zusammen mit der Obstblüte.

Die Tatsache, dass wir dieses Jahr rapslos sind, verspricht im Frühjahr dieses Mal einen etwas anderen Honig. Ich erwarte in diesem Jahr einen Honig, bei dem deutlich die Obstblüten im Vordergrund stehen.

Nicht nur die Obstblüte ist derzeit groß im Kommen. Auch auf dem Boden tut sich etwas:

Hundsveilchen

die ersten Veilchen blühen ebenfalls.

Dieses Jahr ist für uns in seinem Verlauf ungewöhnlich. Erst ist es zwischendrin zu kalt, dann kommt es dadurch zu einer Entwicklungsverzögerung bis zu 10 Tagen.

In unserer Umgebung bauen die Landwirte regelmäßig Raps an. Die Rapsblüte verlagert sich in der Regel in den letzen Jahren immer weiter nach vorne und fällt deshalb immer häufiger mit der Obstblüte zusammen. Glücklicherweise haben wir in diesem Jahr im Umkreis von zwei bis drei Kilometern nur wenig Raps stehen. Dadurch werden wir einen Honig erhalten, der tatsächlich einmal von der Obstblüte dominiert wird und anders als gewohnt sein wird.

Hinzu kommt, dass wir ein neues Volk aufgestellt haben, dass unglaublich fleißig im Eintragen von Nektar ist. Bei diesem Volk ist seit einer Woche der Honigraum gefüllt und muss dringend geleert werden, damit das Volk wieder Platz zum Eintragen erhält. Auch in anderen Völkern steht es mit erntefähigem Honig gut in diesem Frühjahr.

Normalerweiser ernten wir in den letzten Jahren das erste Mal etwa Mitte Juni. Dieses Mal sind wir mindestens zwei Wochen früher dran.

Zur Vorbereitung der Ernte werden unter die Honigräume Bienenfluchten gestellt. Sie stellen eine Art Schleuse oder Drehtür dar. Die Bienen im Honigraum können zwar heraus, aber nicht mehr herein. Dadurch entleert sich der Honigraum, so dass die Zargen und Waben darinnen bienenarm bis - im Idealfall - sogar bienenfrei sind.

Die Bienenfluchten legen wir heute bei fünf Völkern ein, geerntet wird dann morgen früh. Anschließend werden alle benötigten Gerätschaften geputzt, auch wenn sie nach ihrer letzten Verwendung gereinigt gelagert worden sind. Honig ist nun mal auch ein Lebensmittel und da sollten die hygienischen Maßstäbe durchaus schon hoch sein.

Ein kleiner Nebeneffekt beim Einlegen der Bienenfluchten ergibt aus sich dem Abheben der Honigräume. Hierbei lässt sich sehr schnell erkennen, ob sie leicht, schwer oder ganz schwer sind. Ich schätze aufgrund der Gewichte, dass wir morgen theoretisch Honig in einer Menge von 80 bis 100 Kilogramm ernten können. Wie weit diese Schätzung realistisch oder von Wunschdenken geprägt ist, werden wir morgen sehen.

 

 

 

 

Gestern Abend habe ich ich bereits erzählt bekommen: der Raps blüht in unserer Gegend bereits.

Mit Rapshonig bin ich groß geworden. Er ist für mich der Inbegriff der Imkerhonige. Ich sage das sogar heute noch, auch wenn alle Ahnung Habenden darüber nur müde lächeln. Ja, ich weiß es selber, es gibt qualitativ wesentlich hochwertigere und bessere Honige. So ist es aber nun einmal mit Kindheitserinnerungen, sie bleiben treu.

Zum Glück wächst bei uns in der Nähe in diesem Jahr nur sehr wenig Raps. Das erhöht die Chance bei der ersten Tracht auf einen guten Honig von der Obstblüte. Beim Spazierengehen heute habe ich allerdings tatsächlich die ersten gelben Blüten selbst gesehen.

Rapsblüte am 18.04.2018

Jetzt bleibt zu hoffen, dass es in diesem Jahr nicht wieder zu einem zeitlichen Zusammentreffen von Raps- und Obstblüte kommen wird. Die Chancen hierfür sind  allerdings eher schlecht. Wir erleben gerade einen Temperatursprung auf 26 Grad bei uns. Die Blüten explodieren geradezu momentan.

Wer weiß, wie das wird?

Heute Morgen, während ich um 6 Uhr am Joggen war, lief ich an den bei uns gelegenen Rapsfeldern entlang. In der fortgeschrittenen Dämmerung war bereits deutlich zu erkennen, wie sehr die Pflanzen wachsen und die Blütenknospenbildung eingesetzt hat, aber die charakteristischen gelben Blüten waren noch nicht vorhanden.

Auf dem Heimweg am Abend fuhr ich über die Autobahn A661 in Richtung Norden und glaubte meinen Augen nicht zu trauen: östlich der Autobahn, in Richtung des Frankfurter Stadtteils Bonames leuchtete es bereits gelb. Der dort wachsende Raps hat bereits voll zu blühen begonnen.

Kaum daheim, musste ich deshalb mit meiner Photoausrüstung sofort losgehen und vom oben erwähnten Rapsfeld eine Bestandsaufnahme machen. Nach dem Erschrecken an der Autobahn, war ich etwas beruhigter. Aber auch hier hat sich der Raps im Laufe des Tages zunehmend verändert. Die ersten Blüten sind, wenn auch noch sehr vereinzelt, hier bereits aufgegangen.

Noch sehr vereinzelte Blüten

Nur wenige Blüten sind bereits aufgegangen, die anderen stehen kurz davor

Einzelne Dolden stehen bereits in voller Blüte

Durch die Wärme der letzten Tage und Wochen bedingt, sind wir mit dem Erscheinen der Blüten viel zu früh dran. Leider ist der Boden viel zu trocken. Es fehlt der notwendige Regen, damit die Blüten ihren Nektar ausreichend bilden können. Ohne Regen und somit ohne Nektar sammeln die Bienen nichts ein und produzieren somit keinen Honig. Faustregel: der Raps benötigt einen feuchten Boden, damit er Nektar produzieren kann.

Für uns hat der frühe Blütebeginn die Konsequenz, dass wir ziemlich zügig nun doch schon die ersten Honigräume aufsetzen müssen.

An ihm scheiden sich die Geister. Die einen lieben, die anderen hassen ihn. Für mich als Norddeutscher ist Rapshonig sehr vertraut und mit dem Bild von riesigen gelb leuchtenden Rapsfeldern verbunden. Als ich in Frankfurt während unserer Imkerausbildung mit unserem Praktikumsleiter darüber sprach und es wagte, meine Vorliebe für diesen Honig auszusprechen, erntete ich nur ein müdes Lächeln. Es gäbe doch so viele andere Honige und ausgerechnet dieser, der doch nur süß ist? Ja! Ausgerechnet dieser! Auch wenn ich andere Honige inzwischen sehr schätze, komme ich immer wieder auf ihn zurück.

Auf dem Frankfurter Riedberg bauen die Ortslandwirte regelmäßig auch Raps an. An norddeutsche Feldergrößen kommt man hier nie heran, nicht einmal dann, wenn alle paar Jahre in der Fruchtfolge ein für hiesige Verhältnisse riesiges Areal mit Raps bewirtschaftet wird.

Damit Raps "honigt", also viel Nektar produziert, benötigt er einen feuchten Fuß. Möglichst zu Beginn der Blütezeit sollte es geregnet haben, dann wird für die Bienen die Ausbeute größer. In trockenen Jahren wie 2014 ist der Honigertrag dagegen nur sehr mager.

Der Honig schmeckt sehr süß, ist je nach Rapsanteil von hellgelber bis fast weißer Farbe. Er besitzt keinen ausgeprägten Eigengeschmack wie zum Beispiel ein Kastanien- oder Thymianhonig. Für uns norddeutsche Süßmäuler ist das jedoch ideal.

Diesen Honig zu ernten und zu verarbeiten, kann tückisch sein. Beim Abschleudern sieht er wie jeder andere Nektar aus, weder ist er zu hell noch zu dunkel. Er wird in großen Eimern aufgefangen und bei etwa 15 Grad im Keller zunächst gelagert. Hier heißt es nun nach wenigen Tagen aufzupassen: manchmal beginnt er schon nach sehr kurzer Zeit zu kristallisieren. Dann muss der Honig schleunigst gerührt werden, um die Kristallisationskerne mechanisch wieder zu zerstören. Ansonsten neigt er dazu innerhalb sehr kurzer Zeit fest zu werden. Aus dem leicht dahin fließenden Nektar wird schnell ein sehr zäh fließender Honig, der dann hart wie Beton werden kann und dann nicht mehr so einfach zu verarbeiten ist.

Unsere erste Honigernte 2016 bestand aus einem sehr rapsbetonten Honig. Bereits eine Woche nach dem Abschleudern begann in vier von fünf Lagergebinden die Kristallisation. Zum Glück hatte ich um Ostern herum uns ein Rührgerät geleistet. Damit müssen wir nicht mehr mit einer Bohrmaschine, einem vorgesetzten Untersetzungsgetriebe und der Rührspirale per Hand rühren, sondern können das einem Motor auf einem Gestell überlassen. Ein weiterer Vorteil: das Motorengeräusch ist wesentlich leiser als das einer Bohrmaschine.

Honigrührmaschine
Honigrührmaschine

Mit unserer Rührmaschine habe ich den Honig zu rühren begonnen. Nach zwei Tagen war er trotzdem schon so zähflüssig geworden, dass, wenn nicht bald abgefüllt würde, an ein Abfüllen nicht mehr zu denken wäre. Doch fehlten uns dafür noch die nötige Menge an Gläsern. Am Mittwochnachmittag habe ich die nötige Menge an Honiggläsern aus Butzbach im Taunus geholt. Während unten im Keller die Rührmaschine unseren Honig erneut rührte, lief oben die Geschirrspülmaschine mit den Gläsern und zugehörigen Deckeln.

Rapshonig an der Rührspirale
Rapshonig an der Rührspirale

Das erste Abfüllen verlief mehr als zäh. Es dauerte ungefähr fünf Minuten, bis ein Glas gefüllt war. Bei dem zweiten Eimer ging es etwas schneller, rasant wurde es beim dritten. Dann allerdings geriet alles ins Stocken, weil sich unten im Gefäß ein dicker zäher Rand aus Rapshonig abgesetzt hatte. Gleiches beim letzten Behältnis. Mühsam habe ich diese zähe Masse entfernt und in einem Honigeimer getrennt gesammelt. Kurz vor 23 Uhr stellte ich über diesem dickflüssigen hochviskösen Honig die Rührmaschine erneut an, um auf diese Weise die Masse dünnflüssiger zu rühren.

Fast weißer Rapshonig an der Rührspirale
Fast weißer Rapshonig an der Rührspirale

Gegen 1:45 des folgenden Tages war ich dann mit allem fertig: 143,75 Gläser Honig waren abgefüllt, gewogen, zugeschraubt und wieder in den Keller transportiert worden. Dort bleiben sie zwei bis drei Wochen stehen, dann werden sie etikettiert und können in den Verkauf gehen.

Bei dieser Aktion habe ich verstanden, warum viele Imker die Augen nach oben ziehen, wenn sie das Stichwort Rapshonig hören. Es ist schon viel Arbeit, mehr jedenfalls als bei anderen Honigen.

Heute morgen haben wir zwei Beuten umgesetzt. Zuvor hatte ich gestern abend noch die Fluglöcher verschlossen.

Erstaunlich wie schwer die Beuten sind. Zu zweit haben wir Mühe gehabt, sie auf einer Sackkarre durch die Streuobstwiese zum Auto zu transportieren und sie in den Kofferraum zu hieven. Aber es ging dann doch.

Beuten, ca 50 bis 60 Kg schwer, vor dem Einladen in den Kofferraum

Beuten, ca 50 bis 60 Kg schwer, vor dem Einladen in den Kofferraum

 

Nur etwa einen Kilometer weiter wurden die Bienenstöcke auf dem vorbereiteten Platz dann aufgestellt. Jetzt stehen sie - von außen kaum zu erkennen - inmitten mehrerer Rapsfelder.

Beuten nach dem Versetzen inmitten von Rapsfeldern in Frankfurt am Main
Beuten nach dem Versetzen inmitten von Rapsfeldern in Frankfurt am Main

 

Schon kurz nach dem Öffnen der Fluglöcher flogen die ersten Bienen aus. Jetzt müssen sie sich in der neuen Umgebung orientieren. Als Nektarquelle steht ihnen in jeder Himmelsrichtung fast ausschließlich Raps zur Verfügung.

Am Ende der Rapsblüte werden die Bienen zum alten Standort zurückgebracht werden.

Allmählich werden die Bienen und wir als Imker auf dem Frankfurter Riedberg heimisch.

Der Ortslandwirt machte uns zum Beispiel darauf aufmerksam, dass in der kurzen Entfernung von knapp 1 Kilometer Luftlinie ein großes zusammenhängendes Rapsfeld besteht. Der Raps ist jetzt bereits in Blüte, viel zu früh im Vergleich zu den Vorjahren.

Deshalb werden wird, wenn wir es transporttechnisch hinbekommen, mit zwei Völkern direkt in das Rapsfeld wandern.

Der Nutzen liegt dabei auf beiden Seiten: der Raps wird intensiver bestäubt und bringt somit für den Landwirt einen höheren Ertrag und wir erhalten einen Sortenhonig von Rapsblüten.

Das Wandern geschieht folgendermaßen: tagsüber sind die Flugbienen unterwegs zu den umgebenden Blüten, also außerhalb des Bienenstockes. Im Stock sind die Stockbienen, die die Brut versorgen, den Stock bewachen, putzen etc. Um die vorhandenen Flugbienen mitzunehmen, wird abends nach ihrer Rückkehr das Flugloch verschlossen, damit sie am nächsten Morgen nicht erneut ausfliegen können. Die Beuten werden am Morgen zum neuen vorübergehenden Standort gebracht, dort wird das Flugloch wieder geöffnet und die Kundschafterbienen können sich sofort an den nahe- oder nächstgelegenen Blütenvorräten orientieren. Im Stock wird die Info: "Nahrung unmittelbar vor der Haustür" weitergegeben und die Sammel- oder Flugbienen fliegen aus.

Nachtrag von 18:00 Uhr

Der neue Standort ist inzwischen gefunden und vorbereitet. Morgen früh kommen zwei Völker hierher

Vorbereiteter Standort in Rapsfeldern im Norden von Frankfurt. Hier bleiben die Bienen bis zum Abschluss der Rapsblüte stehen.
Vorbereiteter Standort in Rapsfeldern im Norden von Frankfurt. Hier bleiben die Bienen bis zum Abschluss der Rapsblüte stehen.

 

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