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(14.03.2024) Der Winter dauert noch eine Woche. Wettermäßig ist heute allerdings bereits schon warmer Frühling mit Temperaturen von über 21°C.

Den heutigen Tag habe ich ausgenutzt, um die letzten unserer Bienenvölker auszuwintern. Das heißt: die Böden der einzelnen Bienenstöcke öffnen, durchsehen und säubern, im Volk auf die "Weiselrichtigkeit" achten. Ein Volk ist dann weiselrichtig, wenn es a) eine Königin besitzt und b) die Königin auch ihren Job macht und Eier legt. Mit anderen Worten: es sollte dann also Brut in allen Stadien vom Ei bis hin zur Verdeckelung vorhanden sein.

So ist es auch! Überraschenderweise finde ich aber auch jetzt schon die erste Drohnenbrut. Die Drohnen werden normalerweise erst im April sichtbar. Wir sind derzeit etwa vier Wochen zu früh damit dran. Ein weiterer Hinweis auf den Klimawandel!

Sehr erfreut und glücklich bin ich über zum Teil sehr große Brutnester. Eines zeige ich hier von der Vorder- und Rückseite:

Besonders auf dem linken der beiden Bilder ist der Aufbau gut zu erkennen: ganz links im Bild stellt das weißlich Verdeckelte das Futter (den Honig) dar. Dann folgt eine Gasse mit erkennbar offenen Waben und nach rechts schließt sich ein gelb verdeckeltes großes Brutnest an. Spiegelbildlich ist das Gleiche auf der Rückseite zu sehen. Hier werden in wenigen Tagen sehr viele Bienen schlüpfen. Damit ist dieses Volk bereits jetzt schon sehr stark geworden und wird rasch weiter wachsen. Diese Stärke hat für unser Handeln Konsequenzen, denn demnächst wird es im Volk sehr eng werden. Folglich heißt es dann, den Bienen mehr Raum geben, entweder als zweiten Brutraum oder, wie wir es bevorzugen, als Honigraum. Davon später mehr.

Wir Imker nennen diese Phase am Winterausgang "durchlenzen". In dieser Zeit tauschen die Bienen ihre Bewohnerinnen aus. Die Winterbienen, die noch aus dem letzten Jahr stammen, sterben aus Altersgründen ab und werden durch neue, die Frühjahrsbienen ersetzt. Weil die Winterbienen in der Regel draußen nicht groß herumfliegen, sondern sich nur um die Versorgung des Volkes im Inneren kümmern, leben sie mehrere Monate. Die Frühjahrsbienen und alle jetzt entstehenden weiteren Bienen leben hingegen nur bis zu 42 Tagen = 6 Wochen. Sie sind diejenigen, die draußen die Blüten besuchen und mit Pollen und Nektar zurück in ihr Volk kommen.

Eine Besonderheit zeige ich hiermit noch auf. Wie bereits oben erwähnt, ist jetzt bereits die erste Drohnenbrut vorhanden. Drohnen sind die männlichen Bienen. Sie sind deutlich größer als die Arbeiterinnen. Das macht sich bereits in den Brutzellen bemerkbar.

Unten in der Mitte und rechts ist die normale Arbeiterinnenbrut zu erkennen. Ihre Wachsdeckel sind flach. Links oben im Bild ragt eine Gruppe von Kuppeln hervor. Das sind die zukünftigen Drohnen. Mitte März bedeutet, dass sie vier Wochen zu früh dran sind. Das wiederum hat zur Folge, dass wir Imker bereits demnächst mit einer biotechnischen Behandlung gegen die Varroamilben beginnen müssen. Diese Milben wachsen bevorzugt in der Drohnenbrut heran. Doch auch davon später zu einem anderen Zeitpunkt und Beitrag mehr.

Im Folgenden zeige ich noch ein paar Bilder von Fluglöchern. Die zurückkehrenden Bienen haben alle gelbe Punkte an den Hinterbeinen. Das sind die Pollenhöschen. Sie sind der gesammelte Pollen, den die Bienen nun in ihren Bienenstock eintragen.

Zu guter Letzt hier noch ein Bild, das ich mit der Wärmekamera aufgenommen habe. Hier sind die Farben verfälscht, weil sie die Temperaturen darstellen. Dass im Inneren 35°C herrschen, sieht man dem Äußeren der Bienenstöcke nicht an.

(07.03.2024) Im Winter halten die Bienen sich mitten in ihrer Behausung, der Bienenbeute, auf und verhindern so ihr Erfrieren. Nahrung ist ausreichend vorhanden. Allerdings gibt es im Bienenstock keine Toilette. Also speichern die Bienen alles Unverdaute in ihrem Körper, genauer in ihrer Kotblase.

Sobald es nach dem Frost draußen wieder Tage mit Temperaturen über 10°-12° C gibt, zieht es die Bienen zu ihrem Reinigungsflug nach draußen. Bei Menschen spricht man vom Stuhlgang, bei den Bienen müsste man dann folglich vom Stuhlflug reden. Aber hier heißt es vornehmer Reinigungsflug.

Dabei setzen sie ihren hellbraunen Kot während des Flugs ab. Zu erkennen ist das an den kleinen hellbraunen Flecken in der Umgebung eines Bienenstandes.

Manchmal, beim Imkern, bekommen wir Imker auch diese Flecken ab, Sie landen dann häufig auf der weißen Schutzkleidung, wo sie besonders gut ins Auge stechen. Heute, beim Auswintern, habe ich einen Kotflecken auf einem unserer Metalldeckel entdeckt. Vom Glanz her, kann er noch nicht sehr alt gewesen sein. Der Durchmesser beträgt etwa 3 Millimeter.

Derzeit gehen die Temperaturen rasant nach oben. Sonne pur heißt es in den letzten Tagen. Unter diesen Umständen habe ich gestern unseren Bienenstand im Niddapark besucht und die Bienen ausgewintert.

Das ist eine große Überraschung geworden. Dort steht ein Volk, das im letzten Jahr aus einem Ableger gebildet worden ist und sich anfangs nur langsam entwickelt hat. Das Gegenteil davon ist jetzt zu sehen. Es scheint förmlich zu explodieren und zu wachsen. Die junge Königin legt ihre Eier wie wild. Wenn das in diesem Tempo so weitergeht, dann wird in spätestens zwei Wochen ein zweiter Brutraum oder bereits ein Honigraum notwendig.

Derselbe Bienenstock

Das Schöne an dieser Lage im Niddapark ist, dass die Tracht normalerweise sehr stark ist. Eine Ausnahme stellt davon allerdings - wie fast überall - das letzte Jahr dar.

Seit wenigen Tagen liegen zwei Hoch über uns und bescheren uns kalte, frostige Nächte und am Tag sehr viel Sonnenschein. Dabei steigen die Temperaturen in Bereiche, dass die Bienen ausfliegen können.

Heute, am 9. März 2022, bin ich zum ersten Mal in diesem Jahr auf die Streuobstwiese zu unseren Bienen gegangen und habe dort nach dem Rechten gesehen.

Das Ergebnis ist sehr erfreulich gewesen. Die Winterverluste halten sich in engen Grenzen. Die Bienen fliegen und tragen fleißig Pollen ein.

Ich zeige hier exemplarisch einige Photos von unseren Bienen:

Das sieht alles schon wunderbar aus. Aber die kritische Zeit herrscht gerade jetzt. Die Königinnen haben mit der Eiablage begonnen. Folglich benötigen die Bienen sehr viel Futter, um die neue Brut aufzuziehen. In diesen Zeiten können nun Mangelzustände entstehen, wenn die Vorräte im Volk zu klein sind und draußen in der Natur noch nichts blüht, von dem die Bienen den Nektar sammeln können. Die Konsequenz wäre dann, dass das Volk verhungert, obwohl es durch den Winter gekommen ist.

In wenigen Tagen, wenn es noch wärmer geworden ist, werden wir die Völker auswintern. D.h. wir sehen sie durch, schauen, ob sie "weiselrichtig" sind, also eine Königin haben, ob genügend Futter noch vorhanden ist, wie die Brutentwicklung ist. Außerdem wird hierbei der Totenfall beseitigt, die gestorbenen Bienen aus dem Stock entfernt.

Wir schreiben heute den 19. Februar 2021. Vor einem Monat sah es auf der Streuobstwiese noch so aus:

17.01.2021

Inzwischen, nach einem Monat, hat sich das Bild auf dem Gelände völlig verändert. Zwar hat es vor einer Woche noch einmal Schnee und Frost gegeben, aber auch davon ist mittlerweile kaum noch etwas zu sehen.

Bei Höchsttemperaturen von 10,6° ist auf der Streuobstwiese kein Schnee mehr vorhanden. In den Bienentränken schwimmen allerdings noch die Eisblöcke, aber auch sie tauen in den nächsten Tagen auf.

Ich habe diese Zeit genutzt, um einen Teil der Völker an einen neuen Standplatz auf dem gleichen Gelände zu verfrachten. Dazu habe ich neue Unterbauten (je zwei steinerne Blöcke und zwei Balken mit der Wasserwaage ausgerichtet) in den Boden eingelassen. Heute Morgen ist es noch kühl genug gewesen, um die Bienenstöcke dann dorthin umzusetzen. Kühl genug deshalb, damit die Bienen nicht ausfliegen.

Neue Standplätze für einen Teil unserer Bienen

Die Bienen stehen jetzt im Teilschatten der dortigen Obstbäume. Auf dem frei gewordenen Areal wollen wir eine weitere Blühwiese oder Bienenweide anlegen. Damit schaffen wir eine zusätzliche Futterquelle nicht nur für unsere Bienen, sondern auch für Wildbienen und viele weitere Insekten.

Bereits ab dem Morgen ist es bei uns sonnig gewesen. Gegen Mittag ist es auf der Streuobstwiese laut geworden. Die Bienen sind in der Wärme aus ihren Beuten hervorgekommen und bereits umhergeflogen. Auch aus einem Haselstrauch heraus habe ich ein deutliches Summen gehört. Der Grund: die Hasel beginnt bereits zu blühen. Sie stellt neben der Salweide eine der ersten und wichtigsten Futterquellen für die Bienen dar. Der Pollen liefert das für die Aufzucht der neuen Brut nötige Eiweiß. Entsprechend groß ist dann der Besucherandrang an den Blüten.

Haselblüte am 19.02.2021
19.02.2021 - Die Bienen sind los
19. Februar 2021 - Die Bienen sind los

Es ist wunderschön zu sehen, dass doch viele Bienen diesen Winter überlebt haben. Jetzt beginnt für sie noch einmal eine kritische Zeit. Die Königin startet mit der Eiablage. Dadurch steigt der Futterbedarf im Bienenstock beträchtlich an. In der Natur sind zu dieser Jahreszeit nur sehr wenige Futterquellen vorhanden. So kann es geschehen, dass die noch vorhandenen Futtervorräte in der Beute nicht mehr ausreichend sind und ein Volk dann doch noch verhungert.

Um das zu verhindern, werden wir an diesem Wochenende kurz in die einzelnen Bienenbeuten schauen, den Futtervorrat kontrollieren und gegebenenfalls nachfüttern.

Die eigentlichen Arbeiten zum Auswintern kommen dann in den nächsten Wochen.

Entgegen dem derzeitigen Trend in der Luftfahrt sind bei uns die Flüge voll ausgelastet. Hier wird auch nichts storniert oder reduziert, alle Flüge finden statt.

Wir haben heute, am 15. Lenzing des Jahres 2020, die erste Kontrolle der Beuten gemacht, den Totenfall aus dem Boden gekehrt. Alle Völker, die neulich noch gelebt haben, leben weiterhin und entwickeln sich jahreszeitengemäß gut. Also: keine Winterverluste in 2020...

Jetzt wissen wir es: auch die beiden Völker, die im Frankfurter Niddapark stehen, sind wohlauf. Damit sind wir mit fünfzehn Völkern bis jetzt aus dem Winter herausgekommen.

Gestern habe ich die Niddaparkvölker kontrolliert. Sie leben. In den letzten - und vereinzelt warmen - Tagen haben sie bereits Pollen eingetragen.

Inzwischen sind die Bienen naturgemäß wieder in die Brut gegangen, haben also mit dem Brüten begonnen. Dies ist jetzt eine weitere kritische Phase für ihr Überleben.

Für die Brutpflege benötigen Bienen mehr Nahrung als während ihrer Winterruhe. Aus diesem Grunde haben diese beiden Völker jeweils 1 Kilogramm mit Pollen vermischten Futterteig erhalten. Direkt vor den Beuten sind Tränken vorhanden. Flüssigkeitszufuhr ist bei einem festen Futterteig für die Bienen unbedingt notwendig, damit sie das Futter besser verwerten können.

In den nächsten Wochen wird das "Auswintern" erfolgen. Dann werden die Völker kurz auf ihre Gesundheit durchgesehen, möglicher Totenfall beseitigt und so Voraussetzungen geschaffen für neues Wachstum in der kommenden Saison.

In dem zugehörigen Lied heißt es in der Zeile zuvor: "Es tönen die Lieder, .." Ganz so musikalisch geht es bei den Bienen zurzeit nicht zu. Vor fünf Tagen und heute haben wir die Bienen "ausgewintert".

Dazu haben wir die Beuten von oben geöffnet und nachgesehen, ob die Bienen noch leben und wenn ja, ob die Königin bereits in die Brut gegangen ist. Ist sie es, dann ist das Volk "weiselrichtig".

Nicht alle eingewinterten Völker haben den Winter überlebt. Auch das gehört zum Auswintern dazu, die toten Bienen, den Totenfall, zu entsorgen und dabei Rückschlüsse auf die Todesursache zu bekommen.

Zwei Todesursachen können wir bei uns ausmachen: zum einen einen massiven Befall von Varroamilben und zum anderen Verhungern. Letzteres mag man gar nicht glauben: obwohl genügend Futter in der Nähe ist, sind die Bienen nicht daran gegangen. Der einfache Grund: das Futter war in der kalten Zeit zwar in der bewohnten Beute, aber zu weit von der Wintertraube entfernt.

Bei der heutigen Durchsicht unserer Bienen auf dem zweiten Standort am Frankfurter Niddapark in der Römerstadt war das Bild anders. Ein Volk strotzt förmlich vor Aktivität, während am benachbarten Volk Totenstille herrscht.

Bei dem zuletzt genannten Bienenvolk habe ich angefangen. Ausgehend vom Tod des Volkes habe ich dessen Beutendeckel geöffnet und von oben in die Beute geschaut.

Geöffnete Beute mit Abdeckfolie und toten Bienen

Auf der Abdeckfolie und auf den Oberträgern der Rahmen liegen viele tote Bienen. Zur Überraschung krabbelt jedoch eine einzelne Biene ans Licht. Nachdem ich dann einige der Rahmen entfernt habe, entdecke ich noch mehr lebende Bienen. Der Blick von oben auf den unteren Brutraum schafft Gewissheit: dort liegen viele tote Bienenkörper herum. Meine Überlegung: vermutlich hat ein massiver Totenfall von innen her das Flugloch verstopft. Genau so ist es auch. Kaum habe ich den unteren Brutraum entfernt, ist der erhebliche Totenfall zu erkennen. Das Flugloch ist von innen völlig verlegt und unpassierbar geworden. Kein Wunder also, dass nur so wenig Bienen im Stock übrig geblieben sind und draußen kein Flugbetrieb zu sehen ist.

Beim Beseitigen des Totenfalls vom Boden gibt es eine weitere Überraschung: das Volk hatte über Winter Logierbesuch von einer Spitzmaus, die den Weg nach draußen nicht mehr gefunden hat und auf dem Boden verendet ist .

Reste von Totenfall (links) und tote Spitzmaus (rechts) auf dem Boden.

Ebenso ist es auch kein Wunder, dass im Volk keine Brut zu finden ist. Die Königin habe ich bei der Kontrolle nicht gesehen. Nahrung ist ausreichend vorhanden. Die Chancen zum Überleben sind allerdings gering.

Das schwache Volk nach Öffnung des Fluglochs.

Beim Nachbarvolk ist das genau Gegenteil zu sehen. Alle beiden Bruträume sind bevölkert. Verdeckelte Brut ist zu sehen. Damit ist das Volk weiselrichtig. Vor dem Flugloch herrscht sehr reger Flugbetrieb. Die ankommenden Bienen tragen ihre Pollenhöschen und damit Nahrung für das Volk heran.

Flugbetrieb am 21.März 2019. Gut zu erkennen sind die Pollenhöschen an den Hinterbeinen der Bienen.
Bienen am Flugloch im Frankfurter Niddapark.

Dieser Tage toben die Frühjahrsstürme heftig, sogar heftiger als in den Jahren zuvor.

Das erste Mal, seit wir imkern, hat der Sturm unsere Beuten und deren Schutzdächer in Mitleidenschaft gezogen. In dieser Art und Weise habe ich das bisher noch nicht erlebt.

Ich bin gestern darüber informiert worden und habe heute erst die Gelegenheit gefunden, die Schäden zu besichtigen.

Der Sonnenwachsschmelzer ist abgedeckt worden und das, obwohl das Dach über Haken fest mit dem Körper verbunden gewesen ist.

Sonnenwachsschmelzer, der Deckel ist vom Sturm aus der festen Verankerung gerissen worden.

Einzelne Schutzdächer sind über den Beuten verschoben worden.

An anderer Stelle sind sowohl ein Schutzdach als die darunter stehenden Beuten umgeweht worden und liegen nun auf dem Erdboden.

Zum Glück sind diese Beuten nicht bewohnt gewesen. In den bewohnten Beuten haben die Bienen wohl bislang keinen erkennbaren Schaden genommen. Näheres wissen wir morgen, nachdem wir die Bienenvölker ausgewintert haben.

Leider haben nicht alle Völker bei uns den Winter überlebt. Bei der Durchsicht zum Auswintern war ein Volk für mich besonders auffällig und hat mich traurig gemacht. Ein großes Volk lebt nicht mehr. Seine Bienen sind schlicht vor dem Futter verhungert. Das klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht.

Beim Öffnen des Volkes waren in der Beute und auf den Rahmen noch viele ansitzende Bienen. Die Wintertraube hatte sich - von der Rückseite aus betrachtet - in die linke hintere Ecke verzogen. Auffällig: viele Bienen steckten noch mit ihren Köpfen in den einzelnen Zellen. Sämtliche bewohnten Rahmen waren sehr leicht. Das heißt, dort gab es kein Winterfutter mehr. Bis auf das letzte Milligramm haben einzelne Bienen noch versucht an Futter zu gelangen.

Das Tragische: fast unmittelbar daneben hingen Rahmen voller Futter! Mit anderen Worten: die Bienen sind in der Nachbarschaft des Futters an Futtermangel eingegangen.

Wie ist es dazu gekommen? Als allererstes taucht die Frage nach Selbstkritik auf. Die Wintertraube hat sich in der oberen Zarge aufgehalten. Hier sind noch viele mit Futter verdeckelte Rahmen vorhanden gewesen. Am eigentlichen Futtermangel kann es also nicht gelegen haben. Wenn ich die Begriffe absolut und relativ einführe und verwende, wird das Geschehen klarer.

Absolut gesehen sind genügend Futtervoräte vorhanden gewesen, relativ betrachtet, jedoch nicht.

Die Bienen gehen im Winter nicht über leere Waben beziehungsweise Wabengassen hinweg. So habe ich es auch gelernt. Hier ist der traurige Beweis dafür, dass diese These stimmt.

Zwischen den Bienen und den Vorräten war ein vollständig leerer Rahmen. Genau das ist leider den Bienen zum Verhängnis geworden. Nur wenige Zentimeter weiter gab es genug zu Essen. Aber über dieses Hindernis sind sie nicht hinweg gekommen.

Also bleibt die Frage offen, habe ich vor dem Winter die Rahmen nicht  gut genug umgehängt? Bei der Winterbehandlung mit Oxalsäure zwischen den Jahren ist noch alles in Ordnung gewesen. Wirklich? Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht praktischerweise noch nach den Futterwaben schauen können und sollen? Hier wäre noch ein geeigneter Zeitpunkt gewesen, zu dem ich Futterwaben in die Nähe der Wintertraube hätte hängen können. Aber ich habe das nicht gesehen und folglich auch nicht getan.

Damit das nicht wieder geschieht, bleibt letztlich als Konsequenz nur ein genaueres Beobachten bei der Winterbehandlung und vorher bereits das Schauen, ob beiderseits des Brutnestes beim Einwintern genügend Futterrahmen hängen. Hier kann der entscheidende Fehler gelegen haben.

PS.: Dieser Beitrag ergänzt den vorigen. Beim Auswintern fallen entsprechend viele Rahmen an, die gesäubert und für die kommenden Monate vorbereitet werden müssen.

Heute ist der erste richtig schöne Tag zum Imkern gewesen. Wir haben alle Völker durchgesehen und im Grunde jetzt erst das Auswintern vollzogen.

Bei Temperaturen, die plötzlich nach dem verzögerten Frühlingsbeginn deutlich über 20 Grad lagen, war die Arbeit anstrengend und interessant zugleich. Es stimmt schon, was alte und erfahrene Imker sagen: wenn jemand länger als drei Jahre beim Imkern durchhält, hat nicht derjenige mehr Bienen, sondern umgedreht, die Bienen haben ihn. Wie wahr!!!

Wir haben zwei Völker, die sozusagen am Explodieren sind. Voller verdeckelter Brut, von der auszugehen ist, dass sie in wenigen Tagen schlüpfreif wird. Dann wird es eng in diesen Völkern. Erste Konsequenz: hier wird in einer Woche bereits der Honigraum aufgesetzt.  Zweite Konsequenz: Drohnenrahmen werden eingehängt, um auf diese Weise die Belastung mit der Varroamilbe so niedrig wie möglich zu halten. Zum Glück habe ich heute bereits vier Drohnenrahmen dabei gehabt und in die dazu passenden Völker eingesetzt.

Aber auch das andere gibt es: ein Volk kümmert und mickert so richtig vor sich hin. Keine Anzeichen von Brutaktivitäten. Also schnell gehandelt und es mit einem Nachbarvolk, das stark ist, vereinigt.

Völkervereinigung: das schwache Volk wird auf das starke Volk aufgesetzt. Dazwischen kommt ein Blatt Zeitungspapier, das durchlöchert ist. Hierdurch haben die Bienen Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Die oberen Bienen fressen sich durch das Zeitungspapier und werden dann Bestandteil des größeren Volkes. Nach wenigen Tagen wird die aufgesetzte Zarge mit leeren Rahmen wieder entfernt.

Bei der Durchsicht heute habe ich insgesamt sechs tote mumifizierte Mäuse in drei Beuten gefunden. Alle sind in Boden zwischen den Absperrgittern gelegen. Wie sie dort hineingekommen sind, erschließt sich mit überhaupt nicht. Es gibt keine entsprechenden Spuren und Hinweise. Spätestens im Winter werden sie dort Zuflucht gesucht haben, sind dann jedoch verhungert und vertrocknet. Wozu haben die Böden dann eigentlich eine Mäusesperre, wenn die Tiere trotzdem ungehindert eindringen konnten?

Heute Mittag sind wir am Ufer der Nidda in Frankfurt-Sossenheim spazieren gegangen. Die Sonne schien, es war warm und freundlich. In den letzten Tagen sind die ersten Schneeglöckchen und Krokusse hervorgekommen und haben zu blühen begonnen.

Am Niddaufer waren Haselblüten zu sehen. Auch, wenn die ersten schon zu Weihnachten geblüht hatten, der Frost der letzten Tage drängte die Haselblüte  wieder zurück.

Ungeöffnete Haselblüte am 18.2.2018 an der Nidda in Frankfurt

Wenige Meter daneben standen Haseln bereits in voller Blüte:

einzelne Haselblüte an der Nidda in Frankfurt

Voller Haselblütenast am Niddaufer

Diese Entwicklung lässt hoffen. In der Regel ist Anfang Februar bei uns die kälteste Zeit im Jahr. Jetzt steht die Sonne bereits höher, scheint länger und hat mehr Kraft. In knapp vier Wochen ist der kalendarische Winter vorbei. Dann beginnt bei uns Imkern allmählich das Auswintern. Noch herrscht Ruhe an und in den Völkern. Sobald es draußen 10 und mehr Grad Temperatur hat, beginnen die Bienen wieder zu fliegen. Zuerst geht es quasi zur Toilette, zum Reinigungsflug, bei dem die Kotblase entleert wird.

Um diese Zeit herum steht die Salweide in Blüte. Sie gibt den für die Vermehrung und das Wachstum benötigten Pollen. Doch davon später.

Der Winter ist inzwischen vorbei. In den letzten beiden Wochen haben wir unsere Bienenvölker begutachtet und ausgewintert, sie also für die kommende Brutsaison vorbereitet.

Mit 21 Völkern sind wir 2016 in den Winter gegangen. Bei der ersten von zwei Kontrollen lebten allerdings nur noch 8 Völker, davon waren zwei so klein, dass sie kaum noch Überlebenschancen hatten. Alle Völker erhielten erstmals in unserem Imkerleben unmittelbar nach der Auswinterungskontrolle eine Startfütterung, auch Reizfütterung genannt. Dieses Futter ist eine Mischung aus einem klassischem Futterteig, der mit Pollen als Eiweißquelle versetzt worden ist. Gerade in der nun beginnenden Brutzeit sind die Bienen auf gute Futterquellen angewiesen, um nicht zu verhungern.

Einen weiteren Schock gab es etwa eine Woche später: eines der beiden schwachen Völker war bereits gestorben, das andere haben wir dann mit einem anderen relativ großen Volk vereinigt. Es ist fast so wie in dem Kinderlied: da waren's nur noch sechs.

Die traurige und erschreckende Bilanz: nur 28,6% unserer eingewinterten Bienenvölker haben letztlich überlebt. Da tröstet es auch nur wenig, dass es vielen anderen Imkern ähnlich, wenn auch nicht so schlimm wie bei uns, ergangen ist. Große Verluste an Völkerzahlen sind nach diesem Winter leider die Regel.

Bei der Kontrolle der toten Völker waren deren Rahmen voller Futter gewesen. Verhungert sind die Bienen also nicht. Die Ursache unseres Völkersterbens ist demnach indirekt die Varroamilbe. Die Milbe ist zugleich Überträger von bienentödlichen Viruserkrankungen. Letzteres ist die eigentliche Todesursache.

Mit sechs Völkern starten wir nun in die neue Saison. In der Konsequenz heißt dies, so früh wie möglich neue Ableger bilden, damit die Population zum kommenden Winter wieder stark wird. Die andere Folge: Honig wird es voraussichtlich in diesem Jahr nur spärlich geben.

Heute habe ich die letzten Auswinterungsarbeiten beendet. Zum Ende des Winters oder zum Beginn des Frühlings werden dazu alle Völker durchgesehen. Dabei wird darauf geachtet, das sie "weiselrichtig" sind. Es kann passieren, dass das Volk im Winter seine Königin verliert. Ersatzweise legen Arbeiterinnen Eier, die jedoch unbefruchtet sind. In solchem Fall können nur Drohnen entstehen. Das Brutnest zeigt dann die typischen Kuppeln der Drohnenbrut. Die Drohnen sind größer als die Arbeiterinnen und benötigen aus diesem Grunde mehr Platz in ihrer Zelle. Drohnenbrut erkennt man an der buckelförmigen Verdeckelung. Man nennt ein weiselloses (königinnenloses) Volk dann auch drohnenbrütig (buckelbrütig).

Alle Völker besitzen eine Königin, die bereits voll in der Eiablage ist. Entsprechend groß sind dann auf einigen Waben auch die Brutnester. Zwischen den normalen Brutzellen sind bereits auch die ersten Zellen mit Drohnenbrut zu erkennen. Zum ersten Mal habe ich heute in unverdeckelte Drohnenbrutzellen hineinsehen dürfen. Am Boden liegt wie bei den Arbeiterinnen auch eine Larve als Rundmade. Die Wände sind hier tiefer und größer gebaut, der Kuppelbau ist bereits klar zu erkennen, aber die Kuppel ist noch nicht verschlossen.

Zum Auswintern gehört die Kontrolle auf Brut. Sie sollte jetzt bereits in allen Stadien vorhanden sein. Das trifft bei allen unseren Völkern zu. Zudem werden alle Völker mit ihrer Behausung gewogen. Sämtliche Daten werden in einer Stockkarte wie in einem Logbuch festgehalten.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind fast alle Winterbienen gestorben. Im Untergeschoss einer Beute sammeln sich die toten Bienen an, die nicht von den Stockbienen abtransportiert worden sind. Dieser Totenfall kann manchmal so massiv sein, dass er den Eingang, das Flugloch, regelrecht verstopfen kann. Deshalb wird der Totenfall vom Imker entfernt.

Bei der Durchsicht des gesamten Volkes wird zugleich auf mögliche Krankheiten der Bienen geschaut. Auch hier gab es keine Auffälligkeiten. Schon jetzt beginnt bereits die biologische Bekämpfung der Varroamilben. Wegen der längeren Brutdauer der Drohnen befinden sich in der Drohnenbrut die meisten Milben. Dieses Phänomen nutzen wir aus. Deshalb hängen wir in den Brutraum (oder den oberen Brutraum, falls er aus zwei Zaren besteht) an den Rand der Waben einen sogenannten Drohnen- beziehungsweise Baurahmen. Das ist ein Holzrahmen ohne Mittelwände. Hier bauen die Bienen die etwas größeren Zellen für die Drohnenbrut. Sobald sie verdeckelt sind, entfernen wir den Rahmen aus der Beute, schneiden das Wachs mit der Brut heraus und hängen den leeren Rahmen wieder zurück. Durch dieses Verfahren halten wir die Belastung mit Varroamilben konsequent so niedrig wie möglich.

Alle dreizehn Völker haben den Winter gut überlebt und sind in Brut gegangen. Bei einigen wird der freie Raum im Bienenstock schon so eng, dass wir bereits jetzt an das Aufsetzen von Honigräumen denken müssen. Bei mindestens einem Volk wird das morgen der Fall sein.

Am 2. März 2016 habe ich mit den ersten Arbeiten zum Auswintern unserer Bienenvölker begonnen. Die Außentemperaturen lagen zwischen 6 und  7 Grad Celsius, zu kalt für die Bienen, um draußen zu fliegen. Auch war es zu kalt, um die Völker zu öffnen und in die Wintertraube oder das Brutnest zu schauen.

Um den Bienen den Start in die beginnende Brutsaison zu erleichtern, habe ich die über den Winter nach unten offenen Beuten mit der "Windel" verschlossen. Die durch den offenen Boden einströmende Kälte fördert für gewöhnlich im Herbst die Bildung einer Wintertraube. In dieser Traube versuchen die Bienen eine konstante Temperatur von 20 Grad aufrecht zu halten. Sobald die Brutzeit wieder beginnt, wird für das eigentliche Brutnest jedoch eine wesentlich höhere Temperatur von 36 bis 38 Grad benötigt. Durch den Verschluss des offenen Bodens haben die Bienen es leichter diese Temperatur zu erreichen und zu halten. Zugleich verbrauchen sie dabei weniger Energie und Futtervorräte, wenn die Ausgangstemperatur im Inneren etwas höher liegt. Dadurch sinkt die Gefahr des Verhungerns bis in der Natur wieder genügend Vorräte zum Einsammeln vorhanden sind.

Eine Windel im Boden der älteren Bauart
Eine Windel im Boden der älteren Bauart

Windel unter dem Boden neuerer Bauart
Windel unter dem Boden neuerer Bauart

Wir haben inzwischen vom gleichen Hersteller zwei leicht unterschiedliche Beuten gekauft. In der älteren Bauart sind die Einzelteile des Bodens nicht fest miteinander verbunden, sondern einzeln herausnehmbar. Bei der neueren Bauart besteht der Boden zum Teil aus einem festen Block. Hierbei wird die Windel, das weiße Einschubblatt, unter den eigentlichen Boden geschoben und bildet den Abschluss nach unten hin, während sie beim Boden der älteren Bauart in die Beute über ein Metallgitter geschoben wird. Dieses Gitter bildet dann die unterste Schicht der Beute.

Die Bodenteile sämtlicher Beuten habe ich geöffnet und durch den Schlitz einen Blick in das Innere werfen können, ohne dabei das Volk zu stören. Fast überall lagen auf dem Absperrgitter tote Bienen, der sogenannte Totenfall. Bei einem stärkeren Totenfall können die toten Bienen das Einflugloch versperren. Damit sind die anderen Bienen innen gefangen und können ihre Behausung nicht mehr verlassen. Deshalb ist die Kontrolle des Einfluglochs ebenfalls wichtig.

Totenfall in einem Volk bei Sicht von der Rückseite. Der kleine helle Streifen ist das Einflugloch
Totenfall in einem Volk bei Sicht von der Rückseite. Der kleine helle Streifen ist das freie Einflugloch

 

Jeder Boden enthält im Einflugbereich eine sogenannte Mäusesperre. Sie verhindert das Eindringen von Mäusen. Heute habe ich zum ersten Mal eine tote Maus aus dem Bodeninneren entfernt. Bei ihrer Größe frage ich mich schon, wie sie dort hinein gekommen ist. Übrigens hat das betreffende Volk den Namen San Marco von mir im letzten Jahr erhalten, es stammt von einem auf dem Riedberg eingefangenen Bienenschwarm, der sich etwa 10 Meter entfernt in einem Apfelbaum niedergelassen hatte.

Ein Eindringling in eine Beute - trotz Mäusesperre
Ein Eindringling in eine Beute - trotz Mäusesperre

 

Soweit ich es heute beurteilen konnte, ich habe nicht alle Völker von oben her durch die Abdeckfolie betrachtet, scheinen wir keine weiteren Völkerverluste zu haben. Sportlich gesehen sind wir jetzt in der Zielgeraden. Die Brutzeit beginnt, der Nahrungsbedarf steigt entsprechend und die Natur beginnt zu treiben und zu blühen. Damit erhöht sich das Nahrungsangebot in den nächsten Wochen beträchtlich. Diese Zeit bis dahin gilt es noch zu überstehen.....

 

 

 

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