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(21.05.2024) Es ist geschafft und wir sind geschafft! Beides gilt. Das Pfingstfest 2024 ist für uns ein Fest für und an den Bienen gewesen.

Bei den letzten beiden Völkerdurchsichten haben wir festgestellt, dass es in den Beuten langsam eng wird und die Bienen immer weniger Platz für sich haben. Das trägt natürlich zur Schwarmbildung bei, was wir überhaupt nicht haben wollen. Parallel dazu sind die Honigräume immer schwerer geworden. Letzten Endes hat das dazu geführt, dass wir uns vorgenommen haben: "Pfingstsonntag wird der Honig geschleudert!"

Zur Vorbereitung habe ich am Donnerstag und Freitag davor die Bienenfluchten eingelegt, damit am Sonntag, wenn wir ernten wollen, die Honigräume möglichst bienenfrei sein sollen. Natürlich ist dieses nicht der Fall gewesen. Es wäre ja auch zu einfach gewesen! Die ersten Honigzargen sind tatsächlich bienenfrei geworden. Bei der Hälfte mussten wir allerdings Rahmen für Rahmen die Bienen abkehren und haben dabei trotzdem noch eine Menge von ihnen mit nach Hause in unsere Wohnung genommen. Sozusagen die Begleitbienen.

Acht von zehn Honigräumen

Zehn Zargen mit nicht immer zehn einhängenden Rahmen stehen in unserer Küche. Sie stammen von 10 - eigentlich eher von knapp neun - Bienenvölkern. Weil nicht alle Honigräume vollständig erntefähig gewesen sind, haben wir aus manchen Völkern nur zwei oder drei Rahmen entnommen. Den noch unverdeckelten Nektar wollen wir natürlich nicht dabei haben.

Zu zweit im Teamwork haben wir dann entdeckelt und geschleudert (zentrifugiert). Dass in diesem Jahr fast alles anders als sonst ist, hat sich hierbei mal wieder gezeigt. Einige Honige sind bereits beim Entdeckeln so zähflüssig und fast schon kristallisiert gewesen, wie wir es noch nie erlebt haben. Vermutlich hat das an der großen Rapsmenge gelegen, die die umgebenden Landwirte in diesem Jahr bei uns angebaut haben.

Bereits während des Schleuderns ist dies als dick- bis zähflüssige Masse auf dem Boden der Zentrifuge erkennbar gewesen. Auch eine Premiere: diese dickflüssige Masse hat immer wieder die Poren unserer Spitzsiebe verstopft. Dadurch ist die Masse übergelaufen und hat auf dem Boden kleine Pfützen gebildet. Wie bereits gesagt, auch so etwas haben wir noch nicht erlebt.

Aus der Zentrifuge (hinten rechts) fließt der Honig in ein Spitzsieb und von dort in den Hobbock. Vorne rechts ist ein Spitzsieb, aus dem der Honig abtropft, weil die Poren verstopft gewesen sind.

Irgendwann, nach einigen Stunden, sind wir dann fertig gewesen. Wir körperlich, der Honig in den Lebensmitteleimern (Hobbocks). Die leeren Honigräume habe ich deswegen auch erst am Tag darauf den Bienenvölkern zurückgebracht.

Am Dienstag nach Pfingsten habe ich dann gewogen. Das Ergebnis: 176 kg Honig! Das ist die Menge aus etwa neun Völkern.

Die gesamte geerntete Honigmenge in den Hobbocks

Nun heißt es warten. Der Honig wird in den Keller gestellt und reift dort in den nächsten Wochen und Monaten aus, bevor er in Gläser abgefüllt werden kann. Dann haben wir wieder eine neue Eintracht! (Nicht den Frankfurter Sportverein, sondern das erste, was die Bienen eingetragen (=Tracht) und wir geerntet haben). Aufgrund der beobachteten Beschaffenheit des zentrifugierten Honigs rechne ich in diesem Jahr damit, dass die Reifezeit relativ kurz sein wird. Weil ein großer Teil wohl mit großer Sicherheit vom Raps stammen dürfte und Rapshonig recht zügig kristallisiert, kann es sein, dass diese Ernte, die Eintracht, bereits in wenigen Wochen sich in den Honiggläsern befinden wird.

Sobald die Kristallisation beginnt, wird der Honig gerührt. Dadurch bekommt er später seine typische cremige Konsistenz. Hierbei wird dann aus derzeit noch flüssig später das "fest".

Mein persönliches Fazit: diese Honigernte ist sehr anstrengend gewesen, wesentlich anstrengender als die Jahre zuvor. Einer der für mich hierbei wichtigsten Gründe liegt im Klimawandel! In diesem Jahr ist alles (!) vier Wochen zu früh im Vergleich zu den letzten Jahren. Dadurch haben sowohl die Bienen als auch wir deutlich weniger Zeit, sich den jahreszeitlichen Entwicklungen anzupassen. In wesentlich kürzerer Zeit muss dass erledigt sein, was früher einen Monat länger gedauert hätte. Wenn ich mir dies alles gedanklich zugrunde lege, könnte es bedeuten, dass das Trachtende und damit die nachfolgenden imkerlichen Arbeiten auch deutlich vorzeitig eintreten werden. Aber davon werde ich im Laufe des Jahres weiter berichten....

Versione italiana

Primo raccolto 2024

(21.05.2024) È fatta e abbiamo finito! Entrambe le cose sono vere. Per noi la Pentecoste 2024 è stata una celebrazione per e delle api.

Durante le ultime due ispezioni delle colonie, ci siamo resi conto che gli alveari stanno lentamente diventando angusti e le api hanno sempre meno spazio a disposizione. Questo contribuisce naturalmente alla formazione di sciami, che non vogliamo assolutamente. Allo stesso tempo, le camere del miele sono diventate sempre più pesanti. Alla fine, questo ci ha portato a decidere: “Il miele sarà estratto la domenica di Pentecoste!”.

Per prepararmi, ho effettuato i voli delle api il giovedì e il venerdì precedenti, in modo che le camere del miele fossero il più possibile libere dalle api la domenica, quando volevamo effettuare la raccolta. Naturalmente non è stato così. Sarebbe stato troppo facile! I primi favi di miele erano effettivamente liberi dalle api. Tuttavia, abbiamo dovuto spazzare via le api dalla metà di essi, telaio per telaio, e ne abbiamo comunque portate molte a casa con noi nel nostro appartamento. Le api di accompagnamento, per così dire.

Fotografia

Dieci telai, non sempre dieci, sono presenti nella nostra cucina. Provengono da 10 - in realtà quasi nove - colonie di api. Poiché non tutte le camere del miele erano completamente pronte per la raccolta, abbiamo rimosso solo due o tre telai da alcune colonie. Naturalmente, non vogliamo avere con noi il nettare non ancora confezionato.

Lavorando in team di due persone, abbiamo poi tolto il tappo e centrifugato. Ancora una volta, ci siamo resi conto che quest'anno quasi tutto è diverso dal solito. Alcuni mieli erano già così viscosi e quasi cristallizzati durante la disopercolatura, come non avevamo mai sperimentato prima. Ciò è probabilmente dovuto alla grande quantità di colza che gli agricoltori circostanti hanno coltivato qui quest'anno.

Questo era già riconoscibile come una massa densa e viscosa sul fondo della centrifuga durante il processo di centrifugazione. Un'altra novità: questa massa viscosa intasava ripetutamente i pori dei nostri setacci a punta. Di conseguenza, la massa traboccava e formava piccole pozzanghere sul pavimento. Come già detto, non abbiamo mai sperimentato nulla di simile prima d'ora.

Fotografia

A un certo punto, dopo qualche ora, abbiamo finito. Il miele veniva messo fisicamente nei secchi per il cibo (hobbock). Per questo motivo ho restituito le camere del miele vuote alle colonie di api solo il giorno successivo.

Il martedì successivo alla Pentecoste ho pesato il miele. Il risultato: 176 kg di miele! È la quantità di circa nove colonie.

Fotografia

Ora è il momento di aspettare. Il miele viene messo in cantina e matura nelle settimane e nei mesi successivi prima di poter essere riempito nei vasetti. Allora avremo un nuovo Eintracht! (non il club sportivo di Francoforte, ma la prima cosa che le api hanno raccolto e che noi abbiamo raccolto). In base alle caratteristiche osservate del miele centrifugato, mi aspetto che quest'anno il tempo di maturazione sia relativamente breve. Poiché è probabile che gran parte di esso provenga dalla colza e che il miele di colza cristallizzi abbastanza rapidamente, è possibile che questo raccolto, l'Eintracht, sarà nei vasetti di miele in poche settimane.

Non appena inizia la cristallizzazione, il miele viene mescolato. Questo gli conferisce in seguito la tipica consistenza cremosa. A questo punto, ciò che al momento è ancora liquido diventa “solido”.

La mia conclusione personale: questa raccolta di miele è stata molto faticosa, molto più degli anni precedenti. Una delle ragioni più importanti per me è il cambiamento climatico! Quest'anno tutto (!) è in anticipo di quattro settimane rispetto agli anni precedenti. Ciò significa che sia le api che noi abbiamo molto meno tempo per adattarci agli sviluppi stagionali. Ciò che prima richiedeva un mese in più deve essere fatto in un tempo molto più breve. Se prendo in considerazione tutto questo, potrebbe significare che la fine della stagione del miele, e quindi del successivo lavoro apistico, arriverà molto prima. Ma di questo riferirò più avanti nel corso dell'anno….

(5. und 6.April 2024) Die Kuriositäten nehmen kein Ende. Vor wenigen Tagen ist es noch kühl gewesen. Plötzlich entsteht eine Wetterlage, in der es innerhalb von zwei Tagen auf Temperaturen um die 25° bis 30° gehen soll.

Gestern habe ich die ersten unserer Bienenvölker durchsucht. Alleine der bereits sichtbare Flugbetrieb ist eine Augenweide gewesen.

Heute, einen Tag später, ist er noch intensiver geworden.

In diesem Jahr sind wir mit allen biologischen Phänomen um etwa vier Wochen früher als üblich dran. In den Bienenvölkern wird es eng. Die ersten Honigräume sind bei einigen Völkern schon vor zwei Wochen aufgesetzt worden. Bei dieser Durchsicht kommen weitere hinzu! Nahezu alle Völker haben inzwischen ihren Honigraum.

Die Brutnester sind teilweise riesig. Hier zeige ich ein Beispiel davon:

Brutnest - füllt fast den gesamten Rahmen aus

Auch die Produktion der Drohnen läuft auf Hochtouren. Weil die Drohnen, die männlichen Bienen, in ihrer Entwicklung drei Tage länger als die Arbeiterinnen brauchen, sind ihre Zellen der ideale Nährboden für die Vermehrung der Varroamilben. Dieses Phänomen nutzen wir Imker aus: wir hängen leere Rahmen in ein Volk. Die Bienen bauen im Wildbau dort größere Waben, die für die Drohnenaufzucht geeignet sind. Sobald die Zellen verdeckelt sind, nehmen wir Imker die Waben heraus, schneiden sie ab und hängen den leeren Rahmen für einen erneuten Ausbau zurück. Die ausgeschnittene Drohnenbrut wird eingefroren und später eingeschmolzen. Damit vernichten wir die Varroamilben darin, halten somit ihren Bestand niedrig, und gewinnen wertvollen Wachs, das wir später den Bienen als Mittelwände in einem eigenen Wachskreislauf zurückgeben.

Drohnenrahmen im Ausbau - noch unvollständig
Drohnenrahmen voll ausgebaut und verdeckelt
Drohnenrahmen - ausgebaut und verdeckelt - dieses Mal ohne die ansitzenden Bienen

Jetzt ist die Zeit gekommen, in der es heißt, regelmäßig, einmal pro Woche, die Völker durchzuschauen. Auf den Rahmen habe ich während der Durchsicht bereits die ersten Spielnäpfchen zerstört. Sie sind die ersten Anzeichen für die beginnende Schwarmzeit. Um das Schwärmen zu verhindern, müssen die Bienen genügend Platz in den Beuten haben, den sie bebauen und bewirtschaften können. Und natürlich muss ausreichend Platz für weitere Brut vorhanden sein, damit das Volk sich bis zum Sommer weiter vergrößern kann.

(23.03.2024) Gestern morgen in aller Frühe konnte ich die Rapsblütenstiele bereits deutlich in die Hohe geschossen sehen. Dabei habe ich mir gedacht, dass wir zu Ostern, also in einer Woche, viele gelbe Blütenmeere erhalten werden.

Über Nacht ist es deutlich kälter geworden. Ein kühler Wind lässt es draußen nicht gerade angenehm sein. Zu meiner eigenen Überraschung habe ich während eines Morgenspazierganges die ersten gelben Flecken im Grün der Rapsfelder entdeckt. Mit anderen Worten: die Rapsblüte hat soeben am 23. März 2024 begonnen.

Glücklicherweise ist es heute Morgen für die Bienen noch zu kalt, um auszufliegen. Trotzdem drängt jetzt die Zeit, denn die Honigräume müssen nun dringend aufgesetzt werden. Sobald es über 10° - 11° wird, verlassen die Bienen ihren Stock und sammeln den Nektar ein. Und der Platz in vielen Bienenstöcken ist knapp. Glücklicherweise habe ich bereits die Hälfte der Honigräume den Bienen gegeben. An diesem Wochenende ist die andere Hälfte dran und dann kann sie losgehen: die Tracht vom Raps.

Warum berichte ich so intensiv in diesem Jahr von diesem Phänomen? Das hat zwei Gründe. Für mich ist dieses ein Zeichen des bei uns bereits eingetretenen Klimawandels, der sich im Leben der Natur bemerkbar macht. Für die Italiener ist Olivenöl das am meisten verwendete einheimische Öl. In Deutschland ist es das Öl vom Raps. Es ist gesund und geschmacksneutral und vielseitig verwendbar. Außerdem stamme ich aus Norddeutschland. Dort gibt es naturgemäß sehr große und sehr viele Rapsfelder. Mit ihnen und selbstverständlich mit dem Honig vom Raps bin ich aufgewachsen und groß geworden.

versione italiana

Rapsodia in giallo

(23.03.2024) Ieri mattina presto, potevo già vedere gli steli dei fiori di colza spuntare chiaramente. Ho pensato che tra una settimana, a Pasqua, avremmo avuto molti mari di fiori gialli.

Nella notte ha fatto molto più freddo. Un vento fresco rende l'ambiente esterno non proprio piacevole. Con mia grande sorpresa, durante una passeggiata mattutina ho scoperto le prime macchie gialle nel verde dei campi di colza. In altre parole: la fioritura della colza è appena iniziata il 23 marzo 2024.

Fortunatamente, stamattina fa ancora troppo freddo perché le api possano uscire in volo. Tuttavia, il tempo è fondamentale, perché è urgente allestire le camere a miele. Non appena si superano i 10°-11°, le api escono dall'alveare e raccolgono il nettare. In molti alveari lo spazio è ridotto. Fortunatamente ho già consegnato alle api metà delle camere del miele. L'altra metà sarà pronta questo fine settimana e poi potrà iniziare la raccolta della colza.

Perché quest'anno mi occupo così intensamente di questo fenomeno? I motivi sono due. Per me è un segno del cambiamento climatico che si è già verificato nel nostro Paese e che si sta facendo sentire nella vita della natura. Per gli italiani, l'olio d'oliva è l'olio locale più utilizzato. In Germania è l'olio di colza. È sano, dal sapore neutro e versatile. Anch'io vengo dal nord della Germania. Naturalmente, lì ci sono campi di colza molto grandi e molto numerosi. Sono cresciuta con loro e, naturalmente, con il miele di colza.

english version:

Rhapsody in yellow

(23.03.2024) Early yesterday morning, I could already see the rapeseed flower stalks clearly shooting up. I thought to myself that we would have many seas of yellow flowers in a week's time at Easter.

It got much colder overnight. A cool wind makes it not exactly pleasant outside. To my own surprise, I discovered the first patches of yellow in the green of the rapeseed fields during a morning walk. In other words: the rapeseed blossom has just begun on 23 March 2024.

Fortunately, it is still too cold for the bees to fly out this morning. Nevertheless, time is of the essence, as the honey chambers now urgently need to be set up. As soon as it gets above 10°- 11°C, the bees leave their hive and collect the nectar. And space is at a premium in many hives. Fortunately, I have already given half of the honey chambers to the bees. The other half will be ready this weekend and then it can begin: the rape harvest.

Why am I reporting so intensively on this phenomenon this year? There are two reasons. For me, it's a sign of the climate change that has already started here and is making itself felt in the life of nature. For Italians, olive oil is the most widely used local oil. In Germany, it is the oil from rapeseed. It is healthy, neutral in flavour and versatile. I also come from northern Germany. There are naturally very large and very many rapeseed fields there. I grew up with them and, of course, with rapeseed honey.

Im Prinzip stellt die Honigernte so etwas dar wie ein Wetterbericht. Allerdings fast nur rückwirkend.

Wie heißt es in jedem Wetterbericht doch: Die Aussichten ...

Für uns sind die Aussichten geprägt durch das Wort "zu". Während der ersten Trachtperiode im April und Mai, die Zeit der Obst- und Rapsblüte, ist es "zu" gewesen. Zu kalt, zu feucht. Über vier Wochen hat sich diese Periode erstreckt. Draußen in der Natur hat es zwar geblüht, doch sind die Bedingungen für Bienen einfach zu ungünstig gewesen, um auszufliegen. Das Resultat: auch ein "zu". Zu wenige Bestäubung, zu wenig Tracht, zu wenig Nektareintrag, zu wenig Honig.

Diese ungünstigen Wochen haben die gesamte Honigernte massiv beeinflusst. Doch nicht nur die Honigernte, auch das gesamte Bienenleben im Volk hat hierunter deutlich gelitten. Als Bienensachverständiger habe ich diverse Bienenstände untersucht. Überall das gleiche Bild: kaum vorhandene Futterkränze im Brutnest. Zum Teil haben Bienen ihre zuvor eingelagerten Vorräte wieder aufgenommen, um nicht zu verhungern. Man nennt dies einen Futterabriss.

Seit einigen Wochen kommt die Tracht langsam in Gang. Ich habe einige Völker mit sehr schweren Honigräumen. Aber: es ist kein Honig in ihnen, sondern Nektar. In einigen Völkern ist nicht eine einzige Zelle im Honigraum verdeckelt. Bei anderen ist es maximal die Hälfte der Waben, die bereits einen Deckel tragen.

Für die Nicht-Imker: Bienen lagern den gesammelten Nektar in den Waben des Honigraumes ein. Nektar ist zwar süß, besteht aber zum überwiegenden Teil aus Wasser. Durch die Wärme im Bienenstock wird das Wasser dem Nektar entzogen, so dass die Konzentration an Süßem steigt und Honig daraus entsteht. Ist der Wassergehalt niedrig genug, werden die Waben mit einem Deckel verschlossen. Das wäre dann der Wintervorrat für die Bienen in ihrer eigenen Vorratskammer.

Normalerweise ist im Juni bereits so viel an Waben verdeckelt, dass Imker bereits ihre erste Ernte, die Frühtracht, eingeholt haben. Auch hier macht sich der Zeitverzug massiv bemerkbar. Derzeit ist an eine Honigernte nicht zu denken.

Normalerweise können wir bei uns zweimal im Jahr Honig ernten: eine Frühtracht und eine Spät- oder Sommertracht. Vermutlich wird das in diesem Jahr so gar nicht möglich werden und wir werden beide Ernten zusammenlegen müssen.

Das hat zur Folge, dass damit auch die Mengen an Honig deutlich geringer sein werden. Imker aus meinem Umkreis bestätigen mir immer wieder, dass die Situation bei ihnen ähnlich ist. Gibt es Rettung? Im Grunde nein. Was soll denn jetzt noch zusätzlich blühen? Blütezeiten für die meisten Pflanzen sind bereits vorbei. Logischerweise kann dann jetzt nicht mehr vieles eingetragen werden.... In der Konsequenz bedeutet das dann, dass auch die im Sommer fälligen Varroabehandlungen sich etwas nach hinten verschieben können. Damit verbunden sind auch die Zeiten des Auffütterns. Auch dies dürfte damit später als sonst erfolgen.

Ich möchte nicht jammern und klagen. Solche natürlichen Veränderungen gehören für mich zu einem biologischen System dazu. Schließlich haben wir bei und mit unseren Bienen keine automatisierte Fertigungsstraße, an deren ende ein zeitlich klar benanntes Produkt steht. Nein, wir Imker haben das Glück, das Privileg sogar, mit der Natur und ihren Zeitläuften zu leben und leben zu dürfen. Das macht es ja so spannend!

Wir schreiben heute den 10. April 2021. Gestern bin ich spazieren gegangen und habe dabei auf die umliegenden Felder geblickt. In diesem Jahr werden wir nur wenig Raps vorfinden. Dafür ist die Blütenentwicklung bereits in vollem Gange.

Blütenansätze beim Raps

In wenigen Wochen, eher in wenigen Tagen sogar, werden die ersten gelben Rapsblüten sichtbar sein. Damit haben die Bienen eine für sie wichtige Nahrungsquelle.

Derzeit ist die Pflaumenblüte bereits in vollem Gang, die Kirschblüte beginnt gerade.

Je nach Entwicklungsstand der einzelnen Bienenvölker kommt damit der Zeitpunkt heran, zu dem die Honigräume auf die Bruträume gesetzt werden können. Die Zeit der Kirschblüte ist in etwa der erste mögliche Zeitpunkt dafür. Wir werden sehen, was uns dieses Bienenjahr bringen wird.

Die Tage sind sehr warm gewesen, heute sogar sommerlich warm. Diese Temperaturen treiben die Entwicklung in der Natur rasant voran.

Die Kirschen stehen in voller Blüte, ganze Hänge sind weiß gefärbt.

Auch der bereits zuvor erwähnte Raps kommt voran. Er beginnt bereits zu blühen.

Beginn der Rapsblüte am 9.4.2020 in Frankfurt

Noch sind es nicht alle Blüten, die geöffnet sind. Es ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis es soweit ist und großflächiges Gelb zu sehen sein wird. Heute ist Gründonnerstag. An Ostern werden wir demnach wohl alle Honigräume auf die vorhandenen Beuten aufsetzen.

Obwohl es noch relativ kühl ist am 1. April 2020, herrscht bei den Bienen bereits reger Flugbetrieb. Die Bienen brüten fleißig und schaffen damit den nötigen Nachwuchs an. Die Winterbienen sind parallel dazu am Absterben.

Derzeit ist es nicht nur nachts sogar kälter als es im Winter üblicherweise hätte sein sollen. Trotzdem explodiert bereits die Natur.

Die Apfelblüte beginnt bereits.

Apfelblüten

Auch die Kirschblüte hat gerade schon seit wenigen Tagen begonnen.

Kirschblüten

Mit dem Beginn der Kirschblüte ist in unseren Breitengraden der erste Zeitpunkt gekommen, an dem man auf die Bienenbeuten die ersten Honigräume aufsetzen kann. Bei zwei Völkern haben wir dieses bereits getan. Am kommenden Wochenende schauen wir bei den anderen Völkern, wie weit deren Entwicklung vorangeschritten ist und ob eventuell auch bei ihnen Honigräume schon aufgesetzt werden können.

Damit die Bienen genügend Tracht bekommen, habe ich vor wenigen Jahren eine "immerblühende Mandelweide" gepflanzt. Sie blüht in diesem Jahr jetzt zum ersten Mal. Zwei weitere Blütenphasen erwarte ich noch bis zum Sommer.

immerblühende Mandelweide
immerblühende Mandelweide

In diesen Tagen haben die Bienen auch vermehrt Durst. Deshalb steht bei uns ganzjährig eine Bienentränke. Bienen sind Nichtschwimmer und würden auf der ebenen Wasserfläche ertrinken, wenn sie keinen Halt für sich haben. Aus diesem Grund opfern wir uns für sie und trinken so viel Wein und Sekt wie möglich. Freunde unterstützen uns dabei tat- und schluckkräftig. Die Korken landen anschließend dann als Schwimmhilfe in der Bienentränke.

Bienentränke
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