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(22.09.2024) Heute wird es ein wenig ungewöhnlich. Beim Stöbern auf Youtube bin ich vor einigen Tagen auf ein Video gestoßen, in dem es um Althochdeutsch geht. Hierin wird unter anderem der 2. Merseburger Zauberspruch besprochen. Zugleich wird hier auch der Bienensegen erwähnt. Da war doch etwas .... Also habe ich mich auf die Suche begeben und bin dank Internet schnell fündig geworden.

Der Bienensegen ist in einer Handschrift festgehalten, die früher (um 900 n.C.) im Kloster Lorsch aufbewahrt worden ist. Daher auch die Bezeichnung Lorscher Bienensegen. Später ist diese Handschrift in der damals weltberühmten Biblioteca palatina in Heidelberg archiviert worden. Diese Bibliothek galt als eine der größten und umfangreichsten der damaligen Welt. Sie ist im Gefolge des dreißigjährigen Krieges von den katholischen Kriegsparteien aus Heidelberg geraubt und nach Rom in den Vatikan entführt worden. Dort ist sie bis heute untergebracht. Eine vollständige Restitution des geraubten Kulturgutes hat es bis heute nicht gegeben. Aber das ist ein anderes Thema. In der Biblioteca Apostolica Vaticana wird diese Handschrift unter dem Signum Codex Pal lat 220 fol 58r aufbewahrt.

Auf einem der Blätter steht am unteren Rand - sogar kopfüber geschrieben - der erwähnte Bienensegen.

Dreht man den Folianten um 180° sieht der Text wie folgt aus (Detailaufnahme):

Der Inhalt lautet:

Kirst, imbi ist hûcze
Nû fliuc dû, vihu mînaz, hera
Fridu frôno in munt godes
gisunt heim zi comonne

Sizi, sizi, bîna
Inbôt dir sancte Maria
Hurolob ni habe dû
Zi holce ni flûc dû

Noh dû mir nindrinnês
Noh dû mir nintuuinnêst
Sizi vilu stillo
Uuirki godes uuillon
Christus! das Bienenvolk ist ausgeschwärmt!
Nun fliegt, meine Tiere, (wieder) her,
damit ihr im Frieden des Herrn,
in Gottes Schutz gesund heimkommt!

Sitz, sitz, Biene!
Das hat dir die heilige Maria befohlen:
du sollst keine Erlaubnis haben,
in den Wald zu fliegen,

du sollst mir weder entwischen
noch entweichen!
Sitz ganz still
und tu, was Gott will!
Die Übersetzung ins Hochdeutsche hat Horst Dieter Schlosser vorgenommen.

So wie es aussieht, handelt es sich in diesem Text um ein ausgeschwärmtes Bienenvolk, bei dem der Imker die auch damals schon notwendige Schwarmverhinderung nicht oder nicht hinreichend ausgeführt hat (wenn diese Maßnahmen seinerzeit überhaupt bekannt gewesen sind). Wir heutigen Imker kennen diese Problematik ja selber auch zur Genüge. Übrigens ist aus historischen Gründen wohl kaum davon auszugehen, dass es sich bei diesem abgeschwärmten Bienenvolk um die Rasse der schwarmträgen Carnica-Bienen gehandelt haben dürfte. Diese sind erst in der jüngeren Zeit bei uns verbreitet gewesen.

Der Lorscher Bienensegen steht auch in einer Zusammenstellung von Bienengedichten, die unter dem Titel "Bienen, Honig, Imker und Poesie" bei BoD unter der ISBN-13: 978-3755709367 erhältlich ist. Der Preis beträgt 9,90 €, Ebook 5,99€.

Für diejenigen, die noch einen Ausflug in das erwähnte Video machen möchten, kommt es hier:

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die Quellen angeben: YouTube, Wikipedia

(21.09.2024) Gestern sind wir zur Weinlese nach Johannisberg im Rheingau gefahren. Während wir am Lesen, also am Ernten, gewesen sind, habe ich immer wieder auf die Bepflanzung unter und neben den Weinstöcken gesehen.

Die Weinstöcke stehen in unterschiedlich langen Reihen. Weinbau ist natürlich eine Monokultur. Die Winzer streiten dieses auch gar nicht ab. Aber zu meiner Freude habe ich sowohl direkt unter den Weinstöcken, als auch in den Wegen dazwischen und am Rande eine Pflanze entdeckt, die ich aus der Imkerei her kenne.

Gemeint ist der Bienenfreund. Der wissenschaftliche Name lautet Phacelia tanacetifolia. Deutsche Bezeichnungen hierfür sind neben dem Bienenfreund auch Büschelschön.

Phacelia ist für Bienen und viele andere Insekten äußerst attraktiv. Sie produziert große Mengen an Nektar und Pollen. Außerdem kann sie von Mai bis November blühen. Im Winter friert sie ab, aber die Samen überleben im Boden, so dass sie im folgenden Jahr wieder kommt.

Phacelia ist zudem ein Gründünger. Im Boden bindet sie Nitrat, also Stickstoff, den die Pflanzen als Dünger benötigen. Hier in diesem Fall tut der Winzer damit sowohl seinen Weinstöcken als auch den Insekten, vornehmlich Bienen, etwas sehr gutes.

Ich kenne zudem Phacelia noch von woanders her: früher wurde es an den Hängen neben Autobahnen gesät und die Hänge sind dann lange Zeit voll mit den blauen Blüten gewesen.

(06.09.2024) Gestern Nachmittag habe ich in Darmstadt einen Workshop besucht, bei dem es um das Auffinden eines Nestes der asiatischen Hornisse gegangen ist.

Die Idee: wir haben eine asiatische Hornisse gesichtet und wollen anschließend das zugehörige Nest aufspüren, um es zu melden und zu vernichten bzw. vernichten zu lassen. Grundsätzlich gilt hierbei, es ist nicht einfach, sondern arbeits-, zeit- und personalintensiv. Für eine Einzelperson ist dieses nicht zu schaffen, das Ganze geht nur gemeinsam im Team mit mehreren Leuten!

Das Gute ist, dass man hierbei Zeit hat. Zur Vorbereitung ist es sinnvoll, Hornissenlocktöpfe aufzustellen. Am Besten gleich mehrere sogar. Wie werden sie hergestellt? Wasser und Zucker werden gemischt und mit Hefe versetzt. Dieser Ansatz sollte dann zwei Tage lang gären. Die Lösung wird dann in Plastikbecher gefüllt und mit einem Deckel verschlossen. Im Deckel ist vorher ein Schlitz eingearbeitet worden, durch den ein Streifen eines Schwammtuches gezogen wird. Dieses dient als Docht. Sinnvoll ist es, diese Locktöpfe einen bis zwei Tage vor der eigentlichen Nestsuche aufzustellen, damit die Hornissen Zeit genug haben, den Duft zu entdecken und diese Futterquelle zu nutzen.

Sinnvoll ist es zudem, neben den Locktöpfen ein laminiertes Hinweisschild anzubringen, damit Passanten informiert und gewarnt sind.

Hornissenlocktopf mit Hornisse (Vespa crabro)

Neben der asiatischen Hornisse suchen natürlich auch andere Insekten diese Futterquelle auf, im Bild oben ist es eine heimische Hornisse, die Vespa crabro. Sobald eine asiatische Hornisse entdeckt worden ist, gilt es schnell zu handeln und sie einzufangen. Weil sie immer zum Licht hin, also nach oben fliegen, geht es mit einem Plastikbecher sehr einfach: ihn überstülpen und schnell mit einem Deckel verschließen.

Eine asiatische Hornisse ist nun gefangen. Jetzt muss sie in ein Zeichengerät "umgefüllt" werden. Solche Zeichengeräte verwenden wir Imker auch, um unsere Königinnen zu zeichnen.
Zeichengerät für Hornissen

Ist die Hornisse in dem Zeichengerät gefangen, wird sie mit einem Farbstift am Brustkorb und/oder am Hinterleib markiert. Anschließend beginnt die eigentliche Arbeit: sie wird direkt am Locktopf wieder in die Freiheit entlassen. Ab nun müssen möglichst viele Augen sie beobachten. Sie fliegt auf und dreht ein paar Runden bevor sie dann in Richtung ihres Nestes abfliegt. Diese Flugrichtung ist der entscheidende Punkt.

Parallel dazu wird jetzt die Zeit gestoppt. Im Normalfall fliegt sie zu ihrem Nest, liefert dort das aufgenommene Futter ab und kehrt zur Futterquelle, dem Locktopf zurück. Durch die Markierung ist sie identifizierbar. Sobald sie erneut am Locktopf erscheint, wird die vergangene Zeit notiert und festgehalten. Wenn sie nach der Futteraufnahme erneut abfliegt, startet die Zeiterfassung von Neuem. Das wiederholt man nun mehrere Male.

Sinnvoll ist es natürlich noch weitere Hornissen auf diese Weise zu fangen und zu markieren. Hierzu werden natürlich andere Farben verwendet. Auch hier werden anschließend An- und Abflugzeiten und Flugdauer notiert. Und ganz wichtig: die Flugrichtung!

Diese Velutina ist mit zwei blauen Punkten markiert worden. Sie hat uns später dadurch auch zu ihrem Nest geführt.

Sinnvoll ist es, auch von einem anderen Punkt aus dieses Verfahren anzuwenden. So ergeben sich zwei oder gar mehrere Flugrichtungen. Auf einer zugehörigen Landkarte kann man dann die Flugrichtungen vom jeweiligen Standort aus mit Bleistift und Lineal eintragen. Im Schnittpunkt der Linien sollte dann das Nest zu suchen und zu finden sein. Das Verfahren nennt sich Triangulation.

Ein anderes Verfahren, die Flugrichtung zu bestimmen haben wir auch gesehen. Hierbei wird die am Locktopf gefangene Hornisse mit einer Klammer am Brustkorb festgehalten. Zum Schutz vor Stichen kann man dann ein Röhrchem (mit passenden Durchmesser) über den Hinterleib schieben und ist somit vor dem Stachel geschützt. An der Taille, dem Engpass zwischen Brustkorb und Bauch ("Wespentaille") wird dann ein dünner Faden befestigt, an dem ein Fähnchen hängt. In unserem Falle stammt es von einer Rettungsfolie. Beides muss sehr leicht sein, damit die Hornisse wieer auffliegen kann. Mit dem Fänlein ist dann die Flugrichtung wesentlich einfacher zu bestimmen.

In unserem Fall hat die Hornisse Start- und Flugschwierigkeiten gehabt. Nach wenigen Metern ist sie auf dem Erdboden gelandet. Dort haben wir sie von ihrer Last befreit. Immerhin haben wir aber diese Technik gesehen und den Flug über einige Meter gut verfolgen können.

Zum Fliegen der Hornissen: ihre Fluggeschwindigkeit beträgt etwa 300 Meter pro Minute. Selten fliegen sie über hohe Hindernisse wie Bäume, sondern in Schluchten wie Wegen und dort in einer Höhe von 2 bis 4 Metern.

Wenn man also die gemessenen Zeiten hat, zieht man davon etwas 15 Sekunden für den Nestaufenthalt ab. Das Ergebnis wird halbiert. Entsprechend der Fluggeschwindigkeit (300 Meter pro Minute) kann man dann die ungefähre Entfernung des Nestes vom Locktopf bestimmen.

Wir haben die Postitionsbestimmung von einem zweiten Ort aus nicht durchgeführt. Zwar haben wir dort einen Locktopf aufgestellt und parallel dazu etwas Lockmittel in der Umgebung auf Blättern und Baumstämmen ausgebracht, um Hornissen anzulocken, aber es sind keine während unseres Wartens angeflogen. Hier hätten wir einen oder zwei Tage vorher die Töpfe ausbringen sollen. Live funktioniert das eben nicht immer so wie im Lehrbuch.

Dafür haben wir uns zu Fuß auf die Spurensuche gemacht und sind der Flugrichtung gefolgt. In etwa 500 Metern Luftlinienentfernung haben wir dann das Nest gefunden.


Hornissennest der asiatischen Hornisse in Darmstadt

Dieses Nest hängt an einem Baum, der über einem Abhang steht. Davor sind Eisenbahngleise, dahinter eine belebte Straße.

Mit meinem Smartphone habe ich das Nest in 25facher Vergrößerung von einer Fußgängerbrücke aus aufnehmen können. Sogar einzelne Hornissen sind darauf krabbelnd zu erkennen.

Das Nest einer gesichteten asiatischen Hornisse haben wir mit dieser Methode finden können. Insofern ist der Workshop ein voller Erfolg gewesen. Das sogar in mehrfacher Hinsicht: für uns Teilnehmer als Lernende, für die Bienen als zu schützende Tieren.

Wie geht es nun weiter? Das Nest ist gefunden. Sein Standort wird dem hessischen HLNUG-Meldeportal gemeldet. Dann wird ein amtlich bestellter "Berger" mit der Beseitigung beauftragt.

(05.09.2024) Heute Mittag habe ich auf dem Lehrbienenstand unseres Imkervereines bei einem Volk Videoaufnahmen gemacht. Sie sind in Zeitlupe und zeigen einige Besonderheiten, die man sonst mit dem bloßen Auge nur schwerlich erkennen kann. So fliegen sie beim Landen öfters wieder zurück, wenn das Flugloch nicht frei ist. Manchmal sieht es so aus, als ob sie dabei tanzen. Auch tragen sie zu dieser Zeit noch Pollen ein.

(28.08.2024) An unserem Bienenstand habe ich vor Jahren damit angefangen, Efeupflanzen zu setzen. Efeu stellt im Jahresverlauf die letzte Trachtmöglichkeit für Bienen dar, weil die seine Blüte erst im September/Oktober erfolgt. Für mich ist dieses die natürlichste aller Möglichkeiten für die Bienen, dass sie noch ihre Wintervorräte anlegen können.

An unserem Bienenstand habe ich an drei Stellen Efeu in kleinen Gruppen ausgepflanzt und ziehe ihn jetzt an einem selber gebauten Rankgestell nach oben. Mein Ziel ist es, in einigen Jahren hier eine kleine Hecke aus dem Efeu zu haben.

Auslöser hierfür ist eine Wanderung in Südtirol gewesen. In Tramin sind wir an mehreren mannshohen Efeuhecken vorbeigekommen. Anfangs haben die Pflanzen mich kaum interessiert. Aber als ich darin und darum herum ein beständiges Summen wahrgenommen habe, bin ich neugierig geworden und davon anschließend völlig begeistert gewesen. Das kommt mir auch zu uns nach Hause zu unseren Bienen!

Sobald die Blütenknospen aufgegangen sind, werden sie zwangsphotographiert. Die Bilder mit weiteren Informationen werden dann hier im Blog stehen.

(27.08.2024) Heute Nachmittag ist ein Hornissennest der asiatischen Hornisse eingetroffen. Im letzten November ist es in Südhessen geborgen, im Bieneninstitut Kirchhain eingefroren und heute nach Frankfurt gebracht worden.

Es wird jetzt in den nächsten Tagen präpariert und haltbar gemacht. Danach wird es im Rahmen des Frankfurter Bienenfestivals 2024 am 14.9.2024 im Botanischen Garten Frankfurt ausgestellt. Dort kann es zwischen 12 und 17 Uhr am Stand der Bee Friends Frankfurt betrachtet werden.

Zur Vorbereitung habe ich das obige Holzstück bereits durchbohrt und eine grüne Schnur zum Aufhängen angebracht. Spätestens ab morgen früh beginnt die Präparation. Sie dauert mehrere Tage. Danach sollte das Nest stabilisiert sein.

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(14.08.2024) Geredet ist schon viel über sie, die asiatische Hornisse. Aber heute habe ich sie zum ersten Mal in freier Natur selber an einem Bienenstand im Frankfurter Ostend gesehen.

Dort stehen drei Bienenvölker, die ich betreue. Beim Auffüttern des mittleren Volkes kam plötzlich Besuch angeflogen und setzte sich an der Oberkante einer Zarge ab. Es ist die asiatische Hornisse gewesen, die dort plötzlich und unerwartet aufgetaucht ist. Schnell habe ich mit dem Smartphone zwei Bilder gemacht. Hier sind sie:

Ihre typischen Merkmale sind hierbei sehr gut zu erkennen:

  • gelbe Beine (Füße)
  • schwarzer Brustkorb

Zum Glück hat sie sich dort nur für einen kurzen Moment niedergelassen und ist ohne Schaden anzurichten wieder weiter geflogen.

Ihr wissenschaftlicher Name lautet Vespa velutina nigrithorax. Ursprünglich stammt sie aus Südostasien. Vor einigen Jahren ist sie über Bordeaux nach Europa eingeschleppt worden und breitet sich seitdem immer weiter aus. Übrigens ist hieran auch der Klimawandel mit beteiligt! Durch die zunehmende Erwärmung fühlt sie sich hier auch bei uns wohl und ist gekommen, um zu bleiben. Hätten wir unseren klassischen Jahreszeitenablauf mit kalten Wintern, würde sie hier kaum überleben können. So aber kann sie sich allmählich von Südwesten kommend nach Norden immer weiter ausbreiten.

Für uns Menschen ist sie genauso ungefährlich wie die einheimische Hornisse. Ihre Nahrungsquelle sind überwiegend Insekten und hier bevorzugt die Honigbienen. Sie fängt sie oft auf dem Heimflug vor dem Bienenstock ab. Manche Bienenvölker reagieren panisch auf sie und fliegen oft, wenn sie sich bedroht fühlen, gar nicht mehr aus.

Wichtig zur Bekämpfung ist die Entdeckung ihrer Nester. Sie hängen oft versteckt in der Höhe und sind in Bäumen durch das Blattwerk schwer bis gar nicht zu erkennen. Das ändert sich aber schnell mit dem Laubfall im Herbst. Dann werden sie sichtbar und sollten möglichst bald entfernt werden. Das allerdings sollte man den Fachleuten überlassen, weil die asiatischen Hornissen dann durchaus sehr aggressiv werden können, wenn sie sich und ihr Nest bedroht fühlen.

(30.07.2024) Jetzt, Ende Juli, ist das Trachtende erreicht. In der Natur gibt es schon seit Kurzem keine Massentrachten mehr. Die Bienen tragen jetzt nur noch das ein, was sie in Vorgärten, aber auch auf Wiesen, blühend vorfinden. Die Sommersonnenwende ist vor knapp 6 Wochen gewesen. Die schwindende Tageslänge ist für die Bienen der Reiz, ihre Völker nicht weiter zu vergrößern, sondern zu verkleinern. Damit hat die Vorbereitung auf den kommenden Winter bereits begonnen.

Trotzdem liegen noch ein wenig Arbeit für uns Imker und eine spannende Zeit vor uns. Die Bienen benötigen jetzt ihr Futter für den anstehenden Winter. Die sommerliche Varroabehandlung muss noch durchgeführt werden. Bei unseren eigenen Völkern haben wir in diesem Jahr keine totale Brutentnahme vorgenommen. Statt dessen wird in der nächsten Woche mit "Varromed" behandelt werden. Das ist eine ziemlich neue Säuremischung aus Oxalsäure und etwas Ameisensäure, die in die Wabengassen, also zwischen die Rahmen, geträufelt wird. Aber davon später mehr.

Bei der Durchsicht habe ich ein paar Photos gemacht, die ich hier posten möchte.

Dieses Bild stammt vom Lehrbienenstand und zeigt eine neue, zugesetzte und angenommene Königin. Das zugehörige Volk ist weisellos geworden. Jetzt ist es sehr schwierig geworden neue Königinnen nachzuziehen, die auch noch begattet werden sollen. Es gibt zu dieser Zeit ja kaum noch Drohnen. Also muss ein anderer Weg beschritten werden: eine begattete Königin wird zugesetzt.

Die obigen drei Bilder zeigen links den Blick in eine Zelle mit einem Ei, in der Mitte Maden in ihren Zellen und rechts eine Biene mit einem Tropfen Flüssigkeit vor dem Mund. Diese drei Bilder sind die ersten, die ich mit einem mobilen Mikroskop für ein Smartphone aufgenommen habe.

Das letzte Photo stammt von Simon. Es zeigt eine verweste und vertrockne Maus, die in ein Bienenvolk eingedrungen und verhungert ist. Normalerweise sehen wir solche Bilder erst am Ende des Winters, wenn wir die Bienenvölker auswintern. Aber wie man sehen kann, gibt es das auch im Sommer.

(25.7.24) Vor wenigen Tagen habe ich von einem Vereinsmitglied eine von ihm gefangene tote asiatische Hornisse erhalten. Er hat sie bei sich in Frankfurt an seinem Bienenstand gefunden.

Mit neuen "Spielzeugen", nämlich einem Mikroskop für Smartphone und einem Super Makroobjektiv von Laowa für meine Photokamera habe ich erste Bilder versucht zu erstellen. Das ist dabei herausgekommen:

Die asiatische Hornisse ist der neue Fressfeind unserer Bienen. Sie ist bei uns nicht heimisch, sondern über Westfrankreich vor wenigen Jahren eingeschleppt und verbreitet sich zunehmend von Südwesten nach Norden innerhalb Deutschlands. Die Hornisse lauert unseren Bienen auf, tötet sie und frisst ihre Brustkörbe. Dadurch werden die Bienenvölker zum Teil erheblich dezimiert und drohen in manchen Fällen sogar zu sterben. Die Bienen kennen diesen Feind nicht und sind ihm wehrlos ausgeliefert.

Mehr dazu im September 2024. Auf dem Frankfurter Bienenfestival werden wir von unserem Imkerverein mit einem präparierten Hornissennest aufwarten und auf diese Weise unsere Imker schulen und informieren, um die Hornissennester zu entdecken und unschädlich zu machen.

Die asiatische Hornisse ist etwas kleiner als unsere heimischen Hornissen. Charakteristisch ist der schwarze Brustkorb (=nigrithorax) und die gelben Beine. Der Hinterleib ist gelb wie bei unseren Hornissen auch.

(24.07.2024) Gestern haben wir auf dem Riedberg unsere zweite Honigernte eingebracht. Zur Vorbereitung werden wenige Tage vorher die Bienenfluchten eingelegt, damit bei der Ernte die Honigräume möglichst bienenfrei sind. Leider ist dieses wieder nicht der Fall gewesen.

Die Bienenfluchten sind in einem Zwischenboden eingelegt und sehen von oben betrachtet so aus:

#1 Bienenflucht von oben

Schon beim Einlegen der Fluchten ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich schwer die einzelnen Honigräume sind. Beim Ernten ist dieses noch viel deutlicher geworden. In einigen Honigräumen ist nämlich nichts (mehr) vorhanden gewesen außer den Rahmen. Was bedeutet das? Wir gehen auf Ende Juli zu und das Trachtende ist damit erreicht. Vermutlich haben die betreffenden Völker inzwischen von ihren eigenen Vorräten gelebt.

Aber das ist nicht die einzige Überraschung gewesen. Etliche Honigräume sind sehr zwar schwer, doch ist in ihnen ein großer Anteil der Waben nicht verdeckelt, sondern offen geblieben. Auf einigen - allerdings nur wenigen - Rahmen ist der Honig beim Entdeckeln krümelig gewesen. Mit anderen Worten, er ist bereits in den Zellen kristallisiert. Er ließ sich übrigens auch nicht abzentrifugieren, sondern ist als feste Masse in den Zellen verblieben.

Die Ursache dafür könnte darin liegen, dass wir bei der ersten Ernte diese Rahmen nicht mitgenommen haben, weil sie noch nicht verdeckelt gewesen sind und dass der Honig in ihnen einen sehr hohen Rapsanteil besitzt. Dazu passt eben auch, dass wir in diesem Jahr von sehr vielen Rapsfeldern umgeben gewesen sind. Solche Mengen an Raps haben wir viele Jahre nicht mehr erlebt.

Eine weitere Überraschung: ein Volk hat seinen Honigraum nach oben hin bis an das Dämmmaterial des Deckels erweitert und so fest mit ihm verbunden, dass beim Öffnen die Dämmung aus dem Deckel herausgerissen worden ist.

#5

Alles in allem haben wir gut die Hälfte aller Honigräume gleich auf dem Bienenstand belassen und auch beim Entdeckeln ist ein großer Teil der Waben unverrichteter Dinge zurück in die Honigzargen gestellt worden. Von daher ist die Ausbeute auch nur sehr gering gewesen. Trotzdem noch ein paar Bilder dazu:

Zu Guter Letzt noch ein kleines Video vom fließenden Honig, erst aus der Schleuder, dann aus dem Abfülleimer in einen Hobbock hinein.

versione italiana

Le sfide per il secondo raccolto di miele sul Riedberg nel 2024

(24.07.2024) Ieri abbiamo effettuato il secondo raccolto di miele sul Riedberg. In preparazione, i voli delle api vengono inseriti alcuni giorni prima, in modo che le camere del miele siano il più possibile libere dalle api durante la raccolta. Purtroppo, anche in questo caso non è stato così.

I voli delle api sono inseriti in un falso pavimento e si presentano così dall'alto:

fotografia #1

Ho già notato il diverso peso delle singole camere di miele quando ho inserito i voli. Questo è diventato ancora più evidente durante la raccolta. In alcune camere di miele non c'era nulla (a parte i telai). Che cosa significa? Ci avviciniamo alla fine di luglio e la raccolta del miele è terminata. Presumibilmente le colonie in questione hanno ormai vissuto delle proprie scorte.

Ma questa non è stata l'unica sorpresa. Sebbene alcune camere del miele siano molto pesanti, una buona parte dei favi in esse contenuti non è stata tappata, ma è rimasta aperta. In alcuni - ma solo in alcuni - favi il miele era friabile quando è stato tolto il tappo. In altre parole, era già cristallizzato nelle celle. Tra l'altro, non è stato possibile centrifugarlo, ma è rimasto nelle celle come una massa solida.

fotografie #2-4

Il motivo potrebbe essere che non abbiamo preso questi favi durante il primo raccolto perché non erano ancora tappati e il miele in essi contenuto ha un contenuto molto elevato di colza. Questo è dovuto anche al fatto che quest'anno eravamo circondati da molti campi di colza. Erano molti anni che non vedevamo una tale quantità di colza.

Un'altra sorpresa: una colonia aveva esteso la sua camera del miele fino al materiale isolante del coperchio ed era così saldamente attaccata ad esso che l'isolamento è stato strappato dal coperchio quando è stato aperto.

fotografia #5

Complessivamente, abbiamo lasciato nell'apiario una buona metà di tutte le camere da miele e gran parte dei favi sono stati rimessi nei favi senza aver ottenuto nulla. La resa è stata quindi molto bassa. Tuttavia, ecco qualche altra immagine:

fotografie #6-9

Infine, un breve video del miele che scorre, prima dallo smielatore, poi dal secchio di riempimento in un'hobbock.

Video

Tradotto con DeepL.com (versione gratuita)

(18.7.2024) Heute morgen bin ich bereits wieder früh bei den Bienen gewesen, dieses Mal am Lehrbienenstand unseres Imkervereines. Dort steht ein Volk, das keine Königin hat. Vermutlich hat es hier vorher einen Schwarm gegeben. Damit die restlichen Bienen als Volk überleben können, muss eine neue Königin her.

Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) man hängt einen Rahmen mit Eiern aus einem fremden Volk in die betreffende Beute hinein. Aus allen Eiern entwickeln sich innerhalb von spätestens drei Tagen junge Larven. Sie sind bestens geeignet, um aus ihnen eine neue Königin heranzuziehen. Bis die neue Königin schlüpfen wird, dauert es dann noch 14 Tage. Wir haben dann bereits Ende Juli und damit ist es unsicher, ob überhaupt noch ausreichend Drohnen zum Begatten zur Verfügung stehen, wenn die Königin zu ihrem Hochzeitsflug startet. Aber es könnte noch klappen ....

2.) man nimmt eine fremde Königin und setzt sie dem Volk zu. Wenn diese Königin auch noch begattet ist, gewinnt man damit sehr viel Zeit, vorausgesetzt, dass das Volk die "neue" annimmt.

Ein Vereinsmitglied ist vor vier Tagen zu einem Imkerbedarfshändler gefahren. Ich habe ihn deswegen gebeten, von dort eine Königin mitzubringen. So sieht es aus, wenn die Königin dann ankommt:

Foto #1

In solch einem Zusetzkäfig lebt die Königin mit einigen Begleitbienen, die sie füttern. Links im Bild befindet sich ein Teigverschluss. Eine kleine Menge Futterteig gibt den Bienen Nahrung und gleichzeitig verhindert sie, dass die Bienen aus dem Käfig herauskommen können, weil der Ausgang dadurch verschlossen wird.

Es ist immer ein Risiko, wenn man einem Volk eine neue Bienenkönigin zugibt. Nicht selten wird sie nicht angenommen und von den Bienen umgebracht. Damit das nicht geschieht, muss man einige Dinge beachten. Das Volk darf mit Sicherheit keine Königin haben. Sollten irgendwo im Volk Versuche stattgefunden haben, dass dort eine neue Königin nachgeschafft werden soll, müssen diese Zellen entfernt werden. Mit anderen Worten: das aufnehmende Volk muss mit Sicherheit weisellos sein.

Damit es sich an den Duft der neuen Bienenkönigin gewöhnen kann, wird der noch verschlossene Käfig für einige Tage in das Volk zwischen zwei Waben gehängt.

Foto #2

Die Bienenkönigin ist damit bereits im Volk und durch den Käfig sicher vor Attacken geschützt. Dabei verströmt sie bereits ihren Duft, an den die Bienen sich somit langsam gewöhnen können.

Heute, nach zwei Tagen, ist es soweit. Schon beim Öffnen der Bienenbeute zeigt sich, dass der Käfig von einigen Bienen regelrecht umlagert wird. Sie laufen ruhig auf ihm herum ohne Anzeichen von Aggressivität. Auch nach dem Herausziehen umlagern sie weiterhin den Käfig, so, als ob sie die Königin schützen wollen.

Ich öffne den Verschluss und hänge anschließend den Käfig zurück ins Volk.

Auch hierbei ist zu erkennen, dass der Käfig mit Bienen besetzt bleibt. Ich werte dies als ein gutes Zeichen. Auf den Bildern ist der Futterteigverschluss sehr gut zu erkennen. Jetzt kann der Weg sowohl von innen als auch von außen frei gefressen werden. Wenn das erfolgt ist, werden alle gefangenen Bienen heraus in das Volk laufen.

Foto #8

Nun ist es für die nächsten Tage spannend: wird die neue Bienenkönigin auch tatsächlich akzeptiert und angenommen? Wenn ja, würde sie bereits nach kurzer Zeit mit der Eiablage beginnen. Wenn nein, bekommen wir ein neues Problem .....

Die neue "Mutti" trägt auf ihremBrustpanzer ein grünes Plättchen. Das weist daraufhin, dass sie aus diesem Jahr stammt. Die Markierungsfarbe für 2024 ist grün.

Versione italiana

L'arrivo di una nuova regina

(18.7.2024) Stamattina sono andato di nuovo presto dalle api, questa volta nell'apiario di formazione della nostra associazione apistica. Lì c'è una colonia senza regina. Probabilmente qui c'era già uno sciame. Affinché le api rimaste possano sopravvivere come colonia, è necessario trovare una nuova regina.

Ci sono due modi per farlo:

1) Si appende un telaino con le uova di una colonia estranea all'alveare in questione. Tutte le uova si svilupperanno in giovani larve entro tre giorni al massimo. Sono ideali per far nascere una nuova regina. Ci vogliono poi altri 14 giorni perché la nuova regina si schiuda. Ciò significa che siamo già alla fine di luglio e non si sa se ci saranno abbastanza fuchi disponibili per l'accoppiamento quando la regina partirà per il suo volo nuziale. Ma potrebbe comunque funzionare ….

2) si prende una regina straniera e la si aggiunge alla colonia. Se anche questa regina è ancora accoppiata, si guadagnerà molto tempo, a patto che la colonia accetti la “nuova” regina.

Quattro giorni fa, un membro dell'associazione si è recato da un rivenditore di materiale apistico. Gli ho quindi chiesto di portare una regina da lì. Ecco come si presenta la colonia all'arrivo della regina:

Foto #1

La regina vive in una gabbia come questa con alcune api compagne che la nutrono. Sulla sinistra della foto c'è un tappo di pasta. Una piccola quantità di pasta alimentare fornisce alle api il cibo e allo stesso tempo impedisce alle api di uscire dalla gabbia perché chiude l'uscita.

L'aggiunta di una nuova ape regina a una colonia è sempre un rischio. Non è raro che non venga accettata e che venga uccisa dalle api. Per evitare che ciò accada, ci sono alcuni accorgimenti da tenere presenti. La colonia non deve assolutamente avere una regina. Se si è tentato di creare una nuova regina da qualche parte nella colonia, queste cellule devono essere rimosse. In altre parole, la colonia ricevente deve essere sicuramente senza regina.

Affinché possa abituarsi all'odore della nuova ape regina, la gabbia ancora sigillata viene appesa nella colonia tra due favi per alcuni giorni.

Foto #2

In questo modo l'ape regina si trova già nella colonia ed è protetta dagli attacchi della gabbia. Emette già il suo odore, al quale le api si abituano lentamente.

Oggi, dopo due giorni, è arrivato il momento. Non appena si apre l'arnia, ci si accorge che la gabbia è letteralmente circondata dalle api. Esse vi girano intorno tranquillamente senza alcun segno di aggressività. Anche dopo essere state rimosse, continuano a circondare la gabbia come se volessero proteggere la regina.

Foto #3-4

Apro il coperchio e riaggancio la gabbia all'alveare.

Foto #5-7

Anche in questo caso vedo che la gabbia è ancora piena di api. Lo considero un buon segno. Le immagini mostrano molto chiaramente il sigillo della pasta alimentare. Ora il sentiero può essere mangiato sia dall'interno che dall'esterno. Una volta fatto questo, tutte le api intrappolate usciranno nella colonia.

Foto #8

Ora i prossimi giorni saranno emozionanti: la nuova ape regina sarà effettivamente accettata e adottata? Se sì, dopo poco tempo inizierà a deporre le uova. In caso contrario, avremo un nuovo problema ……

La nuova “mamma” ha una placca verde sul pettorale. Questo indica che è di quest'anno. Il colore della marcatura per il 2024 è il verde.

(16.07.2024) Soeben ist die neueste Ausgabe meiner italienische Sprachzeitschrift Adesso per Post angekommen. In der Vorschau für die nächste Ausgabe ist ein Photo zu finden, dass mich doch sogleich für den Bienenblog eingenommen hat. Es geht nämlich um Eis.

Aber zunächst einmal das Photo, das ich nicht aus der Zeitschrift, sondern aus dem Internet kopiert habe.

Was ist zu sehen? Eine Eiswaffel als Hörnchen mit Eis und Bienenwachs in Scheiben. Das Bild stammt von der Hompepage "ciaccolab.it" Es ist die Webseite eines der angesagten Eismacher in Italien, Stefano Guizzetti. Auf Instagram ist er unter #ciaccolab zu finden.

So wie im Bild montiert, kann man natürlich kein Eis essen. Der Kern dahinter: das Eis ist ein Milcheis, in dessen Basis er Bienenwachs gemischt hat, das er von einem kleinen Bioerzeuger in der Nähe von Parma bezieht. Dadurch bekommt es seinen ganz besonderen Geschmack. Erstmals vorgestellt hat es es übrigens passend dazu an einem Weltbienentag, also einem 20. Mai. Seine beiden Läden sind in Mailand und Parma zu finden. Guten Appetit, buon appetito!

Kurz noch zu meiner Motivation:

Holmer hat es bereits beschrieben, durch Verdrängungszucht der Carnica und Ligustica ist diese hier früher einheimische Biene nahezu ausgerottet worden. Nicht nur durch Verdrängungszucht, es wurden laut meiner Recherchen auch aktiv wilde Völker abgetötet um eine Vermischung mit den „neuen“ ertragsreichen in imkerlicher Hand gehaltenen zu vermeiden. All dies zu Beginn des 20ten Jahrhunderts. Ich bin 46 Jahre alt, mit dieser Wahrheit wuchs ich auf, für was sind wir Deutschen nochmal bekannt……?

Nun schreitet die Klimaveränderung voran, so schnell, dass eine Anpassung der vorhandenen Arten schnell genug nicht stattfindet. Unsere Bienen gehen in den Wintern nicht mehr aus der Brut, in den Trachtlücken, die durch Wetterextreme, Landwirtschaft und somit Verdrängung natürlicher Wiesen, Feuchtgebiete, etc. entstehen hungern die Völker. Nicht nur Varroa ist ein großes Problem, es kommen weitere Fressfeinde und sicherlich Parasiten durch den Klimawandel in unsere Breitengrade, die asiatische Hornisse, der afrikanische Beutenkäfer, es kommen andere.

Und da, so glaube ich, brauchen wir alles Erbgut, alle wehrhaften Eigenschaften, die im Laufe von Millionen Jahren der Evolution entstanden sind. Vor allem interessant scheinen die Eigenschaften, die man der Dunklen nachsagt, im Rahmen der Varroaresistenz, hier freue ich mich besonders mit Alexander Tönnies und seinen Forschungen zum Bücherskorpion zusammen zu arbeiten. Vielleicht ist der Honigertrag geringer, das ist nicht schlimm für mich. Ich werde, wenn denn alles hoffentlich gut geht, im Januar Opa, meine Kinder und Enkel werden sich nicht von Honig ernähren, wohl aber sind sie angewiesen auf Bestäuber und somit auch auf Bienen.

Das Einweiseln von dunklen Königinnen über einen Freiluftkunstschwarm

Hier sehen wir die drei Königinnen samt Begleitbienen, es sind belegstellenbegattete Dunkle Königinnen aus norwegischer Linie. Erhalten habe ich sie von einem Züchter aus dem Landesverband Dunkle Biene Bayern e.V.

Laut Informationen im Netz und in Gesprächen mit Züchtern ist das Umweiseln von Carnicavölkern mit dunklen Königinnen nicht ganz einfach. Standardverfahren funktionieren häufig nicht, nun war es aufgrund der Wetterlage im Frühjahr auch noch sehr spät im Jahr, nach Empfehlung sollte es also eine Volksbildung über einen Freiluftkunstschwarm nach Guido Sklenar sein, die ein neues Volk entstehen lässt.

Dazu habe ich die Dunklen Königinnen in 40 KG Hobbocks gehängt.

Dann habe ich aus meinen zwei Wirtschaftsvölkern und 3 Ablegern Bienenmasse aus Brut- und Honigraum in die Eimer abgeschüttelt. Ziel sollten ca. 1,5 Kilo Schwärme sein.

Zwischendurch habe ich immer wieder Bilder gemacht, chronologisch bekomme ich das nicht mehr hin. Man sieht aber, es wurden immer mehr Bienen, nachdem sich kleine Trauben um die Zusetzkäfige gebildet hatten, habe ich die Königinnen unter das Brett gezogen. Hier sollten sich dann die Schwarmtrauben bilden.

Anfangs sah das Ganze gut aus, mit der Waage konnte ich in den besten Momenten ca. 1 Kilo Bienenmasse am Holz wiegen. Leider flogen die allermeisten Bienen zurück, es blieb nur so wenig übrig, dass ich das Ganze nochmals anders mit nochmal mehr Bienenmasse versuchte.

Hier die Minischwärme, so hätte es nicht gereicht:

Den zweiten Versuch zeige ich in Bildern, diesmal habe ich die Bienen auf dem Boden auf Beutendeckel geschüttelt. Die Hölzer mit den Königinnen ließ ich sehr nah am Boden hängen.

Diesmal blieben deutlich mehr Bienen in der Schwarmtraube hängen, diese schlug ich am späten Abend in Beuten ein. Dummerweise machte ich wohl den Fehler, eine Futterzarge mit Flüssigfutter aufzusetzen. Als ich am nächsten Tag kam, war große Räuberei im Gange. In maßloser Überforderung und Hoffnungslosigkeit habe ich ab da das Fotografieren vergessen.

Was ich dann aber tat: Ich verschloss die Fluglöcher am nächsten Morgen um 4 Uhr. Die Futterzargen nahm ich ab, sie waren sogar bereits leer geräubert. Brachte die Beuten an einen Bienenstand außerhalb des Flugradius. Leider kamen auch dort sofort Suchbienen und wollten ins Flugloch. Dass Flüssigfutter so stark riecht….

Also ließ ich die Beuten mit geschlossenem Flugloch einen Tag stehen und besorgte neue leere Beuten. In diese zogen die Minivölkchen um, je 2 Honigwaben und eine verdeckelte Brutwabe aus anderen Völkern dazu. Und sie zogen wieder zurück in meinen Garten auf den ersten Stand, nicht aber an den gleichen Platz dort, sondern 20 Meter entfernt.

Die Königinnen leben, morgen werde ich eine weitere verdeckelte Brutwabe in die Völker hängen und etwaige Weiselzellen brechen. Meine Gedanken zum Freiluftkunstschwarm: Er funktioniert nicht, wenn die Schwarmzeit gegen Ende geht. Irgendwie ging alles schief, so spät im Jahr würde ich Ähnliches nicht mehr versuchen, aber gerade habe ich Hoffnung. Ich berichte bald weiter.

Tobias

Danke an den Autor Tobias für seinen Beitrag hier.

(26.06.2024) Gestern Abend habe ich das seltene Vergnügen gehabt, zum ersten Mal eine dunkle europäische Biene zu sehen. Durch Verdrängungszucht der Carnica und Ligustica ist diese hier früher einheimische Biene nahezu ausgerottet worden. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet ging etwa von den Schweizer Alpen bis nach Skandinavien. Auf den Hebriden ist vor wenigen Jahren ein Schutzgebiet für sie errichtet worden. Dort leben etwa 50 Völker, fremde Rassen sind dort verboten.

In Norwegen kommt sie noch vor, in Süddeutschland gibt es Bemühungen sie wieder anzusiedeln. Dort befindet sich auch eine von zwei Belegstellen für sie. Die andere liegt auf der nordfriesischen Insel Nordstrandischmoor.

Ihr Honigertrag ist etwa um 20% niedriger als der von der Carnica. Dafür hat sie andere Eigenschaften: sie passt sich der Trachtsituation besser an und geht mit einer kleineren Population in die Winterpause, in der auch keine Brutaktivität erfolgt.



Mehr dazu in der nächsten Zeit von Imkern, die über ihre Erfahrungen berichten werden, wie sie die Königin einer Dunklen Biene hier einzuweiseln versuchen.

(18.06.2024) Derzeit bin ich fleißig dabei, unseren Honig in seinen verschiedenen Eimern, den Hobbocks, zu rühren, damit er nicht wieder auskristallisiert und härtet. Dieses Spiel haben wir ja schon in diesem Jahr gehabt undbr

Gestern ist der erste Eimer dabei gewesen, wieder zügig zu kristallisieren. Also ist er schnellstens gerührt worden, um das zu verhindern. Das gleiche Spiel ist heute noch einmal erfolgt. Anschließend habe ich ihn sofort in Gläser abgefüllt und etikettiert. Ergebnis: ab sofort ist der neue Honig, die erste Ernte des Jahres 2024 vom Riedberg, fertig! Und wie immer heißt die erste Ernte eines jeden Jahres bei uns: Eintracht.

In den nächsten Tagen geht es vermutlich so oder so ähnlich weiter: den Honig rühren und beobachten und sobald die Kristallisation Fahrt aufnimmt, ihn abzufüllen.

(17.06.2024) Inzwischen sind fast alle Hobbocks mit unserem festgewordenen Honig wieder verflüssigt. Einer fehlt zwar noch, aber auch dieser Honig ist übermorgen wieder flüssig in seinem Eimer. Wie bereits erwähnt, ist sämtlicher Honig in diesem Jahr nach etwa 14 Tagen kristallisiert und hart wie Beton geworden. Der Grund hierfür ist der in diesem Jahr sehr hohe Anteil an Nektar vom Raps.

Damit er abgefüllt und verkauft werden kann, muss er jedoch flüssig sein. Hierfür erwärme ich ihn in einem mobilen Wärmeschrank langsam auf und nach 36 bis 48 Stunden ist er wieder so flüssig wie nach dem Schleudern.

Auf diesen Honigen schwimmt dann jedoch eine weiße Schicht aus Schaum. Sie ist gebildet von den beim Schleudern gefangenen kleinen und feinen Luftbläschen, die erst im Laufe der Zeit langsam an die Oberfläche steigen. Dort bilden sie eine Schaumschicht, die vor dem Rühren und Abfüllen entfernt werden muss. Denn den Schaum wollen wir nicht im Honigglas haben.

Heute habe ich von drei Hobbocks die ersten Schaumschichten entfernt. Mit einem Kuchenteigschaber schiebe ich alles zusammen und hebe die lufthaltige Schaummasse dann in Etappen ab. Was dabei herausgekommen ist, ist im folgenden Bild zu sehen:

Honigschaum

Um eine erneute Kristallisation zu verhindern, wird der Honig nach wenigen Tagen der Ruhe bereits gerührt. Der erste Hobbock ist jetzt schon so weit mit der Kristallisation, dass sein Honig in wenigen Tagen in die ersten Gläser abgefüllt werden kann. Davon später mehr.

(09.06.2024) Während des heutigen Neuimkerkurses habe ich auf einer Bodeneinlage Varroamilben gefunden und gezählt, aber auch fotografiert. Eine Milbe habe ich mit nach Hause genommen und dort unter einem Mikroskop betrachtet. Dabei habe ich festgestellt, dass die Milbe sogar noch lebt.

Ich habe die Milbe sogar unter dem Mikroskop filmen können:

Die Varroamilbe "beglückt" uns seit einigen Jahrzehnten. Sie kommt normalerweise in unserer Gegend nicht einheimisch vor, sondern ist aus Südostasien eingeschleppt worden. Mangels natürlicher Feinde hat sie sich hier bei uns sehr schnell ausbreiten können. Heute gibt es kaum noch ein Bienenvolk, dass nicht von ihr befallen ist.

Sie sitzt entweder direkt an den Bienen an und ernährt sich wie ein Vampir durch Blutsaugen, wobei die Bienen kein Blut, sondern eine Hämolymphe besitzen. Zusätzlich ist sie ein Überträger von vielen Krankheiten, die die Bienen schwächen und töten können.

(07.06.2024) Es hat geklappt! Während etwa 36 Stunden ist der Hobbock mit dem festgewordenen Honig schonend erwärmt und wieder erfolgreich verflüssigt worden.

Jetzt kann er in den nächsten Tagen noch wieder abkühlen und anschließend gerührt und dann in cremiger Form in Gläser abgefüllt werden.

Auf den Bildern ist links die Wärmebox zu sehen. Ein 40-Liter-Hobbock passt gerade innen hinein. Über einen Thermostaten gesteuert wird die Temperatur langsam hochgefahren, so dass die Temperatur etwa der eines Wasserbades entspricht.

(05.06.2024) Heute bin ich auf einem fremden Bienenstand zu Besuch gewesen. Dort wird auf Langstroth geimkert. Das heißt, dass die Rahmen größer als bei Zander sind. Die Honigräume sind jedoch wesentlich kleiner als die Bruträume.

Das hat den Vorteil, dass sie leichter zu tragen sind und dass gut und gerne zwei übereinander gestellt werden können. Aber es gibt auch Nachteile: weil die Rahmen kleiner sind, können sie nicht zum Wabentausch verwendet werden und umgedreht kann zum Triggern keine Brutwabe in den Honigraum gehängt werden.

Die Bienenwaben werden durch die Brutzyklen im Laufe der Brutsaison immer dunkler bis hin zu einem tiefen schwarz. Dabei verfärbt sich nicht das Wachs, sondern die Häutchen, die beim Häuten der verdeckelten Brut entstehen, bleiben in den Zellen. Diese werden dadurch stetig kleiner und dunkler. Jeder Imker kennt dieses Phänomen. Deshalb tauscht man nach der Honigernte die Waben: die frischen, jungen und unbebrüteten Waben des Honigraumes kommen nach unten in den Brutraum und ersetzen dort die dunklen und schwarzen Waben. Diese können dann eingeschmolzen werden. Das umgebende Wachs wird aufgefangen und kann erneut zu Mittelwänden geformt werden. Somit entsteht hierdurch ein eigener kleiner Wachskreislauf, weil die so gewonnenen Mittelwände wieder in das Bienenvolk gelangen.

Es geht aber auch anders. Bisher habe ich das nur vom Hörensagen gekannt, aber noch nie gesehen. Man kann Mittelwände nämlich auch aus Kunststoff verwenden. Und genau das habe ich heute zum ersten Mal gesehen und mit der Kamera festgehalten.

Jeweils rechts unten ist in beiden Bildern die Kunststoffmatrix mit dem sechseckigen Wabenmuster zu erkennen. Die Bienen bauen darauf dann wie gewohnt ihre Zellen auf. Der besuchte Imker recycelt seine alten Waben nicht, sondern entsorgt sie zu gegebener Zeit thermisch. Auf gut deutsch: sie werden verbrannt. Ich finde das sehr schade, aber so ist es nun mal, dass jeder sein eigenes System hat und auslebt.

(05.06.2024) Am Pfingstsonntag, 19.5.2024, haben wir unsere ersten Honig in diesem Jahr geschleudert. Der Bericht dazu steht hier unter der Überschrift "Erste Ernte 2024".

Das Schleudern selber ist bereits ein Akt mit Hindernissen gewesen. Zum ersten Mal ist uns der Honig aus dem Spitzsieb übergelaufen. Grund hierfür ist die Zähigkeit, die hohe Viskosität, des geernteten Honigs gewesen. Sie ist bedingt durch den hohen Rapsanteil in diesem Honig.

Die Probleme des Anfangs setzen sich fort: gestern werfe ich zum ersten Mal einen Blick in die Honigeimer, um zu schauen, wann ich mit dem Abschäumen und Rühren starten kann. Was finde ich vor? In allen Eimern ist der Honig bereits fest auskristallisiert und hart wie Beton!! Dieser Vorgang ist innerhalb von 14 bis 16 Tagen im Zeitraffer erfolgt und in einer Geschwindigkeit, mit der ich nicht gerechnet habe.

Der Vorgang der Kristallisation ist abhängig vom Mischungsverhältnis verschiedener im Honig vorhandener Zuckerarten. In jedem Honig sind sowohl Fruktose (= Fruchtzucker) als auch Glukose (= Traubenzucker) zu finden. Je höher der Fruktoseanteil, desto flüssiger, je höher der Glukoseanteil, desto fester wird der Honig. Auch die Geschwindigkeit dieses Kristallisationsprozesses ist davon abhängig. Akazienhonig kristallisiert beispielsweise nie, sondern bleibt (fast) immer flüssig. Raps- und Löwenzahnhonig hingegen kristallisieren relativ schnell, meist innerhalb weniger Wochen. Aber mit dieser Geschwindigkeit habe ich nicht gerechnet!

In der folgenden Galerie zeige ich Bilder aus einigen der Eimer.

In diesem Zustand kann der Honig natürlich nicht weiter bearbeitet werden. Was ist also zu tun? Zum Glück haben wir im Imkerverein eine Vorrichtung, mit der solche Honige wieder erwärmt und damit verflüssigt werden können. Das wird nun in den nächsten Tagen meine Hauptarbeit sein: aus fest mach flüssig. Anschließend heißt es sehr genau aufzupassen, damit ich den Zeitpunkt der erneuten Kristallisation nicht wieder verpasse, sondern rechtzeitig mit dem Rühren beginnen kann. Konsequenterweise heißt das aber auch, dass daran anschließend sehr schnell der Honig in Gläser abgefüllt werden muss.

Damit wiederholt und bestätigt sich das, was wir im frühen Frühjahr bereits festgestellt haben: wir sind mit allem in diesem Jahr vier Wochen zu früh dran. Dem Klimawandel sei's gedankt!

(03.06.2024) Beim Spazierengehen habe ich ganz in der Nähe unseres Bienenstandes zufällig ein rot-blaues Meer von Farben entdecken können. Auf einem nach Osten geneigten Hang wächst eine Wiese voller Blüten aus dem roten Klatschmohn und den blauen Kornblumen.

Im oberen Teil überwiegen die Rottöne während unten am Hang blau dominierend ist. Dieses Blütenfeld ist etwa einen halben Hektar groß und eine Wohltat für die Augen, eine Augenweide. Das besonders Schöne: sehr viele Insekten tummeln sich auf den Blüten herum und nutzen sie als Futterquelle.

Der Klatschmohn

Es ist auch für mich sehr interessant mehr über den Klatschmohn zu erfahren. Er sieht zwar wunderschön aus, doch halten die Blüten nur wenige Tage. Die Bienen sehen das leuchtende Rot überhaupt nicht, sondern nehmen es, weil sie sehr gut im ultravioletten Bereich sehen können, als blau-violett wahr. Leider sind die Blüten nektarlos und damit für die Honigproduktion der Bienen uninteressant. Allerdings enthalten die Blüten dafür um so mehr Pollen, nämlich etwa 2,5 Millionen Pollenkörner. Der botanische Name ist Papaver rhoeas.

Seit dem ersten Weltkrieg gilt die Blüte des Klatschmohn im englischsprachigen Raum als ein Symbol für gefallene Soldaten. Hingegen gilt er im persischen Sprachraum als ein Symbol der Liebe.

Die Kornblume

Wir Imker lieben die Kornblume sehr. Ihr Nektar ist sehr zuckerhaltig, nämlich zu 34%. Das ist sehr viel! Eine einzelne Blüte produziert 0,2 mg Zucker pro Tag. Ihr botanischer Name ist Centaurea cyanus. Sie blüht von Juni bis September/Oktober.

Im Mittelalter ist die Kornblume als eine Marienblume sehr verehrt gewesen. Auf vielen Gemälden wird Maria ja mit einem blauen Mantel dargestellt. Aber auch Kornblumen tauchen auf den Bildern auf. Bis etwa 1800 ist die Kornblume als Unkraut angesehen worden, danach hat sich das Ansehen gewandelt hin in Richtung Natürlichkeit. Als "Preußisch Blau" hat die Farbe der Kornblume Eingang im preußischen Hof nach dem Tod der Königin Luise 1810 gefunden. Ihr Sohn, der spätere Kaiser Wilhelm I. machte sie zu seiner Lieblingsblume. Die Uniformröcke der preußischen Soldaten sind ebenfalls in "preußisch Blau" gehalten.

Leider gibt es auch weniger Schönes zu ihr zu berichten. Die Kornblume gilt als Symbol der Donauschwaben und Ungarndeutschen, weshalb sie auch als Zeichen der 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division "Maria Theresia" gilt, die zum großen Teil aus Ungarndeutschen besteht.

In den USA ist sie das Symbol der Steuben-Parade für die deutschstämmigen Amerikaner. In der Mode ist sie in einer stilisierten Form das Logo der Marke Joop.

Diese Angaben stammen aus dem Internet von Wikipedia.

(31.05.2024) Die Überschrift würfe aktuell gut zum politischen Weltgeschehen passen, aber hier geht es um etwas sehr Lokales.

Wenn wir Honig ernten wollen, haben wir vorher immer ein Problem. Üblicherweise sind im Honigraum viele Bienen anwesend, die wir beim Schleudern nicht dabei haben wollen. Also müssen sie weg! Natürlich kann man vor der Ernte manuell Rahmen für Rahmen ziehen und die ansitzenden Bienen abkehren. Kaum sind sie abgekehrt, ist mindestens eine nächste Biene schon wieder da. Auch, wenn wir die Rahmen schließend sofort in eine neue Zarge stellen und diese mit einem Deckel verschließen, kommen unweigerlich immer wieder Bienen mit.

Abhilfe kann in diesen Fällen eine Bienenflucht schaffen. Das ist eine Vorrichtung mit einer Art Einbahnstraßen- oder Drehtüreffekt. Die Bienen können sich nur in eine Richtung bewegen, die gegenläufige ist versperrt.

Das Bild oben zeigt einen Zwischenboden. Das Loch in der Mitte ist mit einer Bienenflucht versehen. Diese Flucht ist relativ selten zu finden. In meinen Augen ist sie allerdings die beste und deswegen meine bevorzugte Bienenflucht.

Die Bienen krabbeln durch den Schlitz unter den gelben Zungen hindurch in den Brutraum. Dabei müssen sie die Zungen anheben. Anschließend fallen sie wieder herunter und versperren somit der Biene den Weg.

Es gibt noch viele weitere Arten von Bienenfluchten. Angefangen habe ich mit diesem Model:

Diese italienische Bienenflucht wird mit der Oberseite unter das Loch des Zwischenbodens gehängt. Hier ist das klassische Wirkprinzip sehr gut zu erkennen: sternförmig gehen die einzelnen Gänge von der Mitte ab und verjüngen sich zunehmend. Der Weg hinaus aus dem Honigraum ist damit einfach. Um zurückzukehren, müsste die Biene sich in den engen Gang hineinzwängen. Das tut sie in der Regel jedoch nicht.

Man sagt, dass mit den Bienenfluchten der Honigraum innerhalb von 24 Stunden bienenfrei sein wird. Diese Erfahrung kann ich so allgemein nicht bestätigen. Besonders mit dem gelbem italienischen Modell habe ich fast immer Schiffbruch erlitten. Auch, wenn ich inzwischen die Bienenfluchten bereits zwei bis drei Tage vor der geplanten Honigernte einlege, sind sehr oft noch fast alle Bienen im Honigraum verblieben.

Wesentlich besser klappt es mit dem Modell von ganz oben. Hier sind fast immer die Honigräume entweder bienenfrei oder mindestens sehr bienenarm. Aus diesem Grunde präferiere ich dieses Modell.

Nachtrag vom 1.6.2024

Heute habe ich bei einem Volk den Honigraum abgenommen, damit der darin enthaltene Honig zentrifugiert werden kann. Der Honigraum ist bis auf eine einzelne Biene bienenfrei gewesen. Ein Blick auf die Bienenflucht, zwei Tage vorher eingelegt, zeigt sehr deutlich die Funktionsweise.

Links oben sind noch einzelne Bienen, die den Weg nach unten in den Brutraum noch nicht geschafft haben. Hingegen sind rechts unten viele Bienen zu erkennen, deren Weg in den Honigraum durch die gelben Kunststoffzungen blockiert ist. Um ein Verrutschen zu verhindern, ist die Bienenflucht an vier Seiten mit weißen Leukosilk fixiert worden.

(29.05.2024) Heute, beim Imkern, habe ich mal von einer Brutwabe Bilder gemacht und kann daran die unterschiedlichen Entwicklungsstadien einer Biene zeigen.

Brutwabe im Endstadium

So wie oben sieht eine Brutwabe aus, wenn die Brut verdeckelt ist. Das stellt das Ende der sichtbaren Entwicklung dar. In der verschlossenen Zelle ist aus der Larve/Made eine Puppe geworden. Die Reifung der Puppe bis zur fertigen Biene nennt man eine Metamorphose. Bei den Arbeiterinnen dauert dieses Stadium 12 Tage.

Um bei den Arbeiterinnen zu bleiben, die die Masse der Bienen darstellen: das Ei-Stadium dauert drei Tage, danach schlüpft aus dem Ei eine Larve, manche nennen sie auch Made. Beide Begriffe werden parallel verwendet. Das Larvenstadium 6 Tage.

Im Bild oben ist in der Mitte ein Bienenei zu erkennen. Nachdem die Königin es in eine Zelle gelegt hat, steht es zunächst noch senkrecht. Aus diesem Grunde nennen die Imker die Eier auch Stifte, weil sie anfangs wie ein Stift senkrecht vom Boden in die Luft ragen. Erst in den beiden folgenden Tagen neigt sich das Ei zur Seite bis es schließlich ganz am Boden liegt. Diese Seitneigung wird durch Bienen hervorgerufen, die regelmäßig nach dem Rechten schauen und dabei ihre Köpfe tief in die Zelle stecken und das Ei langsam zu Boden drücken.

Rechts oberhalb des Eis ist eine junge Larve zu sehen. Sie schwimmt bereits in einem Futtersee, den die Bienen dort angelegt haben. Hierin reifen und wachsen die Larven die nächsten sechs Tage heran. Dann geschieht der entscheidende Schritt: die Zellen werden verdeckelt. Das heißt, dass die Bienen einen Wachsdeckel auf die jeweilige Wabenzelle bauen. In ihrem Inneren geschieht nun die erwähnte Metamorphose. Aus der Larve wird eine Puppe, die im Laufe der nächsten Tage immer mehr der späteren Biene ähnlich wird. Nur ist das leider nicht zu sehen.

Die Entwicklung einer Arbeiterin dauert genau 21 Tage: 3 Tage Ei, 6 Tage Larve und 12 Tage Puppe. Dann durchbohrt die fertige junge Biene ihren Deckel und schlüpft heraus. Schon wenige Minuten nach dem Schlupf und einer kurzen Erholungsphase beginnt die Biene mit einem programmierten Arbeitsablauf.

21 Tage bleibt sie für gewöhnlich im Bienenstock als Stockbiene, dann verlässt sie ihn für weitere 21 Tage als Flugbiene bis sie stirbt. Das Bienenleben ist kurz und arbeitsreich. Zumindest im Sommer. Die Winterbienen leben übrigens länger und können mehrere Monate alt werden.

Während ihrer Zeit als Stockbiene durchläuft sie aber noch weitere Entwicklungsschritte. In unterschiedlicher, aber fest programmierter Reihenfolge, wachsen ihre verschiedenen Drüsen heran. Die Produktion von Futtersaft für die Nachkommen erfolgt zu einem anderen Zeitpunkt als die Produktion von Wachsschuppen. Dieser Ablauf ist genetisch vorgegeben. Am Ende dieser Phase krabbelt sie unten vor dem Flugloch als Wächterbiene und kontrolliert die einfliegenden Bienen, damit möglichst keine Fremden ins Innere gelangen. Aber auch andere Insekten wie Wespen und Hornissen werden von ihr abgewehrt.

Versione italiana

Il centro di nascita delle api

(29.05.2024) Oggi, durante l'apicoltura, ho fotografato un favo di covata e posso mostrare le diverse fasi di sviluppo di un'ape.

Fotografia

Un favo di nidiata ha l'aspetto di quello qui sopra quando la nidiata è chiusa. Questo segna la fine dello sviluppo visibile. Nella cella sigillata, la larva/falena è diventata una pupa. La maturazione della pupa in ape finita è chiamata metamorfosi. Questa fase dura 12 giorni nelle api operaie.

Per restare alle api operaie, che costituiscono la maggior parte delle api: lo stadio di uovo dura tre giorni, dopodiché dall'uovo si schiude una larva, che alcuni chiamano anche verme. I due termini sono usati in parallelo. Lo stadio larvale dura 6 giorni.

Fotografia

Nell'immagine qui sopra, al centro si vede un uovo di ape. Dopo che la regina lo ha deposto in una cella, inizialmente si erge in verticale. Per questo motivo, gli apicoltori chiamano le uova “spilli”, perché inizialmente sporgono verticalmente dal terreno verso l'aria come uno spillo. Solo nei due giorni successivi l'uovo si inclina su un lato, fino a posarsi completamente a terra. L'inclinazione laterale è causata dalle api che controllano regolarmente la situazione, infilando la testa nella cella e spingendo lentamente l'uovo a terra.

Una giovane larva è visibile a destra sopra l'uovo. Sta già nuotando in un lago di alimentazione che le api hanno creato lì. È qui che le larve maturano e crescono per i sei giorni successivi. Poi avviene il passo decisivo: le celle vengono tappate. Ciò significa che le api costruiscono una copertura di cera sulla rispettiva cella del favo. Al loro interno avviene ora la metamorfosi di cui sopra. La larva diventa una pupa, che nei giorni successivi diventa sempre più simile alla futura ape. Purtroppo questo non può essere visto.

Lo sviluppo di un'ape operaia dura esattamente 21 giorni: 3 giorni di uovo, 6 giorni di larva e 12 giorni di pupa. Poi la giovane ape finita fora il suo cappello e si schiude. Pochi minuti dopo la schiusa e una breve fase di recupero, l'ape inizia una routine di lavoro programmata.

Di solito rimangono nell'alveare per 21 giorni come api alveari, poi se ne vanno per altri 21 giorni come api volanti, fino alla morte. La vita di un'ape è breve e intensa. Almeno in estate. Le api invernali vivono più a lungo e possono vivere per diversi mesi.

Durante il periodo in cui è un'ape alveare, tuttavia, attraversa ulteriori fasi di sviluppo. Le sue varie ghiandole crescono in una sequenza diversa ma saldamente programmata. La produzione di linfa alimentare per la prole avviene in un momento diverso rispetto alla produzione di scaglie di cera. Questa sequenza è geneticamente predeterminata. Al termine di questa fase, striscia sul fondo davanti al foro d'ingresso come ape di guardia e controlla le api in arrivo in modo che il minor numero possibile di estranei entri. Ma respinge anche altri insetti come vespe e calabroni.

(Fatto in casa e con l'aiuto di DeepL)

(27.05.2024) So habe ich mir das im Grunde nicht vorgestellt und doch bin ich es zufrieden und sogar ein wenig stolz auf das geschehene Unglück.

Das ist schon ein Klassiker, vor dem jeder Imker gewarnt wird. Bei einem von mir betreuten Volk habe ich den Honigraum vor Wochen bereits aufgesetzt. Damit die Bienen ihn besser wahr- und annehmen, kann man eine Wabe mit Eiern und Larven, also unverdeckelter Brut, mit hineinhängen. Brutpflege zieht immer die Bienen an. Und damit sind sie bereits oben im Honigraum. So weit so gut. Genau das habe ich gemacht. Aber dabei ist mir der klassische Fehler unterlaufen, den es immer zu vermeiden gilt: ich habe unbemerkt die Königin mit in den Honigraum genommen!

Üblicherweise wird unter den Honigraum ein Absperrgitter gelegt, damit die Königin nicht nach oben geht und dort ihre Eier ablegt. Hier ist es jetzt umgekehrt gelaufen: die Königin ist oben und kann nicht mehr nach unten in den angestammten Brutraum zurück.

Damit aber noch nicht genug. Die Bienen im Brutraum haben sich in der Zwischenzeit auch noch eine neue Königin nachgezogen. Zu erkennen ist es daran, dass bei der heutigen Durchsicht in beiden Räumen sowohl Eier als auch Larven und verdeckelte Brut vorhanden sind.

Das Resultat: in beiden Räumen leben je eine Königin nun mit ihrem eigenen Volk. Das nennt man in der Imkersprache 2-Königinnen-Betriebsweise. Mehrfach habe ich das schon früher zu erzeugen versucht und jedes Mal ist es mir nicht geglückt. Aber jetzt, nur durch einen Fehler meinerseits, hat es zum ersten Mal geklappt.

Wie geht es jetzt weiter? Im beschriebenen Honigraum sind vier Waben vollständig verdeckelt und damit zum Ausschleudern fertig. Die restlichen sechs Waben stellen die Brut in dieser Zarge dar. Das Schleudern habe ich für den kommenden Sonntag, 2. Juni 2024, geplant. Daran anschließend kommen die ausgeschleuderten Waben wieder zurück in das Volk, aber nicht mehr in den ursprünglichen Honigraum! Aus ihm wird dann der Brutraum für das zweite, das obere, Volk. Eine weitere Zarge als neuer und gemeinsamer Honigraum wird dann auf beide Völker aufgesetzt. Natürlich liegen dann sowohl zwischen den beiden Bruträumen als auch unter dem Honigraum Absperrgitter. Dadurch bleiben die Königinnen der beiden Völker weiterhin getrennt, die Arbeiterinnen können jedoch hin und her wandern.

Durch die restlichen anhaftenden Honigmengen in den entnommenen Waben werden viele Bienen von unten nach oben zum Ausschlecken gelockt. Auf diese Weise hoffe ich, dass sie den neuen Honigraum annehmen werden. Die entstandene Lücke fülle ich mit Mittelwänden auf. Beide Völker nutzen nun den Honigraum gemeinsam, so ist das Prinzip, das auch tatsächlich funktionieren soll.

Wie es dann weiter gehen wird? Keine Ahnung! Ich werde diese Beute mit dem Doppelvolk beobachten und berichten!

(26.05.2024) Heute gehe ich einmal fremd. Diese Bilder stammen vom Lehrbienenstand unseres Imkervereines, den Bee Friends Frankfurt. Beim heutigen Neuimkerkurs sind sie entstanden. Ich zeige hier die Bienenkönigin eines vor kurzem eingefangenen Schwarmes.

Weil es so schön ist, habe ich anschließend die Madame auch noch im Viedo festgehalten wie sie auf der Wabe herumläuft:

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